SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...

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SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS   Samstag 24.10.2020
                                               18.00 – ca. 19.15 Uhr
                                               Philharmonie

                                               Keine Pause

                                                                       1
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SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
MITWIRKENDE                                                          PROGRAMM

GUSTAVO DUDAMEL                                                      JOSÉ ANTONIO ABREU
Leitung                                                              »Sol que das vida a los trigos« für Chor a cappella

CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS                                       MODESTA BOR
Einstudierung: Howard Arman                                          »Aquí te amo« für Chor a cappella

SYMPHONIEORCHESTER DES                                               ANTONIO ESTÉVEZ
BAYERISCHEN RUNDFUNKS                                                »Mata del ánima sola« für Chor a cappella
                                                                     Tenor-Solo: Andrew Lepri Meyer

                                                                     ROBERT SCHUMANN
                                                                     Symphonie Nr. 2 C-Dur, op. 61
                                                                        • Sostenuto assai – Allegro ma non troppo
                                                                        • Scherzo. Allegro vivace – Trio I – Trio II – Coda
                                                                        • Adagio espressivo
                                                                        • Allegro molto vivace

                                                                     Keine Pause

LIVE-ÜBERTRAGUNG
im Videostream auf br-klassik.de/concert
Samstag, 24.10.2020
18.00 Uhr
Präsentation: Maximilian Maier

ON DEMAND
Das Konzert ist in Kürze auf www.br-klassik.de als Video abrufbar.

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                                                    Mitwirkende                                                  Programm
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
CHORLIEDER AUS VENEZUELA
Zu den Werken von José Antonio Abreu, Modesta Bor
und Antonio Estévez

Florian Heurich        Mit dem Komponisten           Entstehungszeiten
                       Reynaldo Hahn, der je-        Sol que das vida a los trigos
                                                     1964
doch schon als Kind mit seiner Familie nach Paris    Aquí te amo
emigrierte, und der Pianistin und Komponistin        1993
Teresa Carreño, die längere Zeit in Deutschland      Mata del ánima sola
                                                     Unbekannt
lebte, hat Venezuela bereits im 19. Jahrhundert      Lebensdaten der
einige bedeutende Künstler der klassischen Musik     Komponisten
hervorgebracht. Teresa Carreño gründete in den       José Antonio Abreu
                                                     7. Mai 1939 in Valera,
1880er Jahren die erste Opernkompanie in ihrem       Venezuela – 24. März 2018
Heimatland und machte sich mit der Eröffnung         in Caracas
des ersten Konservatoriums für die Musikerzie-       Modesta Bor
                                                     15. Juni 1926 in Juan Griego,          José Antonio Abreu (1939 –2018)
hung in Venezuela stark. Heute ist das Kulturzent-   Isla Margarita, Venezuela –
rum von Caracas mit Konzertsaal und Opernhaus        7. April 1998 in Mérida
nach ihr benannt.                                    Antonio Estévez                 langjähriger Chefdirigent Gustavo Dudamel, der berühmteste Absolvent von
                                                     1. Januar 1916 in Calabozo,
                                                     Venezuela – 26. November        »El Sistema«, wurde von Abreu entscheidend gefördert.
Die wichtigste Initiative für musikalische Förde-    1988 in Caracas
rung in jüngerer Zeit ist das von José Antonio                                       Abreu, 1939 in Valera im Landesinneren am Fuße der Anden geboren, war
Abreu ins Leben gerufene Projekt »El Sistema«,                                       Zeit seines Lebens sowohl ein Mann der Politik als auch ein Mann der
das Kindern und Jugendlichen aller Schichten Zu-                                     Musik. Er studierte nicht nur Klavier, Cembalo, Orgel und Komposition,
gang zur Musik und zum Instrumentenspiel ermög-                                      sondern auch Wirtschaftswissenschaften, wurde in den Kongress gewählt
lichen und so Gewalt, Drogenkonsum und schlech-                                      und war in den frühen 1990er Jahren venezolanischer Kulturminister. Zu-
ten Lebensbedingungen in benachteiligten Vierteln                                    gleich trat er aber auch als Dirigent, Pianist und Organist auf. In seinem
entgegenwirken soll. 1975 brachte Abreu erstmals                                     Lebenswerk »El Sistema« verband er schließlich sein politisches und sozia-
elf junge Musiker zusammen, die damals noch in                                       les Engagement mit seiner Vision von der Kraft der Musik.
einer Tiefgarage in Caracas probten, und gründete                                    In Abreus eigenen Werken mischen sich eine vorwiegend tonal geprägte
das erste Jugendorchester Venezuelas. Damit legte                                    Musiksprache mit stark impressionistischen Zügen und Anklänge an die
er den Grundstein für das mittlerweile vielfach                                      venezolanische Folklore. Damit reiht sich Abreu in eine Linie von latein-
kopierte Musikbildungsprogramm, mit dem er durch                                     amerikanischen Komponisten ein, die auf der Basis der Volksmusik eine
gemeinsames Musizieren Kinder aus sozial schwa-                                      nationale Kunstmusik in ihrem jeweiligen Land etablierten. Das Lied Sol
chen Vierteln von der Straße holen wollte. Mitt-                                     que das vida a los trigos aus dem Jahr 1964 widmete Abreu seinem Kom-
lerweile besteht »El Sistema« aus mehr als 400                                       positionslehrer Vicente Emilio Sojo, der seinerseits stark von der Kultur und
Musikschulen, über 1500 Orchestern und Chören                                        Literatur Venezuelas inspiriert wurde und sich für die Institutionalisierung
mit mehr als einer Million Mitwirkenden. Größter                                     des Musiklebens und der musikalischen Ausbildung einsetzte. Manuel Felipe
Kulturbotschafter des Landes ist das Orquesta Sin-                                   Rugeles, der Verfasser des Textes von Sol que das vida a los trigos, gehörte
fónica Simón Bolívar de Venezuela. Auch dessen                                       in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigen Stimmen der
                                                     4                                                                                   5
                                                     Chorlieder aus Venezuela                                                            Chorlieder aus Venezuela
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
Modesta Bor (1926 –1998)                                                       Antonio Estévez (1916 –1988)

modernen venezolanischen Lyrik. Seine Verse, in denen die Sonne als Leben       des Meers nachzuahmen scheint – jenes Meers, über das im Text sowohl die
stiftende Kraft beschrieben wird, fasst Abreu in suggestive, gleichsam leuch-   Küsse als auch die Traurigkeit des Verliebten davongetragen werden.
tende Töne.
                                                                                Ebenfalls als ein ehemaliger Schüler von Vicente Emilio Sojo schuf der 1916
Mehr noch als Abreu beschäftigte sich Modesta Bor mit der venezolanischen       geborene Antonio Estévez mit seiner Cantata criolla das wohl emblema-
Folklore. Sie wurde 1926 auf der Isla Margarita geboren, studierte wie Abreu    tischste Werk des musikalischen Nationalismus in Venezuela. Estévez stamm-
u. a. bei Vicente Emilio Sojo, war später Direktorin der Musikabteilung des     te aus Calabozo, einer Stadt in den Llanos, den Ebenen im Landesinneren,
Servicio de Investigaciones Folklóricas Nacionales und leitete diverse Chöre.   durch die der Orinoco fließt. Die Kultur und das Brauchtum dieser Region
In diesem Zusammenhang entstanden zahlreiche Bearbeitungen venezola-            wurden in der Literatur als Inbegriff Venezuelas verklärt. So handelt auch
nischer Volkslieder für Chor. Überhaupt war Modesta Bors Domäne das             die Cantata criolla auf einen Text von Alberto Arvelo Torrealba von einem
Lied, entweder für Solostimme oder als mehrstimmige Chorarrangements,           Llanero – und seinem Dialog mit dem Teufel. Torrealba, dessen Werke im-
worin sich ihre Liebe zu den Gesängen und zur Lyrik ihrer Heimat zeigt.         mer um das Leben in den Llanos kreisen, schrieb auch die Worte des Liedes
In einer harmonisch reichen, neoklassischen Klangsprache, die durchzogen        Mata del ánima sola. In Estévez’ Vertonung wechseln nostalgisch getragene
ist von Rhythmen aus der venezolanischen Volksmusik, vertonte sie vor allem     Passagen mit schnellen, rhythmischen Teilen ab, die im Takt eines Joropo,
Texte von Dichtern aus ihrem Heimatland. Insbesondere die Figur des Llanero,    eines der bekanntesten venezolanischen Volkstänze, stehen. Die Musik be-
des Mannes aus den weiten Ebenen Venezuelas, des einfachen Viehhirten           schwört die Einsamkeit der Ebene herauf, und ein Tenor-Solo repräsentiert
und Arbeiters vom Land, wird in dieser Lyrik und damit auch in Modesta          den Gesang des Llanero. Im Joropo-Teil imitiert der Chor die traditionellen
Bors Vertonungen zu einer nationalen Symbolfigur stilisiert.                    Begleitinstrumente dieses Tanzes: Die Alt- und Tenorstimmen verkörpern
Für das Lied Aquí te amo allerdings griff sie auf ein Gedicht des Chilenen      das Cuatro, eine kleine, viersaitige Gitarre, die Sopranstimmen die dia-
Pablo Neruda zurück – ein Stück Liebeslyrik, in dem sich das beglückende        tonische Harfe, während die Bässe die tiefen Töne der Gitarre singen.
Gefühl des Verliebtseins mehr und mehr in Schmerz und Liebesleid wan-           Dieses Lied steht quasi in kondensierter Form für die Kultur des ländlichen
delt. Durch Modesta Bors Komposition zieht sich der melancholische, sanft       Venezuela und für die Musik des ganzen Landes, die Abreu mit seinem »El
wiegende Rhythmus eines lateinamerikanischen Volksliedes, der die Wellen        Sistema« zu einem Teil des Lebens gemacht hat.
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                                                     Chorlieder aus Venezuela                                                       Chorlieder aus Venezuela
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
José Antonio Abreu                                                                                 Ya me veo olvidado como estas viejas              Schon sehe ich mich wie diesen alten
»Sol que das vida a los trigos«                                                                      anclas.                                           Anker vergessen.
                                                 Sonne, die du dem Weizen Leben schenkst           Son más tristes los muelles cuando atraca         Trauriger werden die Molen, wenn der
Sol que das vida a los trigos
                                                 und der Blüte des Granatapfelbaums,                 la tarde.                                         Abend anlegt.
y a la flor de los granados,
                                                 mach einen Weg aus Licht,                         [Se fatiga mi vida inútilmente hambrienta.]       [Mein nutzlos hungerndes Leben ist müde
hazle un camino de lumbres,
                                                 um meinen Schritten zu folgen.                                                                        geworden.]
para que siga mis pasos.
                                                                    Übersetzung: Florian Heurich
                                                                                                   Amo lo que no tengo. Estás tú tan distante.       Ich liebe, was nicht mein. Du bist so fern.
                         Manuel Felipe Rugeles

                                                                                                   [Mi hastío forcejea con los lentos 		             [Mein Ekel kämpft mit den verzögernden
                                                                                                     crepúsculos.                                      Dämmerungen.
Modesta Bor                                                                                        Pero la noche llega y comienza a 		               Aber es kommt die Nacht und beginnt zu
»Aquí te amo«                                                                                        cantarme.                                         singen für mich.
Aquí te amo.                                                                                       La luna hace girar su rodaje de sueño.]           Der Mond setzt sein Traumwerk in Gang.]
                                                 Hier liebe ich dich.
En los oscuros pinos se desenreda el viento.     In den dunklen Fichten verfängt sich der
                                                                                                   Me miran con tus ojos las estrellas más           Mit deinen Augen blicken auf mich die
                                                   Wind.
Fosforece la luna                                                                                    grandes.                                         größten Sterne.
                                                 Es funkelt der Mond auf den unsteten
  sobre las aguas errantes.                                                                        Y como yo te amo, los pinos en el viento,         Und da ich dich liebe, wollen die Fichten
                                                   Wassern.
Andan días iguales persiguiéndose.               Einander jagend, läuft ein Tag wie der                                                               im Wind
                                                                                                   Quieren cantar tu nombre con sus hojas            Deinen Namen singen mit ihren Blättern
                                                   andre dahin.
                                                                                                    de alambre.                                       von Kupferdraht.
                                                                                                                                     Pablo Neruda                          Übersetzung: Erich Arendt
Se desciñe la niebla en danzantes figuras.       Zu tanzenden Gestalten löst sich der Nebel.
Una gaviota de plata se descuelga del            Eine Silbermöve stürzt jäh aus dem
                                                                                                   Antonio Estévez
  ocaso.                                           Abenddämmer.
                                                                                                   »Mata del ánima sola«
A veces una vela. Altas, altas estrellas.        Ab und an ein Segel. Hohe hohe Gestirne.
                                                                                                   Mata del ánima sola                               Strauch der einsamen Seele,
[O la cruz negra de un barco.                    [O das schwarze Kreuz eines Schiffs.              boquerón de banco largo                           weite Öffnung am Ufer,
Solo.                                            Einsam.                                           ya podrás decir ahora                             jetzt wirst Du sagen können:
A veces amanezco, y hasta mi alma está           Manchmal erwach ich des Morgens, 		               aquí durmió Cantaclaro.                           hier schlief Cantaclaro.
  húmeda.                                          nebelfeucht bis in die Seele.
Suena, resuena el mar lejano.                    Es rauscht, tönt immer das ferne Meer.            Con el silbo y la picada                          Mit dem Pfeifen und Stechen
Este es un puerto.                               Dies ist ein Hafen.                               de la brisa coleadora                             des wehenden Windes
Aquí te amo.]                                    Hier liebe ich dich.]                             la tarde catira y mora                            kam der blonde und dunkelhäutige Abend
                                                                                                   entró al corralón callada.                        leise in den Hof.
Aquí te amo y en vano te oculta el               Hier liebe ich dich und vergebens verbirgt
  horizonte.                                       dich der Horizont.                              La noche, yegua cansada                           Die Nacht, eine müde Stute,
Te estoy amando aún entre estas frías            Selbst zwischen diesen eiskalten Dingen           sobre los bancos tremola                          schüttelt ihre Mähne und ihren schwarzen
  cosas.                                           liebe ich dich.                                                                                     Schweif
A veces van mis besos en esos barcos             Zuweilen ziehn meine Küsse mit den 		             la crin y la negra cola                           übers Ufer,
  graves,                                          großen Schiffen fort,                           y en su silencio se pasma                         und in ihrer Stille erstarrt
Que corren por el mar hacia donde no             Die übers Meer zu einem Hafen fahren,             tu corazón de fantasma.                           dein gespenstisches Herz.
  llegan.                                          den sie nie erreichen.                                                 Alberto Arvelo Torrealba                      Übersetzung: Florian Heurich

                                                         8                                                                                                          9
                                                         Gesangstexte                                                                                               Gesangstexte
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
»SCHMERZENSKLÄNGE AUS
DUNKLER ZEIT«
Zu Robert Schumanns Symphonie Nr. 2 C-Dur, op. 61

Susanne Schmerda         Robert Schumanns Œuvre       Entstehungszeit
                         für Orchester ist umfang-    Dezember 1845 – Oktober
                                                      1846
reich – er schrieb Symphonien, Ouvertüren und         Widmung
Konzerte – und doch fand er seine Anerkennung         »Seiner Majestät, dem
nicht als Orchesterkomponist, sondern hauptsächlich   Könige von Schweden und
                                                      Norwegen, Oscar I.,
mit seinen Klavierstücken und seiner Kammermu-        ehrfurchtsvoll zugeeignet«
sik. Schon im Oktober 1832 versuchte sich der         Uraufführung
erst 22-jährige Schumann mit einer Symphonie als      5. November 1846 im
                                                      Leipziger Gewandhaus
Komponist zu etablieren, nachdem die angestrebte      unter der Leitung von
Lauf bahn als Klaviervirtuose wegen einer Ver-        Felix Mendelssohn
letzung der rechten Hand zum Scheitern verurteilt     Bartholdy
                                                      Lebensdaten des
war. Unvollendet blieb jedoch diese Zwickauer         Komponisten
Symphonie in g-Moll von 1832/1833, und Schumann       8. Juni 1810 in Zwickau –
                                                      29. Juli 1856 in Endenich            Robert und Clara Schumann, Lithographie von Robert Kaiser, 1847
beschränkte sich seit diesem symphonischen Früh-
                                                      bei Bonn
werk zunächst auf die Komposition von Klavier-
musik und Liedern. Erst das Jahr 1841 leitete den                                  geahnt: »Ich glaube, das Beste ist, er componiert für Orchester, seine Phan-
Vorstoß in neue Gattungsbereiche ein und brachte                                   tasie kann sich auf dem Clavier nicht genug ausbreiten.«
die erneute Hinwendung zur Symphonik, moti-                                        In denkbar großem Kontrast zu der »in feuriger Stunde« entworfenen Er-
viert zum einen durch die lang erkämpfte Heirat                                    sten Symphonie skizzierte Schumann die Zweite im Dezember 1845 in 16
mit der Pianistin Clara Wieck, zum anderen durch                                   Tagen, als er – nach einem physischen und psychischen Zusammenbruch ein
seine Wiederentdeckung von Schuberts Großer                                        Jahr zuvor – noch immer unter schweren Depressionen, Angstzuständen
C-Dur-Symphonie 1839 – ein Wendepunkt in Schu-                                     und Gehörshalluzinationen litt. Auch der Umzug von Leipzig nach Dresden
manns schöpferischer Entwicklung: In den näch-                                     hatte nicht die erhoffte Besserung gebracht. »Die Symphonie schrieb ich
sten zehn Jahren, bis 1851, entstanden seine vier                                  im December 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müsste man ihr dies an-
Symphonien. Am bekanntesten ist neben der Drit-                                    hören«, heißt es in einer oft zitierten Äußerung Schumanns dem Hamburger
ten in Es-Dur (Rheinische) die Erste in B-Dur von                                  Musikdirektor Georg Dietrich Otten gegenüber. »Erst im letzten Satz fing
1841 (Frühlingssymphonie), ein euphorisches Werk                                   ich an, mich wieder zu fühlen; wirklich wurde ich auch nach Beendigung
des Auf bruchs, skizziert in nur vier Tagen, mit                                   des ganzen Werkes wieder wohler. Sonst aber, wie gesagt, erinnert sie mich
dem ihm nicht weniger gelungen war als den poe-                                    an eine dunkle Zeit. Daß trotzdem auch solche Schmerzensklänge Interesse
tisch-lyrischen Ton seiner Klavierstücke auf die                                   erwecken können, zeigt mir Ihre Teilnahme ...« Mühsam nur ging die Ar-
große Symphonie zu übertragen. Dass Schumann                                       beit an der neuen Symphonie voran, die erst nach einem Kuraufenthalt auf
das Klavier bald als zu eng empfinden und in diese                                 der Insel Norderney im Oktober 1846 fertig gestellt wurde – »manch’ un-
»oberste Gattung der Instrumentalmusik« vordrin-                                   ruhige Nacht hab’ ich darüber gebrütet, manches 5. und 6. mal umgestürzt«,
gen würde, hatte Clara schon zwei Jahre zuvor                                      bekannte Schumann an anderer Stelle.
                                                      10                                                                                  11
                                                      Robert Schumann                                                                     Robert Schumann
                                                      Symphonie Nr. 2 C-Dur                                                               Symphonie Nr. 2 C-Dur
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Felix Mendelssohn
                                                                                      Bartholdy, Gemälde von
Gottlob Theuerkauf (1833–1911): Leipzig, Altes Gewandhaus, Aquarell um 1894/1895       Eduard Magnus (1846)

Inhaltsleere und »klassizistische Fassadenhaftigkeit« (Karl Wörner) hat man        ist, dass Schumann bewusst auf die Wiener Klassik vor Beethoven zurück-
Schumanns viersätziger C-Dur-Symphonie immer wieder vorgeworfen, und               griff ), sondern enthält bereits fragmentarisch das gesamte thematische Ma-
in der Tat scheint die motivische Substanz gerade in den schnellen Sätzen          terial des anschließenden Satzes (Allegro ma non troppo). Wie ein Motto
in mitunter monotoner Sequenzierung zu stagnieren oder in irrwitziger Be-          durchzieht das Quintsprung-Bläsermotiv, begleitet von wehmütig-kreisender
wegung um sich selbst zu kreisen. Ein Eindruck, der sich im Scherzo mit            Terzintervallik in den Streichern, die gesamte Symphonie, später taucht die
seiner dämonisch-dahinjagenden Perpetuum-mobile-Struktur sicher noch               Bläserfanfare wieder in der Coda des Kopfsatzes und des Scherzos auf und
verschärft. Ansonsten aber bleibt mehr als fraglich, ob der uneinheitliche         mehrfach im Finale.
Gesamteindruck des Werkes allein auf Schumanns angespannte seelische               Nach der langsamen Introduktion bezieht das folgende Allegro seine Impulse
Verfassung zurückzuführen ist. Vielmehr scheint diese Disparatheit ganz            aus scharfen Punktierungen des Hauptthemas, die den ganzen Satz voran-
bewusst in Kauf genommen und Resultat eines genuin widersprüchlichen               treiben. Mit Verzicht auf thematische Expansion und einen ausgeprägten The-
kompositionsästhetischen Credos zu sein: Mit seinem symphonischen Schaf-           mendualismus – es gibt kein wirkliches zweites Thema – schwächt Schumann
fen wollte Schumann die historische Kontinuität sichern und an die Werke           das Gewicht der Exposition jedoch zugunsten der auch umfangmäßig be-
Bachs, Haydns, Beethovens und Schuberts anknüpfen, die alte Form aber              deutungsschweren, chromatisch-expressiven Durchführung und der Reprise.
zugleich mit neuem lyrisch-poetischen Ton, nämlich dem subjektiven ro-             Eine sequenzreiche Transformation der thematischen Gestalten bestimmt so-
mantischen Ausdrucksstreben eines Mendelssohn, ausfüllen. Felix Mendels-           mit alle Formteile des Sonatenhauptsatzes und verschiebt damit ihre ur-
sohn Bartholdy war es übrigens auch, der die Uraufführung von Schumanns            sprünglichen gliedernden Funktionen hin zu einer prozessualen Reihung
C-Dur-Symphonie am 5. November 1846 im Leipziger Gewandhaus dirigierte.            von Episoden. Nicht thematisches Material der Exposition erfährt dabei seine
                                                                                   Verarbeitung, sondern Material der langsamen Einleitung; das Thematische
Ähnlich wie in der zeitlich vorausgegangenen Vierten Symphonie stellte             ist also längst formuliert, bevor der eigentliche Sonatensatz beginnt.
Schumann auch seiner Zweiten eine langsame Einleitung (Sostenuto assai)            Als ein ausgesprochenes Phantasiestück, als romantischer Zauberspuk von
voran. Sie bringt zu Beginn nicht nur eine vage aus dem Streicherhinter-           der Schwerelosigkeit des Mendelssohn’schen Sommernachtstraums lässt sich
grund schimmernde Blechbläser-Fanfare (die übrigens stark an den Anfang            das Scherzo auffassen mit seinen dahinfliegenden filigranen Violin-Sechzehn-
von Haydns Symphonie Nr. 104 in D-Dur erinnert und ein Hinweis darauf              teln im Stil eines Perpetuum mobile und dem hurtigen Getrippel der Holz-
                                                         12                                                                            13
                                                         Robert Schumann                                                               Robert Schumann
                                                         Symphonie Nr. 2 C-Dur                                                         Symphonie Nr. 2 C-Dur
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
bläser in Staccato-Terzen im ersten Trio. Aber auch eine geradezu dämonische
Rastlosigkeit und beklemmende Gehetztheit wohnt diesem Allegro vivace
inne, dessen einziger Ruhepunkt das zweite Trio ist. Motivisch verbunden
ist dieses zwar mit dem ersten Trio, doch nimmt es schon das ins Finale
eingearbeitete Zitat »Nimm sie hin denn, diese Lieder« aus Beethovens Lie-
derzyklus An die ferne Geliebte vorweg. Schon in seiner Phantasie op. 17 für
Klavier und im Finale des Streichquartetts op. 41 Nr. 2 hatte Schumann dieses
Zitat gebracht.
                                                                                           ROBERT
Kristallisationspunkt und Zentrum der Symphonie ist der langsame Satz,
                                                                                         SCHUMANN
ein betörendes, visionär entrücktes Adagio espressivo in c-Moll als Erinne-
rung an »dunkle Zeit«. In ihm sammeln sich die vom Komponisten ange-
                                                                                              DIE INNERE
sprochenen »Schmerzensklänge« in einer weitschwingenden Kantilene der                          STIMME
Violinen über einem generalbassähnlichen Fundament. Dieser kammermu-
sikalische Satz reflektiert mit seiner barockisierenden Seufzermotivik und                        Eine
fein gearbeiteten Kontrapunktik die Zeit von Schumanns Bach-Studien, als                      Hörbiografie
der Komponist im Krisenjahr 1844 zur rein theoretischen Auseinanderset-
zung mit Musik gezwungen war. Bei Schumann jedoch wird die Geigen-
                                                                                                       s
kantilene, in der das Musikalische Opfer anklingt, »in den Religioso-Gestus
des 19. Jahrhunderts umgebogen« (Arnfried Edler) und um eigenwillige Har-
monien erweitert. Auch hier also herrscht die Verknüpfung von musikalischer
Vergangenheit und Gegenwart gemäß Schumanns ästhetischer Maxime, den
Geist Bachs mit neuer romantischer Substanz zu verquicken. Welch zentrale
Funktion diesem Adagio als Zentrum der C-Dur-Symphonie zukommt, er-
weist sich eindrucksvoll im Finale.
                                                                                                                                                              s
Es bezieht seine Intensität nicht nur aus dem thematischen Rückbezug auf                                                                                  Unter dem Titel
das Eingangs-Allegro, indem erneut das Bläser-Motto erklingt, sondern vor                                                                         „Die innere Stimme“ beschreibt
allem durch Anknüpfen an den langsamen Satz. Denn nach dem festlich-                                                                              Jörg Handstein auf informative,
strahlenden Satzbeginn trübt sich die Durchführung des Finales zunehmend                                                                          unterhaltsame und einfühlsame
ein mit jenen »Schmerzensklängen« des Adagios, die schließlich an die Stelle                                                                      Weise den Lebens-, Liebes- und
des ursprünglichen, jubelnden Hauptthemas treten. Das notengetreu wie-                                                                            Leidensweg des bedeutendsten
dergegebene Adagio-Thema setzt einen Prozess allmählichen Verlöschens                                                                               romantischen Komponisten
in Gang, der in einer dreifachen Generalpause gipfelt. Danach nimmt sich                                                                              Robert Schumann – Eine
das Beethoven-Zitat, zunächst im Piano von den Holzbläsern intoniert, wie                                                                         Hörbiografie mit Udo Wachtveitl
eine gewaltsam herbeigeholte Antwort aus auf die übermächtig-schmerzvolle                                                                          als Erzähler, Matthias Brandt
Erinnerung an »dunkle Zeit«. Ein vordergründig strahlender Abschluss, der                                                                          als Robert Schumann, Brigitte
                                                                                                                                                   Hobmeier als Clara Schumann
                                                                                4 CD 900916

alle C-Dur-Pracht, mit der Schumann an Mozarts ebenfalls finalgerichtete
                                                                                                                                                     und vielen Musikbeispielen
Jupiter-Symphonie anknüpfte, als fadenscheinig entlarvt. Nicht versöhnliche
                                                                                                                                                     renommierter Interpreten.
Harmonie offeriert dieser Schluss somit, sondern eine nur vorübergehende
Auf hellung in Form des Verweises auf Beethovens Liederkreis An die ferne
Geliebte.                                                                                            SYMPHONIE NR. 1 B-DUR, OP. 38
                                                    14
                                                                                               Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks · Mariss Jansons
                                                    Robert Schumann
                                                    Symphonie Nr. 2 C-Dur
                                                                                                br-klassik.de/label · Erhältlich im Handel und im BRshop: br-shop.de
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
SYMPHONIEORCHESTER DES
CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS                                                 BAYERISCHEN RUNDFUNKS
Aufgrund seiner besonderen klanglichen Homogenität und der stilistischen       Schon bald nach seiner Gründung 1949 durch Eugen Jochum entwickelte sich
Vielseitigkeit, die alle Gebiete des Chorgesangs von der mittelalterlichen     das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu einem international
Motette bis zu zeitgenössischen Werken, vom Oratorium bis zur Oper um-         renommierten Klangkörper, dessen Ruf die auf Jochum folgenden Chefdi-
fasst, genießt der 1946 gegründete Chor des Bayerischen Rundfunks höch-        rigenten Rafael Kubelík, Colin Davis und Lorin Maazel stetig weiter aus-
stes Ansehen in aller Welt. Gastspiele führten ihn nach Japan sowie zu den     bauten. Neben den Interpretationen des klassisch-romantischen Repertoires
Festivals in Luzern und Salzburg. Europäische Spitzenorchester, darunter die   gehörte im Rahmen der 1945 von Karl Amadeus Hartmann gegründeten
Berliner Philharmoniker und die Sächsische Staatskapelle Dresden, aber auch    musica viva von Beginn an auch die Pflege der zeitgenössischen Musik zu den
Originalklangensembles wie Concerto Köln oder die Akademie für Alte Mu-        zentralen Aufgaben des Orchesters. Von 2003 bis 2019 setzte Mariss Jansons
sik Berlin schätzen die Zusammenarbeit mit dem BR-Chor. In jüngster Ver-       als Chefdirigent Maßstäbe. Viele namhafte Gastdirigenten wie Erich und
gangenheit konzertierte der Chor mit Dirigenten wie Andris Nelsons, Ber-       Carlos Kleiber, Otto Klemperer, Leonard Bernstein, Günter Wand, Georg Solti,
nard Haitink, Herbert Blomstedt, Daniel Harding, Riccardo Muti, Riccardo       Carlo Maria Giulini, Kurt Sanderling und Wolfgang Sawallisch haben das Or-
Chailly, Thomas Hengelbrock, Robin Ticciati und Christian Thielemann.          chester geprägt. Heute sind Riccardo Muti, Herbert Blomstedt, Franz Welser-
Seit 2003 war Mariss Jansons Chefdirigent von Symphonieorchester und Chor      Möst, Daniel Harding, Yannick Nézet-Séguin, Simon Rattle und Andris Nelsons
des Bayerischen Rundfunks. Zum Künstlerischen Leiter des Chores wurde          wichtige Partner. Tourneen führen das Orchester durch Europa, nach Asien so-
2016 Howard Arman berufen. In der Reihe musica viva (BRSO) sowie in den        wie nach Nord- und Südamerika. Von 2004 bis 2019 hatte das BRSO eine Re-
eigenen Abonnementkonzerten profiliert sich der Chor regelmäßig mit Ur-        sidenz beim Lucerne Easter Festival. Zahlreiche Auszeichnungen dokumentie-
aufführungen. Für seine CD-Einspielungen wurde der Chor mit zahlreichen        ren den festen Platz des BRSO unter den internationalen Spitzenorchestern.
hochrangigen Preisen geehrt. Außerdem erhielten die CD mit Beethovens          Anfang 2019 wurden die Gastkonzerte in Japan 2018 unter der Leitung von
Missa solemnis unter der Leitung von Bernard Haitink 2016 und die CD           Zubin Mehta von führenden japanischen Musikkritikern auf Platz 1 der »10
mit Rachmaninows Glocken 2019 beim Grammy Award Nominierungen in               Top-Konzerte 2018« gewählt. Im Februar 2020 setzte die Jury des Preises
der Rubrik »Beste Choraufführung«. Der Aufnahme der Glocken unter der          der deutschen Schallplattenkritik die CD mit Schostakowitschs Zehnter Sym-
Leitung von Mariss Jansons wurde zudem ein Diapason d’or zuerkannt.            phonie unter der Leitung von Mariss Jansons auf die Bestenliste 1/2020.
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SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS - Samstag 24.10.2020 18.00 - ca. 19.15 Uhr Philharmonie Keine Pause - Symphonieorchester des ...
GUSTAVO DUDAMEL
                  Der venezolanische Dirigent Gustavo Dudamel schöpft seine Inspiration aus
                  dem tiefen Glauben an die Kraft der Musik, Menschen zu vereinen und sozia-
                  len Wandel zu ermöglichen. Mit dem Ersten Preis beim Gustav Mahler Diri-
                  gentenwettbewerb der Bamberger Symphoniker 2004 begann seine weltweite
                  Karriere: 2007 wurde Gustavo Dudamel Leiter der Göteborger Symphoniker
                  (bis 2012), seit 2009 ist er der Chefdirigent des Los Angeles Philharmonic
                  Orchestra, wo sein Vertrag erst kürzlich bis 2025/2026 verlängert wurde. Bereits
                  mit 18 wurde er Leiter des venezolanischen Simón-Bolívar-Jugendsympho-
                  nieorchesters. Das Orchester ist Teil des 1975 von José Antonio Abreu gegrün-
                  deten Förderprogramms »El Sistema«, das Gustavo Dudamel selbst zunächst
                  als Geiger, später als Dirigent durchlaufen hat und das ihn tief geprägt hat.
                  »El Sistema« gibt Kindern und Jugendlichen, oft aus armen Verhältnissen,
                  die Chance, ein Instrument zu lernen und im Ensemble zu spielen. Inspiriert
                  von diesem Vorbild initiierte Gustavo Dudamel 2007 in Los Angeles das Ju-
                  gendorchester YOLA, das sich besonders an Jugendliche aus benachteiligten
                  Vierteln richtet. Weitere Programme der kulturellen und sozialen Teilhabe
                  durch Musik ermöglicht auch die 2012 hinzugekommene Gustavo Dudamel
                  Stiftung. Als charismatischer Fürsprecher der klassischen Musik und dank
                  seiner Auftritte etwa bei der Oscar-Verleihung, der Super Bowl-Halbzeitshow
                  oder in der Sesamstraße hat Gustavo Dudamel besonders in den USA und
                  Lateinamerika neues Publikum erreicht und große Bekanntheit erlangt. 2019
                  wurde er dafür mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood geehrt.
                  In seiner Zeit als Chefdirigent des LA Philharmonic festigte er den Ruf des
                  Orchesters als eines der international führenden. Mit Werken u. a. von Ga-
                  briella Ortiz, Andrew Norman, Paul Desenne, Arturo Márquez und Philip
                  Glass sowie durch die Zusammenarbeit mit John Adams hat Gustavo Du-
                  damel das Profil des Orchesters stark erweitert. Mit dem LA Philharmonic
                  spielte er auch den größten Teil seiner umfangreichen Diskographie ein, die
                  bereits mit zwei Grammys gekrönt wurde. Viele weitere der besten Orche-
                  ster weltweit schätzen seine inspirierende und energetische Art zu musizie-
                  ren: Gustavo Dudamel ist Ehrendirigent der Göteborger Symphoniker, ihn
                  verbindet darüber hinaus eine regelmäßige Zusammenarbeit mit den Ber-
                  liner Philharmonikern sowie den Wiener Philharmonikern. 2017 leitete er
                  als bislang jüngster Dirigent deren Neujahrskonzert, 2018 unternahm er mit
                  ihnen eine erfolgreiche Amerikatournee. Im selben Jahr debütierte er mit
                  Verdis Otello an der Metropolitan Opera in New York. Beim BRSO gastierte
                  Gustavo Dudamel erstmals 2014 im Rahmen einer Portugal- und Spanien-
                  Tournee, 2015 begeisterte er mit Beethovens Siebter Symphonie und John
                  Adams’ City Noir in München.
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Biographie                                                              Biographie
Gustavo Dudamel                                                         Gustavo Dudamel
BR-KLASSIK-HIGHLIGHTS
                                                                                           IM RADIO
                                                                                           Montag, 26. Oktober 2020 | 19.05 Uhr
                                                                                           con passione
                                                                                           Eine Diva für alle Fälle – die Sopranistin Joyce DiDonato
                                                                                           Arien von Claudio Monteverdi, Georg Friedrich Händel,
                                                                                           Vincenzo Bellini, Hector Berlioz, Charles Gounod,
                                                                                           Jules Massenet, Gioacchino Rossini und Jerome Kern

                                                                                           Dienstag, 27. Oktober 2020 | 14.05 Uhr
                                                                                                                                                           Joyce DiDonato
                                                                                           Panorama
                                                                                           Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
                                                                                           Werke von Sergej Rachmaninow, Joseph Martin Kraus, Claude Debussy,
                                                                                           Wolfgang Amadeus Mozart und Niels Gade

                                                                                           Freitag, 30. Oktober 2020 | 19.05 Uhr
                                                                                           Das Musik-Feature
                                                                                           Balsam für die deutsche Seele
                                                                                           Die Wiederentdeckung der Händel-Opern vor 100 Jahren
                                                                                           Von Tobias Barth

                                                                                           IM FERNSEHEN
                                                                                           Sonntag, 25. Oktober 2020 | 21.45 Uhr (ARD-alpha)
                                                                                           Valery Gergiev dirigiert
                                                                                           Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 Es-Dur
                                                                                           Münchner Philharmoniker

                                                                                           Dienstag, 27. Oktober 2020 | 23.45 Uhr (BR Fernsehen)
                                                                                           Wiener Philharmoniker – Mehr als Musik
                                                                                           Ein Weltorchester im Wandel

27. / 28.11.2020          18.00 UND 20.30 UHR                               PHILHARMONIE   Sonntag, 1. November 2020 | 10.10 Uhr (BR Fernsehen)
                                                                                           Mariss Jansons dirigiert
                                                                                           W. A. Mozart: Requiem d-Moll, KV 626
           ESA-PEKKA SALONEN Leitung, CAMILLA NYLUND Sopran
                                                                                           Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
     RICHARD STRAUSS Serenade Es-Dur für 13 Bläser, op. 7; Vier Lieder, op. 27;
                                                                                           Solisten: Genia Kühmeier, Elisabeth Kulman, Mark Padmore und
     ARNOLD SCHÖNBERG »Verklärte Nacht«, Fassung für Streichorchester, op. 4
                                                                                           Adam Plachetka
                                               € 25 / 49
                   BRticket, Tel.: 0800 59 00 594 (gebührenfrei), shop.br-ticket.de
brso.de

                                                                                           br-klassik.de
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS   SYMPHONIEORCHESTER DES
                                               BAYERISCHEN RUNDFUNKS

                                               N.N.                                     TEXTNACHWEIS
                                               Chefdirigent*in                          Florian Heurich: Originalbeitrag; Susanne

        BRSO
                                               NIKOLAUS PONT                            Schmerda: aus den Programmheften des
                                               Orchestermanager                         BRSO vom 7./.8. Dezember 2017; Gesangs-
                                                                                        texte nach den Partituren; Übersetzungen
                                               Bayerischer Rundfunk                     Sol que das vida a los trigos und Mata del
                                               Rundfunkplatz 1                          ánima sola: Florian Heurich; Aquí te amo
                                               80335 München                            aus Veinte poemas de amor y una canción
                                               Telefon: (089) 59 00 34 111              desesperada von Pablo Neruda, Übertra-

      QUARTERLY
                                                                                        gung ins Deutsche von Erich Arendt, Luch-
                                               IMPRESSUM                                terhand-Verlag, Neuwied und Berlin 1967;
                                               Herausgegeben vom Bayerischen Rundfunk   Biographien: Judith Werner (Dudamel);
                                               Programmbereich BR-KLASSIK               Archiv des Bayerischen Rundfunks
                                               Publikationen Symphonieorchester         (BR-Chor, BRSO).
                                               und Chor des Bayerischen Rundfunks
                                                                                        BILDNACHWEIS
                                               REDAKTION                                © picture alliance / AP Photo / Daniel Ochoa
                                               Dr. Renate Ulm (verantwortlich)          De Olza (Abreu); Wikimedia Commons

           ALLE NEWS RUND                      Dr. Vera Baur
                                               GRAPHISCHES GESAMTKONZEPT
                                                                                        (Estévez; Gewandhaus; Mendelssohn);
                                                                                        Robert-Schumann-Haus, Zwickau (Robert
                                               Bureau Mirko Borsche                     und Clara Schumann; Autograph); © Astrid

             UM DAS BRSO                       UMSETZUNG
                                               Antonia Schwarz, München
                                                                                        Ackermann (BR-Chor); © Tobias Melle
                                                                                        (BRSO); © Danny Clinch for LA Phil (Duda-
                                                                                        mel); © Chris Singer (DiDonato); Archiv des
               DIREKT INS                                                               Bayerischen Rundfunks.

                                                                                        AUFFÜHRUNGSMATERIAL
           E-MAIL-POSTFACH!                                                             © Manuskript (Abreu); © Ediciones ARE /
                                                                                        Fundación Modesta Bor (Bor); © Earth
                                                                                        Songs (Estévez); © Breitkopf & Härtel
                                                                                        (Schumann).

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