TÄTIGKEITSBERICHT 2014 - Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V - Entwicklungsagentur RLP

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TÄTIGKEITSBERICHT 2014 - Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V - Entwicklungsagentur RLP
TÄTIGKEITSBERICHT 2014
Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.
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TÄTIGKEITSBERICHT 2014
Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.
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Inhalt
1.         Vorwort ................................................................................................. 6
2.         Aktivitäten............................................................................................ 8
           Bürgerbeteiligung
 Instrumente und Wege zur Aktivierung von Wahlbürgern......................................................... 8
		     Projekt Aktivierung bei Nebenwahlen

 Demografischer Wandel
 Demografiefeste Zukunftsstrategie.................................................................................................. 9
		    Projekt Demografie-Checks
 Umgang mit demografischen Herausforderungen am Beispiel Ingelheim........................... 10
		    Projekt Kommunale Demografie-Konzepte
 Kommunaler Umgang mit Demografiefolgen .............................................................................. 11
		    Befragung von Bürgermeistern im Projekt Starke Kommunen – Starkes Land
 Verbesserung der kommunalen Daseinsvorsorge......................................................................... 12
		    Projekt Ländliche Perspektiven
 Willkommenskultur in Rheinland-Pfalz........................................................................................... 13
		    Projekt Willkommenskultur in Rheinland-Pfalz

  Europäische Angelegenheiten
  Vorbereitung und Beantragung von EU-geförderten Projekten............................................... 14
		    Projekt Auswertung der Projektaufrufe der Europäischen Kommission
		    Projekt Förderantrag für das geplante EU-Projekt ROMAN FUTURE
		    Projekt Vorbereitung eines Folgeprojektes zum EU-Projekt LIMES
  Grenzüberschreitende Zusammenarbeit......................................................................................... 17
		    Mitarbeit in der LAG-AG „Border Futures - Zukunftsfähigkeit
			 grenzüberschreitender Kooperationen“

 Kommunalentwicklung
 Lebenszykluskosten für kommunale Infrastrukturen................................................................... 18
		   Projekt Lebenszykluskostenrechner bei Infrastrukturmaßnahmen
 (Um-)Nutzung von Freiflächen in Kleinstädten............................................................................ 19
		   Projekt Freiflächen in Kleinstädten
 Weiterentwicklung der Innenstädte................................................................................................. 20
		   Projekt Dialog Innenstadt mit 16 Städten und Gemeinden

 Umgang mit Immobilienleerstand
 Ausstellung zur aktuellen Entwicklung der Immobilienleerstände......................................... 21
		    Projekt Wanderausstellung Tatort_Leere
 Leerstände am Beispiel der Stadt Kyllburg..................................................................................... 22
		    Projekt Jugend belebt Leerstand
 Leerstandsrisiko-App – Infos zum Umgang mit Leerständen................................................... 23
		    Projekt Leerstandsrisiko-App
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Umnutzung von Großgebäuden........................................................................................................ 24
		  Projekt Diakonissen-Mutterhaus Lachen
 Umgang mit Leerstand ohne professionelles Leerstandsmanagement ................................ 25
		  Projekt Kommunale ehrenamtliche Leerstandslotsen

 Regionalentwicklung
 Entwicklung der Region Welterbe Mittelrheintal.......................................................................... 26
		    Projekt Welterbe Mittelrheintal
 Bewertungssystem und Fachkräftelabel für Unternehmen....................................................... 27
		    Projekt Pro Fachkraft

 Wissensmanagement
 Aufbau eines kommunalen Expertenpools..................................................................................... 28
		   Projekt Kommunale Experten
  Zusammenarbeit und Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Kommunen............... 29
		    Projekt Ansprechpartner und Einrichtungen an Hochschulen in
			 Rheinland-Pfalz zu kommunalen Handlungsfeldern
		    Projekt Erfassung studentischer Abschlussarbeiten zu kommunalen
			 Themen und Handlungsfeldern
		    Projekt Recherche von Good-Practice-Projekten zu kommunalen Handlungsfeldern
		    Projekt Online-Umfrage an Hochschulen zur Zusammenarbeit und zum
			 Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Kommunen in Rheinland-Pfalz

3.         Veranstaltungen...................................................................................33
4.         Beirat für Kommunalentwicklung Rheinland-Pfalz........................39
5.         Öffentlichkeitsarbeit...........................................................................40
           Webseite, Newsletter, Social Media, Veranstaltungen

6.         Profil der Entwicklungsagentur.........................................................41
           Kurzprofil, Vorstand, Aufsichtsrat, Mitglieder im Verein, Team, ehemalige Mitarbeiter

7.         Impressum.............................................................................................43
TÄTIGKEITSBERICHT 2014 - Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V - Entwicklungsagentur RLP
Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Entwicklungsagentur hat im Jahr 2014 drei        Bei allen Partnern, die uns in Modellprojekten und
    Schwerpunkte in den Mittelpunkt ihrer Arbeit         in Workshops im Jahr 2014 unterstützt haben,
    gestellt: Fragen des „Demografischen Wandels“,       bedanke ich mich und hoffe, auch für Sie war es
    der Umgang mit leerstehenden Immobilien in           eine ertragreiche Zusammenarbeit.
    kleinen Kommunen und Modelle der Bürgerbetei-
                                                         Beim Lesen des Jahresberichts 2014 wünsche ich
    ligung. Einige Projekte werden auch 2015 fortge-
                                                         Ihnen viel Freude!
    setzt: Im Projekt mit ehrenamtlichen Leerstands-
    lotsen in kleinen Kommunen treten immer wieder
    neue Aspekte auf, um Fragen rund um „leerfallende“
    Gebäude frühzeitig in den Blick zu nehmen.
    Im Jahr 2015 konzentriert sich die Arbeit unserer
    Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz auf modell-
    hafte Projekte zum Demografischen Wandel, die
    Kommunalentwicklung und den Wissenstransfer
    zwischen Hochschulen und Kommunen. Dabei
                                                         Dagmar Barzen
    wird die Entwicklungsagentur eng vom Innen-
    ministerium und der Technischen Universität          Vorsitzende des Aufsichtsrats der
    Kaiserslautern begleitet.                            Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.

6                                                   1. Vorwort
TÄTIGKEITSBERICHT 2014 - Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V - Entwicklungsagentur RLP
Sehr geehrte Damen und Herren,

der demografische Wandel ist eine der großen        Nur mit dem großen Engagement der ehren-
Aufgaben der kommenden Jahrzehnte. Viele Regi-      amtlichen Helfer können wir gemeinsam und
onen in Rheinland-Pfalz sind ländlich geprägt: Im   nachhaltig die Zukunft unserer Dörfer gestalten.
ländlichen Raum und auch in den Ballungsräumen
                                                    Der Dank gilt allen Bürgern, Experten und
werden wir Lösungen für eine solidarische und
                                                    Partnern, die im Jahr 2014 in den Projekten der
älter werdende Gesellschaft finden.
                                                    Entwicklungsagentur mitgewirkt haben.
Die Entwicklungsagentur arbeitet eng mit dem
Innenministerium, Hochschulen und Kommunen
zusammen. Sie arbeitet in modellhaften Projekten
und leitet aus den Projekten innovative Lösungen
für rheinland-pfälzische Kommunen ab.
In den „Projekten von heute“ werden Lösungen für
das „Leben von morgen“ im Dorf und in der Stadt
entwickelt. Auch in Zukunft ist es bedeutsam, die
Menschen in Rheinland-Pfalz für die kommen-         Roger Lewentz
den Veränderungen zu sensibilisieren und weitere
                                                    Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur
Akteure zu motivieren, sich bei den Projekten der
                                                    Rheinland-Pfalz
Entwicklungsagentur einzubringen.

                                               1. Vorwort                                              7
Bürgerbeteiligung
    Instrumente und Wege zur Aktivierung
    von Wahlbürgern

    Projekt Aktivierung bei Nebenwahlen                    Das Feldexperiment wurde im Vorfeld der
                                                           Kommunalwahl 2014 in Mainz durchge-
    Instrumente und Wege zur Aktivierung von
                                                           führt. Unter Verwendung von unterschied-
    Wahlbürgern anlässlich der Kommunalwahl
                                                           lichen mobilisierenden Maßnahmen (u.a.
    2014 in Rheinland-Pfalz.
                                                           Haustürbesuche, Flyer) wurden in 28 zufällig
    Die politische Beteiligung von Bürgerinnen und         ausgewählten Stimmbezirken in Mainz unter-
    Bürgern ist eine Voraussetzung jeder Demokratie.       sucht, inwiefern sich diese Instrumente auf
    Mit sinkender Wahlbeteiligung an Kommunal-             die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl
    wahlen sinkt auch die Legitimation und Repräsen-       2014 auswirkten bzw. wie effektiv aufsuchende
    tanz der gewählten Rats- und Beiratsmitglieder.        Mobilisierungsverfahren im Wahlkampf sind. Die
                                                           Studie wurde durch eine Bevölkerungsbefragung
    Anlässlich der Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz
                                                           in den Stimmbezirken abgerundet.
    am 25. Mai 2014 hat der Bereich Empirische Poli-
    tikforschung der Johannes Gutenberg-Universität        Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass
    Mainz das Projekt „Mobilisierung bei Nebenwahlen:      persönliche Haustürbesuche ein mobilisierendes
    Ein Feldexperiment zu Mobilisierungspotenzialen        Potenzial besitzen.
    von Wahlkämpfen anlässlich der Kommunal-
                                                           Der Projektbericht dokumentiert die Ergebnisse
    wahl 2014 in Rheinland-Pfalz” realisiert, bei dem
                                                           sowie alle Informationen zum Forschungs-
    u.a. Instrumente und Wege zur Aktivierung von
                                                           projekt und steht auf der Webseite der
    Wahlbürgern evaluiert wurden.
                                                           Entwicklungsagentur zum kostenlosen Download
    Die Entwicklungsagentur hat das Feldexperi-            zur Verfügung.
    ment unterstützt, um mehr zu erfolgsverspre-
    chenden Kommunikationswegen in Kommunen
                                                          › www.ea.rlp.de/projekte/archiv/
    zu erfahren. Für die Entwicklungsagentur stand
                                                          mobilisierungbeinebenwahlen/
    dabei im Vordergrund, ob und welche Wege
    vorhanden sind, um dem Wunsch der Bürger
    nach mehr Beteiligung nachzugehen und
    Lösungen für die Teilnahme am kommunalen
    Geschehen zu finden.

8                                                2. Aktivitäten
Demografischer Wandel
Demografiefeste Zukunftsstrategie

Projekt Demografie-Checks                             Verbandsgemeindeverwaltung bilden. Die ört-
                                                      liche Projektarbeit konnte im Jahr 2014 nahezu
Handlungsansätze zu einem zielgerichteten
                                                      abgeschlossen werden. Die Ergebnisse des
Changemanagement in rheinland-pfälzischen
                                                      Modellprozesses werden im ersten Quartal
Verbandsgemeindeverwaltungen vor dem
                                                      2015 ausgewertet und auf der Webseite der
Hintergrund des demografischen Wandels im
                                                      Entwicklungsagentur veröffentlicht.
Jahr 2014.
                                                      › www.ea.rlp.de/projekte/demografie-checks/
Die Auswirkungen des demografischen Wandels
                                                               Demografie-Checks: ‚
haben zur Folge, dass sich rheinland-pfälzische                http://bit.ly/jb2014demografie-checksrheinpfalz
Kommunalverwaltungen bei ihrer Aufgaben-                       http://bit.ly/jb2014demografie-checkspfaelzischermerkur
wahrnehmung auf die veränderten Rahmen-
bedingungen einstellen müssen. Eine koordinierte       Die Termine in der Verbandsgemeinde
und abgestimmte Vorgehensweise erfährt in die-         Altenkirchen, Landkreis Altenkirchen
sem Zusammenhang einen besonderen Stellenwert.         (Westerwald), waren:
Unter Beteiligung relevanter Schlüsselakteure soll     27. Juni 2014             Auftragsklärung
eine Zukunftsstrategie erarbeitet werden, wie
die Gemeinden langfristig und selbstständig auf        23. Oktober 2014          Workshops mit Verwal-
die Auswirkungen des demografischen Wandels                                      tungsmitarbeitern und
reagieren können.                                                                Fraktionsvorsitzenden

Im Jahr 2014 wurden gemeinsam mit drei rhein-          15. Dezember 2014 Workshop mit Verwal-
land-pfälzischen Verbandsgemeinden (Zweibrü-                             tungsmitarbeitern und
cken-Land, Bitburger Land, Altenkirchen) „Demo-                          Fraktionsvorsitzenden
grafie-Checks“ durchgeführt. Das Pilotprojekt
startete jeweils mit Schlüsselgesprächen und           Die Termine in der Verbandsgemeinde Zwei-
einer umfassenden örtlichen Situationsanalyse.         brücken-Land, Landkreis Südwestpfalz, waren:
Aufbauend auf diesen Stärken-Schwächen-                21. Juli 2014             Prozessgestaltung
Analysen identifizierten Verwaltungsmitarbeiter
                                                       12. August 2014           Workshop mit
gemeinsam Handlungsfelder, formulierten Ziele
                                                                                 Verwaltungsmitarbeitern
und erarbeiteten erste Maßnahmen und Projekte.
Im Rahmen weiterer Workshops, unter Betei-             28. Oktober 2014          Workshop mit
ligung der Ortsbürgermeister, der Verbands-                                      Ortsbürgermeistern
gemeinderäte und Fraktionsvorsitzenden, wurden
                                                       13. November 2014 Workshop mit Mitgliedern
die Vorschläge konkretisiert und Meilensteine zu
                                                                         des Verbandsgemeinderats
deren Umsetzung festgelegt.
Als Projektabschluss wird den drei beteiligten         Die Termine in der Verbandsgemeinde Bitburger
Verbandsgemeinden jeweils ein „Fahrplan“               Land, Landkreis Eifelkreis Bitburg-Prüm, waren:
mit konkreten Handlungsempfehlungen zur
                                                       20. Juni 2014             Prozessgestaltung
Verfügung gestellt. Dieser soll die Grund-
lage für ein demografiefestes Handeln der              21. Juli 2014             Ortsbegehung

                                             2. Aktivitäten                                                              9
Demografischer Wandel
     Umgang mit den demografischen Herausforderungen
     am Beispiel Ingelheim

     Projekt Kommunale Demografie-Konzepte                Im Laufe des Modellprozesses wird sich zeigen,
                                                          unter welchen Rahmenbedingungen die Kommune
     Modellhaftes Erarbeiten eines integrierten
                                                          (i.S. von Verwaltung) einer Rolle als Moderator,
     Handlungskonzepts im Umgang mit den demo-
                                                          Netzwerker und Aktivator gerecht werden kann.
     grafischen Herausforderungen am Beispiel der
                                                          Die Ausarbeitung der Demografie-Strategie stellt
     Stadt Ingelheim, Landkreis Mainz-Bingen, im
                                                          dabei den Anfang eines langfristigen Prozesses
     Zeitraum 2014 bis 2015.
                                                          der Kommunalentwicklung dar. Bereits heute
     Am Beispiel der Stadt Ingelheim wird modellhaft      zeigt sich, dass die Festlegung von Verantwort-
     ein integriertes Handlungskonzept im Umgang          lichkeiten und ein Grundkonsens zwischen allen
     mit den demografischen Herausforderungen erar-       Akteuren eine Voraussetzung für die erfolgreiche
     beitet und dabei zentrale Anknüpfungspunkte für      Umsetzung darstellt.
     eine übertragbare Vorgehensweise identifiziert.
     Im Jahr 2014 startete die Entwicklungsagentur
     mit der strategischen Projektverankerung und
     der örtlichen Projektbearbeitung. Aufbauend
     auf einer Situationsanalyse, in der bestehende        Die Termine vor Ort waren:
     Planungen und Konzepte berücksichtigt werden,
     wird die teilweise sehr heterogene demografische      19. März 2014       Projektverankerung mit
     Entwicklung der einzelnen Stadtteile untersucht.                          Entwicklungsagentur,
     Durch anschließende Schlüsselgespräche wurden,                            Entra, der Stadtverwaltung
     in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Ent-                               in Ingelheim, Landkreis
     ra und der Stadt Ingelheim, erste Handlungs-                              Mainz-Bingen
     schwerpunkte identifiziert.                           4. August 2014      Ortstermin in Ingelheim,
     Im Jahr 2015 sollen in stadtteilbezogenen Work-                           Landkreis Mainz-Bingen
     shops Lösungsansätze und Projektideen erarbeitet
                                                           5. November 2014    Vorbereitung der Situa-
     werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der
                                                                               tionsanalyse mit Entra
     Workshops und der Situationsanalyse wird
                                                                               und der Stadtverwaltung
     anschließend, in enger Abstimmung mit der
                                                                               in Ingelheim, Landkreis
     Stadtverwaltung Ingelheim, das Demografie-
                                                                               Mainz-Bingen.
     Konzept erstellt.

10                                               2. Aktivitäten
Demografischer Wandel
Kommunaler Umgang mit Demografiefolgen

Befragung von Bürgermeistern im Projekt                mehr als 70 Prozent der Kommunen beteiligt und
Starke Kommunen – Starkes Land                         geben ein repräsentatives Bild. Die Ergebnisse zei-
                                                       gen u.a. dass mehr als die Hälfte der Gemeinden
Erarbeitung von demografiefesten und über-
                                                       die Bevölkerungsentwicklung der vergangenen
tragbaren Lösungen für Kommunen im Zeit-
                                                       zehn Jahre realistisch wahrgenommen hat, jedoch
raum 2014 bis 2016.
                                                       ein großer Teil der Gemeinden keine Kenntnis
Rheinland-Pfalz wird in den meisten Regionen           zu den Bevölkerungsprognosen hat.
„älter, bunter, weniger“. Im Jahr 2013 startete die
                                                       Ein Abschlussbericht informiert über die Ergeb-
„Zukunftsinitiative Starke Kommunen – Starkes
                                                       nisse und bietet den Kommunen die Möglichkeit
Land“, um sich frühzeitig mit den Herausforder-
                                                       sich dem Vergleich zu stellen und Gemeinsam-
ungen des demografischen Wandels – besonders
                                                       keiten mit anderen Gemeinden zu finden. Der
in ländlichen Regionen – auseinanderzusetzen.
                                                       Bericht steht auf der Webseite der Entwicklungs-
Dabei sollen demografiefeste Lösungen für Kom-
                                                       agentur zum kostenlosen Download zur Verfügung.
munen erarbeitet und erprobt werden.
In 2014 wurden 175 Verbands- und Ortsgemein-           › www.ea.rlp.de/projekte/
den der Zukunftsinitiative u.a. zu ihrer Einschät-     starkekommunen-starkesland/
zung und ihrem Umgang mit den demografischen
Folgen befragt. Bei der Befragung haben sich

                                              2. Aktivitäten                                                 11
Demografischer Wandel
     Verbesserung der kommunalen
     Daseinsvorsorge

     Projekt Ländliche Perspektiven                        Maßnahmenpakete erfolgte hierbei für acht aus-
                                                           gewählte Handlungsfelder der Daseinsvorsorge
     Handlungsempfehlungen für Kommunen und
                                                           (z.B. Feuerwehrwesen, Kultur, Mobilität, Leer-
     Landkreise zur nachhaltigen Sicherung der
                                                           stand, Medizinische Grundversorgung).
     Daseinsvorsorge.
                                                           Im Jahr 2014 wurde der Abschlussbericht in Form
     Vor dem Hintergrund des demografischen
                                                           einer Arbeitshilfe veröffentlicht. Aus den zentra-
     und wirtschaftsstrukturellen Wandels stehen
                                                           len Erkenntnissen des Modellprozesses und der
     Gemeinden und Landkreise in Rheinland-Pfalz vor
                                                           einzelnen Teilprojekte wurden zehn Handlungs-
     der Herausforderung, die Bereitstellung der kom-
                                                           empfehlungen abgeleitet, die Gemeinden und
     munalen Daseinsvorsorge langfristig zu sichern.
                                                           Landkreise nun bei der Gestaltung des demo-
     Von 2010 bis 2014 wurden im Rahmen des                grafischen Wandels unterstützen können. In
     Modellprojektes „Ländliche Perspektiven“ in           der Broschüre werden konkrete Handlungs- und
     den Landkreisen Altenkirchen, Cochem-Zell und         Umsetzungsschritte ausführlich beschrieben. Die
     Neuwied mit lokalen Akteuren in Verwaltung            Darstellung der entstandenen „Guten Bespielen“
     und Zivilgesellschaft, Anpassungsstrategien zur       können Gemeinden und Landkreisen Anregungen
     Sicherung der Daseinsvorsorge konzipiert und in       für neue und eigene Ideen geben und somit das
     der Praxis getestet.                                  Interesse an einer Umsetzung wecken.
     Ziel war es, durch die Entwicklung „Guter Beispie-    Der Bericht kann auf der Webseite der Entwick-
     le“ einen Beitrag zur Modernisierung und Modi-        lungsagentur kostenlos heruntergeladen werden.
     fizierung der Daseinsvorsorge in den ländlichen
     Gebieten von Rheinland-Pfalz zu leisten. Die          › www.ea.rlp.de/downloads/laendlicheperspektiven/
     Konzeption und die Erprobung zukunftsweisender

12                                                2. Aktivitäten
Demografischer Wandel
Willkommenskultur in Rheinland-Pfalz

Projekt Willkommenskultur in                        verschiedenen Regionen in Rheinland-Pfalz sowie
Rheinland-Pfalz                                     eine Online-Umfrage durchgeführt. Dadurch
                                                    konnte der aktuelle Stand zum Thema Willkom-
Workshop-Reihe zur Entwicklung einer Will-
                                                    menskultur ermittelt werden. Die Umfrage richtete
kommenskultur aus Unternehmersicht in
                                                    sich an Führungskräfte in rheinland-pfälzischen
2014.
                                                    Unternehmen, Personalverantwortliche und Mit-
Aufgrund des demografischen Wandels sind            arbeiter, die im Unternehmen für die Betreuung
bundesweit Tendenzen eines Fachkräftemangels        ausländischer Fachkräfte und eine gelebte Will-
bemerkbar. Qualifizierte Arbeitskräfte aus dem      kommenskultur zuständig sind bzw. sich dafür
Ausland anzuwerben ist eine Möglichkeit den         einsetzen. Ebenso richtete sich die Umfrage an
Bedarf an Fach- und Führungskräften abzudecken.     Mitarbeiter an Hochschulen, in Vereinen, Verbän-
Eine in den Gemeinden und Unternehmen gelebte       den, öffentlichen Einrichtungen und Stiftungen.
Willkommenskultur kann die Ankunft und das
                                                    Eine Veranstaltung im Frühjahr 2015 bildete
Einleben erleichtern.
                                                    den Abschluss des Projektes. Die zentralen
Das Projekt widmet sich dem Thema der Will-         Ergebnisse des Projektes, ergänzt durch viele
kommenskultur aus Sicht der rheinland-pfälzi-       Best-Practice-Beispiele und Informationen zum
schen Unternehmen und Institutionen.                Thema Zu- und Einwanderung, wurden von der
                                                    ZIRP in einer Abschlussdokumentation gebündelt,
In 2014 wurden in Kooperation mit der Zukunfts-
                                                    die im April 2015 veröffentlicht wurde.
initiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. Work-
shops mit Unternehmen und Kommunen in               › www.ea.rlp.de/projekte/willkommenskultur/

                                           2. Aktivitäten                                               13
Europäische Angelegenheiten
     Vorbereitung und Beantragung von
     EU-geförderten Projekten

     Projekt Auswertung der Projektaufrufe der             Seit 2014 wertet die Entwicklungsagentur in
     Europäischen Kommission                               diesem Zusammenhang die Newsletter ver-
                                                           schiedener Generaldirektionen der Europäischen
     Auswertung von Projektaufrufen (Calls) der
                                                           Kommission und deutscher Kontaktstellen zu
     Europäischen Kommission.
                                                           Förderprogrammen im Hinblick auf die euro-
     Die europäische Förderpolitik bietet vielfältige      päische Politik, Veranstaltungen und Projekt-
     Chancen für eine zukunftsweisende Entwicklung         aufrufe (Calls) aus. Ergänzend werden regelmäßig
     der rheinland-pfälzischen Kommunen. Das breite        die Webseiten der Generaldirektionen und der
     Spektrum an Fonds und Programmen ermöglicht           deutschen Kontaktstellen analysiert.
     die finanzielle Unterstützung in vielen Themen-
                                                           Dem Projekt steht Frau Dr. Karin Drda-Kühn,
     bereichen der Kommunalentwicklung. Die Ent-
                                                           „European Ambassador for Female Entrepreneur-
     wicklungsagentur unterstützt die Nutzung von
                                                           ship“ beratend zur Seite. Durch die verschiedenen
     EU-Förderprogrammen für die Kommunal- und
                                                           projektbezogenen Aktivitäten werden spezifische
     Regionalentwicklung in der Förderperiode 2014-
                                                           Kompetenzen der Entwicklungsagentur zur euro-
     2020 durch ein spezifisches Beratungsangebot
                                                           päischen Förderpolitik sowie ein Netzwerk mit
     und zielt darauf, EU-geförderte Projekte zu initi-
                                                           europäischen und nationalen Partnern sukzessiv
     ieren und durchzuführen.
                                                           aufgebaut. Das Projekt ist zeitlich nicht befristet.
     Der Fokus der Entwicklungsagentur liegt auf den
     kleinen Querschnittsprogrammen, wie zum Beispiel
     COSME, ERASMUS+, ESPON, Europe for Citizens
     Programme. Von Interesse sind dabei Themen mit
     kommunalpolitischem Hintergrund und Koopera-
     tionsprojekte mit Niedrigschwellenländern.

14                                                2. Aktivitäten
Europäische Angelegenheiten
Vorbereitung und Beantragung von
EU-geförderten Projekten

Projekt Förderantrag für das geplante EU-             Neben der Entwicklungsagentur beteiligen sich
Projekt ROMAN FUTURE                                  am Projekt folgende Unternehmen und Insti-
                                                      tutionen: Naturparkregion Reutte/Österreich,
Bewerbung um die Förderung “ROMAN
                                                      INI-Novation Bulgaria OOD/Bulgarien, Consorzio
FUTURE – Collaboration of Three Roman Rou-
                                                      Turistico Dolomiti Prealpi/Italien, Regio August
tes for Sustainable Global Tourism Market
                                                      Tourismus GmbH/Deutschland sowie Stichting
Access” durch die Europäische Kommission
                                                      Romeinse Limes Nederland/Niederlande. Die
im Jahr 2014, in Kooperation mit Unterneh-
                                                      Naturparkregion Reutte ist dabei als Projekt-
men und Institutionen aus Italien, Österreich,
                                                      koordinator vorgesehen.
Bulgarien und Niederlande.
                                                      Die Europäische Kommission wird 2015 über den
Das geplante EU-Projekt ROMAN FUTURE
                                                      Förderantrag entscheiden.
bezieht sich auf die Ausschreibung der Europäi-
schen Kommission, Generaldirektion „Enterprise
and Industry“, zum Thema „Transnational cultural
tourism products and Tourism and accessibility
for all, Theme 1: Cooperation projects to support
transnational tourism based on European cultural
and industrial heritage“ im Jahr 2014. Das Projekt
soll dazu beitragen, die drei Themenrouten Limes,
Via Claudia Augusta und Roman Emperors‘ Route
gemeinsam zu nutzen und für internationale Tou-
rismusmärkte vorzubereiten. Dabei sollen bereits
bestehende Angebote verbunden, komplettiert
und entwickelt werden sowie vorhandenes Know-
how ausgetauscht und Aktivitäten nachhaltig
vernetzt werden.

                                             2. Aktivitäten                                              15
Europäische Angelegenheiten
     Vorbereitung und Beantragung von
     EU-geförderten Projekten

     Projekt Vorbereitung eines Folgeprojektes             Zur Prüfung von Rahmenbedingungen und Mög-
     zum EU-Projekt LIMES                                  lichkeiten des Folgeprojektes wurde eine exter-
                                                           ne Expertise beauftragt. Den Vorschlägen der
     Expertise zur Vorbereitung eines Folge-
                                                           Expertise folgend wurde eine Projektskizze erar-
     projektes zum EU-Projekt LIMES unter Einbe-
                                                           beitet. Danach soll im ersten Schritt ein Vorklä-
     ziehung von Ländern des Nahen Ostens und
                                                           rungsprozess mit Akteuren möglicher Partnerlän-
     Nordafrikas.
                                                           der durchgeführt werden, um eine gemeinsame
     Das europäische LIMES-Projekt (2011-2013), das        Interessenlage zu ökonomischen Möglichkeiten
     unter Koordination des Landes Rheinland-Pfalz in      entlang des Limes auszuloten. In einem zweiten
     Zusammenarbeit mit der österreichischen Regi-         Schritt soll ein gemeinsames Projekt entwickelt
     on Donauland-Carnuntum und der bulgarischen           und bei der EU-Kommission eine Förderung bean-
     Region Ruse mit Unterstützung der Generaldi-          tragt werden.
     rektion „Unternehmen und Industrie“ der Euro-
                                                           Im weiteren Verlauf ist ein Runder Tisch mit
     päischen Kommission durchgeführt wurde, hat
                                                           mehreren Generaldirektionen der Europäischen
     gezeigt, welches wirtschaftliche, kulturelle und
                                                           Kommission vorgesehen, um die Bereitschaft zur
     politische Potenzial sich an der Schnittstelle von
                                                           Unterstützung eines solchen Vorklärungsprozes-
     Kulturerbe-Erhalt und Tourismus entfalten kann.
                                                           ses zu klären und weiterführende Maßnahmen zur
     In 2014 begann auf Initiative von Herrn Norbert       Projektentwicklung zu verabreden.
     Neuser (Boppard), Mitglied des Europäischen
     Parlaments, die Vorbereitung eines europäischen
     Folgeprojektes zum EU-Projekt LIMES, das auch
     die Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas
     einbezieht. Für die Limesregion in Rheinland-Pfalz
     können sich durch ein solches Projekt Entwick-
     lungschancen und Möglichkeiten einer erfolg-
     reichen Zusammenarbeit auf unterschiedlichen
     Ebenen ergeben.

16                                                2. Aktivitäten
Europäische Angelegenheiten
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Projekt Mitarbeit in der LAG-AG „Border              Entwicklung des Tourismus zum Gegenstand.
Futures - Zukunftsfähigkeit grenzüberschrei-         Seit 2014 befasst sich die Entwicklungsagen-
tender Kooperationen“                                tur mit den bestehenden Rahmenbedingungen,
                                                     Voraussetzungen und Ansätzen zur touristischen
Thematischer Beitrag der Entwicklungsagen-
                                                     Nutzung des kulturellen Erbes in den beiden
tur zur LAG-AG (2014 – 2016): „Kulturerbe
                                                     Grenzregionen Großregion und Trinationale Me-
als touristische Entwicklungsressource von
                                                     tropolregion Oberrhein (TMO). Auf der Grund-
Grenzregionen“.
                                                     lage einer umfassenden Analyse leitet sie Ziel-
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Hessen/          und Handlungsempfehlungen zur Inwertsetzung
Rheinland-Pfalz/Saarland der Akademie für Raum-      und Erschließung des kulturellen Erbes für diese
forschung und Landesplanung (ARL) hat 2014 die       Grenzregionen ab und führt dazu gute Beispiele
Arbeitsgruppe „Border Futures – Zukunftsfähig-       auf. Die Entwicklungsagentur setzt sich dabei mit
keit grenzüberschreitender Kooperationen“ gebil-     Programmen und Initiativen der Europäischen
det. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die grenz-     Union auseinander, die sich mit dem Schutz, der
überschreitende Kooperation im europäischen          Erhaltung und der Nutzung des Kulturerbes als
Kontext - vor dem Hintergrund neuer Erkennt-         Entwicklungsressource befassen.
nisse der planungsrelevanten Grenzraumfor-
                                                     Die Arbeitsgruppe hat im Jahr 2014 drei Sitzungen
schung - zu analysieren und die Erkenntnisse für
                                                     (19. März 2014, 17. Juli 2014 und 05. Dezember
die Grenzregionen im Gebiet der LAG nutzbar zu
                                                     2014) durchgeführt. Weitere Treffen sind im Jahr
machen. Thematisiert werden Fragen zu neuen
                                                     2015 vorgesehen. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe
räumlichen Funktionalitäten, neuen Planungs-
                                                     sollen im Rahmen des Planerforums der LAG im
instrumenten und den Möglichkeiten der Pro-
                                                     Herbst 2015 vorgestellt und diskutiert werden.
grammperiode 2014-2020 der EU-Strukturpolitik
für Grenzregionen.
Der Beitrag der Entwicklungsagentur zur Arbeits-
gruppe hat die Nutzung des Kulturerbes als Ent-
wicklungsressource in der grenzüberschreitenden

                                            2. Aktivitäten                                               17
Kommunalentwicklung
     Lebenszykluskosten für
     kommunale Infrastrukturen

     Projekt Lebenszykluskostenrechner bei                 Nach derzeitigem Stand soll der zu entwickelnde
     Infrastrukturmaßnahmen                                Lebenszykluskostenrechner vor allem (ehrenamt-
                                                           lichen) Bürgermeistern und Kommunalpolitikern
     Ermittlung von Lebenszykluskosten für kom-
                                                           als einfaches und unverbindliches Prognoseinst-
     munale Infrastrukturen in Rheinland-Pfalz im
                                                           rument für Entscheidungen zu kommunalen Infra-
     Zeitraum 2014 bis 2016.
                                                           strukturmaßnahmen dienen. Er soll helfen, eine
     Bei der Entscheidung über kommunale Infrastruk-       geplante Maßnahme für die Akteure und Bürger
     turmaßnahmen müssen die langfristig finanziellen      transparent darzustellen und eine Vorstellung
     Verpflichtungen, die sogenannten Lebenszyklus-        von den zukünftigen, mehrjährigen Belastungen
     kosten (Planen, Bauen, Betreiben, Finanzieren         für den Haushalt und für den einzelnen Bürger zu
     und ggf. Rückbau) berücksichtigt werden, um das       geben.
     Kostenbild einer Maßnahme zu vervollständigen.
                                                           Die Entwicklungsagentur baut bei diesem Pro-
     Den Folgekosten von Infrastrukturmaßnahmen
                                                           jekt auf eine Vielzahl von Partnern und Exper-
     kommt aufgrund der aktuellen Anforderungen
                                                           ten (u.a. Hochschulen, Beratungsbüros), um eine
     und der angespannten Haushaltslagen der Kom-
                                                           breite Akzeptanz bei den Kommunen, Kreis- und
     munen, eine wesentliche Bedeutung zu. Dieser
                                                           Landesbehörden sowie Ministerien zu erreichen.
     Trend wird durch den demografischen Wandel
                                                           Auf Grundlage der Projektkonzeption führt die
     verstärkt, da die Belastungen pro Einwohner durch
                                                           Entwicklungsagentur regelmäßig Experten-
     den Bevölkerungsrückgang wachsen und sich die
                                                           workshops durch. Der erste Workshop hat am
     Einnahmesituation verschlechtern wird. Deshalb
                                                           28. Januar 2015 stattgefunden. Die Erkennt-
     steigt die Notwendigkeit, ein umfassendes Kos-
                                                           nisse der Workshops werden anschließend auf
     tenbild der Infrastrukturmaßnahme zu haben
                                                           kommunaler Ebene auf Umsetzbarkeit geprüft.
     und die wirtschaftliche Zukunft in den nächsten
     25 Jahren und darüber hinaus zu sichern.              › www.ea.rlp.de/projekte/lebenszykluskostenrechner/

18                                                2. Aktivitäten
Kommunalentwicklung
(Um-)Nutzung von Freiflächen in Kleinstädten

Projekt Freiflächen in Kleinstädten                   gestalten können. Dabei sollen insbesondere die
                                                      Möglichkeiten temporärer und bürgerschaftlich
Entwicklung von Handlungsempfehlungen
                                                      getragener Bewirtschaftungsformen geprüft
für Freiflächen in drei ausgewählten rhein-
                                                      werden.
land-pfälzischen    Kleinstädten   (Mayen,
Edenkoben und Baumholder) bis Mitte 2015.             In drei rheinland-pfälzischen Kleinstädten (3.000
                                                      bis 20.000 Einwohner) – Mayen, Landkreis Mayen-
Urbane Freiräume sind ein Faktor für die Lebens-
                                                      Koblenz, Edenkoben, Landkreis Südliche Wein-
qualität des Menschen. Sie dienen der Erholung,
                                                      straße und Baumholder, Landkreis Birkenfeld -
der Gesundheit und der Freizeitgestaltung aller
                                                      werden praxistaugliche Handlungsempfehlungen
Generationen und sind damit ein verbindendes
                                                      für ausgewählte Freiflächen entwickelt. Den teil-
soziales Element. Demografische Veränderungen
                                                      nehmenden Städten bietet dies die Gelegenheit,
sowie geänderte Lebensentwürfe stellen neue
                                                      neue Wege in der Freiflächenplanung zu gehen
Ansprüche an die Gestaltung von urbanen
                                                      und damit ihre Standortattraktivität dauerhaft
Freiflächen.
                                                      zu sichern.
Aufgezeigt werden soll, wie sich die Anforderun-
                                                      Im November 2014 wurde in einem Work-
gen an die innerstädtischen Freiflächen verän-
                                                      shop mit Vertretern des Lehr- und Forschungs-
dern und mit welchen Mitteln deren Funktionen
                                                      gebiets Landschafts- und Freiraumentwicklung,
für die Lebensqualität in Kleinstädten ausgebaut
                                                      der Städte Baumholder und Edenkoben und der
werden können. Konkrete Maßnahmen sollen der
                                                      Entwicklungsagentur, über kostengünstig reali-
kommunalen Praxis als Hilfestellung dienen, die in
                                                      sierbare Nutzungsmöglichkeiten von ausgewähl-
Form einer landesweiten Veranstaltung und einer
                                                      ten Flächen in den drei Modellstädten, deren
anwendungsbezogenen Arbeitshilfe im Jahr 2015
                                                      Folgekosten und den jeweiligen Pflegeaufwand
verbreitet werden.
                                                      beraten. Die Ergebnisse des Projekts werden 2015
In Zusammenarbeit mit dem Lehr- und For-              in einer Transferveranstaltung präsentiert und in
schungsgebiet Landschafts- und Freiraument-           Form einer „Arbeitshilfe zum Umgang mit inner-
wicklung der Technischen Universität Kaisers-         städtischen Freiflächen“ auf der Webseite der
lautern wird untersucht, wie rheinland-pfälzische     Entwicklungsagentur veröffentlicht.
Kleinstädte ihre innerstädtischen Freiflächen
in Zeiten finanzieller und personeller Engpässe       › www.ea.rlp.de/projekte/freiflaecheninkleinstaedten/

                                             2. Aktivitäten                                                   19
Kommunalentwicklung
     Weiterentwicklung der Innenstädte

     Projekt Dialog Innenstadt mit 16 Städten und          Am 20. November 2014 fand dazu in Landau,
     Gemeinden                                             Landkreis Südliche Weinstraße, das erste Forum
                                                           Innenstadt statt. Im Mittelpunkt der Veranstal-
     Entwicklung eines übergeordneten Leitbildes
                                                           tung stand die Frage, ob die Baukultur eine Inves-
     und Handlungsempfehlungen für ein integ-
                                                           titionshürde sei oder ob sie als Katalysator für die
     riertes Standortmanagement in den Innen-
                                                           Entwicklung der Innenstädte dienen könnte.
     städten sowie die Etablierung eines landes-
     weiten Erfahrungsaustausches der Akteure              Im Jahr 2015 ist der Aufbau eines Kooperations-
     aus Wirtschaft, Bürgerschaft und Landes-              netzwerks Innenstadt und die Durchführung eines
     regierung im Zeitraum 2014 bis 2016.                  Planspiels „Standort Innenstadt“ geplant, in dem
                                                           teilnehmende Kommunen sich einbringen können.
     In den Innenstädten zeigt sich die Baukultur in
                                                           Anschließend soll ein Leitbild „Integriertes Stand-
     ihrer größten Dichte. Sie prägt ihr Erscheinungs-
                                                           ortmanagement Innenstadt“ mit entsprechenden
     bild und macht sie zum Aushängeschild der Stadt.
                                                           Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.
     Das Projekt „Dialog Innenstadt“ fokussiert die
                                                           Landesweit wirken u.a. das Finanzministerium,
     Weiterentwicklung des Standortes Innenstadt
                                                           der Städtetag, der Gemeinde- und Städtebund,
     im Zusammenspiel von lokaler Politik und Ver-
                                                           das Bauforum Rheinland-Pfalz und die Arbeits-
     waltung mit den privatwirtschaftlichen Akteuren.
                                                           gemeinschaft der rheinland-pfälzischen IHK’s am
     Schwerpunkte sind die Entwicklung eines überge-
                                                           Dialog Innenstadt mit. Teilnehmende Städte sind
     ordneten Leitbildes für ein integriertes Standort-
                                                           Annweiler am Trifels, Bad Sobernheim, Bellheim,
     management Innenstadt und die Verstetigung
                                                           Bendorf am Rhein, Germersheim, Höhr-Grenz-
     und Etablierung eines landesweiten Erfahrungs-
                                                           hausen, Landau in der Pfalz, Ludwigshafen am
     austausches der Akteure aus Wirtschaft, Bürger-
                                                           Rhein, Montabaur, Neustadt an der Weinstraße,
     schaft und Landesregierung.
                                                           Pirmasens, Remagen, Speyer, Trier, Unkel und
     Im Auftrag der Entwicklungsagentur hat sich das       Zweibrücken.
     Lehr- und Forschungsgebiet Stadtumbau und
                                                           Die Kooperationsvereinbarungen mit den Part-
     Ortserneuerung der Technischen Universität Kai-
                                                           nern laufen bis zum Projektende im September
     serslautern, zusammen mit dem Beratungsbüro
                                                           2016.
     stadtimpuls, den Themen der innerstädtischen
     Gestaltung angenommen.                                › www.ea.rlp.de/projekte/dialoginnenstadt/

20                                                2. Aktivitäten
Umgang mit Immobilienleerstand
Ausstellung zur aktuellen Entwicklung
der Immobilienleerstände

Projekt Wanderausstellung Tatort_Leere                In der dreijährigen Projektphase (2012-2014) war
                                                      die Ausstellung insgesamt an 28 Standorten zu
Wanderausstellung zum Thema Innenent-
                                                      sehen.
wicklung und Leerstandsbewältigung im Zeit-
raum 2012 bis 2015.                                   Das kommunale Interesse an der Ausstellung –
                                                      auch außerhalb von Rheinland-Pfalz – hielt im
Die Zunahme des Gebäudeleerstands in Rhein-
                                                      Jahr 2014 an. In verschiedenen Gemeinden (u.a.
land-Pfalz beeinträchtigt nicht nur das Orts-
                                                      Pirmasens und Kyllburg) konnte die Ausstellung
bild vieler Gemeinden und Städte, sondern hat
                                                      direkt oder indirekt Veränderungsprozesse an-
für immer mehr Menschen persönliche Konse-
                                                      stoßen. Die erzielten Wirkungen dokumentieren
quenzen. Die Voraussetzung für eine stärkere
                                                      den Erfolg der Wanderausstellung.
Beschäftigung mit dem Immobilienleerstand in
Rheinland-Pfalz ist, sich über den Handlungs-         › www.ea.rlp.de/projekte/tatort_leere/
bedarf bewusst zu werden. Vor diesem Hinter-
grund startete die Entwicklungsagentur im Jahr         Im Jahr 2014 wurde Tatort_Leere an sieben
2012 mit der Wanderausstellung Tatort_Leere            Standorten in und außerhalb von Rhein-
eine landesweite Sensibilisierungskampagne.            land-Pfalz gezeigt:
Die Wanderausstellung Tatort_Leere soll die            07.02 – 09.02.2014 Hotel Eifeler Hof, Kyllburg
Bevölkerung und Verantwortungsträger rund um
das Thema Innenentwicklung und Leerstands-             10.03. – 21.03.2014 Aufsichts- und Dienstleis-
bewältigung sensibilisieren und lokale Verän-                              tungsdirektion, Trier
derungsprozesse anstoßen. Durch eine kreative          20.09. – 21.09.2014 Poppenhausen, Landkreis
Inszenierung und Mitmach-Stationen werden den                              Schweinfurt
Besuchern die Ursachen und Konsequenzen der
aktuellen Entwicklung näher gebracht. Sie erhal-       23.09. – 02.10.2014 Landratsamt Schweinfurt
ten umfangreiche Informationen, welche Mög-
                                                       07.10. – 20.10.2014 Mellrichstadt, Landkreis
lichkeiten sich ihnen im Umgang mit Leerständen
                                                                           Rhön-Grabfeld
bieten. In fachlichen Begleitveranstaltungen sol-
len gute Handlungsansätze und Erfahrungen im           22.10. – 02.11.2014 Schloss Sulzfeld, Landkreis
Umgang mit leerstehenden Gebäuden diskutiert                               Rhön-Grabfeld
werden.
                                                       04.11. – 10.11. 2014 Gemünden, Landkreis
                                                                            Main-Spessart

                                             2. Aktivitäten                                              21
Umgang mit Immobilienleerstand
     Leerstände am Beispiel der Stadt Kyllburg

     Projekt Jugend belebt Leerstand                        Der modellhafte Beteiligungsprozess in der Stadt
                                                            Kyllburg startete am 8. Februar 2014 mit einem
     Modellhafter Beteiligungsprozess in der Stadt
                                                            Jugendbeteiligungsworkshop. Anschließend er-
     Kyllburg, Landkreis Bitburg-Prüm, im Jahr
                                                            folgte eine modellhafte Einzelfallberatung und
     2014, um Jugendliche und Bürger an dem Pro-
                                                            -begleitung, bei der Beteiligungsmodelle zum
     zess im Umgang mit leerstehenden Gebäuden
                                                            Thema Leerstand - unter Einbindung von jugend-
     teilhaben zu lassen.
                                                            lichem Engagement - in der Stadt Kyllburg von der
     Als Reaktion auf zahlreiche leerstehende Gebäu-        Entwicklungsagentur erprobt wurden. Im ersten
     de im Ortskern der Stadt Kyllburg, Landkreis           Halbjahr 2014 wurden zudem Beratungsgesprä-
     Bitburg-Prüm, fanden sich Ende 2012 zahlrei-           che mit dem Stadtbürgermeister durchgeführt.
     che Engagierte zur „Offensive gegen Leerstand“
                                                            Neben der systematischen Leerstandserfassung
     zusammen. In Zusammenarbeit mit der Stadt
                                                            wurde der im Rahmen der Wanderausstellung
     Kyllburg und ehrenamtlichem Engagement konn-
                                                            Tatort_Leere angestoßene Jugendbeteiligungs-
     ten zahlreiche leerstehende Ladenlokale mit
                                                            prozess, durch ein professionelles Projektcoaching
     kulturellen Nutzungen belebt werden.
                                                            weiter unterstützt. In diesen Zusammenhang
     Die Initiative hat mittlerweile landes- und bun-       fanden Gespräche, Begehungen und Moderatio-
     desweiten Vorbildcharakter und war Preisträger         nen vor Ort sowie die Begleitung des Bürgermeis-
     beim bundesweiten Wettbewerb „Kerniges Dorf!“          ters bei Jugendgesprächen und gezielter Grup-
     2014.                                                  pierungen, wie die „Offensive gegen Leerstand“,
                                                            statt. Die Arbeiten der Stadt Kyllburg werden im
     Die stattfindenden Aktivitäten in Kyllburg eröffne-
                                                            Projekt Demografie-Checks der Entwicklungs-
     ten die Frage, inwiefern die kommunale Leerstands-
                                                            agentur mit der Verbandsgemeinde Bitburger
     problematik mit Aktivitäten der Bürger gemindert
                                                            Land berücksichtigt.
     werden kann. Vor dem Hintergrund des demogra-
     fischen Wandels nimmt die Zielgruppe von jun-          Die der Stadt Kyllburg zur Verfügung gestellten
     gen Menschen hierbei einen besonderen Stellen-         Beratungsleistungen tragen zu einer örtlichen
     wert ein. Das Projekt „Jugend belebt Leerstand“        Prozessoptimierung bei. Die Entwicklungsagentur
     strebte danach, Jugendliche und Bürger an dem          hat ihre Aktivitäten Ende 2014 beendet.
     Prozess im Umgang mit leerstehenden Gebäuden
     teilhaben zu lassen.                                   › www.ea.rlp.de/projekte/jugendbelebtleerstand/

22                                                 2. Aktivitäten
Umgang mit Immobilienleerstand
Leerstandsrisiko-App – Infos zum Umgang
mit Leerständen

Projekt Leerstandsrisiko-App                          Die Anwendung soll 2015 mit verständlichen
                                                      Texten und anschaulichem Bildmaterial auf einer
Entwicklung eines webbasierten Anwender-
                                                      benutzerfreundlichen und mit mobilen Geräten
tools im Zeitraum 2014 bis 2015, um kommu-
                                                      kompatiblen Webpräsenz online geschaltet und
nalpolitische Entscheidungsträger bei einer
                                                      kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
bedarfsgerechten und demografiegerechten
Infrastrukturentwicklung zu unterstützen.
Die Vermeidung von Leerstand stellt die Kom-
munalverwaltungen in Rheinland-Pfalz vor neue
Herausforderungen. In diesem Zusammenhang
ist eine zukunftsgerichtete und bedarfsgerechte
Entwicklung von Infrastrukturen in Kommunen
von zentraler Bedeutung.
Mit der Entwicklung eines webbasierten Anwen-
dertools „Leerstandsrisiko-App“ und der darin
bereitgestellten städtebaulichen Orientierungs-
werte, sollen kommunalpolitische Entschei-
dungsträger rheinland-pfälzischer Städte und
Gemeinden bei einer demografiefesten Infra-
strukturentwicklung unterstützt werden.
Im Jahr 2014 entstand gemeinsam mit Vertre-
tern des Lehr- und Forschungsgebiets „Land-
schafts- und Freiraumentwicklung“ und „Compu-
tergestützte Planungs- und Entwurfsmethoden
(CPE)“ des Fachbereichs Raum- und Umweltpla-
nung der Technischen Universität Kaiserslautern
die Idee der Leerstandsrisiko-App. Die konzepti-
onellen Vorarbeiten wurden bei einer Experten-                    › www.ea.rlp.de/projekte/
runde am 10. September 2014 mit Vertretern                        leerstandsrisiko-app/
des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums,
der Technischen Universität Kaiserslautern, des
Statistischen Landesamtes und der Generaldirek-
tion Kulturelles Erbe diskutiert. Diese Ergebnisse
fließen derzeit in die weitere Entwicklung und
Programmierung der Leerstandsrisiko-App ein.

                                             2. Aktivitäten                                             23
Umgang mit Immobilienleerstand
     Umnutzung von Großgebäuden

     Projekt Diakonissen-Mutterhaus Lachen                Am 6. März 2014 fand ein Ortstermin mit
                                                          Vertretern des Diakonissen-Mutterhauses und
     Konzept zur Nutzung von Gebäuden und Flä-
                                                          der Entwicklungsagentur auf dem Gelände des
     chen des Diakonissen-Mutterhauses Lachen
                                                          Diakonissen-Mutterhauses statt.
     bis zum Jahr 2025.
                                                          Auf Grundlage der Daten der Ortsbegehung und
     Leerstehende Gebäude werden immer mehr zu
                                                          der Empfehlungen der Unternehmensberatung
     sichtbaren Problemen in ländlichen Regionen.
                                                          wurde ein Konzept zur Nutzung von Gebäuden
     Der Umgang mit ungenutzten Häusern und
                                                          und Flächen des Diakonissen-Mutterhaus Lachen
     Geschäften stellt eine große Herausforderung für
                                                          in dem Zeitraum 2014 bis 2025 erstellt. Die
     die rheinland-pfälzischen Städte und Dörfer dar.
                                                          Erkenntnisse sind in drei Ergebnisdokumenten
     Die Entwicklungsagentur hat sich von 2013 bis        zusammengefasst: das Gesamtkonzept zu den
     2014 im Rahmen des „Modellprojektes zur Nach-        Gebäuden und Flächen des Geländes des
     nutzung leerfallender Großgebäude im Außen-          Diakonissen-Mutterhauses, das Konzept zur
     bereich“ mit der Entwicklung des Diakonissen-        Nachnutzung für den leerstehenden Wirtschafts-
     Mutterhauses Lachen auseinandergesetzt. Ziel         hof und die Schlussfolgerungen zum Projekt.
     war es, eine mögliche Nutzung des leerstehenden      Das Diakonissen-Mutterhaus Lachen hat die
     Wirtschaftshofes auf dem Gelände des Diakonis-       Dokumente zum Projektabschluss erhalten.
     sen-Mutterhauses zu entwickeln.
     Die von der Entwicklungsagentur beauftragte
     Volker Bulitta Unternehmensberatung prüfte
     in diesem Zusammenhang die Integrations-
     möglichkeit des betreuten Wohnens und die
     Zweckmäßigkeit der Ausweitung auf weitere
     soziale Wohnformen im Wirtschaftshof des
     Diakonissen-Mutterhaus Lachen und fasste die
     Erkenntnisse in einem Bericht zusammen.

24                                               2. Aktivitäten
Umgang mit Immobilienleerstand
Umgang mit Leerstand ohne professionelles
Leerstandsmanagement

Projekt Kommunale ehrenamtliche                       Aufgrund des anhaltenden kommunalen Inter-
Leerstandslotsen                                      esses werden im Jahr 2015 bei Anfragen weitere
                                                      Schulungen auf Kreis- bzw. Verbandsgemeinde-
Ein Handlungsansatz, wie kleinere Gemein-
                                                      ebene angeboten. Im Übergang vom Modellvor-
den (unter 1.500 Einwohner) mit Hilfe von
                                                      haben zu einem regelmäßigen Angebot hat die
ehrenamtlichem Engagement der örtlichen
                                                      Entwicklungsagentur die weiteren Schulungen an
Leerstandsproblematik begegnen können.
                                                      die Landesvereinigung für Ländliche Erwachse-
Das Modellprojekt läuft seit 2012.
                                                      nenbildung Rheinland-Pfalz e.V. (LEB) übertragen.
Mit Hilfe von ehrenamtlichem Engagement -             Die Entwicklungsagentur wird den Fortbildungs-
Leerstandslotsen – sollen kleine Gemeinden in         träger weiterhin begleiten und die Ergebnisse und
Rheinland-Pfalz (unter 1.500 Einwohner) bei der       Feststellungen auswerten.
Leerstandsvermeidung und –bewältigung unter-
stützt werden.                                         Die Termine:
Während des Modellprozesses wurden bislang             23. Februar 2014      Teilnahme an der Exper-
mit örtlichen Schlüsselakteuren in den Landkrei-                             tenrunde zum Thema
sen Neuwied, Germersheim, Südliche Weinstraße                                „Innenentwicklung“,
und der Verbandsgemeinde Landstuhl, Landkreis                                Zukunftsforum Ländliche
Kaiserslautern, Aufgabenfelder und Einsatzberei-                             Entwicklung in Berlin
che zukünftiger Leerstandslotsen, ein Schulungs-
konzept und Seminarinhalte für die Ausbildung          28. März 2014         Projektpräsentation in
von Leerstandslotsen erarbeitet und erprobt.                                 Hillesheim, Landkreis
                                                                             Vulkaneifel
Im Jahr 2014 erfolgte in drei Seminaren – am 4.
                                                       22. Mai 2014          Projektpräsentation in
Februar 2014, 29. März 2014 und 12. April 2014
                                                                             Ragnitz (Histcape Confe-
- die Qualifizierung und Verankerung der ehren-
                                                                             rence), Österreich
amtlichen Lotsen in der Verbandsgemeinde Land-
stuhl, Landkreis Kaiserslautern. Am 6. August          9. November 2014      Seminar der Agrarsozialen
2014 fand eine Zusatzqualifizierung der DIE-                                 Gesellschaft e.V. in Alten-
Botschafter in Daun, Landkreis Vulkaneifel, statt.                           kirchen, Landkreis Altenkir-
                                                                             chen (Westerwald).
Die Entwicklungsagentur beteiligte sich zudem
durch Vortragstätigkeiten und Netzwerkge-
spräche an einem landes- und bundesweiten
Erfahrungsaustausch.                                  › www.ea.rlp.de/projekte/leerstandslotsen/

                                             2. Aktivitäten                                                 25
Regionalentwicklung
     Entwicklung der Region Welterbe Mittelrheintal

     Projekt Welterbe Mittelrheintal                         und digital über die Region berichten. Aus der
                                                             Perspektive eines Gastes soll der Burgenblogger
     Ermittlung der Entwicklungspotenziale und
                                                             einen Beitrag für die Bewusstseinsbildung des
     zukünftige Stärkung der Region „Welterbe
                                                             Mittelrheintales und dessen Zukunft leisten.
     Oberes Mittelrheintal“.
                                                             Auf die in 2014 ausgeschriebene Stelle bewar-
     Die Region Oberes Mittelrheintal ist mit ihren
                                                             ben sich insgesamt 743 Personen. Das Auswahl-
     zahlreichen Burgen und der beeindruckenden
                                                             verfahren erfolgte am 3. November 2014 auf der
     Natur einzigartig, leidet aber unter immensen
                                                             Burg Sooneck. Die Jury bestand aus Vertretern
     Problemen wie Bahnlärm, Raumnot und
                                                             der Rhein-Zeitung Koblenz, der Generaldirektion
     Bevölkerungsrückgang.
                                                             Kulturelles Erbe und der Entwicklungsagentur.
     Gemeinsam mit der Rhein-Zeitung Koblenz, der            Die Entscheidung der Jury fiel auf die Journalistin
     Generaldirektion Kulturelles Erbe und der Ent-          Jessica Schober.
     wicklungsagentur werden die Entwicklungs-
                                                             Als Burgenbloggerin wird Jessica Schober von
     potenziale der Region „Welterbe Oberes Mittel-
                                                             Mai bis Oktober 2015 das Mittelrheintal erkun-
     rheintal“ ermittelt. Ziel ist es, u.a. die kommunale
                                                             den und darüber in ihrem Blog www.burgenblog-
     Infrastruktur der Region auszubauen und weiter-
                                                             ger.de berichten. Die Tätigkeit beinhaltet u.a. das
     zuentwickeln, um die Region zukünftig zu stärken.
                                                             Kennenlernen und Erkunden der Region sowie
     Um das Obere Mittelrheintal von einem unvor-            die tägliche digitale Berichterstattung über das
     eingenommenen Blickpunkt wahrzunehmen und               Mittelrheintal, die eigenen Eindrücke und Erleb-
     so neue Visionen für das Tal zu entwickeln, wurde       nisse in ihrem Blog.
     das Projekt Burgenblogger im Jahr 2014 ins Leben
     gerufen. Der Burgenblogger wird für ein halbes          › www.burgenblogger.de
     Jahr auf der Burg Sooneck im Mittelrheintal leben

26                                                  2. Aktivitäten
Regionalentwicklung
Bewertungssystem und Fachkräftelabel
für Unternehmen

Projekt Pro Fachkraft                                 Größe – PSB Intralogistics GmbH, WHG Rahn
                                                      GmbH, Campus Wellness & Sports Club, Johan-
Entwicklung und Etablierung eines Gütesie-
                                                      niter-Unfall-Hilfe Kreisverband Westpfalz, Köm-
gels zur Auszeichnung fachkräftefreundlicher
                                                      merling Chemische Fabrik GmbH und FWB Kunst-
Unternehmen in der Westpfalz im Zeitraum
                                                      stofftechnik GmbH – befragt. Darüber hinaus
2013 bis 2015.
                                                      wurde eine Umfrage in Schulen und an den Fach-
Durch die demografische Entwicklung in Deutsch-       hochschulstandorten Pirmasens und Zweibrücken
land und dem damit einhergehenden Fachkräf-           durchgeführt.
tebedarf wird es für Unternehmen zukünftig
                                                      Aus den Fragenkatalogen wurden Kriterien abge-
bedeutsamer Fachkräfte zu gewinnen.
                                                      leitet, mit denen effektiv über die Fachkräfte-
Vor diesem Hintergrund wurden die Rahmenbe-           attraktivität eines Unternehmens entschieden
dingungen des Projektes „Pro Fachkraft“ im Jahr       werden kann. Dieser Kriterienkatalog bildet die
2013 geschaffen.                                      Grundlage für die Vergabe des Gütesiegels „Pro
                                                      Fachkraft“.
Ziel ist es, die Unternehmensattraktivität in der
Westpfalz für die heutigen als auch die zukünfti-     Der Prozess wurde von einem Lenkungsgremium
gen Fachkräfte zu verbessern. Fachkräftefreund-       begleitet, in dem die Entwicklungsagentur, die
liche Unternehmen sollen nach erfolgreicher           Wirtschaftsförderung Pirmasens, die Stadt Prima-
Prüfung mit dem Gütesiegel „Pro Fachkraft“ aus-       sens, die Fachhochschule Kaiserslautern, die Indus-
gezeichnet werden. Die Unternehmermarke soll          trie- und Handelskammer, die Arbeitsagentur und
den Betrieben helfen, sich in und außerhalb der       die ZukunftsRegion Westpfalz vertreten waren.
Region als attraktiver Arbeitgeber präsentieren zu    Gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Frau
können.                                               Eveline Lemke wurden die Ergebnisse des Pro-
                                                      jektes am 4. Dezember 2014 im Rahmen einer
Im Jahr 2013 hat die Entwicklungsagentur die
                                                      Abschlussveranstaltung in Pirmasens präsentiert.
Personalberatungen Wieder AG und Anschütz
Personalmanagement beauftragt, in ausgewähl-          Die im Verlauf des Projektes entwickelte Unter-
ten Pirmasenser Unternehmen aus Industrie,            nehmermarke „Pro Fachkraft“ soll im Jahr 2015
Handwerk und Dienstleistung, das Gütesiegel           – betreut durch die ZukunftsRegion Westpfalz –
„Pro Fachkraft“ zu konzipieren. Hierzu wurden         in der gesamten Region eingeführt werden.
Geschäftsführungen und Mitarbeiter in den sechs
teilnehmenden Unternehmen unterschiedlicher           › www.ea.rlp.de/projekte/archiv/profachkraft/

                                             2. Aktivitäten                                                 27
Wissensmanagement
     Aufbau eines kommunalen Expertenpools

     Projekt Kommunale Experten                          aufgebaut werden kann. Neben der Vorbereitung
                                                         eines landesweiten Aufrufes zur gezielten Anwer-
     Aufbau eines Expertenpools aus kommunaler-
                                                         bung Kommunalerfahrener, erfolgte ein Coaching
     fahrenen Führungskräften und dessen Vernet-
                                                         der Projektmitarbeiter der Entwicklungsagentur
     zung mit der Projektarbeit der Entwicklungs-
                                                         mit dem ehemaligen Hauptgeschäftsführer des
     agentur im Zeitraum 2014 bis Ende 2015.
                                                         rheinland-pfälzischen Städtetages Herrn Prof. Dr.
     Um zukunftsfähige und übertragbare Modelle der      Gunnar Schwarting. Im November 2014 fand eine
     Kommunalentwicklung erfolgreich zu erproben         weitere Beratungsrunde statt.
     und zu verbreiten, ist wissenschaftliches Know-
                                                         Die Aktivitäten der Entwicklungsagentur im Jahr
     how und die strategische Vernetzung mit kom-
                                                         2014 haben gezeigt, dass der systematische Auf-
     munalerfahrenen Experten entscheidend.
                                                         bau eines kommunalen Expertenpools ein lang-
     Für die Entwicklungsagentur sollen erfahrene        fristig angelegtes Projekt ist und als projektbe-
     kommunale Fachkräfte für die Entwicklung,           gleitende Maßnahme zu begreifen ist.
     Begleitung und Auswertung konkreter Projekte
     gewonnen werden. Aufbauend auf den bestehen-
     den Vereinsstrukturen der Entwicklungsagentur
     soll zusätzlich ein ehrenamtlich aktives Exper-
     tenteam aus der kommunalen Praxis entstehen,
     das beratend tätig ist.
     Im Jahr 2014 widmete sich die Entwicklungs-
     agentur den konzeptionellen Vorüberlegungen,
     wie ein kommunaler Expertenpool systematisch

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