"SWIM CITY" EINE AUSSTELLUNG DES S AM SCHWEIZERISCHES ARCHITEKTURMUSEUM - analyze

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"SWIM CITY" EINE AUSSTELLUNG DES S AM SCHWEIZERISCHES ARCHITEKTURMUSEUM - analyze
«SWIM CITY»   EINE AUSSTELLUNG
              DES S AM SCHWEIZERISCHES
              ARCHITEKTURMUSEUM
"SWIM CITY" EINE AUSSTELLUNG DES S AM SCHWEIZERISCHES ARCHITEKTURMUSEUM - analyze
INHALT

3-4 AUSSTELLUNGSKONZEPT
5   DAS S AM
"SWIM CITY" EINE AUSSTELLUNG DES S AM SCHWEIZERISCHES ARCHITEKTURMUSEUM - analyze
AUSSTELLUNGSKONZEPT

                                                  Flüsse sind seit jeher bedeutende Begleiter unseres urbanen
                                                  Lebens. Denn Städte und Siedlungen wurden schon immer am
                                                  Wasser gegründet. Die Flüsse eröffneten ihren Anwohnern
                                                  riesige Transport- und Verkehrsnetze mit Zugängen bis in
                                                  die grossen Weltmeere. Das Flusswasser wurde zudem zur si-
                                                  cheren Nahrungs- und Energiequelle ganzer Gebiete. Schnelle
                                                  Fortschritte in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht wur-
                                                  den möglich und halten bis heute an. Doch in der Schweiz
                                                  gewann der Fluss auch auf einer anderen Ebene an Bedeu-
                                                  tung. Er wurde als natürliche, öffentliche Ressource in der ge-
                                                  bauten Umwelt begriffen. Der Fluss wurde zum alltäglichen
                                                  Vergnügungsort, zum öffentlichen Freizeitgut direkt vor der
AARE BEI BERN © RIVER-SUP.CH                      Haustür, das im urbanen zeitgenössischen Leben stark ver-
                                                  ankert ist. Menschen, die sich während der Mittagspause mit
                                                  einem Sprung ins kühle Nass erfrischen oder das Schwim-
                                                  men im treibenden Fluss als Arbeitsweg nutzen, gehören ge-
                                                  nauso zum Bild unserer Schweizer Städte wie manch bekann-
                                                  te Bauwerke. Das Flussbaden wurde zu einer verbreiteten
                                                  Schweizerischen Kultur, die sich lokal, sowohl bezüglich der
                                                  räumlichen Gegebenheiten als auch anhand eigener Bräuche
                                                  differenziert. In Basel ist so das jährliche Rheinschwimmen
                                                  längst Tradition und wurde zudem vom Bundesamt für Kultur
                                                  in die Liste der „Lebendigen Traditionen“ aufgenommen. In
                                                  Bern gilt die Aare als Naherholungsgebiet und in Zürich wird
                                                  die Limmat zur städtischen Badeanstalt. Und trotzdem ist vie-
                                                  len nicht klar, dass es sich hier um ein Privileg handelt. Denn
SCHWIMMEN IN DER AARE BEI BERN © DERBUND.CH       das Flussschwimmen ist, so wie es in der Schweiz praktiziert
                                                  wird, weltweit einzigartig.

                                                  Dieser Schweizer Badekultur, dem Flussschwimmen in ur-
                                                  banen Gebieten, widmet sich die Ausstellung „Swim City“
                                                  des Schweizerischen Architekturmuseums in den Monaten
                                                  Juni bis Oktober 2019. Hier wird die Entstehung und Entwick-
                                                  lung des Flusses als Konsumgut und Vergnügungsort anhand
                                                  unterschiedlicher Schweizer Stadtsituationen aufgezeigt. Es
                                                  entsteht eine Art Fallstudie der Schweiz als Mutterland des ur-
                                                  banen Schwimmens, in dessen Vordergrund die direkte Ausei-
                                                  nandersetzung der Bevölkerung mit der natürlichen Ressour-
                                                  ce steht. Es wird gefragt wie der Fluss im alltäglichen Leben
                                                  der Stadtbewohner verankert ist und welchen Stellenwert er
RHEIN BEI BASEL © S-GE.COM                        dabei einnimmt. „Swim City“ fokussiert das Schweizer Phä-
                                                  nomen aus der Sicht der Bevölkerung am Fluss. Mittels In-
                                                  terviews werden Geschichten, Beziehungen und Erlebnisse
                                                  aufgezeichnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
                                                  Der Museumsbesucher lernt die gebaute Stadt durch ihre
                                                  natürliche Ressource, den Fluss, aus einer neuen Perspekti-
                                                  ve kennen. Es wird zudem ersichtlich, welche Auflagen und
                                                  Voraussetzungen für diese Art der Kultur nötig sind, wie das
                                                  Flussschwimmen in der jeweiligen Stadt funktioniert, welche
                                                  Routen es gibt, wo man ein- und aussteigt oder welche Mit-
                                                  tel man dazu nutzt. In fliessenden Übergängen von Stadt zu
                                                  Stadt werden dem Besucher die unterschiedlichen Gegeben-
                                                  heiten nähergebracht, wobei die Schweizer Vielfalt bezüglich
                                                  des Flusspotenzials ersichtlich wird.
RHEINSCHWIMMEN BASEL © LEBENDIGE-TRADITIONEN.CH
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Im Zentrum der Vermittlung setzt das S AM auf eine starke
                                                     Aktivität ausserhalb der Museumsräumlichkeiten, direkt am
                                                     Ort des Geschehens - am Fluss. So stellt die Ausstellung eine
                                                     direkte Verbindung zwischen der Stadt und der Natur her. In
                                                     Basel wird beispielsweise in kleinen Gruppen gemeinsam im
                                                     Rhein zu bestimmten Orten am Grossbasler-Ufer geschwom-
                                                     men, welche normalerweise nur schlecht zugänglich sind.
                                                     Die Wahrnehmung der Stadt wird durch den Blick vom Fluss
                                                     aus verändert, wodurch eine Stadterkundung auf eine neue
                                                     Art und Weise möglich wird.

                                                     Das urbane Schwimmen, wie es die Schweiz kennt, gilt als
LIMMAT BEI ZÜRICH © TAGESANZEIGER.CH                 Vorreiter für viele internationale Projekte, die anhand der
                                                     hiesigen Möglichkeiten versuchen den Fluss ins öffentliche
                                                     urbane Leben zu integrieren. An die Schweizer Badekultur
                                                     anknüpfend werden in der Ausstellung ausgewählte inter-
                                                     nationale Projekte gezeigt, die sich vom Schweizer Vorbild
                                                     inspirieren liessen. Das Schweizer Phänomen soll zudem als
                                                     Wanderausstellung im Ausland zur Diskussion anregen, zum
                                                     Flussschwimmen in jenen Städten ermutigen, sowie dort die
                                                     Entwicklung und Durchführung von Projekten erleichtern,
                                                     wo das Flussschwimmen heute noch utopisch ist.

                                                     „Swim City“ lädt dazu ein, die Kultur des Flusschwimmens
                                                     aus der Sicht des Nutzers kennenzulernen und zeigt die
                                                     Stadt so direkt aus der Perspektive im Wasser. Sie ist eine
FLUSSBAD UNTERER LETTEN, ZÜRICH © STADT-ZUERICH.CH   Hommage an die städtischen Flüsse und macht Lust auf den
                                                     Sprung ins erfrischende Nass - in einem Land ohne Meer, das
                                                     es anscheinend auch gar nicht braucht.

                                                     Ausstellungsdauer:
                                                     25. Mai 2019 – 15. September 2019

CANAL SWIMMERS CLUB, BRÜSSEL © ARCHDAILY.COM

BASSIN DE LA VILLETTE, PARIS © VIVREPARIS.FR
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S AM SCHWEIZERISCHES
                                                        ARCHITEKTURMUSEUM

                                                        Das S AM Schweizerisches Architekturmuseum wurde 1984 als
                                                        Stiftung in Basel gegründet und ist das einzige Architekturmu-
                                                        seum der Schweiz. Es hat sich als Themenmuseum auf die Ver-
                                                        mittlung von Architektur spezialisiert. Dies beinhaltet die
                                                        Fachgebiete Bauingenieurwesen und Architektur, Landschafts-
                                                        architektur, Städtebau und Stadtplanung. Schnittstellen gibt es
                                                        zu den Human- und Geisteswissenschaften sowie der Kunst.

                                                        Das S AM vermittelt Architektur und Baukultur aus dem 20. und
                                                        21. Jahrhundert durch Ausstellungen, Publikationen und Veran-
                                                        staltungen. Im Zentrum der Ausstellungen steht die Wissensver-
                                                        mittlung entlang von zwei Programmachsen: «Geschichte und
S AM SCHWEIZERISCHES ARCHITEKTURMUSEUM © S AM           Gegenwart in der Schweiz» und «Learning from …». Die erste
                                                        Reihe umfasst monografisch oder thematisch aufgebaute For-
                                                        schungsprojekte, die in Kooperation mit den Architektursamm-
                                                        lungen der Hochschulen (ETH Zürich, EPF Lausanne und Univer-
                                                        sità della Svizzera italiana) entstehen oder in Zusammenarbeit
                                                        mit zeitgenössischen Architekturproduzenten entwickelt wer-
                                                        den. Mit der zweiten Linie werden hingegen Phänomene der
                                                        globalisierten Architekturproduktion und ihre Auswirkungen
                                                        thematisiert.

                                                        Kleinere Studioausstellungen – als interdisziplinäres Format an-
                                                        gelegt – erlauben dem S AM zudem das rasche Reagieren auf den
                                                        aktuellen Architekturdiskurs. Alle Ausstellungen werden mehr-
                                                        schichtig aufgebaut, damit sich interessierte Laien wie Fachper-
SAAL 2 UND 3 DES MUSEUMS © S AM                         sonen gleichermassen angesprochen fühlen. Pläne, Skizzen, Mo-
                                                        delle, Fotos, Film- und Tondokumente sowie informative Texte
                                                        in mehreren Sprachen werden in eine ansprechende Szenogra-
                                                        fie eingebettet und vermitteln dem Besucher so ein Gesamtbild.

                                                        Ergänzt wird das vielfältige Ausstellungsprogramm im Schnitt
                                                        durch 120 Veranstaltungen pro Jahr: Architektur-, Stadt- und Aus-
                                                        stellungsführungen, Diskussionen, Werkvorträge, Workshops
                                                        und Symposien für Kinder, Studierende und Erwachsene. Zu-
                                                        dem gibt das S AM jährlich mindestens eine Publikation heraus.

                                                        Das S AM versteht sich als eine gesamtschweizerisch verankerte
                                                        Plattform mit internationaler Ausstrahlung und sieht sich auf
                                                        einer Ebene mit anderen nationalen Institutionen wie dem Ar-
S AM AUSSTELLUNG «BENGAL STREAM», 2017/18 © TOM BISIG   chitekturzentrum Wien (AzW) oder dem Deutschen Architek-
                                                        turmuseum (DAM) in Frankfurt. Jährlich besuchen rund 30’000
                                                        Personen die Ausstellungen und Veranstaltungen des S AM.

S AM AUSSTELLUNG «SCHWEIZWEIT», 2016 © TOM BISIG
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