Die deutsche Volkswirtschaft im globalen Umfeld: Schmerzgrenzen beim Euro-Wechselkurs, Rettungsschirme und andere Herausforderungen - Prof. Dr ...
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Die deutsche Volkswirtschaft im globalen Umfeld: Schmerzgrenzen beim Euro-Wechselkurs, Rettungsschirme g und andere Herausforderungen g Prof. Dr. Ansgar Belke Stuttgart, 23. Mai 2011
Gliederung 1 EWWU und Finanzkrise in weltwirtschaftlichem Kontext – 1. Ölpreise, China-Faktor und die globale Sparschwemme 2 Das zukünftige Weltwährungssystem – zum Nachteil der 2. Eurozone? 3 Stresstest für die Geldpolitik – Stabilitätsorientierung als 3. Antwort auf die Finanzkrise 4 Globale Liquidität und Spielräume europäischer Geldpolitik 4. 5. Schmerzgrenze des $/€-Wechselkurses – “Currency Wars” 6. Leitwährung - Renminbi als Alternative? 7. EU-Schuldenkrise: Dauerhafter Rettungsmechanismus alsTeufelskreis
2. Why Europe will suffer more Liquidity q y and Risk Three points about the global monetary system: 1. Dominated by extraordinary savings of EMEs, especially China, leading to a large transfer of risk. 2. Dominated by USD: in global financial markets EU ((euro)) plays p y second fiddle to US ((USD)) because of lack of integration of financial markets. 3 Little change in sight? 3. 4
The next phase ... Will the old ‘model’ continue? Projections for current account suggest that China will continue reserve accumulation. accumulation But ….. for the time being US offers more than enough safe liquid assets (T bills) bills). 5
Currency issues ... Here potentially EU (=euro) could rival US (=USD) as euro area markets are as large as US US. But markets are not integrated, hence euro is no competitor tit for f USD. USD Lack of common voice particularly acute (IMF quotas: sum larger than US, but effectively much less influence). 6
Why dominance of USD will continue … The market that counts for reserve assets (acceptable for Chinese central bank): safe assets (government debt plus ‘quasi public debt’ (GSEs, Pfandbriefe)). European market for public debt fragmented. Largest national market (Germany) is only one fourth the size of US. US For euro to compete with US no need for euro government bonds bonds, but euro area Pfandbriefe. Pfandbriefe 7
But nature of imbalances might change: US deficit no longer sufficient? Current Account: US deficit vs. China surplus 900 US CA deficit China CA surplus 800 700 600 China surplus US deficit Biillions USD 500 400 300 200 100 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 8
Concluding remarks • In many respects Europe is close to possessing the fundamentals to catch up to the US and challenge its supremacy. • However, it clearly lacks the political potential to participate in the reordering of the global financial order. • National proposals (even if coordinated among some member countries) are no substitute for common institutions and common representation in the global financial institutions. 10
Concluding remarks II Difficult to imagine g the equilibrium q in a g global monetary y system y in which: 1. Reserve accumulation (mostly in USD) continues on a massive scale, maybe even accelerates. 2. At the same time US external (and fiscal) deficits are being reduced whereas the euro area might have a sizeable deficit. 3. But diversification out of USD remains difficult as there is no unified ifi d euro area wide id market k t in i the th type t off safe, f short h t term assets in which central banks invest their reserves. Solving this conundrum will be key issue for the next decade. 11
Three scenarios (as of end-2009 versus today?) 10 % probability: Unwinding off global imbalances (domestic ( demand in China rises, US exports increase). 40 % probability: Return to old pattern (expansionary fiscal and monetaryy p policy y rekindle domestic demand in US,, China’s surplus continues). 50 % probability: Muddling through: growth anemic in G-3, US CA deficit remains smaller, Chinese surplus contained by lack of demand in US US. 12
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3. Stresstest für die Geldpolitik Die Frage nach der künftigen Leitwährung könnte durch ein Kräftemessen zwischen der Federal Reserve und der EZB entschieden werden Zweifel an Stabilität des Dollar mehren sich. Dollarperipherie, China und Russland, unzufrieden mit expansivem US-Kurs. Die amerikanische Staatsverschuldung steigt rasant. Aufgrund gewaltigen Ausmaßes und Vielzahl ihrer Liquiditätsprogramme verzögert sich Ausstieg der Fed aus quantitativer Lockerung. EZB hingegen entschlossen, Geldpolitik zeitig zu straffen. 14
3. Stresstest Sollten sich diese Erwartungen verfestigen, könnten Halter immenser Weltdollarreserven trotz Netzwerkeffekten beim Dollar schrittweise Reserven von Dollar in Euro tauschen. Potenzial hierfür ist groß, da sich Hälfte der US-Staatsanleihen in ausländischer Hand befindet. Resultierende Aufwertung des Euro wäre aber mit hohen Anpassungslasten für Europas Exporte verbunden. Bereits jetzt liegt E Eurokurs rok rs von on ca ca. 1 1,40 40 $ für de deutsche tsche E Exportindustrie portind strie an der Schmerzgrenze. Fü Für viele i l PPartnerstaaten t t t in i d der E Europäischen äi h WähWährungsunion i (EWU) dürfte die Grenze des Verkraftbaren sogar schon überschritten sein. . 15
3. Stresstest • Situation führt zu Konfliktpotenzial in EWU, das sich in innereuropäischen Leistungsbilanzungleichgewichten widerspiegelt. • Deutschlands Industrie (mit immer noch hohen Leistungsbilanzüberschüssen) gewöhnt, starker Währung mit Kosteneinsparungen zurückhaltenden Lohnabschlüssen und Kosteneinsparungen, hochwertigen Produkten zu begegnen. • Ob Obwohl ohl auch a ch Deutschland De tschland angesichts drastischer Produktionseinbrüche durch weitere Aufwertung leiden würde, hätten viele EWU-Partner deutlich weniger g entgegenzusetzen. g g 16
3. Stresstest • Früher waren in Südeuropa Geldmengenexpansion und Abwertungen als Therapie gegen LeiBi-Defizite üblich. • D Da b beides id iin EWU unmöglich ö li h iist, t mit it d der K Krise i aberb Kapitalzuflüsse ausbleiben, die bisher hohe Lohnabschlüsse und steigende g Leistungsbilanzdefizite g finanzierten,, … • … drohen im Süden der EWU harte Einschnitte in Lohnpolitik und steigende Unzufriedenheit der Bevölkerung. • Wenn Deutschland, wie oft gefordert, Konsum steigert und die Ersparnis senkt senkt, ebben Kapitalzuflüsse nach Südeuropa noch stärker ab und Anpassungsdruck dort steigt weiter. 17
3. Stresstest • Folge dieser Asymmetrie: Zerreißprobe für Geld- und Finanzpolitik, die durch Flucht in Euro noch verstärkt würde. • Druck auf SWP und Schuldengrenze steigt steigt, wenn schwachen Exporten mit steigenden Staatsausgaben begegnet wird. • Gruppe lateinisch-hellenischer lateinisch hellenischer Staaten Staaten, die mit Beitritt Maltas und Zyperns im EZB-Rat an Gewicht gewonnen hat, könnte in Reaktion auf Aufwertungen g für Zinssenkungen g votieren. • EZB könnte geneigt sein, „etwas flexibler“ zu werden, um politische po sc e Eingriffe g e in ihre eUUnabhängigkeit ab ä g g e zu u vermeiden. e e de 18
3. Stresstest • Hi Hingegen muss aus ddeutscher t h Si Sichtht Lö Lösung d des Wettbewerbsproblems durch expansive Geldpolitik ausgeschlossen bleiben, um Inflation zu vermeiden. • Abwertungen können Probleme mit Wettbewerbsfähigkeit allenfalls verzögern verzögern, aber nicht lösen lösen. • Künftige internationale Rolle des Euro könnte sich daher im Stresstest um die Geldpolitik entscheiden entscheiden, für den drei Szenarien möglich sind. 19
3. Stresstest In Szenario I führen die Spannungen durch unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit zu geldpolitischer Expansion und zu Abwertung des Euro Euro. Politischer Friede würde durch höhere Inflation erkauft. China und andere Staaten mit hohen Devisenreserven blieben an Dollar g gebunden,, weil es an Alternativen fehlt. 20
3. Stresstest In Szenario II hält EZB geldpolitische Zügel straff; US-Makropolitik bleibt hingegen expansiv. Kurzfristig würde europäischer Export durch Euro- Aufwertung leiden. Schmerzhafte Lohneinschnitte würden insbesondere im Süden der Euro-Zone erzwungen. g Mittelfristig würden Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten europäischen Industrie steigen. 21
3. Stresstest IInternationale t ti l Rolle R ll d des E Euro würde ü d gefördert fö d t und dE Euro- Staaten würden von beträchtlichen Geldschöpfungsgewinnen profitieren profitieren, da weltweit (noch) mehr Euros im Umlauf sind. IIn Europa E und d den d an d den E Euro gebundenen b d St Staaten t würden Stabilität und Wachstum langfristig gestärkt. Je größer Euro-Raum und je größer Anzahl der an Euro gebundenen Währungen, desto geringer wären Kosten für E Euro-Block. Bl k Ob es so weit kommen wird, ist fraglich. 22
3. Stresstest Denn im dritten Szenario – an das vor Krise kaum zu denken war – zwingt Stabilitätskurs der EZB die Fed zum Einlenken da USA Rolle des Dollar als Leitwährung nicht Einlenken, aufgeben wollen. G Geldpolitische ld liti h K Kehrtwende ht d würde üd DDruckk vom europäischen Export und den Löhnen nehmen. Entspräche einer Rückkehr der Welt zu mehr geldpolitischer Stabilität und Wachstum. Rolle des Dollar als Leitwährung bliebe weitgehend unverändert. 23
3. Stresstest Frage der künftigen Leitwährung könnte angesichts des angekratzten Image des Dollar durch ein geldpolitisches Kräftemessen zwischen Fed und EZB entschieden werden. Eine stabilitätsorientierte Politik (Szenarien II und III) ist dominante Strategie für die EZB – unabhängig davon, ob sich USA für eine zu expansive oder eine stabilitätsorientierte Nachkrisenpolitik entscheiden. Mit dieser Strategie dient EZB Europa, der Euro- und D ll Dollarperipherie i h i sowie i d der W Weltwährungsordnung. lt äh d Voraussetzung wäre Einigkeit der Europäer über stabilitätsorientierten Rahmen der Geld- Geld und Finanzpolitik, Finanzpolitik wie er in den Gesetzen zur EU verankert ist. 24
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4. Global G liquidity and European monetary policy • G Global factors f and liquidity spillovers increasingly important for domestic monetary policy. • If it iis iindeed d d ttrue th thatt fl floating ti EXR no longer l impart i t autonomy t to national monetary policies, serious implications for future organization g and operation p of monetary y policy. p y If global liquidity plays a significant role within the transmission mechanism on a g global or on a national level, central banks almost certainly tend to lose influence. From the perspective of central banks, this is a clear drawback of globalization for monetary policy (vs. advantages as the inflation curbing effects). 26
4. Global G liquidity We plot the supply of and the demand for excess liquidity for the G-3 plus the BRICs. For the former we use a liquidity indicator, i.e. the index of global liquidity (again based on broad money aggregates) divided by index of nominal GDP. We approximate the latter with the Chicago Board Options Exchange Volatility Index (VIX), a popular measure of the implied volatility of S&P 500 index options. Belke and Gros (2010), Jeddah Economic Forum. 27
4. Global G liquidity Traditional interest rate channel could be distorted in some countries. IImagine i CB raises i policy li rate t iin tto fifight ht iinflationary fl ti pressures. Thereupon, parts Th t off global l b l excess liquidity li idit pour iinto t hhome country to profit from interest rate differential and counteract restrictive interest rate policy policy. • Global liquidity matters independent of the EXR regime (flexible or fixed or even monetary union) union). Carry trade and currency substitution. 28
4. Global G liquidity To what extent does the phenomenon of global excess liquidity make a coordination of national monetary policies useful (abstracting from practicability issues)? Go-it-alone policies by CBs in order to prevent unsolicited effects of global excess liquidity on national variables potentially evaporate. Huge amounts of liquidity vagabonding around the globe => coordinated exit from unorthodox monetary policies on both sides of the Atlantic is highly g y indicated. The alternative would be that the doubts about the stability of the dollar would increase even more. 29
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5. S 5 Schmerzgrenze h d des $/€-Wechselkurses $/€ W h lk fü für deutsche Exporte – “Currency Wars” 32
5. Schmerzgrenze 33
5. Schmerzgrenze S Kaum ein Tag Tag, an dem nicht eines der Krisenländer der Euro Euro- Zone mit neuen Hiobsbotschaften aufwartet. Devisenmärkte scheint das jjedoch ((überweigend) g ) kaltzulassen. Statt den Euro auf Talfahrt zu schicken, trieben Anleger den Wechselkurs der Gemeinschaftswährung ggü. dem Dollar i immer weiter it iin di die Höh Höhe. E Ende d AAprilil näherte äh t er sich i hdder M Marke k von 1,50 Dollar. So stark war die Gemeinschaftswährung zuletzt im November 2009. Seit Juni 2010 hat sie um rund 24 Prozent gegenüber dem Dollar zugelegt. Am aktuellen Rand vorläufig (?) wieder etwas Abkühlung. Analyse der Wechselkursschwellen "in die andere Richtung”? 34
5. Schmerzgrenze S Allerdings Stärke des Euro in erster Linie Schwäche des Dollar. Denn US-Notenbank hält Leitzinsen bei nahezu null Prozent und schwächt so Attraktivität von Dollar-Anlagen. g Dagegen hat EZB Zinswende eingeleitet. Leitzins in Eurozone liegt aktuell bei 1,25 Prozent. Tendenz steigend. Hinzu kommt, dass auch in den USA die Staatsschulden rasant steigen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat den Ausblick für die Bonität Amerikas von stabil auf negativ gesenkt gesenkt. „Tango“ zwischen Fed, die nie illiquide wird (da sie immer Inflation erzeugen kann) und der Regierung, die (wegen ihrer Steuerhoheit) nie insolvent wird, immer unglaubwürdiger. 35
5. Schmerzgrenze S Kritische Schwelle In den nächsten Monaten könnte der Euro weiter aufwerten. Wird Wechselkurs damit zur Gefahr für deutsche Exporte? Noch hält sich Wehklagen der heimischen Industrie in Grenzen. Denn die Ausfuhren reagieren erfahrungsgemäß erst oberhalb bestimmter Wechselkurs-Schwellenwerte massiv auf Änderungen des Außenwertes. Das rührt daher, daher dass Einstieg und Ausstieg aus einem Exportmarkt für die Unternehmen mit Kosten verbunden sind. Sie bilden Eintritts- beziehungsweise g Austrittsbarrieren,, die jje nach Betrieb und Branche unterschiedlich hoch ausfallen. 36
5. Schmerzgrenze S Wertet der Euro auf, auf sinken die in Euro gerechneten Stückerlöse. Allerdings erwägen Exporteure nur dann, aus dem Markt auszutreten, wenn Verluste Austrittskosten übersteigen. g Überschreitet Wechselkurs kritischen Schwellenwert, ab dem das der Fall ist, kommt es zu Sprüngen in der gesamtwirtschaftlichen t i t h ftli h Exportaktivität. E t kti ität Man kann das mit dem mechanischen Spiel eines Autolenkrads vergleichen vergleichen. Erst ab einer Mindestdrehung des Lenkrads schlagen die Vorderräder ein. 37
5. Schmerzgrenze S Die Wechselkurs Wechselkurs-Schmerzgrenze Schmerzgrenze kann sich im Zeitablauf verschieben je nachdem, welche Exporteure sich im Markt befinden. Ist einer Aufwertung beispielsweise eine ausgeprägte Abwertungsphase vorausgegangen, so hat diese Akteure mit geringen i Ei Einstiegskosten ti k t iin dden M Markt kt gelockt. l kt Diese können schon bei relativ geringen Aufwertungen wieder den Markt verlassen. verlassen 38
5. Schmerzgrenze S 39
5. Schmerzgrenze S Wo aber liegt die aktuelle Schmerzgrenze für die deutschen Exporteure? Wir sind dieser Frage mithilfe eines nicht-linearen Regressionsmodells g auf den Grund g gegangen. g g Schätzansatz berücksichtigt, dass sich Exporte plötzlich stark beschleunigen oder verringern können, wenn Änderungen des W h lk Wechselkurses eine i kkritische iti h SSchwelle h ll übüberschreiten. h it Es zeigt sich, dass die kritische Schwelle derzeit bei etwa 1 55 Dollar je Euro liegt 1,55 liegt. Wird dieser Wechselkurs einige Wochen überschritten, dürfte die Nachfrage nach deutschen Exporten deutlich fallen; die Ausfuhren in den Dollar-Raum lohnen sich für viele Exporteure dann kaum noch. 40
5. Schmerzgrenze S 41
5. Schmerzgrenze S 42
5. Schmerzgrenze S 43
5. Schmerzgrenze S 44
5. Schmerzgrenze S Der aktuelle Wechselkurs des Euro nicht mehr weit von dieser Schmerzgrenze entfernt. Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise hat die makroökonomische Unsicherheit stetig abgenommen und die Binnenwirtschaft hat sich belebt. Die Unternehmen könnten daher geneigt sein, sich aus dem Exportgeschäft zurückzuziehen, wenn der Wechselkurs die Schmerzgrenze überschreitet und der Export sich nicht mehr lohnt. Unser Ergebnis gilt unabhängig davon, ob wir die deutschen Gesamtexporte in die USA oder einzelne Sektoren wie Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge, die mit einem Anteil von etwa zwei Dritteln den deutschen Export dominieren dominieren, untersuchen. 45
5. Schmerzgrenze S Sollte Außenwert des Euro im Zuge der sich ausweitenden Zinsdifferenz zum Dollar-Raum weiter steigen – und hierauf deutet g gegenwärtig g g vieles hin –, wird die Nachfrage g nach deutschen Produkten sinken. Für manche Unternehmen könnte es dann sinnvoll sein, die E Exporte t einzustellen i t ll oderd didie P Produktion d kti iin d den D Dollar-Raum ll R zu verlagern. Wiedereinstieg dürfte durch hohe Fixkosten behindert werden – selbst wenn Euro zukünftig wieder abwertet. Im Extremfall nicht ausgeschlossen, dass einige Unternehmen entscheiden, gar nicht wieder in den Exportmarkt einzutreten, oder es vergeht zumindest einige Zeit, bis sie wieder in der Lage dazu sind sind. 46
5. Schmerzgrenze S So könnte die Euro Euro-Stärke Stärke dramatische Konsequenzen für die deutschen Exporte haben, die in vielen Standardmodellen nicht berücksichtigtg sind. Analoges gilt natürlich für eine Euro-Schwäche: das von uns abgeleitete Modellierungs- und Schätz-Tool ist symmetrisch! 47
5. Schmerzgrenze S “Currency Currency wars”: wars : forex market interventions versus coordinated exit. Advise against forex market intervention (ECB Observer 2004) 2004). Desirable: clear price stability orientation of the ECB induces the Fed to enact a timely exit from its strongly expansionary macro policies … … for instance, because the US are not willing to give up the status of the dollar as a world reserve currency. Monetaryy policy p y somersault would take significant g p pressure from European exports and wages since the very low US money market rates are main reason for decline of the dollar. 48
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6. Leitwährung - Renminbi als Alternative? Die spezielle Frage der Leitwährung • Der Dollar als globale Reservewährung – „Exorbitant Privilege“ und Triffin-Dilemma • Währungswettbewerb: “Multi-currency international monetary system” • Chinesischer Vorschlag I: Eine supranationale Währung • Chinesischer Vorschlag II: Sonderziehungsrechte des IWF als globale Reservewährung • Leitwährung - Renminbi als Alternative? • Andere Vorschläge: Aufwertung des Goldes und anderer Rohstoffe als Reserve-Assets Durchsetzbarkeit und Eintrittswahrscheinlichkeiten
7. EU-Schuldenkrise: Dauerhafter Rettungsmechanismus als Teufelskreis Kernprobleme • ESM und andere öffentliche Gläubiger genießen im Insolvenzfall bevorrechtigten Gläubigerstatus. Private Gläubiger werden so immer zögerlicher Kredite an Not leidende Euro- Euro Länder vergeben und durch eine stetig steigende Risikoprämie hinein gelockt werden. Dann steigen aber die langfristigen Anleiherenditen weiter an und eine Refinanzierung der Staaten über den Markt ist auf Dauer ausgeschlossen. • EFSF für illiquide, ESM für insolvenzbedrohte Volkswirtschaften bestimmt. Inkonsistenz! Investoren fühlen sich stark verunsichert, wenn die staatlichen I Instanzen die di Mö Möglichkeit li hk i einer i IInsolvenz l d dreii JJahre h später ä einräumen, i ä di diese aber für die nahe Zukunft ausschließen.
Euroraum: Heterogenität nimmt weiter zu EA: Reales BIP und Verwendung Reales BIP in Europa (% q‐o‐q; pp.) (Index, Q1 2008 = 100) Nettoexporte Vorratsveränderung Euroraum Deutschland Spanien Anlageinvestitionen Staatskonsum Niederlande Frankreich Italien Privater Konsum Euroraum BIP Griechenland Irland 1,5 104 1 102 0,5 100 0 98 ‐0,5 96 ‐1 94 ‐1,5 92 ‐2 90 ‐2,5 88 2,8% 0,5% ‐3,4% 1,7% 1,6% 1,7% ‐3 86 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Eurostat, DIW Prognose. Quelle: Eurostat. Letzte Beobachtung: Q1 2011. Letzte Beobachtung: Q1 2011. 52
Euroraum: Wachstumsdynamik bleibt schwach Konsumentenzuversicht in Europa Inflation im europäischen Vergleich (Index, Abweichung vom langfristigen Durchschnitt) (in Prozent y‐o‐y) EEuroraum Deutschland D hl d SSpanien i Euroraum Deutschland hl d SSpanien i Niederlande Frankreich Italien Niederlande Frankreich Italien Griechenland Griechenland 30 6 20 5 10 4 0 3 ‐10 2 ‐20 1 ‐30 0 ‐40 ‐1 ‐50 ‐2 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Europäische Kommission. Quelle: Eurostat. Letzte Beobachtung: April 2011. Letzte Beobachtung: April 2011. 53
Euroraum: Risiken bleiben hoch Arbeitslosenquote im europäischen Vergleich Zinsspreads auf Staatsanleihen (in Prozent) (Spread über 10J. Bundesanleihe) Euroraum Deutschland Spanien Portugall P IItalien li Il d Irland Niederlande Frankreich Italien Griechenland Spanien Griechenland Irland 14 25 12 20 10 15 8 6 10 4 5 2 0 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Jan. 07 Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Quelle: Eurostat. Quelle: Datastream. Letzte Beobachtung: März 2011. Letzte Beobachtung: 20 Mai 2011. 54
7. EU-Schuldenkrise
7. EU-Schuldenkrise
7. EU-Schuldenkrise Was geht in unsere Berechnung in der FAS von gestern ein? • Bareinlage von gut 20 Mrd. für f den ESM • Bisher bewilligter Kredit von 10, 4 Miard. Euro • Refinanzierungsbedarfe • P i ti i Privatisierungserlöse lö • Zinseszinsen • Ggfs. EZB-Verluste über SMP Ggfs SMP, ELA und normale liquiditätszuführende Refi- Geschäfte
7. EU-Schuldenkrise
7. EU-Schuldenkrise
7. EU-Schuldenkrise Umschuldung der Hälfte des Refinanzierungsbedarfs für 2011 bi 2013 iim JJahr bis h 2011 Refinanzierungsbedarfe 2014 und 2015 fallen dafür weg. Umschuldung GR: 50%50%, IR und POR je 30% SMP: Gr 50, POR 25, IR 25, Ankauf mit 20% Discount ELA: 80 IRE, 15 GR, 5 POR
7. EU-Schuldenkrise
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