BEETHOVEN! - So 6. SEP. 2020 Mo 7. SEP. 2020 - SAISONERÖFFNUNG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
SAISONERÖFFNUNG 1. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN! Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 »Emperor« Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 So 6. SEP. 2020 Mo 7. SEP. 2020 Georg-Friedrich-Händel HALLE
Wir – die Freunde der Staatskapelle Halle – hoffen, dass wir Ihnen in naher Zukunft wie gewohnt das Forum »Publikum trifft Musiker« präsentieren dürfen. Dies hängt davon ab, wie sich die corona- bedingten Einschränkungen entwickeln. www.freunde-staatskapelle-halle.de 1. SINFONIEKONZERT Sonntag, 6. September 2020 | 11.00 und 18.00 Uhr Montag, 7. September 2020 | 19.30 Uhr Georg-Friedrich-Händel HALLE BEETHOVEN! LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 1. Allegro 2. Adagio un poco mosso 3. Rondo. Allegro Komponiert: 1808/1809 | Uraufgeführt: 13. Januar 1811 im WienerPalais Lobkowitz, am Klavier: Erzherzog Rudolph von Österreich | Dauer: ca. 36 Minuten Sinfonie Nr. 7 A-Dur 1. Poco sostenuto - Vivace 2. Allegretto 3. Presto - Assai meno presto - Presto - Assai meno presto - Presto - Assi meno presto - Presto 4. Allegro con brio Komponiert: 1811/1812 | Uraufgeführt: 8. Dezember 1813 in Wien, Großer Redoutensaal der Universität Wien, unter der Leitung von Ludwig van Beethoven | Dauer: ca. 39 Minuten Saleem Ashkar klavier Staatskapelle Halle Ariane Matiakh leitung
Ludwig van Beethoven: und Max R eger verfolgen lässt. Konzert für Klavier und Die »Pranke des Löwen« zeigt sich Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 bereits in den allerersten Takten, wenn Beethoven das Soloinstru- ment mit wuchtigen, pathetischen Ludwig van Beethovens l etztes Akkordbrechungen beginnen lässt, Klavierkonzert nimmt in der Ge- bevor die Streicher mit dem »könig- schichte jener Gattung eine Schlüs- lichen« ersten Thema (nicht um- selstellung ein, die ihm besonders sonst trägt das Konzert im englisch- nahe stand, handelte es sich doch sprachigen Raum den Beinamen um Konzerte für sein eigenes Ins »Emperor«) einsetzen. Beethoven trument. In seinen ersten drei Kla- nimmt gewissermaßen die Kadenz vierkonzerten hatte sich der Kom- vorweg; später, an der Stelle, wo ponist, was die formale Anlage und sie sich anbieten w ürde, schreibt das Wechselspiel zwischen Solisten er ausdrücklich: »non si fa una Ca- und Orchester anbelangt, noch den za, ma s’attacca subito il mehr oder weniger an jenem Typus seguente (man spiele keine Kadenz, orientiert, der durch Mozarts sondern das Folgende schließe Schaffen klassische Gültigkeit er- sich unmittelbar an)«, vielleicht aus langt hatte; im vierten und fünften Misstrauen gegenüber den Pianis- jedoch geht er sehr selbstbewusst ten, eher jedoch, um die Integri eigene Wege. Das Klavierkonzert tät des gesamten Satzes zu ge- hat sich, von Mozart ausgehend, währleisten. Diese Eingangskadenz in zwei sehr unterschiedliche Rich- kehrt am Anfang der Reprise vari tungen entwickelt. Bei Komponis- iert wieder, erweist sich also als ein ten wie Johann Nepomuk Hummel, integraler Bestandteil der mu si Fryderyk Chopin oder Friedrich kalischen Prozesse. Was hier expo- Kalkbrenner steht die zunehmende niert wird, das sind keine Themen, Betonung des virtuosen Aspekts das ist ein neuartiger Zugriff auf im Vordergrund, bei Beethoven das Instrument, ein sinfonischer, hingegen die Tendenz zur sinfoni- vollgriffiger Klaviersatz, der den schen Durchbildung des gesamten weiteren Verlauf des Satzes prägen Satzes und zu einer engen Verqui- wird. Mit einer Spieldauer von über ckung des Soloparts mit dem Or- zwanzig Minuten sprengt er alles, chester, eine Entwicklung, die sich was man damals gewohnt war; auch über Robert Schumann bis zu den Beethoven hat nie einen längeren Konzerten von Johannes Brahms Orchestersatz geschrieben. Der 3
Komponist orientiert sich zwar am dem schwungvollen Rondothema. Sonatenhauptsatz, jedoch mit vie- Schließlich erreicht, wird es zu- len Modifikationen. So verwandelt nächst vom Klavier solistisch im ju- sich in der zweiten Exposition, wo belnden fortissimo gespielt, bevor das Soloinstrument im Mittelpunkt es das Orchester im gleichen Cha- steht, der Charakter der Themen, rakter aufgreift. Der Satz entfaltet und es kommt zu überraschenden sich dann als Sonatenrondo, wie es harmonischen Ausweichungen. zu dieser Zeit üblich ist: das erste Couplet vertritt den Seitensatz und Völlig undenkbar wäre bei Mozart wird mit veränderter Tonart spä- und auch in Beethovens früheren ter wieder aufgegriffen, das zwei- Werken die Tonart des zweiten te Couplet steht an der Stelle der Satzes, steht er doch in H-Dur und Durchführung. Ungewöhnlich sind damit sehr weit entfernt von der die Dimensionen dieses Abschnitts; Grundtonart Es-Dur. Es ist mithin Beethoven schreibt hier eine wirk- eine völlig neue harmonische Far- liche Durchführung mit umfang- be, in der die Streicher einsetzen reicher Themenverarbeitung und und ein ruhiges Thema von großer Modulationen in weit entfernte Würde und scheinbarer Einfachheit Tonarten. Die »Reprise« wird, dies- vorstellen. Der Pianist antwortet mal vom Orchester, ähnlich tastend mit schier endlosen Girlanden, die eingeleitet wie der Beginn des Sat- stets nach einem initialen Auf- zes. Nach einem unkonventionellen schwung über liegenden Akkorden Du ett zwischen Soloinstrument abwärts führen, bevor er nach einer und Pauke schließt das Orchester kurzen etwas erregteren P assage den Satz mit großer Geste. seinerseits das Anfangsthema auf- greift und zweimal unterschiedlich Das 5. Klavierkonzert hat Beet- variiert spielt. hoven als einziges nicht selbst ge- spielt, bedingt vermutlich durch Wie schon im 4. Klavierkonzert seine zunehmende Schwerhörig- schließt auch hier der dritte Satz keit. Uraufgeführt wurde es zu- unmittelbar an den zweiten an. nächst in einem halböffentlichen Mit einer Rückung von h nach b Konzert durch seinen Schüler und kehrt Beethoven in die Sphäre von Gönner Erzherzog Rudolph von Es-Dur zurück, und das Soloinstru Österreich, dem es wie zahlreiche ment nähert sich vorsichtig tastend andere bedeutende Werke auch 4
gewidmet ist. Die erste öffentliche auch die Arbeit der Künstler auf die Aufführung spielte am 28. Novem- vielfältigste Weise beeinflusste. So ber 1811 der nachmalige Dessauer nimmt es auch nicht wunder, dass Hofkapellmeister Friedrich Schnei- die Einnahmen des Konzertes, als der mit dem Leipziger Gewand- dessen Veranstalter Beethovens hausorchester. Freund Johann Nepomuk Mälzel, der Erfinder des Metronoms, auf- trat, »zum Vortheile, der, unter dem Oberbefehl des Hrn. Generals Ludwig van Beethoven: der Cavallerie, Grafen von Wrede, Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 in der Schlacht bey Hanau invalid gewordenen kaiserlich-österreich Es waren bewegte Zeiten, in denen i schen und königlich-bayerschen am 8. Dezember 1813 Ludwig van Krieger bestimmt« waren. Auf dem Beethovens 7. Sinfonie uraufge- Programm standen neben der 7. Sin führt wurde. Die Wiener Zeitung fonie zwei Märsche für ein musik- machte an diesem Tag mit »Amts- geschichtliches Kuriosum, den von berichten vom K riegsschauplatze« Mälzel ersonnenen »mechanischen auf – u. a. mit Nachrichten aus Feldtrompeter«, sowie Beethovens Torgau und Magdeburg –, und für Schlachtensinfonie Wellingtons Sieg den Abend wurde im Programm oder die Schlacht bei Vittoria op. der Wiener Theater nicht nur die 91. Dieses Stück, heute aus gutem Jungfrau von Orleans angekündigt, Grund eines der am seltensten ge- sondern auch Die Kosaken in Leip- spielten Werke des Komponisten, zig, Österreichs Wappengruß und traf mit seiner plakativen Schilde- Hermann, Germaniens Retter. Auch rung des Verlaufes der Schlacht wenn die Völkerschlacht bei Leip- ganz offensichtlich den Nerv des zig, die aus heutiger Perspektive Publikums, zumal alles, was in der als Wendepunkt des Krieges ge- Wiener Musikszene Rang und Na- gen Napoleon erscheint, bereits men hatte, die verschiedenen zwei Monate zurücklag und sich die Schlaginstrumente b ediente, dar- Donaumetropole inzwischen weit unter Meyerbeer, Spohr, Mosche- vom Kriegsschauplatz entfernt be- les und Hummel. In diesem Umfeld fand, war doch der Krieg gegen die musste auch die prachtvolle, ju- Franzosen das alles beherrschende belnde 7. Sinfonie als Ausdruck von Thema, das nicht nur den politi- Optimismus und Siegesgewissheit schen Diskurs bestimmte, sondern empfunden werden. 5
Im Gegensatz zu Wellingtons Sieg, unterschiedenes zweites Thema das unmittelbar nach der Schlacht zu exponieren. Dieses Primat des innerhalb von drei Monaten ent- Rhythmischen, welches alle Sätze stand, ist die 7. Sinfonie, so gut sie charakterisiert, ist es auch, was Ri- sich auch in dieses Umfeld einfügte, chard Wagner zu seinen geradezu freilich keine direkte Reaktion auf hymnischen Worten inspiriert hat: die Zeitereignisse, sondern ein sorg- »Aller Ungestüm, alles Sehnen und fältig über einen langen Zeitraum Toben des Herzens wird hier zum gestaltetes Werk, dessen Wurzeln wonnigen Uebermuthe der Freude, bis in das Jahr 1806 zurückgehen, die mit bacchantischer Allmacht noch vor der Fertigstellung der uns durch alle Räume der Natur, Sinfonien Nr. 5 und 6. Vor allem durch alle Ströme und Meere des das Hauptthema des ersten Satzes Leben hinreißt, jauchzend selbstbe- hat sich, wie Beethovens Skizzen- wusst überall, wohin wir im kühnen bücher belegen, in einem längeren Takte dieses menschlichen Sphä- Prozess nach und nach aus eher rentanzes treten. Diese Sympho- unbeholfenen Anfängen heraus zur nie ist die »Apotheose des Tanzes« endgültigen Form entwickelt, wie selbst: sie ist der Tanz nach seinem es für Beethovens Arbeitsweise höchsten Wesen, die seligste That typisch ist. Und auch in der Sinfonie der in Tönen gleichsam idealisch ist dieses Thema das Resultat eines verkörperten Leibesbewegung.« Prozesses, beginnt sie doch mit der längsten langsamen Einleitung, die Denn auch die rhythmische Grund- Beethoven einer Sinfonie vorange- lage des zweiten Satzes ist ein Tanz, stellt hat. Diese Einleitung, deren wenn auch ein zu Beethovens Zeit Motive eher auf den zweiten und nicht mehr gebräuchlicher, nämlich dritten Satz vorausweisen, greift die Pavane, gravitätischer Schreit- harmonisch ungewöhnlich weit aus tanz des 16. Jahrhunderts. Bereits – bis nach F-Dur –, bevor sie in den damals war dieser Tanz oft mit Ton e mündet, der, fast einhundert einem Ausdruck von Melancholie Mal wiederholt, zum schnellen Teil verbunden gewesen – nicht um- des ersten Satzes überleitet. D ieser sonst schrieb John Dowland Pava wird derart umfassend von dem cha- nen mit dem Titel Lachrymae, or rakteristischen punktierten Rhyth- Seaven Teares –, und auch in Beet- mus geprägt, dass Beethoven sogar hovens Sinfonie bildet der zweite darauf verzichtet, im Seitensatz Satz einen deutlichen Kontrast zum ein in motivischer Hinsicht distinkt Jubel der übrigen. Das beginnt be- 7
reits mit dem fahlen Quartsext einer recht weit entfernten Tonart akkord, den die Bläser zu Beginn steht. Es wird von einem durchweg und dann wieder am Ende spielen, gehaltenen Orgelpunkt geprägt. und setzt sich in der k leinschrittigen Unkonventionell ist auch, dass der Melodie der Bratschen fort, die mit Satz fünfteilig ist und das Trio wie- der elfmaligen Wiederholung des derholt wird. gleichen Tons – wieder ist es ein e – Im mit Allegro con brio über- beginnt. Wenn sich die Stimmung schriebene Schlusssatz sind es die im nach Dur gewendeten Mittelteil vor allem die vorwärtstreibenden aufhellt, erklingt zunächst im Solo Paukenschläge, die den Hörer in der Klarinetten und Fagotte – immer einen unentrinnbaren Wirbel der grundiert vom Pavanenrhythmus Ekstase hineinziehen. Mancher Viertel-Achtel-Achtel – eine Remi- Zeitgenosse war angesichts einer niszenz an Florestans Worte »Euch solchen Zügel losigkeit ratlos; so werde Lohn in besseren Welten« aus meinte Clara Schumanns Vater dem Fidelio, bevor ein durchfüh- Friedrich Wieck, Beethoven kön- rungsartiger Teil einsetzt, der in ne eine solche Musik wohl nur im einem Fugato zu einer Reprise zu- trunkenen Zustand komponiert rückführt, die schließlich in eine haben. Man muss dem Rezensen- zunehmenden Fragmentierung der ten der Allgemeinen musikalischen motivischen Gestalten mündet. Die- Zeitung nicht beipflichten, der die ser zweite Satz wurde vom Wiener siebente »für die melodienreichs- Publikum mit besonderer Begeis- te, gefälligste und faßlichste unter terung aufgenommen und musste allen B.schen Sinfonien« hielt; der nicht nur bei der Uraufführung, rhythmischen Kraft und der Ener- sondern auch bei den nächsten drei giegeladenheit des Werkes kann Konzerten wiederholt werden. man sich jedoch kaum entziehen. Es bescherte seinem Schöpfer Im F-Dur-Scherzo stellt Beetho- nicht nur den größten Erfolg zu ven in ungewöhnlicher Weise dem Lebzeiten; es war auch die erste flink dahinhuschenden ersten Teil Sinfonie Beethovens, von der nicht ein mit Assai meno presto (sehr viel nur sofort die Orchesterstimmen, weniger rasch) überschriebenes Trio sondern auch eine Partitur im gegenüber, das zudem mit D-Dur in Druck erschien. Jens Marggraf 8
SALEEM ASHKAR klavier Der in Berlin lebende israelisch-pa- lästinensische Pianist Saleem Ashkar machte sein New Yorker Carnegie Hall Debut im Alter von 22 Jahren und hat seitdem eine erfolgreiche internationale Karriere etabliert. Letzte und zukünftige Höhepunkte seiner Zusammenarbeit mit großen internationalen Orchestern sind u. a. Konzerte mit dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Konzert- hausorchester Berlin, dem MDR Sinfonieorchester, der Camerata Sonaten u. a. im Konzerthaus Berlin, Salzburg sowie den St Louis, Van- in Duisburg, Prag, Israel und beim couver und Tokyo Metropolitan Morgenland Festival Osnabrück. Symphony Orchestras. Darüberhin- Vergangene und zukünftige Rezita- aus spielte er mit den Wiener Phil- le beinhalten u. a. die Wigmore und harmonikern, dem Royal Concert- Queen Eliza beth Halls in London, gebouw, London Symphony, De- die Elbphilharmonie Hamburg, das troit Symphony, dem Deutschen Rheingau Festival, das Beethoven- Sinfonieorchester Berlin, dem Or- haus, das Concertgebouw Amster- chestre National de Lyon und auf dam und der Wiener Musikverein, einer dreiwöchigen Tournee durch sowie die Festivals in Salzburg, Lu- Australien. Saleem Ashkar hat eine zern, R avinia, Menton, dem Ruhr enge künstlerische Verbindung zu Klavier Festival und die BBC Proms. vielen internationalen Dirigenten, Saleem Ashkar ist Künstlerischer Lei- u. a. David Afkham, Daniel Baren- ter des Galilee Chamber Orchestra, boim, Riccardo Chailly, Jakub Hrůša, bestehend aus Schülern und jungen Pietari Inkinen, Fabio Luisi, Zubin professionellen Musikern, gegrün- Mehta, Riccardo Muti, Kazushi Ono det um die Zusammenarbeit zwi- und Nikolaj Szeps-Znaider. Saleem schen den arabischen und jüdischen Ashkar widmet sich intensiv Rezita- Gemeinschaften in Israel zu stärken. len und Kammermusik und hat sich Das Orchester entstand aus der Po- einen besonderen Ruf als Beetho- lyphony Stiftung, die von seinem ven-Spezialist erworben – so spielte Bruder gegründet wurde. Er arbei- er Gesamt zyklen der Beethoven- tet mit dem Orchester als musika 9
lischer Leiter und Solist, im Sommer 2019 spielte das Orchester eine erste, sehr erfolgreiche Tournee in Deutschland mit Konzerten u. a. im Berliner Konzerthaus und beim Rheingau Musik Festival. Saleem Ashkar ist außerdem eng mit ande- ren Bildungsprojekten verbunden, u. a. mit der Al-Farabi M usic Aca- demy in Berlin, deren Mitbegrün- der er ist, und die mit jungen Men- schen arbeitet, die keinen Zugang zu musikalischer Bildung haben. Saleem Ashkars Aufnahmen für Wien, wo sie zudem unter der Lei- Decca umfassen die Mendelssohn tung von u. a. Nikolaus Harnoncourt Klavierkonzerte mit dem Leipziger und Adam Fischer im renommier- Gewandhaus und Chailly sowie zwei ten Arnold Schoenberg Chor sang. Beethoven-Konzerte mit dem NDR Prägende künstlerische Impulse Elbphilharmonie Orchester und Ivor erhielt sie während ihrer um- Bolton. Er nimmt außerdem einen fassenden Ausbildung von Leopold Gesamtzyklus der Beethoven-Kla- Hager und Seiji Ozawa. Erste viersonaten für D ecca auf – die ers- Erfahrungen im Opernbereich sam- ten drei CDs sind bereits erschie- melte sie als Assistentin an der nen. Opéra et Orchestre de Montpellier, wo sie u. a. intensiv mit James Conlon, Armin Jordan, Emmanuel ARIANE MATIAKH leitung Krivine und Alain Altinoglu zusam- Vielseitigkeit, Musikalität und tech- menarbeitete. Es folgten Engage- nische Präzision, vor allem aber ments an der Komischen Oper Ber- Natürlichkeit und ansteckende Lei- lin, dem Königlichen Opernhaus denschaft sind die Markenzeichen Stockholm, nach Amsterdam, Göte- der Dirigentin Ariane Matiakh. Als borg, Graz, Nizza, Straßburg und Tochter zweier Opernsänger ist die Halle. 2009 wurde sie als »Disco- Französin in einem überaus musi- very of the Year« für Frankreichs kalischen Umfeld großgeworden wichtigsten Musikpreis »Révélation und lernte früh das Klavierspiel. des Victoires de la musique« nomi- Sie studierte Orchesterdirigat in niert. Ariane Matiakhs Reper toire 10
erstreckt sich heute von zahlreichen Freude an musikalischen Entdeck- Opern über ein breites Spektrum ungen spiegelt auch ihre Diskogra- an sinfonischen Werken und Bal- phie wider. Für das Label Capriccio letten bis hin zu zeitgenös sischen entstanden Aufnahmen der Werke Kompositionen und der Musik des Johanna Doderers, eine CD mit Mu- Barock. Als Gastdirigentin wird sie sik von Francis Poulenc und Jean von führenden Klangkörpern ein- Françaix, sowie eine Einspielung der geladen, so vom Rundfunk-Sinfo- beiden Klavierkonzerte von Zara nieorchester Berlin, dem Schwedi- Levina mit dem Rundfunk-Sinfonie- schen Radiosinfonieorchester, der orchester Berlin, die für den Gram- Dresdner Philharmonie, der Staats- my 2018 nominiert war. Aus einer kapelle Halle, den Sinfonieorches- weiteren Zusammenarbeit mit dem tern des WDR und MDR, dem Or- Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin chestre du Capitole de Toulouse, entstand eine CD mit Werken von dem Orchestre de chambre de Pa- Harald Genzmer, Ermanno Wolf- ris und dem Orchestre Philharmo- Ferrari und Richard Strauss. Bei nique de Strasbourg. In der Saison Berlin Classic erschien zudem eine 2019/20 gab sie u. a. ihr Debüt bei Aufnahme mit Klavierkonzerten von den Wiener Symphonikern, beim Clara Schumann und Ludwig van Philharmonischen Staatsorchester Beethoven, eingespielt von Ragna Hamburg in der Elbphilharmonie Schirmer und der Staatskapelle Hal- und beim Orchestre Philharmo- le. In Anerkennung ihrer Verdienste nique de Radio France. Für eine um das Musikleben in Frankreich und Produktion von La Bohème gas- um die französische Kultur im Aus- tierte sie in London (Royal Opera land wurde Ariane Matiakh 2014 House) und mit Carmen in Oslo (De vom Französischen Kultusministe- Norske Opera). Wiedereinladungen rium der Ehrentitel »Chevalier de führten sie zudem an die Opéra du l’Ordre des Arts et des Lettres« Rhin in Straßburg mit einer Neupro- verliehen. Seit September 2018 duktion von Samson et Dalila und hat sie eine Professur am Conserva- zum Schwedischen Radiosinfonie- toire national supérieur de musique orchester. Ihre Vielseitigkeit und et de danse de Paris inne. 11
KONZERTVORSCHAU: Sonntag, 13. September 2020 | 11.00 Uhr | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) GALERIEKONZERT »SONNTAGSMUSIKEN« IM HAUSE MENDELSSOHN FANNY HENSEL Streichquartett Es-Dur ROBERT SCHUMANN Märchenerzählungen op. 132 für Klarinette, Viola und Klavier FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Quartett für Klavier und Streichtrio Nr. 2 f-Moll op. 2 Christoph Klein und Bettina Freytag, Violinen | Sebastian Gette, Klarinette Constanze Wehrenfennig, Viola | Markus Händel, Violoncello | Alexander Stepanov, Klavier • Donnerstag, 17. September 2020 | 19.30 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche HÄNDELS WELT »TRUHENSCHÄTZE« – EINWEIHUNG DER NEUEN KLOP-TRUHENORGEL Werke von GEORG FRIEDRICH HÄNDEL, JOHANN SEBASTIAN BACH, LUDWIG VAN BEETHOVEN sowie Bearbeitungen und Improvisationen von DAVID TIMM Vanessa Waldhart, Sopran | David Timm, Orgel und Leitung • Mittwoch, 23. September 2020 | 19.30 Uhr | Händel-Haus HÄNDELS SCHÄTZE Kammermusikreihe des Händelfestspielorchesters Halle in Kooperation mit der Stiftung Händel-Haus »SOMMER – NACHT – TRAUM« Werke von HENRY PURCELL, LEOPOLD MOZART und LUIGI BOCCHERINI Dietlind von Poblozki und Andreas Tränkner, Violinen | Michael Clauß, Viola Anne Well, Violoncello | Stefan Meißner, Kontrabass Das besondere Exponat: »Nachtlandschaft«, Ölgemälde auf Leinwand, unsigniert, 18. Jahrhundert (Stiftung Händel-Haus, BS-VIII 75). Gesprächspartnerin: Christiane Barth, Leiterin Museum Stiftung Händel-Haus • KARTENVORVERKAUF: Theater- und Konzertkasse | Große Ulrichstraße 51 06108 Halle (Saale) | Tel. 0345 5110 777 Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr Samstag 10.00 bis 14.00 Uhr www.buehnen-halle.de Die Tages- bzw. Abendkasse vor Ort öffnet 1 Stunde vor Konzertbeginn. • IMPRESSUM: Theater, Oper und Orchester GmbH Halle | Geschäftsführerin: Uta van den Broek Staatskapelle Halle | Schlussredaktion: Orchesterbüro | Layout: Andrea Grünewald Fotos: Peter Rigaud (Titel, S.9); Felix Broede (U2/3); Marco Borggreve (S.10) Abb.: S.4 »Ludwig van Beethoven« idealisiertes Gemälde von Joseph Karl Stieler, ca. 1820 S.8 »Napoleon, das große Feuer von Moskau beobachtend« von Vasili Vereshchagin, ca. 1812 Spielzeit 2020/2021 | Programmänderungen bleiben vorbehalten.
STAATSKAPELLE HALLE VIOLINE 1 Arkadi Marasch | Ying Zhang | Dorothée Stromberg | Thomas Panhofer Christian Barthel | Regina Braun | Antje Büchner | Susanna Franz | Astrid Haase Annette Lehmann | Roland Kuhn | Corinna Merkel | Cornelia Müller | Michael Pöschke Uwe Prochnow | Uta Rosenhauer | Alexander Steimann | Elisabeth Thiel Dietlind von Poblozki VIOLINE 2 Theodor Toschev | Jutta Teichmann | Wolfgang Singer | Bettina Freytag Matthias Wessel | Henriette Auracher | Elke Biedermann | Bettina Ernert Veronika Fischbeck | Ralf Korrmann | Lars-Peter Lawrenz | Stephan Parnow Olaf Raabe | Birgit Schnurpfeil | Christiane Vanegas VIOLA Hartmut Neubert | Matthias Gallien | Michael Clauß | Christoph Breuer Sabine Fogel | Nora Kegel | Frank Lauber | Anna-Maria Niggl | Petra Nitsch | Eva Oppl Bernhard Prokein | Oliver Tepe | Constanze Wehrenfennig VIOLONCELLO Hans-Jörg Pohl | Johannes Hartmann | Christian Hunger Markus Händel | Hinnes Goudschaal | Thomas Knappe | Burghard Müller Andreas Teichmann | Bettina Tränkner | Anne Well KONTRABASS Heinrich Schkrobol | Stefan Meissner | Thomas Schultchen | Ralf Griese Frank Köpping | Claus-Peter Nebelung | Dorothea Ockert | Steffen Slowik FLÖTE Elke Lange | Ralf Mielke | Bettine Keyßer | Isabelle Chenot | Constanze Karolic OBOE Thomas Ernert | Klaus-Peter Voss | Peter Heinze | Martin Stögbauer Luis Cáceres-Moncada | Markus Michael Stein KLARINETTE Frank Hirschinger | Sebastian Gette | Anja Starke Armin Liebich | André Dubberke FAGOTT Kai Aures | Kay Stöckel | Frank Benkendorf | Fabian Borggrefe Katharina Aures | Christian Badstübner HORN Petra Hiltawsky-Klein | Katja Borggrefe | Birgit Franz | Frank Liers | Olaf Weiß Johannes Schergaut | Ralf Rößler | Rupert Niggl | Peter Zimmermann TROMPETE Henrik Bierwirth | Bruno Bastian | Thomas Remmlinger Peter Funk | Volker Behnisch POSAUNE Hubertus Schmidt | Alexander Wunder | Jan Schilde Hans-Peter Fechner | Wolfram Kuhnt TUBA Klaus Teufel PAUKE / SCHLAGZEUG Johannes Köhler | Vincent Vogel | Ivo Nitschke | Dietmar Baier Hagen Hauser | Ralf Schneider HARFE Andreas Wehrenfennig | Ursula Heins AKADEMISTEN DER SPIELZEIT 2020/21 VIOLINE 1 Justyna Golus | VIOLINE 2 Hobin Yi | VIOLA Eike Bleeker VIOLONCELLO Lourdes Kleykens Vidal | KONTRABASS Vincent Paul Yehudin Peterseim FLÖTE Céline Lavenas | KLARINETTE Krisztián Halmos TROMPETE Zoltán Straubinger | SCHLAGZEUG Christian Sobbe
www.buehnen-halle.de
Sie können auch lesen