HILLDEGARDEN IM ÜBERBLICK WIE KANN ICH MITMACHEN? NEUE IDEEN FÜR DEN STADTGARTEN - HILLDEGARDEN.ORG - ZUM MITNEHMEN
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ZUM MITNEHMEN MAI 2015 IDEENJOURNAL FÜR EINE NEUE STADTNATUR AUF ST. PAULI EDITORIAL HILLDEGARDEN IM ÜBERBLICK DAS PROJEKT WIE KANN ICH MITMACHEN? DIE ARBEITSGRUPPEN NEUE IDEEN FÜR DEN STADTGARTEN HILLDEGARDEN.ORG
2 EDITORIAL EIN STADTGARTEN AUF DEM BUNKER LIEBE ANWOHNENDE, LIEBE INTERESSIERTE, Wir sind viele geworden bei Hilldegarden. Das ist die wichtige und zugleich groß- Einen vollständigen Zwischenstand der bisherigen Entwicklung seht ihr auf un- artige Nachricht nach mehr als einem halben Jahr gemeinschaftlicher Arbeit an un- serer neu gestalteten Website hilldegarden.org. Dort haben wir jetzt endlich auch die serer Vision für einen Stadtgarten auf dem Musik- und Medienbunker auf St. Pauli. Möglichkeit geschaffen, Ideen zu bewerten. Ein weiterer wichtiger Schritt um sicher- Wir stellen uns gewissenhaft der Verantwortung einen Ort zu schaffen, der das zustellen, dass das gemeinsame Konzept nicht an den Wünschen der z ukünftigen L eben in dieser Stadt nachhaltig bereichert. Es braucht nicht nur viele Hände, um Nutzer vorbeigeplant wird. ein solches Projekt zu stemmen, sondern vor allem viele Blickwinkel: für eine größt- Dazu gehört auch ein offener Umgang mit Kritik. Sie ist für einen demokra- mögliche Vielfalt an Ideen und Möglichkeiten ebenso wie für die rechtzeitige Iden- tischen Meinungsbildungsprozess geradezu eine Notwendigkeit. Deshalb haben wir tifizierung ihrer möglichen Nachteile. uns der k ontroversen Debatte um das Projekt gestellt und werden dies auch weiterhin Auf den folgenden Seiten berichten wir Euch von diesem Entstehungsprozess. tun. In der Diskussion über das Projekt praktizieren wir einen fairen, respektvollen Wer ist an dem Projekt beteiligt und wie arbeiten die Akteure zusammen? Umgang und eine wissensbasierte Auseinandersetzung. Ausserdem stellen wir noch einmal die über 8.000 qm öffentlichen Grün- und Wir träumen von einer neuen Form von Stadtnatur in Hamburg und von der Gemeinschaftsflächen vor, die jedem, der sich beteiligen möchte, zur Mitgestaltung Möglichkeit, unsere Stadt von morgen proaktiv mit zu gestalten. Der Stadtgarten und zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung stehen. Hilldegarden schafft dazu den auf dem Bunker könnte nicht nur ein Pilotprojekt für eine intensive, grüne und Rahmen, um die Gestaltung und Nutzung zu konkretisieren und zu organisieren. soziale Nutzung von Dächern in Hamburg sein. Er ist bereits jetzt ein viel verspre- Über 40 Aktive treffen sich mittlerweile Woche für Woche in unserer Ideen- chendes Experiment für eine neue Form von Beteiligung, bei der Stadtbewohner und zentrale, einem umgebauten Container vor dem Bunker an der Feldstraße. In fünf Investor wie selbstverständlich Seite an Seite planen. verschiedenen Arbeitsgruppen diskutieren sie aus unterschiedlichen thematischen Sein Gelingen hängt jetzt von vielen Faktoren ab, vor allem von Kompromiss Perspektiven über das Projekt. Sie tragen Rechercheergebnisse zusammen und feilen bereitschaft, Respekt und viel Vertrauen. an einem tragfähigen Konzept. Auch von ihnen und ihrer Tatkraft berichten wir. Wir befinden uns im Austausch mit den verantwortlichen Architekten/-innen Im Namen für alle Aktiven bei Hilldegarden, und Fachplanenden und werden unterstützt von vielen Fachpaten/-innen, die ihr Tobias Boeing und Charlotte Dieckmann Wissen meist unentgeltlich mit uns teilen. Und wir stellen fest: Unsere Vision rückt (Koordination) in greifbare Nähe. WAS IST Nachdem klar war, dass einer Realisierung pächter getragen und über die im Innern des grundsätzlich nichts im Wege steht, entstand begrünten Dachaufbaus liegenden Mietflächen ein Konzept: Die bisher brachliegende Dachflä- rückfinanziert. HILLDEGARDEN? che des Bunkers soll erstmalig über eine um- laufende Rampe zugänglich gemacht werden. Das Projekt Hilldegarden erarbeitet mit immer mehr Aktiven ein gemeinwohlorientier- Die ent stehende Gesamtfläche wird in eine tes und im Stadtteil verwurzeltes Konzept und Anfang 2014 gelang es einigen Anwohnern über 8000 qm große, öffentliche Grün- und befindet sich derzeit in der Gründungsphase auf St. Pauli, unterstützt durch die Architek- Gemeinschaftsfläche umgewandelt. Das P rojekt zum Verein. ten des Berliner Büros Interpol+- Architecture, H illdegarden wird die Mitgestaltung und Nut- Ihr habt Lust mitzumachen? Eure Anlauf- den erbbauberechtigten Pächter des ehemaligen zung dieser mietfreien Flächen organisieren punkte zur Beteiligung sind der zur Ideenzen- Flakbunkers an der Feldstraße, Prof. Thomas und absichern. trale ausgebaute Container vor dem Bunker und Matzen, von Ihrer Vision einer völlig neuen Die Kosten und der Unterhalt des „grünen unsere Website www.hilldegarden.org. Stadtnatur zu überzeugen. Berges“ auf dem Bunker werden durch den Erb
FLÄCHEN 3 WELCHE FLÄCHEN KÖNNEN MITGESTALTET WERDEN? Nach dem gegenwärtigen Planungsstand führt am sogenannten „Bunkerkragen“ vorbei, dabei unterschiedliche Gestaltungvorgaben ge- werden rund 8.000 qm öffentlich zugängliche einer Art umlaufender Balkon, auf dem früher ben. Einigen Verkehrsflächen wie der Rampe, Flächen für eine gemeinschaftliche Nutzung zur kleine Flakgeschütze standen. Da der Kragen dem Bunkerdach und dem Bergpfad kommt Verfügung stehen: ein Dachpark, sowie begrün- te Kragen- und Wegflächen mit einer G röße kein Teil der Wegführung nach oben ist, eignet er sich besonders als Fläche für Gemeinschafts- zum Beispiel eine entscheidende Rolle bei e iner möglichen Entfluchtung des Geländes zu. INNEN von etwa 4.200 qm. Eine begrünte R ampe von ca. 2.000 qm, das begehbare Bunkerdach von gärten. Er ist an allen vier Seiten über Treppen mit dem Dach des Bunkers verbunden. Diese Flächen unterliegen deshalb besonde ren brandschutztechnischen Auflagen. Für die LIEGENDE STADTTEIL 1.500 qm, sowie mehrere innenliegende Stadt- Von hier gelangt man über eine schmalere Gestaltung dieser Flächen bestehen deshalb teilflächen von je 25 –100 qm. Rampe, den sogenannten „Bergpfad“, zum gewisse Einschränkungen. Fluchtwege und Der neue Stadtgarten beginnt bereits auf Haupteingang des Aufbaus und weiter auf den Sammelflächen müssen frei gehalten werden Straßenniveau gleich neben der U-Bahn Feld- straße. Von dort aus steigt eine begrünte R ampe Dachpark, der zentralen, großen Grünfläche des Stadtgartens. Ein barrierefreies Erreichen und einen festen Untergrund haben. FLÄCHEN um das Gebäude herum bis auf das Dach des des Parkgeländes ist durch einen a ußen liegen- Bunkers. Erst durch diese Rampe wird das Dach den Aufzug gewährleistet. Je nach Funktion Auf den Ebenen sind fünf Innenräume mit des Bunkers erstmalig öffentlich zugänglich. Sie und Nutzung der einzelnen Flächen wird es einer Größe von je 25 –100 qm für gemeinwohl- orientierte Nutzungen vorgesehen und stehen Anwohnern und Interessierten zur mietfreien Nutzung zur Verfügung. Sie sind im Winter beheizt und verfügen über Toiletten. Die Art der Nutzung dieser Stadtteilräume kann frei konzipiert werden. Die außen an diese Räume angrenzenden Flächen können ebenfalls mitge- staltet werden. RAMPE KRAGEN BUNKERDACH DACHPARK An der Nordseite des Bunkers beginnt im Diese Fläche kann man sich am besten als In der Mitte der Fläche steht ein beheizter Die Hauptrampe wird von einer etwas schma- Bereich Richtung U-Bahnhof Feldstraße eine eine Art umlaufenden Balkon vorstellen, der Innenraum für eine Nutzung durch den Stadt- leren, ca. 4 m breiten Rampe, dem „Bergpfad“, ca. 300 m lange und ca. 6 m breite Rampe. Sie etwa 6 m unterhalb des Bunkerdachs aus der teil mietfrei zur Verfügung. Von einer Doku- fortgesetzt. Dieser führt zunächst auf das Bun- führt direkt auf den Kragen des Bunkers und ist Wand herausragt. Die Gesamtfläche beträgt mentation der Geschichte des Bunkers bis hin kerdach und von dort aus weiter auf das Dach der Hauptzugang zum Dachgarten. Die Rampe etwa 1800 qm. Die Tiefe von der Bunkerwand zu einer sozialen Nutzung ist hier vieles denk- des nordöstlichen Flakturms. Von dieser Ebene gewährleistet gleichzeitig eine sichere Entfluch- bis zum Geländer beträgt circa 4 – 9 m. Durch bar. Das bestehende Bunkerdach ist vollständig aus schlängelt sich ein Weg, bestehend aus Trep- tung des Aufbaus im Notfall. Zwischen den die massive Betonbauweise könnte hier eine von der Grundplatte des Aufbaus überdacht, pen, die sich mit größeren Aufenthaltsflächen Türmen auf der Ost- und der Südseite sorgen Erd- bzw. Substratschicht von bis zu 90 cm die Belichtung damit deutlich eingeschränkt. abwechseln, im Uhrzeigersinn um den Aufbau zusätzlich eingehängte Plateaus für eine Ver- aufgebracht werden. Hier ließen sich nicht nur Zudem muss auf dem Dach eine Sammelfläche herum, bis er schließlich im Dachpark mündet. breiterung der Rampe auf ca. 13 m. Ein Teil großflächige Bepflanzungen realisieren, son- für den Brandfall freigehalten werden. Trotz- Im Bereich der Aufenthaltsflächen grenzen der Rampe muss als 2,5 m breiter Rettungsweg dern auch die Pflanzung größerer Gewäch- dem ist auch hier eine partielle Mitgestaltung in innenliegende Räume zur Nutzung durch den mit einem festen Bodenbelag ausgestattet sein. se von bis zu 8 m Wuchshöhe. Den Verlust an den Randbereichen sowie im Bereich der D ecken Stadtteil an. Der Dachpark kann frei gestaltet Weitere 2,5 m können z. B. mit einem knöchel- Pflanzfläche durch einen umlaufenden Flucht- und Wandflächen denkbar. werden. Hier könnten sich Park-, Garten- und hohen Bewuchs gestaltet werden. Der Rest der und Erschließungsweg könnte man beispiels- Erholungsflächen mit Gemüseanbau und Bäu- Rampe ist frei gestaltbar. Dort sind z. B. Pflanz- weise durch das Anlegen vertikaler Beete an den men abwechseln. Auch ein hügeliges Gelände möglichkeiten mit einer für Büsche und kleine Bunkerwänden ausgleichen. könnte hier angelegt werden. Bäume ausreichenden Substrattiefe denkbar.
4 STADTGARTEN AUF DEM BUNKER WER IST WIE BETEILIGT? INITIATOREN/-INNEN EIGENTÜMER HILLDEGARDEN Die Geschichte des Stadtgartens begann mit Thomas J.C. Matzen ist Unternehmer, Eh- Das Projekt Hilldegarden ist das aus Initiator der fixen Idee einiger Anwohner. Auf dem Dach renprofessor der TU Harburg und F örderer engruppe hervorgegangene Beteiligungsprojekt des grauen Bunkers in der Feldstraße soll ein vieler kultureller und sozialer Projekte in zur gemeinschaftlichen Gestaltung und Nut- Stadtteilgarten mit öffentlichem Park a ngelegt Hamburg. Ursprünglich selbst Mieter hat er zung der neu entstehenden öffentlich zugäng- werden und damit in zentraler Lage von St. Pauli den Bunker 1993 für 60 Jahre von der Stadt ge- lichen Flächen im Stadtgarten auf dem Bunker. eine grüne Oase enstehen. Die Idee wurde zur pachtet, nach und nach saniert und zum heuti- konkreten Vision und mithilfe der Partner eines gen Nutzungskonzept als Musik- und Medien der Initiatoren/-innen, den Architekten Michael bunker weiterentwickelt. KOORDINATOREN/-INNEN Kuhn und Tim Schierwater, entstand ein erstes Konzept, das man proaktiv dem E igentümer Zur Unterstützung des Projekt H illdegarden vorstellte. wurden zwei bezahlte Koordinatorenstellen in PLANUNGSBÜRO BUNKER Teilzeit geschaffen. Ihre Aufgabe besteht darin, Das Planungsbüro Bunker ist der General- den ehrenamtlichen Arbeitsprozess bei Hillde- planer des gesamten Bauvorhabens. Neben der garden zu organisieren, zu unterstützen und Projektsteuerung besteht die Hauptaufgabe in im engen Austausch mit dem Planungsbüro der Beauftragung und Koordination aller betei- und Fachplanern die gesammelten Ideen der ligter Architekten und Fachplaner. Anwohner und Interessierten in ein Gesamt- konzept für die neuen öffentlich zugänglichen Flächen zusammenzuführen. ARBEITSGRUPPEN Derzeit gibt es bei Hilldegarden fünf Ar- beitsgruppen, die sich in regelmäßigen Abstän- den ein- oder zweiwöchentlich treffen. Jede A rbeitsgruppe nähert sich dem Projekt aus e iner anderen Perspektive und versucht dabei, das jeweilige Themenfeld so umfassend wie mög- lich zu beleuchten. KERNGRUPPE Die Kerngruppe ist das derzeitige Verwal- tungs- und Entscheidungsgremium von Hillde- garden und damit so etwas wie ein Vorläufer des zukünftigen Vereinsvorstands. ARCHITEKTEN/-INNEN Die Architekten sind für den Entwurf der innenliegenden Mietflächen und die Ausführ ungsplanung des gesamten Dachaufbaus zu- ständig. Für die Entwurfsplanung ist das Büro Interpol+-Architecture aus Berlin ver- antwortlich, für die Ausführungsplanung und Bauaufsicht das H amburger Architekturbüro Büro51. FACHPLANER/-INNEN Die beauftragten Architekturbüros werden von Fachplanern unterstützt, die sich detailliert mit den Bereichen Statik, Brandschutz, Energie oder Landschaftsplanung befassen. FACHPATEN/-INNEN Den ehrenamtlichen Laienplanern bei Hill- degarden stehen im Bedarfsfall Fachpaten zur Seite. Mit ihrer Expertise und meist unentgelt- lichem Rat sorgen sie für die nötige Bewer- tungsgrundlage innerhalb des entsprechenden Fachgebiets und unterstützen frühzeitig bei der Erstellung eines realisierbaren Konzepts. ANWOHNENDE & INTERESSIERTE So wie die Idee für eine neue Stadtnatur auf INNEN LIEGENDE dem Bunker im Stadtteil entstanden ist, soll letztlich auch der fertige Garten im Stadtteil MIETFLÄCHEN fest verwurzelt sein. Die Beteiligung der An- Im Innern des Dachaufbaus entstehen Miet- ÖFFENTLICHE GRÜN- UND wohnenden aus allen umliegenden Quartieren flächen, die durch den Pächter in einem Gleich- GEMEINSCHAFTSFLÄCHEN und weiterer Interessierter aus der Stadt ist da- STÄDTISCHE VERWALTUNG gewicht aus kultureller Nutzung und Wirt- her unbedingt erwünscht. schaftlichkeit vermietet werden. Damit werden Zu den über 8000 qm großen, öffentlich Unter diesem Punkt sind alle beteiligten die Kosten und der Unterhalt der öffentlichen zugänglichen Gemeinschaftsflächen gehören Behörden und Ämter zusammengefasst, die Flächen rückfinanziert. Das Gebäude soll nach die umlaufende Rampe, der Bunkerkragen, das das Projekt auf die Einhaltung der gesetz- POLITIK modernen, ökologischen Standards gebaut wer- Luftgeschoss auf dem Bunkerdach, der soge- lichen Vorschriften prüfen, das öffentliche den und das bestehende kulturnahe Nutzungs- nannte Bergpfad und der Dachpark ganz oben Interesse im Rahmen eines städtebaulichen Die Bezirksversammlung, die Bürgerschaft konzept des jetzigen Bunkers fortführen. Ge- auf dem Aufbau sowie mehrere innenliegende Vertrags absichern und die das Bauvorhaben sowie die politischen Amtsträger haben als ge- nauere Infos zum aktuellen Konzept gibt es auf Räume zwischen 25-100 qm, die mietfrei für genehmigen. wählte Repräsentanten der Bürger und Anwoh- der Website des Planungsbüros Bunker www. gemeinwohlorientierte Stadtteilnutzungen zur ner das öffentliche Interesse sicherzustellen und planungsbuero-bunker.info. Verfügung stehen. die Verwaltung zu kontrollieren.
PROJEKT HILLDEGARDEN 5 WIE KANN ICH MITMACHEN? Nach dem ersten Ideenworkshop am 25.01.2015 Jeder ist herzlich eingeladen, mitzumachen. Macht bildeten sich fünf Arbeitsgruppen, die sich seitdem re- euch am besten selbst ein Bild von der Arbeit der ein- gelmäßig ein- oder zweiwöchentlich treffen. Jede nähert zelnen Gruppen und den Menschen dahinter. Wenn Ihr sich dem Projekt Hilldegarden aus einer eigenen Per- Interesse habt, meldet Euch gerne bei uns oder kommt spektive und versucht, das jeweilige Themenfeld so um- vorbei in unserer Ideenzentrale. fassend wie möglich zu beleuchten. Externe Fachpaten und Berater stehen den AG´s zur Seite. AG PROZESS AG AUSSENFLÄCHEN Diese AG arbeitet daran, dass die Nutzung der öffentlich Hier wird an Ideen und Konzepten für eine Nutzung der zugänglichen Flächen in einer dafür geeigneten Rechtsform Grünflächen auf dem Stadtgarten gearbeitet und überlegt wo nachhaltig sichergestellt wird. Sie hat die grundsätzlichen Ziele welche Art von Grünnutzungen, wie z.B. Parks, Nutz- und Zier- verfasst, nach denen das Projekt Hilldegarden ausgerichtet sein gärten, Aufenthaltsmöglichkeiten und viele weitere Ideen, am soll und macht sich Gedanken dazu wie innerhalb der Gruppe besten ihren Platz finden könnten. Entscheidungen gefällt werden sollen. aussen@hilldegarden.org prozess@hilldegarden.org PHYLLIS CHRISTINA „Meine Nachbarn haben das Projekt ins Leben gerufen, „Ich finde die Idee großartig, über den Dächern von so dass ich gleich zu Anfang davon erfuhr. Die Idee St. Pauli, oder vielmehr auf dem Dach des Bunkers eine eines Stadtgartens auf dem Bunker hat mich begeistert Grünfläche zu erschaffen. Das gibt dem Stadtbild etwas und für mich war schnell klar, dass ich mich aktiv an Einzigartiges und die Nachbarschaft rückt durch das Hilldegarden beteiligen will. Mich reizt die aktive Mit- gemeinschaftliche Gärtnern hoffentlich noch etwas gestaltung eines interessanten Architekturprojektes, das näher zusammen. Es ist toll bei der Gestaltung aktiv neue Wege in der Stadtbildentwicklung und im Zusam- mit zumachen und eigene Ideen mit in das Projekt menspiel von Investoren und Bürgern aufzeigt.“ einfließen zu lassen.“ AG INNEN LIEGENDE AG ENERGIE & AG GEDENKSTÄTTE STADTTEILFLÄCHEN KREISLÄUFE Ein sehr wichtiger Aspekt des gesamten Projektes ist es, Für die innen liegenden Stadtteilräume, die mietfrei zur Ver- Aus der Idee Stoffströme, die auf dem Stadtgarten auf dem eine geeignete Form einer Gedenkstätte zu entwickeln, die den fügung gestellt werden sollen, entwickelt diese Gruppe ein Kon- Bunker entstehen werden, energetisch zu nutzen und wenn Bunker als Mahnmal würdigt und die Geschichte des Bunkers zept mit sozialen, kulturellen, künstlerischen, nachbarschaft möglich in Kreisläufe zu überführen, entstand diese Gruppe. Sie für die Öffentlichkeit erfahrbar macht. Sie soll somit dazu bei lichen und musealen Nutzungen. möchte ökologische Modellprojekte auf dem Stadtgarten einsetz- tragen, dass die schrecklichen Kapitel unserer Geschichte niemals ten und auch erfahrbar machen. vergessen werden. innen@hilldegarden.org energie@hilldegarden.org mahnmal@hilldegarden.org MARTIN PAULEKUN NADSCHJA MIRIAM „Es wäre großartig, wenn es gelingen könnte gleich- „Der Stadtgarten auf dem Bunker ist die gemeinsame „Meine Vision ist ein Vorbild für Hamburg und andere zeitig eine Gedenkstätte zu planen, die die Geschichte Idee einer Gruppe von Freunden. Meine Vision ist das Städte: Gelebte und umgesetzte ökologische Nachhal- und die Geschichten des Bunkers erzählt: Von den Miteinander verschiedener Menschen, die sich sonst tigkeit. Von der Nutzung erneuerbarer Energie über Zwangsarbeitern, die gebaut haben, von den Anwoh- vielleicht nicht getroffen hätten - und der Blick auf die Möbel und Licht bis Wandfarbe – Innen wie Außen. nern, die Schutz gefunden haben bei Bombenangriffen, Stadt in der Abendsonne.“ Meiner Meinung nach können wir viele Dächer in von denen die die Flakgeschütze bedient haben und G ärten verwandeln und diese nutzen, um z.B. Räum- von all den anderen. Dann würde der Bunker zu einem lichkeiten ökologisch zu wärmen, Grauwasser zu klären, Erinnerungsort, der beginnt zu reden und das Bild der CO2 zu reduzieren und Luft zu filtern.“ nationalsozialistischen Ikone wäre gebrochen.“
6 AG AUSSENFLÄCHEN AG GESTALTUNG UND NUTZUNG DER AUSSENFLÄCHEN Die AG befasst sich mit der Planung der Außenflä- chen – konkret sind dies: die Rampe, die auf den Bunker ZIELE führen wird, der sogenannte Kragen – der Teil des Bun- kers, der bereits vorhanden ist und im oberen Teil des Einen Ort für Begegnung und Gemeinschaft Gebäudes einen Umlauf bildet sowie das neu enstehende schaffen, an dem auch soziale und kulturelle Projekte Dach. Außerdem die „Ebene 0“, das jetzige Bunkerdach, initiiert und gefördert werden. das nach dem Umbau überdacht, aber nach außen hin offen sein wird und als Verteiler zu den Ebenen fungiert. Wissen über Pflanzenarten, -anbau, -pflege und Nach einer Phase der Informationsbeschaffung (In- Nutzung soll anschaulich weitergegeben werden. formationen zu den Rahmenbedingungen und Möglich- Einen Ort schaffen, an dem man auf natürliche keiten) und des Sammelns von Ideen (Zusammentragen Weise sowohl öffentlich wie auch teilöffentlich gärt- von Ideen aus allen Bereichen, Entwerfen von Steckbrie- nern und Erträge nutzen kann. fen zu einzelnen Ideen) schließt sich seit Anfang Mai das Bewerten der Einzelideen und das Ausarbeiten eines Mit dem Stadtgarten einen nachhaltigen, ganzheitlichen Konzeptes an. ökologischen Kreislauf schaffen. Momentan ist geplant, den Kragen als Gartenfläche zum Mitmachen zu versehen und hier in zwei Konzep- Einen Ort der Ruhe, Erholung ten zu arbeiten - die Hälfte des Kragens soll teilöffentlich und Besinnung schaffen. für engagierte und regelmäßige Gärtner und Gruppen Neue nachhaltige Technologien nutzen zur Verfügung stehen, die andere Hälfte für alle spontan und präsentieren. Interessierten zum Gärtnern und Schauen offenstehen. Das Dach soll als Erholungs- und Aufenthaltsfläche als Neue Grünflächen in Hamburg schaffen. Park gestaltet werden. Steckbriefe PROJEKTIDEEN BLUMENGARTEN RUHEOASE „Wer einen Garten pflanzt, pflanzt Glück“. Dem chi- Die Oase der Ruhe und Entspannung – Balance für nesischen Sprichwort nach erfreut ein Blumengarten die die Seele. Im Gegengewicht zum „Veranstaltungsort Sinne, schafft eine friedliche und ruhige Atmosphäre St. Pauli“ dient eine Ruheoase oder ein Meditationsgar- und lädt zum Verweilen und Entspannen ein. Gemüt- ten als Rückzugsort für Vereinsmitglieder und a ndere liche Sitzmöglichkeiten mit Sitzecken, Hängeschaukeln Besucher. Dieser Ort lädt zum Entspannen und Erho- und -bänkchen geben den Besuchern die Möglichkeit, len für Seele und Geist ein. Jedem soll es möglich sein das idyllische Ambiente in seiner farbenfrohen Vielfalt in sich zu kehren und sich einen Augenblick Ruhe zu zu genießen. Die dekorativen Elemente sollten sich dem gönnen, was im heutigen Zeitalter leider viel zu selten Stil des Gartens anpassen und dem Blumengarten einen der Fall ist. harmonischen und zwanglosen Charakter verleihen. Eine Oase ist ein Vegetationsfleck in der Wüste, üb- licherweise an einer Quelle gelegen. Dementsprechend wäre ein kleiner Bach oder Wasserfall als Highlight d ieser Ruheoase ideal, um den Meditierenden eine be- ruhigende Quelle anzubieten. WILDBLUMENWIESE Wildblumenwiesen sind größtenteils durch kultu- relle Nutzung entstandene Wiesentypen, und reich an einheimischen Wildpflanzen und Kleinlebewesen. Durch Veränderungen in der Landnutzung kommen Wildpflanzen immer seltener vor, wodurch viele der auf diese Lebensräume angewiesenen Tier- und Pflanzen- arten in ihren Beständen bedroht werden. Die Vielfalt einer Wildblumenwiese aus mehr als 30 verschiedenen Arten Wildpflanzen und Heilkräu- tern b ietet zahlreichen Insekten, Vögeln und Kriech- tieren einen optimalen Lebensraum. Aber auch ihre Bedeutung als Bienen- und Schmetterlingsweide trägt ZISTERNE zu einem Erhalt der Artenvielfalt bei und fördert das VOGELHÄUSER Bewusstsein für ein Leben im Einklang mit der Natur. Bei einer Zisterne handelt es sich um eine professio- Ein Vogelhaus oder Futtersilo lockt Vögel in Scharen nelle Anlage zur Regenwassernutzung. Sie besteht aus in winterliche Gärten. Daher sind Vogelhäuser auch nur einem Auffangbehälter aus Beton oder Kunststoff, der im Winter bei Frost und Schnee notwendig. Es ist nicht meist in das Erdreich eingelassen wird. Das Regenwasser sinnvoll, frei lebende Vögel über die ganze Jahreszeit wird der Zisterne zugeleitet, dort gespeichert und durch hinweg mit Futter zu versorgen. Mithilfe eines Vogel- eine Pumpe bei Bedarf gezapft. Es ist auch möglich das hauses wird eine grundlegende Futterquelle geschaffen. Wasser durch einen Auslaufhahn zu entnehmen. Neben Durch sie werden die Vögel während der Winterzeit mit dem Wasserspeicher aus Beton oder Kunststoff, g ehören sehr viel Energie versorgt, und sie können dadurch ihre ein Filter- und Rohrsystem, so wie eine Pumpe zur Zis- Körperwärme aufrecht erhalten. terne. Im Gegensatz zur einfachen Regentonne ist das Als Projektbeispiel könnten Schulen oder Freiwillige Wasser aus einer Zisterne auch im Haushalt nutzbar. selbst Vogelhäuser bauen und diese in der Anlage aufstel- len. Außerdem könnte ein Wettbewerb veranstaltet wer- den, um das schönste und kreativste Vogelhaus zu krönen.
AG AUSSENFLÄCHEN 7 SITZGELEGENHEITEN AUS HOLZ Ein Park soll zum Verweilen einladen und dafür braucht INSEKTENHOTEL man Sitzgelegenheiten. Sie sind auch deshalb wichtig, weil es nicht wie in anderen Parks nur kurz gestutzte Ra- Ein Insektenhotel oder Insektenhaus ist meist ein senflächen geben wird, auf denen eine Decke ausgebreitet hölzernes Haus, welches als Nist- und Überwinte- werden kann. Auch wilde Wiesen dürfen den Charakter rungshilfe für zahlreiche Insekten vorgesehen ist. der Flächen mitbestimmen. Um diese lebendig zu hal- Diese gibt es in verschiedenen Größen und unter- ten, muss es Sitzplätze geben, die attraktiv und bequem schiedlichen Ausstattungen, die sich aus Gärtnersicht sind, damit die Wiesen daneben stehen bleiben können. an die „nützlichen Insekten“ richtet (z.B. Bienen- LEHRGARTEN Es sollte eine Mischung aus verschiedenen Sitzmöbeln kasten). Dementsprechend reicht die Formenviel- und großzügigen Liegeflächen werden. Also Holzkon- Ein Lehrgarten dient dazu, allen Interessierten Zu- falt von kleinen kreativen Einzelbauten bis hin zu struktionen, die in verschiedenen Winkeln zum Sitzen gang zu und Wissen über Pflanzenarten, Pflanzenanbau großen, wandartigen Nistkästen und Vogelhäusern. dienen, Hängematten, Strandkörbe etc. und Pflanzenpflege, sowie Entwicklungsstadien, Ernte Ob freistehend oder an Bäumen bzw. vorhandenen und Nutzung zu vermitteln. Es soll gleichzeitig W issen Gebäudewänden angelehnt – die Auswahl sollte sich weitergegeben und durch interaktive Elemente zum der Umgebung anpassen. Ein solches Insektenhotel Mitmachen angeregt werden. Grundsätzlich könnte der erhöht nicht nur die Artenvielfalt, es schafft auch eine öffentliche Teil des Gartens (zur Zeit auf der Hälfte des natürliche Atmosphäre und ermöglicht das Beobach- Kragens geplant) komplett oder teilweise als L ehrgarten ten der Lebensweise verschiedenster Insekten. angelegt werden. Dafür müsste ein Pflanzkonzept er- arbeitet werden, das die gewünschten Pflanzenarten beinhaltet, z.B. ein Gemüse- und Kräutergarten, eine Wildblumenwiese, eine Wildsträucherhecke. Der Erleb- nisraum Lehrgarten sollte auch online zu besuchen sein. KRÄUTERSPIRALE Das Prinzip der Kräuterspirale ist einfach, aber genial. Denn es erfüllt die Ansprüche an den Boden unterschiedlicher Kräuter auf nur kleinem Raum. Die LAUBENGÄNGE Basis einer Kräuterspirale ist eine schneckenartig auf- wärts windende Mauer aus Naturstein. Auf Grund Laubengänge sind dekorative Gartenelemente, die der Spiralform wird somit die Fläche des Beetes deut- gleichzeitig mehr Platz für weitere Pflanzen schaffen. lich vergrößert und ermöglicht die Entstehung von Zusätzlich bieten diese Konstruktionen Schutz vor Son- BAUMHAUS Zonen mit verschiedenen Bodeneigenschaften. Diese ne oder leichtem Regen. Die Lauben-Gestänge für Wege Zonen können mit Kies, Sand, Kompost und Garten Baumhäuser können vieles auf einmal sein - Spiel- oder Übergänge im Gartengelände können beliebig erde aufgefüllt werden. platz und Rückzugsort, Aussichtsfläche und Ruheoase. lang gebaut werden. Ihre Höhe beträgt z.B. 240 cm und Eine Kräuterspirale ist ein absoluter Hingucker Der Magie eines solchen Ortes kann sich kaum jemand die Breite 140 cm. Als Berankung eignen sich blättri- und kann selbst gebaut werden. So könnte eben- entziehen und zwischen den Wipfeln über der Erde dem ge Kletterpflanzen wie die Pfefferwinde und Efeu oder falls ein Projekt für Schulen entstehen, indem man Rauschen der Blätter zu zuhören, ist für viele Menschen blühende Gewächse wie die Waldrebe. Auch Kletterro- Schulklassen Kräuterspiralen entwerfen lässt und die- Kindheitserinnerung und Erwachsenensehnsucht zu- sen können als farbenfrohe Berankung gepflanzt wer- se mit frischen Kräutern bepflanzt. gleich. Wie groß ein Baumhaus ist und wie es aussieht, den, z.B. die kaminrosa blühende „A merican Pillar“, steht dem Erbauer offen. Denkbar wäre ein kleines die „François Juranville“ oder die „Goldfinch“ mit Baumhaus für 2 – 4 Personen und ein großes Baum- goldgelben Blüten. haus, in dem sich sechs oder mehr Personen gleichzeitig aufhalten können. Als Ausstattung wären Fenster, Sitz- flächen, ggf. eine Feuerwehrstange oder Seilbahn nach draußen oder auf eine zweite Ebene wünschenswert. GEWÄCHSHAUS Zur Gestaltung und Nutzung der Außenfläche INTERAKTIVE SCHAUTAFELN ieten sich auch individuelle Gewächshäuser an, die z.B. b aus alten Fenstern, Türen, Tischen oder Holz-Plane- Interaktive Schau- und Quiztafeln zeigen Bilder der Kombinationen hergestellt werden. Hier können auch Pflanzen, Früchte und evtl. Tiere, die sich auf dem HÄNGEMATTEN Aspekte wie Recycling bzw. Upcycling mit einfließen, Dachgarten befinden. Auch die Geschichte des Bunkers z.B. gibt es ein kostengünstiges Gewächshaus, das aus Hängeschaukeln, Hängematten und Hängesessel und des Stadtteils St. Pauli können interaktiv dargestellt leeren Plastikflaschen besteht, die durch die in ihnen sind Rückzugsorte, Ruheoasen und der Inbegriff für werden. Durch diese spielerische Wissensvermittlung enthaltene Luft Wärme hält und eine natürliche Ther- Freizeit und Erholung. Sie wirken beruhigend und tra- werden die Besucher aktiv und zum Mitmachen ange- moschicht bilden. Ein kleines Gewächshaus aus alten gen zum seelischen und körperlichen Wohlbefinden bei. regt. Klassische Schautafeln können leicht mit interak- Fenstern und Türen eignet sich ideal für die Aufzucht Wichtig ist, dass sie aus wetterfestem Material gefertigt tiven Elementen ergänzt werden, z.B. werden Inhalte von Blumensetzlingen. Für Gewächshäuser mit Plane sind, d.h. robust gegen UV-Strahlung, Regen und durch eine Quizklappe, ein Drehrad oder Gucklöcher sollte man einen windgeschützten Standort wählen. Schnee. Zudem sollte das Material schmutzabweisend belebt. Die Exponate müssen erlebbar und trotzdem si- und schimmelresistent sein, leicht trocknen und sei- cher gegen Vandalismus geschützt sein. Sie werden an ne ursprüngliche Farbe behalten. Im Hinblick auf den entsprechenden Stellen entlang der Rampe aufgestellt. Sitz- bzw. Liege-Komfort sollte Baumwolle, Bast oder ähnlich weiche und angenehme Fasern verwebt oder verflochten werden.
8 AG PROZESS AG PROZESS ORGANISATION UND ABSICHERUNG DES GEMEINWOHLS Die Arbeitsgruppe „Prozess, Organisation und Absi- derzeit die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen und cherung des Gemeinwohls“ befasst sich mit den Grund- den gesamten Prozess zu protokollieren. Später wird es ei- lagen, Strukturen und Entscheidungsprozessen des Betei- nen hohen Regelungs- und Finanzierungsbedarf für die ligungsprojektes „Hilldegarden“. Die bearbeiteten Fra- Nutzung, Pflege und Instandhaltung von Außenflächen, gestellungen sind dabei unter anderem: Was sind unsere Innenflächen, Energiekreisläufen und Gedenkstätte ge- Zielsetzungen? Wie sollen Entscheidungen bei der Ge- ben. Auch dieser ist transparent zu gestalten, für die Ge- staltung und Planung getroffen werden? Welche Organi- meinschaft abzusichern und zu finanzieren. sations- und Rechtsform ist die Richtige? Wie wird eine Die auf dieser Seite veröffentlichten zentralen Ziel- nachhaltige Absicherung des Gemeinwohls gegenüber setzungen wurden in den einzelne Arbeitsgruppen ge dem Eigentümer und der Stadt garantiert? Welche Inhalte sammelt, gewichtet und zusammengeführt. Es sind alle müssen verbindlich in einem Vertrag mit dem Eigentümer unter den ersten fünf priorisierten Ziele aus jeder Gruppe geregelt werden bzw. in einem städtebaulichen Vertrag berücksichtigt. Anschließend wurden die Ergebnisse zu- Berücksichtigung finden? sammengefasst und entsprechend der Häufigkeit und Gleichzeitig ist es wichtig, die Arbeit der Gruppe Rangfolge der Nennung geordnet. transparent für die Öffentlichkeit zu machen, jedem je- ÜBERGREIFENDE UND GEMEINSCHAFTLICHE ZIELE DES BETEILIGUNGSPROJEKTES „HILLDEGARDEN“ ÖFFENTLICHEN RAUM SCHAFFEN ÖKOLOGISCHER NUTZEN FÜR FÜR ALLE OFFENER UND NEUE STADTNATUR UND ENERGIE STADT-NATUR-MENSCH TRANSPARENTER PROZESS VERSORGUNG AUSPROBIEREN Bereicherung für Anwohner UND WEITERGEBEN und Bewohner der Stadt Neue Stadtnatur für Hamburg schaffen Transparenter Abstimmungsprozess und das Stadtklima verbessern und Beteiligung der Öffentlichkeit Nachhaltige Energien werden eingesetzt Ort der Interkulturellen Begegnung und sichtbar gemacht und künstlerischen Vielfalt für das Generationenübergreifende Jederzeit offen für neue Ideen und soziale Miteinander sozialökologische Projekte zum Mitmachen für alle Raum für zukunftsorientierte ökologische Modellprojekte Ort der Ruhe, Erholung und Besinnung Teilöffentliches und öffentliches Gärtnern Offene Auseinandersetzung mit Kritik Vorbild zur Bildung: Wissen über Pflanzen Tolerant, ideologie- und dogmafrei arten, Anbau, Pflege und Nutzung NACHHALTIG UND VON DAUER anschaulich weitergeben ERHALTEN DES BUNKERS Langfristige Absicherung des Gemeinschaft- sinteresses durch Vertrag für die öffentlichen Geschichtsbewusstsein und Flächen und Räume und die Gedenkstätte Auseinandersetzung schaffen Nachhaltigen ökologischen Kreislauf schaffen Öffentliche Gedenkstätte Interview DIALOG AM BUNKER Damit das Projekt Hilldegarden langfristig auf einem Organisation und Absicherung des Gemeinwohls, sicheren Sockel steht muss es formal durchdacht und ab- erzählt von der Suche nach einer Rechtsform und vom gesichert sein. Jörg Brackmann, Arbeitsgruppe Prozess, Dialog mit dem Investor und den Politikern der Stadt. IDEENJOURNAL: JÖRG: IDEENJOURNAL: Lieber Jörg, du wohnst mit deiner Familie in der Nähe des Bunkers? Wir brauchen zum Beispiel einen Vertrag mit dem Erbbauberech- Braucht ihr in der Gruppe weitere Engagierte, die sich in den tigten, der gleichzeitig der Investor ist. Und wir brauchen eine or- Gestaltungsprozess einklinken? JÖRG: ganisationsinterne Struktur. Wir befinden uns im regelmäßigen Meine Frau und ich leben keine 300 Meter entfernt, wir sehen Dialog mit den Beteiligten, weil wir die Interessen des Inverstors JÖRG: den Bunker also täglich. Wir kamen zufällig zum Projekt Hillde- mit denen von Hilldegarden in Einklang bringen wollen. Ja unbedingt. Toll wären Leute, die sich mit der Gründung eines garden, weil uns unsere Nachbarn hinzu holten. Ich hatte Eltern- Vereins auskennen, und die den Prozess begleiten. Oder jemand zeit und deshalb Zeit, mich zu engagieren. Als Jurist interessiert IDEENJOURNAL: mit Expertise in Sachen Steuerberatung oder Versicherung. mich am Entwicklungsprozess natürlich vor allem die rechtliche Die Forderungen und Interessen der Stadt und der Politik sind Seite. Meine Frau ist von dem Gartenprojekt begeistert. ebenfalls zu berücksichtigen? IDEENJOURNAL: Lieber Jörg, was ist deine ganz persönliche Vision von Hilldegarden? IDEENJOURNAL: JÖRG: Wie sieht dein Engagement in der Gruppe Prozess, Organisation Richtig. Im Dialog formulieren wir gemeinsame Ziele. Zum Bei- JÖRG: und Absicherung des Gemeinwohls aus? spiel erklären wir, wie wir mit Hilldegarden die Lebensqualität Mich hat einfach die visuelle Seite dieses Projekts total gepackt. der Anwohner langfristig verbessern wollen. Wir sind überzeugt: Ich finde, es ist eine super Idee, diesen Bunker als öffentlichen JÖRG: Dieses gemeinnützige Projekt bietet langfristig einen enormen Garten und Kulturstätte zu gestalten. Mein Knowhow als Anwalt für Finanzierungs- und Grundstücks ökologischen Nutzen. Für die Stadt, und vor allem für die Natur fragen ist von Nutzen, weil wir eine Rechtsform suchen, durch die und die Menschen. Damit meine ich übrigens nicht nur die An- IDEENJOURNAL: das Projekt Hilldegarden nachhaltig abgesichert ist. Bei einem wohner in den umliegenden Vierteln. Hilldegarden ist ein weit- Was verbindest du persönlich etwas mit dem Bunker? Vorhaben in dieser Größenordnung geht es ja nicht bloß ums reichender Gewinn für alle und in der Summe ein echtes Allein- gemeinnützige Wohl. Da ist auch eine Menge Geld im Spiel, es stellungsmerkmal für unsere Stadt. JÖRG: geht um eventuelle Haftungsansprüche und ähnliches. Insofern Nicht mit seiner Historie, über die habe ich nie besonders in- müssen alle rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden. IDEENJOURNAL: tensiv nachgedacht. Aber ich sehe das außergewöhnliche Ganze, Gibt es hinsichtlich der rechtlichen Organisation schon eine Tendenz? das dieses Bauwerk ausmacht. Grundsätzlich fasziniert mich aber IDEENJOURNAL: vielmehr die geplante Zukunftsvision, als die Vergangenheit. Was bedeutet das konkret in der derzeitigen Planungsphase? JÖRG: Ein gemeinnütziger Verein wäre die ideale Form, in der sich viele Mitglieder engagieren können. Zurzeit arbeiten wir am Entwurf einer Satzung.
AG INNENLIEGENDE STADTTEILFLÄCHEN 9 AG GESTALTUNG UND NUTZUNG DER INNENLIEGENDEN STADTTEILFLÄCHEN Die AG befasst sich mit der Planung der innen liegenden Stadtteilflächen – insgesamt 500 qm sollen ZIELE mietfrei für soziale und gemeinwohlorientierte Zwecke zur Verfügung stehen. Außerdem gibt es auf der Es soll ein Ort der interkulturellen Begegnung sein, der „Ebene 0“, dem jetzigen Bunkerdach, Mitgestaltungs- das soziale Miteinander fördert. möglichkeiten: Sie wird nach dem Umbau überdacht, Das Projekt soll offen sein und bleiben für Beteiligung aber nach außen hin offen bleiben und dadurch als Ver- von Anwohnern und Initiativen mit neuen Ideen. bindungsstück zu den Ebenen fungieren. Um den Architekten des Planungsbüros frühzei- Sozial-ökologische Projekte mit Kindern, Jugendlichen tig eine Planungsgrundlage zu geben, entwickelte die und anderen Zielgruppen aus den anliegenden Gruppe Ideen, definierte ihre Ziele und erstellte zu fünf Stadtteilen umsetzen. Räumen erste Nutzungskonzepte. Nachhaltige Technologien einsetzen und sichtbar machen. Es soll ein Raum für künstlerische und kulturelle Vielfalt sein. Innen- und Außenflächen sollen sinnvoll miteinander verknüpft werden und sich in der Nutzung überschneiden. Es soll ein blühender (Kunst-)Garten entstehen. MAHN- UND GEDENKSTÄTTE MEDIENÜBERGREIFENDE FLAKBUNKER IV Steckbriefe PRODUZENTENGALERIE G Eine zentrale Idee von Hilldegarden ist es, die eschichte des Bunkers sichtbar zu machen. Unter an- derem durch die Gestaltung eines Museum bzw. einer PROJEKTIDEEN Hilldegarden möchte auf einer Stadtteilfläche von 50 – 100 qm eine medienübergreifende Produzenten galerie umsetzen. Diese Galerie soll unparteiisch, Gedenkstätte. Ein idealer Ort für diese Gedenkstätte politisch, sozial und grenzüberschreitend werden und scheint das ehemalige Tageslichtstudio von FC Gund- vor allem Hamburger Künstlern/-innen die Möglich- lach zu sein, das sich auf dem momentanen Dach des keit bieten, unabhängig von Galeristen und anderen Bunkers befindet. übergeordneten Veranstaltern, auszustellen. Es ist eine große zusammenhängende Fläche, gleich- Die temporären Ausstellungen von Skulpturen, Plas- zeitig aber auch Teil des ursprüngliches Bestandes und tiken und Objekten auf den Außenflächen betrachten somit ein Raum, in dem alles zusammenfließt. Neuer wir als eine Art visuelle Brücke zwischen Innen- und Aufbau und alte Nutzung. Außenraum. In der Galerie werden möglichst viele Ein Übergang vom alten zum neuen Bestand. Kunstformen präsentiert: von Bildender Kunst über Solch ein Übergang ist wichtig, denn nur wer die Darstellende Kunst bis hin zu Musik. Auch interdiszi- Historie versteht, geht auch respektvoll mit der neuen plinäre Projekte, thematische Ausstellungen, Gemein- Geschichte um. Teil der musealen Inszenierung soll schaftsausstellungen und Projekte, die einen Bezug zu- auch die Wegstrecke zum Museum/Gedenkstätte sein. einander herstellen, sollen ermöglicht werden. So transportiert sich die Geschichte des Bunkers auf dem Weg nach oben. Das Studio soll sowohl Raum für eine Dauerausstellung als auch für Wechselausstellungen bieten. Zusätzlich soll die Schreckensherrschaft in einem der Flaktürme abgebildet werden. STADTTEILRAUM: EIN SOZIALER BEGEGNUNGSRAUM FÜR ANWOHNER UND INITIATIVEN IM VIERTEL Der Stadtteilraum im Projekt Hilldegarden wird An- wohnern und sozialen Initiativen für Aktivitäten zur Verfügung stehen. Hier feiern die Bewohner aus den benachbarten Quartieren ihre Kindergeburtstage, Fa- milienfeste oder veranstalten Filmabende mit Freunden. Und zwar ohne eine teure Raummiete zahlen zu müssen. KÜCHENSTUDIO / STADTTEILCAFÉ Der Stadtteilraum macht Begegnungen von Men- schen unterschiedlicher Herkunft möglich, die das so- Wo Gemüse wächst, soll auch gekocht werden. Mit ziale Miteinander im Stadtteil fördern. Deshalb wollen einem geräumigen Küchenstudio, das gleichzeitig als wir soziale Projekte, beispielsweise für Flüchtlingskin- Café mit Selbstkostenpreisen genutzt wird, können der, Jugendliche und ältere Menschen organisieren und Gärtner ihre Erzeugnisse gleich vor Ort zubereiten. mit gemeinwohlorientierten Initiativen kooperieren, die Hier soll ein Treffpunkt entstehen – Einkochaktionen, HILLDEGARDEN WERKSTATT mehr Platz für ihre kreativen Ideen und sozialen Ange- Kürbissuppen-Party, thematische Kochkurse, Kinder- In einem der Stadtteilräume möchten wir eine Werk- bote brauchen. kochen und die Einbindung von sozialen Projekten sind statt eröffnen, die wie ein Repair-Café funktionieren nur einige der Ideen, die zum lebendigen Miteinander kann, und gleichzeitig mit Kursen und Workshops als vieler verschiedener Menschen beitragen. Bildungsstätte dient. Die Möglichkeiten, mit welchen Vorstellbar ist auch, eine Leseecke sowie eine Mi- Materialien und Geräten gearbeitet wird, sind vielfältig: krobrauerei in dem Raum unterzubringen. Holz- und Metallarbeiten, 3D-Druck oder Gestalten Zentrale Elemente des Küchenstudios sollen ein mit Textilien. Einschränkungen hinsichtlich Sicherheit massiver Holztisch für rund 30 Personen und der pro- und Lärm sind natürlich mit zu bedenken. fessionell ausgestattete Küchenblock sein. Der Raum Wir suchen engagierte Menschen, die dieses Konzept sollte möglichst nah am Kragen des Bunkers liegen, wo mit entwickeln und die Lust auf die Umsetzung haben. die Flächen zum Gärtnern entstehen. Er wird, wenn Wir brauchen euch, um die erste Idee nun wirklich zu möglich, eine Terrasse haben und zur Westseite liegen, realisieren. Meldet euch bei Interesse bitte gerne bei uns! damit die Besucher in der Abendsonne sitzen können.
10 AG GEDENKSTÄTTE AG MAHNMAL UND GEDENKSTÄTTE 70 Jahren nach Kriegsende entsteht, dank der V ision zur Umgestaltung des Bunkers, bei H illdegarden die Eines unserer Ziele ist es, eine Gedenktafel zu ge- stalten und zeitnah anbringen zu lassen. Durch die Ta- ZIELE AG Mahn- und Gedenkstätte Flakbunker IV. Sie plant fel erfahren zukünftige Besucher und die Menschen, Ausstellungsflächen für ein Museum, um den O pfern die im Bunker arbeiten wo sie sich befinden. Außerdem Dokumentation der Geschichte des Bunkers des NS-Regimes endlich an dieser Stelle die notwendi- tragen wir Geschichten und Fotos zusammen, die in ge Gedenkstätte einzuräumen. einer Gedenkstätte Platz finden. Neben der Daueraus- Würdigung des Bunkers als Mahnmal Der Flak-Bunker IV wurde 1942 in nur 300 stellung über die Historie wird Platz für wechselnde Gedenken an Zwangsarbeiter und Kriegsopfer Tagen errichtet. Es gibt Hinweise, dass rund 1.000 Ausstellungen sein. Zwangsarbeiter/-innen am Bau beteiligt waren. Weil die Recherche enorm aufwendig ist brauchen Konzeption einer permanenten Ausstellung Während der Bombenangriffe fanden zeitweise wir viele Interessierte, die Lust haben sich an der Auf- Zugang zum Museum/Gedenkstätte auch unabhängig mehr als 30.000 Menschen im Bunker Schutz. Gleich- arbeitung der Geschichte oder an der Gestaltung des von der restlichen Planung durchsetzen zeitig wurden Schüler einer Realschule im Stadtteil zukünftigen Museums zu beteiligen. verpflichtet, als Flakhelfer zu arbeiten. Viele von ihnen Absicherung der geforderten Räume fanden dabei den Tod. ZITAT EINER ZEITZEUGIN, für die Ausstellung Wir suchen Zeitzeugen, die diesen Bau unter der JAHRGANG 1940 Naziherrschaft hochziehen mussten. Wie waren ihre Auseinandersetzung mit der Kritik am Umgang „Wir haben als Kinder auf dem Heiligengeistfeld Lebens- und Arbeitsbedingungen? Wurden die Opfer mit dem Bunker als Mahnmal gespielt und ich fand es ganz blöd, dass wir stundenlang jemals entschädigt? Und wir sprechen mit Zeitzeu- in den Bunker mussten. Vor den Eingängen drängten gen, die als Kinder und Jugendliche Schutz im Bunker sich riesige Menschenmengen, einige gerieten in Panik. suchten. Wir wollen möglichst viele dieser Geschichten Einmal wurde ich in der Menge von meiner Familie getrennt. Meine Eltern haben mich durchgereicht, weil festhalten und auch etwas über die Bunkernutzung in sie nicht wussten ob sie noch rechtzeitig in den Bunker der Nachkriegszeit erfahren. Z.B. etwas über das erste kommen. Ein Soldat hat mich mit in das Innere des Weihnachtsmärchen, das 1945/1946 im Bunker aufge- Bunkers mitgenommen. Ich hatte Angst, dass ich meine führt wurde. Eltern nie wieder sehe und weinte sehr. Zum Trost gab er mir Salmiak.“ Interview DIE ERINNERUNGEN BEWAHREN Im Projekt Hilldegarden verschmelzen Visionen: Der te, dokumentiert seine Geschichte. Wie das Thema Bunker entwickelt sich durch verschiedene Arbeits- Historienbewätigung mit dem Gartenprojekt zusam- gruppen zum gemeinschaftlich nutzbaren Kulturob- mengebracht werden soll erklärt Mitinitiatorin Sonja jekt. Eine davon, die AG Mahnmal und Gedenkstät- Brier im Gespräch. IDEENJOURNAL: Nationalsozialismus steckt in diesen Mauern, und die wollen wir Liebe Sonja, du bist Politologin und Soziologin und begleitest aufarbeiten. Wir wollen zum Beispiel wissen, ob die Zwangsarbei- terschiedliche Perspektiven des Bunkers zeigen. Durch sie wird das Projekt Hilldegarden mit einem Dokumentarfilm. Und du ter, die den Bunker errichten mussten, alle entschädigt wurden. übrigens parallel deutlich, wie sich das Viertel verändert hat. bist eine Mitbegründerin der Arbeitsgruppe Mahnmal Bunker. Und wir möchten vielleicht eine Gedenktafel anbringen lassen, Ihr Ziel ist es, die Geschichte des Bunkers aufzuarbeiten. Wie IDEENJOURNAL: die jeder sieht, der den Bunker betritt. Um all diese Ziele zu geht ihr vor? Habt ihr auch von Erlebnissen gehört, die Mut machen? durchdenken und umzusetzen brauchen wir unbedingt Leute, die Lust haben mitzumachen. Archivarbeit, Gespräche... da steht SONJA: SONJA: noch eine Menge an. Mir und vielen anderen Bewohnern auf St. Pauli und im Karo- Es gibt Berichte von Menschen, die als Kind im Bunker nur dank viertel ist es wichtig, die Geschichte des Bunkers in das Projekt der Hilfe anderer überlebt haben, weil diese sie mitgenommen IDEENJOURNAL: Hilldegarden zu integrieren. Einige von uns leben seit vielen und beschützt haben. Gerade in der heutigen Zeit finden wir es Wie können Interessierte mitmachen? Jahren in dieser Stadt. Wir haben den Bunker jeden Tag direkt wichtig, an den Zusammenhalt untereinander zu erinnern. Wir vor unserer Nase. Doch im Alltag vergessen wir eben manchmal möchten natürlich mit diesem Erinnerungsprozess auch ein Zei- SONJA: welche Bedeutung er hat, und vor allem: was hier alles passierte. chen setzen gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung heu- Indem sie sich entweder per mail an mahnmal@hilldegarden.org te. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die einschlägigen Symbole melden und vorbeischauen. IDEENJOURNAL: unserer Geschichte nicht übersehen. Eine schöne Geschichte ist Aktuelle Infos zu unserer Arbeitsgruppe gibt es auch auf unserer Was will die AG Mahnmal und Gedenkstätte gegen das Vergessen tun? die, in der sich eine Frau erinnerte wie sie ein Weihnachtsmär- Website. chen im Bunker gesehen hat als der Krieg zu Ende war. Sie konn- SONJA: te endlich ohne Angst vor Bomben in den Bunker gehen. IDEENJOURNAL: Wir haben über einen Zeitungsaufruf viele Zeitzeugen ausfin- Sonja, was ist deine persönliche Vision für das Projekt? dig gemacht, deren Geschichten wir festhalten. Diese Menschen IDEENJOURNAL: haben unglaubliches erlebt. Sie haben als Zwangsarbeiter an der Welche Flächen im Bunker will die AG mitgestalten? SONJA: Erbauung des Bunkers mitgearbeitet, die übrigens nur 300 Tage Meine persönliche Vision ist es, Erinnerungen durch die Sprache dauerte. Wieder andere haben mit ihren Familien im Bunker SONJA: der Kunst zu bewahren. Mit dem Bunker schaffen wir einen Schutz gesucht. Unsere Idee ist, mit Hilfe der Fotos oder Noti- Wir denken über verschiedene Modelle nach. Eine feste Ausstel- Raum, in dem sich Menschen begegnen. Das kann übers gemein- zen dieser Menschen eine Dauerausstellung zu schaffen. Um das lung im Inneren könnte die Geschichte des Bunkers erzählen. same Gärtnern geschehen oder eben über das Aufarbeiten der zu realisieren suchen wir viele weitere Engagierte, die in der AG Mit einer temporären Foto-Wanderausstellung könnten wir un- eigenen Geschichte. mitmachen. IDEENJOURNAL: IDEENJOURNAL: Was verbindest du mit dem Bunker? Ist die Recherche sehr aufwendig? SONJA: SONJA: Die Gestaltung des Bunkers ist eine Chance, die wir nutzen Ja, denn wir wollen alles möglichst korrekt aufbereiten. »Wann sollten. Wir haben die Möglichkeit, nach unseren Vorstellungen genau wurde der Bunker gebaut, was erlebten die Arbeiter, was mitzuwirken, weil ein Investor die Fläche zur Verfügung stellt. die Schutzsuchenden?« Ein beachtlicher Teil der Geschichte des Diese Mitbestimmung auf St. Pauli ist ein Streckenerfolg.
AG ENERGIE 11 AG ENERGIE UND KREISLÄUFE Die Arbeitsgruppe entstand aus der Idee, die Me- thode des Biomeilers als Wärmequelle und Pflanzen als ZIELE Filterung für Abwasser einzusetzen. Schnell wurde den Beteiligten jedoch klar, dass der Dachgarten noch viel Renaturierung städtischer Brachflächen mehr kann. Ökomodellprojekt und Klimaschutzwirkung Wir möchten die öffentlichen Außen- und Innen- für Hamburg flächen ebenso wie die nicht öffentlichen Flächen nach ökologischen Prinzipien gestalten, die – optimalerweise Verwendung zukunftorientierter, nachhaltiger und – auf der Idee des Cradle-to-cradle-Prinzips aufbauen. ökologischer Prinzipien und erneuerbarer Energien Wir beschränken uns dabei nicht bloß auf bestehende beim Bau und Betrieb der öffentlichen Aussen- und Ideen, sondern schauen vor allem auch nach neuen Ent- Innenflächen wicklungen und Trends, die wir möglicherweise einset- Bereitstellung von Flächen für zukunftsorientierte Mo- zen können. dellprojekte für den Kreislauf Stadtnatur und Energie Der Dachgarten soll eine nachweisbare und nach- haltige Klimaschutz-Wirkung für Hamburg erreichen Leicht verständliche, inspirierende und und nach Möglichkeit Flächen für ökologische Modell- nachmachbare Bildungsfunktion projekte bereitstellen, die sich auch nach den Kriterien des Prinzips „Open Source” richten. Offener Rahmen, fließender Prozess, Die angewandten Methoden möchten wir praktisch Flexibilität der Kreisläufe und transparent darstellen, damit sie für jedermann Unabhängigkeit von Energieversorgern verständlich sind. Steckbriefe PROJEKTIDEEN BIOMEILER HYDROPONIK/AQUAPONIK Ein Biomeiler ist eine “strukturierte Komposthei- Hydroponik ist eine Form der Pflanzenhaltung, bei zung”: Vorhandenes Schnittgut wird für einen Kom- der Pflanzen in einem anorganischen Substrat wurzeln. postierungsprozess genutzt. Die Hitze, die während des Die Ernährung erfolgt über eine wässrige Lösung anor- Prozesses entsteht, wird für die Erwärmung von Hei- ganischer Nährsalze. Aquaponik beschreibt die kombi- zung und Brauchwasser verwendet. Am Ende entsteht nierte Kultivierung von Fisch und Pflanzen. Kompost. Der Biomeiler kann außerdem als Filter/ Die innerstädtische Fisch- und Gemüseprodukti- Klärung für verschiedene Stoffe genutzt werden. on kann als Serviceleistung für Hilldegarden genutzt werden. Hier ist vor allem der Kreislaufaspekt (Kom- bination mit gebäudeinterner Wasseraufbereitung von ÖKOLOGISCHE LICHTKONZEPTE Grau- und/oder Schwarzwasser) sowie eine effektive Neben den bekannten Solarlichtern gibt es noch an- Nahrungsmittelproduktion (z.B. Algen) spannend. dere Möglichkeiten, bestehendes Licht effektiv zu nut- zen oder auch menschliche Energie für das Erzeugen von Licht zu nutzen. Hier gibt es bereits verschiedene Detailideen, die noch ausgearbeitet werden. WINDBAUM GEBÄUDEINTERNE AUFBEREITUNG Ein Windbaum ist ein ca. 11 m großer „Kunstbaum“ VON GRAU- UND/ODER aus Stahl, welcher viele kleine Windräder an den Ästen SCHWARZWASSER hat. Diese produzieren Strom. Im Vergleich zu Wind- kraftanlagen ist der Windbaum nicht so effektiv und hat Grauwasser ist der Teil des nur leicht belasteten häus- mehr Komponenten (viele einzelne kleine Windräder), lichen Schmutzwassers, das aus Dusche, Badewanne, die gewartet werden müssen oder kaputt gehen können. RECYCLING VON ABFÄLLEN, WELCHE eventuell Handwaschbecken und Waschmaschine Der Windbaum passt sich jedoch optisch optimal an kommt. Aus diesem bereits genutzten, aber immer noch und verbraucht deutlich weniger Platz als zum Beispiel BISHER NICHT RECYCELT WERDEN nährstoffreichen Wasser wird klares Wasser, welches vertikale Windkrafträder. Er funktioniert sowohl bei In Deutschland wird zum Beispiel Verpackungsma- wieder genutzt werden kann. Zum Beispiel als Gießwas- schwachen als auch bei starkem Wind und ist nahezu terial („Gelber Sack”) oder Flaschen recycelt, Bioabfall ser, aber auch als “neues” Brauchwasser. Der Bereich geräuschlos. Möglicherweise kann man Teile des Baums wird kompostiert oder kommt in die Biotonne. Dane- dieser internen Aufbereitung ist ein komplexes Gebiet, selber über einen 3D Drucker herstellen. ben gibt es jedoch Stoffe, die nicht in diese Kreisläu- in das wir uns gerade einarbeiten. fe fallen, zum Beispiel Zigarettenfilter. Diese können inzwischen jedoch auch recycelt werden (z.B. „Zero Waste System”).
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