TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V - Entwicklungsagentur Rheinland ...
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Inhalt 1 Vorwort 3 2 Wir trauern um Franz Schafranski 4 3 Landeskoordinationsstelle Impfen 4 4 Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal 5 Ausstellung „Unsere BUGA beginnt jetzt!“ 5 Bauträger-Koordination 6 Burgenblogger 6 Burggärten-Machbarkeitsstudie 7 Datenwelt – Imageanalyse 7 Erfassung besonderer Aussichtsorte 8 Erfassung besonderer Orte 8 Hochschul-Kooperationen 9 Hotel-Ansiedlungsmanagement 9 Kommunale Klima-Anpassung 10 Kulturregionen RLP – Modellregion 10 Mobilität – Lösungsansätze 11 Pressearbeit 11 Promo-Tour 12 Stakeholder-Konzeption 12 5 Digitalisierung in der Kommunalentwicklung 13 Dorf-Büros 13 Digitale Dörfer 14 Digitale EA 14 Digitale Nachbarn 15 Digitale Kommune – Seminarreihe 15 Digitalwerkstatt zur kommunalen Digitalstrategie 15 Kommunale Digitalbeauftragte – Fortbildung 16 Kommunales Crowdfunding 16 teamRLP – Corona-Infektionsschutzhelfer 17 6 Europäische Kooperationen 18 7 Veranstaltungen und Termine 20 8 Der Verein 23 9 Impressum 24 Foto Titelseite: Im August 2020 war Staatssekretärin Nicole Steingaß (2. von links) als BUGA-Beauftragte des Landes auf Exkursion im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Mit ihr freuen sich auf die BUGA 2029 (von links): Landrat Frank Puchtler (Vor- steher des Welterbe-Zweckverbandes), Mike Weiland (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley), Loreley Tasmin Fetz und Jochen Sandner (Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft).
Staatssekretärin Nicole Steingaß Vorsitzende der Mitgliederversammlung 1. Vorwort Mit Berthold Stückle als neuem Geschäftsführer geht die BUGA 2029 gGmbH ab 2021 in die Durchführungs- phase. Als BUGA-Beauftragte der Landesregierung werde ich dieses herausfordernde und spannende Zu- kunftsprojekt auch weiterhin begleiten. Die Corona-Pandemie hat uns 2020 drastisch vor Sehr geehrte Damen und Herren, Augen geführt, dass die Digitalisierung nahezu alle Lebens- und Wirkungsbereiche unseres kommunalen mit den Projekten von heute entwickeln wir Lösungen Zusammenlebens betrifft. Homeoffice, digitaler Unter- und Perspektiven für das Leben von morgen in unseren richt sowie Video-Konferenzen und Webinare sind nur Dörfern und Städten. Dazu gehören ein offener Blick einige Beispiele dafür. Gemeinsam mit der Kommunal- und der Mut, die Initiative zu ergreifen, um gemeinsam Akademie Rheinland-Pfalz bietet die Entwicklungs- Neues zu versuchen. agentur die Fortbildung zu „Kommunalen Digitalbe- In den Arbeitsschwerpunkten und Modellprojekten der auftragten“ an. Außerdem wurden beim Wettbewerb Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. spiegelt sich „Dorf-Büros“ drei weitere Kommunen ausgewählt, auch 2020 genau das wider: von der Bewältigung der die mit finanzieller Unterstützung und Beratung der Corona-Pandemie über die Vorbereitung der Bundes- Entwicklungsagentur im Dezember 2020 Coworking- gartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal Spaces im ländlichen Raum eröffnet haben. bis hin zum digitalen und demografischen Wandel im In diese und zahlreiche weitere Projekte geben wir mit ländlichen Raum. diesem Bericht einen Einblick. Sie alle zeigen: Die Ent- In den vergangenen beiden Monaten hat die Entwick- wicklungsagentur blickt trotz Corona-Krise auf ein er- lungsagentur in der „Landeskoordinationsstelle Impfen“ folgreiches Jahr 2020 zurück. Dafür danke ich allen, die maßgeblich zu dem erfolgreichen Aufbau von insge- an den Projekten der Entwicklungsagentur mitwirken. samt 31 Impfzentren beigetragen. Trotz Corona liegen auch die Vorbereitungen der BUGA 2029 voll im Zeitplan. Sie ist mit einem Investitions- und Durchführungshaushalt von 108 Millionen Euro ein Staatssekretärin Nicole Steingaß Konjunkturprogramm für die ganze Welterbe-Region. Vorsitzende der Mitgliederversammlung 3
2. Wir trauern um Franz Schafranski Dr. Franz Schafranski ist am 30. März 2020 verstorben. Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. hat einen erfahrenen, hilfsbereiten und hoch kompetenten Kolle- gen und Mitarbeiter verloren. Herr Dr. Schafranski leitete seit 2008 Projekte in allen Landesteilen von Rheinland-Pfalz, zunächst für die Pro- jektentwicklungsgesellschaft und später für die Ent- wicklungsagentur. Sein Herz schlug immer auch für wissenschaftliche Fragestellungen rund um die Verbesserung der Lebens- verhältnisse im Land. Ganz besonders engagierte Herr Dr. Schafranski sich für junge, lernende Menschen, denen er offen und jederzeit mit Wissen und Rat zur Seite stand. Das Team der Entwicklungsagentur trauert mit seiner Familie um einen wunderbaren Menschen. Dr. Franz Schafranski † 3. Landeskoordinationsstelle Impfen In Rheinland-Pfalz wurden bis zum 15. Dezember 2020 die Vorbereitungen für eine Impfung gegen COVID-19 weitgehend abgeschlossen. Es wurden 31 Landes-Impf- zentren in Landkreisen und kreisfreien Städten ein- gerichtet. In der „Landeskoordinationsstelle Impfen“ stand die Entwicklungsagentur den Kommunen ab der Kalenderwoche 46 als Ansprechpartner zu Verfügung. 4
4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Die BUGA 2029 soll nicht nur als Veranstaltung im Jahr „Kulturregionen in Rheinland-Pfalz“ der Zukunftsini- 2029 erfolgreich sein, sondern auch zu einem tiefgrei- tiative Rheinland-Pfalz, der Generaldirektion Kulturel- fenden und nachhaltigen Strukturwandel im Oberen les Erbe und der Entwicklungsagentur ist die BUGA- Mittelrheintal beitragen. Die BUGA ist mehr als eine Region eines von zwei Testgebieten. Im Dialog relevan- punktuelle Großveranstaltung: Sie ist mit einem Inves- ter Akteure werden gemeinsame Themen, tragfähige titions- und Durchführungshaushalt von 108 Millionen Strukturen sowie Alleinstellungsmerkmale entwickelt. Euro ein Konjunkturprogramm für die ganze Welterbe- Mit neuer Geschäftsführung geht die BUGA 2029 Region. GmbH nun in die Durchführungsphase. Dafür ist Land- Seit 2015 ist die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz schaftsarchitekt Berthold Stückle der richtige Mann. e.V. vom Land Rheinland-Pfalz beauftragt, das Bewer- Seit 32 Jahren beschäftigt er sich mit der integrierten bungsverfahren und die Vorbereitungsphase für die Stadt- und Regionalentwicklung in Verbindung mit den BUGA 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal zu Großveranstaltungen. In den vergangenen zwölf Jah- koordinieren. Nach der erfolgreichen Bewerbung und ren hat er die erfolgreichen Gartenschauen in Koblenz der Zusage der Deutschen Bundesgartenschau-Gesell- 2011 und in Heilbronn 2019 als Technischer Leiter und schaft mbH im Jahr 2018 hat das Projekt BUGA 2029 Prokurist maßgeblich mitgeprägt. auch 2020 wichtige Fortschritte gemacht. „Jede Gartenschau ist einzigartig“, betonte Stückle bei Zwei wichtige Meilensteine wurden 2020 erreicht. Am seiner Vorstellung. In den kommenden zehn Jahren, 24. September 2020 war die Bundesgartenschau 2029 über die er das Projekt leiten wird, gehe es am Mit- im Oberen Mittelrheintal endgültig beschlossene Sa- telrhein nicht nur um einzelne städtebauliche Maß- che: Die Versammlung des Welterbe-Zweckverbandes nahmen. Die Herausforderung liege darin, einen gan- hatte einstimmig die dafür notwendigen Änderungen zen Landschaftsraum – und zwar nicht irgendeinen, in der eigenen Satzung beschlossen und dem Durch- sondern ein UNESCO-Weltkulturerbe – planerisch, führungsvertrag zwischen BUGA 2029 gGmbH, Zweck- touristisch und infrastrukturell weiterzuentwickeln. Der verband und Deutscher Bundesgartenschau GmbH hohen Erwartungshaltung ist sich der 56-Jährige be- (DBG) zugestimmt. Damit ist der Weg frei für den wusst: „Jetzt gilt es, die Zukunftschancen des Tals zu Finanzierungsanteil der Welterbe-Kommunen, die 14,4 nutzen.“ Dabei gelte es, viele unterschiedliche Akteure Millionen Euro zum BUGA-Gesamtbudget in Höhe von in fast 50 Städten und Gemeinden sowie die Bürgerin- 108 Millionen Euro beitragen. Im Anschluss konnten nen und Bürger mitzunehmen. der Gesellschaftervertrag der BUGA Welterbe Oberes Mittelrheintal 2029 gGmbH und der Durchführungs- vertrag unterzeichnet werden. Als Geschäftsführer der Ausstellung „Unsere BUGA beginnt jetzt!“ BUGA gGmbH ab 2021 wurde Berthold Stückle am „Bundesgartenschau 2029: Unsere BUGA beginnt 26. November 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt. jetzt!“ lautet der Titel einer Wanderausstellung, die seit Damit war die Vorbereitungsphase der BUGA 2029 September 2019 durch die 48 Städte und Gemeinden zum Jahresende 2020 abgeschlossen. Die von den im Welterbe Oberes Mittelrheintal tourt. Die Ausstel- Kommunen vorgeschlagenen Veranstaltungsflächen lung soll in möglichst vielen Orten im Welterbe gezeigt wurden vom Autorenteam der Machbarkeitsstudie aus werden. Auf 28 Schautafeln werden die wichtigsten dem Jahr 2017 weiter überprüft und eingeordnet. Zu Erkenntnisse und Ergebnisse der Machbarkeitsstudie neuen Mobilitätsformen in der BUGA-Region gab es in Text und Bild präsentiert. Weil die räumlichen Ge- bereits mehrere Workshops, deren Ergebnisse in ein gebenheiten in den 48 Städten und Gemeinden im Handbuch eingeflossen sind. Im gemeinsamen Projekt Welterbe sehr unterschiedlich sind, wurden bislang vier 5
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Ausstellungen in drei verschiedene Größen produziert: Die DB hat Anfang des Jahres einen „Lenkungskreis DIN A0, DIN A1 und zwei Mal als Roll-Ups. BUGA 2029“ ins Leben gerufen. Dieser soll die Bau- maßnahmen an den Verkehrsstationen im Hinblick auf Ergänzende Informationen zu den 28 Tafeln der die BUGA abstimmen. Im Rahmen eines gemeinsamen Wanderausstellung finden die Besucherinnen und Be- Treffens und einer internen Beratung von Ministerien sucher in einer ersten BUGA-App. Diese kann über und Verkehrsverbünden mit der Entwicklungsagentur OR-Codes auf den Ausstellungstafeln abgerufen und wurden Vorschläge erarbeitet, wie die Verkehrsstatio- auf Smartphones installiert werden. Neben aktuellen nen im Hinblick auf die Veranstaltung im Jahr 2029 News, Fotos und Videos beinhaltet sie auch die 28 Aus- deutlich verbessert werden können. stellungstafeln sowie Termine. Zu 16 Tafeln gibt es in der App ausführliche Zusatzinfos. Deutsche Bahn, Landesbetrieb Mobilität Rhein- land-Pfalz, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Die Ausstellung war bislang an 16 Standorten zu sehen: Hessen Mobil, Ministerium für Wirtschaft, Koblenz, Bingen, Lahnstein, St. Goar, Kamp-Bornhofen, Verkehr Landwirtschaft und Weinbau Rheinland- Loreley-Besucherzentrum, Dachsenhausen, Emmels- Pfalz, Arbeitsgemeinschaft BUGA 2029 hausen, Dahlheim, Osterspai, Bacharach, Rüdesheim, Boppard, Kaub, Braubach und Lorch. Die Besucherzahl seit 2019 wird auf insgesamt mehr als 30.000 geschätzt. Ab März Welterbe Oberes Mittelrheintal 2020 musste die Tour wegen der Corona-Pandemie bis zum Ende der Sommerferien pausieren. Eine weitere Corona-Pause folgte ab November 2020. Für Frühjahr Burgenblogger und Sommer 2021 haben weitere Gemeinden bereits ihr Interesse an der Ausstellung bekundet. Seit 2015 sorgt in den Sommermonaten eine Burgen- bloggerin bzw. ein Burgenblogger durch ihr/sein multi- 2019 – 2021 mediales Storytelling für mediale Aufmerksamkeit im Welterbe Oberes Mittelrheintal Welterbe Oberes Mittelrheintal – der BUGA-Region. Unterstützt wird die Entwicklungsagentur dabei von www.buga2029.blog der GDKE, die Wohnräume auf Burg Sooneck und in der Festung Ehrenbreitstein zur Verfügung stellt, und von der Rhein-Zeitung, die regelmäßig Artikel und Bauträger-Koordination Fotos der Bloggerin/des Bloggers veröffentlicht. Die BUGA findet in einem der verkehrsreichsten Ge- Das Projekt Burgenblogger sollte 2020 fortgesetzt wer- biete Deutschlands statt. Damit die Baumaßnahmen den, wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie un- der beteiligten Träger der Verkehrsinfrastruktur nicht terbrochen. Allerdings arbeitet Mareike Rabea Knevels oder möglichst gering mit den Vorbereitungen und der als Burgenbloggerin 2019 im Auftrag der Entwicklungs- Durchführung der Veranstaltung kollidieren oder zu Be- agentur an einem Buchprojekt über die Menschen, einträchtigungen führen, ist ein Informationsaustausch Heimat und Sehnsucht im Welterbe Oberes Mittel- mit dem Ziel der bestmöglichen Abstimmung etabliert rheintal. 2021 soll wieder eine neue Burgenbloggerin worden. Es erfolgt ein Austausch über die geplanten oder ein neuer Burgenblogger auf der Burg Sooneck Maßnahmen durch die Bauträger. Treffen zu aktuellen einziehen, sofern die Corona-Entwicklung dies zulässt. oder mittelfristigen Themen werden nach Bedarf ein- berufen. 6
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland- beispielhafter Konzepte zur Inwertsetzung einzelner Pfalz, Rhein-Zeitung Burgen soll 2021 ein zweites Expertengespräch statt- finden. Welterbe Oberes Mittelrheintal Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz seit 2015 Welterbe Oberes Mittelrheintal www.burgenblogger.de September 2019 bis Juli 2021 Burggärten-Machbarkeitsstudie Datenwelt und Imageanalyse Die Machbarkeitsstudie zur „Inwertsetzung der Burg- gärten und Freiräume von Burgen im Welterbegebiet Die Datenwelt soll als Steuerungsgrundlage für ver- Oberes Mittelrheintal“ soll aufzeigen, wie die in der schiedene Aufgaben im Rahmen der vorbereitenden Vorstudie erfassten Entwicklungspotenziale der Burg- Maßnahmen zur BUGA 2029 dienen. Dazu gehören gärten noch umfassender genutzt werden können. Da- insbesondere die Abschätzung Marketing-relevanter bei sollen auch die Freiräume von Burgen berücksich- Aktivitäten und die Erfolgskontrolle für die Veranstal- tigt werden, bei denen keine historischen Burggärten tung selbst. Im Zeitverlauf sollen die BUGA-Image- nachzuweisen sind. Effekte regional und national erhoben werden, um die Wirkung auf Lebens- und Standortqualität sowie Das Projekt besteht aus zwei Modulen. In Modul 1 wer- Markenstärke einschätzen zu können. den die Voraussetzungen zur Inwertsetzung der Burg- gärten und Freiräume geklärt – unter anderem das Seit Oktober 2018 wird die Datenerhebung auf Grund- Interesse und die Bereitschaft der Burgeigentümer so- lage der Erfahrung der ift Freizeit und Tourismusbera- wie die Besitzverhältnisse. In Modul 2 geht es um die tung GmbH mit früheren und aktuellen Bundesgarten- Entwicklung und Umsetzung von Konzepten und Pro- schauen konzipiert und durchgeführt. Um die Wirkung jekten. der BUGA auf die Entwicklung des Images der Region nach und bei den Bürgern im Welterbe-Gebiet ein- Das Landschaftsbüro (RMPSL) hat gemeinsam mit schätzen zu können, wurde von ift ein Fragebogen ent- der ift Tourismusberatung einen Fragebogen für die wickelt. Im Rahmen einer Online-Befragung wurden Erhebung der in Modul 1 zu erfassenden Grundlagen die aktuelle Situation, Stärken und Schwächen, die Er- erarbeitet. Aufgrund der Corona-bedingten Kontakt- wartungen und das Besuchsverhalten abgefragt. einschränkungen mussten die Befragungen telefonisch erfolgen. Erst im Juli konnten Besichtigungen vor Ort Im Juli 2020 wurden 1.127 Menschen repräsentativ be- aufgenommen werden. Diese wurden am 30.09.2020 fragt. Davon wohnen 508 Befragte in einem Umkreis abgeschlossen. Die Auswertung der Befragungen wird von 45 Minuten Fahrzeit um das Obere Mittelrheintal. um ein Gespräch mit der GDKE ergänzt, um die ge- Diese wurden zu ihrer Kenntnis und Bewertung sowie planten Maßnahmen für die von der GDKE betreu- zu ihren Erwartungen in Bezug auf das Entwicklungs- ten Liegenschaften kennenzulernen. Danach wird ein potenzial der BUGA 2029 befragt. 24 % der Einwohner Zwischenbericht angefertigt. in der Region wissen, dass 2029 eine BUGA stattfin- det. Bundesweit liegt der Wert immerhin bei 12 %. Für Für die zweite Projektphase wurde von den beauf- 67 % der Befragten, die das Obere Mittelrheintal tragten Büros ein erster Entwurf für die Beurteilung kennen, wird ein Besuch aufgrund der BUGA eventuell geeigneter Maßnahmen vorbereitet. Zur Ausarbeitung bzw. auf jeden Fall interessanter. 7
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Die Erwartungen der Befragten an eine BUGA richten Erfassung besonderer Orte sich auf innovative und nachhaltige Mobilitätsangebo- Die kulturhistorische und landschaftskulturelle Viel- te, zukunftsorientierte Angebote sowohl für die Bürger falt im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal ist als auch für die Gäste, eine Verbesserung des touris einmalig. Zur Vorbereitung der BUGA 2029 werden tischen Angebotes und einen Imagegewinn für die besondere Orte im Welterbe übersichtlich in einer Da- Region. tensammlung erfasst. Sie soll den regionalen und über- seit 2019 regionalen touristischen Akteuren als Handreichung zur Verfügung gestellt werden, um mehr Aufmerksam- Welterbe Oberes Mittelrheintal keit für die touristischen Potenziale des Welterbes zu www.buga2029.blog wecken sowie die touristische Verwertung zu optimie- ren. Die Entwicklungsagentur erstellt eine Datensamm- Erfassung besonderer Aussichtsorte lung mit sehenswerten und erlebnisreichen Orten Die landschaftskulturelle Vielfalt des Welterbes Oberes aller Städte und Gemeinden des Welterbes Oberes Mittelrheintal (WOM) ist einmalig: Es gibt mehr als Mittelrheintal. Die Datensammlung dokumentiert und 500 Aussichtspunkte an den Hängen des WOM. strukturiert die lokalen Besonderheiten der einzelnen Kommunen der Tourismusregion in einer Excel-Tabelle. Ausblicke auf den Rhein, auf Rheinkurven und Burgen, Als besondere Orte sind Orte definiert, die interessan- auf bewaldete Hänge oder Weinhänge bilden ein ab- te Geschichten erzählen, historische Ereignisse, Kunst, wechslungsreiches Panorama. Mit dem Projekt „WOM Musik und Naturphänomene erlebbar machen oder Aussichtspunkte“ erstellt die Entwicklungsagentur eine außergewöhnliche Aktivitäten, Produkte, Unterkünfte Datenbank, in der die wichtigen Informationen zu je- und Veranstaltungen anbieten. dem Punkt festgehalten werden. Für mehr als 1000 besondere Orte von insgesamt Ziel ist es, durch eine systematische Erfassung und 1.100 sind kurze Infotexte fertiggestellt. Für bisher 39 Dokumentation die bestehenden touristischen Poten- der insgesamt 48 Städte und Ortsgemeinden des Welt- ziale aufzuzeigen. Im Hinblick auf die BUGA soll das erbe-Gebiets sind kommunale Listen mit besonderen erarbeitete Informationsangebot neue Möglichkeiten Orten erstellt. Die EA hat entsprechend 39 Bürger- für die touristische Wertschöpfung liefern. meister*innen über ihre jeweilige kommunale Liste der In Zusammenarbeit mit den Kommunen wurden dazu besonderen Orte informiert und die Überprüfung der- die Standorte identifiziert. In Vor-Ort-Erhebungen wer- selben angefragt. Mit bisher vier touristischen Stütz- den grundlegende Merkmale unter anderem zur Lage punkten im Welterbe Oberes Mittelrheintal wurde die und Beschaffenheit erfasst. Die Bestandsaufnahme der Aufnahme von besonderen Orten in das touristische Aussichtspunkte, die sich an den Hängen des Oberen Informationssystem „Deskline“ verabredet. Mittelrheintals aneinanderreihen, umfasst beispiels- 2018 – 2021 weise das Landschaftserlebnis, die Ausstattung und die Zugänglichkeit der einzelnen Aussichtsorte. Welterbe Oberes Mittelrheintal 2018 – 2021 Welterbe Oberes Mittelrheintal 8
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Hochschul-Kooperationen Hochschule Koblenz, Universität Koblenz, Tech- nische Hochschule Bingen, Hochschule Geisen- Die Zusammenarbeit mit Hochschulen wurde 2020 heim, Frankfurt University of Applied Sciences, fortgeführt. Kooperationspartner sind die Hochschule Technische Universität Kaiserslautern Koblenz, die Universität Koblenz, die TH Bingen, die Hochschule Geisenheim sowie die Frankfurt Universi- 2018 – 2021 ty of Applied Sciences und die Technische Universität Welterbe Oberes Mittelrheintal Kaiserslautern. Ziel der Kooperationen ist, den Informationsaustausch mit den Hochschulen zu intensivieren, Studien- und Hotelansiedlungs-Management Forschungsprojekte mit Bezug zur BUGA 2029 zu ini Die Hotelbedarfs-Analyse der IHK Koblenz und der Ent- tiieren und die Kompetenzen der Hochschulen mit wicklungsagentur aus dem Jahr 2018 hat aufgezeigt, Blick auf die Herausforderungen des Oberen Mittel- dass im Welterbe Oberes Mittelrheintal rund 3.000 rheintals zusammenzuführen. Gästebetten fehlen. Ebenfalls wird die Wirtschaftskraft Im Jahr 2020 fanden drei digitale hochschulübergrei- in den kommenden Jahren durch zwei Faktoren negativ fende Treffen statt, um den Informationsaustausch und beeinflusst werden: Aufgrund der demografischen Ent- die Kooperation untereinander zu fördern. Im August wicklung werden die Zahl der Auspendler und damit die 2020 wurde eine Pressemitteilung zur BUGA-Hoch- Höhe der Kaufkraft sinken. Zudem wird sich der Fach- schulkooperation in relevanten und regionalen Medien kräftemangel angesichts der bestehenden wirtschaftli- veröffentlicht. An der Hochschule Koblenz wurde im chen Entwicklung im Mittelrheintal weiter verschärfen. April das Lehrforschungsprojekt „Zukunft Dorf“ been- Es besteht Handlungsbedarf, um diesem Trend entge- det, das drei ausgewählte Orte im Oberen Mittelrhein- genzuwirken und Investitionen in die Beherbergungs- tal untersuchte. Ein Konzept für ein Folgeprojekt zur infrastruktur im Mittelrheintal zu erhöhen. Dazu soll nachhaltigen Ortsentwicklung im Oberen Mittelrhein- ein gemeinsames Hotel-Ansiedlungsgutachten für das tal wurde im Dezember eingereicht. Im September Welterbe Oberes Mittelrheintal erstellt werden, das 2020 wurde das Projekt „Soundscapes – Untersuchung potenzielle Flächen für Hotel- und Beherbergungs- zur Qualität akustischer und ästhetischer Umgebun- standorte aufzeigt. Ziel ist es, das Mittelrheintal für gen in der rheinland-pfälzischen Stadt Kaub“ durch Investoren als eine Einheit beziehungsweise Region zu die Technische Universität Kaiserslautern abgeschlos- präsentieren. sen. Die Universität Koblenz führte im Oktober 2020 eine Veranstaltung mit universitären Vertretern und IHK Koblenz, Zweckverband Welterbe Oberes Akteuren aus dem Oberen Mittelrheintal zum Thema Mittelrheintal, Romantischer-Rhein-Tourismus nachhaltige Entwicklung des Weltkulturerbes Oberes GmbH sowie die Wirtschaftsförderungen der Land- Mittelrheintal durch. kreise Rhein-Hunsrück, Rhein-Lahn, Rheingau- Taunus, Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz Darüber hinaus sind verschiedene Studienarbeiten mit Bedeutung für die Entwicklung des Oberen Mittel 2020 – 2021 rheintals durchgeführt oder initiiert worden. Ferner Welterbe Oberes Mittelrheintal prämierte die Entwicklungsagentur im August 2020 eine Studienarbeit zu Mobilitätskonzepten im Oberen Mittelrheintal der Frankfurt University of Applied Sciences. 9
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Kommunale Klima-Anpassung regionen entwickelt werden, die Anregungen für ganz Rheinland-Pfalz geben und den überregionalen Aus- Die Studie zur kommunalen Klima-Anpassung zeigt auf, tausch fördern: das Welterbe Oberes Mittelrheintal und wie die Kommunen im Welterbe Oberes Mittelrheintal Rheinhessen. von den Folgen des Klimawandels betroffen sind und wie sie handeln können, um auf das sich verändernde Das Projekt soll Impulse zur Bildung von Netzwerken Klima positiv Einfluss zu nehmen. Durch die Einbindung in den Kulturregionen geben und zur Entwicklung von der drei Hochschulen wurde sichergestellt, dass bei der Zukunftsplänen sowie der Profilierung der Außenwahr- Studie die unterschiedlichen Kompetenzen der Hoch- nehmung beitragen. Für die jeweilige Kulturregion soll schulen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung be- ein Narrativ entwickelt und die Identifikation innerhalb rücksichtigt werden. der Region gestärkt werden. Die kulturelle Identität eines ansonsten auch heterogenen Welterbes Oberes Im Fokus der Studie stehen die folgenden klimarelevan- Mittelrheintal kann auch wichtige Erkenntnisse für die ten Handlungsfelder: Grünstrukturen, Wassernutzung Entwicklung und Vermarktung der BUGA 2029 liefern. und Gewässer, Bodenversiegelung sowie Kaltluftent- stehungsgebiete und -bahnen. Durch Desktopanalysen Der tradierte Kulturbegriff wird mit dem Konzept der und Ortsbegehungen wurden die bestehenden Prob- Kulturregion aufgebrochen. Unterschiedliche Ansätze lemfelder in ausgewählten Teilräumen des Welterbe- und Fragestellungen von Kulturregion werden zusam- Gebiets ermittelt sowie geeignete Maßnahmen zur mengeführt: etwa Landesentwicklungsplanung, Touris kommunalen Klimaanpassung aufgezeigt und durch mus und kulturelle Förderung. Zu Kultur zählen in die- positive Beispiele verdeutlich. sem Sinne: Sprache, Essen/Trinken, Arbeit, Industrie, Wirtschaft, alles menschliche Schaffen, Kunst, Vergan- Ein intensiver Austausch über das Arbeitskonzept und genes, Tradition und Brauchtum, Kulturelles Erbe etc. die Arbeitsstände der Studie mit Vertreterinnen und Die EA bringt ihre Expertise in der Regionalentwicklung Vertretern der drei Hochschulen fand regelmäßig in ein, insbesondere in Verbindung zum Vorhaben BUGA digitaler Form statt. Die Autorinnen und Autoren ha- 2029 auch den Kontakt zu Akteuren. Bei einer Fach- ben fachspezifische Kapitel verfasst und zur kritischen tagung mit Minister Konrad Wolf wurde das Projekt im Überarbeitung ausgetauscht. Im Dezember wurde die August 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Endfassung der Studie eingereicht. Für das Obere Mittelrheintal laufen Befragungen, eine Hochschule Koblenz, Technische Hochschule Netzwerkanalyse der TU Kaiserslautern bezüglich der Bingen, Hochschule Geisenheim Kommunikation zwischen Kommunen und Kultur- 2019 – 2020 schaffenden und Workshops zur Entwicklung einer Informationsplattform im Welterbe-Gebiet. Aufgrund Welterbe Oberes Mittelrheintal der Corona-Pandemie hat sich der zeitliche Ablauf ver- zögert. Ein Workshop wurde als Video-Konferenz nach- geholt. Weitere digitale Tagungen sollen folgen. Der Kulturregionen Rheinland-Pfalz – Projektabschluss ist auf 2021 verschoben. Modellregion Oberes Mittelrheintal Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz, Generaldirek- Der mit dem Projekt ausgelöste Entwicklungsprozess tion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz soll die Bildung von Kulturregionen in Rheinland-Pfalz 2019 – 2021 anregen, die von den Regionen aus eigener Kraft wei- tergeführt werden. Zunächst sollen dazu zwei Modell- Welterbe Oberes Mittelrheintal 10
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Mobilität – Lösungsansätze Ein weiterer Aspekt sind die Bahnhöfe als Verkehrs- knotenpunkte: Die Entwicklungsagentur hat in den Das Projekt knüpft an die Studie zur nachhaltigen vergangenen Monaten eine Master- und eine Bachelor- Mobilität im Welterbe-Gebiet an, die das Institut Abschlussarbeit mit Schwerpunkt BUGA-Vorbereitung raumkom erstellt hat. raumkom hat die Situation im begleitet. Eine Thesis sollte zur Erfassung und Bewer- Welterbe weiter analysiert und praxisbezogene Vor- tung des Zustands und der Funktionalität aller Bahn schläge und Beispiele vor Ort entwickelt. höfe im Oberen Mittelrheintal dienen. Die Master Aufgrund der Corona-Pandemie entfielen die im arbeit erforscht die Situation und Verbesserung der Rahmen der Erstellung des Handbuchs ursprüng- Radinfrastruktur an sämtlichen Bahnhöfen. Dies steht lich geplanten Gespräche vor Ort. Dafür hat das Büro im Zusammenhang mit aktuellen Förderprogrammen umfangreiche Recherchen vorgenommen und Empfeh- zu Verbesserung nachhaltiger Mobilitätskonzepte. lungen erarbeitet, die praktische lokale Lösungsansätze In diesem Kontext hat die Entwicklungsagentur im aufzeigen. Austausch mit dem Verkehrsministerium Rheinland- raumkom hat im Juni einen vorläufigen Entwurf einer Pfalz und den betroffenen Verkehrsverbünden die Pla- Untersuchung mit Empfehlungen für eine nachhalti- nungen für die (barrierefreie) Aufwertung der Verkehrs- ge Entwicklung der Mobilität im Oberen Mittelrhein- stationen im Oberen Mittelrheintal beraten. Ziel der tal vorgelegt. Die Anregungen sind gerade auch für die Beratungen war eine bestmögliche Ausgestaltung der nachhaltige Weiterentwicklung lokaler Konzepte zur Haltepunkte als vorbereitende Maßnahme zur BUGA Förderung nachhaltiger und klimafreundlicher Mobili- 2029 zu erreichen. tät hilfreich. 2019 – 2020 Es gibt weitere Einzelprojekte zur Vorbereitung der Welterbe Oberes Mittelrheintal BUGA: Die Mobilität der Einwohner und Besucher soll- te bereits im Vorfeld der BUGA 2029 verbessert wer- den. Neben der Grundlagenstudie von raumkom erge- Pressearbeit ben sich weitere Einzelaspekte. Um die Wertschätzung der kommunalen Entscheider Dazu gehört die Radverleih-Infrastruktur. Die Entwick- sowie die Begeisterung und Identifikation der einhei- lungsagentur hat in Kooperation mit der IHK Koblenz mischen Bevölkerung für eine BUGA 2029 aufrechtzu- und der Romantischer-Rhein-Tourismus GmbH im Sep- erhalten, ist eine aktive und kontinuierliche Presse- und tember 2020 zu einem Informationstermin zum The- Medienarbeit erforderlich. ma Radverleihsystem im ländlichen Raum eingeladen. Dabei stand ein Best Practice Beispiel für den Rhein- Die Pressearbeit macht bis 2021 deutlich, dass die Sieg-Kreis und ein Planungskonzept für ein Radver- BUGA das Mittel der integrierten Regionalentwicklung leih-System für das gesamte Mittelrheintal im Fokus. ist, um das Welterbe fit für die Zukunft zu machen. Unter fast 30 Teilnehmern fand ein interessierter und Hilfreich waren dabei bereits die öffentlichen Prä- reger Austausch statt. Erste Rückmeldungen aus der sentationen der BUGA-Wanderausstellung, über die Region und aus der Stadt Koblenz lassen erkennen, dass Printmedien, Hörfunk und Fernsehen positiv berichtet das Thema sehr präsent ist und vertiefende Gespräche, haben. Der Presseverantwortliche besucht außerdem insbesondere mit dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel, regelmäßig Redaktionen, die über die Welterbe-Region geführt werden sollten. berichten, um ein langfristiges Vertrauensverhältnis aufzubauen. Aufgrund der Corona-Pandemie waren die Besuche 2020 nur eingeschränkt möglich. 11
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal Bis Ende November 2020 wurden im Presse-Archiv Stakeholder-Konzeption mehr als 250 Veröffentlichungen zum Thema BUGA Die Entwicklungsagentur erstellte im Jahr 2020 für 2029 verzeichnet. Zu den herausragenden Ereignis- die BUGA 2029 GmbH ein Stakeholder-Konzept. Da- sen zählten neben der BUGA-Wanderausstellung vor rin werden die Interessensgruppen, deren Unterstüt- allem die einstimmige Entscheidung der Kommunen zung für die BUGA-Entwicklung relevant ist, definiert. im Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal zur Es wurde eine umsetzungsorientierte Konzeption zur BUGA-Finanzierung im September und die Vorstellung strukturierten Kommunikation mit den Stakeholdern des neuen BUGA-Geschäftsführers Berthold Stückle im im Einflussbereich der BUGA 2029 erstellt. Ziel ist es, November 2020. alle Stakeholder gezielt über die BUGA 2029 zu infor- Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mieren. GmbH Darüber hinaus sollen durch die Gespräche und Infor- 2019 – 2021 mationsveranstaltungen persönliche Kontakte aufge- baut und gepflegt sowie Multiplikatoren für die BUGA Welterbe Oberes Mittelrheintal 2029 gewonnen werden. Für die Gespräche mit den Stakeholdern werden Informationen analog eines Leit- fadens zusammengestellt. Promo-Tour Corona-bedingt mussten viele Termine im Frühjahr und Ein positives Image der BUGA zu erzeugen, vor Ort Prä- auch im Herbst abgesagt beziehungsweise verschoben senz zu zeigen und als Ansprechpartner aufkommende werden. Diese sollen in 2021 neu terminiert werden. Fragen zu beantworten oder weiterzuleiten sind die Ziele der Informations- und Promotour. Angesprochen 2019 – 2021 werden die Bürger im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Welterbe Oberes Mittelrheintal Darüber hinaus werden ansässige Betriebe, Touristen- informationen, Akteure sowie jeder, der Multiplikator für die Promotion der BUGA sein kann, angesprochen. Hierfür werden alle Ortschaften im Welterbe-Gebiet besucht. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden seit März 2020 keine öffentlichen Veranstaltungen der Kommunen oder Vereine besucht, sondern häufiger Einzelgespräche mit Bürgermeistern und Touristikern geführt oder Werbemittel bereitgestellt. 2019 – 2021 Welterbe Oberes Mittelrheintal 12
5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung Die Corona-Pandemie hat es 2020 drastisch mit Umstellun- Gegenstand des Projektes „team RLP“ ist die Einrichtung gen auf Homeoffice, digitalem Unterricht und Video-Konfe- einer Vermittlungsplattform für Freiwillige im Zusammen- renzen statt Präsenztreffen vor Augen geführt: Die Digitalisie- hang mit der Corona-Pandemie für Angebote der Hilfsorga- rung ist allgegenwärtig – sie betrifft nahezu alle Lebens- und nisationen und als Infektionsschutzhelferinnen und -helfer Wirkungsbereiche unseres kommunalen Zusammenlebens. (ISH). Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Ende März 2020 die EA beauftragt, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für Gemeinden in Rheinland-Pfalz stehen vor der Herausforde- die Corona-Nachverfolgung zu werben. rung, mit den rasanten Entwicklungen in einer digitalen Welt Schritt zu halten und die Chancen mit ihren jeweils unter- schiedlichen strukturellen Voraussetzungen zu nutzen. Die Dorf-Büros Entwicklungsagentur hat auch im Jahr 2020 neue Aktivi- täten im Bereich der „kommunalen Digitalisierung“ initiiert Die EA betreibt einen Coworking Space in der Stadt Prüm und bestehende Projekte weiterentwickelt. und ermittelt dadurch Erkenntnisse über Zielgruppen, Be- darfe, Ausstattung und Betriebsmodell von Co-Working Die Personen, die in der Kommune die kommunale Digitali- Spaces im ländlichen Raum. Die Erkenntnisse und Ergeb- sierung koordinieren, kommunale Digitalstrategien realisieren nisse sind auf andere ländliche Regionen in Rheinland- und digitale Projekte umsetzen, werden für diese Tätigkeit Pfalz übertragbar. qualifiziert: Sie werden zu „Kommunalen Digitalbeauftrag- ten“ fortgebildet. Die Fortbildung wird von der Kommunal- Beim Projekt Dorf-Büros werden im ländlichen Raum von Akademie Rheinland-Pfalz angeboten und organisiert. Die Rheinland-Pfalz werden solche Coworking Spaces einge- Entwicklungsagentur hat die Konzeption begleitet und ge- richtet und mehrere Jahre lang betrieben. Die Erkenntnisse staltet. des „Schreibtisch in Prüm“ werden somit auf andere länd- liche Regionen in Rheinland-Pfalz übertragen und erwei- Das Modellprojekt „Kommunales Crowdfunding“ untersucht, tert. Die Kommunen verpflichten sich, das Dorf-Büro nach ob Crowdfunding eine Möglichkeit darstellt, um bestimmte Ablauf der Unterstützung zwei weitere Jahre eigenständig Projekte bzw. um kommunale Eigenanteile von Förderpro- zu betreiben. Die Standorte der Dorf-Büros werden durch grammen zu finanzieren, welche Voraussetzungen es dafür drei Wettbewerbsverfahren (2019, 2020, 2021) ermittelt. gibt und was Kriterien der Durchführung sind. Das Dorf-Büro DEULUX der Verbandsgemeinde Trier-Land Die Erkenntnisse aus dem „Schreibtisch in Prüm“ werden musste wegen der Corona-Pandemie von April bis Ende seit 2019 im erweiterten Modellprojekt „Dorf-Büros – Co- Juni schließen. Ausschlaggebend war die Lage an der zeit- working Spaces in Rheinland-Pfalz“ genutzt und ausgebaut. weise geschlossenen Grenze nach Luxemburg. Seit Juli Durch Wettbewerbe werden 2019, 2020 und 2021 Kommu- zählt das Dorf-Büro drei Nutzer. nen ermittelt, die bei ihren Dorf-Büro-Vorhaben unterstützt werden. Im zweiten Wettbewerb 2020 wurden Verträge mit den Verbandsgemeinden Aar-Einrich, Annweiler am Trifels und Mit den „Digital-Werkstätten“ gibt die EA seit dem Jahr 2018 Kastellaun geschlossen. Zusammen mit der Cowork-AG, allen interessierten Kommunen in Rheinland-Pfalz Hilfestel- die das Projekt fachlich unterstützt, wurden mit den drei lung, ihre eigene kommunale Digitalstrategie zu entwickeln. Kommunen im Juni, September und Oktober jeweils ganz- tägige Workshops zum Thema Co-Working durchgeführt. Die Dorf-Büros öffneten in der ersten Dezemberwoche. 13
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung Am 19.06.20 fand der Bundesweite Digitaltag statt. Statistische Daten zu Kommunen aus Rheinland-Pfalz Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat im Rahmen ihrer werden aus unterschiedlichen Quellen (Statistisches Veranstaltungsreihe „Nachhaltig digital unterwegs“ das Landesamt, Bundesnetzagentur, BA etc.) gesammelt Projekt Dorf-Büros vorgestellt und die Gewinner des und ausgewertet. Anhand dieser Daten werden die zweiten Wettbewerbes 2020 verkündet. Am 11.09.2020 Kommunen typologisiert. Die Kommunen werden hin- wurde das Projekt „Dorf-Büros“ beim Online-Kommu- sichtlich unterschiedlicher Themenfelder wie Demo nalkongress des MdI vorgestellt. Am 22.09.2020 fand ein grafie, Digitalisierung und Chancen zukunftsfester erstes „Vernetzungstreffen“ mit den vier bestehenden Kommu nalentwicklung miteinander verglichen wer- Dorf-Büros in Mainz statt. den. Handlungsempfehlungen werden abgeleitet. Die Daten und Erkenntnisse werden für Kommunalpoliti- Die Bewerbungsmappe des Wettbewerbs 2021 kerinnen und -politiker über die Web-Anwendung zu- ist seit dem 9. November 2020 auf der Webseite gänglich sein. Auf Grundlage dieser Daten und Einblicke www.dorfbueros-rlp.de/wettbewerb-2021 veröffentlicht. können politische Entscheidungen einfacher und fun- Bewerbungsschluss ist der 16. Februar 2021. dierter getroffen werden. Ministerium des Innern und für Sport Rheinland- Zudem wird ein Seminarkonzept entwickelt, um die Pfalz, Kommunen in Rheinland-Pfalz kommunalen Akteure im Umgang mit der Web-Anwen 2018 – 2025 dung zu schulen. Rheinland-Pfalz Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering Kaiserslautern IESE www.dorfbueros-rlp.de www.schreibtischinpruem.de 2019 – 2021 www.coworking-deulux.de www.digitale-doerfer.de www.h-39.de (Dorf-Büro Buch) www.coworking-annweiler.de www.coworking-aar-einrich.de Digitale EA Die Entwicklungsagentur wird zu einer digital-kompe- Digitale Dörfer tenten und digital-fitten Organisation umgebaut, die ihre Arbeit zunehmend mittels digitaler Angebote und Kommunale politische Akteure treffen Entscheidungen Arbeitsweisen erfüllt. Dazu orientieren sich sowohl die auf Grundlage vorhandener Daten und Erkenntnisse. internen Arbeitsweisen und Abläufe der EA als auch die Entscheidungen wirtschaftlicher, finanzieller und sozia- Arbeitsergebnisse immer mehr an den neuen, digita- ler Art sollen künftig durch Daten besser gestützt und len Möglichkeiten. Digitale Elemente werden Teil jedes somit besser argumentiert werden können. Rheinland- Projektes – beginnend bei der Projektkonzeption, aber pfälzische Kommunen sollen Erkenntnisse und Fragen auch in der Umsetzung und Übertragung. zu einer zukunftsfesten Kommunalentwicklung aus- tauschen können. Fehlentscheidungen werden dadurch Die EA nutzt die Möglichkeiten des digitalen Wandels reduziert. Längerfristige Entscheidungen werden einfa- für ihre Arbeit. Im Projekt „Digitale EA“ werden die Ar- cher und gewissenhafter getroffen, da fundierte Daten beitsweise, die internen Abläufe und die Produkte der bezüglich früheren Entscheidungen und Auswirkungen EA im Hinblick auf die Anforderungen und Möglichkei- vorliegen. Jede Kommune entwickelt eine eigene Idee, ten in einer digitalen Welt überdacht und angepasst. was eine lebenswerte Kommune ausmacht, und leitet 2018 – 2022 Handlungsstrategien daraus ab, die von den kommu- nalen politischen Akteuren in ihre Entscheidungen ein- bezogen werden. 14
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung Digitale Nachbarn Teilnehmer das Gerüst für eine eigene Digitalstrategie für ihre Kommune. Es werden erste Projektansätze und Beim Projekt Digitale Nachbarn wird erprobt, unter gute Beispiele vorgestellt. Den Teilnehmerinnen und welchen Voraussetzungen und mit welchem Mittel- Teilnehmern werden Handlungsempfehlungen und einsatz digitale Sprach- und Videoassistenten älteren Methoden vermittelt, um eigenständig digitale Pro Menschen dabei helfen können, sich im Alter weniger jekte umzusetzen. einsam zu fühlen und länger in ihrem eigenen Wohn- umfeld zu leben. Das Projekt gliedert sich in drei Beratungs- und Infor- mationsangebote: Es gibt ganztägige Seminare, in de- Hierzu wird in einem ausgewählten Testgebiet (Wohn- nen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Grund- quartier Breitwiesen in der Stadt Zweibrücken) einer lagen einer strategischen Herangehensweise an das Gruppe von bis zu 15 Seniorinnen und Senioren jeweils Thema Digitalisierung in der Kommune sowie Hand- ein audio-visueller Sprachassistent zur Verfügung ge- lungsempfehlungen und Einstiegsthemen in diesem stellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können die Bereich vermittelt werden. An der Kommunal-Akade- Geräte auf unterschiedliche Art und Weise nutzen: für mie in Boppard gibt es halbtägige Seminare zur Digi- Informationsabfragen (beispielsweise über das Wetter, talisierung in Kommunen für liefert die Internetseite Nachrichten), zur Unterhaltung (beispielsweise Fern- www.landleben-digital.de. sehen, Radio, Spiele) oder zur Videotelefonie. Bei re- gelmäßigen „analogen“ Treffen wird der Umgang mit Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz, Hoch- den Endgeräten erklärt. Es findet ein persönlicher Aus- schule für öffentliche Verwaltung Rheinland- tausch mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilneh- Pfalz, Hochschule Kaiserslautern und Fraunhofer mern statt und bestehende Anwendungen (sogenannte IESE in Kaiserslautern. Skills) werden gemeinsam mit dem Fraunhofer IESE in 2017 – 2020 Kaiserslautern weiterentwickelt. Intensiv betreut wer- den die Seniorinnen und Senioren vom DRK-Kreisver- www.landleben-digital.de band Südwestpfalz. Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Rhein- Digitalwerkstatt zur kommunalen Digitalstrategie land-Pfalz e.V., Deutsches Rotes Kreuz Kreisver- band Südwestpfalz e.V., Fraunhofer IESE Kaisers- Das Projekt bietet Verbandsgemeinden sowie ver- lautern bandsfreien Gemeinden und Städten einen ganz tägigen Workshop vor Ort an. Kommunen können sich 2018 – 2021 mit bis zu zwei Partner-Kommunen für einen Work- Stadt Zweibrücken shop anmelden. Innerhalb dieses Workshops entwerfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine kommunale www.ea-rlp.de, www.digitale-nachbarn.de Digitalstrategie. Die Kommunen werden durch Netzwerktreffen und Digitale Kommune – Seminarreihe einen monatlichen Newsletter nach der Digital-Werk- statt weiter betreut. Die in der Digital-Werkstatt vor- Die Entwicklungsagentur bietet im Rahmen der An- gestellten Beispielmaßnahmen wurden erweitert und gebote der Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz die aktualisiert. Der Ablauf wurde um eine Prioritätenset- Seminare „Digitale Kommune“ an. zung für die während des Workshops entwickelten Pro- In den Seminaren erarbeiten die Teilnehmerinnen und jektideen erweitert. 15
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung Zwischen April und August fanden aufgrund der Das Fortbildungskonzept wurde in mehreren Runden COVID-19-Pandemie keine Digital-Werkstätten statt. der Projektpartner entwickelt. Das erste Modul fand Um wieder mit den Digital-Werkstätten zu star- vom 26. bis 28. Oktober 2020 statt. Referenten der ten, wurden der Ablauf verändert und entsprechende Entwicklungsagentur gestalteten den ersten Tag. In- Hygienemaßnahmen getroffen. haltlich wurden die Megatrends des digitalen Wandels, digitale Handlungsfelder in Kommunen und kommuna- Im September 2020 wurden drei Digital-Werkstätten le Beispiele behandelt. Es wurden Termine für weitere durchgeführt. Damit stieg die Gesamtzahl der Digital- Durchläufe der Fortbildungsreihe in 2021 vereinbart. Werkstätten seit September 2018 auf 38. Daran nah- men insgesamt 58 Kommunen teil. Aufgrund der stei- Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz genden Infektionszahlen pausieren die Digital-Werk- 2020 – 2021 stätten bis Ende des Jahres wieder. Der Newsletter erschien weiterhin monatlich. Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Kommunales Crowdfunding Engineering Kaiserslautern, Hochschule Kaisers- Ziel des Projektes Kommunales Crowdfunding ist, lautern (Fachbereich Informatik und Mikro rheinland-pfälzischen Kommunen die Teilhabe an der systemtechnik), Kommunal-Akademie Rhein- technologischen, gesellschaftlichen und wirtschaft land-Pfalz, Hochschule für öffentliche Verwaltung lichen Entwicklung der Digitalisierung zu ermöglichen. Rheinland-Pfalz Die kommunale Handlungsfähigkeit soll weniger stark seit 2018 durch die finanzielle Situation der Kommune bestimmt sein. www.landleben-digital.de Das Modellprojekt untersucht, ob Crowdfunding eine Möglichkeit darstellt, um kommunale Eigenanteile von Kommunale Digitalbeauftragte Förderprogrammen zu finanzieren, welche Vorausset- zungen es dafür gibt und was Kriterien der Durchfüh- Die Personen, die in der Kommune die kommunale Digi- rung sind. Finanzschwache Kommunen sind außerhalb talisierung koordinieren, kommunale Digitalstrategien der Pflichtaufgaben nur begrenzt handlungsfähig. Bür- realisieren und digitale Projekte umsetzen, werden für gerinnen und Bürger erwarten aber, dass die öffentliche diese Tätigkeit qualifiziert: Sie werden zu „Kommuna- Hand ihren Aufgaben nachkommt – egal, ob freiwillige len Digitalbeauftragten“ fortgebildet. Die Fortbildung oder Pflichtaufgaben. wird von der Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz an- geboten und organisiert. Die Entwicklungsagentur hat Das Projekt stützt sich auf die Erkenntnis, dass Bürge- die Konzeption begleitet und gestaltet den ersten Fort- rinnen und Bürger sind bereit sind, einen Beitrag für das bildungstag durch Referenten. gesellschaftliche Zusammenleben zu leisten, der über das Zahlen ihrer Steuern hinausgeht. Bürgerschaft Die Fortbildung besteht aus fünf mehrtägigen Modu- liches Engagement bietet diese Möglichkeit. Crowd len, die über ein halbes Jahr verteilt stattfinden. Inhalte funding könnte ebenso eine Möglichkeit sein, über die sind grundsätzliche Informationen über den digitalen sich Bürgerinnen einbringen können. Wandel, kommunale Strategieentwicklung, Change- Management, Organisationsmanagement, Projekt management sowie Kommunikation und Bürgerbetei- ligung. 16
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung Mittels Crowdfunding könnte der kommunale Eigenan- Das Team koordinierte das gesamte Projekt, erstellte teil einer Förderung finanziert werden. Dieser Lösungs- Inhalte für die Homepage, entwarf Informationsmate- ansatz wird im Modellprojekt getestet. Zu den Themen rialien unterschiedlicher Art, entwickelte ein Konzept Crowdfunding, rechtliche Fragen kommunaler Förder- für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und erstellte programme und zu möglichen Referenzprojekten wer- schließlich eine separate Bewerbungsplattform inner- den umfangreiche Recherchen durchgeführt. halb der Homepage teamRLP.de. Das Team der EA betreute über mehrere Wochen unmittelbar die Ver- Gründungsbüro der Technischen Universität/ mittlungsplattform, erstellte fortlaufend Listen und be- Hochschule Kaiserslautern; Verbandsgemein- treute die Freiwilligen mit regelmäßigen E-Mails sowie de Lauterecken-Wolfstein und Verbandsge- weiteren Informationen. meinde Otterberg-Otterbach DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz, Ministerium 2019 – 2021 für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz team RLP – Corona-Infektionsschutzhelfer 2020 – 2021 Gegenstand des Projektes team RLP ist die Einrichtung www.teamrlp.de einer Vermittlungsplattform für Freiwillige im Zusam- menhang mit der Corona-Pandemie für Angebote der Hilfsorganisationen und als Infektionsschutzhelferin- nen und -helfer (ISH). Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Ende März 2020 die EA beauftragt, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Corona-Nachverfolgung zu werben. Hin- tergrund ist die Vereinbarung von Bund und Ländern, freiwillige Infektionsschutzhelfer (ISH) für den Einsatz bei den Gesundheitsämtern zu rekrutieren. Neben dem Aufbau der Vermittlungsplattform gehören die Konzep- tionierung der Öffentlichkeitsarbeit und die Betreuung der ISH bis zur Übergabe an das Gesundheitsministe- rium (MSAGD) zu den Aufgaben der EA in diesem Pro- jekt. Gemeinsam mit dem DRK-Landesverband Rheinland- Pfalz wurde eine Homepage verbunden mit einer Ver- mittlungsplattform eingerichtet. Über diese Plattform wurden mehr als 1.000 Menschen für unterschiedliche Einsatzstellen geworben. 17
5. Europäische Kooperationen Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ent- Das Obere Mittelrheintal in Rheinland-Pfalz oder die wicklungen innerhalb der Europäischen Union (EU), Altstadt von Sevilla in Spanien führten es uns vor Au- scheint es aktueller denn je, den europäischen Ge- gen: Europa verfügt über ein sehr breitgefächertes kul- danken mit Leben zu füllen. Die Umsetzung gemein- turelles Erbe. Um dieses langfristig zu bewahren und samer Projekte mit Partnerinnen und Partnern aus an- nachhaltig zu bewirtschaften, werden im Rahmen des deren Ländern der EU leistet dazu einen wesentlichen EU-Projektes „Heritage Pro“ in Kooperation mit fünf Beitrag. Von einem gegenseitigen Erfahrungs- und europäischen Einrichtungen ein interdisziplinäres Be- Wissensaustausch sowie der Erarbeitung gemeinsamer rufsweiterbildungsprogramm sowie Richtlinien für Projekte profitieren sowohl die EA als auch die Part- Kulturerbe-Verwalterinnen und -Verwalter entwickelt. nerinstitutionen. Die EA hat in den vergangenen Jahren Hauptziel ist es, die Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich der europäischen Zusammenarbeit bereits verschiedener Berufsgruppen rund um den Erhalt von Expertise erlangt und ihre europäischen Kooperationen Kulturerbe in Europa miteinander zu verknüpfen. Dabei vertieft. Seit dem Jahr 2018 ist die EA Partner in einem soll sowohl die Qualität verbessert als auch das vor- EU-Projekt: Das Projekt „Heritage Pro“ wird im Rahmen handene Potenzial durch gegenseitigen Austausch ge- des Programms ERASMUS+ der Europäischen Kommis- nutzt werden. Ursprünglich sollte das Projekt im März sion kofinanziert. 2021 enden. Aufgrund von Verzögerungen durch die COVID-19-Pandemie wurde die Projektlaufzeit bis zum Ein weiterer Ansatzpunkt, die Vielfalt Europas für Ent- 31. Mai 2021 verlängert. wicklungen in Rheinland-Pfalz zu nutzen, ist der Auf- bau von Kooperationen mit Institutionen, die ein ähn- Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2018 und der liches Aufgabenspektrum wie die EA haben. Durch den Erarbeitung des grundlegenden theoretischen Weiter- fachlichen und kulturellen Austausch gewinnt die EA bildungsprogramms im Jahr 2019 stand 2020 zunächst nicht nur Ideen für ihre Arbeit in Rheinland-Pfalz, son- dessen Fertigstellung und Übersetzung auf der Tages- dern profitiert auch von vielseitigen Erfahrungen aus ordnung. Das Weiterbildungsprogramm besteht aus ganz Europa. In den vergangenen Jahren kooperierte fünf Modulen, welche sich interdisziplinären Themen- die EA bereits mit der Region Carnuntum aus Nieder bereichen rund um das Kulturerbe widmen und ist österreich, dem Antonine Wall in Schottland und dem nun auf Deutsch, Englisch und Spanisch frei verfügbar. Archäologiepark in Xanten. Des Weiteren stand im Jahr 2020 die Erstellung der weiteren Ergebnisse im Zentrum des Projektes. Zum Um eine Übertragung der in den Kooperationen ge- einen wurden umfassende Richtlinien und Leitfäden wonnenen Erkenntnisse auf Rheinland-Pfalz zu ermög- zum Umgang mit dem Weiterbildungsprogramm ent- lichen, sollte im Jahr 2020 ein Kulturerbe-Forum mit wickelt. Zum anderen wurde ein Trainingskit erstellt, den europäischen Partnern stattfinden. Zudem war ein welches direkt anwendbare Dokumentvorlagen und Besuch einer Delegation von der schottischen Initia- konkrete Handlungsanweisungen für die Arbeit von eu- tive „Historic Scotland“ in der Limes-Region geplant. ropäischen Kulturerbe-Verwalter*innen beinhaltet. Die Hauptziel dabei ist, den Akteurinnen und Akteuren An- vorläufigen und englischsprachigen Versionen dieser regungen für ihre eigene Arbeit zu geben und durch ei- Ergebnisse wurden Anfang November 2020 fertigge- nen organisierten Austausch Einblicke in Arbeitsweisen stellt. Zudem haben die organisatorischen Vorbereitun- und -prozesse anderer Regionen zu erhalten. Beide Pro- gen für ein abschließendes europäisches Trainingscamp jekte mussten aufgrund der COVID-19-Pandemie auf für junge Berufseinsteiger im Kulturerbe-Sektor be- unbestimmte Zeit verschoben werden. Eine Wieder gonnen. Dieses soll in Rheinland-Pfalz stattfinden und holung ist für das Jahr 2021 geplant. wird hauptverantwortlich von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. geplant und durchgeführt. 18
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