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State of AI in the Enterprise – 3rd Edition Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen Vorwort 05 Hintergrund und Methodik 06 AI bereits heute unverzichtbar 07 Externe AI-Kompetenz gefragt 10 Kurzer Amortisationszeitraum 12 Fachkräftemangel weiter ein Faktor 14 Risiken erkannt, aber selten gemanagt 16 Kurzfristiges Veränderungspotenzial 19 Vier Handlungsfelder 20 Ihre Ansprechpartner 22 03
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen Vorwort Rund um den Globus verbreitet sich Doch die Rückmeldungen der deutschen Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence Experten zeigen auch, dass längst nicht alle oder kurz AI) rasant und findet immer Hürden gemeistert sind: Bereits im Vorjahr mehr Anwendungsfelder. Und deutsche hat Deloitte gewarnt, dass der Mangel an Unternehmen hinken bei der Umsetzung AI-Spezialisten zu einem Nachteil für den keineswegs hinterher. Stattdessen sind sie Standort Deutschland werden könnte. Ein im Bereich der vier wesentlichen Ausprä- Jahr später hat sich an der Situation nicht gungen Machine Learning, Deep Learning, viel geändert. Und auch beim Umgang mit Natural Language Processing (NLP) und ethischen Risiken gibt es Nachholbedarf. Computer Vision fast ausnahmslos aktiv. Dies verdeutlichen die Ergebnisse der drit- Die folgenden Seiten fassen die wesentli- ten Ausgabe der „State of AI in the Enter- chen, aktuellen Erkenntnisse zum „State prise“-Studie, für die Deloitte weltweit wie- of AI in the Enterprise“ in kompakter Form der AI-Experten in großen Unternehmen zusammen. Wir wünschen Ihnen viel Ver- nach ihren Einschätzungen befragt hat. Die gnügen bei der Lektüre der Ergebnisse und vorliegende Veröffentlichung illustriert die vielleicht den einen oder anderen neuen Ergebnisse aus über 200 Experteninter- Impuls. views in Deutschland und ordnet die Resul- tate in den globalen Kontext ein. Denn neben den deutschen Fachleuten wurden im Rahmen der Erhebung über 2.500 wei- tere AI-Spezialisten im Ausland befragt. Die Studienergebnisse belegen auch: Der Entwicklungsverlauf von AI ist bemer- kenswert. Trotz großer Anfangseuphorie ist eine für innovative Technologien typi- sche Marktphase der Ernüchterung nicht erkennbar. Dies verdeutlicht nicht nur das riesige Potenzial von AI, sondern auch den Erfolg der bisherigen Aktivitäten. So berich- ten unsere AI-Experten zum Beispiel von überwiegend kurzen Amortisationszeiträu- men ihrer AI-Initiativen. 05
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Hintergrund und Methodik Wie führen Unternehmen AI-Technologien In Deutschland umfasst die Stichprobe ein, wie managen sie diese und in welchem 201 AI-Spezialisten aus Unternehmen mit Umfang können sie profitieren? Wo liegen mindestens 500 Angestellten. Abbildung 1 aktuelle Herausforderungen und Risiken? illustriert die Verteilung der Größenklassen Um darüber einen globalen Überblick zu jener Organisationen, aus denen sich die erhalten, hat Deloitte zwischen Oktober im Rahmen der Studie befragten Experten und Dezember 2019 2.737 Führungskräfte rekrutieren. in den neun Ländern Australien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, den Niederlanden und den Abb. 1 – Befragte AI-Experten in Deutschland: Größenklassen (Mitarbeiter) der USA befragt. Die Experten repräsentie- durch sie repräsentierten Unternehmen ren ausnahmslos Unternehmen, welche bereits AI-Technologien eingeführt haben. Unterschiedliche Kompetenzen und Rollen 3% qualifizieren sie als AI-Spezialisten und Interviewpartner: 24% • Budgetverantwortung für AI-Investitionen 44% • Entwicklung von AI-Strategien • Koordination von AI-Implementierungen 29% • Rolle als AI Subject Matter Expert • Entscheidungsträger rund um AI-Technologien 500–999 1.000–4.999 5.000–9.999 10.000+ 06
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen AI bereits heute unverzichtbar Für deutsche Unternehmen ist Künstliche Abb. 2 – Strategische Bedeutung von AI für den Geschäftserfolg von Unternehmen Intelligenz heute schon ein wesentlicher Heute Faktor für einen nachhaltigen Geschäftser- folg. 79 Prozent der Befragten bezeichnen AI in diesem Kontext als sehr bedeutend DE 8% 13% 59% 20% oder gar erfolgskritisch (s. Abb. 2). Bemer- kenswert dabei: Der Stellenwert „in zwei Jahren“ steigt im Vergleich zu „heute“ in Global 7% 20% 50% 23% der übergreifenden Einschätzung nicht mehr, wobei allerdings die „erfolgskritische 0% 20% 40% 60% 80% 100% Bedeutung“ in zwei Jahren nochmal höher eingeschätzt wird. Für deutsche Experten ist Künstliche Intelligenz ein Gegenwarts- In zwei Jahren thema. Ihre ausländischen Kollegen dage- gen rechnen mit einer in zwei Jahren noch DE 7% 14% 44% 35% leicht stärkeren Bedeutung von AI für den Erfolg von Unternehmen. Global 13% 42% 41% Allzu viel sollte man nicht in die geringen Unterschiede im Meinungsbild deutscher und internationaler Experten hineininter- 0% 20% 40% 60% 80% 100% pretieren. Entscheidend ist, dass hier wie dort AI für Unternehmen als eine technolo- Nicht/minimal bedeutend Etwas bedeutend Sehr bedeutend Erfolgskritisch gische Entwicklung von höchster Relevanz DE: n=201 eingeschätzt wird. Deutschland droht die Global: n=2737 Entwicklung keinesfalls zu verschlafen Allgemeine Anmerkung: Aus Gründen der besseren Darstellung werden Werte und ist sich bewusst, wie bedeutend AI für unter 4 Prozent in Grafiken nicht beschriftet. Unternehmen in Zukunft sein kann. 07
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Abb. 3 – AI-Technologien: Bereits in Nutzung bzw. Nutzung im nächsten Jahr geplant 100% 96% 97% 98% 95% 93% 94% 95% 94% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Machine Deep Natural Language Computer Learning Learning Processing Vision DE Global DE: n=201 Global: n=2737 Das hierzulande hohe Aktivitätsniveau In welchen Bereichen wird Künstliche illustriert auch Abbildung 3. Wenn sich Intelligenz in deutschen Unternehmen große Unternehmen im Bereich Künstlicher bereits genutzt? Tatsächlich automatisiert Intelligenz engagieren, kommen bei diesen und optimiert AI Prozesse in zahlreichen in der Regel gleich mehrere AI-Technolo- Anwendungsfeldern. AI-Implementierun- gien zum Einsatz. Deutschland unterschei- gen existieren längst nicht nur im IT-Be- det sich dabei nicht wesentlich von den reich, sondern darüber hinaus in zahlrei- acht internationalen Vergleichsmärkten. chen anderen Unternehmensfunktionen Machine Learning, Deep Learning, Natu- (s. Abb. 4). ral Language Processing und Computer Vision werden von fast allen der befragten Der internationale Vergleich zeigt hier Unternehmen parallel genutzt oder sollen durchaus länderspezifische Besonderhei- spätestens in den kommenden Monaten ten: So sind in Deutschland AI-Projekte mit implementiert werden. Finanzschwerpunkt deutlich verbreiteter als im Rest der Welt. Dagegen besteht Die Zahlen verdeutlichen aber auch: hierzulande Rückstand im Bereich Cyber Unternehmen können sich mittels AI kaum Security, und auch der IT-Bereich wird in noch einen Vorteil gegenüber großen Deutschland nicht so häufig als eines der Wettbewerbern verschaffen. Stattdessen Top-2-Anwendungsgebiete genannt. ist Künstliche Intelligenz inzwischen zur Mainstream-Technologie geworden. Kom- petenzen im Bereich der vier AI-Kerntech- nologien sind ein Muss und für größere Unternehmen unverzichtbar. 08
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen Abb. 4 – Funktionen, in denen AI in Unternehmen genutzt wird (Top-2-Nennungen) 39% IT 47% 18% Produktion 16% 17% Produktentwicklung 15% 16% Cyber Security 22% 15% Finanzen 8% 11% Customer Service 13% 11% Logistik, Supply Chain 12% 11% Vertrieb 11% 10% Operations 13% 10% Marketing 8% 9% Strategie 9% 9% Legal, Compliance 6% 8% HR 7% 8% Einkauf 5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% DE Global DE: n=168 (nur Nutzer von AI) Global: n=2408 (nur Nutzer von AI) 09
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Externe AI-Kompetenz gefragt Im Vorfeld der Umsetzung von AI-Projekten Bereits die Ergebnisse der Vorgängerstudie stellt sich nicht zuletzt die Frage „build or zeigten: Statt AI aufwendig selbst zu entwi- buy?“. Die Bandbreite der dabei zu disku- ckeln, verwenden zahlreiche Unternehmen tierenden Möglichkeiten ist weit gefasst AI-Lösungen oder Software-Bausteine „von und reicht von der kompletten Eigenent- der Stange“. Insbesondere AI-as-a-Service wicklung bis hin zum vollständigen Zukauf (AIaaS) ist in Deutschland ein verbreiteter der einzusetzenden AI-Lösung. Abbildung Implementierungsansatz. Die Gründe für 5 verdeutlicht: Deutsche Unternehmen dessen Popularität hierzulande sind viel- setzen stark auf externe Kompetenzen. fältig: AIaaS ermöglicht eine erfolgreiche 55 Prozent der Befragten kaufen AI über- Umsetzung von Künstlicher Intelligenz auch wiegend oder sogar vollständig zu, lediglich bei weniger ausgeprägten Fähigkeiten und 8 Prozent entwickeln vollständig selbst. Die Kenntnissen innerhalb von Unternehmen. Tendenz zur Nutzung externer AI-Angebote Ebenso wird AI durch AIaaS in vielen Fällen ist auch in den anderen Ländern zu beob- auch dort wirtschaftlich sinnvoll, wo sich achten, dort jedoch etwas weniger ausge- reine Eigenentwicklungen nicht lohnen. prägt als hierzulande. Schließlich ermöglicht das As-a-Service- Konzept auch kleineren Unternehmen, an den Möglichkeiten von Künstlicher Intelli- genz teilzuhaben. Der hohe „Buy“-Anteil in Abbildung 5 zeigt, dass sich diese Entwick- lung in diesem Jahr weiter fortsetzt. Abb. 5 – AI „build or buy“? Buy Build DE 14% 41% 24% 13% 8% Global 17% 33% 29% 13% 8% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Kaufen komplett Mehr Kauf als Eigenentwicklung Ausgeglichenes Verhältnis von Kauf und Eigenentwicklung Mehr Eigenentwicklung als Kauf Entwickeln komplett selbst DE: n=201 Global: n=2737 10
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Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Kurzer Amortisationszeitraum Entscheidend für das Aktivitätsniveau kaum von den „Experten“. 42 Prozent der im Bereich Künstlicher Intelligenz ist der Unternehmen aus diesem Segment berich- erreichte Mehrwert für die einschlägig ten, dass sich ihre AI-Projekte bereits inner- engagierten Unternehmen. AI-Initiativen halb eines Jahres rechnen. Damit gehen sie müssen innerhalb eines absehbaren von einer deutlich kürzeren Zeitspanne aus Zeitraumes einen möglichst quantifizier- als die internationalen Vergleichsunterneh- baren Nutzen hervorbringen. Vor diesem men aus der Gruppe der „Erfahrenen“. Mit Hintergrund sind die Ergebnisse der Studie anderen Worten: überaus erfreulich. Laut Einschätzung der befragten Experten amortisiert sich der überwiegende Teil der AI-Projekte in weni- ger als zwei Jahren (s. Abb. 6). Deutsche Der deutsche Mittelstand ist im Bereich Künstlicher Intelligenz Unternehmen gehen im globalen Vergleich sogar von einer kürzeren Amortisations- dauer ihrer AI-Projekte aus. Abbildung 6 zeigt ein weiteres Detail: Die augenscheinlich gut aufgestellt und weiß, wie die Technologie im Zeitspanne, innerhalb der sich AI-Projekte bezahlt machen, hängt auch vom digitalen Reifegrad der beteiligten Unternehmen ab. Diese wurden im Rahmen der vorliegenden Studie den drei Kategorien „Experten“, Unternehmen gezielt Mehrwert bringen kann. „Erfahrene“ und „Starter“ zugeordnet. Zu den „Experten“ zählen global aufgestellte Großkonzerne, deren AI-Expertise sich in der Regel auf internationalem Top-Niveau bewegt. „Erfahrene“ stammen oft aus dem zukunftsorientierten Mittelstand und haben bereits umfassende AI-Kompetenz aufgebaut, während „Starter“ vielfach noch nach Prinzip „Trial & Error“ agieren. „Star- ter“ gehen tatsächlich naturgemäß deutlich häufiger von einer Amortisationsdauer von über zwei Jahren aus. Dagegen unterschei- det sich die Einschätzung der „Erfahrenen“ 12
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen Abb. 6 – Typischer Amortisationszeitraum von AI-Projekten Experten DE 11% 61% 28% Global 17% 47% 35% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Erfahrene DE 15% 41% 42% Global 23% 48% 25% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Starter DE 8% 21% 38% 33% Global 10% 20% 44% 26% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Zu früh, um das einzuschätzen >2 Jahre 1–2 Jahre
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Fachkräftemangel weiter ein Faktor Bei allen positiven Signalen aus den Unter- Die Untersuchung der relevanten Her- nehmen darf nicht übersehen werden: Die ausforderungen im Kontext von Künst- Entwicklung von Lösungen basierend auf licher Intelligenz hat bereits gezeigt: Die Künstlicher Intelligenz ist keinesfalls trivial, Nachfrage nach AI-Fachkräften bleibt in und weiterhin stehen die Beteiligten vor Deutschland hoch. Die nähere Betrach- unterschiedlichen Herausforderungen. tung der gesuchten Jobprofile verdeutlicht So fehlt es hierzulande nach wie vor an einen unverändert hohen Bedarf an Data qualifizierten AI-Fachkräften. Bereits die Scientists, AI-Researchern und einschlägig Vorgängerstudie hat für Deutschland ein erfahrenen Projektmanagern (s. Abb. 8). solches „Skills Gap“ aufgedeckt. Die aktu- In allen drei Berufsfeldern liegt die Nach- ellen Befragungsergebnisse zeigen nun, frage auf dem hohen Niveau des Vorjahres. dass der Mangel an Spezialisten weiterhin Lediglich bei Change-Management-/Trans- zu den größten Hürden bei der Umsetzung formationsexperten sind signifikantere von AI-Projekten zählt. 27 Prozent der Veränderungen zu verzeichnen. Diese befragten Unternehmen bezeichnen den Profile standen im letzten Jahr noch ganz Fachkräftemangel als eine wesentliche oben auf der Wunschliste. Inzwischen ist Herausforderung (s. Abb. 7). Zwar fehlt es der Anteil jener Unternehmen, die entspre- auch im Ausland an AI-Spezialisten, jedoch chend qualifizierte Mitarbeiter suchen, um stehen für die Unternehmen dort andere stattliche sieben Prozentpunkte zurückge- Themen stärker im Vordergrund. gangen. Auch hier zeigt sich wieder: Künst- liche Intelligenz ist inzwischen Mainstream, Bei der Betrachtung der relevanten folgerichtig sinkt auch der Bedarf an Hindernisse zeigen sich zwei weitere Change-Management. Auffälligkeiten: Häufiger als in den Ver- gleichsmärkten fehlt es in Deutschland Die Nachfrage nach an einem ausgeprägten Commitment des Top-Managements. Offensichtlich müssen viele AI-Verantwortliche weiterhin Über- zeugungsarbeit bei ihren CXOs leisten. Dies tun sie dann aber mit Erfolg. Denn anders AI-Fachkräften bleibt in Deutschland hoch. als im Ausland scheitert Künstliche Intelli- genz hierzulande deutlich seltener mangels des nötigen Budgets. In den Vergleichs- märkten liegt der Anteil jener Unterneh- men, für die hohe Kosten eine wesentliche Herausforderung sind, um 38 Prozent höher. Hilfreich aus Sicht der Befragten hierzulande ist die Tatsache, dass sie der Nachweis des Mehrwerts von Künstlicher Intelligenz selten vor Probleme stellt. Diese Aufgabe findet sich in der Rangliste der größten Herausforderungen ganz unten. 14
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen Abb. 7 – Wesentliche Herausforderungen im AI-Kontext (bis zu 3 Nennungen) 29% Managen von AI-Risiken 30% 27% Data Issues (z.B. Datenschutz) 30% 27% Fehlende Kompetenzen (z.B. Entwickler, Informatiker) 23% 26% Integration von AI 30% 26% Hürden bei Implementierung 28% 25% Auswahl passender AI-Technologien 27% 21% Hohe Kosten 29% 21% Identifizierung passender Use Cases 20% 21% Fehlendes Commitment des Managements 18% 18% Nachweis des Mehrwerts von AI 22% 0% 10% 20% 30% 40% 50% DE Global DE: n=201 Global: n=2737 Abb. 8 – Gesuchte Profile, um AI-Kompetenzlücken im eigenen Unternehmen zu beseitigen 32% 30% 27% 28% 26% 26% 25% 23% 24% 20% 10% 0% Data Scientists AI-Researcher Change- Projektmanager Management-/ Transformationsexperten 2019 2020 2020: n=201 2019: n=100 15
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Risiken erkannt, aber selten gemanagt Im Zusammenhang mit Künstlicher Intelli- Abb. 9 – Wesentliche ethische Risiken im AI-Kontext genz sind ethische Risiken in ihren unter- schiedlichen Ausprägungen immer wieder Sicherheitsbedenken hinsichtlich 19% Gegenstand der öffentlichen Diskussion. AI-basierter Systeme 24% Auch innerhalb der befragten Unterneh- men werden solche Risiken wahrgenom- Mangel an Erklärbarkeit/Transparenz 23% men, in Summe aber nicht höher bewertet AI-basierter Entscheidungen 19% als im Ausland (s. Abb. 9). Mit anderen Worten: Das deutsche Risikobewusstsein Potenzieller Verlust von Arbeitsplätzen 22% ist keinesfalls so ausgeprägt, dass es die durch AI-induzierte Automatisierung 19% Entwicklung von AI hemmen würde. Allen- Manipulation menschlichen 18% falls werden potenzielle Gefahren anders Denkens/Verhaltens 19% gewichtet. Möglicher Bias von 16% Drei Risikofelder werden hierzulande höher AI-Algorithmen 14% bewertet als im Ausland: Die fehlende Transparenz AI-basierter Entscheidungen, 0% 10% 20% 30% die Sorge um systematische, unfaire Ver- zerrungen durch die angewandten Algo- DE Global rithmen („algorithmic bias“) sowie Befürch- tungen um Arbeitsplatzverluste. Auf der DE: n=201 anderen Seite spielen die im internatio- Global: n=2737 nalen Kontext an erster Stelle genannten Sicherheitsbedenken in Deutschland eine weniger exponierte Rolle. Zur Einordnung der dargestellten Unterschiede sei gesagt: Beim Vergleich über Ländergrenzen hinweg spielen oft auch kulturelle Faktoren eine Rolle. So ist die Angst vor dem Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland seit jeher 0,7949* besonders ausgeprägt – was auch die Zah- len in Abbildung 9 widerspiegeln. 16
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen Dennoch ist unstrittig, dass der Einsatz sondern als einzige Maßnahme stärker von Künstlicher Intelligenz oft auch mit verbreitet als im globalen Durchschnitt. In Risiken verbunden ist. Beim Managen vielen Unternehmen fehlt es offenkundig entsprechender Unsicherheiten besteht an entsprechendem Inhouse-Wissen, auch hierzulande jedoch noch Nachholbedarf, und besonders bei der Bewertung von im Ausland z.B. wird Risiken dagegen häu- Algorithmen. Und noch eine Beobachtung figer aktiv begegnet. Bei der Frage nach lässt sich ableiten: Der häufige Einsatz konkreten Maßnahmen liegen deutsche externer Auditoren zeigt einmal mehr die Unternehmen in sechs von sieben Katego- hierzulande deutlich erkennbare Tendenz, rien zum Teil erheblich hinter dem weltwei- AI-Kompetenz von außen einzukaufen. ten Durchschnitt (s. Abb. 10). Hierzulande haben lediglich externe Gutachter beim Auditieren und Testieren von AI-Systemen einen auffallend höheren Stellenwert. Deren Einsatz ist nicht nur das populärste Instrument zum Eindämmen von AI-Risiken, Abb. 10 – Aktivitäten, um Risiken von AI-Implementierungen zu managen Internes Auditieren und 28% Testieren von AI-Systemen 40% Trainingsmaßnahmen, um ethische 32% Probleme zu erkennen/lösen 39% 34% Abgestimmtes Risk-Management 37% 30% Zusammenarbeit mit Externen 36% Aufsetzen von Policies/ 29% Kontrollgremien 36% Externes Auditieren und 37% Testieren von AI-Systemen 34% Installation eines zentralen 22% Verantwortlichen für AI-Risiken 26% 0% 10% 20% 30% 40% DE Global DE: n=201 Global: n=2737 Im Ausland werden Risiken häufiger aktiv gemanagt. 17
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State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen Kurzfristiges Veränderungspotenzial Die bisherigen Studienergebnisse bestä- glauben an einen von AI ausgelösten tigen: Deutsche Unternehmen bleiben im Wandel ihrer Branche im gleichen Zeitraum Bereich Künstlicher Intelligenz sehr enga- (s. Abb. 11). Effekte für das eigene Unter- giert, interne und externe Kompetenzen nehmen werden dabei tendenziell etwas sind inzwischen in großer Zahl vorhanden. schneller erwartet. Ein Drittel der Experten Doch wie bewerten die Experten das sieht sogar den Wandel sofort oder inner- weitere Transformationspotenzial von AI? halb von weniger als einem Jahr auf die Die Antwort auf diese Frage fällt eindeutig eigene Organisation zukommen. Für den aus. 78 Prozent der befragten Spezialisten Großteil der AI-Verantwortlichen ist Künst- geben an, dass Künstliche Intelligenz das liche Intelligenz also kein Versprechen für eigene Unternehmen innerhalb der nächs- die Zukunft, sondern eine Technologie mit ten drei Jahre verändern wird, 72 Prozent Veränderungspotenzial im Hier und Jetzt. Abb. 11 – Veränderungspotenzial und -zeitraum von AI Deutschland innerhalb von drei Jahren: 78% geben an, dass AI ihr Unternehmen 72% geben an, dass AI ihre Branche verändern wird. verändern wird. 40% 38% 37% 30% 25% 21% 24% 20% 15% 21% 10% 11% 7% 2% 0% Heute In weniger als einem Jahr In ein bis drei Jahren In drei bis fünf Jahren In über fünf Jahren Eigenes Unternehmen Eigene Branche DE: n=195 Global: n=189 19
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Vier Die Ergebnisse der dritten Ausgabe von „State of AI in the Enterprise“ zeichnen in 01. Übergreifende AI-Strategien um- setzen Handlungs- Summe ein erfreuliches Bild. Deutschland Künstliche Intelligenz ist in die nächste hat bei der Anwendung von Künstlicher Marktphase getreten. Unternehmen Intelligenz im globalen Vergleich und haben den „Trial & Error“-Modus mit Wettbewerb keinesfalls den Anschluss singulären AI-Piloten verlassen und felder verloren. Stattdessen wird AI inzwischen als erfolgskritisch wahrgenommen – ent- sprechend hoch ist das Aktivitätsniveau. müssen nun ihre Aktivitäten zügig einer übergreifenden AI-Strategie unterordnen. Dabei sind ausnahmslos Künstliche Intelligenz kommt in zahlreichen alle Unternehmensfunktionen zu technologischen Spielarten und Unterneh- berücksichtigen, denn Relevanz und mensfunktionen zum Einsatz. Gleichzeitig Anwendungsbreite von Künstlicher können die Experten auf positive Erfahrun- Intelligenz in den Organisationen sind gen verweisen, beispielsweise den ver- bereits erheblich und werden weiter gleichsweise kurzen Amortisationszeitraum zunehmen. Einzelne Implementierun- zahlreicher AI-Projekte. gen auf Abteilungsebene werden dem Potenzial und Stellenwert von AI nicht Deutsche Unternehmen sind bei Künstli- mehr gerecht. cher Intelligenz also auf einem guten Weg. Das bedeutet jedoch nicht, dass kein wei- teres Optimierungspotenzial besteht. Die Rückmeldungen der befragten rund 200 AI-Experten legen namentlich vier konkrete Handlungsfelder offen: 20
State of AI in the Enterprise – 3rd Edition | Ergebnisse der Befragung von 200 AI-Experten zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen 02. Keine Scheu vor externen 03. Wettbewerb um Fachkräfte 04. Risikomanagement diversifizieren Kompetenzen annehmen Deutschland hat Rückstand beim Die Studienergebnisse zeigen: Deut- Der „War for AI-Talents“ ist weiter in Managen von AI-Risiken. Unterneh- sche Unternehmen setzen stark auf vollem Gange. Besonders gefragt sind men im Ausland sind hier im Schnitt externe Kompetenzen, nur 8 Prozent Data Scientists, AI-Researcher und breiter aufgestellt und setzten deutlich entwickeln Künstliche Intelligenz einschlägig erfahrene Projektmanager. stärker auch auf interne Strukturen, vollständig selbst. Dieser Ansatz ist Tatsächlich sind solche Qualifikationen Fähigkeiten und Prozesse. Auch dies keinesfalls nur ein Zeichen mangelnder innerhalb von großen Unternehmen verdeutlichen die Ergebnisse der vor- Fähigkeiten, auch wenn diese intern inzwischen kaum mehr verzichtbar. liegenden Studie. Mit dem Installieren in vielen Unternehmen tatsächlich Daran ändert auch die Tatsache von Richtlinien, Kontrollgremien und fehlen. Er beschleunigt im Regelfall die nichts, dass Künstliche Intelligenz Risikoverantwortlichen müssen Unter- Implementierung und senkt Kosten. häufig von und mit externen Partnern nehmen ihr AI-Risikomanagement zügig Und natürlich macht der Ansatz AI auch umgesetzt wird. Interne AI-Skills sind auf zusätzliche Säulen stellen. für kleinere Unternehmen zugänglich, nicht zuletzt in der Strategie- und Tech- die tendenziell weniger auf einschlägige nologieentwicklung, der Definition von Fähigkeiten unter ihren Mitarbeitern Anwendungsfällen oder im Projekt- und zurückgreifen können. Zusätzliche Operational Management gefragt. Bedeutung gewinnt die gezielte Zu- sammenarbeit mit externen Partnern vor dem Hintergrund zunehmender AI- Skills von Wettbewerbern sowie dem in Deutschland vorherrschenden Mangel an AI-Spezialisten mit einschlägiger Er- fahrung, die zum Beispiel genau verste- hen und nachvollziehen können, welche Risiken oder Verzerrungspotenziale ein beliebiger Algorithmus beinhaltet. 21
Investing in Germany | A guide for Chinese businesses Ihre Ansprechpartner Milan Sallaba Ralf Esser Partner Senior Manager Leiter Technology Sektor Leiter TMT Insights Tel: +49 (0)40 32080 4256 Tel: +49 (0)221 8772 4132 msallaba@deloitte.de resser@deloitte.de Weitere Kontakte Peter Fach Olly Salzmann Partner Partner Tel: +49 (0)211 8772 3311 Tel: +49 (0)211 8772 2082 pfach@deloitte.de osalzmann@deloitte.de 22
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Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen, die nicht geeignet sind, den besonderen Umständen des Einzelfalls gerecht zu werden, und ist nicht dazu bestimmt, Grundlage für wirtschaftliche oder sonstige Entscheidungen zu sein. Weder die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited, noch ihre Mitgliedsunternehmen oder deren verbundene Unternehmen (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Veröffentlichung professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Veröffentlichung erlitten hat. Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns. Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – für die rund 312.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich. Stand 06/2020
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