TABLET STATT SCHREIBBLOCK - Metro AG

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TABLET STATT SCHREIBBLOCK - Metro AG
Ausgabe 01 – April 2018

METRO
HANDELSBRIEF

TABLET STATT
                          EINBLICKE
                          Klimaschutz geht alle an

SCHREIBBLOCK              INTERVIEW
                          „Der Genuss darf nicht
                          auf der Strecke bleiben“
Wie Digitalisierung die
                          DAS GUTE ESSEN
Gastronomie unterstützt   Mit Eva Maydell
TABLET STATT SCHREIBBLOCK - Metro AG
EINBLICKE

KLIMASCHUTZ GEHT ALLE AN
Wie die Kosten der Energiewende fair verteilt werden können.

Die Energiewende wird deutschland-
weit vorangetrieben: Fast ein Drittel des
                                            Strom von der EEG-Umlage zu befreien
                                            – auch wenn dieser Eigenstrom konven-
                                                                                        EINE FAIRE
verbrauchten Stroms stammt hierzu-          tionell produziert wird.                    KOSTENVERTEILUNG
lande aus erneuerbaren Energien. Über
80% der Deutschen befürworten diese         Auch die Netzentgeltbefreiungen, von                 Belastungen für
Entwicklung, vieles ist auf dem richtigen   denen zahlreiche Unternehmen profitie-             Haushalte und Handel
Weg.                                        ren, setzen Fehlanreize und treiben das
                                            Netzentgelt für die nicht privilegierten
Doch bei der Kostenverteilung der
Energiewende gibt es Nachholbedarf.
                                            Stromverbraucher in die Höhe. Private
                                            Haushalte und Handel könnten um
                                                                                         33 %           Strom-
                                                                                                        verbrauch

Die Umlage für erneuerbare Energien
(EEG-Umlage) ist ein gutes Beispiel.
Sie ist derzeit der mit Abstand größ-
                                            mehr als 1,4 Mrd. ¤ entlastet werden,
                                            würden das Eigenstromprivileg und die
                                            Netzentgeltbefreiungen abgeschafft
                                                                                         50 %                           Energie-
                                                                                                                        kosten

te Kostenfaktor beim Strompreis und         werden.
                                                                                         Private Haushalte und Handel
soll die Produktion von Ökostrom mit
                                                                                         verbrauchen rund 1/3 des Stroms,
Sonne, Wind und anderen Erneuerbaren        Eine weitere Entlastung in Höhe von          tragen aber beinahe 50 % der
fördern.                                    3,4 Mrd. ¤ wäre durch die weitgehende        Kosten der Energiewende
                                            Abschaffung der Stromsteuer möglich.
Ungerechte Verteilung der Kosten            So würde Strom gegenüber Heizöl oder
                                            Gas wettbewerbsfähiger. Dies würde                   Entlastungen für
Dabei werden die Verbraucher und            zugleich erneuerbare Energien fördern.            Verbraucher und Handel
der Handel überproportional belastet:       Ein Bereich, in dem auch METRO aktiv
Zusammengenommen verbrauchen                ist, beispielsweise mit der Photovoltaik-
private Haushalte und Handel rund ein       Initiative in Kooperation mit E.ON.                        Senkung
Drittel des Stroms in Deutschland. Doch     Bei dieser werden auf den Dächern                          der Stromsteuer
sie schultern beinahe die Hälfte der        von bis zu 30 METRO Cash & Carry                           –3,4 Mrd. ¤
Kosten der Energiewende. Das sind 10        Märkten Solaranlagen errichtet. Klima­
Mrd. ¤ pro Jahr.                            freundlich werden damit rund 16 % des
                                                                                                       Abschaffung des
                                            Energieverbrauchs eines Großmarktes                        Eigenstromprivilegs
Zugleich erhält ein Großteil der            selbst produziert. Zwar gilt auf eigen­
                                                                                                       –825 Mio. ¤
Industrie zahlreiche Vergünstigun-          erzeugten erneuerbaren Strom nicht
gen, die von Verbraucher und Handel         die Stromsteuer – jedoch die EEG-Um-
mitbezahlt werden, beispielsweise mit       lage.                                                      Verzicht auf Netz­
                                                                                                       entgeltbefreiungen
der EEG-Umlage – eine Schieflage,
die korrigiert werden muss. Denn die        Gesellschaftliche Akzeptanz für                            –646 Mio. ¤
Energiewende ist ein gesamtgesell-          Energiewende bewahren
schaftliches Projekt, das nicht nur
wenige, sondern alle gemeinsam vor-         Mit der Abschaffung des Eigenstrom-
anbringen müssen.                           privilegs, der Netzentgeltbefreiung
                                            sowie dem Herabsetzen der Strom-              • M
                                                                                             ehr Kostengerechtig-
Entlastungen in Milliardenhöhe              steuer und weiteren Maßnahmen könn-             keit herstellen
möglich                                     ten Verbraucher und Handel insgesamt
                                            um 5,2 Mrd. ¤ entlastet werden. Bei           • A
                                                                                             kzeptanz für Energie-
Die stromintensive Industrie, wie das       einer solchen Kostenaufteilung der              wende in der Gesell-
produzierende Gewerbe und die Bau-          Energiewende geht es nicht nur um               schaft erhalten
branche, sollte stärker in die Finanzie-    die gerechte Verteilung der Lasten.
rung der Energiewende einbezogen            Es geht auch darum, die gesellschaft-
werden. So sollte auf das Eigenstrom-       liche Akzeptanz für die Energiewende
privileg verzichtet werden. Es ermög-       und die wirtschaftliche Entwicklung           Alle Vorschläge des HDE und des vzbv
licht der Industrie, den selbsterzeugten    des Standorts Deutschland zu fördern.         finden Sie hier: http://bit.ly/2FGjhjA

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SCHWERPUNKT

WEGBEREITER FÜR DIE
DIGITALISIERUNG DER GASTRONOMIE
Wie modernisiert man eine Branche mit vielen kleinen Unternehmern? Wie lässt sich die
Arbeit für Gastronomen erleichtern und das Kundenerlebnis steigern? HOSPITALITY.digital
liefert Antworten – mit digitalen Lösungen und neuen Technologien.

Wenn Ludwig Horn die Bestellung
seiner Gäste aufnimmt, bleiben Stift
und Notizblock hinter der Theke. Der
Berliner Gastronom nutzt stattdessen
das digitale Tool Orderbird. Mit diesem
wird die Bestellung auf einem mobilen
Gerät aufgenommen, über das WLAN-
Netz in die Küche gesendet und mit
einem Tablet abgerechnet. Der Restau-
rantbesitzer hat seine Prozesse digita-
lisiert.

Gastronomen arbeiten überwiegend
offline

Damit zählt Ludwig Horn in der Bran-
che der Hotels, Restaurants und Caterer
(HoReCa) zu den Ausnahmen: Während
die Digitalisierung in nahezu sämtli-
chen Lebensbereichen Einzug gehalten
hat, arbeiten insbesondere kleine und
mittlere Gastronomiebetriebe noch
weitestgehend analog. Und das in einer
Branche, die mit rund 11.000 Hotels,
über 73.000 Restaurants und mehr als      Wenn Ludwig Horn die Bestellung seiner Gäste aufnimmt, bleiben Stift und Notizblock
                                          hinter der Theke. Der Berliner Gastronom nutzt stattdessen das digitale Tool Orderbird.

                                          Der Inhaber zweier Restaurants                    HOSPITALITY.digital treibt Innovatio-
Vor dem digitalen Wandel braucht          spricht aus Erfahrung. Ein Jahr nach              nen und Digitalisierung voran
    sich niemand zu fürchten.             Gründung des ersten Restaurants am
             Ludwig Horn                  Landwehrkanal in Berlin-Kreuzberg                 Tools wie Orderbird oder FragPaul sind
                                          stieg Ludwig Horn auf digitale Lösun-             erste Wegmarken der Modernisierung
                                          gen um: „Mit der Zeit kamen immer                 einer Branche, die sich seit Jahrzehnten
                                          mehr Gäste und es wurde schwieri-                 kaum verändert hat. Um Innovationen
13.000 Caterern in Deutschland täglich    ger für mich, Abläufe kontrolliert zu             sowie Digitalisierung in der HoReCa-
millionenfachen Kundenkontakt hat.        steuern.“ Dies änderte sich mit dem               Branche voranzutreiben, wurde im Jahr
Kunden, die digitale Technologien als     Einsatz digitaler Lösungen. So wur-               2015 HOSPITALITY.digital gegründet.
Standard gewohnt sind.                    den mit dem Kassensystem Orderbird                HOSPITALITY.digital übersetzt Spitzen­
                                          Bestellungen beschleunigt und Bezahl-             technologien in nutzerorientierte
Gastronomen befürchten jedoch hohe        vorgänge erleichtert. Neben Orderbird             Anwendungen und fördert dadurch In-
Kosten und einen großen Zeitaufwand       nutzt der Berliner Gastwirt auch den              novationen in Gastronomie und Handel.
bei der Umstellung auf digitale Lösun-    Personalassistenten FragPaul. Ein Tool,           Um dies zu erreichen, arbeitet
gen. Ludwig Horn hingegen ist sicher:     das unter anderem die Zeiterfassung,              HOSPITALITY.digital an zahlreichen
„Vor dem digitalen Wandel braucht sich    Schichtpläne und Lohnabrechnungen                 Initiativen und Projekten: von der
niemand zu fürchten.“                     digitalisiert.                                    Entwicklung digitaler Tools, über die

                                                                                                                                    3
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SCHWERPUNKT

direkte Kundenunterstützung bis hin               Praxistest in 500 Restaurants in            „Startup Europe Partnership“ der Euro-
zur Entwicklung und Umsetzung von                 Europa                                      päischen Kommission erhalten.
Unternehmenskonzepten und Anwen-
dungslösungen.                                    Das passiert im Projekt METROpolitan        Ein Ergebnis dieser engen Kundenin-
                                                  Pilot. HOSPITALITY.digital bringt Inno-     teraktion ist auch ein Gastro-Manage-
Unkompliziert von analog zu digital               vatoren und Gastronomen zum Praxis-         ment-Tool. Mit diesem Tool können
                                                  test zusammen. Seit 2016 können 500         Gastwirte in Echtzeit ihre Gewinne,
Mit den von HOSPITALITY.digital entwi-            Restaurants in 5 europäischen Fein-         Verkaufszahlen und die Umsatzprog-
ckelten Lösungen können Gastronomen               schmecker-Metropolen digitale Tools         nosen der kommenden Tage mit einem
ohne viel Aufwand und technisches                 in ihrem Betriebsalltag anwenden: „Ob       Klick einsehen.
Vorwissen die ersten Schritte in die digi-        in Barcelona, Berlin, Mailand, Paris oder
tale Welt gehen. HOSPITALITY.digital              Wien – mit METROpolitan Pilot ermög-        Mit dem METRO Accelerator zur
bietet hierfür kostenfreie Einstiegslösun-        lichen wir Kunden, Innovationen zu nut-     Serienreife
gen wie zum Beispiel Tools zur Erstel-            zen und auf deren Alltagstauglichkeit
lung einer eigenen Gastronomie-Home-              zu testen“, erklärt Tim Kruppe, Director    Ein weiteres Projekt von
page oder zur Online-Tischreservierung            Digital Projects bei HOSPITALITY.digital.   HOSPITALITY.digital ist der METRO
                                                                                              Accelerator powered by Techstars, mit
                                                                                              dem internationale Gründerteams bei
                                                                                              der Entwicklung digitaler Lösungen un-
          Ob in Barcelona, Berlin, Mailand, Paris oder Wien – mit                             terstützt werden. FragPaul ist beispiels-
         METROpolitan Pilot ermöglichen wir Kunden, Innovationen                              weise eines der geförderten Start-ups.
          zu nutzen und auf deren Alltagstauglichkeit zu testen.                              Seit 2015 führte HOSPITALITY.digital
                                         Tim Kruppe                                           bereits 3 Runden des Accelerator-Pro-
                                                                                              gramms für die Gastronomie durch,
                                                                                              für die vierte Runde 2018 können sich
                                                                                              Start-ups bis zum 15. Juni bewerben.
an. Alle Tools werden gemeinsam mit               In den Restaurants werden beinahe 70        Im Jahr 2017 startete zudem der erste
Gastronomen entwickelt, um deren Be-              Tools für sämtliche Gastronomieberei-       Accelerator für den Themenbereich
dürfnisse zu verstehen und passgenaue             che erprobt, von der Online-Reservie-       Handel. In jeder Runde werden aus
Lösungen zu entwickeln. Verständliche             rung über die smarte Speisekarte bis        zahlreichen Bewerbungen 10 Start-ups
Sprache und geringe Komplexität der               zum innovativen Abfallmanagement.           ausgewählt, die über 3 Monate von
Lösungen stehen im Mittelpunkt, um                Basierend auf den Ergebnissen aus           Mentoren begleitet werden.
den Gastronomen eine schnelle An-                 dem Piloten optimieren die Start-ups
wendung der Tools zu ermöglichen.                 ihre Produkte. Durchläuft ein Tool das      Ziel des Accelerators ist es, aus der Idee
Entsprechend diesem kundenfokussier-              Programm erfolgreich, kann es mehr          der Gründer ein marktfähiges Produkt
ten Ansatz werden die Gastronomen                 Kunden angeboten werden. Für dieses         zu entwickeln, dieses einer größeren
kontinuierlich zu Produkt, Verkaufspro-           Projekt hat HOSPITALITY.digital 2017        Zielgruppe anzubieten und Investo-
zess und Kundenservice befragt und ihr            die Auszeichnung „Innovative Approach       ren auf das Start-up aufmerksam zu
Feedback für Optimierungen genutzt.               Award“ im Rahmen der Initiative             machen. Die Gründer profitieren von
                                                                                              der starken Expertise der METRO im
                                                                                              HoReCa-Sektor und dem Zugang zu
                                                                                              mehr als 21 Mio. Kunden weltweit.

                                                                                              Mehr Zeit für die kreative Arbeit und
                                                                                              den Kunden

                                                                                              Orderbird, FragPaul oder die von
                                                                                              HOSPITALITY.digital entwickelten Tools
                                                                                              bieten Gastronomen viele Vorteile – in
                                                                                              ihrer Rolle als Unternehmer und Gast-
                                                                                              geber. „Digitale Lösungen helfen meines
                                                                                              Erachtens Restaurantbetrieben sehr
                                                                                              gut, das Personal zu managen, eine
                                                                                              Kundendatenbank aufzubauen, Steuern
                                                                                              und Finanzen zu regeln, sowie bei Be-
                                                                                              stellung und Lagerung von Lebensmit-
                                                                                              teln“, so Ludwig Horn. Dies zeigt auch
                                                                                              die erste Auswertung des METROpolitan-
                                                                                              Piloten: „Wir sehen bei einzelnen
Mit den von HOSPITALITY.digital entwickelten Lösungen, wie dem Tool zur Online-               Kunden zum Beispiel rund 10 % mehr
Tischreservierung, können Gastronomen die ersten Schritte in die digitale Welt gehen.         Umsatz, eine tägliche Ersparnis von 1–3

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TABLET STATT SCHREIBBLOCK - Metro AG
SCHWERPUNKT

   VORTEILE DIGITALER GASTRO-TOOLS                                                        METRO
                                                                                          INTERNATIONAL:
                                                                                          CLASSIC
                                                                                          FINE FOODS
                                                                                          Spitzenköche brauchen Spitzen-
                                                                                          ware, und das weltweit. Dafür
                                                                                          sorgt Classic Fine Foods (CFF) als
                                                                                          führender Feinkost-Großhändler
                                                                                          mit Hauptsitz in Singapur. Das
                                                                                          Unternehmen ist in 21 Städten in
                                                                                          14 Ländern präsent, dazu zäh-
                                                                                          len unter anderem Japan, China,
                                                                                          Südkorea, Vietnam, Malaysia und
                                                                                          die Philippinen, Großbritannien
                                                                                          und Frankreich sowie die Vereinig-
                                                                                          ten Arabischen Emirate. Seit 2015
   GESCHÄFTSBETRIEB                           KUNDENERLEBNIS                              gehört CFF zu METRO und ist als
                                                                                          etablierter Partner renommierter
          Nachhaltigkeit                             Bessere Serviceleistungen            Spitzenköche weltweit auf Wachs-
                                                                                          tumskurs.

          Erhöhte Effizienz                          Zahlung
                                                                                          Das Erfolgsrezept ruht auf 3
                                                                                          Säulen: exzellenter, maßgeschnei-
          Kostensenkungen                            Tischreservierung                    derter Service, eine breite Auswahl
                                                                                          an Luxus- und Nischenprodukten
          Schnellere Nachbestellung                  Social Media                         höchster Qualität sowie reibungs-
                                                                                          lose internationale Beschaffungs-
                                                                                          und Logistikprozesse. Der Beliefe-
                                                                                          rungsspezialist vernetzt die besten
Stunden Arbeitszeit und eine Reduzie-        müssen auch die politischen Rahmen-          Feinkosthersteller aus aller Welt
rung der Lebensmittelverschwendung           bedingungen stimmen. Eine moderne            mit der gehobenen Gastronomie in
um 15 %“, fasst Tim Kruppe die Erkennt-      Digitalisierungspolitik sollte die Balance   First-Class-Hotels, Sterne-Restau-
nisse zusammen.                              finden zwischen der Förderung digi-          rants und ausgesuchten Delikatess-
                                             taler Lösungen und dem Schutz von            händlern. Mehr als 15.000 Kunden
Gastronomieinhabern wie Ludwig               Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten      vertrauen auf das Unternehmen
Horn bleibt vor allem mehr Zeit für den      der Nutzer. Zudem benötigen Gründer          und seine Expertise in puncto
kreativen Teil ihrer Arbeit – und für ihre   Unterstützung, um neue Ideen weiter          ­Haute Cuisine.
Gäste. Diese profitieren von besseren        engagiert vorantreiben zu können. Die
Services, etwa bei der Reservierung          bestehenden Förderinstrumente für            Die von CFF angebotenen Pro-
oder der Bezahlung.                          Start-ups sollten ausgebaut und büro-        dukte stammen größtenteils aus
                                             kratische Hürden abgebaut werden. Bei        Europa und hier zu 60% aus Frank-
500.000 Gastronomen in Europa sol-           der Wagniskapitalfinanzierung brauchen       reich. Aber auch Köstlichkeiten aus
len digitalisiert werden                     Kapitalgeber verbesserte Bedingungen,        Spanien, Italien, Japan, Australien
                                             sodass Start-ups ihre mutigen Ideen          und den USA haben ihren festen
Daher ist es Ziel von METRO, bis zum         auch in der Realität umsetzen können.        Platz. Alle Produkte werden inten-
Jahr 2020 eine halbe Million Gastrono-                                                    siv geprüft, bevor sie in das Sorti-
men zu digitalisieren. Um die weltweit       Mit Programmen wie METROpolitan              ment aufgenommen werden. Denn
größte digitale HoReCa-Community zu          Pilot, dem Accelerator und digitalen         Spitzenköche wie Pierre Gagnaire,
schaffen, hat METRO den Digital Club         Tools hat HOSPITALITY.digital erste          Joel Robuchon, Gordon Ramsay
ins Leben gerufen. Die Plattform ist         Schritte unternommen, um Gastrono-           und Alain Ducasse, die zu den
offen für alle kleinen und mittelgroßen      men ihre Arbeit zu erleichtern und neue      Kunden von CFF gehören, erwarten
Gastronomiebetriebe und bietet Zu-           Kundenerlebnisse zu schaffen. Nun gilt       eigentlich nur eines: das Beste vom
gang zu digitalen Lösungen sowie die         es, die innovativen und digitalen Lösun-     Besten. Nicht umsonst lautet das
Chance zum Wissensaustausch.                 gen in der gesamten Branche bekannt          Unternehmensmotto: „Wir wählen
                                             zu machen – sodass Gastronomen wie           das Beste aus der Welt und bringen
Um digitale Tools in der Gastrono-           Ludwig Horn zukünftig nicht mehr die         es zu Ihnen.“
mie erfolgreich einsetzen zu können,         Ausnahme sind.

                                                                                                                                 5
TABLET STATT SCHREIBBLOCK - Metro AG
INTERVIEW

„DER GENUSS DARF NICHT
 AUF DER STRECKE BLEIBEN“
Dr. Margareta Büning-Fesel und Cornelia Poletto im Gespräch über Ernährungstrends,
den richtigen Umgang mit Lebensmitteln und Orientierungshilfen für Verbraucher.

                              „Die Themen Ernährung,
                                                                                               „Wir sollten nicht immer alles
                               Gesundheit und Konsum
                                                                                                 in Regeln und Ampeln denken.
                               müssen in den Schulen
                                                                                                 Sich mit Freude und Genuss
                               verankert werden – das
                                                                                                 gut zu ernähren – das muss
                               kann man in vielen Fächern
                                                                                                 das Ziel sein.“
                               unterbringen.“

Dr. Margareta Büning-Fesel ist Ernährungswissenschaftlerin        Cornelia Poletto ist Spitzenköchin, Kochbuchautorin und
und leitet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).                TV-Moderatorin.

Ein Kochabend mit Freunden: Ein Gast ist Veganer, ein an-         rung bedeutet für mich, auch mal zum Schokoriegel greifen
derer ernährt sich glutenfrei, ein Dritter ist auf Paleo-Diät.    zu können – ihn am nächsten Tag aber wieder durch ein
Ist Ernährung komplizierter geworden?                             Stück frisches Obst zu ersetzen.

Poletto: Das ist tatsächlich mein Eindruck. Als Gastronomin       Auch ein Trend: In Deutschland wird immer seltener ge-
weiß ich, dass es viele Unverträglichkeiten und Allergien, aber   kocht. Verlernen wir den Umgang mit Lebensmitteln?
auch Trends gibt. Trends darf jeder mitmachen, aber es wird
kritisch, wenn die Ernährung nicht ausgewogen ist ...             Poletto: Ich sage immer: Jeder, der gerne isst, kann auch
                                                                  kochen lernen. Die kalte Küche hat stark zugenommen, der
Büning-Fesel: ... und durch Unsicherheit Lebensmittel weg-        Latte macchiato to go ersetzt beinahe die Ernährung. Den
gelassen werden. Das kann zu gesundheitlichen Problemen           Sonntagsbraten gibt es kaum noch, weil Rezepte nicht mehr
führen. Trends können aber auch positiv sein, weil Menschen       über Generationen weitergegeben werden.
sich bewusst mit ihrer Ernährung auseinandersetzen.
                                                                Büning-Fesel: Es ist leider auch nicht mehr üblich, gemein-
Gibt es unter den Trends ein Patentrezept für eine gesunde      sam in der Familie zu kochen. Dabei lerne ich das Kochen
Ernährung?                                                      doch, wenn ich den Eltern über die Schultern schaue und
                                                                                        mitmache. Optimistisch stimmt mich
Büning-Fesel: Wenn Trends dazu füh-                                                     die Entwicklung, dass junge Leute sich
ren, dass Menschen mehr pflanzliche                 Jeder, der gerne isst,              heute häufiger zum gemeinsamen Ko-
Lebensmittel essen, dann ist das sehr             kann auch kochen lernen.             chen treffen.
positiv. Denn es entspricht den Grund-
                                                      Cornelia Poletto
regeln einer gesunden Ernährung, die                                                   Wie können Ernährungskompetenzen
in der Ernährungspyramide abgebildet                                                   wieder gestärkt werden?
sind: Wir sollten reichlich pflanzliche
Lebensmittel essen, in Maßen tierische Produkte verzehren      Büning-Fesel: Wir haben mit dem Ernährungsführerschein
und mit stark verarbeiteten Lebensmitteln sehr sparsam sein.   gute Erfahrungen gemacht: Kinder bereiten frische Lebens-
                                                               mittel im Klassenzimmer zu und tragen ihr Wissen in die
Poletto: Als Köchin würde ich ergänzen: Auch der Genuss        Familie. Wichtig ist, den gesamten Schulalltag zu betrachten:
darf nicht auf der Strecke bleiben. Eine ausgewogene Ernäh-    Wie sieht das Schulessen aus, gibt es genügend Bewegung?

6
TABLET STATT SCHREIBBLOCK - Metro AG
INTERVIEW

Wir brauchen eine langfristige, strukturelle Verankerung der      Seit 2016 ist die Nährwertkennzeichnung Pflicht. Benötigen
Themen Ernährung, Gesundheit und Konsum in den Schulen            Verbraucher weitere Angaben auf Lebensmitteln?
– dies kann man in vielen Schulfächern unterbringen.
                                                             Büning-Fesel: Viele Verbraucher wünschen sich mehr Ori-
Poletto: Kindern wird zu Hause nicht mehr selbstverständlich entierung. Diskutiert werden muss, ob es eine Ampelkenn-
vermittelt, wie gute Ernährung aussieht, die Schule nimmt da zeichnung sein sollte oder etwas anderes – in Dänemark gibt
eine wichtige Funktion ein. Ich habe festgestellt, dass es ames zum Beispiel eine Schlüsselloch-Symbolik, mit der unter
besten klappt, wenn Lehrer, Eltern und Kinder gemeinsam      anderem auch frische, unverarbeitete Lebensmittel als positiv
Verantwortung übernehmen ...                                                          gekennzeichnet werden können.
                                                                                      Wichtig ist vor allem, die Verbrau-
Büning-Fesel: ... doch das dauerhaf-                                                  cher zu fragen: Was würde euch
te Verpflegungsangebot sollte von              Beim Thema Ernährung sollte            helfen?
Profis kommen.                                 die Zusammenarbeit zwischen
                                               den Ressorts verstärkt werden.            Poletto: Es braucht Information
Anderes Thema: Greifen Sie manch-                  Dr. Margareta Büning-Fesel            und Aufklärung. Gutes Essen muss
mal zu Fertigprodukten?                                                                  wieder eine Selbstverständlichkeit
                                                                                         werden. Wir sollten nicht immer
Poletto: Wenn ich als Köchin ein                                                         alles in Regeln und Ampeln denken.
Fertiggericht kaufen würde, dann liefe etwas falsch. Es gibt      Sich mit Freude und Genuss gut zu ernähren – das muss das
viele schnelle Gerichte: In der Kochzeit von Spaghetti kann       Ziel sein.
ich eine leckere Sauce zubereiten – ob es eine Tomatensauce
ist oder ein gutes Olivenöl mit Knoblauch und Peperoncini.        Welche Schwerpunkte sollte die neue Regierung in der
Mein Credo: Selber kochen geht schnell und ist billiger als       Ernährungspolitik setzen?
Fertiggerichte.
                                                                  Büning-Fesel: Ich begrüße sehr, dass laut Koalitionsvertrag
Büning-Fesel: Wenn es schnell gehen muss, greife ich auch         der nationale Aktionsplan zu Ernährung und Bewegung „In
mal auf eine Tiefkühl-Gemüsemischung zurück und schneide          Form“ fortgesetzt wird und die ersten 1.000 Tage im Leben
frisches Gemüse hinzu. Wir haben in Deutschland aber ein          dabei besonders im Fokus stehen. Ich wünsche mir eine
Problem mit Übergewicht – das resultiert aus einem Mangel         stärkere ressortübergreifende Zusammenarbeit beim Thema
an Bewegung und auch der übermäßige Verzehr von fettrei-          Ernährung.
chen Fertigprodukten oder gesüßten Getränken spielt hier
eine Rolle. Es ist daher richtig, Zucker, Fett und Salz in sol-   Poletto: „In Form“ ist eine gute Idee, auch weil die Ernäh-
chen Produkten zu reduzieren, wie es die geplante nationale       rungsbedürfnisse von Senioren dort thematisiert werden.
Reduktionsstrategie vorsieht. Eine Gesamtvorgabe, an der          Wichtig finde ich auch, Ernährung zum Schulfach zu machen,
sich alle orientieren, wäre gut.                                  am besten mit einem Mix aus Theorie und Praxis.

   REAL SCHAFFT VORAUSSETZUNGEN FÜR NEUE TARIFPARTNERSCHAFT
   In den vergangenen Jahren wurde           verzeichnen etliche Wettbewerber        Real wird hierzu die Mitgliedschaft
   das Geschäftssystem von Real grund-       einen Kostenvorteil von bis zu 30 %.    im Arbeitgeberverband AHD nut-
   legend erneuert. Das Unternehmen          Deshalb wurde im Sommer 2016 ein        zen. Auf dieser Basis ergibt sich die
   hat es mithilfe des neuen Markthallen-    Zukunftstarifvertrag mit der Gewerk-    Möglichkeit, modernere und flexiblere
   Konzeptes geschafft, sich als bundes-     schaft Verdi geschlossen, in dem für    Tarifverträge zu verhandeln. Dies wird
   weiter Anbieter der größten Vielfalt zu   Real die Schaffung wettbewerbskon-      mithilfe einer gesellschaftsrechtlichen
   positionieren und einen rasant wach-      former Kostenstrukturen vereinbart      Umgliederung ermöglicht.
   senden Online-Marktplatz (real.de)        wurde.
   zu schaffen. Weiterhin wurden die                                                 Bekenntnis zur Tarifpartnerschaft
   Einkaufskonditionen durch Gründung        Moderner Tarifvertrag mit neuem         Real steht nach wie vor zur Tarifpart-
   der Handelskooperation Retail Trade       Partner                                 nerschaft. Es wird auch in einer neuen
   Group (RTG) deutlich verbessert.          Nach 2 Jahren ergebnisloser Ver-        Konstellation keine Einschnitte beim
                                             handlungen mit Verdi konnte aller-      monatlichen Entgelt für die bereits
   Positiven Weg fortsetzen                  dings keine Einigung erzielt werden.    bei Real Beschäftigten geben. Für
   Um diesen positiven Weg konsequent        Auch eine längst überfällige Reform     neue Mitarbeiter wird eine Verhand-
   weitergehen zu können, benötigt Real      des Flächentarifvertrags ist derzeit    lungslösung angestrebt, die Real
   eine wettbewerbsfähige Entgeltstruk-      unrealistisch. Die Real Geschäfts-      bei den Personalkosten entlastet
   tur für seine über 34.000 Mitarbeiter.    führung hat deshalb beschlossen,        und zugleich faire sowie attraktive
   Durch eine sehr niedrige Tarifbin-        Rahmenbedingungen für eine neue         Konditionen im Wettbewerb auf dem
   dung im Lebensmitteleinzelhandel          tarifpolitische Lösung zu schaffen.     Arbeitsmarkt ermöglicht.

                                                                                                                                7
TABLET STATT SCHREIBBLOCK - Metro AG
DAS GUTE ESSEN

MIT EVA MAYDELL
Mitglied des Europäischen Parlaments

Eva Maydell ist überzeugte Europäerin und Rising Star der Euro-                                                           /EvaMaydell
päischen Volkspartei. Wir sprachen mit der jungen Europaabge-                                                             @EvaMaydell
ordneten aus Bulgarien über Digitalisierung und gutes Essen.

Frau Maydell, Sie verbringen sehr viel     frische, saisonale Salate mit Rind- oder                  Wie können wir die Menschen für die
Zeit in Brüssel – vermissen Sie manchmal   Hähnchenfleisch zu kombinieren.                           europäische Idee begeistern?
die Küche Ihrer bulgarischen Heimat?
                                           Die Digitalisierung Europas zählt zu                      Europa muss sich auf das konzentrieren,
Ich verbringe 3 Wochen im Monat in         Ihren zentralen Projekten. Wie digital                    was uns eint, um die Fragen zu lösen,
Brüssel und Straßburg. Die wenigen         ist Europa, wo muss der technologi-                       die uns trennen. Europa braucht leiden-
Tage, die ich in Bulgarien bin, sind oft   sche Wandel vorangetrieben werden?                        schaftliche Europäer als Vorreiter einer
voll mit Terminen und Veranstaltungen,                                                               wiederauflebenden Begeisterung für
da ich Büros in 3 Städten außerhalb        Alle Studien zu dem Thema zeigen, dass                    das europäische Projekt. Nachdem sich
Sofias habe. Da ist die Zeit für gutes     die Schaffung des digitalen Binnenmarkts                  unsere Volkswirtschaften von einem
bulgarisches Essen begrenzt, und ich       viele Vorteile für unsere Gesellschaften                  Jahrzehnt der Probleme erholt haben,
vermisse die bulgarische Küche häu-        bringen wird. Es kann nicht sein, dass wir                herrschen wieder sehr günstige Bedin-
fig sogar, wenn ich dort bin. Immerhin     im 21. Jahrhundert einen gemeinsamen                      gungen – es ist an der Zeit, dass Politi-
findet man dank des EU-Binnenmarkts        Markt für Waren und eine gemeinsame                       ker und Bürger über Europa und dessen
die meisten regionalen Zutaten oder        Währung, aber 28 verschiedene Märkte                      Zukunft debattieren. Wir sollten den neu-
Gerichte in Geschäften überall in Eu-      für digitale Dienstleistungen haben. Ich                  en Schwung nutzen, um die Europäer
ropa. In meinem Kühlschrank in Brüs-       bin zuversichtlich, dass während der                      an einer echten, europaweiten Debatte
sel habe ich fast immer bulgarischen       bulgarischen Ratspräsidentschaft die                      über die Zukunft der EU zu beteiligen.
Joghurt oder Weißkäse.                     meisten der übrigen Gesetzesinitiativen
                                           erfolgreich verhandelt und digitale Hürden                Die Legislaturperiode biegt auf die
Ihr Berufsalltag sieht volle Sitzungs-     abgebaut werden können. Wir müssen                        Zielgerade ein. Welche politischen
wochen und zahlreiche Reisen vor,          den Bürgern zeigen, welche Vorteile digi-                 Vorhaben wollen Sie bis zu den Euro-
zu Hause wartet Ihre junge Familie.        tale Technologien der europäischen Wirt-                  pawahlen 2019 noch umsetzen?
Bleibt da Zeit für eine gesunde und        schaft und Gesellschaft bringen können.
ausgewogene Ernährung?                     Bei der Entwicklung digitaler Lösungen                    Ich bin starke Befürworterin des digi-
                                           für soziale Herausforderungen sind Fort-                  talen Binnenmarkts sowie der Kapital-
Als Eltern legen wir zu Hause noch         schritte und Investitionen erforderlich, um               marktunion und setze mich für deren
mehr Wert auf gesunde Ernährung.           Technologien für Menschen mit Behinde-                    Schaffung ein, da sie das Wachstum un-
Doch wir haben nur wenig Zeit zum          rungen besser zugänglich zu machen.                       serer Volkswirtschaften beschleunigen
Einkaufen und Kochen. In der kurzen                                                                  werden. Zudem ist Sicherheit in Europa
Mittagspause zwischen Terminen essen       2017 wurden Sie als erste Frau zur Prä-                   eines der wichtigsten Anliegen der Bür-
wir meistens ein schnelles Sandwich        sidentin der Europäischen Bewegung                        ger. Jede noch so geringe Verzögerung
oder eine Suppe. Für eine ausgewoge-       International gewählt, die die euro-                      bei der Verbesserung der Situation ist
ne Ernährung versuchen wir abends          päische Zivilgesellschaft stärken will.                   hier absolut inakzeptabel.

Zentrale Düsseldorf                        Konzernbüro Berlin                                        Konzernbüro Brüssel / EU
Schlüterstraße 1, 40235 Düsseldorf         Charlottenstraße 46, 10117 Berlin                         85 Avenue des Nerviens, 1040 Brüssel
T +49 211 6886-1989                        T +49 30 2088943-0                                        T +32 2 737-1160
F +49 211 6886 490-1989                    F +49 30 2088943-43                                       F +32 2 230-8497
E politik@metro.de                         E berlin@metro.de                                         E brussels@metro.de
www.metroag.de                             politik.metroag.de                                        politics.metroag.eu
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Verantwortlich: Michael Wedell             der Verwendung von Begriffen auf geschlechtsspezifische   Stock / Gregory Lee, S. 6 Büning-Fesel / David Maupilé,
Redaktionsschluss: 4.4.2018                Doppelnennungen und nutzen die männliche Schreibweise.    Poletto / Oliver Lassen Photography, S. 8 Eva Maydell
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