Team und Teamentwicklung - Welche Voraussetzungen braucht ein Team?

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Team und Teamentwicklung

                        1. Welche Voraussetzungen braucht ein Team? *)
                        Damit sich die Leistungsvorteile der Teamarbeit realisieren lassen,
                        müssen bestimmte Voraussetzungen sowohl in den Rahmenbedingungen
                        als auch in der inneren Struktur des Teams gegeben sein.

                        1.1.      Das Team braucht Autonomie und Rahmensetzung

                        Der ‚Auftraggeber‘ (Geschäftsleitung, Management) greift nur selten in
Freiheit von häufigen   die Tagesarbeit ein und gibt dem Team die Freiheit, sich zu finden, zu
Eingriffen in die
Tagesarbeit
                        strukturieren, seine eigene Richtung zu bestimmen, sich Ziele zu setzen
                        und sie im Laufe des Entwicklungsprozesses zu verfeinern und in
                        Ergebnisplänen zu präzisieren. Z.B. IBM: Eine kleine Gruppe begann in
                        einem abgelegenen Ort an einem neuen Rechner zu arbeiten. Das Team
                        erhielt die für IBM ungewöhnliche Erlaubnis, auch die Auswahl der
                        externen Zulieferer für Prozessoren, Betriebssystem und
                        Anwendungssoftware selbst zu treffen. Abgesehen von einer
                        vierteljährlichen Prüfung liess die Zentrale in Armonk das Team völlig
                        eigenverantwortlich arbeiten, auch als es anfangs anscheinend
                        widersprüchliche Ansätze verfolgte.

                        1.2.      Das Team braucht eine Aufgaben- und Rollenverteilung

                        Ob die Aufgabenverteilung vorgegeben ist oder das Team sich selbst
                        strukturieren kann, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist
                        jedoch, dass jedes Teammitglied eine bestimmte Funktion / Rolle
                        innehat oder übernehmen kann. In dieser Rolle / Aufgabe / Funktion
                        muss es nicht nur vom Team akzeptiert sein, sondern es muss sich
                        darin auch selbst akzeptieren (können). Diese (Rollen-, Aufgaben-)
                        Struktur muss auch nicht permanent und festgeschrieben sein, sondern
                        soll arbeitsbezogen flexibel gehandhabt werden.

                        Auch wenn Rollen nicht durch formelle Strukturvorgaben definiert sind,
                        bedeutet dies nicht, dass Unterschiede in Bezug auf Autorität und
                        Bedeutung, Fähigkeiten, Fertigkeiten,Talent und Neigung einfach ver-
Produktive
                        schwinden. Diese Unterschiede stellen das Team und seine Leitung
Nahtstellen
und Anlässe zur         vielmehr vor eine zusätzliche Herausforderung. Es geht also bei der
Zusammenarbeit statt    Aufgabenstrukturierung und Rollenzuordnung eher darum, produktive
scharfer Abgrenzung
                        Nahtstellen (Mitdenken für andere) und Anlässe für Zusammenarbeit,
                        Kommunikation, Lern- und Austauschprozesse zu schaffen, als scharfe
                        Abgrenzungen. Um selbst effektiv zu arbeiten, muss sich jeder
                        zunehmend auf andere verlassen, die über Fähigkeiten und Mittel
                        verfügen, die er weder kontrollieren noch immer begreifen kann. Da im
                        Ergebnis die eigene Leistung direkt davon abhängt was Kollegen
                        erreichen, hat jeder, während er sich vor allem auf seine eigene Aufgabe
                        konzentriert, zugleich lebhaftes Interesse für die Probleme des anderen,
                        die auf ihre Weise den Erfolg des Projekts bestimmen.
                        *) angelehnt an Bernd Voigt
                                                           Aus Gründen der Les barkeit wird im Text nur eine G eschlechterform be nutzt.

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1.3.      Das Team braucht ein Ziel

                      Ob von aussen gesetzt oder im Rahmen übergeordneter Ziele selbst
Anerkannte, klar
umrissene             festgelegt, wesentlich ist, dass Zielsetzungen anerkannt und als wichtig
Zielsetzungen         erachtet werden. Dies ist allerdings in der Regel eher zu erwarten, wenn
                      das Team Gelegenheit hat an der Zielformulierung / Aufgabenstellung
                      mitzuarbeiten. Dabei ist wichtig, das gewünschte Resultat zu
                      quantifizieren und klar zu umreissen, mit welchen Massstäben die
                      Leistung des Teams zu messen ist. Dazu allerdings braucht es
                      Verständnis und Wissen über Hintergründe, Strategien und Perspektiven.

                      Für eine dauerhafte Identifikation mit einer Zielsetzung müssen zudem
                      objektive und subjektive Ziele zumindest in Teilbereichen
                      übereinstimmen. Konkret: Das einzelne Teammitglied muss mit der
                      Erreichung des betrieblichen Ziels zugleich auch persönliche Ziele in
                      einem gewissen Masse befriedigen können.

                      1.4.      Das Team braucht schnelle Kommunikation

                      Schnelle gegenseitige und reibungsarme Kommunikation ist - wie bereits
Kommunikation als
das zentrale          dargestellt - der Träger der gesamten Teamdynamik. Sie ist das zentrale
Arbeitsinstrument     Arbeitsinstrument, mit dessen Hilfe Probleme analysiert, Erfahrungen
                      ausgetauscht, Wissen transportiert, Entscheidungen getroffen, Synergien
                      geschaffen, das Zusammenspiel gewährleistet, das Klima erhalten und
                      dadurch ein Mehr an Produktivität erzeugt wird.

                      Durch Kommunikation tritt das Team zudem mit anderen Gruppen in
                      Kontakt, nützt aussen liegende Ressourcen, klärt Schnittstellen, stimmt
                      ab, vereinbart. Diese Kommunikation muss schnell und offen sein.

                      1.5.      Das Team braucht Führung

                      Team ist kein demokratisches oder antiautoritäres Konzept. Unter
                      Umständen kann eine weitgehend direktiv geführte Gruppe ein gutes
                      Team sein, ebenso wie eine Gruppe Gleichgestellter. Die Frage ist hier
                      eher die Art und Weise wie Führung praktiziert und organisiert wird.

                      Führung im Team ist nicht Selbstzweck, sondern hat eine
Führung im Team als   Dienstleistungsfunktion für Leistungserstellung, Problembewältigung,
Dienstleistungs-      Teamerhalt und -entwicklung. Sie ist also abhängig von der Art und den
funktion
                      Umständen des Auftrags, den strukturellen Bedingungen und der
                      personellen Zusammensetzung des Teams. Damit ist Führung ein
                      Vorgang im und mit dem Team und in diesem Sinne partizipativ. Sie
                      darf nicht dauerhaft ohne oder auf Kosten des Teams geschehen (indem
                      die Führenden z.B. den Leistungsvorteil des Teams als Hinterbühne für
                      eigene Profilierungsrunden benützen).

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Ein gutes Team führt sich in Teilbereichen selbst, d.h. es entwickelt und
                        akzeptiert ein prozesshaftes und komplexes Vorgehen auf den
                        verschiedenen Ebenen der Zusammenarbeit, also z.B.

                             Zielfindung, Strategie, Methodenentwicklung
                             Arbeitsteilung, Gestaltung, Spielregeln
                             Kontrolle, Reflexion, Situationsanalyse, Konfliktregelung.

Kontrolle von oben      Da Kontrolle von oben nur sehr sporadisch und strukturiert stattfindet,
und untereinander
                        entwickelt sich in Teams beispielsweise das, was man subtile Kontrolle
                        untereinander nennen könnte. Sie reicht von Kontrolle durch
                        gegenseitige Anerkennung bis zur Kontrolle durch Kollegen- bzw.
                        Gruppendruck.

                        In dem Bestreben Mitwirkung und Eigenverantwortung bei den
Konflikte als           Mitarbeitern zu fördern, glauben Führungskräfte in
zwangsläufig
für Teamarbeit          Teamzusammenhängen allerdings häufig, sie müssten ihre eigene
akzeptieren und         Autorität aufgeben, z.B. indem ein Projektmanager glaubt, es würde
nutzen                  genügen, wenn er die Weisung ausgibt, das Team solle sich selbst
                        führen. Damit bewirkt er jedoch etwas Paradoxes: Häufig reagieren
                        Teams auf solch ein Führungsvakuum, indem sie passiv werden. Statt
                        ihre Differenzen und Konflikte zu bereinigen, lassen sich die
                        Teammitglieder von ihnen lähmen. Weil keine Autorität vorhanden ist,
                        die die unvermeidlich aufkommenden Spannungen anspricht,
                        konstruktiv hilft, auf Klärung besteht, eingrenzt, glauben sie, dass die
                        sichtbar vorhandenen Konflikte eben ungelöst bleiben und jeder versteift
                        sich auf die Verteidigung seines Terrains. Die Mitarbeiter fühlen, dass es
                        kein oberstes Gericht für Streitfälle gibt, keinen Garanten für faire
                        Entscheidungen. Dabei sind Konflikte eben ein zwangsläufiges Merkmal
                        der Arbeit in flexiblen Teamorganisationen.

                        Die Lösung des Problems liegt darin, dass Teamleiter Autorität
                        praktizieren, aber auf eine neue Art und Weise. Im Team geht es bei der
                        Führung nicht darum zu kontrollieren, sondern einzudämmen - nämlich
                        die Konflikte und Ängste, die die produktive Arbeit stören. Teamleiter
                        müssen in dieser Weise präsent sein, bereit, jene Konflikte zu regeln,
                        mit denen die Gruppe allein nicht zu Rande kommt.

                        1.6.      Das Team braucht Unterstützung
Eigenverantwortliches
Handeln hat Vorrang     Wenn Mitarbeiter sich für neue Ideen persönlich einsetzen, Neuland
                        betreten und in Innovations- bzw. Veränderungsprozessen
                        verantwortliche und koordinierende Funktionen übernehmen sollen,
                        muss von oben glaubhaft gemacht werden, dass eigenverantwortliches
                        und initiatives Handeln Vorrang hat und dass dabei auch Fehler
                        unterlaufen können und dürfen. Wer also Dinge in Bewegung bringt,
                        braucht Ermutigung und Förderung.

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1.7.      Das Team braucht ein Leistungserlebnis

                       Ein Team, das keine Herausforderung erkennt, das zuwenig Resultate
Heraus-                erzielt, dessen ‘Output’ nicht dem Aufwand entspricht, verliert
forderungen
                       Motivation und damit die Fähigkeit, gemeinsam, offen und selbstkritisch
schaffen
Motivation
                       die eigene Situation zu analysieren, Ursachen zu diagnostizieren und in
                       Korrekturen umzusetzen. Geschieht all dies jedoch nicht in
                       ausreichendem Masse, so erhöht sich die Neigung, dass - wie auch
                       anderen Orts - z.B. ein externer Sündenbock gesucht oder widrige
                       Umstände vorschnell in Anspruch genommen werden. Und dies
                       schwächt das Team. Bleibt der Erfolg länger aus, beginnen
                       Selbstzweifel. Ein neuer Erfolg kann wieder Wind in die Segel blasen.

                       2. Teamentwicklung
                       2.1 Aufgabenorientierung und Beziehungsaspekte in Teams

                 In der Führungsforschung hat sich die Unterscheidung zwischen zwei
                 voneinander unabhängigen Grunddimensionen des Führungsverhaltens
Der Beziehungs- durchgesetzt: Aufgaben-Orientierung und Beziehungs-Orientierung. Die
aspekt hat       folgenden Ausführungen legen den Schwerpunkt auf die Psycho- und
starken Einfluss Soziodynamik in Arbeitsgruppen, also den Beziehungsaspekt.
auf die          Das bedeutet aber nicht, dass der Beziehungsaspekt von Arbeitsgruppen
Aufgaben-        nichts mit deren Leistung zu tun hätte oder dass der Leistungsaspekt als
orientierung     weniger wichtig erachtet würde - Im Gegenteil!
                 Eine wichtige Grundthese ist: Es hängt von der Struktur der internen
                 Beziehungen ab, welche Leistung eine Arbeitsgruppe in Abhängigkeit
                 von ihren Ressourcen erbringen kann. Schwierigkeiten der Gruppen im
                 Leistungsbereich haben ihre Ursache meist im Beziehungsaspekt.

Team-Entwicklung als   2.2.      Entwicklungsphasen von Teams
Durchlauf typischer
Phasen
                       Jedes Team durchläuft beim Aufbau verschiedene typische Phasen und
                       benötigt eine gewisse Zeit bis zur Vollendung. Es darf keine Stufe der
                       Teamentwicklung überspringen, da Unklarheiten auf einer Stufe dazu
                       führen, dass Fragen einer früheren Stufe neu thematisiert werden
                       müssen. In diesem Fall findet kein Wachstum des Teams statt, sondern
                       es kommt zu Regressions- bzw. Zerfallserscheinungen. Der Kern des
                       Entwicklungsprozesses ist ein Prozess kollektiven Lernens. Es müssen
Fragen für die         Fragen gelöst werden wie:
Entwicklung jedes
Teams
                            -    Was ist unsere Aufgabe?
                            -    Wie sollten wir uns organisieren?
                            -    Wer hat die Verantwortung?
                            -    Wie lösen wir Probleme?
                            -    Wie passen wir zu anderen Gruppen?
                            -    Welche Vergünstigungen geniessen die Mitglieder in der Gruppe?

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Sie müssen immer dann erörtert werden, wenn sie die
                  Weiterentwicklung des Teams stören. Wird ein Problem gelöst, so geht
                  das Team gestärkt daraus hervor, falls nicht, fällt es auf eine frühere
                  Entwicklungsstufe zurück. Das bedeutet, man muss sich mit allen
                  Widerständen solange konsequent auseinandersetzen, bis das
                  funktionsfähige Team erreicht ist. Francis und Young haben diesen
                  Entwicklungsprozess als Uhr systematisiert, so dass man fragen kann:

                  Wie spät ist es in unserem Team?

                            Team-Entwicklungs-Uhr

Näher beschrieben lassen sich diese Phasen wie folgt charakterisieren:

 1. Orientierungsphase (forming)                              2. Kampfphase (storming)

Aufgabenebene                                                 Aufgabenebene
   Fragen, Informationen sammeln                                Entweder-/oder-Muster
   Ziele klären, verstehen, definieren                          Definieren von Aufgabenrollen
   Methoden entwickeln                                          Widerstand gegen Aufgabe und
                                                                Methode

Gruppenebene                                                Gruppenebene
   Suche nach Akzeptanz, Rolle                                  unterschwellige Konflikte
   Abhängigkeit von Leitung, von                                ungleichmässige Interaktion
   mitgebrachten Normen und Standards                           (Cliquenbildung)
   unpersönliches, vorsichtiges Abtasten                        Kampf um Territorien/Status/Macht
                                                                der äussere Feind dient z.T. zum
                                                                Ablenken von der inneren
                                                                Zerrissenheit

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Der Leiter                                                  Der Leiter
1. bekommt alle Verantwortung übertragen.                   1. fühlt, dass er die Gruppe eher
2. ist in grosser Versuchung, alles selbst in                  enttäuscht, die Erwartungen nicht
   die Hand zu nehmen. Die Teilnehmer                          erfüllt/erfüllen kann.
   sind dankbar dafür.                                      2. fühlt sich - auch wenn das nicht
3. stösst auf Unverständnis und teilweise                      direkt geäussert wird - angegriffen.
   auf Ärger/Misstrauen, wenn er sich                       3. meint, dass er es niemandem recht
   weigert, alles zu gestalten und zu                          machen kann: Für die einen mischt
   bestimmen.                                                  er sich zuviel, für die anderen zu
4. bekommt trotz aller Rückfragen nur wenig                    wenig ein.
   Zeit und Aufmerksamkeit für die Klärung                  4. erkennt Untergruppen und
   der Zusammenarbeit.                                         Wortführer.
5. ist mit sehr widersprüchlichen                           5. hat das Gefühl, sich behaupten zu
   Erwartungen konfrontiert. Ein Teil der                      müssen.
   Teilnehmer scheint noch gar nicht                        6. macht Vorschläge zum Ziel, zur
   ‘anwesend’ zu sein, der andere, aktive                      Arbeitsweise. Sie bleiben nicht mehr
   Teil will offensichtlich schnell zum Ende                   unwidersprochen.
   kommen.

3. Organisierungsphase (norming)               4. Integrationsphase (performing)
Aufgabenebene                                 Aufgabenebene
   Spielregeln für den Umgang                      flexible
   offene Klärung der Standpunkte                  Arbeitsweise/Selbstorganisation
   kooperative Suche nach Alternativen             Ideenreichtum und Effizienz
   Sterilität/mühsames Vorwärtskommen              Teamkultur
                                                   ganzheitliche, rollierende Planung
Gruppenebene                                   Gruppenebene
   Aufbau von Beziehungen                         Gegnerschaften und Polaritäten
   Gruppe ist stark mit sich selbst               nehmen ab
   beschäftigt                                    Übernahme von Verantwortung
   Entspannung/Wohlfühlen                         füreinander (Wir-Gefühl), Vertrauen,
   Harmonietendenz/Konfliktvermeidung             Offenheit
   Idealisierung/Elitedarstellung nach            selbstverständliche Reflexion über
   aussen                                         Zusammenarbeit, Feedback
   Fluktuation der Mitarbeiter, bei Projekten     geklärte Verhaltensstandards
   kann ein ‘Generationswechsel’ stattfinden      klare Regeln, Verbindlichkeit
                                                  Leitungs- und Steuerungsfunktionen
                                                  werden verteilt.

Der Leiter                                                  Der Leiter
 1. fühlt sich besser verstanden.                            1. fühlt, dass sich der persönliche
 2. findet die Arbeit in/mit der Gruppe jetzt                    Spielraum erweitert hat.
     angenehmer, nicht mehr so aufregend.                    2. fühlt nicht mehr soviel ‘Last und
 3. fühlt sich unterstützt.                                      Verantwortung’.
 4. ist beruhigt, weil einzelne Teilnehmer                   3. fühlt seine kritischen Sichtweisen
     Verantwortung übernehmen.                                   von der Gruppe eher akzeptiert.
 5. fühlt sich nicht mehr so hin- und                        4. kann leichter Unterschiede
     hergerissen.                                                zwischen den Teilnehmern
 6. stösst auf Ablehnung, wenn er kritische                      ansprechen.
     Punkte anspricht und den Frieden stört.                 5. hat weniger ‘schlechtes Gewissen’,
 7. soll sich nach den Erwartungen der                           wenn er die einzelnen
     Teilnehmer möglichst wenig absondern.                       unterschiedlich behandelt.
                                                             6. freut sich über die arbeitsfähige
                                                                 Gruppe.

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Die Team-Entwicklungs-Uhr gibt Gelegenheit, eine Standortanalyse des
Standortanalyse Ihres
Teams
                        Teams vorzunehmen. Sie sollten dazu die Uhrzeit eintragen, die dem
                        derzeitigen Zustand des Teams/der Gruppe entspricht. Nach einer ersten
                        Bestimmung der Teamzeit ist es wichtig, konkrete Belege, Beispiele und
                        Eindrücke dafür zu notieren.

                        Vielen Gruppen gelingt es nur schwer, die dargestellten Phasen zügig zu
                        bewältigen. Häufig pendelt eine Gruppe zwischen den Phasen zwei und
Hilfe von aussen als
Impulsgeber für neue
                        drei, gewöhnt sich daran und verharrt auf diesem Entwicklungsstand,
Energien                bildet Traditionen, Rituale und verfestigt Muster der Konfliktvermeidung
                        wie z.B. eine Familie, ohne sich ernsthaft zu fragen ob dies noch
                        funktional ist und wem es Nutzen bringt. Ohne Hilfe zur Selbsthilfe von
                        aussen (einer Person, die nicht selbst Teil des Systems ist) gelingt es
                        dann kaum, erfolgreich neue Impulse für die weitere Entwicklung
                        einzubringen und Energien dafür zu mobilisieren .

                        2.3.      Gruppenidentität und Teamentwicklung *)

                        Was ist Gruppenidentität?
                        Wie Unternehmenskulturen, so gibt es auch Gruppenkulturen.
                        Arbeitsgruppen haben eine unverwechselbare Identität:

                             Sie grenzen sich von anderen Gruppen ab.
Kennzeichen von              Sie regulieren und kontrollieren die Aufnahme neuer Mitglieder.
Gruppenidentität             Sie bilden eigene Traditionen und informelle Normen heraus.
                             Sie entwickeln Symbole der Zugehörigkeit (Sprache, Gestaltung der
                             Räumlichkeiten, Angleichungen in Kleidung und Auftreten usw.)

                        Wie entsteht Gruppenidentität?
                           Binnengruppe gegen Fremdgruppe:
                           Ein ‘bewährtes’ Mittel, sich seiner Eigenständigkeit zu versichern, ist
                           die demonstrative Abhebung der ‘Ingroup’ von der ‘Outgroup’, die oft
Zusammenhalt durch         soweit geht, dass ‘die anderen’ zu Gegnern erklärt werden. Die
gemeinsames
Feindbild                  Fremdgruppen können dann zu Recht schlecht oder lächerlich
                           gemacht werden und jeder Trick ist erlaubt, um über die Rivalen den
                           Sieg davonzutragen. Die Abhängigkeit von einem Feindbild
                           verdeutlicht aber, dass ein Teamgedanke im hier verstandenen Sinne
                           weit entfernt ist.
                           Rituale:
                           Es gibt eine Fülle von Ritualen, um das Wir-Gefühl und den inneren
                           Zusammenhalt der Gruppe zu sichern, z.B. das gemeinsame Feiern
Rituale schaffen
                           von Geburtstagen, Hochzeiten, Beförderungen oder den Abschluss
Stabilität                 von Projekten, gemeinsames Erzählen und Ausschmücken von
                           ‘Kriegs-Geschichten’ (wie man miteinander Spitzenbelastungen, eine
                           Krise oder Katastrophe überstanden hat, wie man höhere Vorgesetzte
                           oder andere Gruppen hat ‘auflaufen’ lassen), gemeinsam zur Kantine
                           gehen oder Kaffeepause machen. Solche Einrichtungen sichern das
                           Gefühl von Geschlossenheit und Stabilität und vermitteln den
                           sozialen Rückhalt, der in Belastungssituationen oft nötig ist. Dazu
                           gehören auch das alltägliche Hänseln und Verspotten, harmlose
                           Streiche und Witzeleien, die ein wichtiges Ventil sind, um die in
                           enger Kooperation unterdrückten aggressiven Impulse dennoch in
                           entschärfter Form loszuwerden.
                                                                                     *) in Anlehnung an Oswald Neuberger

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2.4.      Gewinnerteams

                        Belbin leitete aus seinen Forschungen folgende Ergebnisse ab:
Vorhersagegrössen für   Die beste Konstellation war das gemischte Team, in welchem alle Rollen
den Erfolg eines
Teams                   vorhanden waren und auch ausgeprägt wurden. Gut abgeschnitten
                        haben auch Teams, die ein selbstsicheres Klima entwickeln konnten.
                        Die besten Vorhersagegrössen für den Erfolg eines Teams waren:

                         -     die Eigenschaft des Leiters
                               Der erfolgreiche Leiter ist eine geduldige, aber
                               entscheidungstreffende Figur, die Vertrauen erzeugt und geschickt
                               agiert. Er dominiert nicht die Entscheidungsfindung, aber er weiss,
                               wenn die Dinge zu einer Entscheidung gebracht werden müssen
                               oder ein Meeting beendet werden muss. In der Praxis arbeitet er
                               immer mehr mit als gegen die talentiertesten Mitarbeiter der
                               Gruppe.

                         -     die Existenz eines starken ‚Plant‘ in der Gruppe
                               Gewinnerteams zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen
                               typischen ‚Plant‘ (Ideengeber) in ihren Reihen haben. Mit anderen
                               Worten, ein erfolgreiches Team benötigt ein sehr kreatives und
                               kluges Mitglied, wobei beim ‚Plant‘ die Kreativität im Vordergrund
                               steht. Konnte ein ‚Plant‘ die von ihm erwartete Teamrolle nicht
                               ausfüllen, so war dies das deutlichste Zeichen für erfolglose Teams.

                         -     eine Breite in den mentalen Fähigkeiten
                               Es stellte sich heraus, dass die Spannbreite der mentalen
                               Fähigkeiten eine gewichtige Bedeutung für das Schicksal einer
                               Gruppe hat. Die besten Resultate wurden von Gruppen mit einem
                               sehr klugen Plant, einem anderen klugen Teammitglied und einem
                               Leiter mit etwas überdurchschnittlichen mentalen Fähigkeiten
                               erreicht. Die anderen Teammitglieder hatten hingegen leicht
                               unterdurchschnittliche mentale Fähigkeiten.

                         -     eine Breite in den verfügbaren Teamrollen
                               Die Gewinnerteams konnten auch durch eine gute Streuung bei den
                               Teamrollen charakterisiert werden. Unterschiedliche Typen
                               vergrössern den Spielraum des Teams und verringern die
                               Spannungen, die auftreten, wenn sich zwei Personen um dieselbe
                               Teamrolle streiten.

                         -     eine hohe Übereinstimmung zwischen den Eigenschaften der
                               Mitglieder und ihren Verantwortungen im Team
                               In Gewinnerteams war es den Teammitgliedern möglich, ihre
                               Fähigkeiten mit ihrer Rolle im Team in Übereinstimmung zu
                               bringen.

                         -     Anpassungen nach Erkenntnis von Unausgewogenheiten
                               Da sich diese Teams ihrer Stärken und Schwächen und der von
                               ihnen nicht ausgeprägten Rollen bewusst waren und entsprechend
                               darauf reagieren konnten, kam es zu einer besseren Entfaltung ihrer
                               Möglichkeiten, und zu ihrer eigenen und der anderen Überraschung
                               gewannen sie teilweise deutlich die Wettbewerbe. Sie konnten
                               bislang nicht vorhandene Möglichkeiten kompensieren.

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3. Hilfen für den Arbeitsalltag im Team

                   3.1.      Acht Punkte für die Zusammenarbeit in Teams

                   Jede Teamdiskussion wird bestimmt durch 3 Faktoren, nämlich durch
                   das THEMA (Arbeitsziel) der Gruppenarbeit, das ICH des Einzelnen und
                   das WIR der Gruppe.
Drei Faktoren:
                                                                      THEMA
THEMA
ICH
WIR

                                                      ICH                           WIR

                   Zwischen den Anforderungen und Interessen der einzelnen beteiligten
                   Personen (ICH), der Gruppe als Arbeitsteam (WIR) und des Arbeitszieles/
                   Themas (THEMA) ist ein Gleichgewicht anzustreben.
                   Hauptaufgabe des Teamleiters - aber auch aller Gruppenmitglieder -
                   ist die Herstellung dieser optimalen Balance.
                   Dazu ist die Beachtung der folgenden 8 Punkte wichtig.

                   Achtung:

                   Die 8 Punkte sind nicht für sich im Einzelnen zu verstehen, sondern nur
                   im Zusammenhang aller Punkte. Teilweise widersprechen sie einander
                   (z.B. ‘Störungen haben Vorrang’ - ‘Es kann nur einer zur gleichen Zeit
                   reden’). Dieser Widerspruch muss ausbalanciert werden.

                   1.     Sei Dein eigener Vorsitzender
                          Bestimme selbst, wann Du reden willst; sprich oder schweig, wenn
                          Du es willst. Versuche, in dieser Gruppe und bei dieser Aufgabe das
                          zu        geben und zu empfangen, was Du selbst erhalten willst.
                          Sei Dein eigener Vorsitzender - und richte Dich nach Deinen
                          Bedürfnissen im Hinblick auf das Thema und das, was für Dich
                          wichtig ist.

                          Diese Regel soll zwei Dinge bewusst machen: Du hast die freie
Du bist wichtig!          Entscheidung und die Verantwortung, was Du aus dieser Zeit
                          machst.
                          Du brauchst Dich nicht zu fragen, ob das, was Du willst, den
                          anderen nicht passt. Sag, was Du willst, die anderen sind auch ihre
                          eigenen ‘Vorsitzenden’ und werden Dir mitteilen, wenn sie etwas
                          anderes wollen als Du.

                   2.     Experimentiere mit Deinem Verhalten
                          Frage nicht, ob Du Dich verhältst, wie Du es wirklich willst, oder ob
Probiere was!             Du Dich eigentlich anders verhalten willst, es aber nicht tust.
                          Versuche auch einmal, neues Verhalten auszuprobieren und riskiere
                          das Kribbeln, das dabei auftauchen kann.

                   3.     Beachte Deine Körpersignale
Höre auf Deinen
Körper!
                          Um besser herauszubekommen, was Du im Augenblick fühlst und
                          willst, achte auf Deinen Körper. Er kann Dir manchmal mehr über
                          Deine Gefühle und Bedürfnisse sagen als Dein Kopf.

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4.    Beachte Deine Störungen
                               Unterbreche das Gespräch, wenn Du nicht wirklich teilnehmen
Rühre Dich, wenn Dir
unwohl ist!                    kannst, z.B. wenn Du gelangweilt, ärgerlich oder aus einem
                               anderen Grund unkonzentriert bist. Ein Abwesender verliert nicht
                               nur seine Möglichkeiten in der Gruppe, sondern bedeutet auch
                               einen Verlust für die ganze Gruppe.
                               (Diese Regel muss mit Vorsicht behandelt werden: Bearbeitet eine
                               Gruppe nur noch ihre Störungen, so ist sie als Gruppe nicht mehr
                               arbeitsfähig.)

                         5.    Sage ‘ICH’ statt ‘MAN’ oder ‘WIR’
Persönlich sprechen!           Sprich nicht als ‘MAN’ oder ‘WIR’, weil Du Dich hinter diesen
                               Sätzen versteckst oder die Verantwortung nicht für das zu tragen
                               brauchst, was Du sagst. Zeige Dich als Person und sprich als ‘ICH’.
                               Ausserdem sprichst Du in ‘MAN’ oder ‘WIR’-Sätzen für andere mit,
                               von denen Du gar nicht weisst, ob sie das wünschen.
                               Sage Deine eigene Meinung (statt Fragen)
                               Wenn Du eine Frage stellst, sage, warum Du sie stellst. Eröffne dem
                               anderen Deine Vermutungen und Beweggründe. Fragen sind oft eine
Vermutungen statt              Methode, sich und seine Meinung nicht zu zeigen. Ausserdem
Fragen!
                               können Fragen oft ‘verhörend’ wirken und den anderen in die Enge
                               treiben. Äusserst Du aber Deine eigene Meinung, gibst Du ihm die
                               Möglichkeit, Dir zu widersprechen oder sich Deiner Meinung
                               anzuschliessen.

Hart aber herzlich!
                         6. Sprich direkt
                            Wenn Du jemandem aus der Gruppe etwas mitteilen willst, sprich
                            ihn direkt an und zeige ihm durch Blickkontakt, dass Du ihn meinst.

                         7. Gib Feedback (Rückmeldung)
                            Gib Feedback, wenn Du das Bedürfnis hast. Löst das Verhalten eines
                            Gruppenmitgliedes angenehme oder unangenehme Gefühle bei Dir
Gib Rückmeldung!            aus, teile es ihm sofort mit und nicht später einem Dritten. Sprich
                            zunächst von den Gefühlen, die durch das Verhalten des anderen in
                            Dir ausgelöst wurden. Versuche danach, das Verhalten des anderen
                            so genau und korrekt wie möglich zu beschreiben, damit er
                            verstehen kann, was an seinem Verhalten Deine Gefühle ausgelöst
                            hat. Du brauchst keine objektiven Tatsachen oder Beweise - auf
                            Deine subjektiven Gefühle kommt es an.

                         8. Hör ruhig zu, wenn Du Feedback bekommst
                            Wenn Du Feedback erhältst, versuche nicht gleich, Dich zu
keine Rechtfertigungs-
arien!                      verteidigen ...

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3.2.      Problemlösung und Entscheidung im Team

              Vorgestellt sei hier eine einfache Form zur Lösungssuche und
              Entscheidung im Team.

               1. Sammeln
Sammeln           Hier wird nach Problemlösungsvorschlägen gefragt. Gemäss der
                  Grünlichtphase des Brainstormings sollen hier zunächst alle
                  Vorschläge - vorerst ohne Bewertung - benannt werden. Diese
                  Vorschläge dürfen sich auf alle Aspekte beziehen: Welche
                  Verfahrensweisen anzuwenden sind, welche Personen es machen
                  sollen, wie viel Zeit dafür zur Verfügung gestellt werden kann, in
                  welcher Abfolge die Schritte aufeinander folgen sollen und
                  dergleichen mehr. Das Wichtigste dabei ist die Unzensiertheit (jeder
                  Vorschlag ist erlaubt!) der Meldungen. Der Leiter / Moderator muss
                  vorschnelle Bewertungen durch andere unterbinden. Dieser Schritt
                  ist dann beendet, wenn keine weiteren Vorschläge mehr eingehen.
                  In dieser Phase sollte man sich nicht unter unnötigen Zeitdruck
                  setzen, weil Versäumnisse sich im Folgenden immer negativ
                  auswirken. Es ist deshalb empfehlenswert, den Abschluss der
                  ersten Phase durch die Gruppe bestätigen zu lassen.
               2. Ordnen
                  Hier werden die vorher gesammelten Punkte nach übergreifenden
Ordnen
                  Aspekten geordnet. Als Gliederungsgesichtspunkte können sich
                  ergeben: inhaltliche Übereinstimmung, von den gleichen Personen
                  durchzuführen usw... Hier wird auch der logische Ablauf der
                  Verfahrensschritte festgelegt.
               3. Gewichten
                  In diesem Schritt werden die gesammelten und geordneten Punkte
Gewichten         nach ihrer Bedeutung gewichtet. Bei einfachen und überschaubaren
                  Aufgaben genügt es, die Gewichtung durch Zuruf oder
                  Handaufheben zu ermitteln. Bei komplexen, unüberschaubaren oder
                  kontroversen Aufgabenstellungen kann es jedoch empfehlenswert
                  sein, die Gewichtung mit folgendem Verfahren durchzuführen: Jeder
                  Teilnehmer erhält etwa drei bis fünf Klebepunkte. Diese Punkte
                  kann er dann einzeln oder kumuliert hinter die Aussage kleben, die
                  er für wichtig hält. Auf diese Art und Weise erhält man sehr rasch
                  einen Überblick über die Meinung der Gruppe zu diesen Aussagen.
                  Zudem hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass sie relativ frei
                  von Gruppendruck ist, da der Einzelne mehr oder minder unbemerkt
                  seine Wertungen vornehmen kann. Unbemerkter auf jeden Fall, als
                  dies durch eine öffentliche Abstimmung erfolgen kann.
               4. Alternativen suchen bzw. entscheiden
                  Die Gruppe hat nun auch, mit Hilfe der ersten drei Schritte, ein Bild
                  darüber gewonnen, wie sie über den zur Diskussion stehenden
                  Gegenstand denkt. Sie kann nun Alternativen erarbeiten, wenn ihr
                  das erstellte Bild unzureichend erscheint oder aber entscheiden, mit
Entscheiden
                  welchen Arbeitsschritten sie beginnen will. Mit Hilfe dieser vier
                  Schritte lässt sich meistens sehr rasch erfassen, welche
                  Vorgehensweise für ein anstehendes Problem die optimale ist.

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3.3.      Lösung von Konflikten in Teams

Wir kennen verschiedene (nicht immer ganz trennscharfe)
Möglichkeiten, wie Teams Konflikte lösen.

 1. Eliminierung
    Ein oder mehrere Mitglieder der Gruppe werden aufgefordert, die
    Gruppe zu verlassen. Das kann mit unterschiedlichen Mitteln
    geschehen. Mit Diffamieren, Spott, durch Kaltstellen und Ignorieren.
    Aus der Perspektive der Betroffenen verlautet dabei: ‘Wir geben
    auf’, ‘wir sind beleidigt’, ‘wir springen ab’, ‘wir bilden eine Gruppe’.
 2. Unterdrückung
    Wer die grösste Macht hat, zwingt die anderen zum Gehorsam. Eine
    Minderheit wird mit allen Mitteln beherrscht und in Abhängigkeit
    gehalten. Umgekehrt kann man sagen, dass sich die schwächere
    Gruppe unterwirft und unter dem Druck der Macht Gehorsam
    leistet.
 3. Trennung der Konfliktpartner
    Unüberwindliche Gegensätze können Vorgesetzte dazu veranlassen,
    die Streithähne zu trennen. Zuweilen wählen diese selber diesen
    Ausweg. Diese Konfliktisolierung funktioniert nur dann, wenn es
    Aufgabenstellung und räumliche Gegebenheiten zulassen.
 4. Zustimmung
    Die Mehrheit herrscht zwar, aber die Minderheit leidet nicht unter
    dem Gefühl einer Unterlegenheit und gibt ihre Zustimmung.
 5. Kompromiss
    Wenn die streitenden Parteien etwa gleich stark sind, werden
    Konflikte häufig auf diesem Wege gelöst. Jede Partei macht der
    anderen soviel Zugeständnisse, dass der Bestand der Gruppe nicht
    gefährdet ist. Die Notwendigkeit, derartige Zugeständnisse zu
    machen, wird von den Beteiligten eingesehen, löst aber keine
    grosse Befriedigung aus.
 6. Allianz
    Die Parteien geben nichts von ihrem Standpunkt oder Besitz auf,
    schliessen aber aus Klugheit ein Bündnis, um ein bestimmtes
    gemeinsames Ziel zu erreichen. Der Konflikt bleibt vollbewusst. Er
    wird sozusagen nur auf Eis gelegt, bis das angestrebte Ziel
    erreichbar ist. Erweist sich der Konflikt auch dann noch als
    unverändert aktuell, lebt er von neuem auf.
 7. Vermeidung von Missverständnissen
    Viele Konflikte - vor allem in Organisationen - entstehen aus
    mangelnder Kommunikation. Man kennt die Gründe und
    Vorschriften nicht, die andere bewegen und zwingen, so zu
    handeln, wie sie handeln. Werden diese bekannt gegeben, wird
    vielen Konflikten der Missverständnisgrund entzogen.
 8. Aktive Konfliktvermeidung
    Im Unterschied zum passiven Ausblenden und Vermeiden, ist hier
    folgendes gedacht: Allein dadurch, dass die Konflikte im Vorhinein
    mit denen besprochen werden, die von (unvermeidlichen)
    Änderungen betroffen werden / sind, lassen sich
    Einstellungsänderungen erreichen. Oft werden dann auch weniger
    konfliktträchtige Alternativen für die Konfliktlösung gesucht.

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9. Integration
                       Diese Form der Konfliktlösung ist die reifste, aber auch die
                       seltenste. Widersprechende Meinungen werden diskutiert,
                       gegeneinander abgewogen und neu formuliert. Die Gruppe
                       erarbeitet als Ganze eine Lösung, die alle befriedigt und die oft
                       besser ist, als jeder der vorangegangenen Teilvorschläge.

                   An der Art, wie ein Team ihre Konflikte bewältigt, erkennen wir den
                   Grad ihrer Reife, ihres Entwicklungsstandes.

                   Die Chancen, Konflikte integrativ, d.h. unter Einbeziehung des
Konflikte in den   Problemlösepotentials des Teams regeln zu können, steigt, wenn die
Teamalltag         Teammitglieder dabei folgendes beachten:
integrieren
                    1. Konflikte nicht als zu beseitigende Störungen zu bewerten, sondern
                       als wichtige Informationen und unerlässliches Potential zur
                       Weiterentwicklung von Personen, Gruppen und Aufgaben.
                    2. Insbesondere als Leiter bei solchen Auseinandersetzungen aktiv
                       zuhören (kontrollierter Dialog), d.h. wirklich an der Meinung des
                       anderen interessiert sein, anstatt im ‘Ja, aber’ die eigene gelten zu
                       lassen.
                    3. Selber das Prinzip der optimalen Offenheit anwenden, d.h. offene
                       und ehrliche Ich-Botschaften senden.
                    4. Die Bedürfnisse, Interessen der anderen ernstnehmen und
                       respektieren.
                    5. Anderen mit Vertrauen begegnen. Misstrauen macht uns immer
                       mehr abhängig von immer weniger Information. Deshalb kann der
                       Misstraute nur schwer das Misstrauen des anderen abbauen.
                    6. Offenheit für neue Informationen, andere Sicht- und Vorgehens-
                       weisen. Dazu gehört auch, die Unsicherheit ertragen zu können, die
                       mit dem Beschreiten bislang unbekannter Wege verbunden sind.
                    7. Entschiedene Weigerung, das Problem ausschliesslich durch Druck
                       lösen zu wollen.

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