TÄTIGKEITSBERICHT 2020 - Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V - Entwicklungsagentur Rheinland ...

 
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TÄTIGKEITSBERICHT 2020
Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V.
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Inhalt

1   Vorwort                                                                                                                        3

2   Wir trauern um Franz Schafranski                                                                                               4

3   Landeskoordinationsstelle Impfen                                                                                               4

4   Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal                                                                                5
    Ausstellung „Unsere BUGA beginnt jetzt!“                                                                                       5
    Bauträger-Koordination                                                                                                         6
    Burgenblogger                                                                                                                  6
    Burggärten-Machbarkeitsstudie                                                                                                  7
    Datenwelt – Imageanalyse                                                                                                       7
    Erfassung besonderer Aussichtsorte	                                                                                            8
    Erfassung besonderer Orte                                                                                                      8
    Hochschul-Kooperationen                                                                                                        9
    Hotel-Ansiedlungsmanagement                                                                                                    9
    Kommunale Klima-Anpassung                                                                                                    10
    Kulturregionen RLP – Modellregion                                                                                            10
    Mobilität – Lösungsansätze                                                                                                   11
    Pressearbeit                                                                                                                 11
    Promo-Tour                                                                                                                   12
    Stakeholder-Konzeption                                                                                                       12

5   Digitalisierung in der Kommunalentwicklung                                                                                   13
    Dorf-Büros                                                                                                                   13
    Digitale Dörfer                                                                                                              14
    Digitale EA                                                                                                                  14
    Digitale Nachbarn                                                                                                            15
    Digitale Kommune – Seminarreihe                                                                                              15
    Digitalwerkstatt zur kommunalen Digitalstrategie                                                                             15
    Kommunale Digitalbeauftragte – Fortbildung                                                                                   16
    Kommunales Crowdfunding                                                                                                      16
    teamRLP – Corona-Infektionsschutzhelfer                                                                                      17

6   Europäische Kooperationen                                                                                                    18

7   Veranstaltungen und Termine                                                                                                  20

8   Der Verein                                                                                                                   23

9   Impressum                                                                                                                    24

          Foto Titelseite: Im August 2020 war Staatssekretärin Nicole Steingaß (2. von links) als BUGA-Beauftragte des Landes auf
          Exkursion im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Mit ihr freuen sich auf die BUGA 2029 (von links): Landrat Frank Puchtler (Vor-
          steher des Welterbe-Zweckverbandes), Mike Weiland (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley), Loreley Tasmin Fetz und
          Jochen Sandner (Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft).
Staatssekretärin Nicole Steingaß
Vorsitzende der Mitgliederversammlung

1. Vorwort                                                   Mit Berthold Stückle als neuem Geschäftsführer geht
                                                             die BUGA 2029 gGmbH ab 2021 in die Durchführungs-
                                                             phase. Als BUGA-Beauftragte der Landesregierung
                                                             werde ich dieses herausfordernde und spannende Zu-
                                                             kunftsprojekt auch weiterhin begleiten.

                                                             Die Corona-Pandemie hat uns 2020 drastisch vor
Sehr geehrte Damen und Herren,                               Augen geführt, dass die Digitalisierung nahezu alle
                                                             Lebens- und Wirkungsbereiche unseres kommunalen
mit den Projekten von heute entwickeln wir Lösungen
                                                             Zusammenlebens betrifft. Homeoffice, digitaler Unter-
und Perspektiven für das Leben von morgen in unseren
                                                             richt sowie Video-Konferenzen und Webinare sind nur
Dörfern und Städten. Dazu gehören ein offener Blick
                                                             einige Beispiele dafür. Gemeinsam mit der Kommunal-
und der Mut, die Initiative zu ergreifen, um gemeinsam
                                                             Akademie Rheinland-Pfalz bietet die Entwicklungs-
Neues zu versuchen.
                                                             agentur die Fortbildung zu „Kommunalen Digitalbe-
In den Arbeitsschwerpunkten und Modellprojekten der          auftragten“ an. Außerdem wurden beim Wettbewerb
Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. spiegelt sich       „Dorf-Büros“ drei weitere Kommunen ausgewählt,
auch 2020 genau das wider: von der Bewältigung der           die mit finanzieller Unterstützung und Beratung der
Corona-Pandemie über die Vorbereitung der Bundes-            Entwicklungsagentur im Dezember 2020 Coworking-
gartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal           Spaces im ländlichen Raum eröffnet haben.
bis hin zum digitalen und demografischen Wandel im
                                                             In diese und zahlreiche weitere Projekte geben wir mit
ländlichen Raum.
                                                             diesem Bericht einen Einblick. Sie alle zeigen: Die Ent-
In den vergangenen beiden Monaten hat die Entwick-           wicklungsagentur blickt trotz Corona-Krise auf ein er-
lungsagentur in der „Landeskoordinationsstelle Impfen“       folgreiches Jahr 2020 zurück. Dafür danke ich allen, die
maßgeblich zu dem erfolgreichen Aufbau von insge-            an den Projekten der Entwicklungsagentur mitwirken.
samt 31 Impfzentren beigetragen.

Trotz Corona liegen auch die Vorbereitungen der BUGA
2029 voll im Zeitplan. Sie ist mit einem Investitions-
und Durchführungshaushalt von 108 Millionen Euro ein         Staatssekretärin Nicole Steingaß
Konjunkturprogramm für die ganze Welterbe-Region.            Vorsitzende der Mitgliederversammlung

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2. Wir trauern um Franz Schafranski

Dr. Franz Schafranski ist am 30. März 2020 verstorben.
Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. hat einen
erfahrenen, hilfsbereiten und hoch kompetenten Kolle-
gen und Mitarbeiter verloren.

Herr Dr. Schafranski leitete seit 2008 Projekte in allen
Landesteilen von Rheinland-Pfalz, zunächst für die Pro-
jektentwicklungsgesellschaft und später für die Ent-
wicklungsagentur.

Sein Herz schlug immer auch für wissenschaftliche
Frage­stellungen rund um die Verbesserung der Lebens-
verhältnisse im Land. Ganz besonders engagierte Herr
Dr. Schafranski sich für junge, lernende Menschen,
denen er offen und jederzeit mit Wissen und Rat zur
Seite stand.

Das Team der Entwicklungsagentur trauert mit seiner
Familie um einen wunderbaren Menschen.                         Dr. Franz Schafranski †

3. Landeskoordinationsstelle Impfen

In Rheinland-Pfalz wurden bis zum 15. Dezember 2020
die Vorbereitungen für eine Impfung gegen COVID-19
weitgehend abgeschlossen. Es wurden 31 Landes-Impf-
zentren in Landkreisen und kreisfreien Städten ein-
gerichtet. In der „Landeskoordinationsstelle Impfen“
stand die Entwicklungsagentur den Kommunen ab der
Kalenderwoche 46 als Ansprechpartner zu Verfügung.

                                                           4
4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

Die BUGA 2029 soll nicht nur als Veranstaltung im Jahr       „Kulturregionen in Rheinland-Pfalz“ der Zukunftsini-
2029 erfolgreich sein, sondern auch zu einem tiefgrei-       tiative Rheinland-Pfalz, der Generaldirektion Kulturel-
fenden und nachhaltigen Strukturwandel im Oberen             les Erbe und der Entwicklungsagentur ist die BUGA-
Mittelrheintal beitragen. Die BUGA ist mehr als eine         Region eines von zwei Testgebieten. Im Dialog relevan-
punktuelle Großveranstaltung: Sie ist mit einem Inves-       ter Akteure werden gemeinsame Themen, tragfähige
titions- und Durchführungshaushalt von 108 Millionen         Strukturen sowie Alleinstellungsmerkmale entwickelt.
Euro ein Konjunkturprogramm für die ganze Welterbe-
                                                             Mit neuer Geschäftsführung geht die BUGA 2029
Region.
                                                             GmbH nun in die Durchführungsphase. Dafür ist Land-
Seit 2015 ist die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz        schaftsarchitekt Berthold Stückle der richtige Mann.
e.V. vom Land Rheinland-Pfalz beauftragt, das Bewer-         Seit 32 Jahren beschäftigt er sich mit der integrierten
bungsverfahren und die Vorbereitungsphase für die            Stadt- und Regionalentwicklung in Verbindung mit den
BUGA 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal zu               Großveranstaltungen. In den vergangenen zwölf Jah-
koordinieren. Nach der erfolgreichen Bewerbung und           ren hat er die erfolgreichen Gartenschauen in Koblenz
der Zusage der Deutschen Bundesgartenschau-Gesell-           2011 und in Heilbronn 2019 als Technischer Leiter und
schaft mbH im Jahr 2018 hat das Projekt BUGA 2029            Prokurist maßgeblich mitgeprägt.
auch 2020 wichtige Fortschritte gemacht.
                                                             „Jede Gartenschau ist einzigartig“, betonte Stückle bei
Zwei wichtige Meilensteine wurden 2020 erreicht. Am          seiner Vorstellung. In den kommenden zehn Jahren,
24. September 2020 war die Bundesgartenschau 2029            über die er das Projekt leiten wird, gehe es am Mit-
im Oberen Mittelrheintal endgültig beschlossene Sa-          telrhein nicht nur um einzelne städtebauliche Maß-
che: Die Versammlung des Welterbe-Zweckverbandes             nahmen. Die Herausforderung liege darin, einen gan-
hatte einstimmig die dafür notwendigen Änderungen            zen Landschaftsraum – und zwar nicht irgendeinen,
in der eigenen Satzung beschlossen und dem Durch-            sondern ein UNESCO-Weltkulturerbe – planerisch,
führungsvertrag zwischen BUGA 2029 gGmbH, Zweck-             touris­tisch und infrastrukturell weiterzuentwickeln. Der
verband und Deutscher Bundesgartenschau GmbH                 hohen Erwartungshaltung ist sich der 56-Jährige be-
(DBG) zugestimmt. Damit ist der Weg frei für den             wusst: „Jetzt gilt es, die Zukunftschancen des Tals zu
Finan­zierungsanteil der Welterbe-Kommunen, die 14,4         nutzen.“ Dabei gelte es, viele unterschiedliche Akteure
Millionen Euro zum BUGA-Gesamtbudget in Höhe von             in fast 50 Städten und Gemeinden sowie die Bürgerin-
108 Millionen Euro beitragen. Im Anschluss konnten           nen und Bürger mitzunehmen.
der Gesellschaftervertrag der BUGA Welterbe Oberes
Mittelrheintal 2029 gGmbH und der Durchführungs-
vertrag unterzeichnet werden. Als Geschäftsführer der        Ausstellung „Unsere BUGA beginnt jetzt!“
BUGA gGmbH ab 2021 wurde Berthold Stückle am
                                                             „Bundesgartenschau 2029: Unsere BUGA beginnt
26. November 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt.
                                                             jetzt!“ lautet der Titel einer Wanderausstellung, die seit
Damit war die Vorbereitungsphase der BUGA 2029               September 2019 durch die 48 Städte und Gemeinden
zum Jahresende 2020 abgeschlossen. Die von den               im Welterbe Oberes Mittelrheintal tourt. Die Ausstel-
Kommunen vorgeschlagenen Veranstaltungsflächen               lung soll in möglichst vielen Orten im Welterbe gezeigt
wurden vom Autorenteam der Machbarkeitsstudie aus            werden. Auf 28 Schautafeln werden die wichtigsten
dem Jahr 2017 weiter überprüft und eingeordnet. Zu           Erkenntnisse und Ergebnisse der Machbarkeitsstudie
neuen Mobilitätsformen in der BUGA-Region gab es             in Text und Bild präsentiert. Weil die räumlichen Ge-
bereits mehrere Workshops, deren Ergebnisse in ein           gebenheiten in den 48 Städten und Gemeinden im
Handbuch eingeflossen sind. Im gemeinsamen Projekt           Welterbe sehr unterschiedlich sind, wurden bislang vier

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TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

Ausstellungen in drei verschiedene Größen produziert:        Die DB hat Anfang des Jahres einen „Lenkungskreis
DIN A0, DIN A1 und zwei Mal als Roll-Ups.                    BUGA 2029“ ins Leben gerufen. Dieser soll die Bau-
                                                             maßnahmen an den Verkehrsstationen im Hinblick auf
Ergänzende Informationen zu den 28 Tafeln der
                                                             die BUGA abstimmen. Im Rahmen eines gemeinsamen
Wander­ausstellung finden die Besucherinnen und Be-
                                                             Treffens und einer internen Beratung von Ministerien
sucher in einer ersten BUGA-App. Diese kann über
                                                             und Verkehrsverbünden mit der Entwicklungsagentur
OR-Codes auf den Ausstellungstafeln abgerufen und
                                                             wurden Vorschläge erarbeitet, wie die Verkehrsstatio-
auf Smartphones installiert werden. Neben aktuellen
                                                             nen im Hinblick auf die Veranstaltung im Jahr 2029
News, Fotos und Videos beinhaltet sie auch die 28 Aus-
                                                             deutlich verbessert werden können.
stellungstafeln sowie Termine. Zu 16 Tafeln gibt es in
der App ausführliche Zusatzinfos.                                	Deutsche Bahn, Landesbetrieb Mobilität Rhein-
                                                                   land-Pfalz, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung,
Die Ausstellung war bislang an 16 Standorten zu sehen:
                                                                   Hessen Mobil, Ministerium für Wirtschaft,
Koblenz, Bingen, Lahnstein, St. Goar, Kamp-Bornhofen,
                                                                   Verkehr Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-
Loreley-Besucherzentrum, Dachsenhausen, Emmels-
                                                                   Pfalz, Arbeitsgemeinschaft BUGA 2029
hausen, Dahlheim, Osterspai, Bacharach, Rüdesheim,
Boppard, Kaub, Braubach und Lorch. Die Besucherzahl               seit 2019
wird auf insgesamt mehr als 30.000 geschätzt. Ab März
                                                                  Welterbe Oberes Mittelrheintal
2020 musste die Tour wegen der Corona-Pandemie bis
zum Ende der Sommerferien pausieren. Eine weitere
Corona-Pause folgte ab November 2020. Für Frühjahr
                                                             Burgenblogger
und Sommer 2021 haben weitere Gemeinden bereits
ihr Interesse an der Ausstellung bekundet.                   Seit 2015 sorgt in den Sommermonaten eine Burgen-
                                                             bloggerin bzw. ein Burgenblogger durch ihr/sein multi-
     2019 – 2021
                                                             mediales Storytelling für mediale Aufmerksamkeit im
     Welterbe Oberes Mittelrheintal                          Welterbe Oberes Mittelrheintal – der BUGA-Region.
                                                             Unterstützt wird die Entwicklungsagentur dabei von
   	
    www.buga2029.blog
                                                             der GDKE, die Wohnräume auf Burg Sooneck und in
                                                             der Festung Ehrenbreitstein zur Verfügung stellt, und
                                                             von der Rhein-Zeitung, die regelmäßig Artikel und
Bauträger-Koordination
                                                             Fotos der Bloggerin/des Bloggers veröffentlicht.
Die BUGA findet in einem der verkehrsreichsten Ge-
                                                             Das Projekt Burgenblogger sollte 2020 fortgesetzt wer-
biete Deutschlands statt. Damit die Baumaßnahmen
                                                             den, wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie un-
der beteiligten Träger der Verkehrsinfrastruktur nicht
                                                             terbrochen. Allerdings arbeitet Mareike Rabea Knevels
oder möglichst gering mit den Vorbereitungen und der
                                                             als Burgenbloggerin 2019 im Auftrag der Entwicklungs-
Durchführung der Veranstaltung kollidieren oder zu Be-
                                                             agentur an einem Buchprojekt über die Menschen,
einträchtigungen führen, ist ein Informationsaustausch
                                                             Heimat und Sehnsucht im Welterbe Oberes Mittel-
mit dem Ziel der bestmöglichen Abstimmung etabliert
                                                             rheintal. 2021 soll wieder eine neue Burgenbloggerin
worden. Es erfolgt ein Austausch über die geplanten
                                                             oder ein neuer Burgenblogger auf der Burg Sooneck
Maßnahmen durch die Bauträger. Treffen zu aktuellen
                                                             ein­ziehen, sofern die Corona-Entwicklung dies zulässt.
oder mittelfristigen Themen werden nach Bedarf ein-
berufen.

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TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

    	Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-          beispielhafter Konzepte zur Inwertsetzung einzelner
      Pfalz, Rhein-Zeitung                                  Burgen soll 2021 ein zweites Expertengespräch statt-
                                                            finden.
     Welterbe Oberes Mittelrheintal
                                                                	Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
     seit 2015
                                                                 Welterbe Oberes Mittelrheintal
   	
    www.burgenblogger.de
                                                                 September 2019 bis Juli 2021

Burggärten-Machbarkeitsstudie
                                                            Datenwelt und Imageanalyse
Die Machbarkeitsstudie zur „Inwertsetzung der Burg-
gärten und Freiräume von Burgen im Welterbegebiet           Die Datenwelt soll als Steuerungsgrundlage für ver-
Oberes Mittelrheintal“ soll aufzeigen, wie die in der       schiedene Aufgaben im Rahmen der vorbereitenden
Vorstudie erfassten Entwicklungspotenziale der Burg-        Maßnahmen zur BUGA 2029 dienen. Dazu gehören
gärten noch umfassender genutzt werden können. Da-          insbesondere die Abschätzung Marketing-relevanter
bei sollen auch die Freiräume von Burgen berücksich-        Aktivitäten und die Erfolgskontrolle für die Veranstal-
tigt werden, bei denen keine historischen Burggärten        tung selbst. Im Zeitverlauf sollen die BUGA-Image-
nachzuweisen sind.                                          Effekte regional und national erhoben werden, um
                                                            die Wirkung auf Lebens- und Standortqualität sowie
Das Projekt besteht aus zwei Modulen. In Modul 1 wer-
                                                            Markenstärke einschätzen zu können.
den die Voraussetzungen zur Inwertsetzung der Burg-
gärten und Freiräume geklärt – unter anderem das            Seit Oktober 2018 wird die Datenerhebung auf Grund-
Interesse und die Bereitschaft der Burgeigentümer so-       lage der Erfahrung der ift Freizeit und Tourismusbera-
wie die Besitzverhältnisse. In Modul 2 geht es um die       tung GmbH mit früheren und aktuellen Bundesgarten-
Entwicklung und Umsetzung von Konzepten und Pro-            schauen konzipiert und durchgeführt. Um die Wirkung
jekten.                                                     der BUGA auf die Entwicklung des Images der Region
                                                            nach und bei den Bürgern im Welterbe-Gebiet ein-
Das Landschaftsbüro (RMPSL) hat gemeinsam mit
                                                            schätzen zu können, wurde von ift ein Fragebogen ent-
der ift Tourismusberatung einen Fragebogen für die
                                                            wickelt. Im Rahmen einer Online-Befragung wurden
Erhebung der in Modul 1 zu erfassenden Grundlagen
                                                            die aktuelle Situation, Stärken und Schwächen, die Er-
erarbeitet. Aufgrund der Corona-bedingten Kontakt-
                                                            wartungen und das Besuchsverhalten abgefragt.
einschränkungen mussten die Befragungen telefonisch
erfolgen. Erst im Juli konnten Besichtigungen vor Ort       Im Juli 2020 wurden 1.127 Menschen repräsentativ be-
aufgenommen werden. Diese wurden am 30.09.2020              fragt. Davon wohnen 508 Befragte in einem Umkreis
abgeschlossen. Die Auswertung der Befragungen wird          von 45 Minuten Fahrzeit um das Obere Mittelrheintal.
um ein Gespräch mit der GDKE ergänzt, um die ge-            Diese wurden zu ihrer Kenntnis und Bewertung sowie
planten Maßnahmen für die von der GDKE betreu-              zu ihren Erwartungen in Bezug auf das Entwicklungs-
ten Liegenschaften kennenzulernen. Danach wird ein          potenzial der BUGA 2029 befragt. 24 % der Einwohner
Zwischenbericht angefertigt.                                in der Region wissen, dass 2029 eine BUGA stattfin-
                                                            det. Bundesweit liegt der Wert immerhin bei 12 %. Für
Für die zweite Projektphase wurde von den beauf-
                                                            67 % der Befragten, die das Obere Mittelrheintal
tragten Büros ein erster Entwurf für die Beurteilung
                                                            kennen, wird ein Besuch aufgrund der BUGA eventuell
geeigneter Maßnahmen vorbereitet. Zur Ausarbeitung
                                                            bzw. auf jeden Fall interessanter.

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TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

Die Erwartungen der Befragten an eine BUGA richten            Erfassung besonderer Orte
sich auf innovative und nachhaltige Mobilitätsangebo-
                                                              Die kulturhistorische und landschaftskulturelle Viel-
te, zukunftsorientierte Angebote sowohl für die Bürger
                                                              falt im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal ist
als auch für die Gäste, eine Verbesserung des touris­
                                                              einmalig. Zur Vorbereitung der BUGA 2029 werden
tischen Angebotes und einen Imagegewinn für die
                                                              besondere Orte im Welterbe übersichtlich in einer Da-
Region.
                                                              tensammlung erfasst. Sie soll den regionalen und über-
     seit 2019                                                regionalen touristischen Akteuren als Handreichung
                                                              zur Verfügung gestellt werden, um mehr Aufmerksam-
     Welterbe Oberes Mittelrheintal
                                                              keit für die touristischen Potenziale des Welterbes zu
     www.buga2029.blog                                        wecken sowie die touristische Verwertung zu optimie-
                                                              ren.

                                                              Die Entwicklungsagentur erstellt eine Datensamm-
Erfassung besonderer Aussichtsorte
                                                              lung mit sehenswerten und erlebnisreichen Orten
Die landschaftskulturelle Vielfalt des Welterbes Oberes       aller Städte und Gemeinden des Welterbes Oberes
Mittelrheintal (WOM) ist einmalig: Es gibt mehr als           Mittelrheintal. Die Datensammlung dokumentiert und
500 Aussichtspunkte an den Hängen des WOM.                    strukturiert die lokalen Besonderheiten der einzelnen
                                                              Kommunen der Tourismusregion in einer Excel-Tabelle.
Ausblicke auf den Rhein, auf Rheinkurven und Burgen,
                                                              Als besondere Orte sind Orte definiert, die interessan-
auf bewaldete Hänge oder Weinhänge bilden ein ab-
                                                              te Geschichten erzählen, historische Ereignisse, Kunst,
wechslungsreiches Panorama. Mit dem Projekt „WOM
                                                              Musik und Naturphänomene erlebbar machen oder
Aussichtspunkte“ erstellt die Entwicklungsagentur eine
                                                              außergewöhnliche Aktivitäten, Produkte, Unterkünfte
Datenbank, in der die wichtigen Informationen zu je-
                                                              und Veranstaltungen anbieten.
dem Punkt festgehalten werden.
                                                              Für mehr als 1000 besondere Orte von insgesamt
Ziel ist es, durch eine systematische Erfassung und
                                                              1.100 sind kurze Infotexte fertiggestellt. Für bisher 39
Dokumentation die bestehenden touristischen Poten-
                                                              der insgesamt 48 Städte und Ortsgemeinden des Welt-
ziale aufzuzeigen. Im Hinblick auf die BUGA soll das
                                                              erbe-Gebiets sind kommunale Listen mit besonderen
erarbeitete Informationsangebot neue Möglichkeiten
                                                              Orten erstellt. Die EA hat entsprechend 39 Bürger-
für die touristische Wertschöpfung liefern.
                                                              meister*innen über ihre jeweilige kommunale Liste der
In Zusammenarbeit mit den Kommunen wurden dazu                besonderen Orte informiert und die Überprüfung der-
die Standorte identifiziert. In Vor-Ort-Erhebungen wer-       selben angefragt. Mit bisher vier touristischen Stütz-
den grundlegende Merkmale unter anderem zur Lage              punkten im Welterbe Oberes Mittelrheintal wurde die
und Beschaffenheit erfasst. Die Bestandsaufnahme der          Aufnahme von besonderen Orten in das touristische
Aussichtspunkte, die sich an den Hängen des Oberen            Informationssystem „Deskline“ verabredet.
Mittelrheintals aneinanderreihen, umfasst beispiels-
                                                                   2018 – 2021
weise das Landschaftserlebnis, die Ausstattung und die
Zugänglichkeit der einzelnen Aussichtsorte.                        Welterbe Oberes Mittelrheintal

     2018 – 2021

     Welterbe Oberes Mittelrheintal

                                                          8
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

Hochschul-Kooperationen                                         	Hochschule Koblenz, Universität Koblenz, Tech-
                                                                  nische Hochschule Bingen, Hochschule Geisen-
Die Zusammenarbeit mit Hochschulen wurde 2020
                                                                  heim, Frankfurt University of Applied Sciences,
fortgeführt. Kooperationspartner sind die Hochschule
                                                                  Technische Universität Kaiserslautern
Koblenz, die Universität Koblenz, die TH Bingen, die
Hochschule Geisenheim sowie die Frankfurt Universi-              2018 – 2021
ty of Applied Sciences und die Technische Universität
                                                                 Welterbe Oberes Mittelrheintal
Kaiserslautern.

Ziel der Kooperationen ist, den Informationsaustausch
mit den Hochschulen zu intensivieren, Studien- und          Hotelansiedlungs-Management
Forschungsprojekte mit Bezug zur BUGA 2029 zu ini­
                                                            Die Hotelbedarfs-Analyse der IHK Koblenz und der Ent-
tiieren und die Kompetenzen der Hochschulen mit
                                                            wicklungsagentur aus dem Jahr 2018 hat aufgezeigt,
Blick auf die Herausforderungen des Oberen Mittel-
                                                            dass im Welterbe Oberes Mittelrheintal rund 3.000
rheintals zusammenzuführen.
                                                            Gästebetten fehlen. Ebenfalls wird die Wirtschaftskraft
Im Jahr 2020 fanden drei digitale hochschulübergrei-        in den kommenden Jahren durch zwei Faktoren negativ
fende Treffen statt, um den Informationsaustausch und       beeinflusst werden: Aufgrund der demografischen Ent-
die Kooperation untereinander zu fördern. Im August         wicklung werden die Zahl der Auspendler und damit die
2020 wurde eine Pressemitteilung zur BUGA-Hoch-             Höhe der Kaufkraft sinken. Zudem wird sich der Fach-
schulkooperation in relevanten und regionalen Medien        kräftemangel angesichts der bestehenden wirtschaftli-
veröffentlicht. An der Hochschule Koblenz wurde im          chen Entwicklung im Mittelrheintal weiter verschärfen.
April das Lehrforschungsprojekt „Zukunft Dorf“ been-
                                                            Es besteht Handlungsbedarf, um diesem Trend entge-
det, das drei ausgewählte Orte im Oberen Mittelrhein-
                                                            genzuwirken und Investitionen in die Beherbergungs-
tal untersuchte. Ein Konzept für ein Folgeprojekt zur
                                                            infrastruktur im Mittelrheintal zu erhöhen. Dazu soll
nachhaltigen Ortsentwicklung im Oberen Mittelrhein-
                                                            ein gemeinsames Hotel-Ansiedlungsgutachten für das
tal wurde im Dezember eingereicht. Im September
                                                            Welterbe Oberes Mittelrheintal erstellt werden, das
2020 wurde das Projekt „Soundscapes – Untersuchung
                                                            potenzielle Flächen für Hotel- und Beherbergungs-
zur Qualität akustischer und ästhetischer Umgebun-
                                                            standorte aufzeigt. Ziel ist es, das Mittelrheintal für
gen in der rheinland-pfälzischen Stadt Kaub“ durch
                                                            Investoren als eine Einheit beziehungsweise Region zu
die Technische Universität Kaiserslautern abgeschlos-
                                                            präsentieren.
sen. Die Universität Koblenz führte im Oktober 2020
eine Veranstaltung mit universitären Vertretern und             	IHK Koblenz, Zweckverband Welterbe Oberes
Akteuren aus dem Oberen Mittelrheintal zum Thema                  Mittel­rheintal, Romantischer-Rhein-Tourismus
nachhaltige Entwicklung des Weltkulturerbes Oberes                GmbH sowie die Wirtschaftsförderungen der Land-
Mittelrheintal durch.                                             kreise Rhein-Hunsrück, Rhein-Lahn, Rheingau-
                                                                  Taunus, Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz
Darüber hinaus sind verschiedene Studienarbeiten mit
Bedeutung für die Entwicklung des Oberen Mittel­                 2020 – 2021
rheintals durchgeführt oder initiiert worden. Ferner
                                                                 Welterbe Oberes Mittelrheintal
prämierte die Entwicklungsagentur im August 2020
eine Studienarbeit zu Mobilitätskonzepten im Oberen
Mittelrheintal der Frankfurt University of Applied
Sciences.

                                                        9
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

Kommunale Klima-Anpassung                                      regionen entwickelt werden, die Anregungen für ganz
                                                               Rheinland-Pfalz geben und den überregionalen Aus-
Die Studie zur kommunalen Klima-Anpassung zeigt auf,
                                                               tausch fördern: das Welterbe Oberes Mittelrheintal und
wie die Kommunen im Welterbe Oberes Mittelrheintal
                                                               Rheinhessen.
von den Folgen des Klimawandels betroffen sind und
wie sie handeln können, um auf das sich verändernde            Das Projekt soll Impulse zur Bildung von Netzwerken
Klima positiv Einfluss zu nehmen. Durch die Einbindung         in den Kulturregionen geben und zur Entwicklung von
der drei Hochschulen wurde sichergestellt, dass bei der        Zukunftsplänen sowie der Profilierung der Außenwahr-
Studie die unterschiedlichen Kompetenzen der Hoch-             nehmung beitragen. Für die jeweilige Kulturregion soll
schulen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung be-             ein Narrativ entwickelt und die Identifikation innerhalb
rücksichtigt werden.                                           der Region gestärkt werden. Die kulturelle Identität
                                                               eines ansonsten auch heterogenen Welterbes Oberes
Im Fokus der Studie stehen die folgenden klimarelevan-
                                                               Mittelrheintal kann auch wichtige Erkenntnisse für die
ten Handlungsfelder: Grünstrukturen, Wassernutzung
                                                               Entwicklung und Vermarktung der BUGA 2029 liefern.
und Gewässer, Bodenversiegelung sowie Kaltluftent-
stehungsgebiete und -bahnen. Durch Desktopanalysen             Der tradierte Kulturbegriff wird mit dem Konzept der
und Ortsbegehungen wurden die bestehenden Prob-                Kulturregion aufgebrochen. Unterschiedliche Ansätze
lemfelder in ausgewählten Teilräumen des Welterbe-             und Fragestellungen von Kulturregion werden zusam-
Gebiets ermittelt sowie geeignete Maßnahmen zur                mengeführt: etwa Landesentwicklungsplanung, Touris­
kommunalen Klimaanpassung aufgezeigt und durch                 mus und kulturelle Förderung. Zu Kultur zählen in die-
positive Beispiele verdeutlich.                                sem Sinne: Sprache, Essen/Trinken, Arbeit, Industrie,
                                                               Wirtschaft, alles menschliche Schaffen, Kunst, Vergan-
Ein intensiver Austausch über das Arbeitskonzept und
                                                               genes, Tradition und Brauchtum, Kulturelles Erbe etc.
die Arbeitsstände der Studie mit Vertreterinnen und
                                                               Die EA bringt ihre Expertise in der Regionalentwicklung
Vertretern der drei Hochschulen fand regelmäßig in
                                                               ein, insbesondere in Verbindung zum Vorhaben BUGA
digitaler Form statt. Die Autorinnen und Autoren ha-
                                                               2029 auch den Kontakt zu Akteuren. Bei einer Fach-
ben fachspezifische Kapitel verfasst und zur kritischen
                                                               tagung mit Minister Konrad Wolf wurde das Projekt im
Überarbeitung ausgetauscht. Im Dezember wurde die
                                                               August 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Endfassung der Studie eingereicht.
                                                               Für das Obere Mittelrheintal laufen Befragungen, eine
    	Hochschule Koblenz, Technische Hochschule
                                                               Netzwerkanalyse der TU Kaiserslautern bezüglich der
      Bingen, Hochschule Geisenheim
                                                               Kommunikation zwischen Kommunen und Kultur-
     2019 – 2020                                               schaffenden und Workshops zur Entwicklung einer
                                                               Informationsplattform im Welterbe-Gebiet. Aufgrund
     Welterbe Oberes Mittelrheintal
                                                               der Corona-Pandemie hat sich der zeitliche Ablauf ver-
                                                               zögert. Ein Workshop wurde als Video-Konferenz nach-
                                                               geholt. Weitere digitale Tagungen sollen folgen. Der
Kulturregionen Rheinland-Pfalz –                               Projektabschluss ist auf 2021 verschoben.
Modellregion Oberes Mittelrheintal
                                                                   	Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz, Generaldirek-
Der mit dem Projekt ausgelöste Entwicklungsprozess                   tion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
soll die Bildung von Kulturregionen in Rheinland-Pfalz
                                                                    2019 – 2021
anregen, die von den Regionen aus eigener Kraft wei-
tergeführt werden. Zunächst sollen dazu zwei Modell-                Welterbe Oberes Mittelrheintal

                                                          10
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

Mobilität – Lösungsansätze                                     Ein weiterer Aspekt sind die Bahnhöfe als Verkehrs-
                                                               knotenpunkte: Die Entwicklungsagentur hat in den
Das Projekt knüpft an die Studie zur nachhaltigen
                                                               vergangenen Monaten eine Master- und eine Bachelor-
Mobilität im Welterbe-Gebiet an, die das Institut
                                                               Abschlussarbeit mit Schwerpunkt BUGA-Vorbereitung
raumkom erstellt hat. raumkom hat die Situation im
                                                               begleitet. Eine Thesis sollte zur Erfassung und Bewer-
Welterbe weiter analysiert und praxisbezogene Vor-
                                                               tung des Zustands und der Funktionalität aller Bahn­
schläge und Beispiele vor Ort entwickelt.
                                                               höfe im Oberen Mittelrheintal dienen. Die Master­
Aufgrund der Corona-Pandemie entfielen die im                  arbeit erforscht die Situation und Verbesserung der
Rahmen der Erstellung des Handbuchs ursprüng-                  Radinfrastruktur an sämtlichen Bahnhöfen. Dies steht
lich geplanten Gespräche vor Ort. Dafür hat das Büro           im Zusammenhang mit aktuellen Förderprogrammen
umfangreiche Recherchen vorgenommen und Empfeh-                zu Verbesserung nachhaltiger Mobilitätskonzepte.
lungen erarbeitet, die praktische lokale Lösungsansätze
                                                               In diesem Kontext hat die Entwicklungsagentur im
aufzeigen.
                                                               Austausch mit dem Verkehrsministerium Rheinland-
raumkom hat im Juni einen vorläufigen Entwurf einer            Pfalz und den betroffenen Verkehrsverbünden die Pla-
Untersuchung mit Empfehlungen für eine nachhalti-              nungen für die (barrierefreie) Aufwertung der Verkehrs-
ge Entwicklung der Mobilität im Oberen Mittelrhein-            stationen im Oberen Mittelrheintal beraten. Ziel der
tal vorgelegt. Die Anregungen sind gerade auch für die         Beratungen war eine bestmögliche Ausgestaltung der
nachhaltige Weiterentwicklung lokaler Konzepte zur             Haltepunkte als vorbereitende Maßnahme zur BUGA
Förderung nachhaltiger und klimafreundlicher Mobili-           2029 zu erreichen.
tät hilfreich.
                                                                    2019 – 2020
Es gibt weitere Einzelprojekte zur Vorbereitung der
                                                                    Welterbe Oberes Mittelrheintal
BUGA: Die Mobilität der Einwohner und Besucher soll-
te bereits im Vorfeld der BUGA 2029 verbessert wer-
den. Neben der Grundlagenstudie von raumkom erge-
                                                               Pressearbeit
ben sich weitere Einzelaspekte.
                                                               Um die Wertschätzung der kommunalen Entscheider
Dazu gehört die Radverleih-Infrastruktur. Die Entwick-
                                                               sowie die Begeisterung und Identifikation der einhei-
lungsagentur hat in Kooperation mit der IHK Koblenz
                                                               mischen Bevölkerung für eine BUGA 2029 aufrechtzu-
und der Romantischer-Rhein-Tourismus GmbH im Sep-
                                                               erhalten, ist eine aktive und kontinuierliche Presse- und
tember 2020 zu einem Informationstermin zum The-
                                                               Medienarbeit erforderlich.
ma Radverleihsystem im ländlichen Raum eingeladen.
Dabei stand ein Best Practice Beispiel für den Rhein-          Die Pressearbeit macht bis 2021 deutlich, dass die
Sieg-Kreis und ein Planungskonzept für ein Radver-             BUGA das Mittel der integrierten Regionalentwicklung
leih-System für das gesamte Mittelrheintal im Fokus.           ist, um das Welterbe fit für die Zukunft zu machen.
Unter fast 30 Teilnehmern fand ein interessierter und          Hilfreich waren dabei bereits die öffentlichen Prä-
reger Austausch statt. Erste Rückmeldungen aus der             sentationen der BUGA-Wanderausstellung, über die
Region und aus der Stadt Koblenz lassen erkennen, dass         Printmedien, Hörfunk und Fernsehen positiv berichtet
das Thema sehr präsent ist und vertiefende Gespräche,          haben. Der Presseverantwortliche besucht außerdem
insbesondere mit dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel,              regelmäßig Redaktionen, die über die Welterbe-Region
geführt werden sollten.                                        berichten, um ein langfristiges Vertrauensverhältnis
                                                               aufzubauen. Aufgrund der Corona-Pandemie waren die
                                                               Besuche 2020 nur eingeschränkt möglich.

                                                          11
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 4. Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal

Bis Ende November 2020 wurden im Presse-Archiv                Stakeholder-Konzeption
mehr als 250 Veröffentlichungen zum Thema BUGA
                                                              Die Entwicklungsagentur erstellte im Jahr 2020 für
2029 verzeichnet. Zu den herausragenden Ereignis-
                                                              die BUGA 2029 GmbH ein Stakeholder-Konzept. Da-
sen zählten neben der BUGA-Wanderausstellung vor
                                                              rin werden die Interessensgruppen, deren Unterstüt-
allem die einstimmige Entscheidung der Kommunen
                                                              zung für die BUGA-Entwicklung relevant ist, definiert.
im Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal zur
                                                              Es wurde eine umsetzungsorientierte Konzeption zur
BUGA-Finanzierung im September und die Vorstellung
                                                              strukturierten Kommunikation mit den Stakeholdern
des neuen BUGA-Geschäftsführers Berthold Stückle im
                                                              im Einflussbereich der BUGA 2029 erstellt. Ziel ist es,
November 2020.
                                                              alle Stakeholder gezielt über die BUGA 2029 zu infor-
    	Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft                 mieren.
      GmbH
                                                              Darüber hinaus sollen durch die Gespräche und Infor-
     2019 – 2021                                              mationsveranstaltungen persönliche Kontakte aufge-
                                                              baut und gepflegt sowie Multiplikatoren für die BUGA
     Welterbe Oberes Mittelrheintal
                                                              2029 gewonnen werden. Für die Gespräche mit den
                                                              Stakeholdern werden Informationen analog eines Leit-
                                                              fadens zusammengestellt.
Promo-Tour
                                                              Corona-bedingt mussten viele Termine im Frühjahr und
Ein positives Image der BUGA zu erzeugen, vor Ort Prä-
                                                              auch im Herbst abgesagt beziehungsweise verschoben
senz zu zeigen und als Ansprechpartner aufkommende
                                                              werden. Diese sollen in 2021 neu terminiert werden.
Fragen zu beantworten oder weiterzuleiten sind die
Ziele der Informations- und Promotour. Angesprochen                2019 – 2021
werden die Bürger im Welterbe Oberes Mittelrheintal.
                                                                   Welterbe Oberes Mittelrheintal
Darüber hinaus werden ansässige Betriebe, Touristen-
informationen, Akteure sowie jeder, der Multiplikator
für die Promotion der BUGA sein kann, angesprochen.
Hierfür werden alle Ortschaften im Welterbe-Gebiet
besucht. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden seit
März 2020 keine öffentlichen Veranstaltungen der
Kommunen oder Vereine besucht, sondern häufiger
Einzelgespräche mit Bürgermeistern und Touristikern
geführt oder Werbemittel bereitgestellt.

     2019 – 2021

     Welterbe Oberes Mittelrheintal

                                                         12
5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung

Die Corona-Pandemie hat es 2020 drastisch mit Umstellun-               Gegenstand des Projektes „team RLP“ ist die Einrichtung
gen auf Homeoffice, digitalem Unterricht und Video-Konfe-              einer Vermittlungsplattform für Freiwillige im Zusammen-
renzen statt Präsenztreffen vor Augen geführt: Die Digitalisie-        hang mit der Corona-Pandemie für Angebote der Hilfsorga-
rung ist allgegenwärtig – sie betrifft nahezu alle Lebens- und         nisationen und als Infektionsschutzhelferinnen und -helfer
Wirkungsbereiche unseres kommunalen Zusammenlebens.                    (ISH). Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Ende März 2020
                                                                       die EA beauftragt, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für
Gemeinden in Rheinland-Pfalz stehen vor der Herausforde-
                                                                       die Corona-Nachverfolgung zu werben.
rung, mit den rasanten Entwicklungen in einer digitalen Welt
Schritt zu halten und die Chancen mit ihren jeweils unter-
schiedlichen strukturellen Voraussetzungen zu nutzen. Die
                                                                       Dorf-Büros
Entwicklungsagentur hat auch im Jahr 2020 neue Aktivi-
täten im Bereich der „kommunalen Digitalisierung“ initiiert            Die EA betreibt einen Coworking Space in der Stadt Prüm
und bestehende Projekte weiterentwickelt.                              und ermittelt dadurch Erkenntnisse über Zielgruppen, Be-
                                                                       darfe, Ausstattung und Betriebsmodell von Co-Working
Die Personen, die in der Kommune die kommunale Digitali-
                                                                       Spaces im ländlichen Raum. Die Erkenntnisse und Ergeb-
sierung koordinieren, kommunale Digitalstrategien realisieren
                                                                       nisse sind auf andere ländliche Regionen in Rheinland-
und digitale Projekte umsetzen, werden für diese Tätigkeit
                                                                       Pfalz übertragbar.
qualifiziert: Sie werden zu „Kommunalen Digitalbeauftrag-
ten“ fortgebildet. Die Fortbildung wird von der Kommunal-              Beim Projekt Dorf-Büros werden im ländlichen Raum von
Akademie Rheinland-Pfalz angeboten und organisiert. Die                Rheinland-Pfalz werden solche Coworking Spaces einge-
Entwicklungsagentur hat die Konzeption begleitet und ge-               richtet und mehrere Jahre lang betrieben. Die Erkenntnisse
staltet.                                                               des „Schreibtisch in Prüm“ werden somit auf andere länd-
                                                                       liche Regionen in Rheinland-Pfalz übertragen und erwei-
Das Modellprojekt „Kommunales Crowdfunding“ untersucht,
                                                                       tert. Die Kommunen verpflichten sich, das Dorf-Büro nach
ob Crowdfunding eine Möglichkeit darstellt, um bestimmte
                                                                       Ablauf der Unterstützung zwei weitere Jahre eigenständig
Projekte bzw. um kommunale Eigenanteile von Förderpro-
                                                                       zu betreiben. Die Standorte der Dorf-Büros werden durch
grammen zu finanzieren, welche Voraussetzungen es dafür
                                                                       drei Wettbewerbsverfahren (2019, 2020, 2021) ermittelt.
gibt und was Kriterien der Durchführung sind.
                                                                       Das Dorf-Büro DEULUX der Verbandsgemeinde Trier-Land
Die Erkenntnisse aus dem „Schreibtisch in Prüm“ werden
                                                                       musste wegen der Corona-Pandemie von April bis Ende
seit 2019 im erweiterten Modellprojekt „Dorf-Büros – Co-
                                                                       Juni schließen. Ausschlaggebend war die Lage an der zeit-
working Spaces in Rheinland-Pfalz“ genutzt und ausgebaut.
                                                                       weise geschlossenen Grenze nach Luxemburg. Seit Juli
Durch Wettbewerbe werden 2019, 2020 und 2021 Kommu-
                                                                       zählt das Dorf-Büro drei Nutzer.
nen ermittelt, die bei ihren Dorf-Büro-Vorhaben unterstützt
werden.                                                                Im zweiten Wettbewerb 2020 wurden Verträge mit den
                                                                       Verbandsgemeinden Aar-Einrich, Annweiler am Trifels und
Mit den „Digital-Werkstätten“ gibt die EA seit dem Jahr 2018
                                                                       Kastellaun geschlossen. Zusammen mit der Cowork-AG,
allen interessierten Kommunen in Rheinland-Pfalz Hilfestel-
                                                                       die das Projekt fachlich unterstützt, wurden mit den drei
lung, ihre eigene kommunale Digitalstrategie zu entwickeln.
                                                                       Kommunen im Juni, September und Oktober jeweils ganz-
                                                                       tägige Workshops zum Thema Co-Working durchgeführt.
                                                                       Die Dorf-Büros öffneten in der ersten Dezemberwoche.

                                                                  13
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung

Am 19.06.20 fand der Bundesweite Digitaltag statt.              Statistische Daten zu Kommunen aus Rheinland-Pfalz
Minister­präsidentin Malu Dreyer hat im Rahmen ihrer            werden aus unterschiedlichen Quellen (Statistisches
Veranstaltungsreihe „Nachhaltig digital unterwegs“ das          Landesamt, Bundesnetzagentur, BA etc.) gesammelt
Projekt Dorf-Büros vorgestellt und die Gewinner des             und ausgewertet. Anhand dieser Daten werden die
zweiten Wettbewerbes 2020 verkündet. Am 11.09.2020              Kommunen typologisiert. Die Kommunen werden hin-
wurde das Projekt „Dorf-Büros“ beim Online-Kommu-               sichtlich unterschiedlicher Themenfelder wie Demo­
nalkongress des MdI vorgestellt. Am 22.09.2020 fand ein         grafie, Digitalisierung und Chancen zukunftsfester
erstes „Vernetzungstreffen“ mit den vier bestehenden            Kommu­   nalentwicklung miteinander verglichen wer-
Dorf-Büros in Mainz statt.                                      den. Handlungsempfehlungen werden abgeleitet. Die
                                                                Daten und Erkenntnisse werden für Kommunalpoliti-
Die Bewerbungsmappe des Wettbewerbs 2021
                                                                kerinnen und -politiker über die Web-Anwendung zu-
ist seit dem 9. November 2020 auf der Webseite
                                                                gänglich sein. Auf Grundlage dieser Daten und Einblicke
www.dorfbueros-rlp.de/wettbewerb-2021 veröffentlicht.
                                                                können politische Entscheidungen einfacher und fun-
Bewerbungsschluss ist der 16. Februar 2021.
                                                                dierter getroffen werden.
    	Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-
                                                                Zudem wird ein Seminarkonzept entwickelt, um die
      Pfalz, Kommunen in Rheinland-Pfalz
                                                                kommunalen Akteure im Umgang mit der Web-Anwen­
     2018 – 2025                                                dung zu schulen.

     Rheinland-Pfalz                                                	Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software
                                                                      Engineering Kaiserslautern IESE
   	
    www.dorfbueros-rlp.de
    www.schreibtischinpruem.de                                       2019 – 2021
    www.coworking-deulux.de
                                                                   	
                                                                    www.digitale-doerfer.de
    www.h-39.de (Dorf-Büro Buch)
    www.coworking-annweiler.de
    www.coworking-aar-einrich.de
                                                                Digitale EA

                                                                Die Entwicklungsagentur wird zu einer digital-kompe-
Digitale Dörfer                                                 tenten und digital-fitten Organisation umgebaut, die
                                                                ihre Arbeit zunehmend mittels digitaler Angebote und
Kommunale politische Akteure treffen Entscheidungen
                                                                Arbeitsweisen erfüllt. Dazu orientieren sich sowohl die
auf Grundlage vorhandener Daten und Erkenntnisse.
                                                                internen Arbeitsweisen und Abläufe der EA als auch die
Entscheidungen wirtschaftlicher, finanzieller und sozia-
                                                                Arbeitsergebnisse immer mehr an den neuen, digita-
ler Art sollen künftig durch Daten besser gestützt und
                                                                len Möglichkeiten. Digitale Elemente werden Teil jedes
somit besser argumentiert werden können. Rheinland-
                                                                Projektes – beginnend bei der Projektkonzeption, aber
pfälzische Kommunen sollen Erkenntnisse und Fragen
                                                                auch in der Umsetzung und Übertragung.
zu einer zukunftsfesten Kommunalentwicklung aus-
tauschen können. Fehlentscheidungen werden dadurch              Die EA nutzt die Möglichkeiten des digitalen Wandels
reduziert. Längerfristige Entscheidungen werden einfa-          für ihre Arbeit. Im Projekt „Digitale EA“ werden die Ar-
cher und gewissenhafter getroffen, da fundierte Daten           beitsweise, die internen Abläufe und die Produkte der
bezüglich früheren Entscheidungen und Auswirkungen              EA im Hinblick auf die Anforderungen und Möglichkei-
vorliegen. Jede Kommune entwickelt eine eigene Idee,            ten in einer digitalen Welt überdacht und angepasst.
was eine lebenswerte Kommune ausmacht, und leitet
                                                                     2018 – 2022
Handlungsstrategien daraus ab, die von den kommu-
nalen politischen Akteuren in ihre Entscheidungen ein-
bezogen werden.

                                                           14
TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung

Digitale Nachbarn                                              Teilnehmer das Gerüst für eine eigene Digitalstrategie
                                                               für ihre Kommune. Es werden erste Projektansätze und
Beim Projekt Digitale Nachbarn wird erprobt, unter
                                                               gute Beispiele vorgestellt. Den Teilnehmerinnen und
welchen Voraussetzungen und mit welchem Mittel-
                                                               Teilnehmern werden Handlungsempfehlungen und
einsatz digitale Sprach- und Videoassistenten älteren
                                                               Methoden vermittelt, um eigenständig digitale Pro­
Menschen dabei helfen können, sich im Alter weniger
                                                               jekte umzusetzen.
einsam zu fühlen und länger in ihrem eigenen Wohn-
umfeld zu leben.                                               Das Projekt gliedert sich in drei Beratungs- und Infor-
                                                               mationsangebote: Es gibt ganztägige Seminare, in de-
Hierzu wird in einem ausgewählten Testgebiet (Wohn-
                                                               nen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Grund-
quartier Breitwiesen in der Stadt Zweibrücken) einer
                                                               lagen einer strategischen Herangehensweise an das
Gruppe von bis zu 15 Seniorinnen und Senioren jeweils
                                                               Thema Digitalisierung in der Kommune sowie Hand-
ein audio-visueller Sprachassistent zur Verfügung ge-
                                                               lungsempfehlungen und Einstiegsthemen in diesem
stellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können die
                                                               Bereich vermittelt werden. An der Kommunal-Akade-
Geräte auf unterschiedliche Art und Weise nutzen: für
                                                               mie in Boppard gibt es halbtägige Seminare zur Digi-
Informationsabfragen (beispielsweise über das Wetter,
                                                               talisierung in Kommunen für liefert die Internetseite
Nachrichten), zur Unterhaltung (beispielsweise Fern-
                                                               www.landleben-digital.de.
sehen, Radio, Spiele) oder zur Videotelefonie. Bei re-
gelmäßigen „analogen“ Treffen wird der Umgang mit                  	Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz, Hoch-
den Endgeräten erklärt. Es findet ein persönlicher Aus-              schule für öffentliche Verwaltung Rheinland-
tausch mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilneh-                  Pfalz, Hochschule Kaiserslautern und Fraunhofer
mern statt und bestehende Anwendungen (sogenannte                    IESE in Kaiserslautern.
Skills) werden gemeinsam mit dem Fraunhofer IESE in
                                                                    2017 – 2020
Kaiserslautern weiterentwickelt. Intensiv betreut wer-
den die Seniorinnen und Senioren vom DRK-Kreisver-                	
                                                                   www.landleben-digital.de
band Südwestpfalz.

    	Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Rhein-
                                                               Digitalwerkstatt zur kommunalen Digitalstrategie
      land-Pfalz e.V., Deutsches Rotes Kreuz Kreisver-
      band Südwestpfalz e.V., Fraunhofer IESE Kaisers-         Das Projekt bietet Verbandsgemeinden sowie ver-
      lautern                                                  bandsfreien Gemeinden und Städten einen ganz­
                                                               tägigen Workshop vor Ort an. Kommunen können sich
     2018 – 2021
                                                               mit bis zu zwei Partner-Kommunen für einen Work-
     Stadt Zweibrücken                                         shop anmelden. Innerhalb dieses Workshops entwerfen
                                                               die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine kommunale
   	
    www.ea-rlp.de, www.digitale-nachbarn.de
                                                               Digitalstrategie.

                                                               Die Kommunen werden durch Netzwerktreffen und
Digitale Kommune – Seminarreihe                                einen monatlichen Newsletter nach der Digital-Werk-
                                                               statt weiter betreut. Die in der Digital-Werkstatt vor-
Die Entwicklungsagentur bietet im Rahmen der An-
                                                               gestellten Beispielmaßnahmen wurden erweitert und
gebote der Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz die
                                                               aktualisiert. Der Ablauf wurde um eine Prioritätenset-
Seminare „Digitale Kommune“ an.
                                                               zung für die während des Workshops entwickelten Pro-
In den Seminaren erarbeiten die Teilnehmerinnen und            jektideen erweitert.

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TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung

Zwischen April und August fanden aufgrund der                      Das Fortbildungskonzept wurde in mehreren Runden
COVID-19-Pandemie keine Digital-Werkstätten statt.                 der Projektpartner entwickelt. Das erste Modul fand
Um wieder mit den Digital-Werkstätten zu star-                     vom 26. bis 28. Oktober 2020 statt. Referenten der
ten, wurden der Ablauf verändert und entsprechende                 Entwicklungsagentur gestalteten den ersten Tag. In-
Hygiene­maßnahmen getroffen.                                       haltlich wurden die Megatrends des digitalen Wandels,
                                                                   digitale Handlungsfelder in Kommunen und kommuna-
Im September 2020 wurden drei Digital-Werkstätten
                                                                   le Beispiele behandelt. Es wurden Termine für weitere
durchgeführt. Damit stieg die Gesamtzahl der Digital-
                                                                   Durchläufe der Fortbildungsreihe in 2021 vereinbart.
Werkstätten seit September 2018 auf 38. Daran nah-
men insgesamt 58 Kommunen teil. Aufgrund der stei-                     	Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz
genden Infektionszahlen pausieren die Digital-Werk-
                                                                        2020 – 2021
stätten bis Ende des Jahres wieder. Der News­letter
erschien weiterhin monatlich.

    	Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software             Kommunales Crowdfunding
      Engineering Kaiserslautern, Hochschule Kaisers-
                                                                   Ziel des Projektes Kommunales Crowdfunding ist,
      lautern (Fachbereich Informatik und Mikro­
                                                                   rheinland-pfälzischen Kommunen die Teilhabe an der
      systemtechnik), Kommunal-Akademie Rhein-
                                                                   technologischen, gesellschaftlichen und wirtschaft­
      land-Pfalz, Hochschule für öffentliche Verwaltung
                                                                   lichen Entwicklung der Digitalisierung zu ermöglichen.
      Rheinland-Pfalz
                                                                   Die kommunale Handlungsfähigkeit soll weniger stark
     seit 2018                                                     durch die finanzielle Situation der Kommune bestimmt
                                                                   sein.
   	
    www.landleben-digital.de
                                                                   Das Modellprojekt untersucht, ob Crowdfunding eine
                                                                   Möglichkeit darstellt, um kommunale Eigenanteile von
Kommunale Digitalbeauftragte                                       Förderprogrammen zu finanzieren, welche Vorausset-
                                                                   zungen es dafür gibt und was Kriterien der Durchfüh-
Die Personen, die in der Kommune die kommunale Digi-
                                                                   rung sind. Finanzschwache Kommunen sind außerhalb
talisierung koordinieren, kommunale Digitalstrategien
                                                                   der Pflichtaufgaben nur begrenzt handlungsfähig. Bür-
realisieren und digitale Projekte umsetzen, werden für
                                                                   gerinnen und Bürger erwarten aber, dass die öffentliche
diese Tätigkeit qualifiziert: Sie werden zu „Kommuna-
                                                                   Hand ihren Aufgaben nachkommt – egal, ob freiwillige
len Digitalbeauftragten“ fortgebildet. Die Fortbildung
                                                                   oder Pflichtaufgaben.
wird von der Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz an-
geboten und organisiert. Die Entwicklungsagentur hat               Das Projekt stützt sich auf die Erkenntnis, dass Bürge-
die Konzeption begleitet und gestaltet den ersten Fort-            rinnen und Bürger sind bereit sind, einen Beitrag für das
bildungstag durch Referenten.                                      gesellschaftliche Zusammenleben zu leisten, der über
                                                                   das Zahlen ihrer Steuern hinausgeht. Bürgerschaft­
Die Fortbildung besteht aus fünf mehrtägigen Modu-
                                                                   liches Engagement bietet diese Möglichkeit. Crowd­
len, die über ein halbes Jahr verteilt stattfinden. Inhalte
                                                                   funding könnte ebenso eine Möglichkeit sein, über die
sind grundsätzliche Informationen über den digitalen
                                                                   sich Bürgerinnen einbringen können.
Wandel, kommunale Strategieentwicklung, Change-
Management, Organisationsmanagement, Projekt­
management sowie Kommunikation und Bürgerbetei-
ligung.

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TÄTIGKEITSBERICHT EA RLP 2020 // 5. Digitalisierung in der Kommunalentwicklung

Mittels Crowdfunding könnte der kommunale Eigenan-              Das Team koordinierte das gesamte Projekt, erstellte
teil einer Förderung finanziert werden. Dieser Lösungs-         Inhalte für die Homepage, entwarf Informationsmate-
ansatz wird im Modellprojekt getestet. Zu den Themen            rialien unterschiedlicher Art, entwickelte ein Konzept
Crowdfunding, rechtliche Fragen kommunaler Förder-              für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und erstellte
programme und zu möglichen Referenzprojekten wer-               schließlich eine separate Bewerbungsplattform inner-
den umfangreiche Recherchen durchgeführt.                       halb der Homepage teamRLP.de. Das Team der EA
                                                                betreute über mehrere Wochen unmittelbar die Ver-
    	
     Gründungsbüro der Technischen Universität/
                                                                mittlungsplattform, erstellte fortlaufend Listen und be-
     Hochschule Kaiserslautern; Verbandsgemein-
                                                                treute die Freiwilligen mit regelmäßigen E-Mails sowie
     de Lauterecken-Wolfstein und Verbandsge-
                                                                weiteren Informationen.
     meinde Otterberg-Otterbach
                                                                    	DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz, Ministerium
     2019 – 2021
                                                                      für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie
                                                                      Rheinland-Pfalz

team RLP – Corona-Infektionsschutzhelfer                             2020 – 2021

Gegenstand des Projektes team RLP ist die Einrichtung                www.teamrlp.de
einer Vermittlungsplattform für Freiwillige im Zusam-
menhang mit der Corona-Pandemie für Angebote der
Hilfsorganisationen und als Infektionsschutzhelferin-
nen und -helfer (ISH).

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Ende März 2020
die EA beauftragt, ehrenamtliche Helferinnen und
Helfer für die Corona-Nachverfolgung zu werben. Hin-
tergrund ist die Vereinbarung von Bund und Ländern,
freiwillige Infektionsschutzhelfer (ISH) für den Einsatz
bei den Gesundheitsämtern zu rekrutieren. Neben dem
Aufbau der Vermittlungsplattform gehören die Konzep-
tionierung der Öffentlichkeitsarbeit und die Betreuung
der ISH bis zur Übergabe an das Gesundheitsministe-
rium (MSAGD) zu den Aufgaben der EA in diesem Pro-
jekt.

Gemeinsam mit dem DRK-Landesverband Rheinland-
Pfalz wurde eine Homepage verbunden mit einer Ver-
mittlungsplattform eingerichtet. Über diese Plattform
wurden mehr als 1.000 Menschen für unterschiedliche
Einsatzstellen geworben.

                                                           17
5. Europäische Kooperationen

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ent-              Das Obere Mittelrheintal in Rheinland-Pfalz oder die
wicklungen innerhalb der Europäischen Union (EU),               Altstadt von Sevilla in Spanien führten es uns vor Au-
scheint es aktueller denn je, den europäischen Ge-              gen: Europa verfügt über ein sehr breitgefächertes kul-
danken mit Leben zu füllen. Die Umsetzung gemein-               turelles Erbe. Um dieses langfristig zu bewahren und
samer Projekte mit Partnerinnen und Partnern aus an-            nachhaltig zu bewirtschaften, werden im Rahmen des
deren Ländern der EU leistet dazu einen wesent­lichen           EU-Projektes „Heritage Pro“ in Kooperation mit fünf
Beitrag. Von einem gegenseitigen Erfahrungs- und                europäischen Einrichtungen ein interdisziplinäres Be-
Wissens­austausch sowie der Erarbeitung gemeinsamer             rufsweiterbildungsprogramm sowie Richtlinien für
Projekte profitieren sowohl die EA als auch die Part-           Kulturerbe-Verwalterinnen und -Verwalter entwickelt.
nerinstitutionen. Die EA hat in den vergangenen Jahren          Hauptziel ist es, die Erfahrungen und Kompetenzen
im Bereich der europäischen Zusammenarbeit bereits              verschiedener Berufsgruppen rund um den Erhalt von
Expertise erlangt und ihre europäischen Kooperationen           Kulturerbe in Europa miteinander zu verknüpfen. Dabei
vertieft. Seit dem Jahr 2018 ist die EA Partner in einem        soll sowohl die Qualität verbessert als auch das vor-
EU-Projekt: Das Projekt „Heritage Pro“ wird im Rahmen           handene Potenzial durch gegenseitigen Austausch ge-
des Programms ERASMUS+ der Europäischen Kommis-                 nutzt werden. Ursprünglich sollte das Projekt im März
sion kofinanziert.                                              2021 enden. Aufgrund von Verzögerungen durch die
                                                                COVID-19-Pandemie wurde die Projektlaufzeit bis zum
Ein weiterer Ansatzpunkt, die Vielfalt Europas für Ent-
                                                                31. Mai 2021 verlängert.
wicklungen in Rheinland-Pfalz zu nutzen, ist der Auf-
bau von Kooperationen mit Institutionen, die ein ähn-           Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2018 und der
liches Aufgabenspektrum wie die EA haben. Durch den             Erarbeitung des grundlegenden theoretischen Weiter-
fachlichen und kulturellen Austausch gewinnt die EA             bildungsprogramms im Jahr 2019 stand 2020 zunächst
nicht nur Ideen für ihre Arbeit in Rheinland-Pfalz, son-        dessen Fertigstellung und Übersetzung auf der Tages-
dern profitiert auch von vielseitigen Erfahrungen aus           ordnung. Das Weiterbildungsprogramm besteht aus
ganz Europa. In den vergangenen Jahren kooperierte              fünf Modulen, welche sich interdisziplinären Themen-
die EA bereits mit der Region Carnuntum aus Nieder­             bereichen rund um das Kulturerbe widmen und ist
österreich, dem Antonine Wall in Schottland und dem             nun auf Deutsch, Englisch und Spanisch frei verfügbar.
Archäologiepark in Xanten.                                      Des Weiteren stand im Jahr 2020 die Erstellung der
                                                                weiteren Ergebnisse im Zentrum des Projektes. Zum
Um eine Übertragung der in den Kooperationen ge-
                                                                einen wurden umfassende Richtlinien und Leitfäden
wonnenen Erkenntnisse auf Rheinland-Pfalz zu ermög-
                                                                zum Umgang mit dem Weiterbildungsprogramm ent-
lichen, sollte im Jahr 2020 ein Kulturerbe-Forum mit
                                                                wickelt. Zum anderen wurde ein Trainingskit erstellt,
den europäischen Partnern stattfinden. Zudem war ein
                                                                welches direkt anwendbare Dokumentvorlagen und
Besuch einer Delegation von der schottischen Initia-
                                                                konkrete Handlungsanweisungen für die Arbeit von eu-
tive „Historic Scotland“ in der Limes-Region geplant.
                                                                ropäischen Kulturerbe-Verwalter*innen beinhaltet. Die
Hauptziel dabei ist, den Akteurinnen und Akteuren An-
                                                                vorläufigen und englischsprachigen Versionen dieser
regungen für ihre eigene Arbeit zu geben und durch ei-
                                                                Ergebnisse wurden Anfang November 2020 fertigge-
nen organisierten Austausch Einblicke in Arbeitsweisen
                                                                stellt. Zudem haben die organisatorischen Vorbereitun-
und -prozesse anderer Regionen zu erhalten. Beide Pro-
                                                                gen für ein abschließendes europäisches Trainingscamp
jekte mussten aufgrund der COVID-19-Pandemie auf
                                                                für junge Berufseinsteiger im Kulturerbe-Sektor be-
unbestimmte Zeit verschoben werden. Eine Wieder­
                                                                gonnen. Dieses soll in Rheinland-Pfalz stattfinden und
holung ist für das Jahr 2021 geplant.
                                                                wird hauptverantwortlich von der Entwicklungsagentur
                                                                Rheinland-Pfalz e.V. geplant und durchgeführt.

                                                           18
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