Bürgerbefragung "Wohnen in Arnsberg" - Stadt Arnsberg
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Stadt Arnsberg Bürgerbefragung "Wohnen in Arnsberg" Ergebniskommentar Der Bürgermeister • Bürgermeisteramt • Zukunftsagentur und Stadtentwicklung April 2002 Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-2- Herausgeber: Stadt Arnsberg Der Bürgermeister Bürgermeisteramt - Zukunftsagentur und Stadtentwicklung Rathausplatz 1 59759 Arnsberg Tel.: 02932 / 201 - 0 Bearbeitung / Redaktion / Gestaltung: Bettina Dräger-Möller Tel.: 02932 / 201 - 1409 Guido Gerte Tel.: 02932 / 201 - 1427 Fax: 02932 / 201 - 1473 E-mail: stadtentwicklung@arnsberg.de Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-3- Vorwort Im Saldo hatte die Stadt Arnsberg in den Jahren seit 1996 Einwohnerverluste aufgrund von Wande- rungsbewegungen hinzunehmen (1996: minus 34 Personen / 1997: minus 309 Personen), die die ohne- hin negative natürliche Bevölkerungsentwicklung noch verstärken. Im Jahr 1998 registrierte das Lan- desamt für Datenverarbeitung und Statistik 2239 Zuzüge nach Arnsberg, im gleichen Zeitraum aber auch 2614 Fortzüge. D.h., dass 1998 ein Wanderungsverlust von 375 Personen zu verzeichnen war. An- sätze für eine Änderung dieser Entwicklung in den kommenden Jahren sind nicht zu erkennen. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die Stadt Arnsberg im Saldo mehr Einwohner an Nachbarge- meinden wie Ense oder das räumlich weiter entfernt liegende Soest abgibt als von dort erhält. Mit der Bürgerbefragung "Wohnen in Arnsberg" sollen die Gründe der Fortzüge aus der Stadt, aber auch die Gründe der Zuzüge von "NeubürgerInnen" ermittelt werden. Die Ergebnisse der Befragung sollen einen Baustein des zu ermittelnden Stärken- und Schwächenprofils der Stadt Arnsberg und der Stadtteile darstellen, auf dem aufbauend im Rahmen des Stadtentwick- lungsprogramms (STEP) die Leitbildentwicklung für "das zukünftige Arnsberg" entstehen soll. Die Befragung ist aber auch vor dem Hintergrund einer stärkeren Einbindung, Beteiligung und Mitwir- kung der Bürgerinnen und Bürger aufschlussreich, zumal die Möglichkeit der periodischen Wiederho- lung gegeben ist. Hiermit bietet sich die Chance, rechtzeitig negative Entwicklungstrends zu erkennen und diesen entgegenzusteuern, andererseits aber auch positive Entwicklungen aufzunehmen und zu forcieren. Weiterhin könnte über den Abgleich der ermittelten Daten mit den Zielen der Stadtent- wicklung eine regelmäßige Erfolgskontrolle durchgeführt werden. Das nun vorliegende Heft - auch basierend auf Daten des Einwohnermelderegisters der Stadt Arns- berg - kommentiert die Ergebnisse einer Befragung der im Jahr 1999 fort- und zugezogenen Haushalte. Der Kommentar gliedert sich in Teil 1, der sich mit der Befragung der fortgezogenen Haushalte be- schäftigt und Teil 2, der die Ergebnisse der zugezogenen Haushalte darstellt. Teil 3 greift nochmals in Kürze die aus Sicht der Stadtentwicklung prägnantesten Ergebnisse auf und zeigt Auswirkungen und mögliche Handlungsfelder auf. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-4- Inhaltsverzeichnis TEIL I: Die fortgezogenen Haushalte 1. Die Ergebnisse auf gesamtstädtischer Ebene 2. Einzelbetrachtungen 2.1 Die fortgezogenen Haushalte in eine Großstadt 2.2 Die fortgezogenen Haushalte in eine Nachbargemeinde 2.3 Die vorübergehenden Gäste von Arnsberg TEIL II: Die zugezogenen Haushalte 1. Die Ergebnisse auf gesamtstädtischer Ebene TEIL III: Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse und mögliche Handlungsfelder TEIL IV: Anhang Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-5- Teil I DIE FORTGEZOGENEN HAUSHALTE Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-6- 1. Die Ergebnisse auf gesamtstädtischer Ebene Die neuen Wohnorte basierend auf Daten des Einwohnermelderegisters der Stadt Arnsberg Die häufigsten genannten neuen Wohnorte (in % der Haushalte) 1 2 ,0 1 1 ,4 1 1 ,1 1 0 ,0 8 ,0 7 ,3 6 ,0 4 ,7 3 ,9 4 ,0 3 ,1 2 ,6 2 ,0 1 ,6 1 ,6 1 ,3 1 ,2 1 ,2 1 ,2 1 ,1 1 ,1 0 ,0 n se ln de st m n e ee n d l rf rn in er de er rli do ed un e Kö te bo m En W es ke So Be nd s rt m Ha en el ch r ar n ic de ss Su öh M es W W Do Dü Pa M M Die häufigsten genannten Es sind die unterschiedlichsten Städte und Gemeinden zwischen Kiel neuen Wohnorte sind: und München, die von den insgesamt 1242 fortgezogenen Haushal- ten des Jahres 1999 als neue Wohnorte gewählt wurden. Sundern, Ense, Meschede Die am häufigsten gewählten neuen Wohnorte Sundern, Ense und und Dortmund Meschede liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Arnsberg. Hieran schließt sich die Großstadt Dortmund an, gefolgt wiederum von einer Nachbargemeinde - in diesem Fall Möhnesee. In der weiteren Rangfolge der Häufigkeiten wechseln sich die Großstädte und Nachbargemeinden ab, hin und wieder unterbrochen von Städten und Gemeinden, die noch in einem gewissen regionalen Kontext zu Arnsberg liegen, wie z.B. Soest. Die Abgrenzung dieses regionalen Bezuges wurde anhand von bestehenden Pendlerverflechtungen der Stadt Arnsberg auf Basis der Statistiken des Landesamtes für Da- tenverarbeitung und Statistik definiert. Diese so gebildete Region umfasst danach (außer den unmittelbar angrenzenden Nachbar- gemeinden) Teile des Hochsauerlandkreises, des Märkischen Kreises sowie der Kreise Unna und Soest. Die Stadt Hamm ist, wenngleich nach Definition eigentlich der Region zugehörig, den Großstädten zugeordnet worden. Erst auf "Platz 38" taucht mit Lippstadt erstmals eine Stadt auf, die aus dieser Kategorisierung herausfällt, also weder eine Nachbarstadt oder Großstadt, noch eine Stadt ist, die in der Region liegt. Es kristalli- Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-7- sieren sich offensichtlich Häufigkeiten der räumlichen Verteilung der Fortgezogenen heraus. Die aus dem Einwohnermelderegister ermittelten Wohnorte sind deshalb anhand der zuvor erläuterten gebildeten Raumkategorien nochmals ausgewertet worden. Dies geschah nicht zuletzt auch, um auf Basis der Befragung der fortgezogenen Haushalte eine statistisch auswertbare Größe an Nennungen zu erhalten, aus denen über eine Verknüpfung mit den gewonnenen sozio-strukturellen Daten wie Alter und Haushaltsgröße oder den Fortzugsgründen ersehen werden kann, welche Personengruppierungen, warum und wohin gezogen sind, um ggf. hieraus abgeleitete Strategien zur Erreichung einer höheren Bindungsquote an Arnsberg entwickeln zu können. Einzelne Städte können wegen eines zu geringen Rücklaufs an Fra- gebögen solchen Einzelbetrachtungen leider nicht unterzogen wer- den, da hieraus keine validen Aussagen getroffen werden können. Bei der Auswertung der neuen Wohnorte nach Raumkategorien ergibt sich folgende Verteilung: Neue Wohnorte nach Raumkategorien Sonstige Gemeinden 24% Nachbar- gemeinden 38% Orte im reg. Kontext 11% Großstädte 27% Hauptzielorte der Fortzüge sind eindeutig die Nachbargemeinden 38 % der Haushalte ziehen und -städte. 38 % der fortgezogenen Haushalte sind in der unmittel- in die unmittelbare Nach- barer Nachbarschaft von Arnsberg verblieben. barschaft, In eine Großstadt sind 27 % der Haushalte verzogen, wobei als Groß- knapp 1/3 zieht in Groß- stadt diejenigen eingestuft werden, in denen mehr als 100 000 Ein- städte, wohner leben. 11 % der Haushalte sind in eine Stadt / Gemeinde verzogen, die noch 11% bleiben in der Region in einem regionalen Bezug zu Arnsberg liegt. Bei dieser Fortzugsgrup- und pe erfreut sich offenbar die Stadt Soest einer gewissen Beliebtheit, denn rd. ein Drittel dieser Fortzüge erfolgte in diese Stadt. Etwa rund ein Viertel der Befragten verstreut sich auf alle Bundes- 1/4 verstreut sich über den länder. Es lassen sich hierbei keine signifikanten Schwerpunktbildun- Rest von Deutschland gen erkennen. Jeweils eine nähere Betrachtung der beiden Hauptfortzugsgruppen "Großstadt" und "Nachbargemeinde" auf Basis der Fragebogener- gebnisse erfolgt unter den Punkten 2.1 bzw. 2.2. Für die "regionale" Gruppe können wegen der zu geringen Größenordnung an Nen- Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-8- nungen im Rahmen der Befragung keine dezidierteren Aussagen getroffen werden. Die nun folgenden Betrachtungen basieren – soweit nicht ausdrück- lich auf anderes hingewiesen wird - auf den Antworten aus der Be- fragung der Haushalte. Zur besseren Lesbarkeit der sehr kleinen Diagramme sind die Werte auf- bzw. abgerundet worden, hierdurch sind teilweise Differenzen zwischen dem angezeigten Wert und der zeichnerischen Darstellung entstanden. Der alte Stadtteil in Arnsberg Frage 2: In welchem Stadtteil Arnsbergs haben Sie zuletzt gewohnt? Anteil der Ortsteile an Fortzüglern im Verhältnis zum Anteil an Gesamtbevöl- kerung (in % der Personen) 35,0 30,1 30,0 28,0 26,5 24,8 25,0 25,0 21,8 20,0 15,0 13,9 13,8 10,0 8,3 7,8 5,0 0,0 Arnsberg Neheim Hüsten Oeventrop Dörfer %-Anteil des Ortsteils an der Gesamtbevölkerung (Stand 31.12.1998) %-Anteil des Ortsteils an den Fortzüglern des Jahres 1999 Um erkennen zu können, ob die Ortsteile in einem ausgewogenen Maße von Fortzügen betroffen sind oder ob sich hierbei Diskrepanzen ergeben, ist dem jeweiligen prozentualen Anteil des Ortsteils an der Gesamtbevölkerung der prozentuale Anteil des Ortsteils an den Fort- zügen gegenübergestellt worden. Die Hauptzentren weisen Hierbei zeigt sich, dass die Hauptzentren Alt-Arnsberg, Neheim, Hü- ausgewogene Abwande- sten und Oeventrop in etwa ausgewogene Abwanderungsquoten rungsquoten auf aufweisen. Die kleineren Ortsteile ver- Nur die verbleibenden kleineren Ortsteile müssen gemessen an ihrem lieren in einem leicht höhe- Bevölkerungsanteil einen leicht höheren Anteil an Fortzügen hinneh- ren Umfang men. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
-9- Die Wohndauer in Arnsberg Frage 3: Wie lange haben Sie in Arnsberg gelebt? Die Wohndauer in Arnsberg (in % der Befragten) 35 32 30 25 20 15 12 11 11 10 9 8 7 6 5 3 0 10 5 15 20 25 30 35 40 85 s bi s s s s s s s s bi bi bi bi bi bi bi bi 1 6 11 21 26 31 36 41 16 in Ja h re n 32 % der Haushalte waren Aufschlussreichstes Ergebnis dieser Fragestellung dürfte die Angabe nur vorübergehend Gäste: von 32 % der Haushalte sein, dass sie lediglich bis zu einer Wohndauer von maximal 5 Jahren in Arnsberg gelebt haben. Von diesen Haushal- Sie wohnten lediglich bis zu ten haben 78 % sogar innerhalb von 3 Jahren Arnsberg bereits wieder 5 Jahren in Arnsberg verlassen. Mit anderen Worten ausgedrückt heißt dies, dass knapp über ein Drittel der Fortzügler innerhalb des Zeitraums von 1994 bis 1999 nach Arnsberg gezogen ist, um die Stadt jedoch mehr oder weniger post- wendend wieder zu verlassen. Eine nähere Betrachtung dieser Gruppe erfolgt unter Punkt 2.3. Nach einer längeren Wohndauer als 5 Jahren nimmt die Bereitschaft zum Fortzug offenbar ganz rapide ab. Sie erfährt nochmals einen leich- ten Anstieg nach einer Wohndauer von 21 - 30 Jahren. Hierbei kann allerdings festgestellt werden, dass Wohndauer dabei häufig identisch mit Lebensalter ist, da in dieser Altersgruppe, das zeigt sich auch in die- ser Befragung, die Mobilität aus persönlichen und beruflichen Gründen am größten ist. Nicht unerwähnt bleiben soll noch die Beobachtung, dass auch nach einer jahrzehntelangen Wohndauer (bis zu 85 Jahren) in Arnsberg die Stadt von alten Menschen verlassen wird oder verlassen werden muss. Aufgrund der zu geringen Anzahl der Nennungen lassen sich über die Gründe dieser Fortzüge leider keine abgesicherten gesonderten Aus- führungen treffen. Auffallend ist allerdings - und kann hierzu in einem kausalen Zusam- menhang stehen -, dass in die von den Befragten selbst zu ergänzende Rubrik "Sonstige" Gründe des Fortzugs (s. Fragebogen / Frage 6) zehn- mal der handschriftliche Eintrag "Umzug in ein Altenheim / Pflegeheim" erfolgte. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 10 - Die Zufriedenheit am alten und am neuen Wohnort Frage 4: Wie zufrieden waren Sie alles in allem mit Ihrem früheren Wohnort / Stadtteil in Arnsberg? Frage 8: Wie zufrieden sind Sie alles in allem mit Ihrem neuen Wohnort? Zufriedenheit in Arnsberg und am neuen Wohnort (in % der Haushalte) 3 sehr unzufrieden 3 11 unzufrieden 3 57 zufrieden 55 27 sehr zufrieden 37 1 keine Angaben 2 0 10 20 30 40 50 60 70 Neuer Wohnort Arnsberg In den vielen Fällen werden Umzüge wohl durch den Wunsch ausge- löst, die Qualität der Bedingungen in den unterschiedlichsten Lebens- bereichen (siehe Fortzugsgründe) zu verbessern bzw. zu erhalten, da diese - anders herum ausgedrückt - am alten Wohnort als defizitär empfunden wurden oder gar nicht vorhanden waren. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Zufriedenheit am Insgesamt ist die Zufrieden- neuen Wohnort insgesamt höher ist als am alten Wohnort in Arnsberg. heit am neuen Wohnort hö- Entsprechend liegt der Anteil der Unzufriedenen mit 11 % in Arnsberg her als in Arnsberg deutlich höher als über den 3 % am neuen Wohnort. Auch von den Haushalten, die u.U. gezwungenermaßen aus berufli- chen Gründe Arnsberg verlassen haben, werden - mit einigen gradu- ellen Unterschieden - keine wesentlich anderen Einschätzungen gege- ben (siehe Diagramm unten). Zufriedenheit der berufsbedingten Fortzügler (in % der Haushalte) 1 sehr unzufrieden 1 13 unzufrieden 5 60 zufrieden 68 25 sehr zufrieden 25 1 keine Angaben 1 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Neuer Wohnort Arnsberg Alles in allem kann aber herausgestellt werden, dass immerhin 86 % der Aber eigentlich war man mit Fortzügler mit Arnsberg als Wohnstandort sehr zufrieden (28 %) bzw. zu- Arnsberg ganz zufrieden frieden (58 % ) waren. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 11 - Die Wohnortpräferenzen beim Fortzug Frage 5: Sind Sie gezielt in Ihren neuen Wohnort gezogen? Wohnortpräferenzen beim Fortzug (in % der Haushalte) 40 35 35 31 30 25 20 15 15 11 10 5 5 2 0 J a , g e z ie lt in N e in , w ä r e Ja , so g a r N e in , e s w a r m ir N e in , lie b e r in k e in e A n g a b e n d ie s e S t a d t lie b e r in g e z ie lt in n e u e n egal a n d e re S ta d t A rn s b e rg O r t s t e il d e r g e zo g e n g e b lie b e n S ta d t Die Mehrheit ist zielgerichtet Die Hälfte der fortgezogenen Haushalte gibt an, dass sie gezielt in die in den neuen Wohnort ge- neue Stadt bzw. sogar in einen bestimmten Ortsteil dieser neuen Stadt zogen gezogen ist. 11 % sagen, dass es ihnen letztendlich egal war, in welche Stadt sie ziehen und 5 % wären eigentlich lieber in eine andere Stadt gezogen. Auf Grundlage der vorliegenden Datenbasis lässt sich nicht mit endgül- tiger Sicherheit klären, ob die Zielgerichtetheit dieser Fortzüge gleich- bedeutend ist mit einer bewussten Absage an Arnsberg oder ob sie sich z.B. infolge eines neuen Arbeitsplatzes ergab. Für die Annahme, dass sich die Wohnortpräferenzen eher aufgrund extern liegender Determinanten gebildet haben, spricht die Tatsache, dass der Anteil, der mit Arnsberg Unzufriedenen bei dieser Gruppe mit 13 % nicht höher liegt als über alle fortgezogenen Haushalte. Es muss allerdings hinzugefügt werden, dass nichtsdestotrotz nahezu die ge- samte Gruppe, nämlich 98 % mit ihrem neuen Wohnort zufrieden bzw. sogar sehr zufrieden sind. 1/3 bedauert den Fortzug Immerhin 31 % bedauern es, fortgezogen zu sein, sie wären eigentlich lieber in Arnsberg geblieben. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 12 - Die Rückkehr nach Arnsberg denkbar? Frage 10: Haben Sie den Wunsch nach Arnsberg zurückzukehren? Rückkehr denkbar? keine Angaben 2% ja 13% vielleicht 26% nein 59% Für die meisten ist eine Analog zu den Ergebnissen aus Frage 5 muss die eindeutige Mehrheit Rückkehr nicht vorstellbar der fortgezogenen Haushalte wohl als endgültig für Arnsberg verloren betrachtet werden. 59 % der Haushalte beantworten die Frage nach einem Rückkehrwunsch mit einem kategorischen "Nein". Wenige wollen zurückkeh- Nur 13 % der Befragten können sich zu einem ebensolchen kategori- ren schen "Ja" entschließen 26% wissen es nicht so ganz Aber immerhin 26 % der Befragten antworten mit einem unentschlosse- genau nen "Vielleicht". Auch wenn hier ein gewisses Potential an Rückkehrern vermutet werden könnte, so wird eine tatsächliche Rückkehr vermut- lich eher die Ausnahme bleiben. Denn diese werden sicherlich an Be- dingungen geknüpft sein, die sich in der Regel einer Einflussnahme durch die öffentliche Hand entziehen (siehe hierzu auch Fortzugsgrün- de). Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 13 - Die Fortzugsgründe Frage 6: Warum konkret sind Sie aus Arnsberg fortgezogen? Welche Aspekte waren ausschlaggebend? Was hat darüber hinaus eine Rolle gespielt? (anhand vorgeschlagener Gründe) Ausschlaggebende Fortzugsgründe (für min. 10% der Haushalte) R ü c k k e h r in H e im a t 10 S c h ö n e L a n d s c h a ft 12 U m z u g in s E ig e n h e im / 14 E ig e n tu m s w h g . U m z u g in d ie N ä h e v o n 18 F re u n d e n / V e rw a n d te n P e rs . G rü n d e 39 B e r u f li c h e G r ü n d e 40 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Mehrfachnennungen möglich Der alleinige ausschlaggebende Grund, aus dem die Menschen Arns- berg verlassen, lässt sich nicht benennen. Vielmehr sind es im wesentli- chen zwei Gründe, die die Fortzüge auslösen. Aus beruflichen Gründen Aus Arnsberg ziehen Menschen zunächst einmal aus beruflichen Gründen verlassen 40% Arnsberg fort. Diese sind für rd. 40 % der Befragten die ausschlaggebenden Aspek- te ihres Wohnortwechsels. Für die absolute Mehrheit Für eine nahezu gleiche Anzahl (39 %) von Menschen lösen persönliche spielt jedoch der persönli- Gründe wie Heirat, Scheidung oder ähnliches den Fortzug aus. che und familiäre Bereich Ebenfalls in den Bereich der eher persönlichen Gründe kann auch der die entscheidende Rolle Wunsch von 18 % der Befragten gerechnet werden, die die Nähe von Verwandten und Freunden suchen. Gleiches gilt für den Wunsch zur Rückkehr in die Heimat, der für 10 % der Befragten "die" ausschlaggebende Rolle gespielt hat. 14% lockt die Aussicht auf Für einen deutlich geringeren Anteil der Befragten, nämlich insgesamt 14 das eigene Heim %, ist es der Umzug ins eigene Heim, der die Abkehr von Arnsberg verur- sacht (s. hierzu auch Punkt 2.2 "Die fortgezogenen Haushalte in eine Nachbargemeinde"). Angesichts der landschaftlichen und topographischen Gegebenheiten 12% legen Wert auf eine wird eine für Arnsberg überaus überraschende Begründung von immer- schöne Landschaft hin noch 12 % der Befragten präsentiert, die als ausschlaggebend für ihren Wohnortwechsel den Wunsch nach einer schöneren Landschaft genannt haben. Darüber hinaus wird noch zusätzlich von 15 % ausge- führt, dass dieser Grund - wenngleich zwar nicht ausschlaggebend - aber immerhin noch bei der Entscheidung zum Fortzug als wichtiges Kri- terium eingeflossen ist. Zusammengefasst spielt also für immerhin 25 % der Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 14 - Befragten die umgebende Landschaft eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung zum Umzug. Dieses Ergebnis überrascht umso mehr, als bei der 1999 durchgeführten Bürgerbefragung zum Image der Stadt1 von den BürgerInnen als eindeu- tiger Pluspunkt der Stadt ihre Lage gewertet wurde. Neben der hoch positiven Bewertung (81 %) des Naherholungswertes der Arnsberg um- gebenden Region beschrieben mit 41 % auch die relativ meisten Befrag- ten die schöne Umgebung als besondere Stärke ihres Stadtteils. Dieser Widerspruch der beiden Befragungen in diesem Punkt lässt sich auf Grundlage vorliegender Erkenntnisse nicht auflösen. Es können an dieser Stelle nur Erklärungsversuche aufgeführt werden: • Denkbar ist z.B. eine grundsätzlich andere Bewertung der Landschaft von "alteingessenen Arnsbergern" und den teilweise nur vorüberge- hend in Arnsberg gelebten Fortzüglern. • Auch von einem Teil der Fortzügler in eine Nachbargemeinde wird angegeben, dass der Wunsch nach schöner Landschaft ihre Fort- zugsentscheidung beeinflusst hat. Eine Erklärung hierfür könnte in der Tatsache begründet liegen, dass die Fortzüge in die unmittelbare Nachbarschaft von Arnsberg häufig durch den Wechsel aus einer Mietwohnung in ein Eigenheim ausgelöst werden. Die neuen Eigen- heime liegen meist am Orts- oder Stadtrand und damit landschaftlich schöner als die vorherigen Mietwohnungen, die sich möglicherweise in belasteten innerstädtischen Lagen befanden. • Eine weitere Erklärung könnte aber auch in der Fragestellung selber zu finden sein, da hier lediglich nach dem Wunsch "in einer schönen Landschaft zu leben" gefragt wurde. Diesen Wunsch wird jeder beja- hen. Auf die hiesigen Verhältnisse bezogen, wäre es u.U. aufschluss- reicher gewesen eine vergleichende Fragestellung zu wählen, also nach dem Wunsch "in einer schöneren Landschaft zu leben" zu fra- gen. Allen weiteren Begründungen wird als konkret den Fortzug auslösenden Aspekten von "nur" noch unter 10 % der Befragten zugestimmt. Gleich- wohl werden sie von den Befragten häufig noch als wichtig für die Ent- scheidung zum Fortzug gewertet. 1 Bürgerbefragung Arnsberg, Ergebniskommentar Juli 1999 von KFM – Barbara Vielhaber, Sundern Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 15 - Fortzugsgründe (für min. 10% der Haushalte) Gesundheitliche Gründe 7 3 Mehr Spielmöglichkeiten für Kinder 4 8 Vorherige Whg. zu teuer 7 6 Vorherige Whg. nicht komfortabel genug 6 7 Rückkehr in Heimat 10 5 Umzug ins Eigenheim/ Eigentumswhg. 14 3 Vorherige Whg. zu klein 9 9 Saubere Luft/ weniger Lärm 7 13 Wunsch nach größerer Stadt 9 11 Erweiterte Freizeit-/ Sportmöglichkeiten 7 15 Günstigere Verkehrsverbindungen 8 14 Schöne Landschaft 12 13 Nähe von Freunden/ Verwandten 18 15 Persönliche Gründe 39 11 Berufliche Gründe 40 11 0 10 20 30 40 50 60 ausschlaggebend wichtig Mehrfachnennungen möglich Eine ganze Reihe der in dem Fragebogen vorgeschlagenen Begrün- dungen erhielt so eine Sammelzustimmung von bis knapp über 20 %. Hierunter fallen: Günstigere Verkehrsbedingungen, erweiterte Freizeit- und Sportmöglichkeiten, der Wunsch in einer größeren Stadt zu leben und weniger Lärm und saubere Luft. Auch werden hierbei noch Grün- de aufgeführt, die sich auf die eigenen vier Wände beziehen, wie die Wohnung sei zu klein gewesen, nicht komfortabel genug oder zu teuer. Mehr Spielmöglichkeiten für Kinder werden von 12 % der Befragten als ausschlaggebend bzw. wichtig erachtet. Danach sacken auch diese den Wohnortwechsel beeinflussenden "Sammelgründe" auf unter 10 % aller Nennungen. Hierunter fallen: Gün- Günstigere Baulandpreise stigere Baulandpreise (8 %), aber auch die Möglichkeiten der besseren spielen eine untergeordnete Schulausbildung (7 %). Rolle Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Hauptumzugsgründe beruflicher und persönlicher Natur sind, sowie dem Wunsch nach ei- nem Eigenheim und "in einer schönen Landschaft zu leben" entsprin- gen. Über alle Befragten hinweg ist auch der gesamte Wohnungsmarkt von Auch die Situation des untergeordneter Bedeutung. Für ein Teilsegment der Fortzügler besitzt Wohnungsmarktes ist eher allerdings die Eigentumsbildung und die damit in der Regel verbunde- von untergeordneter Be- ne Wohnflächenerweiterung eine höhere Bedeutung (s. unter Punkt 2.2. deutung "Die fortgezogenen Haushalte in eine Nachbargemeinde"). Aber auch besseren Spiel- oder Schulmöglichkeiten für Kinder, hier ins- besondere erwähnt vor dem Hintergrund des Projektes "Lebendige Schule in einer lebendigen Stadt", wird keine größere Bedeutung bei Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 16 - der Entscheidung zu dem Wohnortwechsel beigemessen. Dieser Aspekt betrifft allerdings in allererster Linie junge Familien mit Kindern, so dass dies für diese Gruppe ein weitaus höheres Gewicht haben dürfte. Beurteilung des neuen Wohnortes Frage 7: Bitte beurteilen Sie Ihren neuen Wohnort im Vergleich zu Ihrem früheren Arnsberger Wohnort / Stadtteil (anhand vorgeschlagener Kriterien) Beurteilung des neuen Wohnortes (in % der Haushalte) Neuer Wohnort ist überschaubarer 68 23 Lebenshaltungskosten sind hier geringer 58 25 Schule/ KIGA bieten bessere Voraussetzungen 55 27 Bin jetzt stärker auf das Auto angewiesen 73 31 Vergleichbare Wohnung/ Haus ist in Arnsberg zu teuer 65 32 Hier ist es ruhiger und erholsamer 64 32 Freizeitbedürfnisse sind hier besser erfüllbar 63 35 Kann jetzt besser den ÖPNV nutzen 57 36 Manchmal Wunsch nach größerer Stadt 36 41 Die Nachbarschaft entspricht eher den Vorstellungen 38 46 Räuml. Umfeld entsprecht eher den Vorstellungen 41 47 Einkaufsangebot ist hier besser 50 50 0 10 20 30 40 50 60 70 80 trifft völlig oder eher zu trifft eher nicht oder überhaupt nicht zu Mehrfachnennungen möglich Nach Einschätzung der Befragten überwiegen die Vorzüge des Umzugs nicht sehr ausgeprägt die damit verbundenen Nachteile. Das Wohnumfeld wird am Lediglich in den beiden Kriterien, die das engere Wohnumfeld beurtei- neuen Wohnort als besser len (Nachbarschaft und das räumliche Umfeld) wird von einer relativ empfunden deutlichen Mehrheit gesagt, dass diese an ihrem neuen Wohnort eher ihren Vorstellungen entspricht als in Arnsberg. Die Einschätzung des Einkaufsangebots ist in etwa ausgeglichen. Die Meinungen zum Ein- 49,6 % meinen, das Einkaufsangebot sei am neuen Wohnort besser als kaufsangebot sind ausge- in Arnsberg, wohingegen eine hauchdünne Mehrheit (50,4 %) die An- glichen sicht vertritt, dass dies nicht zuträfe. Verbliebene Bezugspunkte nach Arnsberg Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 17 - Frage 9: In welchen Bereichen gibt es für Ihren Haushalt weiterhin Bezugspunkte nach Arnsberg? Bezugspunkte nach Arnsberg (in % der Haushalte) S c h u le / A u s b ild u n g 4 K o n z e r t e / A u s s t e llu n g e n 6 b e su c h e n F r e iz e it - / S p o r t v e r a n s t a lt u n g e n 11 V e r e in e 14 in s T h e a t e r / K in o g e h e n 17 A r b e it e n 18 Esse n g e h e n 20 A u s f lü g e ( S p a z ie r g ä n g e ) 25 S c h a u f e n s t e r b u m m e l ( E in k a u f ) 26 B e k a n n te e tc . tre ffe n 79 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Mehrfachnennungen möglich Die Mehrheit bleibt nur über Natürlich werden mit dem Fortzug nicht alle Brücken nach Arnsberg den Bekanntenkreis mit abgebrochen. Aber letztlich bleiben diese für die absolute Mehrheit Arnsberg noch verbunden (rd. 80 %) der Befragten hauptsächlich über Treffen mit Freunden, Be- kannten oder Verwandten bestehen. Nur für eine Minderheit verbleiben noch andere Bezugspunkte nach Arnsberg. Diese sind allerdings - dies muss hinzugefügt werden - sehr distanzemp- findlich, denn die Beibehaltung des Arbeitsplatzes, ein Schaufenster- bummel oder ein Kinobesuch wird wohl nur für Menschen in Betracht kommen, die ihren neuen Wohnort in der Nähe von Arnsberg gefunden haben. Ob diejenigen ehemaligen Arnsberger BürgerInnen, die in eine der Nachbargemeinden verzogen sind, noch weiterhin verstärkt zu be- stimmten Aktivitäten in ihre ehemalige Heimatstadt zurückkehren, wird unter Punkt 2.2 "Einzelbetrachtung der Nachbargemeinden" unter- sucht. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 18 - 2. Einzelbetrachtungen Im folgenden sollen signifikante Gruppen, die sich aus der Gesamtauswertung ergeben haben, einer Einzelbetrachtung unterzogen werden. Es handelt sich um 1.) die fortgezogenen Haushalte in Groß- städte bzw. 2.) Nachbargemeinden sowie 3.) die große Gruppe derjenigen Haushalte, die nur eine sehr kurze Zeit in Arnsberg verbracht hatten. 2.1 Die fortgezogenen Haushalte in eine Großstadt 27 % aller Fortzüge erfolgten Ein beträchtlicher Anteil der Fortzüge, nämlich 27 % erfolgte in Groß- in Richtung einer Großstadt städte. Die Städte im einzelnen (auf Basis des Einwohnermelderegisters) Dortmund übt dabei den Die Großstadt, die dabei die größte Anziehungskraft auf fortziehende größten Anreiz aus Haushalte ausübt, ist das der Region zugehörige Oberzentrum Dort- mund. Die neuen Wohnorte (in % der Haushalte) in der Gruppe "Großstadt" 45 40 38 35 30 25 20 17 15 10 10 5 5 5 5 5 4 3 3 3 3 0 n m rg ln n n n r l e d f rta or e rl i ge se or ig un Kö m st bu ld Be pe st rb Es ün rtm Ha Ha se m n de up So M Ha s Do Dü Pa W Mit deutlichem Abstand folgen Köln, Berlin, Düsseldorf, Hamm und Pa- derborn. Danach bröckeln die auf Einzelstädte entfallenen Prozentan- teile immer weiter ab. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Großstädte, in die jeweils weniger als 3 % der Haushalte gezogen sind, den überwiegenden Anteil von 38 % der Großstadtfortzüge an sich binden. Auffallend ist allerdings noch, dass rund die Hälfte der Großstädte in- Rund die Hälfte der Groß- nerhalb der Grenzen des Landes Nordrhein-Westfalen liegen. städte liegt in NRW Der Personenkreis Die Großstädte locken zu fast 90 % Single- bzw. 2-Personen-Haushalte. In Großstädte verziehen Die Hälfte der Fortgezogenen ist der Altersgruppe der 26 - 40jährigen fast ausschließlich 1- bis 2- zuzuordnen, und ein weiteres Drittel ist sogar erst 19 - 25 Jahre alt. Personenhaushalte und die Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 19 - jüngere Generation Die Fortzugsgründe Fortzugsgründe (für mehr als 10 % der Haushalte) in der Gruppe "Großstadt" Rückkehr in Heimat 8 6 Erweiterte Freizeit-/ 8 21 Sportmögl. Günstigere 11 27 Verkehrsverbindungen Umzug in Nähe von 17 20 Verwandten/ Freunde Wunsch nach größerer 20 25 Stadt Persönliche Gründe 40 11 Berufliche Günde 57 16 0 10 20 30 40 50 60 70 80 ausschlaggebend wichtig Mehrfachnennungen möglich Auffallend ist, dass die Fortzüge in Richtung "Großstadt" im wesentlichen durch kaum mehr als eine handvoll Gründe ausgelöst oder beeinflusst Nur wenige Gründe lösen werden. den Fortzug aus: Der alles überragende Fortzugsgrund in eine Großstadt ist der Beruf. Für über 57 % war dieser Grund ausschlaggebend für den Umzug. Für wei- tere 16 % hat er eine zumindest wichtige Rolle bei der Entscheidung Die abs. Mehrheit verzieht gespielt. aus beruflichen Gründen Für knapp über die Hälfte der befragten Haushalte waren auch per- sönliche Gründe (Heirat o.ä.) für den Umzug in eine Großstadt verant- wortlich. Hierzu treten noch diejenigen (insgesamt 36 %), für die der Für die Hälfte spielen aber Umzug in die Nähe von Freunden und Verwandten von Belang war. auch persönlich/familiäre Gründe eine Rolle Aber auch der bewusste Wunsch in einer größeren Stadt zu leben, ver- anlasste immerhin rund 44 % dieser Haushalte Arnsberg zu verlassen. Die damit sicherlich verbundenen besseren Verkehrsverhältnisse waren für Aber auch der Wunsch in insgesamt 36 % ausschlaggebend oder wichtig. einer größeren Stadt zu le- Für knapp ein Drittel übten auch noch die erweiterten Freizeit- und ben Sportmöglichkeiten in einer Großstadt einen Anreiz zum Fortzug aus. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 20 - 2.2. Die fortgezogenen Haushalte in eine Nachbargemeinde 38 % der Gesamtfortzüge Ein Großteil der abgemeldeten Haushalte, nämlich 38 % verzog in eine erfolgten in die Nachbar- unmittelbar angrenzende Gemeinde oder Stadt von Arnsberg. schaft Die neuen Wohnorte im einzelnen (auf Basis des Einwohnermelderegisters) Die neuen Wohnorte (in % der Haushalte) in der Gruppe 'Nachbargemeinde' 35 30 29 30 25 20 19 15 10 10 4 5 3 3 2 0 de de e n se e n n ei de er lv se En he ke Ba st nd ne en ar ic c Su öh M es W W M M Diese Fortzüge erfolgten zu je einem Drittel in Richtung Sundern und Je 1/3 sind nach Sundern Ense. Meschede folgt mit 19 % und die Gemeinde Möhnesee mit 10 %. und Ense verzogen Der Personenkreis Auch in die Nachbargemeinden verschlägt es insbesondere die jün- 80 % sind zwischen 19 und gere Generation. Über 80 % der Haushaltsvorstände geben ihr Alter 40 Jahre alt zwischen 19 und 40 Jahre liegend an. Es dominieren mit insgesamt 54 % die Singles und die 2-Personen- Es dominieren die Singles Haushalte. und die Paare Bei 38 % der Befragten handelt es sich jedoch um 3 - 4 Personen- 38 % leben in einem 3 - 4 Haushalte, also um Familien. Personenhaushalt Die Fortzugsgründe Fortzüge in die Nachbargemeinden werden nicht so eindeutig im we- sentlichen durch einige wenige Motive ausgelöst wie bei den Groß- städten. Es spielen eine ganze Reihe von Motiven bei den Umzugsent- Eine ganze Reihe von Grün- scheidungen eine Rolle, deren Ausprägungen von den Befragten sehr den lösen die Fortzüge in differenziert nach ausschlaggebend oder wichtig eingeordnet wurden. die Nachbarschaft aus Die Hauptmotive liegen jedoch im Bereich der persönlichen / familiä- ren Gründe, im Bereich der eigenen vier Wände und in der umgeben- den Umwelt. Der Beruf spielt für diese Gruppe eine untergeordnete Rolle. Fortzugsgründe (ausschlaggebend für min. 10 % der Haushalte) in der Gruppe 'Nachbargemeinde' Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 21 - m e h r S p ie lm ö g l . f ü r K i n d e r 10 V o r h e r ig e W h g . z u t e u e r 10 G ü n s t ig e B a u la n d p r e i s e 11 V o r h e r ig e 13 W h g .u n k o m fo rta b e l U m z u g in N ä h e v o n 14 V e rw a n d te n / F re u n d e n S a u b e r e L u f t / w e n ig e r L ä r m 16 S c h ö n e L a n d s c h a ft 19 V o r h e r ig e W h g . z u k le in 21 U m z u g in s E ig e n h e i m / 30 E ig e n tu m s w h g . P e rs . G rü n d e 33 0 5 10 15 20 25 30 35 Mehrfachnennungen möglich Fortzugsgründe (für min. 10 % der Haushalte) in der Gruppe 'Nachbargemeinde' G e s u n d h e itl. G rü n d e 7 5 R ü c k k e h r in H e im a t 8 5 G ü n s tig e B a u la n d p re is e 11 6 V o rh e rig e W h g .z u te u e r 10 7 B e ru fl.G rü n d e 9 8 E rw e ite rte F re iz e it- / S p o rtm ö g l. 4 14 V o rh e rig e W h g .u n k o m fo rta b e l 13 13 m e h r S p ie lm ö g l. fü r K in d e r 10 16 N ä h e v o n V e rw a n d te n / F re u n d e n 14 15 U m z u g in s E ig e n h e im / E ig e n tu m s w h g . 30 2 V o rh e rig e W h g . z u k le in 21 15 S a u b e re L u ft/ w e n ig e r L ä rm 16 21 S c h ö n e L a n d s c h a ft 19 20 P e rs ö n lic h e . G rü n d e 33 8 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 a u s s c h la g g e b e n d w ic h tig Mehrfachnennungen möglich Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 22 - Gut 1/3 verlässt Arnsberg An erster Stelle der Rangfolge stehen die persönlichen Gründe, die für aus persönlichen Gründen 33 % das ausschlaggebende Moment waren. Auch der Wunsch nach der Nähe von Freunden und Bekannten ist für viele der Befragten von entscheidender Wichtigkeit (für 14 % ausschlaggebend und für 15 % wichtig). 1/3 lockt das Eigenheim in An zweiter Stelle der letztlich den Umzug auslösenden / ausschlagge- die Nachbarschaft benden Gründe rangiert der Umzug ins Eigenheim / Eigentumswoh- nung. Für rd. jeden 5. Befragten Im unmittelbaren Zusammenhang hierzu steht sicherlich, dass sich hier- war die Wohnung in Arns- an an 3. Stelle der Begründungen für 21 % der Befragten anschließt, berg zu klein und eine zu kleine Wohnung in Arnsberg sei ausschlaggebend für den Fort- zug gewesen. für jeden 10. zu unkomfor- Auch dass die vorherige Wohnung zu unkomfortabel oder zu teuer ge- tabel oder zu teuer wesen sei, wird noch von ungefähr jedem 10. Befragten als ausschlag- gebend eingeschätzt. Dass ein Teilbereich des Wohnungsmarktes offensichtlich bei diesen interkommunalen Wohnortwechseln von Bedeutung ist, wird noch durch diejenigen Befragten bestätigt, für die diese zuvor genannten Gründe zwar nicht ausschlaggebend waren, aber doch ein großes Gewicht bei der Wohnortentscheidung innegehabt hatten. Es können hierbei Zustimmungsquoten von bis zu 37 % festgestellt werden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass ein nicht unerhebli- cher Teil der Haushalte, die Arnsberg in Richtung einer Nachbarge- meinde verlassen haben, dies taten, weil sie die Qualität ihrer Wohnun- gen in Bezug auf Größe und Komfort verbessern wollten. Hierzu im Kon- text steht sicher auch, dass günstigere Baulandpreise 17 % der in Nachbargemeinden verzogenen Haushalte an ihren neuen Wohnort gelockt haben, diese waren allerdings letztendlich ausschlaggebend nur für 11 %. Aber nicht nur der Bereich der eigentlichen Wohnung, sondern auch die Qualität der umgebenden weiteren Umwelt besitzt bei diesen inter- Einige halten die Landschaft kommunalen Fortzüglern eine Wertigkeit. am neuen Wohnort für ein Denn für immerhin fast jeden 5. von ihnen war der Wunsch, in schöner wichtiges Argument, aber Landschaft zu leben, das ausschlaggebende Motiv zum Umzug. Als auch zumindest wichtig wird dieser Grund nochmals von 20 % erachtet, so dass insgesamt für rund 40 % dieser Haushalte der Aspekt einer schönen Landschaft den Umzugsentschluss mehr oder weniger beeinflusst hat. dass es dort ruhiger und die Auch der Wunsch nach mehr Ruhe und sauberer Luft ist für insgesamt Luft sauberer sei 37 % bei der Wahl des neuen Wohnortes von mehr oder weniger ent- scheidender Bedeutung. und dass es sich dort besser Die Spielmöglichkeiten für Kinder waren für ein Viertel Befragten der spielen ließe Grund in eine der Nachbarstädte zu ziehen. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 23 - Verbliebene Aktivitäten in Arnsberg Verbliebene Bezugspunkte nach Arnsberg (in % der Haushalte) Konzertbesuche u.ä. 11 Schule/Ausbildung 11 Vereine 19 Ausflüge 24 Freizeit-/Sportveranstaltungen 27 Arbeiten 36 Theater-/ Kinobesuch 42 Essen gehen 45 Einkauf/Bummeln 60 Bekannte etc. treffen 72 Es bleiben viele Beziehun- 0 10 20 30 40 50 60 70 80 gen nach Arnsberg beste- hen: Mehrfachnennungen möglich Das Diagramm veranschaulicht sehr deutlich, dass für die ehemaligen Die allermeisten über Arnsberger BürgerInnen nach dem Fortzug noch immer starke Verflech- Freunde und Verwandte tungen mit Arnsberg bestehen bleiben. Diese ergeben sich für 72 % zuallererst über den Freundes- und Bekanntenkreis. Aber auch das Einkaufen 60 % kehren zu einem Schaufensterbummel und zum Einkauf nach bleibt attraktiv, Arnsberg zurück. Aber auch Infrastruktureinrichtungen werden von den ehemaligen Bür- ebenso wie ein Restaurant-, gerInnen in Arnsberg teilweise noch sehr intensiv genutzt. 45 % gehen Theater- oder Kinobesuch noch in Arnsberg essen, 42 % gehen hier ins Theater oder Kino, 27 % besuchen weiterhin Freizeit- und Sportveranstaltungen. Ihren Arbeitsplatz behalten 36 % der Befragten in Arnberg bei, und wei- 36 % bleiben über ihren tere 11 % besuchen in Arnsberg die Schule oder besitzen einen Ausbil- Arbeitsplatz und 11 % über dungsplatz Schule und Ausbildung mit Arnsberg verbunden Auch über Vereine bleiben für 19 % der Fortgezogenen noch vermut- lich "alte" Verbindungen bestehen. Deutlich weniger der Befragten haben noch über Konzerte o.ä. Be- zugspunkte nach Arnsberg. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 24 - Die Wohnverhältnisse Die alten und die neuen Wohnverhältnisse (in % der Haushalte) 42 M e h r.F a m .H a u s 75 24 D o . / R e ih e n h a u s 9 28 1 - F a m .H a u s 11 0 10 20 30 40 50 60 70 80 A rn s b e rg N a c h b a r g e m e in d e Der Umzug in eine Nachbargemeinde ist – dies deutete sich ja bereits bei der Darstellung der Gründe des Fortzugs an - für rund ein Drittel der Haushalte verbunden mit einer Änderung der Wohnverhältnisse. Drei Viertel der fortgezogenen Haushalte lebte in Arnsberg in einem Mehrfamilienhaus. Im gleichen Maß wie dieser Anteil am neuen Wohn- ort sank, stieg dieser nahezu gleichmäßig verteilt auf die Wohnformen Doppel- bzw. Reihenhaus und das Einfamilienhaus an. Lebten in Arnsberg in einem Doppelhaus oder Reihenhaus 9 % der Haushalte, so haben in einer Nachbargemeinde 24 % einen solchen Wohngebäudetyp bezogen. Der Anteil der Bewohner eines Einfamili- enhauses stieg von 11 % in Arnsberg auf 28 % am neuen Wohnort. Am neuen Wohnort in einer Nachbargemeinde ergibt sich somit eine Aufteilung zwischen Mehrfamilien- und den Einfamilienhausformen von 40 zu 52 Prozent, diese betrug in Arnsberg 75 zu 20 Prozent. Das Immobilieneigentum Das Immobilieneigentum (in % der Haushalte) Für rd. 1/3 der Haushalte ändern sich die Wohnver- 4 hältnisse M e h r.F a m .H a u s 5 Es leben in der Nachbar- schaft deutlich mehr in ei- nem 1-Familienhaus, D o ./ R e ih e n h a u s 12 0 aber auch in einem Reihen- haus 20 1 - F a m .H a u s 8 0 5 10 15 20 25 A rn s b e rg N a c h b a rg e m e in d e n Fast naturgemäß zu den oben aufgeführten Verschiebungen innerhalb der Wohnverhältnisse hin zu einem größeren Anteil im Einfamilienhaus- bereich ist auch ein Anstieg des Eigentums in diesem Bereich eingetre- ten. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 25 - 2.3. Die vorübergehenden "Gäste" von Arnsberg Gut ein Drittel aller Fortzüg- Wie bereits zuvor dargestellt, lebte ein nicht unerheblicher Anteil ler verbrachte nur eine kur- (32 %) der fortgezogenen Haushalte nur vorübergehend in Arnsberg. ze Zeit in Arnsberg Wohndauer in Arnsberg (in % der Haushalte) 10,0 9,3 9,0 8,5 8,0 7,0 7,0 6,0 5,0 4,7 4,0 3,0 2,3 2,0 1,0 0,0 1 2 3 4 5 in Jahren Sie verbrachten eine Wohndauer von maximal fünf Jahren in dieser Stadt. Hiervon wiederum 78 % verließen Arnsberg sogar innerhalb der ersten drei Jahre wieder. Der Personenkreis Nach den aus der Befragung gewonnenen sozio-strukturellen Daten ergibt sich eine recht homogene Zusammensetzung dieser Gruppe: Sie sind jung und unabhän- Sie sind in der Mehrheit jung und unabhängig! gig 85 % von ihnen gehören der Altersgruppe der 19 - 40jährigen an (21 % sind sogar erst 19 - 25 Jahren alt) und ¾ von ihnen leben in einem Sin- gle- oder Zweipersonenhaushalt. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 26 - Die Wohnzufriedenheit in Arnsberg Die Wohnzufriedenheit in Arnsberg (in % der Haushalte) sehr unzufrieden 6% sehr zufrieden unzufrieden 21% 16% zufrieden 57% Fast ein Viertel war mit Auch in dieser Gruppe sagt eine deutliche Mehrheit, dass sie mit Arns- Arnsberg eher unzufrieden berg als Wohnstandort zufrieden waren. Aber immerhin fast ein Viertel empfand die Wohnsituation in Arnsberg als eher unbefriedigend. Die neuen Wohnorte Der neue Wohnort nach Raumkategorien (in % der Haushalte) keine Angabe Nachbar- 6% gemeinden 22% Sonstige 30% Orte im reg. Kontext 14% Großstädte 28% Es lässt sich - auf Grundlage der Fragebogenergebnisse – nicht erken- nen, dass es "die" Stadt oder "den" Gemeindetypus gibt, der diese Gruppe von Fortzüglern im besonderen Maße anzieht. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 27 - Die Fortzugsgründe Ausschlaggebende Fortzugsgründe (für min. 10 % der Haushalte) G ü n s t ig e r e 10 V e r k e h r s v e r b in d u n g e n U m z u g in s E ig e n h e im / 10 E ig e n t u m s w h g . V o r h e r ig e W h g . z u t e u e r 11 W u n s c h n a c h g rö ß e re r S ta d t 12 S c h ö n e L a n d s c h a ft 14 R ü c k k e h r in H e im a t 20 N ä h e v o n V e rw a n d te n / 25 F re u n d e n P e r s ö n lic h e G r ü n d e 33 B e r u flic h e G r ü n d e 49 0 10 20 30 40 50 60 Mehrfachnennungen möglich Fortzugsgründe (für min. 10 % der Haushalte) B e s s e re S c h u lm ö g l. 4 7 M e h r S p ie lm ö g l.fü r K in d e r 8 4 U m z u g s in s E ig e n h e im / E ig e n t u m s w h g . 10 2 V o rh e rig e W h g .u n k o m fo rta b e l 6 10 S a u b e re L u ft / w e n ig e r L ä rm 6 13 E rw e it e rt e F re iz e it - / S p o rtm ö g l. 7 12 V o rh e rig e W h g . z u k le in 8 11 V o rh e rig e W h g . z u t e u e r 11 10 S c h ö n e L a n d s c h a ft 14 8 W u n s c h n a c h g rö ß e re r S t a d t 12 13 G ü n s t ig e re V e rk e h rs v e rb in d u n g e n 10 16 R ü c k k e h r in H e im a t 20 7 N ä h e v o n V e rw a n d t e n / F re u n d e n 25 20 P e rs ö n lic h e G rü n d e 33 12 B e ru flic h e G rü n d e 49 15 0 10 20 30 40 50 60 70 a u s s c h la g g e b e n d w ic h t ig Mehrfachnennungen möglich Die zuvor skizzierte räumliche Verteilung der neuen Wohnorte spiegelt sicherlich u.a. wieder, dass die Fortzüge dieser "Gäste in Arnsberg" überwiegend aus beruflichen und persönlichen Gründen ausgelöst werden und dass deshalb die neuen Wohnorte durch persönliche Fak- Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 28 - toren oder die Bedingungen des Arbeitsmarktes bestimmt werden. "Der" ausschlaggebende Grund Arnsberg zu verlassen ist für 49 % der Knapp die Hälfte verlässt Arnsberg aus beruflichen Beruf. Gründen Eine überaus große für den Fortzug ausschlaggebende Rolle spielt in Eine überaus große Rolle dieser Gruppierung auch der persönliche Bereich wie Heirat etc. und spielt der persönliche und der familiäre Bereich wie die Nähe von Verwandten oder die Rückkehr familiäre Bereich in die Heimat. Die große Bedeutung dieser persönlichen Motive ergibt sich wahrscheinlich daraus, dass diese Fortzügler teilweise noch sehr jung sind und sie es möglicherweise aus Ausbildungsgründen oder we- gen erster beruflicher Stationen nach Arnsberg verschlagen hatte und nun wieder versucht wird, an den Ausgangspunkt zurückzukehren. Auch in dieser Gruppe findet sich wieder ein Anteil von 22 % der aus- Auch diese Gruppe wird sagt, dass der Wunsch nach schöner Landschaft für die Entscheidung beeinflusst durch den eine ausschlaggebende bzw. wichtige Rolle gespielt habe. Wunsch nach schöner Land- Für ungefähr jeden vierten Haushalt war aber auch der Wunsch nach schaft einer größeren Stadt und günstigeren Verkehrswegen für die Entschei- aber ebenso durch den dung des Fortzugs ausschlaggebend oder wichtig. Wunsch nach einer größe- Auffallend in dieser Gruppe ist weiterhin, dass die Begründung einer zu ren Stadt teuren oder zu kleinen Wohnung für rund 20 % mit zu der Umzugsent- scheidung beigetragen hat. Vergleich des neuen Wohnorts mit Arnsberg Beurteilung des neuen Wohnortes (in % der Haushalte) bessere Voraussetzungen Schule / Kiga 69 20 geringere Lebenshaltungskosten 74 23 stärkere Pkw-Nutzung 74 23 Wunsch, in gr. Stadt zu wohnen 68 28 günstigere Wohnung / Haus 70 28 überschaubarer 68 31 ruhiger und erholsamer 56 42 Nachbarschaft 54 43 bessere ÖPNV-Nutzung 54 45 räumliches Umfeld 37 61 bessere Freizeitmöglichkeiten 38 61 bessere Einkaufsmöglichkeiten 39 61 0 10 20 30 40 50 60 70 80 trifft völlig oder eher zu trifft eher nicht oder überhaupt nicht zu Mehrfachnennungen möglich Zum Schluss der Einzelbetrachtungen soll noch ein kurzer Blick auf die Beurteilungen dieser Fortzugsgruppe ihrer neuen Wohnorte geworfen werden, da sich hieraus zumindest ansatzweise erkennen lässt, welche Bereiche von Bedeutung sind und in Arnsberg als schlechter bewertet werden. Die Einkaufsmöglichkeiten, die Freizeitmöglichkeiten und das räumliche Umfeld werden von einer deutlichen Mehrheit (61 %) am neuen Wohn- Das Einkaufs- und Freizeit- ort besser empfunden. In diesen Bereichen - insbesondere beim Ein- angebot wird als besser kaufen und der Freizeit - spiegelt sich wider, dass sich diese Gruppe aus bewertet den jüngeren Jahrgängen rekrutiert. ebenso wie das räumliche Umfeld Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 29 - Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 30 - TEIL II Die zugezogenen Haushalte (Die Ergebnisse auf gesamtstädtischer Ebene) Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 31 - Die alten Wohnorte Frage 1: Wo wohnten Sie bislang? Die häufigsten genannten alten Wohnorte (in % der Haushalte) 14,0 11,8 12,0 10,0 8,0 6,0 5,0 4,0 3,2 2,9 2,1 2,1 1,8 1,8 2,0 1,4 1,4 1,4 1,4 0,0 e r na g l nd n ln n t se er er es te er de ed er Kö m En W s Un sla So nd nb ün en He ch s Su le M Ru M es al M hm Sc Die neu von außerhalb hinzugewonnen BürgerInnen des Jahres 1999 zog es aus allen Teilen der Bundesrepublik nach Arnsberg. Aber auch aus allen Teilen Europas, sogar aus Brasilien sind vereinzelte Haushalte nach Arnsberg gezogen. Die engsten Verflechtungen bestehen jedoch auch hier - genau wie Auch hier bestehen die bei den fortgezogenen Haushalten - mit den unmittelbar angrenzen- engsten Verflechtungen mit den Nachbargemeinden. der Nachbarschaft Der mit Abstand am häufigsten genannte Herkunftsort ist Sundern Die mit Abstand meisten (11,8 % der Haushalte). Zuzügler stammen aus Sun- Aus Meschede stammen 5 % der nach Arnsberg zugezogenen Haus- dern halte. Aus dem am dritthäufigsten genannten Herkunftsort Menden stam- men nur noch 3,2 % der zugezogenen Haushalte. Aus der Gemeinde Ense, an die die Stadt Arnsberg in den letzten Jahren Bevölkerungsverluste hinzunehmen hatte (s. auch Teil III), stammen lediglich 2,1 % der zugezogenen Haushalte. Wie bei allen anderen Ergebnissen dieser Befragung auch, handelt es sich immer nur um eine Momentaufnahme der Wanderungsbewe- gungen des Jahres 1999. Unter dem Teil III wird deshalb dieses Ergeb- nis noch den Wanderungssalden der vergangenen Jahre gegen- übergestellt. Bei einer Auswertung nach Raumkategorien (Nachbarstädte, Städte und Gemeinden im regionalen Kontext, Großstädte und Sonstiges (vgl. hierzu auch Teil I "Neue Wohnorte der Fortzügler")) ergibt sich die folgende Verteilung: Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 32 - Die alten Wohnorte nach Raumkategorien keine Angaben 6% Nachbargemeinden 25% Sonstige Gemeinden 36% Großstädte 19% Orte im regionalen Kontext 14% Im Vergleich zu der geographischen Verteilung der neuen Wohnorte der Fortzügler aus Arnsberg zeichnet sich bei den Herkunftsorten ins- gesamt ein diffuseres Bild dieser Verteilung ab. Dies sorgt dafür, dass der Anteil der unter "Sonstigen Gemeinden" zusammengefassten Einzelherkunftsorte über 1/3 aller Befragten be- 36 % stammen aus kleine- trägt. D.h. der Großteil der zugezogenen Haushalte, nämlich exakt 36 ren Städte und Gemeinden %, stammt aus Mittel- und Kleinstädten und Gemeinden, die über über ganz Deutschland ganz Deutschland verstreut liegen. Es lassen sich hierbei keine signigi- verteilt kanten Schwerpunktbildungen erkennen. 25 % der Haushalte sind aus einer Stadt oder Gemeinde der unmittel- baren Nachbarschaft nach Arnsberg gezogen. 25 % sind aus der Nachbar- schaft zugezogen und 19 % der Zuzügler geben an, bislang in einer Großstadt gelebt zu ha- ben. Auch hierbei lassen sich keine Schwerpunktbildungen erkennen. 19 % aus einer Großstadt 15 % der zugezogenen Haushalte hatten ihren ehemaligen Wohnsitz in einem Ort der umgebenden Region. Ebenso wie bei der Auswertung der Befragungsergebnisse der fortge- zogenen Haushalte wäre es sicherlich aufschlussreich, über eine Ver- knüpfung mit den gewonnenen sozio – strukturellen Daten oder den bekannten Fortzugsgründen ermitteln zu können, welche Personen- gruppierungen aus welchen Städten oder Regionen und warum nach Arnsberg verzogen sind, um hieraus ggf. abgeleitete Strategien zur Erreichung einer dauerhaften Bindungsquote an Arnsberg entwik- keln zu können. Leider können solche Einzelauswertungen nicht durchgeführt werden, da aufgrund einer zu geringen Zellenbeset- zung in der Tabelle keine validen Aussagen getroffen werden kön- nen. Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
- 33 - Der neue Wohnort in Arnsberg Frage 2: In welchen Stadtteil Arnsbergs sind Sie jetzt gezogen? Hintergrund dieser Fragestellung ist es, Erkenntnisse darüber zu erlan- gen, ob sich die neu hinzugezogenen Arnsberger ausgewogen auf die Stadtteile verteilen, oder ob sich hierbei Diskrepanzen herausbil- den. Die prozentuale Verteilung der Zuzügler auf die Ortsteile ist deshalb dem jeweiligen prozentualen Anteil des Ortsteils an der Gesamtbe- völkerung gegenübergestellt worden. Dabei ergibt sich das folgende Bild: Räumliche Verteilung auf die Ortsteile im Vergleich mit tatsächlichem Bevöl- kerungsanteil (in % der Personen) 40,0 35,0 33,7 30,6 30,0 28,0 24,8 25,0 20,0 20,0 17,4 15,0 13,9 10,3 10,0 8,3 7,7 5,0 0,0 Neheim Arnsberg Dörfer Hüsten Oeventrop Anteil an Gesamtbevölkerung Anteil an den Zugezogenen Einwohnerzahl zum 31.12.1999 Neheim kann den größten Entsprechend ihrer innerstädtischen Bedeutung können die beiden Anteil der Zugezogenen für Hauptzentren Neheim und Alt-Arnsberg auch die höchsten Anteile sich gewinnen an den Zuwanderungen auf sich vereinen. Diese sind jedoch gemes- sen an ihren derzeitigen Bevölkerungsanteilen im Vergleich zu allen gefolgt von Alt-Arnsberg anderen Ortsteilen überproportional hoch. Neheim scheint jedoch bei den Zuzüglern eine gewisse Bevorzugung bei der Wohnortwahl zu genießen, denn 40 % der Befragten, die an- geben gezielt in einen Ortsteil gezogen zu sein, haben sich für Neheim entschieden. Nach Arnsberg hat es demgegenüber nur 27 % gezielt gezogen. Auch bei der 1999 durchgeführten Befragung1 der BürgerInnen zum Image der Stadt zeichnete sich Neheim als beson- ders begehrter Wohnort aus. Oeventrop gewinnt ent- Oeventrop kann, gemessen an seinem derzeitigen Bevölkerungsan- sprechend seiner innerstäd- teil, einen ausgewogenen Anteil der zugezogenen Personen an sich tischen Bedeutung wohin- binden. gegen der Hüstener Anteil nicht der Hüsten konnte hingegen - gemessen an seinem Bevölkerungsanteil - Bedeutung dieses Ortsteils nur unterrepräsentativ viele der zugezogenen Neubürger für sich ge- entspricht winnen. 1 Bürgerbefragung Arnsberg, Ergebniskommentar Juli 1999 von KMF – Barbara Vielhaber, Sundern Bürgerbefragung 2000 "Wohnen in Arnsberg"
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