STRATEGISCHE PRIORITÄTEN 2017 2020 - Buchreport
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2017 2020 STRATEGISCHE PRIORITÄTEN
GELEITWORT Mit den „Strategischen Prioritäten 2013 bis 2016“ hat die Deutsche Nationalbibliothek 2014 erstmals seit ihrer Gründung standort- und abteilungsübergreifend die Prioritäten und Ziele veröffentlicht, die sie für ihre Weiterentwicklung in einem definierten Zeitraum von vier Jahren als vorrangig ansah und verfolgen wollte. Insgesamt wurden dabei fünf Strategi- sche Prioriäten hervorgehoben, zu denen jeweils vier bis sechs übergreifende Ziele mit Unterzielen definiert und mit einer Zeitvorstellung versehen wurden: insgesamt 24 übergrei- fende Ziele mit 98 Unterzielen sowie sechs Unterziele, die für mehrere Jahre (jeweils neu) galten, insgesamt also 104 Unterziele. Über den Gesamtzeitraum 2013 bis 2016 gesehen, konnten rund 78 % der Unterziele ganz oder teilweise erreicht werden. Für das Nichterreichen der Ziele wurden verschiedene Gründe genannt, am häufigsten unzureichende Personal- und Finanzressourcen, aber auch fehlende Voraussetzungen und seit dem Formulieren der Ziele veränderte Rahmenbedingungen. Da die meisten der bisher nicht oder nur teilweise erreichten Ziele weiterhin wichtig sind, haben sie in modifizierter Form Eingang in die strategischen Überlegungen für den nächsten Zyklus 2017–2020 gefunden. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit den Strategischen Prioritäten 2013 bis 2016 und an dem im September 2016 veröffentlichten Rahmenwerk „Deutsche Nationalbiblio- thek 2025: Strategischer Kompass“ ausgerichtet, legt die Deutsche Nationalbibliothek nun die Planung der Schwerpunkte ihrer Arbeit für den Zeitraum 2017 bis 2020 vor. Während der „Kompass“ die Richtung für die nächsten zehn Jahre vorgibt und damit weiter in die Zukunft blickt, zeigen die Strategischen Prioritäten 2017 bis 2020 wie ein Fahrplan, welche mittelfristigen Ziele die Deutsche Nationalbibliothek ansteuert, um die langfristigen Ziele erreichen zu können. Dieser „Fahrplan“ soll damit wie schon in der Ausführung der voran- gegangenen Jahre der Deutschen Nationalbibliothek als Navigationshilfe dienen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei unterstützen, im Arbeitsalltag die richtigen Akzente zu setzen, und gleichzeitig die Partnereinrichtungen über die Vorhaben der nächsten Jahre informieren. Nach dem Beirat der Deutschen Nationalbibliothek und dem Beirat für das Deutsche Musikarchiv hat auch der Verwaltungsrat der Deutschen Nationalbibliothek dem Entwurf der Strategischen Prioritäten zugestimmt. Allen, die an der Erarbeitung der strategischen Ziele 2017–2020 beteiligt waren, gilt unser herzlicher Dank! Dr. Günter Winands Dr. Elisabeth Niggemann Vorsitzender des Verwaltungsrats Generaldirektorin 3
VORWORT An die positiven Erfahrungen mit den Strategischen Prioritäten 2013 bis 2016 anknüpfend, legt die Deutsche Nationalbibliothek nun die Planung der Schwerpunkte ihrer Arbeit für die nächsten vier Jahre vor. Ausgerichtet sind die Ziele für den Zeitraum 2017 bis 2020 an dem im September 2016 veröffentlichten Papier „Deutsche Nationalbibliothek 2025: Strategischer Kompass“. Während der Kompass die Richtung für die nächsten zehn Jahre vorgibt und damit weiter in die Zukunft blickt, zeigen die Strategischen Prioritäten 2017 bis 2020, welche mittelfristigen Ziele die Deutsche Nationalbibliothek ansteuert, um die langfristigen Ziele erreichen zu können. Zu jedem der im Kompass beschriebenen vier fachlichen Themenfelder werden diejenigen Ziele aufgeführt, die die Deutsche Nationalbibliothek während der nächsten Jahre vorrangig verfolgen will. Zusätzlich enthält dieses Papier einen weiteren, überaus wichtigen Abschnitt, der sich mit den notwendigen Voraussetzungen für die Erfüllung der übrigen Ziele beschäf- tigt: Der Bereich 5 – „Fördern & Ermöglichen“ zeigt, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter bei der Erfüllung der fachlichen Aufgaben und Ziele durch personelle, organisatorische und infrastrukturelle Maßnahmen gefördert und unterstützt werden sollen. Die Strategischen Prioritäten 2017 bis 2020 dienen der Deutschen Nationalbibliothek als Planungsgrundlage und sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitsalltag dabei unterstützen, die richtigen Akzente zu setzen. Um den Zusammenhang zwischen dem Kom- pass und den Zielen zu verdeutlichen, orientiert sich das Dokument am Aufbau des Kompas- ses, zitiert zu Beginn die jeweils wichtigsten Leitlinien daraus (jeweils farbig hervorgehoben) und stellt immer wieder den Zusammenhang zum Kompass her. Querverweise im Text selbst stellen die Verbindung zwischen besonders eng verknüpften Themenbereichen her. Das vorliegende Papier macht die strategischen Ziele der Deutschen Nationalbibliothek transparent und gibt damit auch allen Kooperationspartnern und interessierten Fachleuten einen Überblick über die in den nächsten vier Jahren geplanten Aktivitäten. Dass es sich bei vielen Zielen um die Fortschreibung der bisherigen handelt, ist ein deutliches Indiz für die Nachhaltigkeit und die Kontinuität, mit der die Deutsche Nationalbibliothek ihre gesetzli- chen Aufgaben wahrnimmt. 4
1 SAMMELN & ERHALTEN S. 6 2 VERZEICHNEN & VERBREITEN S. 9 3 VERMITTELN & INSPIRIEREN S. 11 4 INTEGRIEREN & ORGANISIEREN S. 14 5 FÖRDERN & ERMÖGLICHEN S. 17 5
1 ke miteinander verzahnt werden kann: Wo ist das mehrfache Sammeln unterschiedlicher Ausgaben (Manifestationen) eines Werks erforderlich und erwünscht, in welchen Fällen kann da- rauf verzichtet werden? Ziel ist es hier, eine transparente und SAMMELN & zugleich pragmatische Sammelstrategie zu entwickeln, die von ERHALTEN optimierten Geschäftsgängen unterstützt wird. Ziel 1: Die Sammelrichtlinien sind aktualisiert. Ihre umfassenden Sammlungen von Publika- tionen, die seit 1913 in Deutschland oder in • Neubewertung der Sammelaktivitäten vor dem Hinter- grund der veränderten Publikationslandschaft und neuer deutscher Sprache in Texten, Bildern und Mu- Publikationsverfahren. Unter anderem gilt es die Samm- sik erschienen sind, bilden einen bedeuten- lung physischer und digitaler Publikationen aufeinander den Teil des kulturellen Erbes Deutschlands abzustimmen und dabei festzulegen, welche Inhalte in wel- objektiv, wertungsfrei, dauerhaft und im Rah- cher Erscheinungsform bzw. in welchen Erscheinungsfor- men des gesetzlichen Auftrags vollständig ab. men gesammelt werden Ziel 2: Der Fortschritt im Sammlungsaufbau wird systematisch ausgewertet. 1.1 Sammlungsaufbau • Ausbau der automatisierten Erfassung von Neuerscheinun- gen und Sammlungslücken durch den automatischen Ab- gleich mit externen Datenquellen „Neutralität und Vollständigkeit bleiben die • Definition der Sammlungsziele mit Blick auf die identifi- Grundprinzipien des Sammlungsaufbaus.“ zierten Fehlbestände und Aufbau eines geeigneten Monito- „Die Vielfältigkeit des Webs soll eingefangen rings dafür und seine Entwicklung dokumentiert werden.“ „Auswahl und Qualitätssicherung sind Ziel 3: Durch eine Steigerung der aktiven Sammel- Gegenstand eines offenen und transparenten tätigkeit ist der Anteil an Sammlungslücken bei kör- Prozesses.“ perlichen Medienwerken reduziert. • Optimierung der Erwerbungsabläufe, um Ressourcen für „Für die internationale Produktion schaffen eine Steigerung der aktiven Sammeltätigkeit für körperliche wir internationale Ansätze.“ Medienwerke zu gewinnen • Systematisches Bearbeiten von Sammlungslücken Das vollständige Sammeln aller physischen Publikationen ist nach wie vor ein wichtiges Ziel der Deutschen Nationalbiblio- Ziel 4: Der Zugang unkörperlicher Medienwerke ist thek. Daher wird sie die Schließung von Bestandslücken mit gesteigert und auf weitere Publikationsformen aus- hoher Priorität fortsetzen und dies durch den Aufbau von geweitet. Verfahren zum automatisierten Erfassen von Fehlbeständen • Stabilisierung und Erweiterung der Infrastruktur zum Sam- entscheidend unterstützen. meln und Verarbeiten digitaler Publikationen Gleichzeitig bleibt der Ausbau der digitalen Sammlung eine • Erreichen eines substanziellen Zuwachses bei digitalen Ver- der wichtigsten Herausforderungen in den kommenden Jah- lagspublikationen und Publikationen von wissenschaftli- ren. Insbesondere für den Bereich des Webharvesting sind chen Einrichtungen viele Fragen zu lösen. Dabei geht es nicht nur um die Herstel- • Start des Sammelns von Netzpublikationen großer Self- lung einer leistungsfähigen Infrastruktur, sondern vor allem Publishing-Plattformen aus dem nichtwissenschaftlichen um die Beantwortung inhaltlich-konzeptioneller Fragen: Was Bereich bedeutet Vollständigkeit in diesem Zusammenhang? Welche • Start des Sammelns von Netzpublikationen der Musik Inhalte des deutschen bzw. deutschsprachigen Webs soll die Deutsche Nationalbibliothek in welchem Umfang sammeln Ziel 5: Das Sammeln von Webseiten ist verstetigt. und archivieren, um damit ihren Beitrag zur Bewahrung des • Konzeptionelle Weiterentwicklung der Sammelstrategien digitalen kulturellen Erbes zu leisten? Zur Beantwortung dieser (selektives Harvesting zu Themen und Ereignissen, Festle- Fragen muss die Deutsche Nationalbibliothek im ständigen gung der Frequenz für regelmäßige .de-Crawls, Einbeziehung Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, dynamischer Ressourcen, Umgang mit Sozialen Medien) Politik, Kultur und Gesellschaft bleiben (› 4.6). • Stabilisierung der Geschäftsgänge Auch steht die Deutsche Nationalbibliothek vor der Frage, ob und wie die Sammlung physischer und digitaler Medienwer- 6
1.2 Dauerhafter Erhalt der physischen Ziel 3: Durch planvolle Massenentsäuerung ist die Medien Anzahl gefährdeter Medien reduziert. • Beteiligung an der Evaluation von Entsäuerungsverfahren • Anpassung der Entsäuerungsstrategie gemäß den Ergebnis- „Wir entwickeln Verfahren und Standards für sen der Zustandserfassung den Erhalt der Medien des 20. und 21. Jahr • Fortführung der Massenentsäuerung an ausgewählten Be- hunderts.“ standsgruppen „Unser Ziel bleibt der Erhalt des Originals und des ursprünglichen Nutzungserlebnisses.“ Ziel 4: Standards sind in den Geschäftsgängen der „Die systematische Erfassung des Zustands Bestandserhaltung und in Geschäftsgängen mit be- und der Nutzbarkeit des Bestandes [muss] standserhaltenden Aspekten etabliert und werden stark ausgebaut werden.“ kontinuierlich weiterentwickelt. • Optimierung der Bestandslagerung an beiden Standorten im Hinblick auf den Originalerhalt und die Liegendlage- Um die Originale und das ursprüngliche Nutzungserlebnis für rung von Großformaten künftige Generationen zu bewahren, müssen die Geschäfts- • Etablierung des Geschäftsgangs „Bestandsreinigung“ ein- gänge rund um die Bestandserhaltung kontinuierlich weiter- schließlich qualitativer Bewertungsmaßnahmen entwickelt werden. Insbesondere sollen aktuelle Standards und • Integration von Bestandsschutzaspekten in den Geschäfts- Normen in die Geschäftsgänge integriert werden. Dazu gehö- gang zur retrospektiven Erwerbung ren sowohl die systematische Zustandserfassung des gesamten Bestandes, die Erhöhung von Konversionsleistungen zur In- formationssicherung als auch die Etablierung von Standards 1.3 Digitale Langzeitarchivierung bei Präventionsmaßnahmen. Bei der Lagerung wird der Fokus gemäß den Handlungs- empfehlungen der Koordinierungsstelle für die Erhaltung „Wir entwickeln Verfahren und Standards für des schriftlichen Kulturguts (KEK) auf den Originalerhalt den Erhalt der Medien des 20. und 21. Jahr verstärkt. Dies erfordert eine Anpassung der Magazinierung hunderts.“ an beiden Standorten sowie der Geschäftsgänge bei der Be- „Wir engagieren uns für den Aufbau gemeinsa- reitstellung und Ausleihe. Für Geschäftsgänge, die indirekt die mer, vertrauenswürdiger Archivinfrastrukturen.“ Bestandserhaltung betreffen, wie die retrospektive Erwerbung, müssen bestandserhaltende Aspekte definiert und integriert Schon vor dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Deutsche werden. Präventivmaßnahmen wie die Bestandsreinigung müs- Nationalbibliothek im Jahr 2006 hat die Deutsche Nationalbi- sen systematisiert und als Standardgeschäftsgänge etabliert bliothek in einer Reihe von Projekten die konzeptionellen und werden. Dies beinhaltet auch die qualitative Bewertung der technischen Voraussetzungen für die digitale Langzeitarchivie- Maßnahme und deren Weiterentwicklung. Insgesamt spielt rung ihrer Bestände geschaffen und seither in Zusammenarbeit der Bereich Qualitätsmanagement bei der Bestandserhaltung mit nationalen und internationalen Partnern beständig ausge- eine besondere Rolle. Hier gilt es, neue Normen zu integrieren baut. Mit der Produktivnahme des digitalen Langzeitarchivs, sowie weitere Standards für den Erhalt der Medien des 20. und dem Aufbau des Kompetenznetzwerks nestor und dem Ange- 21. Jahrhunderts zu etablieren und weiterzuentwickeln. bot eines Langzeitarchivierungsdienstes für Dritte (AREDO) wurden wichtige Meilensteine erreicht. Der weitere Ausbau Ziel 1: Die Erfassung des Zustands und der Lage- wird im Rahmen des rechtlich und haushaltsmäßig Möglichen rungsbedingungen des Bestands erlaubt den plan- angestrebt. vollen Einsatz konservierender Maßnahmen. Nun stehen der Erhalt und die kontinuierliche Weiterentwick- • Einführung einer systematischen Magazinkartierung lung der Infrastruktur sowie die Sicherung und Verbesserung der eingeführten Geschäftsprozesse im Fokus. Hierbei muss Ziel 2: Die Konversionsleistung im Hinblick auf ge- insbesondere der Vielfalt der Medienwerke Rechnung getra- schädigte und gefährdete Medien, insbesondere gen werden. Darüber hinaus sind Prozesse und Workflows AV-Medien ist gesteigert. zu entwickeln, die alle in der Deutschen Nationalbibliothek • Anpassung der Geschäftsgänge innerhalb der Bestandser- befindlichen digitalen Datenbestände, die noch nicht lang- haltung zur Erreichung einer höheren und erweiterten zeitarchiviert worden sind, ins Langzeitarchiv übertragen. Konversionsleistung (AV-Medien) Weiterhin geht es darum, theoretisch konzipierte Verfahren der Langzeitarchivierung wie Migration und Emulation in der Praxis zu erproben und diese in die Infrastruktur und die Ge- schäftsprozesse der Nationalbibliothek zu integrieren. 7
Ziel 1: Die Infrastruktur zur digitalen Langzeitarchi- vierung ist leistungsgerecht ausgebaut. • Ablösung des vorhandenen digitalen Langzeitarchivs DIAS durch ein technisch und funktional erweitertes Nachfol- gesystem, um den quantitativ und qualitativ steigenden Anforderungen begegnen zu können • Unterstützung der LZA-Workflows durch eine geeignete lo- kale Speicherinfrastruktur, um eine effiziente Einbindung in die Prozesse der Deutschen Nationalbibliothek sicherzu- stellen • Etablierung eines Monitoring- und Controlling-Systems für die digitale Langzeitarchivierung, um angemessen und zeitnah (pro-aktiv) auf sich ändernde Gegebenheiten reagie- ren zu können Ziel 2: Die Prozesse zur Archivierung von digitalen Publikationen sind ausgebaut. • Ausbau und Integration von Langzeitarchivierungsfunktio- nalitäten in weitere Prozesse bei der Verarbeitung verschie- dener Publikationsarten, so dass die Langzeitarchivierung selbstverständlicher Teil der automatisierten Workflows wird • Ausbau von Prozessen und Workflows zur Übernahme al- ler digitalen Bestände ins Langzeitarchiv, um eine vollstän- dige Synchronisation zwischen lokalen Beständen und langzeitarchivierten Beständen zu ermöglichen • Ausbau von Zugriffs-Prozessen auf das Langzeitarchiv zur Unterstützung eines umfassenden Notfall-Managements • Integration der Bereitstellung von Multimedia-Objekten mit Emulationsumgebungen (Übernahme der Ergebnisse des Projekts EMiL) • Beispielhafte Durchführung eines Projekts zur Dateiformat- migration, um konzipierte Abläufe in der Praxis zu erproben Ziel 3: Kooperationen zur Bewältigung der Heraus- forderungen der digitalen Langzeitarchivierung sind ausgebaut. • Kooperative Nachnutzung der aufgebauten Prozesse zur digitalen Langzeitarchivierung über AREDO • Stabilisierung und Weiterentwicklung von nestor als natio- nales Kompetenznetzwerk für die digitale Langzeitarchivie- rung • Mitwirkung beim Aufbau und der Etablierung einer inter- nationalen Technical Registry zur Integration in Langzeit- archivierungsabläufe 8
2 ren Neu- und Weiterentwicklung. Zugleich steht die Deutsche Nationalbibliothek vor der Herausforderung, die intellektuelle und maschinelle Erschließung eng miteinander zu verzahnen, um ein einheitliches und integriertes Geschäftsprozess-Sys- VERZEICHNEN & tem entwickeln zu können, das für die Erwerbung und die VERBREITEN Erschließung aller Arten von Medienwerken einsetzbar ist. Da- für sollen der Erschließungsprozess bis 2020 stärker modular aufgebaut werden, um so flexibel angepasst werden zu können, Die Deutsche Nationalbibliothek ist ein welt- und die Formal- und Inhaltserschließung harmonisiert wer- weit bedeutendes Zentrum für bibliografische den. Wichtiges Fundament aller Erschließungsprozesse ist die Informationen. Ihre verlässlichen, digital ver- Nutzung der Gemeinsamen Normdatei (› 4.2). netzten, frei und leicht nutzbaren Daten för- Perspektivisch strebt die Deutsche Nationalbibliothek eine dern die Sichtbarkeit von Kultur und Wissen kooperative Erschließung für den deutschsprachigen Raum an im Informationszeitalter. – mit gemeinsam gepflegten Datenbeständen und verzahnten Prozessen (› 4.6). Ziel 1: Beim Aufbau eines modularen, integrierten 2.1 Erschließung aller gesammelten Geschäftsgangs für alle Medienwerke ist ein sub- Medienwerke stanzieller Fortschritt erreicht. • Zusammenführung von Prozessen der intellektuellen For- mal- und Inhaltserschließung „Wir dokumentieren unseren Bestand aktuell, • Maschinelle Unterstützung intellektueller Erschließungs- vollständig und verlässlich.“ vorgänge „Erschließen heißt verknüpfen: Unsere Daten • Umstellung geeigneter Objektgruppen auf eine vollständig bilden ein Wissensnetz.“ maschinelle und/oder auf Fremddaten basierende Erschlie- „Wir vernetzen unseren Datenbestand national ßung und global.“ • Integration weiterer Fremddaten zur Anreicherung der bi- bliografischen Daten und zur Unterstützung maschineller „Wir setzen auf die Möglichkeiten automati- Verfahren scher Verfahren.“ • Zusammenführung und Verzahnung maschineller und in- „Wir erweitern unsere Fähigkeiten im Bereich tellektueller Verfahren in einen integrierten Workflow der Auswertung und Harmonisierung von Massendaten.“ Ziel 2: Erschließungsergebnisse sind durch maschi- „Wir sind Wegbereiter für eine zeitgemäße nelle Verfahren optimiert. Erschließung.“ • Weiterentwicklung des Textstrukturerkennungsverfahrens zur Unterstützung der Formalerschließung • Aufbau eines Verfahrens für die Nutzung von Textstruktur- Alle in der Deutschen Nationalbibliothek gesammelten Medi- informationen für die maschinelle Inhaltserschließung enwerke sollen so erschlossen werden, dass damit die Anforde- • Weiterentwicklung der Verfahren für die maschinelle Be- rungen an das Suchen, Finden und Entdecken von Ressourcen schlagwortung und Klassifikation sowie deren Ausweitung und Informationen ebenso wie die gesetzliche Aufgabe zur auf körperliche und unkörperliche Medien Erstellung der Deutschen Nationalbibliografie angemessen er- • Ausbau der Verfahren für Parallelverknüpfungen, für Werk- füllt werden. Sowohl Kunden, für die die Deutsche Nationalbi- clustering und für Normdatenverknüpfungen bliothek in ihrer Funktion als Dienstleister Daten bereitstellt, • Aufbau eines Terminologiemanagements als auch Endnutzer an Recherche-Frontends sollen mit unserer Erschließung zufrieden sein. Die Erschließung soll präzise und Ziel 3: Die Methoden und die Werkzeuge rund um im Hinblick auf die Deutsche Nationalbibliografie nachhaltig die Erschließung sind an die neuen Erfordernisse sein. angepasst. Um die insgesamt steigende Zahl an Medienwerken erschlie- • Einrichtung einer technischen Umgebung zur Evaluation ßen zu können, sollen schwerpunktmäßig verstärkt Fremd- neuer Verfahren und Prozesse daten genutzt sowie maschinelle und nur soweit erforderlich • Weiterentwicklung der Methoden und Werkzeuge für die intellektuelle Verfahren eingesetzt werden. Maschinelle Verfah- systematische Analyse, Bündelung und Zusammenführung ren sollen dabei an den Beginn des Erschließungsprozesses von Daten rücken. Ein wichtiges Ziel für die kommenden Jahre bleibt de- 9
• Entwicklung von Methoden und Werkzeugen zur systema- Ziel 2: Die Datendienste sind für die Nachnutzung tischen Anbindung von externen Datenquellen sowie zur durch Suchmaschinen optimiert. Integration relevanter Informationen in den eigenen Da- • Angebot suchmaschinenoptimierter Formate und Daten- tenbestand set-Beschreibungen • Erweiterung der Erschließungsumgebung um Assistenz- funktionen, die eine effiziente und effektive Qualitätssiche- Ziel 3: Der Linked Data Service bietet Zugriff auf den rung und Datenvernetzung ermöglichen gesamten Datenbestand und ist technisch ausge- • Aufbau eines Qualitäts-Management-Systems zum kontinu- baut. ierlichen Monitoring der Geschäftsprozesse und der Er- • Integration der Daten des Deutschen Musikarchivs und schließung der Spezialbestände in den Linked Data Service • Ausbau der technischen Umgebung und der Schnittstellen 2.2 Weltweite Verbreitung der Daten der Deutschen Nationalbibliothek „Wir kennen die Anforderungen unserer Nutzerinnen und Nutzer.“ „Die Praxistauglichkeit unserer Daten ist für uns maßgeblich.“ „Als Datendrehscheibe sorgen wir für eine permanente Versorgung mit den aktuellen bibliografischen Informationen.“ Die Daten der Deutschen Nationalbibliothek spielen eine wichtige Rolle für die Informationsversorgung im deutsch- sprachigen Raum und für den weltweiten Nachweis von Pu- blikationen aus Deutschland und in deutscher Sprache. Um eine möglichst breite Nachnutzbarkeit ihrer Daten zu gewähr- leisten und deren Reichweite zu erhöhen, wird die Deutsche Nationalbibliothek ihren Blick für die Nutzungskontexte und Anforderungen ihrer Datenkunden schärfen. Ausgehend von diesen Erkenntnissen aus der Nutzungspraxis werden die Datendienste und Erschließungsprozesse optimiert. Parallel werden die begonnenen Anstrengungen zur Verbreitung der nationalbibliografischen Daten und Normdaten über den Kontext des Bibliothekswesens hinaus fortgesetzt. Besondere Priorität gilt hierbei der weiteren Optimierung der Dienste und Daten für die Nutzung durch Suchmaschinen und Se- mantic-Web-Anwendungen. Ziel 1: Die Deutsche Nationalbibliothek hat einen aktuellen und umfassenden Überblick über die Nut- zung ihrer Daten und die Wünsche und Anforderun- gen ihrer Datenkunden. • Durchführung von Markt- und Nutzungsanalysen für die Daten und Datendienste der Deutschen Nationalbiblio- thek • Regelmäßiges systematisches Abfragen von Nutzerfeedback zu speziellen Diensten und Zielgruppen • Ausbau der Methoden und Werkzeuge rund um die Kun- denverwaltung, Einführung eines professionellen Systems für die First-Level-Betreuung 10
3 • Optimierung und Erweiterung der allgemeinen Suchfunkti- onalitäten, u. a. durch Harmonisierung der Metadaten für die Suche • Optimierung und Erweiterung der Nutzerschnittstellen VERMITTELN & inkl. der Unterstützung unterschiedlicher Displaygrößen INSPIRIEREN • Verbesserung der Suchunterstützung, insbesondere für un- selbstständige Werke und Webseiten Die Deutsche Nationalbibliothek ist bestrebt, • Anbieten weiterer ergänzender Informationen aus externen Quellen wie Track- und Artikelinformationen, Autorenpor- Rechte oder Lizenzen zur weltweiten Nutzung träts, Coverbilder ihrer Bestände von den Rechteinhabern ein- geräumt zu bekommen. Sie wendet innovati- Ziel 2: In Kooperationen entwickelte experimentelle ve Verfahren zur Erforschung der Vielfalt ihrer Anwendungen bieten die Möglichkeiten, thematisch Bestände an und stellt diese innerhalb und – zusammenhängende Bestandsausschnitte explora- wo möglich – auch außerhalb der Lesesäle zur tiv zu erkunden. Verfügung. • Entwicklung und Evaluation von Prototypen in Zusam- menarbeit mit Forschungseinrichtungen und innovativen IT-Unternehmen 3.1 Suchen, Finden, Entdecken 3.2 Digitalisieren und digital Bereitstellen „Aktuell und vollständig, jederzeit, überall: Wir modernisieren den Online-Zugriff auf die „Digitalisierung, Lizenzierung, Open Access: Deutsche Nationalbibliografie.“ Wir öffnen den Zugang zu den Beständen so „Dem Zufall auf die Sprünge helfen: Wir weitgehend wie rechtlich möglich.“ schaffen einen Zugang für Entdecker.“ Digitalisierung dient einerseits dem Schutz und Erhalt der Wichtigstes Ziel der Deutschen Nationalbibliothek im Bereich originalen Text-, Bild- und Tondokumente des kulturellen „Suchen, Finden, Entdecken“ in den nächsten Jahren ist eine Gedächtnisses Deutschlands und ist immer dann notwendig, Überarbeitung des bestehenden Systems hin zu einem flexi- wenn Werke strukturell geschädigt oder aufgrund materialspe- blen, mehrdimensionalen Angebot, das sich schnell an neue zifischer Besonderheiten besonders gefährdet sind. Durch die Trends und Nutzererwartungen anpassen lässt, die Daten und Bereitstellung digitaler Reproduktionen werden die Originale damit die Suchergebnisse für unterschiedliche Zwecke opti- vor weiterer Beanspruchung geschützt bzw. deren Inhalt lang- mal präsentiert und die unterschiedlichen Nutzerzielgruppen fristig vor möglichem Verlust gesichert. Andererseits werden unmittelbar mit den von ihnen benötigten Informationen ver- mit der Digitalisierung die Sichtbarkeit, der Zugang sowie die sorgt. Dabei sollen unterschiedliche Visualisierungsformen der Nutzungsmöglichkeiten der Bestände für Wissenschaft und Suchergebnisse den Nutzerinnen und Nutzern einen Blick auf Forschung, für Bildung und Kultur sowie für die interessierte die Bestände unter verschiedenen Aspekten erlauben und sie Öffentlichkeit im In- und Ausland grundlegend verbessert. in die Lage versetzen, tiefer und schneller als bislang möglich in bestimmte Themen einzusteigen und dabei auch relevante Ziel 1: Durch Digitalisierung sind Originale besser Informationen zu finden, nach denen sie nicht explizit ge- geschützt. sucht haben. • Digitalisierung von mindestens 50.000 geschädigten und gefährdeten Druckwerken Ziel 1: Die Online-Recherche erfüllt die nutzerseiti- • Digitalisierung aller Kompaktkassetten im Bestand der gen Erwartungen an einen modernen Katalog und Deutschen Nationalbibliothek wird dabei der wachsenden Vielfalt des Bestands • Ausweitung des Digitalisierungsworkflows auf mindestens gerecht. eine weitere Medienart • Durchführung von Nutzungs- und Anwendungsanalysen • Evaluation und ggf. Implementierung neuer Verfahren zur als Grundlage für die Konzeption und Priorisierung der kontaktlosen Massendigitalisierung gefährdeter mechano- Suchfunktionalitäten akustischer Tonträger • Modernisierung der Portal- und Indexierungsinfrastruktur, um diese besser warten und leichter erweitern zu können 11
Ziel 2: Der Medienbestand ist durch Digitalisierung Ziel 2: Der Zugriff auf den digitalen Medienbestand sichtbarer und leichter zugänglich. vor Ort ist für die Nutzerinnen und Nutzer komforta- • Einführung von „Digitalisierung on demand“ als neuer bel auch mit ihren eigenen Geräten möglich. Dabei Endnutzerdienst werden alle je nach Medienwerk rechtlich zulässi- • Digitalisierung ausgewählter thematischer Bestandssegmen- gen Ausgabeformen (Kopien, Scans, Ausdrucke te für Wissenschaft und Forschung sowie andere Interes- oder Downloads) angeboten. sierte • Evaluation verschiedener Möglichkeiten unter Berücksich- • Fortführung der Digitalisierung von Inhaltsverzeichnissen tigung rechtlicher, technischer und wirtschaftlicher Aspek- des gesamten Neuzugangs der Deutschen Nationalbiblio- te und Umsetzung der am besten geeigneten Lösungen thek als Kataloganreicherungsdienst • Wiederaufnahme der retrospektiven Digitalisierung von In- Ziel 3: Ein einheitliches Abrechnungs- und Zah- haltsverzeichnissen ausgewählter Bestände lungssystem ist eingeführt. • Digitalisierung von Inhaltsverzeichnissen ausgewählter his- • Beschaffung eines geeigneten Systems und Integration in torischer Zeitschriften zur automatisierten Erschließung die vorhandenen Workflows und nationalbibliografischen Verzeichnung von Aufsätzen Ziel 3: Die digitalen Objekte werden so umfassend 3.4 Kulturvermittlung und und nutzerfreundlich wie möglich bereitgestellt. Forschungsunterstützung • Fortlaufende Optimierung der digitalen Bereitstellungsum- gebung, z. B. Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit, Unter- stützung weiterer Medientypen und Erweiterung der Nut- „Wir entwickeln nachhaltige Vermittlungskon- zungsmöglichkeiten in Abhängigkeit von Urheber- und zepte für unsere Sammlungen und Themen.“ Lizenzrechten „Wir entwickeln Angebote zur maschinellen • Einrichtung einer selektiven Zugriffsmöglichkeit für regio- Analyse des digitalen Bestands und aller nale Pflichtexemplarbibliotheken auf die E-Paper-Bestände Metadaten.“ und weitere digitale Bestände der Deutschen Nationalbi- bliothek entsprechend ihrer jeweiligen Sammlungsprofile Mit ihrem umfangreichen allgemeinen Text- und Musikbe- stand, aber auch mit ihren Spezialsammlungen im Deutschen Buch- und Schriftmuseum und dem Deutschen Exilarchiv 3.3 Dienstleistungen vor Ort 1933–1945 kommt der Deutschen Nationalbibliothek eine wichtige Rolle bei der kulturellen Vermittlung zu. Ihre Aus- stellungen vor Ort in Leipzig und Frankfurt am Main machen „Wir schaffen Orte der Begegnung, der Kultur und Wissenschaft erlebbar. Sie greifen dabei auch aktu- Recherche, des Lernens und der Inspiration.“ elle Fragestellungen auf und stärken die Bildungsfunktion von „Als Reaktion auf das sich verändernde Gedächtniseinrichtungen. Ergänzt werden diese Angebote vor Nutzungsverhalten entwickeln wir bessere Ort durch weltweit abrufbare virtuelle Ausstellungen. Möglichkeiten für die Arbeit mit digitalen Bei der Vermittlung sind Universitäten und andere For- Inhalten.“ schungseinrichtungen wichtige Partner. Indem die Deutsche Nationalbibliothek ihre Bestände in Forschungsfragestel- Während einerseits viele Inhalte zunehmend in digitaler Form lungen einspeist und sammlungsbezogene Projekte umsetzt, gewünscht werden, steigen gleichzeitig die Ansprüche der Nut- verleiht sie ihrem gesetzlichen Auftrag mehr Sichtbarkeit und zerinnen und Nutzer an die Arbeitsmöglichkeiten vor Ort. Wirksamkeit in der Gesellschaft. Neben der Möglichkeit zum intensiven Arbeiten auch mit mehreren Personen oder zur Nutzung eigener Geräte auch für Ziel 1: Die Ausstellungen der Deutschen National- die Arbeit mit digitalen Publikationen gehören auch bargeld- bibliothek greifen aktuelle Themen auf und machen lose Zahlungsmöglichkeiten dazu. Geschichte erlebbar. • Verankerung von Ausstellungsthemen in der Forschung Ziel 1: Die Aufenthaltsqualität in den Lesesälen vor und weiteren Kontexten durch ausstellungsbezogene Ko- Ort ist für die Benutzerinnen und Benutzer erhöht. operationen mit Wissenschaftlern und Kulturschaffenden • Umgestaltung der Lesesäle mit Einrichtung separater Ar- • Realisierung von mindestens zwölf Ausstellungen bis 2020 beitsplätze für Einzelpersonen und kleinere Arbeitsgruppen und Vertiefung der Themen durch begleitende Veranstal- tungen und Tagungen 12
• Erarbeitung einer Dauerausstellung zum Thema Exil 1933–1945 aus Beständen des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 und Einrichtung am Standort Frankfurt am Main • Erprobung eines neuen Formats zur Wissensvermittlung zusätzlich zum klassischen Ausstellungskatalog Ziel 2: Zielgruppengerechte Vermittlungsangebote sind ausgebaut. • Aufbau von stabilen Netzwerken für die schulische Bildung und Intensivierung von Kontakten zu unterschiedlichen Schultypen • Aufbau von wissenschaftlichen Kooperationen • Ausbau studentischer Vermittlungsformate und laufende Aktualisierung in Kooperation mit den universitären Part- nern • Standardisierung vorhandener Vermittlungsformate Ziel 3: Verschiedene Forschungskooperationen sind durchgeführt, und im Bereich der „Digital Humani- ties“ liegen erste Erfahrungen vor. • Ausbau von Kontakten zu Partnern der Digital Humanities • Aufbau von Forschungskooperationen (› 4.6) • Anwendung von Instrumenten der Digital Humanities auf die Bestände der Deutschen Nationalbibliothek Ziel 4: In Kooperation mit der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) sind neue Ansätze für virtuelle Ausstellungen evaluiert. • Freischaltung einer neuen virtuellen Ausstellung in Koope- ration mit der DDB • Evaluierung der neu erstellten virtuellen Ausstellung im Hinblick auf eine dauerhafte Kooperation mit der DDB 13
4 • Fortführung nationaler und internationaler Standardisie- rungsarbeit (W3C, MARC Advisory Board, Expertengrup- pe Datenformate, DINI-AG-KIM, BIBFRAME-Initiative) INTEGRIEREN & Ziel 3: Das Vorgehen zur Bewältigung der Heraus- ORGANISIEREN forderungen des digitalen Wandels ist national und international abgestimmt. Die Deutsche Nationalbibliothek kooperiert • Organisation und Unterstützung von Gremien und Konfe- renzen zur digitalen Langzeitarchivierung (› 1.3), Webarchi- mit anderen konzeptionell und technologisch vierung, persistenten Identifikation (› 4.4) sowie zur Digita- führenden Institutionen, um gemeinsam In- lisierung und Bestandserhaltung von Medien des 20./21. novationen für ein Zusammenwachsen des Jahrhunderts globalen Netzwerks von Kultur, Wissenschaft und Bildung anzustoßen und zu koordinieren. 4.2 Gemeinsame Normdatei 4.1 Standardisierung „Unser Normdatenangebot baut Brücken zwischen den Daten der Kultursparten.“ „In den Bereichen Erschließung, Bestands- Die kooperativ gepflegten Normdaten bilden das verlässliche erhaltung, Lizenzierung, Datenformate, Daten- Rückgrat für den Aufbau eines semantischen Kulturdatennet- schnittstellen und Langzeitarchivierung setzen zes. Denn sie verbinden die Bestände und Datenbanken einer wir Schwerpunkte für die Standardisierungs- Vielzahl von Kultureinrichtungen miteinander. Aktuell ist die arbeit, agieren als Kompetenzzentrum und Gemeinsame Normdatei (GND) allerdings noch immer stark werden als solches wahrgenommen.“ auf die Anwendung im Bibliothekswesen spezialisiert und or- ganisatorisch wie technisch noch nicht auf eine Erweiterung Wesentliche Voraussetzungen für das Funktionieren von Netz- im großen Stil vorbereitet. Dies zu ändern und die Öffnung werken jeder Art und für effizientes kooperatives Arbeiten sind und den Ausbau der GND voranzutreiben, ist das Leitthema Standards und Normen. Die Notwendigkeit zur Vereinheitli- dieses Strategiezyklus. chung von Standards und Regelwerken endet dabei nicht an Landes- oder Sprachgrenzen. Erst die internationale Koopera- Ziel 1: Gemeinsam mit den Partnern ist die GND pro- tion erschließt den vollen Umfang der bibliothekarischen fessioneller organisiert und für die Mitarbeit aller Arbeit für Informationssuchende. Neben den Bedürfnissen Kultursparten geöffnet. ihrer Nutzerinnen und Nutzer hat die Deutsche Nationalbi- • Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit allen beste- bliothek daher bei der Standardisierungsarbeit für den deutsch- henden GND-Partnern und Beschluss der GND-Leitlinien sprachigen Raum stets auch die internationale Ebene im Blick und des Entwicklungsprogramms 2017–2020 und arbeitet hier intensiv an der Entwicklung und Pflege von • Unterstützung beim Aufbau von mindestens zwei Standards mit. GND-Agenturen für den Bereich der Museen und Archive Ziel 1: Die Erschließungsregeln sind flexibel, univer- Ziel 2: Sichtbarkeit und Nutzbarkeit der GND für die sell und unterstützen eine zeitgemäße Katalogisie- allgemeine Öffentlichkeit sind verbessert. rung. • Aufbau eines zentralen Einstiegspunkts im Web mit einer • Beteiligung an der Weiterentwicklung der RDA Endnutzeranwendung für die Recherche im Datenbestand • Entwicklung eines Regelwerks zur inhaltlichen Erschlie- inklusive der Anzeige verknüpfter Datenbanken und ßung im Auftrag des Standardisierungsausschusses und in Sammlungen Zusammenarbeit mit den bibliothekarischen Partnern Ziel 3: Die GND ist infrastrukturell modernisiert. Ziel 2: Standards für bibliografische Formate und • Aufbau einer modernen Infrastruktur zur Pflege und Ver- Schnittstellen sind modernisiert und für den prak- waltung der GND für den deutschsprachigen Raum, wel- tischen Einsatz im deutschsprachigen Raum vorbe- che die Zusammenarbeit und das Vernetzen von Informa- reitet. tionen in den Mittelpunkt rückt und das Anlegen, die Pflege und das Angebot externer und interner Verknüpfun- gen optimal unterstützt 14
• Modernisierung der Datensynchronisation zwischen der gekoppelt mit einer Initiative zur Vertiefung der nationalen Deutschen Nationalbibliothek und den GND-Partnern und internationalen Zusammenarbeit. Auf dieser Grundlage wird die Deutsche Nationalbibliothek in Kooperation mit der Ziel 4: Die GND ist in internationale Entwicklungen Deutschen Digitalen Bibliothek den Pilotbetrieb eines Persis- integriert. tent-Identifier-Dienstes für Kulturobjekte aller Art realisieren. • Fortführung und Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Normdateien, z. B. Open Researcher and Contributor ID Ziel 1: Der URN-Service ist modernisiert. (ORCID), International Standard Name Identifier (ISNI) • Aufbau einer stabilen und skalierbaren technischen Infra- • Intensivierung des Datentauschs mit anderen Normdateien struktur für urn:nbn:de • Weiterhin aktive Beteiligung an der Weiterentwicklung des • Reaktivierung und Weiterentwicklung einer proaktiven Virtual International Authority File (VIAF) Kommunikationsstruktur zu den URN-Partnern • Aufbau eines URN-Clusters gemeinsam mit nationalen und europäischen Partnern 4.3 Zeitschriftendatenbank Ziel 2: In Zusammenarbeit mit der Deutschen Digi- talen Bibliothek (DDB) ist prototypisch ein sparten- „Unsere Partnereinrichtungen sollen noch übergreifender PersistentIdentifierDienst aufge- enger in der von uns bereitgestellten Umge- baut. bung zusammenarbeiten können. Wir profitie- • Pilotbetrieb eines spartenübergreifenden Persistent-Identi- ren im Gegenzug von der eingebrachten Fach- fier-Dienstes zusammen mit einem oder mehreren Partnern expertise und der wachsenden Wissensbasis.“ aus dem DDB-Netzwerk Zusammen mit der Staatsbibliothek zu Berlin ist die Deutsche Nationalbibliothek für die Pflege und Weiterentwicklung der 4.5 Deutsche Digitale Bibliothek Zeitschriftendatenbank (ZDB) verantwortlich. Gerade in Zeiten einer sich wandelnden Bibliothekslandschaft gilt es, die Rolle der ZDB als nationales Nachweisinstrument zu stabilisieren „Die Zusammenarbeit mit der DDB wird dazu und sie als Basis für mögliche weitere Dienstleistungen, auch beitragen, den Erhalt und die Verfügbarkeit über die Kultursparte der Bibliotheken hinaus, zu etablieren. digitaler Angebote deutscher Kultureinrichtun- gen sicherzustellen und den Nutzerinnen und Ziel 1: Die Rolle der ZDB ist in Zeiten einer sich Nutzern in einer Gesamtschau zu vermitteln.“ wandelnden Bibliothekslandschaft stabilisiert und gestärkt. In dem spartenübergreifenden Gemeinschaftsprojekt „Deut- • Verbesserung der Nachweissituation in der ZDB im Hin- sche Digitale Bibliothek“ (DDB) engagiert sich die Deutsche blick auf Lizenz- und Paketdaten, Archivbestände und Nationalbibliothek als technischer Koordinator des Kompe- Open-Access-Angaben tenznetzwerks und betreibt die zentrale Servicestelle der DDB. • Stabilisierung und Optimierung der ZDB-Dienste für Ver- Die erfolgreiche Arbeit soll fortgesetzt werden. Die Deutsche bünde und Bibliotheken Nationalbibliothek wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass • Erhöhung der Attraktivität und des Bekanntheitsgrads der die Dienste der DDB bis 2020 verstetigt werden und der Auf- ZDB im nationalen und internationalen Sprachraum insbe- bau einer auf Dauer angelegten, handlungsfähigen Organisati- sondere für Wissenschaftler und Forschende onsform gelingt. Das Erreichen dieser Ziele bildet die Grund- lage für die gemeinsame Weiterentwicklung von Diensten und Technologie und ihren Einsatz in der Deutschen Nationalbi- 4.4 Persistent Identifier bliothek sowie für die Vernetzung der Informationsstrukturen (z. B. URN, GND, Datenmanagement). Der von der Deutschen Nationalbibliothek betriebene Uni- Ziel 1: Die Deutsche Nationalbibliothek hat ihre Ar- form Resource Name (URN)-Dienst bietet Kultur- und Wissen- beit in der DDB intensiviert und deren strategische schaftseinrichtungen in Deutschland die Möglichkeit, digitale Vorhaben sind mit Unterstützung der Deutschen Na- Archivobjekte mit einem eindeutigen, standardisierten Identifi- tionalbibliothek umgesetzt und ausgestaltet. kator zu versehen und diese dauerhaft adressierbar zu halten. • Lieferung von Bausteinen für den Aufbau einer neuen zu- Um die Verlässlichkeit dieser wichtigen, infrastrukturellen Funk- kunftsfähigen Basis-Architektur (› 4.6, › 4.4) tion sicherzustellen, steht in diesem Strategiezyklus die reguläre, • Unterstützung der DDB beim Aufbau und der Etablierung technische Modernisierung des URN-Service im Vordergrund, eines Aggregatorennetzwerks 15
• Erarbeitung eines zielgruppenspezifischen Nutzer- und Ser- kann. Von besonderer Bedeutung ist die Suche nach neuen vicemodells gemeinsam mit der DDB Formen der Zusammenarbeit mit Bibliotheken und anderen Kultureinrichtungen. Eine praktische Vertiefung besonders Ziel 2: Durch die intensive Mitarbeit der Deutschen relevanter Zukunftsthemen verfolgt die Deutsche Nationalbi- Nationalbibliothek hat die DDB eine auf Dauer an- bliothek über Kooperationsprojekte. gelegte und handlungsfähige Organisationsform erreicht. Ziel 1: Verständigung über eine zeitgemäße Interpre- • Etablierung eines dauerhaften Organisationsmodells für tation und Umsetzung des Auftrags der Deutschen die DDB Nationalbibliothek in Zeiten des digitalen Wandels • Abschluss einer vertraglichen Grundlage für die kontinuier- ist erreicht. liche Zusammenarbeit von Deutscher Nationalbibliothek • Austausch über Trends und Entwicklungen des Publika- und DDB tions- und Musikmarkts und ihre möglichen Auswirkungen auf die Arbeit der Deutschen Nationalbibliothek Ziel 3: Die Deutsche Nationalbibliothek setzt die DDB • Konkretisierung des Sammelauftrags für Webseiten in ihren als Multiplikator und Plattform für die Konzeption verschiedenen Ausprägungen und Etablierung spartenübergreifender Dienste ein. • Ausweitung der GND auf alle Kultursparten (› 4.2) Ziel 2: Abstimmung und Zusammenarbeit mit Natio- • Aufbau und Etablierung eines sparten- und materialunab- nal- und Landesbibliotheken sind intensiviert. hängigen PI-Services für Kulturobjekte (› 4.4) • Aufbau von Kooperationen für das Sammeln von Websei- ten über Bund-Länder-Grenzen hinweg Ziel 4: Die Deutsche Nationalbibliothek nutzt die • Aufbau von Kooperationen für das Sammeln von Inhalten, gemeinsam mit der DDB entwickelten Dienste und die über internationale Plattformen angeboten werden Technologien für ihre eigene Arbeit. (zum Beispiel Musik) • Erarbeitung von virtuellen Ausstellungen mithilfe der DDB-Dienste (› 3.4) Ziel 3: Grundlagen für gemeinschaftliche Erschlie- • Nachnutzung von Ansätzen zum Visualisieren und Durch- ßungsprozesse mit anderen Institutionen sind ge- stöbern der Sammlungen von Kultureinrichtungen legt. • Virtuelles Zusammenführen von heterogenen Datenbestän- den, die sich partiell inhaltlich überschneiden oder ergänzen 4.6 Gemeinsam die Zukunft gestalten • Bündelung bibliografischer Informationen zu Werken und zu Ausgaben über culturegraph • Schrittweiser Aufbau von Infrastruktur und Prozessen, die „Wir beteiligen uns an gesellschaftspolitischen eine zentrale Zusammenführung und einen Austausch ak- Debatten zu rechtlichen und kulturpolitischen tueller bibliografischer Daten ermöglichen Fragen.“ „Für die internationale Produktion schaffen wir Ziel 4: Durch Forschungskooperationen verfügt internationale Ansätze.“ die Deutsche Nationalbibliothek über Expertise im „Spartenübergreifende Kooperationen Umgang mit wichtigen Zukunftsthemen und neuen verhindern Lücken im kulturellen Gedächtnis.“ technischen Möglichkeiten. • Mitarbeit bei Forschungskooperationen in verschiedenen „Wir setzen auf Prozesse für eine gemein- Bereichen wie: schaftliche Erschließung.“ - „Webarchivierung on Demand“ als Werkzeug für wissen- „Wir beteiligen uns regelmäßig an Forschungs- schaftliches Zitieren kooperationen und teilen die dabei gemachten - Massenentsäuerungsverfahren Erfahrungen und Entwicklungen mit unseren - Visualisierung von semantischen Zusammenhängen Partnereinrichtungen.“ - Digital Humanities Um ihren Auftrag und dessen Umsetzung im Kontext gesell- schaftlicher Veränderungen zu reflektieren, sucht die Deutsche Nationalbibliothek den Dialog mit Vertreterinnen und Vertre- tern aus anderen Einrichtungen aus Kultur, Wissenschaft, Poli- tik und Gesellschaft. Die Einschätzungen und Prognosen von verschiedenen Seiten tragen dazu bei, dass sich die Deutsche Nationalbibliothek den Antworten auf offene Fragen nähern 16
5 Ziel 3: Der bereichsübergreifende Austausch und die Beteiligung an der Verbesserung unserer Ar- beitsabläufe werden organisatorisch und technisch unterstützt. FÖRDERN & • Einführung neuer Veranstaltungsformate für den bereichs- ERMÖGLICHEN übergreifenden Austausch über Verbesserungsmöglichkeiten • Neuaufbau und Modernisierung des Intranets und Ausbau zur primären hausübergreifenden internen Informations- Die Deutsche Nationalbibliothek ist eine at- quelle traktive Arbeitgeberin, die ihre Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter zur Weiterentwicklung anspornt, Innovationen fördert und ihre Orga- nisation technisch, betrieblich und strukturell 5.2 Organisation flexibilisieren und an den Bedarfen der Zukunft ausrichtet. kontinuierliche Innovation befördern Die strategischen Herausforderungen der Deutschen National- bibliothek erfordern nicht nur Veränderungsbereitschaft bei 5.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch eine und beteiligen, Fachkräfte gewinnen flexiblere Organisation, die es ermöglicht, rasch zu agieren und zu reagieren. Dazu gehören effiziente Geschäftsprozesse ebenso wie die Sich den Aufgaben und dem Wandel der kommenden Jahre zu Unterstützung und die Vereinfachung von Abläufen durch stellen, bedeutet eine Herausforderung für jede Mitarbeiterin elektronische Workflows. Innovative Ansätze dürfen getestet und jeden Mitarbeiter der Deutschen Nationalbibliothek. Nur und evaluiert werden. In diesem Sinne entwickelt die Deutsche mit ihrer Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen und Nationalbibliothek eine „positive Fehlerkultur“. Neues zu wagen, wird es mit vereinten Kräften gelingen, die angestrebten Ziele zu erreichen. Ziel 1: Ein kontinuierliches Monitoring unserer Ge- Die Deutsche Nationalbibliothek wird ihren Mitarbeiterinnen schäftsprozesse für die Qualitätssicherung und Op- und Mitarbeitern eine möglichst gute Grundlage liefern und timierung von Abläufen ist aufgebaut. sie – aufbauend auf ihren jeweiligen Kenntnissen und Fähigkei- • Aufsetzen eines Referenzprojekts (hier: Medieneingangsbe- ten – bei den Veränderungen begleiten. Dazu gehören auch die arbeitung) verstärkte Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Erprobung neuer Kommunikationsformate sowie Ziel 2: Teile der Verwaltungsabläufe sind digitali- die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen, um diese zu ver- siert. einfachen und zu beschleunigen. Bereits erprobte Formate zur • Organisatorische und technische Umsetzung der Vorgaben Einbeziehung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der des Bundes zu E-Government und zur digitalen Verwaltung Bewertung all dieser Aktivitäten, wie die regelmäßig durchge- • Verkürzung und medienbruchfreie Unterstützung der Ent- führte Mitarbeiterbefragung, werden fortgesetzt. scheidungswege durch elektronische Workflows zum Bei- spiel im Bereich der Vergabeverfahren, in der Rechnungsbe- Ziel 1: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden arbeitung und beim Reisemanagement mit Blick auf den digitalen Wandel gezielt und konti- nuierlich gefördert. • Ermittlung der Anforderungsprofile der Schlüsselpositionen 5.3 Infrastruktur und Basisdienste für die Bewältigung der strategischen Aufgaben der Zukunft sicherstellen • Identifikation der Felder, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert werden sollen • Ableitung des Fortbildungskonzepts und geeigneter Quali- Aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben sich erhöhte fizierungsmaßnahmen im jährlichen Fortbildungsplan Anforderungen an die Informationstechnik. Dies trifft alle Ebenen der Versorgung gleichermaßen: die technische Infra- Ziel 2: Der Deutschen Nationalbibliothek gelingt es, struktur, die darauf aufbauenden Softwaresysteme und alle Fachkräfte zu gewinnen, aufzubauen und zu halten. unterstützenden Dienstleistungen für die Fachbereiche und • Gewinnung von Fachkräften über verstärkte Partnerschaf- die Verwaltung. ten mit Hochschulen und weiteren Einrichtungen mit rele- Unter dem Aspekt von immer kürzeren Innovations- und vanten Ausbildungsinhalten und -zielen Produktlebenszyklen und radikalen Veränderungen auf dem 17
IT-Markt im Hinblick auf Anbieter, angebotene Produkte und 5.4 Externe Kommunikation, Marketing Servicemodelle müssen für die Deutsche Nationalbibliothek relevante Trends auf diesem Markt kontinuierlich beobachtet und bewertet werden. Im digitalen Zeitalter ist eine technisch zeitgemäße und anspre- Es gilt, Neues voranzutreiben und umzusetzen, aber auch chende Webpräsenz als Kommunikationskanal unverzichtbar. Bewährtes unter sich verändernden Rahmenbedingungen wei- Die Modernisierung des Webauftritts der Deutschen Natio- terzuentwickeln und zu optimieren. nalbibliothek genießt daher eine hohe Priorität. Gleichzeitig sollen die Angebote differenzierter auf die Anforderungen Ziel 1: Die technische Infrastruktur ist technisch und unterschiedlicher Zielgruppen zugeschnitten werden. betrieblich sichergestellt. • Erprobung und Bewertung von innovativen Produkten Ziel 1: Die Kommunikations- und Dienstleistungs- und Lösungsansätzen zur Unterstützung fachlicher Prozes- angebote der Deutschen Nationalbibliothek werden se im Hinblick auf ihre Eignung den spezifischen Anforderungen unterschiedlicher • Bereitstellung einer effizienten und anforderungsgerechten Zielgruppen besser gerecht. Speicherlösung • Systematische Analyse der Anforderungen des Kultur- und • Sicherstellung des Netzwerksupports Wissenschaftssektors • Implementierung eines standortübergreifenden IT-Notfall- • Erstellen von Zielgruppenprofilen für die Kommunika- konzepts unter Berücksichtigung fachlicher und wirtschaft- tions- und Dienstleistungsangebote der Deutschen Natio- licher Gesichtspunkte nalbibliothek • Regelmäßige Durchführung von Nutzerbefragungen Ziel 2: Die Softwaresysteme sind so entwickelt und ggf. zusammengeführt, dass sie den Benutzer- und Ziel 2: Ein moderner, ansprechender Webauftritt für Betriebsanforderungen gerecht werden. die Deutsche Nationalbibliothek ist aufgebaut. • Weiterentwicklung und ggf. Integration bestehender Soft- • Zielgruppengerechter Relaunch des Webangebots waresysteme; Vermeidung von isolierten Lösungen • Optimierung auch für mobile Endgeräte • Unterbrechungsfreie Migration alter in neue Systeme • Herstellen von Skalierbarkeit und Unabhängigkeit einzel- Ziel 3: Die Deutsche Nationalbibliothek erreicht mit ner Teilkomponenten von den übrigen Komponenten ihren Themen die allgemeine Öffentlichkeit sowie die nationale und internationale Fachöffentlichkeit Ziel 3: Die Anwendungen der Fachbereiche und des und baut ihre Netzwerke aus. Zentralbereichs Verwaltung sowie die Basisdienste • Beteiligung an Fachveranstaltungen und Publikationen sind langfristig stabil und auf jeweils aktuellem be- • Weiterentwicklung der Methoden und Formate für den trieblich-technischem Stand. Dialog mit Fachleuten, der Politik und weiteren relevanten • Bereitstellung einer langfristig (bis mind. 2025) stabilen, gesellschaftlichen Gruppen softwareseitig aktuellen und technisch zeitgemäßen Infra- struktur für das Katalogisierungssystem und der dort einge- setzten Softwaremodule (derzeit CBS, Bibserv, WinIBW) • Optimierung und Weiterentwicklung bestehender Funktio- nalitäten durch Standardisierung von technischen Daten- schnittstellen, von Web-Formularen sowie der internen Formate • Ausbau der Infrastruktur, der Werkzeuge und der Verfahren für die Analyse, den Abgleich und die Aufbereitung von Daten und Metadaten (Data-Warehousing) • Optimierung der Abläufe rund um den Import, die Verar- beitung und den Export von Datenformaten sowie Erwei- terung der unterstützten Formatvielfalt • Aufbau von weiteren Kooperationen mit CBS-Partnern • Aufbau und Weiterentwicklung von stabilen und abgesi- cherten IT-Verfahren und -Anwendungen im Personalma- nagement • Aufbau von IT-Anwendungen zur Absicherung von Verwal- tungsverfahren wie der elektronischen Akte 18
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