Tätigkeitsbericht 2018 - DAS Frauenkulturbüro - Frauenkulturbüro NRW
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Tätigkeitsbericht 2018 DAS Frauenkulturbüro
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 INHALTSVERZEICHNIS Der Verein 3 1 / IMAGEBERATUNG 4 2 / AND SHE WAS LIKE: BÄM! Arbeitsfeld Künstlerinnenförderung: 3 / STIPENDIEN FÜR MUSIKERINNEN MIT KINDERN 5 Konzert und Urkundenverleihung 4 / INT. AUSTAUSCH FÜR BILDENDE KÜNSTLERINNEN 6 - im Frühjahr in Düsseldorf und Goch - im Herbst in Armenien und Georgien - Präsentation TAVIDAN auf der Frankfurter Buchmesse 7 5 / ALUMNIPROJEKT IN JEREWAN - Armenia Art Fair & Goethe-Zentrum Eriwan 8 Arbeitsfeld Projektarbeit/ Veranstaltungen: 3 / SYMPOSIUM WONDERLANDS – Frauen in Führungspositionen in den Perfoming Arts 9 6 / DIGITALISIERUNG Next Level Festival: Women in Games 11 7 / OHNE WORTE? Lesungen mit geflüchteten Autorinnen 12 8 / STUDIE – FRAUEN AM DIRGENTENPULT 10 / KOOPERATIONSPARTNER 2018 13 11 / ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 14 - Facebook - Newsletter - Homepage und Kulturtipps - Pressearbeit FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 2
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 DER VEREIN Die Mitgliederversammlung des Frauenkulturbüros hat am 11. Juli 2018 den bisherigen Vorstand Dr. Ruth Seidl als Vorsitzende und Ulrike Minkenberg wiedergewählt. Nach vier Jahren verabschiedet sich Walburga Benninghaus. Für sie tritt Isabelle v. Rundstedt die Nachfolge an. Die studierte Kunsthistorikerin aus Meerbusch gründete als freie Kuratorin und Kunstberaterin die Firma „Rundstedt Contemporary“. Der 2013 für vier Jahre einberufene Beirat spricht sich mehrheitlich für eine weitere Zusammenarbeit aus. In einer konstituierenden Sitzung am 17.05.18 werden zudem neu berufen: Katia Baudin, Leiterin der Kunstmuseen Krefeld, Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Reinhard Knoll, Präsident des Landesmusikrats NRW und u.a. stellv. Vorsitzender des Kulturrats NRW, Prof. Dr. Heike Sperling, Institut für Musik und Medien an der Robert- Schumann Hochschule Düsseldorf und Ute Wegmann, Freie Redakteurin, Lektorin und Autorin. Der Beirat tagt am 17.05. und am 17.12. im Kulturzentrum Fabrik Heeder. Hauptamtlich angestellt sind Ursula Theißen als Geschäftsführerin, Nuong Bui als stellvertretende Geschäftsführerin und Frauke Meyer als Künstlerische Projektleiterin. Heidi Matthias betreut die Homepage und die Social-Media Arbeit im Minijob. Maria Wildeis organisiert wie in den Jahren davor das Internationale Austauschprogramm mit Georgien und Armenien im Honorarauftrag. Zudem organisiert sie in diesem Rahmen eine Delegationsreise nach Eriwan/Armenien, wo sie auf der Armenian Art Fair und im Goethe Zentrum Eriwan zwei Präsentationen mit allen Alumnae konzipiert und gemeinsam mit Eva Karachtryan kuratiert. Im Rahmenprogramm der Deutschen Buchmesse in Frankfurt/M. mit dem Länderschwerpunkt „Georgien“ stellt sie das Austauschprogramm und den Katalog der Ausstellung TAVIDAN in Tiflis und Goch 2017 vor. Das Frauenkulturbüro wird institutionell vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 3
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 IMAGEBERATUNG 2017 wurde der renommierte Markenexperte Prof. Dr. Jürgen Häusler, ehem. Chairman für Interbrand Central and Eastern Europe in Zürich und Honorarprofessor für strategische Unternehmens-kommunikation an der Universität Leipzig, beauftragt, einen Prozess in die Wege zu leiten, der die Kommunikationsstrategien des Frauenkulturbüros hinterfragt und die Marke „Frauenkulturbüro“ neu setzt. Diesen Prozess fortschreibend, finden 2018 zwei Workshops mit Vorstand und Mitarbeiterinnen statt. Kurz zusammenfassend sind die ersten Ergebnisse: - der Name „Frauenkulturbüro“ ist eingeführt, das Anhängsel „NRW“ klingt in der Außendarstellung bürokratisch, besser: Das Frauenkulturbüro - die Kommunikation nach außen muss eindeutig sein! Kritik an der Barz-Studie: sie kommuniziert nicht zielführend in eine Richtung, Bsp. Es werden große Ungleichgewichte, z.B. in der Musik ausgemacht, die dann im nächsten Satz revidiert werden, weil der Anteil der Museumsdirektorinnen ansteigt. -Es werden verschiedene Szenarien zur Projektarbeit erstellt: Szenario 0 „Die Alles-besser-und-mehr-davon-Falle“ Szenario 1 „Gutes (besser) tun und stolz auf unsere Erfolge bei den geförderten Frauen sein“ Szenario 2 „Leuchttürme sieht man“ Szenario 3 „Meinungsführerinnen hört man immer gerne zu“ Die weitere Arbeit orientiert sich an den Szenarien 2 und 3. AND SHE WAS LIKE: BÄM! Die langfristig vorbesprochene Jahresplanung mit dem Verein „And She Was Like: BÄM!“ wurde nicht umgesetzt. Der Vereinsvorstand von BÄM! hat die Kooperation mit dem Frauenkulturbüro während der Sommerpause aufgekündigt und sich gegen den Abruf der budgetierten Fördermittel entschlossen. FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 4
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 Begründet wurde dieser Schritt mit der Inkompatibilität der Zielvorstellungen. Als unabhängiges Netzwerk möchten die BÄM! Frauen zeitnah flexibel und autark agieren, doch dieser Anspruch ging nicht konform mit den Zielvorstellungen des Frauenkulturbüros im Hinblick auf Synergien und gemeinsame Projektplanungen. Trotz dieser Entscheidung fand im Juni ein gemeinsamer, gut besuchter Stammtisch zum Thema „Kunst- und Kulturförderung in NRW“ in Köln statt, wo Ursula Theißen das Frauenkulturbüro vorgestellt und einen Überblick über die Förderlandschaft NRW vermittelt hat. PRÄSENTATION DER STIPENDIATINNEN „Präsenz vor Ort“ Am 4. Mai 2018 um 20 Uhr findet erstmalig eine Feier für die diesjährigen Stipendiatinnen aus dem Programm „Präsenz vor Ort - für Musikerinnen mit Kindern“ statt. Staatssekretärin Annette Storsberg gratuliert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses in Bonn. Es gilt die künstlerische Exzellenz der einzelnen Musikerinnen, aber auch ihrer Kollektive zu kommunizieren. Zu diesem Zweck wurde ein Imagefilm gedreht, in welchem Frauke Meyer sowohl das Stipendium als auch die Stipendiatinnen vorstellt. Zum Auftakt der Konzertreihe spielte das Trio Sonartis mit Eva Luise Bolarinwa (Klarinette), Anna Guyénot (Klavier), Claire Krausener (Cello) Auszahlung Stipendien von Januar-Dezember 2018: 25.200 Euro FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 5
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 INTERNATIONALER AUSTAUSCH Armenien I Georgien Erstmalig wurde ein Open Call in Georgien und Armenien zur Vergabe der Frühjahrsstipendien organisiert. Die Jury bestehend aus Steffen Fischer (Kurator Museum Goch und Kooperationspartner des Internationalen Austauschs), Dr. Annette Lagler (Vizedirektorin Ludwig Forum Aachen) Jasmina Merz (Kuratorin Kunsthalle Düsseldorf) Wolfgang Schäfer (Direktor WELTKUNSTZIMMER Düsseldorf und Kooperationspartner des Internationalen Austauschs) Julia Schleis (Vorjury und Jury, Projektleiterin in KAI 10 | Arthena Foundation, Düsseldorf und Kuratorin) und Eva Karachtryan (Kuratorin Eriwan, Vorjury) hat im Januar 2018 im WELTKUNSTZIMMER in Düsseldorf getagt. Aus insgesamt 23 Bewerbungen wurden die Künstlerinnen Nino Kvrivishvili aus Georgien und Gohar Martirosyan aus Armenien nominiert. Die beiden Künstlerinnen residieren vom 3. April bis 3. Juni im Langenberg Haus/ Museum Goch und WELTKUNSTZIMMER Düsseldorf. Im Rahmen ihres Arbeitsaufenthaltes in Düsseldorf und Goch präsentieren sie ihr künstlerisches Schaffen auf der FAR OFF im Rahmenprogramm der Art Cologne auf dem Ebertplatz in Köln, kuratiert von Maria Wildeis und sie konzipieren gemeinsam die Ausstellung WHERE IS MY TIME?,die am 28. Mai im Langenberghaus in Goch und vom 30. Mai bis 7. Juli im GÄSTEZIMMER des WELTKUNSTZIMMERs in Düsseldorf besichtigt werden kann. Für den Internationalen Austausch 2018 mit Armenien und Georgien hatten sich 17 Bildende Künstlerinnen mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen beworben. Die Jury bestehend aus Steffen Fischer (Kurator Museum Goch und Kooperationspartner Internationaler Austausch) Maurice Funken (Direktor Neuer Aachener Kunstverein) FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 6
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 Eva Khachatryan (Kuratorin und Kooperationspartnerin in Yerevan, Armenien) Dr. Annette Lagler (stellvertr. Direktorin Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen) Wolfgang Schäfer (Direktor WELTKUNSTZIMMER Düsseldorf und Kooperationspartner Internationaler Austausch) hat im Ludwig Forum Aachen getagt. Die Jury lobt auch in diesem Jahr die sehr hohe Qualität der eingereichten Bewerbungen. Ihre Wahl fiel auf die beiden Künstlerinnen Damaris Kerkhoff und Freya Hattenberger. Sie verbringen die Monate September und Oktober 2018 in Yerewan und Tiflis, wo sie vor Ort betreut werden. Während ihres Studienaufenthaltes in Jerewan im Rahmen des Internationalen Austauschs richtet Damaris Kerkhoff in der ersten Septemberhälfte 2018 eine temporäre Arbeit im Eingangsbereich der Metrostation „Platz der Republik“ ein, die als eine Aneignung und Umdeutung der vorhandenen postmodernen Sowjet-Architektur konzipiert war. Freya Hattenberg stellt im Goethe-Zentrum ihre Arbeit als Performancekünstlerin vor, die sie zusammen mit zwei Jerewaner Tänzerinnen erarbeitet hat und sie präsentiert ihre Arbeiten auf der Tbilisi Architectural Biennale in Tiflis. Katalog Tavidan & Sound-Performance am 11.10. 2018 im ATELIERFRANKFURT e.V., Frankfurt/M. Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2018 präsentiert das Frauenkulturbüro NRW den Katalog „TAVIDAN Georgien und Deutschland im künstlerischen Dialog – სახელოვნებო დიალოგი გერმანიასა და საქართველოს შორის – Ausstellungskatalog TAVIDAN im Museum Goch, 2017“. Gedanken über TAVIDAN und Lesung aus dem Katalog: Maria Wildeis (Kuratorin und Projektleiterin Internationales Austauschprogramm Frauenkulturbüro NRW) berichtet über die Austellungen in Tiflis und Goch und Tamar Chaduneli FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 7
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 (Alumni und Künstlerin aus der Ausstellung) präsentiert ihre Sound Performance. Armenia Art Fair & Goethe-Zentrum Eriwan Inmitten der Umbrüche fand vom 12. – 14. Mai 2018 zum ersten Mal die Armenia Art Fair, statt. Als eine starke Kunstmesse, die Galerien und Kunstprojekte aus dem Land zusammenführt soll sie die Bildende Kunst aus Armenien auf dem internationalen Kunstmarkt etablieren. Der Open Space der Messe wurde u.a. von der Projektpartnerin des Internationalen Austauschs, Eva Khachatryan, kuratiert. Dort präsentierte das Frauenkulturbüro unter der Leitung der Kuratorin Maria Wildeis eine Auswahl an Videoarbeiten von 12 Künstlerinnen des Internationalen Austauschs. Am 2. Juni 2018 erfolgt die zweite Präsentation der Videoarbeiten, zusammen mit einer Ausstellung des FKB im Goethe-Zentrum Eriwan, das erst 2017 unter der Leitung von Natia Mikeladse- Bachsoliani in der Hauptstadt Armeniens eröffnet wurde. Parallel zu Ausstellung und Performance wird auch zu einem Gespräch mit den armenischen und deutschen Künstlerinnen geladen. Aus Deutschland reisen die ehemaligen Stipendiatinnen Katharina Maderthaner, Alisa Berger und Astrid Busch mit. Eine Delegation, bestehend aus den Kooperationspartnern in NRW, begleitet das Projekt und führt Gespräche mit offiziellen Vertreter/innen, u.a. mit Matthias Kiesler, Botschafter der Deutschen Botschaft in Armenien, Anush Zeynalyan, Leiterin der Armenia Art Foundation, Gor Yengoyan, Direktor des Fine Arts Departement des Armenian Center for Contemporary Experimental Art, Armen Yesayants, Geschäftsführer des Cafesijan Center for the Arts, Cascade, zur Fortführung und Weiterentwicklung des Austauschprogramms. Orga: Maria Wildeis WONDERLANDS Frauen in Führungspositionen in den Perfoming Arts Am 2. und 3. November 2018 trafen sich im Central in Düsseldorf 200 Gäste zum Symposium "Wonderlands – Führungspositionen in den Performing Arts“, um über Geschlechtergerechtigkeit zu diskutieren FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 8
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 und konkret umsetzbare Strategien für eine paritätische Vergabe von Stellen und Aufgaben im Theater zu entwickeln. Die Veranstaltung wurde vom Frauenkulturbüro in Kooperation mit dem D’Haus (Schauspiel Düsseldorf) organisiert. Das Themenspektrum der hochkarätig besetzten Podiumsgespräche und wissenschaftlichen Vorträge reichte vom Überblick über den aktuellen Forschungsstand in Sachen Frauen in Kultur und Medien über den Code of Conduct, die Notwendigkeit von Empowerment, Fragen der Kunstfreiheit, die Verantwortung der Politik, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Situation auf dem Arbeitsmarkt bis hin zu Diversität und Karriereplanung. Die Teilnehmer*innen, in erster Linie Professionals aus den Darstellenden Künsten, konnten sich aktiv in die Debatte einmischen und – in eigens eingerichteten und über die beiden Veranstaltungstage verteilten „Open Mics“ – eigene Themenschwerpunkte platzieren. Die Veranstaltung wird per Livestream aufgezeichnet, so dass für 2019 die Veröffentlichung von mehreren Socialmedia Clips und einem längeren Featurefilm geplant ist. Bettina Münzberg, Kommunikation | Beratung | Training, übernimmt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Symposium „Wonderlands – Führungspositionen in den Performing Arts“ im Honorarauftrag. 2./3.11.2018 Zentrale Erkenntnisse und Aussagen des Symposiums wurden in folgenden Kernforderungen zusammengefasst, die nun gezielt an politische Entscheidungsträger, an Verbände und Interessengruppen kommuniziert werden: 1. Quote & Zertifizierung • Ohne Quote keine Gleichberechtigung: Die Vergabe von Stellen, insbesondere von Führungspositionen in den Performing Arts, ist nach einem paritätischen Prinzip auszurichten, das die tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnisse im Sinne von Diversität und Geschlechtergerechtigkeit abbildet. • Keine Förderung ohne Quote: Eine Zertifizierung ist einzuführen, um die Kulturförderung von der Einhaltung der Quotenregelung und weiterer ethischer Standards abhängig zu machen.. FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 9
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 2. Strukturen & Ermächtigung • Umdenken auf allen Ebenen: Im Rahmen einer Selbstverpflichtung der Träger und gegebenenfalls kulturpolitisch flankiert müssen künstlerisch-ästhetische (Schein- )Selbstverständlichkeiten in den Performing Arts auf den Prüfstand gestellt und Strukturen verändert werden. • Mittel für Reflexion freischaufeln: Um die Ermächtigung unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen in den Häusern und beim Personal sowohl auf als auch hinter der Bühne voranzutreiben, müssen zum Beispiel bisher in die künstlerische Produktion fließende Mittel zugunsten von gezielten Maßnahmen für differenzierte Reflexion und den Anstoß notwendiger Veränderung freigesetzt werden. 3. Solidarität & Netzwerk • Initiative „von unten“: Nicht nur die Geldgeber und Theaterleitungen müssen in die Pflicht genommen werden; Empowerment und entschlossenes Vorgehen ist auch von den Beschäftigten gefordert. Frauen und Männer müssen Eigenverantwortung übernehmen, sich gegenseitig informieren, unterstützen und sämtliche Handlungsspielräume besetzen und ausnutzen. • Raus aus dem eigenen Schutzraum: Die bestehenden Netzwerke müssen auch über die Branchengrenzen hinweg verstärkt in Anspruch genommen und aktiv mitgestaltet werden, um branchenspezifische Separationstendenzen aufzubrechen. Über die Formulierung dieser Kernforderungen hinaus plant das Frauenkulturbüro weitere konkrete Maßnahmen. Frauke Meyer, die künstlerische Projektleiterin des Frauenkulturbüros und selbst Opernregisseurin, und Geschäftsführerin Ursula Theißen sind sich einig: „Die Fokussierung der Veranstaltung auf die Performing Arts hat zu konkreten Aufgabenstellungen des Frauenkulturbüros geführt. Es hat sich als außerordentlich positiv erwiesen, dass wir interessenunabhängig alle Player zusammen geholt haben. Diese neue, neutrale Plattform wollen wir für die nächsten Schritte nutzen und dauerhaft etablieren.“ Diese sind: • Das Frauenkulturbüro versendet in bereits erfolgter Abstimmung mit dem Plenum ein Anschreiben mit den wichtigsten Ergebnissen und Handlungsempfehlungen, adressiert an einen großen Kreis politischer FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 10
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 Entscheidungsträger und Stakeholder in Kommunen, Ländern und im Bund, in Institutionen, bei Trägern von Initiativen, Gewerkschaften, Gleichstellungbeauftragten, Kulturdezernenten, Kulturausschüssen etc. • Das Frauenkulturbüro beruft 2019 einen Runden Tisch ein, der gemeinsam mit den Kooperationspartnern mit dem Vorteil der strukturellen Unabhängigkeit des Frauenkulturbüros die weitere Vorgehensweise forciert und bei der Umsetzung von Forderungen ideell unterstützt. Zu beteiligen ist u. a. der Deutsche Bühnenverein als Bundesverband der Theater und Orchester. • Das Frauenkulturbüro spricht eine Empfehlung an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen aus, den Künstlerinnenpreis NRW 2019 im Bereich Dramaturgie auszuloben. KOOPERATIONSPARTNERSCHAFTEN: Schauspiel Düsseldorf, Dramaturgische Gesellschaft, Deutscher Bühnenverein, Bund der Szenografen, artbutfair, Ensemblenetzwerk, ProQuote Bühne ERÖFFNUNG: Bettina Milz, Theaterreferentin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW Oliver Keymis, Vorsitzender Kultur- und Medienausschuss und Vizepräsident des Landtages NRW, Dr. Ruth Seidl, Vorstandsvorsitzende des Frauenkulturbüros AUSWAHL DER PODIUMSTEILNEHMER*INNEN UND VORTRAGENDEN: Dr. Cornelia Kunkat, Projektbüro Frauen in Kultur & Medien beim Deutscher Kulturrat Prof. Dr. Axel Haunschild, Direktor des Instituts für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft an der Leibnitz Universität Hannover Prof. Dr. Annette Zimmer, Institut für Politikwissenschaft an der Westf. Wilhelms-Universität Münster Stawrula Panagiotaki, Dramaturgin am Schauspiel Köln und feministisches kollektiv SWOOSH LIEU Janina Benduski, Vorsitzende Bundesverband Freie Darstellende Künste Stephanie Gräve, Intendantin Vorarlberger Landestheater Sabine Hansen, Vorstandsvorsitzende Initiative Women into Leadership und Director Executive Search Kienbaum Consultants International GmbH Nicola Bramkamp, Artistic Director SAVE THE WORLD Felicitas Zürcher, Leitende Dramaturgin Schauspiel Düsseldorf Roland Koberg, Leitender Dramaturg Volkstheater Wien FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 11
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 Inez Boogaarts, Geschäftsführerin der Zukunftsakademie NRW Dr. Kathrin Mädler, Intendantin Landestheater Schwaben Dr. Mithu Sanyal, Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Journalistin Michael Schindhelm, Schriftsteller, Filmemacher, Kurator und Kulturberater Dr. Alexandra Manske, Soziologin und Politikwissenschaftlerin Sonja Anders, Chefdramaturgin Deutsches Theater Berlin und design. Intendantin Schauspiel Hannover Wilfried Schulz, Generalintendant Düsseldorfer Schauspielhaus Elisabeth Wilfart, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Düsseldorf Patricia Nickel-Dönicke Chefdramaturgin und stellv. Intendantin Theater Oberhausen Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor und Vorstand des Deutschen Bühnenvereins Julia Redl, Referentin des Vorstands beim Deutschen Bühnenverein Harald Wolff, Vorstandvorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft und Chefdramaturg am Theater Gießen Johannes Schatz, Vorstandsvorsitzender artbutfair Deutschland DIGITALISIERUNG #Level up, Girls! Anknüpfend an die erfolgreiche Präsentation des Künstlerinnenpreises NRW im Rahmen des Next Level Festival 2017, setzen wir uns für die stärkere Positionierung von Frauen im Gameberuf weiter ein. Am 23.11.2018 organisiert das Frauenkulturbüro in Kooperation mit dem Cologne Game Lab auf dem Next Level Festival den Workshop „Women in Games“, zu dem sich 12 Teilnehmer*innen einfinden. Geplant und durchgeführt wird der Workshop von Leonie Wolf (Gewinnerin des Künstlerinnenpreises 2017), Fee Bonny (CGL) und Jonas Delleske (Programmierer). Wer sind die weiblichen Videospielheldinnen von morgen? Und wie entsteht überhaupt ein digitales Spiel? Anknüpfend an den Künstlerinnenpreis NRW 2017 im Bereich Game Design bietet das Frauenkulturbüro NRW in Zusammenarbeit mit dem Cologne Game Lab einen Workshop zum Thema »Women in Games« an, der sich in erster Linie, aber nicht ausschließlich, an Mädchen und junge Frauen mit intensivem Interesse an der Spieleentwicklung wendet. Dabei werden verschiedene Bereiche der Spieleentwicklung genauer beleuchtet, daneben ist Raum für den Erfahrungsaustausch. Im Vordergrund steht aber vor allem die Entwicklung der eigenen Spieleideen. Unter FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 12
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 fachkundiger Anleitung werden schließlich gemeinsam neue Ansätze kreiert und spannende Game-Konzepte entwickelt. Auf dem anschließenden Panel: „Wer sind die Videospielheldinnen von morgen?“ diskutieren Sarah Abozari (Programmiererin), Seren Besorak (tritrie games), Fee Bonny (Cologne Game Lab), Ursula Theißen (Frauenkulturbüro NWR) und Leonie Wolf (Game Artist) von ihrem Einstieg in die Branche und ihren Erfahrungen als weibliche Entwicklerinnen. Darüber hinaus wird es Tipps für MeetUp Gruppen und Gamejam Möglichkeiten für Frauen geben. OHNE WORTE / MIT ANDEREN WORTEN Neben der Versandaktion von einer Gesamtauflage von 1.500 Büchern an Bibliotheken, Hochschulen, Multiplikatoren finden weitere Kooperationen mit Literaturhäusern in NRW und Hessen ohne finanzielle Beteiligung statt. Das Frauenkulturbüro vermittelt sowohl die Autorinnen, als auch Moderation und Übersetzung. Rasha Habbal erhält als erste für das Stipendium Torschreiber am Pariser Platz und residiert in der Zeit von Januar bis Ende Juni in Berlin leben und arbeiten können. Widad Nabi erhält das „Weiterschreiben-Stipendium Wiesbaden“ des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine. Das Stipendium ermöglicht ihr einen dreimonatigen Aufenthalt in Wiesbaden, um an ihrem literarischen Projekt arbeiten zu können. DIRIGENTINNEN IN NRW Situation und Handlungsbedarfe Frauen sind in vielen Arbeitsgebieten des Musiklebens unterrepräsentiert. Während sich die Anteile in den meisten dieser Arbeitsgebiete im Verlauf der letzten Jahrzehnte erhöhten, sinkt er in Bezug auf Dirigentinnen in NRW und darüber hinaus in Deutschland. Aktuell ist Julia Jones in Wuppertal die einzige Chefdirigentin eines nordrhein- westfälischen Sinfonieorchesters der Leistungsstufen A und B. 21 Orchester dieser Art gibt es in NRW. Während in den FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 13
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 Hochschulausbildungen noch bis zu 40 % derjenigen, die auf eine musikalische Leitung jedweder Art hin studieren, Frauen sind, sind es im Dirigentenforum des Dt. Musikrats nur noch 8 % und unter den deutschen Chefdirigenten deutlich unter 2 %. Das Frauenkulturbüro setzt sich für die Finanzierung einer Studie ein und führt Gespräche auf allen Ebenen. KOOPERATIONSPARTNER*INNEN SYMPOSION Wonderlands Schauspielhaus Düsseldorf Dramaturgische Gesellschaft Deutscher Bühnenverein Art but Fair e.V. Ensemblenetzwerk Theaterfrauen ProQuote Bühne Bund der Szenografen INTERNATIONALER AUSTAUSCH Museum Goch Weltkunstzimmer Düsseldorf Ludwig Museum Aachen Goethe-Institute Georgien/ Armenien STIPENDIEN FÜR MUSIKERINNEN MIT KINDERN Landesmusikrat NRW Beethoven Haus STUDIE DIRIGENTINNEN Landesmusikrat NRW Institut Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen DIGITALISIERUNG/ GAMES Cologne Game Lab (TH Köln) Kultursekretariat Wuppertal OHNE WORTE – LESUNGEN MIT GEFLÜCHTETEN SCHRIFTSTELLERINNEN Literaturhaus Wiesbaden FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 14
TÄTIGKEITSBERICHT 2018 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Facebook Die Facebookseite wird wöchentlich mehrmals aktualisiert, Kulturtipps, stetige Hintergrundinformationen zu den Projekten, z.B. Interviews mit den geförderten Künstlerinnen und unsere Ausschreibungen erzielen gute Resonanz. Die geschlossene Gruppe Künstlerinnen NRW, die ausschließlich hochprofessionellen Künstlerinnen aller Sparten vorbehalten ist, wird mehrmals wöchentlich mit aktuellen Nachrichten und Tipps zu interessanten Ausschreibungen und Professionalisierungsangeboten aktualisiert. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Unter der Federführung von Bettina Münzberg wird das Symposium „Wonderlands – Führungspositionen in den Performing Arts“ intensiv über eine Facebook-Kampagne beworben, es werden mehrere Anzeigen geschaltet, Pressemitteilungen und Newsletter verschickt. Die Bilanz liegt in Form eines Pressespiegels vor. Newsletter Der Newsletter des Frauenkulturbüros wird projektbezogen verschickt und von ca. 2.000 Leser/innen abonniert. Kulturtipps Das Frauenkulturbüro veröffentlicht auf der Homepage und auf Facebook in Absprache mit Kulturinstitutionen wöchentliche Kulturtipps, um die Leistungen von Frauen im Kulturbetrieb sowohl in der Hochkultur als auch in der Freien Szene sichtbar zu machen. Homepage Die Homepage www.frauenkulturbuero-nrw.de unterstreicht den Netzwerkgedanken des Frauenkulturbüros. Hervorstechende Features und eine gute Benutzerführung bieten Informationen zu Ausschreibungen, Projekten, bieten wöchentliche Kulturtipps und präsentieren (Audio) Interviews und Filme mit Künstlerinnen aus den verschiedenen Netzwerkzusammenhängen. Die umfangreiche Linksammlung Künstlerinnen NRW führt zu professionellen Homepages in den Sparten Bildende Kunst, Film, Literatur, Neue Medien, Musik, Tanz und Theater. Die spartenübergreifende Förderrecherche führt zu Kulturinstitutionen, Netzwerken, Medien, Stiftungen und Informationspools. Das Archiv bietet Einsicht in die 27-jährige Projektarbeit. FRAUENKULTURBÜRO NRW E.V. | 11.04.2019 15
Frauenkulturbüro NRW e.V. Kulturzentrum Fabrik Heeder Virchowstr. 130 B 47805 Krefeld T 02151.393025 info@frauenkulturbuero-nrw.de www.frauenkulturbuero-nrw.de www.facebook.com/Frauenkulturbuero.nrw
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