"Solange es Schlachthöfe gibt, gibt es auch Schlachtfelder" - SP Rheintal

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"Solange es Schlachthöfe gibt, gibt es auch Schlachtfelder" - SP Rheintal
4/28/2021                                                                                «Solange es Schlachthöfe gibt, gibt es auch Schlachtfelder» | Balgach

             BALGACH      21.04.2021     21.04.2021 17:08 Uhr

            «Solange es Schlachthöfe gibt, gibt es auch
            Schlachtfelder»

            Kantonsrätin Karin Hasler (SP) tritt engagiert für eine Reduktion der Fleischproduktion und des -konsums ein   Bild: zVg

            Die Balgacher Kantonsrätin Dr. Karin Hasler hat eine Interpellation zur Pandemie-Prävention
            eingereicht, da Zoonosen, wie etwa das Coronavirus, und Antibiotikaresistenzen verstärkt
            die Bevölkerung bedrohen.
                                       Tatsächlich ist der Covid-19-Virus, so wie 75 Prozent aller Viruserkrankungen eine
                                       sogenannte Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übergesprungene
                                       Krankheit. Weitere Beispiele sind HIV, SARS, MERS, Ebola, Salmonellen, Vogelgrippe
                                       oder die Schweinegrippe. «Zoonosen könnten wir verhindern, wenn wir Tiere nicht
                                       als eigentliche Produktionsmaschinen in Märkten, Ställen und Schlachthäusern
                                       missbrauchen würden», zeigt sich Kantonsrätin Karin Hasler (SP) aus Balgach
                                       überzeugt, «denn erst die dadurch verursachte Nähe ermöglicht eine Ansteckung.
                                       Tierprodukte führen also nicht nur zu viel Leid bei den dafür getöteten Tieren,
                                       sondern auch bei uns Menschen. Die Bewältigung von Zoonosen sind auch sehr
                                       kostspielig, das hat die Vogelgrippe und nun auch Corona gezeigt. Gerade aktuell
                                       sind beide aktiv.»

                                       Eine der weltweit grössten Bedrohungen
                                       Hasler verweist auch auf die massiven Antibiotikagaben in den Tierställen, die zu
                                       antibiotika-resistenten MRSA- und ESBL-Keimen führen. «Resistente Keime aus der
                                       Nutztierhaltung können dann wiederum durch den Verzehr von Lebensmitteln z.B.
                                       auf Fleisch oder in der Milch, in den menschlichen Organismus gelangen. Die UNO
                                       bezeichnet die wachsende Anzahl antibiotikaresistenter Bakterien als eine der
                                       grössten weltweiten Bedrohungen für die Menschheit. Davon ist auch unser Kanton
                                       betroffen. In der Schweiz sterben jährlich bereits 300 Menschen daran und die
                                       Tendenz steigt ununterbrochen. 32 Tonnen Antibiotika wurden 2017 in der Schweiz
                                       an Tiere verabreicht – auch an gesunde.»

                                       Kanton als Mitverursacher

https://www.rheintal24.ch/articles/62605-solange-es-schlachthoefe-gibt-gibt-es-auch-schlachtfelder                                                               1/3
"Solange es Schlachthöfe gibt, gibt es auch Schlachtfelder" - SP Rheintal
4/28/2021                                                                            «Solange es Schlachthöfe gibt, gibt es auch Schlachtfelder» | Balgach

                                      Der Kanton St.Gallen sei mit seiner starken und geographisch sehr breiten
                                      Landwirtschaft und Produktion tierischer Produkte Mitverursacher von beidem: von
                                      Zoonosen und Antibiotikaresistenzen. Weshalb die Balgacher Kantonsrätin in einer
                                      aktuellen Interpellation die Kantonsregierung deshalb um die Beantwortung der
                                      folgenden Fragen ersucht hat:

                                      - Wie steht es um die Antibiotikaresistenzen im Kanton St.Gallen und den Spitälern?
                                      Gibt es Untersuchungen zu Übertragungsorten? Wo kann ich mich zu
                                      Antibiotikaresistenzen im Kanton St.Gallen informieren?

                                      - Inwiefern gibt es Untersuchungen, Zahlen, Berichte zu Zoonosen im Kanton?
                                      Inwiefern wird dies wissenschaftlich untersucht? Wo kann ich mich darüber
                                      informieren?

                                      - Wieviel Antibiotika wird den Tieren im Kanton St.Gallen jährlich verabreicht?

                                      - Wie ist die Haltung der Regierung betreffend einer breiten und gezielten
                                      Aufklärungskampagne zum Konsum von Tierprodukten, hauptsächlich betreffend
                                      Fleisch?

                                      - Wenn im Bereich der Antibiotikaresistenzen nicht bald strengere Massnahmen
                                      getroffen werden, werden daran sehr bald mehr Menschen sterben als an Corona,
                                      inwiefern reagiert die Regierung mit entsprechenden Massnahmen auf diese
                                      gefährliche Entwicklung?

                                      - Die Wahrscheinlichkeit von Zoonosen steigt mit dem Konsum von Tierprodukten
                                      aus der Massentierhaltung, als Beispiel gilt Corona. Inwiefern plant die Regierung
                                      Massnahmen, die den Konsum und die Produktion von Tierprodukten aus
                                      Massentierhaltung senkt und somit die Gesundheit der Bevölkerung schützt

                                      Fleischproduktion zerstört öffentliches Gut
                                      Für die überzeugte Veganerin Karin Hasler ist klar: «Die Fleischproduktion und die
                                      damit verbundenen landwirtschaftlichen Mittel und natürlich der Konsum zerstören
                                      regional öffentliches Gut wie Wasserqualität, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und
                                      Luft sowie global gesehen die Regenwälder und Lebensräume von globaler
                                      Bedeutung. Die Überlebensfähigkeit unserer ganzen Spezies wird oder ist bereits
                                      davon abhängig, dass wir die Fleischproduktion und den Fleischkonsum
                                      zurückfahren.» Die Mutter zweier Kinder will auch weiterhin mit den ihr zur
                                      Verfügung stehenden Mitteln für einen Fleischverzicht eintreten. Und ist davon
                                      überzeugt, dass ihre Forderungen extrem klingen, es aber nicht sind.

                                      «Extrem ist es, das alle zu ignorieren. Bereits in weniger als 30 Jahren werden
                                      unsere Böden unfruchtbar sein, da das Phosphor aus China und Marokko ausgehen
                                      wird, welches wir als Dünger für die Bewirtschaftung unserer Böden brauchen, um
                                      Nahrungsmitteln herstellen zu können. Zudem spielt Ethik eine grosse Rolle: Schon
                                      Tolstoi sagte: Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.»

                gmh/uh

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                                                                   Meldungen von Spendenbetrügern festgestellt. Dabei handelt es sich...

https://www.rheintal24.ch/articles/62605-solange-es-schlachthoefe-gibt-gibt-es-auch-schlachtfelder                                                           2/3
"Solange es Schlachthöfe gibt, gibt es auch Schlachtfelder" - SP Rheintal
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