Leistungsbericht 2012 des Stiftungsrates der Paul Schiller-Stiftung

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Leistungsbericht 2012 des Stiftungsrates der Paul Schiller-Stiftung
Leistungsbericht 2012
des Stiftungsrates der Paul Schiller-Stiftung

Fischotter im neuen Lebensraumgehege im Tierpark Goldau

12. Juni 2013
21100430/Pa/12
Leistungsbericht 2012 des Stiftungsrates der Paul Schiller-Stiftung
Inhaltsverzeichnis

1        ALLGEMEINES......................................................................................................... 3
1.1      Sitzungen des Stiftungsrats, Förderstatistik ................................................................. 3
1.2      Erneuerung der Liegenschaft..................................................................................... 3

2        AUSGEWÄHLTE SCHWERPUNKTE DES VERGABUNGSJAHRES 2012 ......................... 4
2.1      Integration, Soziales und Zusammenleben .................................................................. 4
2.2      Bildung und Erziehung ............................................................................................. 4
2.3      Gesundheit .............................................................................................................. 5
2.4      Biodiversität und Ernährung ...................................................................................... 7
2.5      Nachhaltige Entwicklung........................................................................................... 8
2.6      Zoologische Gärten, Tierschutz .................................................................................. 9
2.7      Ethik, gesellschaftliche Entwicklung ......................................................................... 10
2.8      Kultur ................................................................................................................... 11
2.9      Friedensarbeit........................................................................................................ 14
2.10     Weihnachtsvergabung ............................................................................................ 14

3        JAHRESRECHNUNG 2012 ..................................................................................... 15
3.1      Allgemeines ........................................................................................................... 15
3.2      Situation der Immobilien ......................................................................................... 15
Investitionen / Unterhalt und Reparaturen ........................................................................... 15
Erneuerung technischer Anlagen ........................................................................................ 15
3.3      Betriebsrechnung / Geldflussrechnung..................................................................... 15

4        ZWECKE, ORGANISATION UND VERWALTUNG ....................................................... 16
4.1      Mittel zum guten Zweck .......................................................................................... 16
4.2      Stiftungsorgane ...................................................................................................... 16

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Leistungsbericht 2012 des Stiftungsrates der Paul Schiller-Stiftung
1     Allgemeines

1.1   Sitzungen des Stiftungsrats, Förderstatistik

      Der Stiftungsrat trat 2012 zu acht Sitzungen zusammen.

      Insgesamt wurden 107 (Vorjahr 105) Vergabungen im Gesamtbetrag von TCHF 2'099 (Vorjahr
      TCHF 1675) gesprochen. Der Gesamtbetrag dieser Position beläuft sich auf TCHF 2'849
      (Vorjahr TCHF 2‘425). Der Aufschub von Zahlungen erfolgte nie auf Veranlassung der Paul
      Schiller Stiftung.

      Der Stiftungsrat behandelte 2012 rund 266 (Vorjahr ca. 197) Beitragsgesuche. Zahlreiche
      weitere (rund 260) wurden in einem beschleunigten Verfahren ausserhalb der Stiftungsrats-
      sitzungen wegen nicht erfüllter formaler oder inhaltlicher Voraussetzungen abgewiesen. Im
      Jahr 2012 wurden somit erstmals über 500 Gesuche bei der Stiftung eingereicht.

1.2   Erneuerung der Liegenschaft

      Der Stiftungsrat überprüft weiterhin Massnahmen zur Erneuerung, Werterhaltung und Steige-
      rung der Konkurrenzfähigkeit der Renditeliegenschaft Thurgauerstrasse 60 / Leutschenbach-
      strasse 45. Diese Investitionen haben massgeblichen Einfluss auf die mögliche Vergabesum-
      me, die im Berichtsjahr gemäss Budget auf rund CHF 2.1 Mio. festgelegt worden war (Vorjahr
      CHF 1.7 Mio.). Mehr dazu im Abschnitt 3.2.

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2     Ausgewählte Schwerpunkte des Vergabungsjahres 2012
      Im Folgenden handelt es sich um eine Auswahl beispielhafter Vergabungen.

2.1   Integration, Soziales und Zusammenleben

      Im Förderbereich Integration engagiert sich die PSS insbesondere für Integration vulnerabler
      Personen (Kinder, Jugendliche, Mütter, psychisch Kranke, Betagte) und Menschen mit gerin-
      gen Qualifikationen in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft. Drei Beispiele:

      Projekt Lift des Netzwerks für sozialverantwortliche Wirtschaft ermöglicht Jugendlichen von
      der 7. – 9. Klasse wöchentlich 2 – 4 Stunden in einem Gewerbebetrieb ihrer Wohnregion tätig
      zu sein, um ein erstes Kennenlernen der Arbeitswelt zu ermöglichen. Die Paul Schiller Stiftung
      unterstützte die Ausdehnung des Projektes auf 80 bis 100 Schulen in allen Kantonen mit ei-
      nem Beitrag von CHF 20'000.

      Im Auftrag der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen und des nationalen Forums
      Alter und Migration sowie mit CHF 20'000 Unterstützung der Paul Schiller Stiftung führte das
      Schweizerische Rote Kreuz eine Studie zu den Lebensbedingungen der betagten Migrations-
      bevölkerung in der Schweiz durch. Die Zahl der Migrantinnen im AHV-Alter nimmt zu. Das
      führt zu neuen Herausforderungen im Gesundheitswesen und in der Altersversorgung. Unter
      anderem geht es um die Frage, wie Altersorganisationen ihre Dienstleistungen Migrantinnen
      zugänglich machen können. Auch Kantone und Gemeinden sind gefordert. Das Thema wurde
      bisher wenig beachtet. Die Studie soll einen Beitrag zur Information über die Situation älterer
      Migrantinnen/Migranten in der Schweiz liefern. Die Erkenntnisse werden einem Interessierten
      Fachpublikum in Form einer leserfreundlichen Fachdokumentation zur Verfügung gestellt.

      Der Verein BiLiKiD betreibt ein Pilotprojekt unter der Leitung des Sprachwissenschaftlers
      Mesut Gönc mit zweisprachigen Spielgruppen im Kanton Zürich. Nachdem bereits fünf
      deutsch-türkische Spielgruppen realisiert wurden, unterstützte die Paul Schiller Stiftung mit
      CHF 10'000.- den Aufbau einer sechsten Gruppe deutsch-portugiesisch in Dübendorf. Vor-
      schulkinder werden in der Spielgruppe von zwei muttersprachlichen Spielgruppenleiterinnen
      in der Muttersprache und in Schweizerdeutsch begleitet. Daneben bieten die Spielgruppen
      die üblichen Leistungen.

2.2   Bildung und Erziehung

      Die Paul Schiller Stiftung möchte die Verbesserung der kindlichen Lebensräume fördern und
      dafür die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Fachpersonen und Akteuren intensi-
      vieren. Dafür hat die PSS das Projekt "Kinder und ihre Lebensräume" ins Leben gerufen. Die
      Projektbegleitungen zeigten, dass die Schaffung einer Fachstelle erforderlich ist. Nach einer
      Evaluation möglicher Partnerorganisationen hat der Stiftungsrat der Paul Schiller Stiftung sich
      entschieden, die Fachstelle mit UNICEF Schweiz zu entwickeln und umzusetzen. Die Paul
      Schiller Stiftung stellt für diesen Förderschwerpunkt und die damit verbundene strategische
      Partnerschaft CHF 300‘000 zur Verfügung.

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Mit CHF 25‘000 wurden die Arbeit der Schweizer UNESCO-Kommission und dem Netzwerk
      Kinderbetreuung Schweiz unterstützt: Erziehung und Bildung von Geburt an gelten als
      Schlüsselfaktoren für den späteren Lern- und Lebenserfolg; damit soll die Bildungsmöglichkeit
      und –fähigkeit benachteiligter Kinder verbessert werden. Die Schweizerische UNESCO-
      Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, frühkindliche Bildung in der Schweiz nachhaltig in Ge-
      sellschaft, Politik und Wissenschaft zu verankern und ein interdisziplinäres Netzwerk mit Part-
      nern aus Forschung, Praxis, Politik und Gemeinwesen aufzubauen. Dazu hat die Kommission
      die erste Schweizer Grundlagenstudie zur frühkindlichen Bildung in Auftrag gegeben, die vor-
      liegende Website realisiert und den Arbeitsschwerpunkt Politik und Umsetzung lanciert.

      CHF 28'000 hat die PSS für die Neuherausgabe der von Generationen geschätzten Pestalozzi-
      Schüleragenda gesprochen.

      Die PSS gewährte der Pro Juventute Kanton Zürich einen Beitrag von CHF 10‘000 für die
      Herausgabe eines Leitfadens für die Planung eines „Spielplatzes für Alle“ . Der Vertrieb wird
      durch die bfu und die Stiftung "Denk an mich" übernommen.

      An den Aufbau des Lehrangebots “Pro Juventute CH Kinder-Cash“ wurden CHF 10‘000 ge-
      währt. Das Angebot hat zum Ziel, dass Kinder von 9-12 Jahren in der Schule und zuhause ei-
      nen bewussten Umgang mit Geld, Konsum und Werbung lernen und damit ihre Finanzkom-
      petenzen nachhaltig entwickeln.

      Mit CHF 16‘000 wurde ein Bildungsprojekt für Kinder in Nepal und Tibet unterstützt.

      Das junge Kind nimmt voll Vertrauen und ohne zu urteilen das an, was wir ihm als Raum zur
      Verfügung stellen, um sich zu formen, zu bilden und zu entwickeln. Die Verantwortung für die
      Qualität der Lebensräume und Handlungsoptionen, die diese den jungen Kindern anbieten,
      obliegt nicht nur den Architekten/innen oder Planer/innen. „Raum schaffen“ geht alle an,
      denn Räume werden gemeinsam gestaltet und sind immer Spiegel gesellschaftlicher Einstel-
      lungen und Haltungen.

      Das Marie Meierhofer Institut beleuchtet im Projekt „Lebenswelten kleiner Kinder“ systema-
      tisch die Qualitätskriterien von Kinderräumen, analysiert die objektiven „Angebote“ bestehen-
      der Räume an Kinder und Jugendliche und beleuchtet die subjektive Perspektive der Kinder:
      Wie nehmen sie wahr? Wie erleben sie? Schliesslich wird die methodische Herausforderung
      des Einbezugs junger Kinder formuliert.

      Die Paul Schiller Stiftung fördert das Projekt als einen ihrer Förderschwerpunkte 2012 mit
      CHF 97'000.

2.3   Gesundheit

      Im Förderbereich Gesundheit fördert die Paul Schiller Stiftung insbesondere Projekte, die zur
      Verbesserung der Betreuungs- und Pflegequalität von psychisch Behinderten und von alten
      und an Demenz erkrankten Menschen führen.

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CHF 6‘000 gingen an den Hof Obergrüt, auf dem Ferien und Tagesbetreuung für Menschen
mit Demenz angeboten werden.

CHF 10‘000 erhielt das Haus Herbschtzytlos in Mauensee, ein Wohnheim für die Entlastung
pflegender Angehöriger, zur Errichtung eines Sinnesgartens für Demenzkranke.

CHF 10‘000 wurden dem Entlastungsdienst Aargau gewährt. Dieser Entlastungsdienst ist seit
20 Jahren vor allem für die Entlastung im Behindertenwesen tätig. Die Nachfrage nach Entlas-
tung von Familien, die Angehörige mit einer Demenzerkrankung pflegen, nimmt zu. Der Ent-
lastungsdienst plant deshalb einen Ausbau seiner Beratungstätigkeit.

Ein Beitrag von CHF 50’000 wurde der Stiftung Pro Mente Sana und der Selbsthilfeorganisati-
on EX-IN für ihr Projekt "Recovery-Peer", Ausbildung, Vermittlung und Einsatz von Ex-perten
und Expertinnen durch Erfahrung in psychischer Krankheit und Gesundheit, zur Verfügung
gestellt. Bereits in den 1990er-Jahren schlossen sich in den USA psychisch kranke Menschen
zusammen, die lange als unheilbar krank oder "austherapiert" galten und die trotz dieser ne-
gativen Prognose gesundeten. Sie begründeten die Recovery-Bewegung, der sich rasch enga-
gierte Fachleute und Angehörige anschlossen. Ab 2012 wollen die Stiftung Pro Mente Sana
und der Verein EX-IN gemeinsam den nächsten in der ganzen Deutschschweiz ausgeschrie-
benen Lehrgang für Peers anbieten.

Mit CHF 10‘000 wurde der Aufbau eines Treffpunktes und einer Tagesstätte für psychisch er-
krankte ältere Menschen der Stiftung Melchior unterstützt. Die Hauptaufgabe der Stiftung ist
das Betreuen, Begleiten und die Förderung Betroffener und ihrer Angehörigen ausserhalb der
psychiatrischen Klinik.

Der Stiftung Dialog Ethik in Zürich konnten CHF 10‘000 zur Verfügung gestellt werden für ein
Projekt, bei dem eine ethisch orientierte Ist- und Bedarfsabklärung bei Übergängen in der
Versorgung fragiler alter Menschen thematisiert wird. Hauptfokus des Projekts ist der Nor-
men- und Werterahmen bei solchen Übergangsereignissen. Es soll untersucht werden, was
es auf struktureller und institutioneller Ebene – unter Beizug der Beteiligten - benötigt, damit
fragile Menschen ihren Wertvorstellungen entsprechend unterstützt und Übergänge entspre-
chend gestaltet werden können.

Für die Betagtenbetreuung durch Migrantinnen bzw. das Care Arrangement in Privathaushal-
ten wurden CHF 10‘000 zur Verfügung gestellt. Als Ergebnisse des Projektes sollen Grundla-
gen und Informationen für Fachpersonen und Politiker/innen aus dem Gesundheits- und Al-
tersbereich resultieren. Gegenübergestellt werden der zunehmende Bedarf nach hauswirt-
schaftlichen und pflegerischen Tätigkeiten und die Notwendigkeit einer qualitativen kontrol-
lierten Leistungserbringung.

Einen Beitrag von CHF 10‘000 leistete die Paul Schiller Stiftung für die Sensibilisierungsarbeit
des Kinderschutzes Schweiz gegen sexuelle Gewalt an Kindern mit einer geistigen oder kör-
perlichen Behinderung im institutionellen Kontext.

Die Diakonische Stadtarbeit Elim, Basel, gegründet vor 15 Jahren, ist in der Gassenarbeit (Di-
akonische Stadtarbeit) aktiv. Die Betreuungs-Leistungen kommen Randständigen (u.a.

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suchtmittelabhängigen und/oder psychisch beeinträchtigten Menschen, Ausländern und Asyl-
      suchenden) zugute. Die PSS anerkennt die Arbeit mit einem Beitrag von CHF 10‘000.

2.4   Biodiversität und Ernährung

      Im Förderbereich Biodiversität und Ernährung unterstützt die PSS zum einen Projekte, die
      dem Erhalt von standortangepassten Nutzpflanzensorten und Nutztierrassen sowie einer
      nachhaltigen Bodenbewirtschaftung und Landnutzung dienen. Zudem werden Lebensraum-
      Vernetzungsprojekte gefördert, welche langzeitlich angelegt sind und den Erhalt der Artenviel-
      falt stützen. Drei Beispiele:

      Das mit CHF 20'000 unterstützte Projekt von Bird Life Zürich fördert die Biodiversität im Reb-
      berg. An verschiedenen Orten im Kanton Zürich konnten Landwirte gewonnen werden, welche
      bereit sind, in ihren Rebbergen durch Strukturmassnahmen (Steinstrukturen, Dornensträu-
      cher, Ruderalflächen) und eine angepasste Bewirtschaftung mehr Artenvielfalt zu ermögli-
      chen. Ziel der Massnahmen ist es, über die Nahrungskette letztlich Brutvögel zu fördern
      (Zaunammer, Hänfling, Schwarzkehlchen).

      Das Projekt der Gemeinde Sils, der Pro Lej da Segl und der Schweizerischen Vogelwarte, wel-
      che sich in der Arbeitsgruppe Silser Schwemmebene zusammengefunden haben, strebt eine
      Aufwertung des Westufers des Silvaplanersees im Mündungsbereich der Fedacla an. Das
      Fedacla-Delta ist ein aktives Delta und nach Laufumlagerungen infolge Hochwasser entstehen
      immer wieder neue Pionierflächen. Neben dem Delta ist der Uferbereich heute stark gestört
      durch eine Hafenanlage im Norden, Bootsplätze südlich des Deltas und einen befestigten
      Weg unmittelbar dem See entlang. Aus diesem Grund finden bedrohte Vogelarten, wie der
      Flussregenpfeifer oder der Flussuferläufer zwar Nahrung im Deltabereich, aber keine unge-
      störten Brutplätze. Das von der Paul Schiller Stiftung mit CHF 10'000 geförderte Projekt beab-
      sichtigt die Verlegung des Wanderwegs ins Landinnere, so dass der Übergang Wasser-Land
      wieder naturnah ausgebildet werden kann und sich zu einem ungestörten Lebensraum mit
      Brutqualität entwickelt.

      Ein Projekt von Terre des hommes fördert die Anpassung von Heimgärten in Bangladesh in
      Gebieten, die regelmässig von Überflutungen bedroht sind, welche bewirken, dass die Ernte
      wegen Versalzung des Bodens vernichtet wird. In diesen Gebieten soll die Fähigkeit zur
      Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln für den täglichen Bedarf verbessert werden. Dazu sol-
      len in einer ersten Projektphase sogenannte Taschengärten und Schlüssellochgärten angelegt
      werden. Beide funktionieren nach dem Prinzip der Hochbeete, d.h. die Beete sind sehr über-
      flutungstolerant.

      Das Projekt entspricht dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe und ist ein Wechsel von der Katastro-
      phenhilfe zur Katastrophenvorsorge. Die Paul Schiller Stiftung leistet einen Beitrag von CHF
      20'000.

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2.5   Nachhaltige Entwicklung

      Im Förderbereich Nachhaltige Entwicklung werden insbesondere Projekte unterstützt, welche
      der Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe dienen und welche die sozialen und wirtschaftli-
      chen Ansprüche an den Raum mit seinen ökologischen Funktionen in Einklang bringen. Im
      Folgenden werden drei sehr unterschiedliche Beispiele von Projekten in der Schweiz und in
      Afghanistan vorgestellt:

      Nachhaltige Entwicklung bedeutet aus Sicht der Ressourcen: Erhalt ihrer Erneuerungsfähig-
      keit. Die Siedlungsentwicklung der Schweiz beansprucht seit Jahrzehnten und bisher unge-
      brochen die Ressource Kulturland mit einer Überbauungsrate von 1m2/s. Das entspricht pro
      Jahr der Fläche des Zugersees. Diese Entwicklung ist nicht nachhaltig. Die dispersen Siedlun-
      gen und damit verbunden die zahlreichen Verkehrswege zerschneiden nicht nur optisch die
      Landschaft, sondern sie zerschneiden Lebensräume, so dass sie zu Inseln werden. Dadurch
      haben in den vergangenen Jahrzehnten die Populationen verschiedenster Tier- und Pflanzen-
      arten ihre Überlebensfähigkeit im Mittelland eingebüsst. Die Zersiedlung wirkt folglich nicht
      nur dem Erholungswert der Landschaft sondern auch der Biodiversität entgegen.

      Das Büro Die Geographen schwick + spichtig führt in Zusammenarbeit mit Forschungsanstal-
      ten in der Schweiz und in Kanada ein Forschungsprojekt durch, in welchem aufgrund von
      Zersiedlungsindikatoren konkrete Massnahmen, im Sinne von Steuerungsinstrumenten für die
      Raumordnungspolitik entwickelt werden sollen.

      Ziel des Projektes ist die Ausarbeitung von normativen Instrumenten wie raumbezogenen
      Grenzwerten, welche es erlauben, die Siedlungsentwicklung so zu steuern, dass die Zersied-
      lung nicht mehr zunimmt. Das Projekt greift eines der Kernprobleme der Schweizerischen
      Raumentwicklung auf. Die Paul Schiller Stiftung unterstützt das Projekt schwerpunktmässig
      mit einem Beitrag von CHF 200'000.

      Die Paul Schiller Stiftung unterstützt seit vielen Jahren Projekte der Afghanistanhilfe Schaff-
      hausen.

      Das Projektgebiet 2012 ist die Talschaft um Ghorab in der Provinz Bamyan. Deren Bevölke-
      rung lebt von Ackerbau und Viehzucht. Die Winter sind schneereich und lang, so dass das Tal
      von der Umwelt abgeschnitten wird. Es gibt keinerlei Gesundheitseinrichtungen. Ein Schulan-
      gebot besteht lediglich für die 1.-3. Klasse. Selbst für afghanische Verhältnisse wird die Situa-
      tion in Ghoran als sehr prekär empfunden. Die Shuhada Organisation von Dr. Sima Samar
      (Preisträgerin 2005 des Anerkennungspreises der Paul Schiller Stiftung) möchte mit dem Bau
      und Betrieb einer Gesundheitseinrichtung (Klinik) die Basis-Gesundheitsversorgung im Tal für
      15 Dörfer mit insg. etwa 4'400 Einwohnern aufbauen. Das Projekt ermöglicht einen Grund-
      stein für nachhaltige Entwicklung in einer sehr ländlichen Region mit äusserst rauem Klima.
      Die Paul Schiller Stiftung unterstützt das Vorhaben mit CHF 40'000.

      Linescio liegt oberhalb Cevio in der Valle Maggia an der Strasse nach Bosco Gurin. Das ab-
      schüssige Gelände wurde einst durch Terrassierung nutzbar gemacht. Früher wurden Rog-
      gen, Flachs und Kartoffeln angebaut, später wurden die Terrassen als Heuwiesen genutzt. Sie

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sind durch landschaftsprägende Trockensteinmauern voneinander abgesetzt. Nachdem die
      Landwirtschaft, bedingt durch den Strukturwandel, beinahe aus dem Dorf verschwunden war,
      bestehen heute wieder zwei Betriebe. Die lokale Interessengemeinschaft Pro Linescio enga-
      giert sich dafür, die Attraktivität des Dorfes zu bewahren, die Kulturlandschaft lebendig zu er-
      halten und deren Nutzung zu ermöglichen. Dazu wurden in den letzten Jahren 2.5 ha Kasta-
      nienselven wieder hergestellt. Nun sollen 305 m3 Trockenmauern an 32 Terrassen saniert
      werden.

      Das von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und vom Fonds Landschaft Schweiz mass-
      geblich geförderte Projekt wurde von der Paul Schiller Stiftung über die Vermittlung der Pa-
      tenschaft Berggemeinden mit einem Beitrag von CHF 30'000 unterstützt.

2.6   Zoologische Gärten, Tierschutz

      Im Förderbereich „Zoologische Gärten, Tierschutz“ werden neben Projekten in Tierparks auch
      Projekte zum Lebensraumschutz frei lebender, bedrohter Wildtiere gefördert. Die PSS hat
      2012 die Realisierung einer Fischotteranlage im Tierpark Goldau unterstützt, aber auch Pro-
      jekte für das Tierwohl in Fischzuchten, für die Förderung des Mittelspechts in Eichenwäldern,
      zu Gunsten von Wildtieren im Siedlungsraum und zur Förderung der Honigbienen. Drei Bei-
      spiele:

      Der Natur- und Tierpark Goldau hat inzwischen den Bau einer Fischotteranlage realisiert. Der
      Fischotter, der auf eine sehr gute Wasserqualität angewiesen ist, gilt seit 1989 in der Schweiz
      als ausgestorben. Die neue Anlage zeigt eine Auenlandschaft mit wasserführenden Bächen.
      Die Anlage soll die Aufzucht von Fischottern ermöglichen. In das Projekt ist eine Pflanzenklär-
      anlage auf Schilf-Sand-Basis integriert. Die Paul Schiller Stiftung förderte das Projekt des In-
      nerschweizer Tierparks mit einem Beitrag von CHF 50'000.

      In den letzten Jahren entstehen in der Schweiz vermehrt Fischzuchtbetriebe für exotische
      Speisefische. Aus Gründen des Tierwohls sind diese umstritten. Die Kantonalen Veterinäräm-
      ter tun sich mit Bewilligungen zum Teil schwer. Sie verfügen über keine gesicherten Grundla-
      gen, nach welchen Kriterien Anlagen zu bewilligen sind. Es gibt derzeit in der Schweiz keine
      Bestimmungen zum Tierwohl in Fischzuchten.

      Fair fish möchte in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau
      (FIBL) in Frick die relevanten Fischwohlkriterien erheben lassen. Erster Schritt ist eine Litera-
      turstudie, die am FIBL ausgeführt wird. Darauf basierend sollen dem Bundesamt für Veteri-
      närwesen ethologische Praxisstudien vorgeschlagen werden, welche zu konkreten Empfehlun-
      gen für Massnahmen zugunsten des Fischwohls führen sollen. Die Paul Schiller Stiftung un-
      terstützt das Vorhaben von fair fish mit CHF 10'000.

      Über 70% der Schweizer Bevölkerung leben in städtischen Räumen, wo auch eine erstaun-
      lich grosse Artenzahl einheimischer Säugetiere ihren Lebensraum quasi mit dem Menschen
      teilt. So wurden auf dem Gebiet der Stadt Zürich 40 von 90 in der Schweiz vorkommenden
      Säugetierarten nachgewiesen. Mit der zunehmenden Siedlungsverdichtung insbesondere in

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den Kernstädten gehen Grün- und Freiräume verloren. Damit droht bei unsorgfältiger Konzep-
      tion auch ein Verlust an Lebensräumen, z. B. für Kinder, aber auch für die Stadtnatur.

      Das von der Paul Schiller Stiftung mit CHF 25'000 unterstützte Projekt StadtWildTiere strebt
      die Sensibilisierung der Stadtbevölkerung für die Stadt als faszinierenden Lebensraum von
      Wildtieren sowie die Erhaltung der Biodiversität im städtischen Raum an. Es will die Wahr-
      nehmung der vielfältigen Arten durch Erlebnismöglichkeiten und Einbezug in die Schutzan-
      strengungen fördern. Es will weiter das Wissen über Verbreitung und dichte Bestände von
      Säugetierarten verbessern und es möchte bestimmte Säugetierarten, wie z.B. die Haselmaus,
      gezielt fördern.

2.7   Ethik, gesellschaftliche Entwicklung

      Schwerpunkt der Vergabungen im Förderbereich “Ethik, gesellschaftliche Entwicklung“ bildet
      ein Beitrag an das Kinderspital Zürich und die Stiftung Dialog Ethik für eine dreijährige Start-
      und Übergangsfinanzierung der Transdisziplinären Koordinationsstelle Ethik im Gesamtbetrag
      von CHF 270‘000.--, welcher durch einen gleich hohen Beitrag der Otto-Honegger-Stiftung
      ergänzt wird. Die ethische Entscheidungsfindung ist an einem Kinderspital besonders an-
      spruchsvoll, weil sie im Viereck Kind, Eltern, Ärztinnen/Ärzte, Pflegeteam herbeigeführt wer-
      den muss. Derzeit wäre das Kinderspital nicht in der Lage, die Koordinationsstelle aus seinem
      allgemeinen Haushalt oder durch einen Kantonsbeitrag zu finanzieren. Das Ziel einer regulä-
      ren und nachhaltigen Finanzierung muss aber in den nun aus Stiftungsmitteln finanzierten
      Jahren wenn immer möglich erreicht werden.

      Wann ist der Entzug einer Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung verhältnismässig,
      wann nicht? Die Praxis ist zwischen den Kantonen in stossender Weise uneinheitlich. Auch für
      die Umsetzung der Ausschaffungsinitiative ist dieses Problem bekanntlich zentral. Die
      Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht verfügt über Fallbeispiele,
      die sie rechtlich genau beurteilen und die Erkenntnisse in einem Fachbericht festhalten will.
      Die PSS leistet einen Beitrag von CHF 10'000 an dessen Finanzierung.

      Die Kontakt- und Beratungsstelle für Sans-Papiers Luzern wurde Anfang 2012 offiziell eröffnet
      und befindet sich in einer Pilotphase. Sie möchte sie durch die Hochschule Soziale Arbeit
      Luzern evaluieren lassen und diese zugleich mit methodischer Unterstützung bei der Datener-
      fassung bei der Fallführung beauftragen. Der Stiftungsrat hält dies für unterstützungswürdig
      (CHF 15'000).

      Die Chancengleichheit von Frau und Mann gehört zu den Anliegen im Förderbereich Ethik. Im
      Berichtsjahr unterstützte die PSS mit CHF 5'000 eine überparteiliche Seminarveranstaltung
      der Zürcher Frauenzentrale mit dem Ziel, Frauen Wissen und Erfahrungen über Politik zu
      vermitteln und sie für ein politisches Amt zu ermutigen.

      Einen Beitrag von CHF 2'000 leistete die PSS an die Tagung „Autopsie und Religion“ des
      Kompetenzzentrum Medizin-Ethik-Recht an der Universität Zürich. Es handelt sich um ein
      dramatisches interkulturelles Problem: Für grosse Religionsgemeinschaften, darunter die is-
      lamische, steht die Autopsie im Widerspruch zum göttlichen Gebot der Integrität des Leich-

                                                                                             Seite 10
nams. Für den säkularen Staat, die säkulare Gesellschaft aber ist die Autopsie in vielen Fällen
      eine unverzichtbare rechtsstaatliche Notwendigkeit. Die Tagung leistet einen Beitrag zur ge-
      naueren Erkenntnis und vielleicht auch zur allmählichen Überbrückung dieses Grabens, unter
      Mitwirkung von Vertreterinnen und Vertretern der Weltreligionen.

      Der 2009 gegründete Verein Generationen-Beziehungen bezweckt die Vernetzung zwischen
      den Generationen. Die PSS unterstützt sein Projekt „Videokurs mit Ausstrahlung“ mit
      CHF 15'000.

2.8   Kultur

      2012 war das Europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Genera-
      tionen. Aus diesem Anlass unterstützte die Paul Schiller Stiftung in ihrem Förderbereich Kul-
      turprojekte, welche dazu beitragen, die intergenerationelle Solidarität und ein Altern in Ge-
      sundheit zu fördern. Insgesamt konnten 10 qualitativ überzeugende Projekte in allen Kultur-
      sparten unterstützt werden. In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gemeinnützigen
      Gesellschaft wurden einzelne Modellprojekte ausgewählt, um diese für eine Präsenz auf der
      Web-Plattform „intergeneration.ch“ zu gewinnen.

      Die Paul Schiller Stiftung leistete verschiedene Beiträge an die folgenden Projekte:

      "Wir zeigen uns" ist ein biographisch aufgebautes Improvisations- und Aktionstheater der
      Kunst- und Psychotherapeutin Ursula Steiner, welches die Lebensgeschichten der Bewohne-
      rinnen und Bewohner des Alters- und Pflegeheims Promulins thematisiert. Die Geschichten
      verbinden unter Einbezug von Jung und Alt aus der Region (Statisten, Laienschauspieler,
      Freiwillige) die Generationen. Die Verbindung der künstlerischen Arbeit mit Bewohnern, mit
      der Möglichkeit für eine der jeweiligen Biographie entsprechenden Ausdrucksform, ist etwas
      Einmaliges und macht das Besondere dieses Projektes aus. Die sorgfältige Erarbeitung von
      Lebensszenen in gespielten Theaterszenen schafft Wertschätzung und Anteilnahme, beson-
      ders wenn noch die verschiedenen Altersstufen beteiligt sind. Die PSS unterstützte das Projekt
      mit CHF 10‘000.

      CHF 20‘000 gingen an das Tanzförderprojekt "Sprung über Generationen“ der ig-tanz-ost. Al-
      le zwei Jahre findet das Tanzfestival statt, welches durch acht Ostschweizer Kantone und
      durch das Fürstentum Liechtenstein auf Tournee geht und von den regionalen Veranstaltern
      vor Ort umgesetzt wird. Tanzschaffende mit Bezug zur Region können sich jeweils bei Tanz-
      Plan Ost bewerben. Von August bis November 2012 ging TanzPlan Ost mit dem Programm
      "Sprung über Generationen" auf Tournee. Es wurde ein Programm zusammengestellt, das
      sowohl Tanzschaffende aller Altersklassen einbezieht, wie auch Publikum aller Alters- und
      Gesellschaftsschichten anspricht.

      Einen Beitrag von CHF 5'000 gewährt die Paul Schiller Stiftung der Reformierten Kirchen
      Bern-Jura-Solothurn für die Ausstellung: Treffpunkt Leben - Generationen begegnen sich.

      In verschiedenen (Kirch-) Gemeinden begegnen sich Personen verschiedener Altersgruppen.
      Senioren und Seniorinnen fragen Kinder und Jugendliche, wie sie heute leben und wie sie die

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Welt sehen und welches ihre Träume und Pläne sind. Mit solchen individuellen Lebens- und
Glaubensgeschichten sollen annähernd ein Jahrhundert (Kirchen)-Geschichte mittels Oral
History / Zeitzeugen von einem der Gesprächspartner dokumentiert werden.

Mit CHF 5‘000 wurde das Projekt für das Tanzkonzert Vivaldi von Annalies Preisig, Pionierin
im Community Dance, unterstützt. Die "Community Dance" Bewegung geht davon aus, dass
jeder Mensch tanzen kann und Tanz überall stattfindet. Bei diesem Tanzkonzert beteiligen
sich Senioren, Erwachsene und Kinder. In Tanzworkshops vor Ort werden jeweils Projekte er-
arbeitet, die dann in definierten Vorstellungen kreativ integriert werden. Vivaldis Messe 529
wurde durch A Capella Männergesang im Stil der Gregorianik mit drei Generationen gestaltet
und an verschiedenen Orten aufgeführt.

Das Projekt "Tandem" bietet eine kulturelle Ergänzung zu bestehenden Betreuungsangeboten
für Krippenkinder und Senioren an. Die täglichen gemeinsamen kulturellen Aktivitäten von
Tandem sind ein fester Bestandteil der neuen Betreuungskultur. Soziokulturelle Prozesse
können damit gefördert werden, indem wertvolle Traditionen weitergegeben und ein Aus-
tausch über die Generationen hinweg stattfinden kann. Die Paul Schiller Stiftung förderte das
Projekt mit CHF 10‘000.

Mit CHF 7‘899 unterstützte die Paul Schiller Stiftung das Generationen Theaterstück "Schon
wieder Sonntag" vom Berner Theater Matte. Diese Komödie von Bob Larbey setzt sich mit der
Thematik Leben im Alter und dem Stellenwert alter Menschen in unserer Gesellschaft ausei-
nander. Das Stück eignet sich auf und vor der Bühne dafür, den Dialog zwischen den Genera-
tionen anzuregen. Aus diesem Grund führte das Theater verschiedene Schülervorstellungen
durch um in einer altersdurchmischten Runde ihre Eindrücke und Erfahrungen auszutau-
schen.

CHF 10‘000 wurden für die Erarbeitung des Musiktheaterprojekts „Wunder: Herkunft unsi-
cher“ des Theaters Biel Solothurn zur Verfügung gestellt. Das Projekt wurde u.a. in Zusam-
menarbeit mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern, der Hochschule der
Künste Bern, der Volkshochschule der Region Biel und mit der Klasse 14 k des Seeland
Gymnasiums Biel durchgeführt. Im Zentrum stand die Neuproduktion der Oper "La Cecchina"
von Niccolo Piccinni.

Das Luzerner Sinfonieorchester führt 2013 das Projekt Piccolo Concerto Grosso durch, zu-
sammen mit einer Schule oder/und dem Altersheim in Luzern. An dieses intergenerationelle
Konzert im Kulturzentrum Südpol gewährt die Paul Schiller Stiftung CHF 55'000. Auch mit
diesem LSO Projekt "Piccolo Concerto Grosso" werden neue Wege beschritten. "Piccolo Con-
certo Grosso" ist ein Kompositionsworkshop für Seniorinnen und Senioren bzw. Kinder und
Jugendliche im Raum Luzern. Spielerisch wurden improvisatorisch gemeinsame Stücke ent-
wickelt und verschiedene Formen und Besetzungen erkundet.

Mit CHF 5‘000 förderte die PSS „Klangwanderungen“ des Musikfestivals Neue Musik Rüm-
lingen. Seit gut 20 Jahren widmet sich dieses Festival dem zeitgenössischen Musikschaffen
und zwar in einer etwas aussergewöhnlichen Festivalform, in der die Natur und der ländliche

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Raum in und rund um Rümlingen einbezogen werden. Bei den Klangwanderungen gehen
Gross und Klein, Alt und Jung gemeinsam auf eine Rundwanderung, um auf dem Weg den
Klangwelten zu lauschen, die von ganz unterschiedlichen Ensembles erzeugt werden.

Mit einem Beiträge von CHF 3‘000 unterstützte die PSS das Generationenprojekt und Tanz-
workshop "Ich sehe Dich“ der Dampfzentrale Bern. Es handelt sich um ein generationenüber-
greifendes Tanztheaterstück, das in verschieden Schulen aufgeführt wurde.

Im Kulturförderbereich unterstützte die Paul Schiller Stiftung auch verschiedene Kulturprojek-
te für Kinder und Jugendliche, aber auch Projekte, die neue kulturelle Impulse bringen und in
einem Zusammenhang mit den Förderkriterien der Stiftung stehen. Dazu folgende Beispiele:

Mit CHF 10‘000 wurde das 4. Schweizer Kinder- und Jugendchorfestival SKJF unterstützt. Der
Zugang zu kulturellen Aktivitäten bedeutet für die beteiligten Kinder und Jugendlichen Inspira-
tion, Ansporn und gegenseitiger Austausch über die Sprachgrenzen hinweg sowie Gemein-
samkeit und Förderung ihrer musikalischen Fähigkeiten. Es hat damit auch eine starke integ-
rative Kraft und fördert das gegenseitige Verstehen und Anerkennen.

Viele Jugendliche schließen sich während ihrer Entwicklung zum Erwachsenwerden soge-
nannten Subkulturen wie z.B. der Hip-Hop oder Breakdance Bewegung an. Die PSS förderte
das Anliegen des Empowerment und die Partizipation Jugendlicher bei der Bekanntmachung
einer positiven HIPHOP Kultur der Kirchgemeinden Bern Nord mit einem Beitrag von CHF
5‘000.

Das Theater Szenart brachte mit dem Projekt "Balkan Hamlet“ ein Theaterstück mit Jugendli-
chen aus dem Balkan zur Aufführung. Gespielt wurde mit Laiendarstellern, die aber von pro-
fessionellen Theaterleuten gecoacht und ausgebildet wurden. Das von der Paul Schiller Stif-
tung mit CHF 5'000.- geförderte Projekt unterstützt die Teilhabe und die Zusammenarbeit von
Jugendlichen mit Theaterschaffenden.

Zwei Kulturprojekte, die in enger Verbindung zu den Förderkriterien im Gesundheitsbereich
stehen, wurden 2012 ebenfalls unterstützt: CHF 5‘000 wurden an das Musiktheater Agentur
Psy Promotion gewährt, das in Zusammenarbeit mit professionellen Künstlern und mit Men-
schen mit einer psychischen Beeinträchtigung realisiert wurde. CHF 10‘000 gingen an den
Doku Film „Zu Ende leben“ der FUTURELITE LLC. Mit dem Film sollen sich die Zuschauen-
den mit dem Leben, mit dem Sterben und dem Tod auseinander setzen. Mit CHF 10‘000 för-
derte die PSS auch den Dokumentarfilm "Die Poincilitis" über die seltene Niemann Pick –
Krankheit. Diese Krankheit gehört zu den lysosomalen Speicherkrankheiten - einer rezessiv
vererbten Stoffwechselkrankheit. Therapeutische Verfahren zur Heilung der Krankheit existie-
ren bis heute nicht, wobei allerdings in Teilbereichen Verbesserungen auftreten können, ohne
dass der Gesamtzustand sich verbessert. Die Lebenserwartung liegt bei höchstens 40 Jahren.
Das Gesuch wurde von der Mira Film GmbH, Zürich eingereicht, welche mit dem Film das
Schicksal der Familie Poincilitis darstellen will.

Für die Gründung von vier neuen Chören für Menschen, die von Aphasie betroffen sind, hat
die Paul Schiller Stiftung CHF 5'000 gesprochen.

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Die PSS unterstützte auch aussergewöhnliche Kulturprojekte, wie das Magazin „norient“ des
      unabhängigen und innovativen Kulturvermittlungsnetzwerks. Die Ziele des Netzwerks sind,
      unabhängig, kritisch und breit verständlich urbane Weltmusik zu vermitteln sowie musikali-
      sche Entwicklungen zu reflektieren.

      Das Forum Schlossplatz konzipierte eine Ausstellung „Postfossiles“ zu Themen rund um eine
      nachhaltige Produktegestaltung, welche die PSS mit CHF 5‘000 unterstützt hat. Mit einem
      öffentlichen Designer-in-Residence-Atelier, Workshops sowie mit Diskussionen zur ökologi-
      schen und sozialen Nachhaltigkeit widmete sich das Forum dieser aktuellen Thematik.

      Mit CHF 5‘000 unterstützte die PSS die Aufführung "Das Jahr" des Schweizer Komponisten
      Willy Burkhard, das im Herbst 2012 - 70 Jahre nach seiner Entstehung - in verschiedenen
      Schweizer Städten zur Aufführung gebracht wurde. Mit diesem Engagement fördert die PSS
      das Anliegen, das Werk eines bedeutenden Schweizer Komponisten zu dokumentieren.

2.9   Friedensarbeit

      Die PSS führte ihre Fördertätigkeit zugunsten von Projekten im Brennpunkt Nahost weiter. Ei-
      nerseits unterstützte sie mit CHF 30'000 ein Projekt des DROPS Community Program im Li-
      banon zur Integration junger Männer aus den Flüchtlingslagern in den Arbeitsmarkt, ander-
      seits mit CHF 16'000 ein Projekt von The Abraham Funds Initiatives: Experimental Schools
      Dedicated to Education for Shared Living in Israel.

      Während mehrerer Jahre leistete die PSS Beiträge an die Forschungsarbeit Dr. Daniele Gan-
      sers über die Endlichkeit der Erdölvorkommen („Peak Oil“) und die dadurch entstehenden
      Ressourcenkonflikte: Interdisziplinär betreffen sie Ökologie und Konfliktforschung. Zur Abrun-
      dung sprach der Stiftungsrat 2012 einen Anschubbeitrag von CHF 50'000 für das Swiss Insti-
      tute for Peace and Energy, Plattform für Dr. Gansers künftige Forschung und den Wissens-
      transfer, zu.

2.10 Weihnachtsvergabung

      Für die Auftritte von 20 Clowns des Vereins Huusglöön leistete die Paul Schiller Stiftung einen
      Beitrag von CHF 15‘000. Die Clowns aus verschiedenen Regionen der Deutschschweiz gehen
      auf Hausbesuch bei Menschen im Alter, mit Behinderungen und schweren Erkrankungen.

      Der Verein BiLiKiD engagiert sich für zweisprachige . Unter der Leitung des Sprachwissen-
      schaftlers Mesut Gönc entstanden im Kanton Zürich bereits fünf deutsch-türkische Spielgrup-
      pen. 2012 unterstützt die Paul Schiller Stiftung den Aufbau einer Spielgruppe deutsch-
      portugiesisch (siehe dazu Kapitel 2.1). Darüber hinaus würdigt die Paul Schiller Stiftung das
      Wirken der Vereins BiLiKid mit der Weihnachtsvergabung 2012.

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3     Jahresrechnung 2012

3.1   Allgemeines

      Die Jahresrechnung 2012 wurde nach den Richtlinien von Swiss GAAP FER erstellt, insbe-
      sondere nach FER 21 für gemeinnützige Organisationen.

3.2   Situation der Immobilien

      Vermietung

      Da ein Teil der seinerzeit abgeschlossenen 5-jährigen Mietverträge in nächster Zeit auslaufen
      werden, muss mit einem erhöhten Vermietungsaufwand und möglicherweise auch mit Leer-
      ständen gerechnet werden. Der Stiftungsrat ist jedoch nach wie vor der Überzeugung, die
      Liegenschaft T60 mit dem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis auch im schwieriger werden-
      den Umfeld behaupten zu können.

      Investitionen / Unterhalt und Reparaturen

      Infolge allfälliger Mieterwechsel ist mit höheren Investitionen (Unterhalt und Instandstellung
      der Mietobjekte) zu rechnen.

      Erneuerung technischer Anlagen

      Wie die Diagnose der Gebäudetechnik ergeben hat, haben viele der technischen Anlagen ihre
      Lebensdauer erreicht, resp. bereits teilweise überschritten.

      Der Ersatz der Wärmeerzeugung mit Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadt Zürich wird
      im Folgejahr mit einem Budget von TCHF 570 vollzogen. In den kommenden 10 Jahren muss
      mit einem weiteren Investitionsvolumen von rund CHF 1.6 Mio. gerechnet werden. Dabei ist
      eine Sanierung der Gebäudehülle noch nicht berücksichtigt.

3.3   Betriebsrechnung / Geldflussrechnung

      Leicht verbessert, nach wie vor aber unter dem Einstandspreis zeigt sich das Wertschriftende-
      pot mit einem Buchgewinn von TCHF 115 (Vorjahr Verlust TCHF 357). Die übrige Betriebs-
      rechnung ist geprägt von den Aufwendungen für die Pflege der Ertragsliegenschaft Thurgau-
      erstrasse 60.

      Die Vergabesumme wird innerhalb eines Korridors jährlich festgelegt, um insbesondere liquidi-
      tätsmässig ein nachhaltiges Bestehen der Stiftung nicht zu gefährden. Der Vergabeaufwand
      belief sich 2012 budgetgemäss rund CHF 0.4 Mio. über dem 2011.

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4     Zwecke, Organisation und Verwaltung

4.1   Mittel zum guten Zweck

      Mit einer öffentlichen letztwilligen Verfügung vom 20. August 1971 errichtete der Zürcher Un-
      ternehmer Paul Schiller die Paul Schiller Stiftung, der er sein nahezu gesamtes Vermögen hin-
      terliess. Nach seinem Hinschied am 2. Februar 1974 nahm der von ihm persönlich eingesetz-
      te Stiftungsrat noch im selben Jahr sein Mandat auf.

      Das testamentarische Statut des Stifters bestimmt dazu Folgendes:

      «Die Paul Schiller Stiftung wird zum Zwecke errichtet, gemeinnützige Werke aller Art zu schaf-
      fen, zu betreiben oder zu fördern, wobei auch über das Stiftungskapital verfügt werden kann.
      Die Stiftung kann auch Vergabungen zugunsten von Tieren oder zoologischen Gärten tätigen.»

4.2   Stiftungsorgane

      Vom Stifter im Testament auf Lebenszeit berufene Mitglieder des Stiftungsrates:

         Dr. Hans Georg Lüchinger, Winterthur, Präsident (bis Juni 2005)

         Oskar Weisshaupt, Uetikon am See, Finanzen (bis September 2003)

         Alice Zimmermann-Schneller, Rheinau, Vizepräsidentin (bis März 2006).

      Stiftungsrat per 31.12.2012:

         Dr. Ulrich E. Gut, Küsnacht, Präsident
         (seit 1.12.2004, Stiftungsrat seit 1.1.2004)

         Maja Nagel Dettling, Mitglied
         (seit 1.4.2006)

         Herbert Bühl, Schaffhausen, Mitglied
         (seit 30.6.2005)

      Der Stiftungsrat hat sich per 1.4.2006 letztmals neu konstituiert.

      Ausser den Stiftungsräten bestehen keine nahe stehenden Personen im Sinne von Swiss
      GAAP FER 15.

                                                                                          Seite 16
Kontrollstelle:

           Aeberli Treuhand AG, Zürich

       Verwaltung:

           Mario Patt, BDO AG in Lachen, Sekretär (seit 1.12.2005)
           zuständig für allgemeine administrative Arbeiten, Protokollführung, Rechnungs- und Buch-
           führung etc.;

           BDO AG in Zürich, Abteilung Immobilien,
           zuständig für die Verwaltung der Liegenschaften.

Paul Schiller-Stiftung

Dr. Ulrich E. Gut                                Mario Patt
Präsident des Stiftungsrates                     Sekretär

Beilagen:
   Bericht der Revisionsstelle über die Jahresrechnung 2012
   Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Nachweis über die Veränderung des Kapitals, Anhang

                                                                                                      Seite 17
Jahresrechnung 2012
1   Bilanz                                        3

2   Betriebsrechnung                              4

3   Geldflussrechnung                             5

4   Rechnung über die Veränderung des Kapitals    6

5   Grundlagen der Rechnungslegung                7

6   Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen        7

7   Weitere Angaben                              15

                                                      2
1   Bilanz
    Aktiven                                      31.12.2012            31.12.2011
                                                        CHF      %            CHF        %
    Umlaufvermögen

    Flüssige Mittel
    Flüssige Mittel                        1        959'397     1.6       154'992     0.3
    Wertschriften                          2      1'190'206     2.0     1'075'992     1.8
    Forderungen                            3          2'784     0.0         2'401     0.0
    Aktive Rechnungsabgrenzungen           4        145'437     0.2       414'872     0.7

    Total Umlaufvermögen                         2'297'824      3.9    1'648'257      2.8

    Anlagevermögen
    Finanzanlagen                          5        438'800     0.8       683'800     1.2
    Sachanlagen                            6     55'585'000    95.3    56'695'000    96.0

    Total Anlagevermögen                        56'023'800     96.1   57'378'800     97.2

    Total Aktiven                               58'321'624    100.0   59'027'057    100.0

    Passiven

    Fremdkapital
    Kurzfristige Verbindlichkeiten         7      3'444'414     5.9     3'318'010     5.6
    Passive Rechnungsabgrenzungen          8         68'363     0.1        74'347     0.1
    Langfristige Finanzverbindlichkeiten   9      5'000'000     8.6     5'000'000     8.5
    Rückstellungen                         10     1'044'000     1.9     1'081'000     1.9

    Total Fremdkapital                           9'556'777     16.4    9'473'357     16.0

    Organisationskapital

    Stiftungsvermögen                            10'700'000    18.3    10'700'000    18.1
    Erarbeitetes Freies Kapital                  38'064'847    65.3    38'853'700    65.8

    Total Organisationskapital             11   48'764'847     83.6   49'553'700     84.0

    Total Passiven                              58'321'624    100.0   59'027'057    100.0

                                                                                     3
2   Betriebsrechnung
                                                         2012                    2011
                                                         CHF           %          CHF          %

    Ertrag

    Erfolg aus Liegenschaften                  12    1'592'915    93.3       5'054'295   107.6
    Erfolg aus Finanzanlagen                   13     115'123      6.7        -357'022    -7.6
    Total Erträge                                   1'708'038    100.0      4'697'273    100.0

    Direkter Aufwand
    Vergabungsaufwand                          14    2'099'225   122.9       1'645'071    35.0
    Übriger Stiftungserfolg                    15      38'960         2.3      40'960         0.9
    Projektbearbeitung                         16     291'231     17.1        261'310      5.6
    Total Direkter Aufwand                          2'429'416    142.2      1'947'341     41.5

    Administrativer Aufwand
    Administrativer Aufwand                    17      72'592      4.3         68'072      1.4
    Total administrativer Aufwand                     72'592       4.3        68'072       1.4

    Finanzergebnis
    Übriger Finanzertrag                                2'175         0.1       6'646         0.1
    Übriger Finanzaufwand                               -4'448    -0.3          -4'127    -0.1
    Total Finanzergebnis                       18      -2'273     -0.1         2'519       0.1

    Ausserordentlicher Erfolg
    Ausserordentlicher Erfolg                  12       7'390      0.4          6'643      0.1
    Total ausserordentlicher Erfolg                    7'390       0.4         6'643       0.1

    Jahresergebnis ohne Fondsergebnis               -788'853     -46.2      2'691'022     57.3

    Zuweisung an Stiftungskapital                           0     -                 0     -
    Zuweisung an erarbeitetes freies Kapital                0         0.0   -2'691'022   -57.3
    Entnahme aus erarbeitetem freien Kapital          788'853    46.2               0     -

    Jahresergebnis nach Zuweisungen                         0          -            0          -

                                                                                          4
3   Geldflussrechnung

                                                                Erläuter-         2012          2011
                                                                  ungen            CHF           CHF
    A. Betriebstätigkeit
    Jahresergebnis vor Fondsergebnis                                           -788'853     2'691'022
    Nicht realisierte Gewinne auf Wertschriften                                 -92'777       -54'905
    Nicht realisierte Verluste auf Wertschriften                                 22'676       319'024
    Nicht realisierte Gewinne auf Finanzanlagen                                       0        -5'000
    Nicht realisierte Verluste auf Finanzanlagen                                      0        12'100
    Veränderung aktueller Werte der Renditeliegenschaften                     1'110'000    -2'849'999
    Veränderung Rückstellungen                                                   38'960        40'960

    Cash Flow                                                                  290'006       153'202

    Veränderung Forderungen                                                       -383            961
    Veränderung Aktive Rechnungsabgrenzungen                                   269'435       -185'991
    Veränderung Kurzfristige Verbindlichkeiten                                 126'404         25'902
    Veränderung Passive Rechnungsabgrenzung                                     -5'984       -238'860

    Geldfluss aus Betriebstätigkeit                                   19       679'478      -244'786

    B. Investitionstätigkeit
    Investition Wertschriften (im Umlaufvermögen)                              -44'113              0
    Devestition Wertschriften (im Umlaufvermögen)                                    0         85'025
    Investitionen Finanzanlagen                                                      0       -150'000
    Desinvestition Finanzanlagen                                               245'000         35'000
    Geldfluss aus Investitionstätigkeit                               20       200'887       -29'975

    C. Finanzierungstätigkeit
    Auszahlung Rentenrückstellung                                     10        -75'960       -75'960

    Gelfluss aus Finanzierungstätigkeit                                        -75'960       -75'960

    D. Veränderung Flüssige Mittel                                    21     804'405      -350'721

    E. Veränderung Fonds Flüssige Mittel

                                       Bestand                              Veränderung   Veränderung
                 31.12.2012         31.12.2011        31.12.2010                  2012          2011

                     959'397            154'992             505'713            804'405      -350'721

                                                                                                   5
4   Rechnung über die Veränderung des Kapitals

                                                                                               Interne Fondstransfers
                                                                   Zuweisung (extern)
                                            Anfangsbestand

                                                                                                                               Endbestand
                                           CHF                    CHF                        CHF                              CHF

    Mittel aus Eigenfinanzierung

    Organisationskapital 31.12.10    46'527'273               335'405                                      0            46'862'678

       Stiftungskapital              10'700'000                                                                         10'700'000

       Erarbeitetes freies Kapital   36'162'678                                         2'691'022                       38'853'700

       Jahresergebnis                               0        2'691'022                  -2'691'022                                  0

    Organisationskapital 31.12.11    46'862'678              2'691'022                                     0            49'553'700

       Stiftungskapital              10'700'000                                                                         10'700'000

       Erarbeitetes freies Kapital   38'853'700                                          -788'853                       38'064'847

       Jahresergebnis                               0         -788'853                    788'853                                   0

    Organisationskapital 31.12.12    49'553'700              -788'853                                      0            48'764'847

                                                                                                                                6
5   Grundlagen der Rechnungslegung

    Allgemeines
    Die Rechnungslegung der Paul Schiller Stiftung [PSS] erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen
    zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER, insbesondere Swiss GAAP FER 21) und entspricht dem schweizeri-
    schen Obligationenrecht sowie den Bestimmungen der Statuten und vermittelt ein den tatsächlichen Verhält-
    nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view).

    Konsolidierungskreis
    Die PSS hat weder Tochtergesellschaften noch Partnerinstitutionen, bei denen sie einen beherrschenden Ein-
    fluss ausübt oder aufgrund von gemeinsamer Kontrolle oder Führung ausüben könnte.

    Internes Kontrollsystem (IKS)
    Die PSS verfügt über ein gut ausgebautes internes Kontrollsystem. Funktionentrennung sowie strikte Zugriffs-
    und Unterschriftsberechtigungen sorgen für reibungslose und ordnungsmässige Buchhaltungs- und Administ-
    rationsprozesse.

    Nahestehende Organisationen / Personen / Institutionen
    Es bestehen keine nahe stehenden Organisationen im Sinne von Swiss GAAP FER 15. Nahe stehende Perso-
    nen sind ausschliesslich die Stiftungsräte. Die entsprechenden Angaben gemäss FER 21 sind im Weiteren of-
    fen gelegt.

    Steuern
    Die PSS ist steuerbefreit.

6   Bewertungsgrundsätze und Erläuterungen
    Grundsätzlich gilt für die Jahresrechnung das Anschaffungs- bzw. Herstellkostenprinzip. Ertragsliegenschaften
    werden zu aktuellen Werten bilanziert. Der Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven ist einge-
    halten. Die wichtigsten Bilanzierungsgrundsätze sind nachfolgend dargestellt.
    Die Buchhaltung wird in Schweizer Franken geführt. Aktiv- und Passivbestände in Fremdwährungen werden zu
    Devisenschlusskursen am Bilanzstichtag umgerechnet.

                                                                                                               7
Bilanz

        Umlaufvermögen
        Im Umlaufvermögen sind ausgehend vom Bilanzstichtag nur kurzfristige Positionen mit einer Laufzeit bis zu
        zwölf Monaten enthalten.
Erläuter-
ungen

1.      Flüssige Mittel
        Diese Position umfasst Kassenbestände, Post- und Bankguthaben, bewertet zum Nominalwert.

2.      Wertschriften
        Die Wertschriften werden durch die Zürcher Kantonalbank mittels eines nachhaltigen Vermögensverwaltungs-
        auftrags mit dem Anlageziel „Kapitalgewinn“ bewirtschaftet. Dieser Vertrag ist jederzeit kündbar. Wertschriften
        werden zum Verkehrswert gemäss Depotauszug der Bank per Bilanzstichtag bewertet (31.12.2012:
        TCHF 1'190; Vorjahr TCHF 1'076). Das Depot ist verpfändet als Sicherheit für den festen Vorschuss der ZKB.

3.      Forderungen
        Diese Position enthält die Forderungen aus der Verrechnungssteuer.

4.      Aktive Rechnungsabgrenzung
        Diese zum Nominalwert bzw. Einstandspreisen abz. notwendiger Wertberichtigungen bewertete Position bein-
        haltet per 31.12.2012 hauptsächlich noch Abgrenzungen aus dem Liegenschaftenbetrieb, insb. der Heiz- und
        Nebenkostenabrechnung. Die Marchzinsen sind im Depotbestand der Wertschriften enthalten.

                                                                                     2012                         2011
                                                                                       CHF                          CHF
             Abgrenzungen aus Liegenschaftenrechnung                              205'293                      429'189
             ./. Delkredere                                                       -89'043                      -53'692
             Heizölvorrat                                                          28'916                       28'302
             Übrige Aktive Rechnungsabgrenzungen                                      271                       11'073
            Total                                                                 145'437                      414'872

                                                                                                                     8
Anlagevermögen
5.   Finanzanlagen
     Die PSS hält neben den gehandelten Wertschriften auch Aktien des Zoo Zürich, Anteile der Genossenschaft zur
     Erhaltung und Schaffung von Wohnraum in der Gemeinde Sternenberg sowie der Hotel Piz Linard AG. Alle Po-
     sitionen stehen in Zusammenhang mit Engagements der PSS im Rahmen ihrer Tätigkeit. Die Bewertung erfolgt
     zum Marktpreis gemäss Depotauszug (Zoo Zürich), zum Steuerwert (Piz Linard) bzw. zum Einstandspreis (Ge-
     nossenschaft Sternenberg).
     Einem Mieter der Liegenschaft T60 wurde im Rahmen des notwendigen Mieterausbaus ein Darlehen über
     TCHF 270 gewährt, das seit 2011 über die Vertragsdauer zurückbezahlt wird.
     Das im Jahre 2007 im Rahmen der Stiftungstätigkeit gesprochene langfristige Darlehen Frauenhotel über
     CHF 100'000 sollte bis 2027 zurückbezahlt werden.
     Das im 2011 neu gewährte Darlehen SVEB über TCHF 150 zum Aufbau eines Gutscheinsystems im Weiterbil-
     dungsbereich wurde unverzinst gewährt und wird ab 2015 bis 2024 amortisiert. Bei Erreichen vereinbarter
     Zwischenziele kommen u.U. im 2013 und 2014 weitere Darlehenstranchen von jeweils TCHF 150 zur Auszah-
     lung.
     Zum 31.12.2012 sind keine Bewertungsrisiken bekannt.

                                   Aktien Zoo Ant. Genoss. Hotel Piz Darlehen     Darlehen   Darlehen      Total
                                       Zürich Sternenberg Linard AG Mieter T60 Frauenhotel      SVEB
     Nettobuchwerte 31.12.10        100'000       12'000    108'900   270'000      85'000          0    575'900
     Anschaffungswerte                 CHF          CHF        CHF       CHF         CHF        CHF         CHF
     Stand 1.1.                     100'000       12'000    121'000   270'000      85'000          0    588'000
     Zugänge                                                                                 150'000           0
     Veränderung aktueller Werte       5'000                                                               5'000
     Abgänge / Rückzahlungen                                          -30'000       -5'000               -35'000
     Stand 31.12.                   105'000       12'000    121'000   240'000       80'000   150'000    708'000

     Wertberichtigungen                 CHF         CHF        CHF        CHF         CHF       CHF         CHF
     Stand 1.1.                           0           0      12'100         0           0         0       12'100
     Zugänge                                                 12'100                                            0
     Abgänge                                                                                                   0
     Stand 31.12.                         0            0     24'200         0           0          0      24'200
     Nettobuchwerte 31.12.11        105'000       12'000     96'800   240'000      80'000    150'000     683'800
     Anschaffungswerte                 CHF          CHF        CHF       CHF         CHF        CHF         CHF
     Stand 1.1.                     105'000       12'000    121'000   240'000      80'000    150'000     708'000
     Zugänge                                                                                                   0
     Veränderung aktueller Werte                                                                               0
     Abgänge / Rückzahlungen                                          -240'000      -5'000              -245'000
     Stand 31.12.                   105'000       12'000    121'000          0      75'000   150'000     463'000

     Wertberichtigungen                 CHF         CHF        CHF        CHF         CHF       CHF        CHF
     Stand 1.1.                           0           0      24'200         0           0         0      24'200
     Zugänge                                                                                                  0
     Abgänge                                                                                                  0
     Stand 31.12.                         0            0     24'200          0          0          0     24'200
     Nettobuchwerte 31.12.12        105'000       12'000     96'800          0     75'000    150'000    438'800

                                                                                                               9
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