Jahrestagung 2018 Samstag 24. März 2018 - Berufsbildungsschule Winterthur Wülflingerstrasse 17 8400 Winterthur (Schweiz) - SKN-Reptilien
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Jahrestagung 2018 Samstag 24. März 2018 Berufsbildungsschule Winterthur Wülflingerstrasse 17 8400 Winterthur (Schweiz)
Tagungsprogramm 2018 13:00 h Begrüssung und allgemeine Informationen 13:15 h Sex und Evolution - Naturprozesse am Beispiel des Komodowaranes (Varanus komodoensis) Dr. OLIVER FISCHER (Winterthur, CH) Komodowarane (Varanus komodoensis) sind die gröss- ten heute noch lebenden Echsen. Zur Fortpflanzung paaren sich diese Warane, die Weibchen legen nach ein paar Wochen ihre Eier ab, aus denen nach mehre- ren Monaten Inkubationszeit dann die Jungen schlüpfen – genau so wie auch bei dem meisten anderen Reptilien. Vor einigen Jahren hat man herausgefunden, dass sich Komodowaranweibchen aber auch ohne vorangegan- gene Paarung fortpflanzen können. Aus solch unbe- fruchteten Eiern schlüpfen jedoch ausschliesslich Männ- chen. Im Vortrag wird u. A. auf die dieser speziellen Art der Fortpflanzung zugrundeliegenden Mechanismen eingegangen und die evolutiven Hintergründe beleuch- tet. 13:45 h Highlights am oberen Rand des Spektrums – Infrarotaugen bei Schlangen Prof. Dr. phil. JÜRG MEIER (Departement Umweltwissenschaften, Universität Basel, CH) Manche Schlangen – Grubenottern, viele Pythons und manche Boas – verfügen über eigenartige Strukturen im Kopfbereich. Erst 1935 wurde erkannt, dass diese Schlangen die Welt im wahrsten Sinne des Wortes mit anderen Augen sehen. Zuvor war man der Meinung, dass es sich bei diesen Sinnesorganen um einen wie auch immer gearteten «sechsten Sinn» handeln müsse. Während unsere Augen den schmalen Bereich des Spektrums von 400 nm (Violett) bis 750 nm (Rot) er- fassen können, «sehen» diese Schlangen mit ihren spe- ziellen «Infrarot-Augen» auch Wärmestrahlen. Die Infra- rotsignale aus den Grubenorganen und die Lichtsignale aus den Augen werden über den Trigeminus-Nerv ans optische Dach im Mittelhirn geleitet und dort zu einem einzigartigen Sinneseindruck kombiniert. Wahrgenom- men werden kleinste Temperaturänderungen von 0.003 °C. Der einzigartige Sehsinn dient der Beuteloka- lisation, der Feinderkennung, der Orientierung, der Jagd in absoluter Dunkelheit und wohl auch dem Auffinden von Aufwärmplätzen. Neuste Untersuchungen zeigen, dass die Sinnesreize durch temperaturempfindliche Calciumrezeptoren zustande kommen, die zu einer Rezeptorenfamilie gehören, welche im Tierreich weit verbreitet ist. Unlängst wurden bei südamerikanischen Lanzenottern zusätzliche Strukturen (Papillen) auf der Membran im Gruben- organ entdeckt, deren Beitrag zur Sinnesempfindung noch völlig unverstanden ist. 14:15 h Pause 14:45 h Wärmeverteilung im Terrarium MARKUS GRIMM (Urtenen-Schönbühl, CH) Wie verteilt sich die Wärme im gut belüfteten Terrari- um unserer Pfleglinge gegenüber dem natürlichen Habi- tat? Ist es überhaupt möglich, im Terrarium eine gleichwertige Wärmeverteilung wie in der Natur zu erreichen? Um diese Fragen zu beantworten waren unterschiedliche Aufnahmen mit einer Wärmebildka- mera nötig. Nebst den Leuchtmitteln wurden Terrarien, das natürliche Habitat und Reptilienstandorte in Zoos aufgenommen. 15:30 h Sonnenlicht, UV-Strahlen, LED’s – Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke aus 10 Jahren mit UV-Metall- dampflampen und LED’s ROGER AEBERHARD, Eschlikon (TG), www.snakeparadise.ch Dass sich der Gemütszustand bei genügend Sonnenlicht verbessert ist bei uns Säugetieren unbestritten. Vor allem im Winter werden starke UV-Lampen sogar als Therapie genutzt, um Depressionen zu behandeln. Aber wie sieht es bei Reptilien aus? Seit 2008 habe ich in allen grossen Terrarien die Sonnen- und Wärmeplätze
mit UV-MH Metalldampflampen ausgerüstet und war von Beginn weg vor allem wegen dem Licht und der Wärme begeistert. Die Farbintensität, die bei den Schlangen zum Vorschein kam, war überwältigend. Die Spots wurden von allen Giftschlangen regelmässig auf- gesucht, mehr als bei den ehemaligen Glühlampen. Mittlerweile wurden auch die kleineren Standardterrari- en auf UV-Spots umgerüstet, und die Ergebnisse sind verblüffend. Ich möchte Euch anhand von Bildern und kurzen Videos an den Erlebnissen teilhaben und aufzei- gen, dass die von uns gepflegten Giftschlangen allesamt die UV-Spots rege benützen. Auch ein paar Überra- schungen, die wohl keiner vermutet hätte, konnten wir feststellten und auf Bildern festhalten. 16:15 h Pause 16:45h Tierschutzverordnung Dr. sc. nat. Beat Akeret (Rümlang) & Dr. med. vet. KASPAR JÖRGER (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit & Veterinärwesen, Bern) Per 1. März 2018 ist die neueste Version der Tierschutzverordnung (TSchV) inkraft getreten. B. AKERET stell- te zunächst die Neuerungen vor, die bei der Haltung von Amphibien und Reptilien relevant sind. Anschliessend gibt K. JÖRGER einen Einblick in die Arbeit des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit & Veterinärwesen (BLV). 17:15 h Einblicke in die Herpetofauna von Thailand NOAH MEIER (Böbikon, CH) Eine 3-wöchige Reise während der Regenzeit im August 2017 führte den Referenten über mehrere Statio- nen durch Thailand. Von der Metropole Bangkok aus ging es südlich entlang des Golfes von Bangkok über Hua-Hin ins Zentrum der siamesischen Halbinsel in den National Park Khao Sok. Ebenfalls wurden die beiden Inseln Koh Phi Phi und Koh Lanta in der Andamanensee bereist. Beide sind sehr touristisch, bieten aber den- noch auch einiges für Herpetologen. Typische Vertreter der Mangroven konnten hier angetroffen werden, wie die Mangroven-Grubenotter (Trimeresurus purpureomaculatus). Im Hinterland von Krabi wurde der National Park Phanom Bencha besucht. Auch dieser verspricht einige Highlights des Trips wie den Bengalenwaran (Varanus bengalensis) oder den faszinierenden Faltengecko (Ptychozoon lionotum). Die letzte Station war weit im Norden in Chiang Mai. Der Vortrag berichtet von einer vielfältigen Herpetofauna, von klassischen aber auch skurrilen Lebensräumen und nicht zuletzt von einer bereichernden Reiseerfahrung. Asiatische Flusskröte (Phrynoides aspera) Grüne Peitschennatter (Ahaetulla prasina) 18:00 h Tagungsende Abendessen Für alle die Zeit und Lust haben, treffen wir uns nach der Tagung zu einem gemütlichen Abendessen im Restaurant/Pizzeria Bellevue Wartstrasse 35 8400 Winterthur (vis a vis Parkplatz Schützenwiese, siehe Plan) Um entsprechend reservieren zu können, bitte per E-mail anmelden: beat[at]akeret.ch
Pizzeria of hnh Ba Anfahrt mit dem Zug Vom Hauptbahnhof Winterthur sind es ca. 7 - 8 min. zu Fuss bis zum Schulhaus (auf obigem Plan mit "1" bezeichnet). Den Bahnhof dazu von Zürich kommend links (westlich) verlassen und auf einer der Querstrassen bis zur Neuwiesenstrasse gehen. Dieser nach Norden bis zur Kreuzung mit der Wülflin- gerstrasse folgen. Auf der Wülflingerstrasse noch 100 m weit Richtung Westen (links) bis zum Schulhaus der BBW gehen. Anfahrt mit dem Auto Autobahn A1 (Zürich-St. Gallen) über die Ausfahrt "Winterthur-Wülflngen" verlassen und Richtung Stadtzent- rum Winterthur fahren. So gelangt man automatisch auf die Wülflingerstrasse. Achtung: Im Bereich der Autobahnausfahrt hat es Blitzkästen! 200 m vor der Kreuzung mit der Neuwiesenstrasse beim Denner rechts in die "Schützenstrasse" einfahren. Parkmöglichkeit Parken kann man auf dem öffentlichen Parkplatz beim Sportplatz "Schützenwiese" (kostenpflichtig, auf obigem Plan mit "P" bezeichnet). Von dort sind es 2-3 min. bis zum Schulhaus (1) Tagungsgebühr DGHT-Mitglieder Fr. 15.- Gäste: Fr. 20.-
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