Tesla erkämpft sich seinen Platz in der Oberklasse - Uni-DUE

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Tesla erkämpft sich seinen Platz in der Oberklasse - Uni-DUE
Autoindustrie
Tesla erkämpft sich seinen Platz in der Oberklasse
Von Michael Heller 10. Juli 2015

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zweifelt an der Strategie der
etablierten Autobauer, die auf den Plug-in-Hybrid setzen. Er findet Tesla
vorbildlich.

                                                                       450 Kilometer
                                                                       weit kommt der
                                                                       Tesla – ein
                                                                       gutes Argument
                                                                       für das
                                                                       Elektrofahrzeug.

Stuttgart - Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR – Center
Automotive Research an der Uni Duisburg-Essen, beobachtet die Anstrengungen der
Industrie zur Umrüstung auf nachhaltige Mobilität mit Skepsis. Bei den Verkäufen von
reinen Elektroautos und von Plug-in-Hybriden sei nur wenig Schwung zu erwarten,
schreibt Dudenhöffer in einem Papier, und hat dabei vor allem Mercedes, BMW & Co. im
Blick: „Es scheint, als wären die Oberklasse-Autobauer in einer Sackgasse unterwegs.“
Als Vorbild präsentiert Dudenhöffer den kalifornischen Newcomer Tesla. Die Erfolge von
Tesla weisen nach Ansicht des CAR-Direktors darauf hin, dass sich die Plug-in-Hybrid-
Technik, die von den großen Herstellern als Königsweg Richtung Elektromobilität
betrachtet werden, als Holzweg erweisen könnte. Dudenhöffer: „In die Plug-in-Hybrid-
Technik sind hohe Entwicklungskosten geflossen. Die Verkäufe der Fahrzeuge laufen
dagegen auf homöopathischer Dosis.“ Das reine Elektroauto Tesla stößt bei (begüterten)
Kunden hingegen auf Begeisterung und hat regelrecht Kultstatus. „Der Verkaufserfolg von
Tesla könnte damit zur Fallstudie werden, dass die Plug-in-Technik eine Fehlinvestition
ist“, glaubt der Autoexperte. Mit dem Auto kommt ein Fahrer bis zu 450 Kilometer weit,
was manches Vorurteil gegenüber reinen E-Autos widerlegt.

Im ersten Halbjahr 2015 hat Tesla weltweit etwa 22 500 Fahrzeuge seines einzigen
Modells Tesla S verkauft. Das entspricht einem Plus von 54 Prozent. Porsche, Audi und
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Mercedes gelingt es nach Dudenhöffers Einschätzung nur schwer, Kunden für ihre Plug-
in-Hybrid-Autos zu finden. Er glaubt, dass es sich bei der Luxusauto-Kundschaft auszahlt,
konsequent auf die Innovation Elektroauto zu setzen. Dies zeigen aus seiner Sicht die
Verkäufe in Märkten wie Deutschland, der Schweiz und den USA. In Deutschland rangiert
der Tesla S in der Oberklasse gemessen an den Absatzzahlen für die Monate Januar bis
Mai 2015 auf dem ersten elften Platz. In der Schweiz rangiert das Auto auf dem vierten
Platz und in den USA sogar auf Platz zwei.

Für bemerkenswert hält es Dudenhöffer auch, dass das Unternehmen trotz seiner
überschaubaren Größe und Finanzkraft nicht nur Autos baut, sondern auch ein Netz von
Batterie-Schnellladestationen aufbaut. Dudenhöffer: „ Auch das zeigt, den Mut und die
Innovationsfähigkeit des Unternehmens, die offensichtlich von Luxuskäufern belohnt wird.“
In Deutschland missfällt dem Experten, dass die Autoindustrie verstärkt auf konventionelle
Fahrzeuge mit steigenden PS-Zahlen und auf schwere und durstige Geländewagen setzt.
Das CAR-Institut hat ausgerechnet, dass die durchschnittliche Motorstärke von Neuwagen
in Deutschland mittlerweile 143 PS (105 KW) beträgt. Hält der gegenwärtige Trend an,
dann wird im Gesamtjahr bei den Zulassungen die Marke von 600 000 Geländewagen
erreicht werden; damit wäre jeder fünfte Neuwagen ein Geländewagen.

Reissender Absatz                                                            09. Juli 2015

Tesla lehrt Luxus-
Autobauer das Fürchten
Tesla Motors steigert seinen Absatz im Vergleich zum Frühjahr
2014 um 54 Prozent. Porsche und Co. seien daneben konzeptlos, so
ein Automobilexperte.
Die sportlichen Elektroautos von Tesla sind auf Schweizer Strassen keine Seltenheit
mehr: In den ersten fünf Monaten dieses Jahres war der Tesla S mit 385 Fahrzeugen
die meistverkaufte Oberklasse-Limousine in der Schweiz. Weltweit hat das US-
amerikanische Unternehmen im dritten Verkaufsjahr 21'552 Fahrzeuge seines
Modells Tesla S auf die Strassen gebracht – das sind 54 Prozent mehr als in den
Vorjahresmonaten, wie eine soeben erschienene Studie des Center Automotive
Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen belegt.

Längerfristig machten die neuen Elektroautos den altbekannten Oberklasse-
Autobauern wie Porsche, Audi oder Mercedes den Markt streitig, schreibt der
renommierte Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer. Heute führen Letztere zwar
noch blendende Gewinne ein, spätestens nach 2020 – wenn der CO2-Verbrauch
deutlich gesenkt werden müsse – hätten sie aber das Nachsehen. «Keiner der
Tesla erkämpft sich seinen Platz in der Oberklasse - Uni-DUE
konventionellen Autobauer scheint ein Rezept zu haben», so Dudenhöffer in einer
Mitteilung.

Der Tesla S wurde in Europa in den ersten Monaten dieses Jahres so oft verkauft wie nie zuvor.

Neues Modell X: Kassenschlager

Bei Tesla plant man aber weiter in die Zukunft: Trotz überschaubarer
Unternehmensgrösse und Kapital baut Tesla Motors sein Schnellladenetz aus. «Auch
das zeigt den Mut und die Innovationsfähigkeit des Unternehmens, die offensichtlich
von Luxuskäufern belohnt werden», so Dudenhöffer.

Das für diesen Herbst angekündigte dritte Tesla-Fahrzeug Model X crossover soll laut
CEO Elon Musk den Absatz des Fahrzeugherstellers verdoppeln. Über 20'000
Vorbestellungen seien für das neue Modell bereits eingegangen, schreibt «Business
Insider UK».

Tesla erhofft sich mit seinen drei Modellen – Roadster, Model S und Model X – im
Jahr 2020 rund 500'000 Fahrzeuge auf die weltweiten Strassen zu bringen.

Die Welt kompakt

Tesla fährt davon
Die Strategie von Elon Musk geht auf. Model S verkauft sich immer
besser
Tesla erkämpft sich seinen Platz in der Oberklasse - Uni-DUE
Für ein Treffen mit Elon Musk muss man sich warm anziehen – noch wärmer als sonst bei
Gesprächen mit Konzernchefs. Schließlich diktiert der 44-Jährige den Medien Sätze in den
Block wie: "Ich will auf dem Mars sterben. Und das nicht bei der Landung." Oder er fordert
seine Mitarbeiter auf, endlich wieder an den Wochenenden zu arbeiten. "Geschlafen wird
unter dem Schreibtisch. Wir sind nachlässig geworden." Das meint er ernst. Und dann ist da
noch seine Ex-Frau, Jennifer Musk, die öffentlich verkündet: "Elon hat riesige Eier aus Stahl."
In angelsächsischen Ländern ist das eine Respektbekundung. Der Mann muss also knallhart
sein.

Aber dann sitzt da beim Termin ein jungenhafter Mensch, der viel lacht. Einer, der das edle
Menü einfach zur Seite schiebt und Currywurst mit Pommes bestellt. "Wenn man in Berlin ist,
muss man das doch probieren", sagt er. Der bescheiden daherkommt, witzig und schlagfertig
ist und Dinge sagt wie: "Der größte Fehler, den Menschen machen können, ist es,
konstruktive Kritik zu ignorieren." Musk genießt viel lupenreine Verehrung – muss aber auch
einiges an Kritik einstecken. Als Internetunternehmer hat er mit dem Verkauf von Paypal ein
Vermögen gemacht. Heute ist er Chef der Firmen Space X (Raumfahrt), Solar City
(Sonnenenergie) und Tesla Motors (Elektroautos). Für viele ist der gebürtige Südafrikaner
ein Visionär – für manche aber auch einfach ein Phantast.

Mit Tesla zum Beispiel, dem Hersteller von Edel-Elektroautos, hat Musk viel vor. Aber bis
heute hat das 2003 gegründete Unternehmen keinen Cent verdient. Der Aktienkurs steigt
steil, aber eine Dividende können die Anleger auf Jahre nicht erwarten. "Was reinkommt,
wird sofort und komplett ins Unternehmen gesteckt", heißt es bei Tesla. Die Chefs der
großen Automobilkonzerne schwanken zwischen Bewunderung und Geringschätzung. Es ist
nicht so lange her, dass Tesla an der Pleite vorbeigeschrammt ist.

Doch langsam dreht sich der Wind. Tesla verzeichnet mit seinem Model S nicht nur
sprunghaft steigende Absatzzahlen und Verkaufsrekorde. In einigen wichtigen Märkten hat
der E-Autobauer die erfolgsverwöhnten deutschen Premiumhersteller bereits abgehängt.
Beispiel USA, dem neben China größten Automarkt der Welt: Dort hat Tesla nach
Berechnungen der Autoexperten des CAR-Center Automotive Research an der Universität
Duisburg-Essen im ersten Halbjahr 10.200 Stück des Model S verkauft. In der Liga der
Oberklasse-Autos lag damit nur noch die S-Klasse von Mercedes (10.580) vor Musks Model
S.

Auf den folgenden Plätzen in den USA kommen erst einige Edel-Cadillacs, dann Range
Rover (9166). Die 7er-Serie von BMW brachte es in den ersten sechs Monaten gerade mal
auf 5223 Fahrzeuge, der Porsche Cayenne wurde 8003-mal verkauft, der Audi A7 3376-mal,
vom A8 wurden 2517 Stück abgesetzt. Seit der Markteinführung im Juni 2012 konnte Tesla
damit bis dato mehr als 50.000 Model S allein in den USA an die Kunden bringen. Weltweit
hat Tesla die Verkäufe des Model S im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 54
Prozent oder 7516 Fahrzeuge auf 21.552 Fahrzeuge gesteigert. Das sind natürlich Peanuts
im Vergleich mit deutschen Autokonzernen. BMW beispielsweise, die Nummer eins unter
den Premiumautobauern und alles andere als ein Stückzahlenriese, hat im vergangenen
Jahr insgesamt mehr als zwei Millionen Autos verkauft. Das allerdings mit mehreren
Baureihen und den drei Marken BMW, Mini und Rolls Royce. Der Erfolg von Tesla ist umso
bemerkenswerter, da er nur mit einem Modell errungen wurde und das mit einem, das schon
im dritten Jahr verkauft wird – der Reiz des Neuen ist also weg.

Der ist aber nicht unerheblich für eine Kundschaft wie die Teslas, die sich als technische
Avantgarde sieht. Zudem schwächt sich der Hype um Elektroautos weltweit ab. Dennoch
scheint Musk mit seinem Konzept, auf reine Elektroautos zu setzen, voll ins Schwarze zu
treffen. Im Vergleich mit den Plug-in-Fahrzeugen, also Autos mit Verbrennungs- und an
Steckdosen ladbaren E-Motoren wie etwa dem Porsche Panamera und Cayenne, der
Mercedes S-Klasse Plug-in-Version, aber auch Kompaktklasse-Fahrzeugen wie dem Audi
Tesla erkämpft sich seinen Platz in der Oberklasse - Uni-DUE
A3 etron oder Golf GTE entwickeln sich die Verkäufe des reinen Elektroautos Tesla S um
Quantensprünge besser. "Tesla könnte der Beweis werden, dass die Plug-in-Technik der
falsche Weg ist, obwohl die konventionellen Autobauer diese Technik zu ihrem Königsweg
machen wollen", sagt CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer. Wobei man sagen muss: Wer
einen Tesla besitzt, kann sich vermutlich locker noch ein zweites Auto leisten, also eines mit
Verbrennungsmotor für die ganz langen Strecken. Der Basispreis des Model S liegt in
Deutschland je nach Leistung – und Reichweite (bis zu 502 Kilometer nach EU-Fahrzyklus) –
zwischen 80.000 und 111.200 Euro.

Das gilt zwar vermutlich auch für die Besitzer von Oberklassemodellen der deutschen
Hersteller, die in der Liga des Model S antreten. Allerdings muss Mercedes, BMW oder Audi
eben auch Lösungen für die kleineren Baureihen entwickeln. Und dort gibt es Käufer, die
zwar mit E-Motoren fahren wollen, aber eben auch längere Strecken. Die sich aber kein
zweites Auto leisten wollen oder können. Für die ist derzeit der Plug-in die einzige Lösung.
Dennoch gibt es immer mehr zahlungskräftige Kunden, die voll auf Elektroautos setzen.

Strom

Boom: Wie Tesla die Schweiz erobert
Verkaufsschlager Tesla: Der US-Elektrobauer ist in der Schweiz im
ersten Halbjahr 2015 die meistverkaufte Oberklasse-Limousine. Dabei
unternimmt der Konzern einiges, um den Erfolg zu befeuern.
Von Karen Merkel
09.07.2015

Tesla triumphiert im Premiumsegment. Im vergangenen Jahr konnte sich der
Elektroautobauer aus den USA erstaunlich gut gegenüber deutschen Nobelkarossen
durchsetzen. Dieses Jahr überholt Tesla sich selbst – und zeigt, dass die guten
Zahlen kein Strohfeuer waren. Das zeigen Berechnungen des CAR Center
Automotive Research in Duisburg für handelszeitung.ch.

Vor allem in der Schweiz legt Tesla nochmals deutlich zu: Das beliebte Modell S
wurde von Januar bis Mai 385 Mal verkauft. «Damit war Tesla die meistverkaufte
Oberklasse-Limousine in der Schweiz», sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-
Institut. Vergangenes Jahr musste sich der Konzern von Milliardär Elon Musk im
ersten Quartal noch der Mercedes S Klasse geschlagen geben. Im Gesamtjahr stand
das Modell S bereits auf Platz eins, wie die CAR-Zahlen zeigen.

In diesem Jahr legen die Verkäufe noch an Tempo zu: Tesla hat bis Mai nur knapp
100 Fahrzeuge weniger verkauft als 2014 gesamt. Dudenhöffer sagt: «Schon jetzt ist
klar, dass Tesla seine Verkäufe aus dem Jahr 2014 in der Schweiz deutlich
übertreffen wird.»
Tesla erkämpft sich seinen Platz in der Oberklasse - Uni-DUE
Tesla baut Ladestationen-Netz aus
Das Tesla Modell S bildet eine Ausnahme, denn der Verkauf der meisten E-Modelle
läuft schleppend. Benzinbetriebene Sportwagen und SUV sind deutlich populärer.
Doch es war klug von Konzernchef Musk, auf ein Premiummodell zu setzen: In
günstigeren Kategorien spielt der höhere Preis von Elektrofahrzeugen gegenüber
vergleichbaren Benzinern eine grössere Rolle.

Tesla Modell S: Eine Ausnahme, denn der Verkauf der meisten E-Modelle läuft schleppend.

Um den Erfolg von Tesla zu befeuern, tut der Konzern einiges, um die grösste
Schwachstelle von Elektrofahrzeugen auszuräumen: Das Tanken ist heute noch an
wenigen Orten möglich. Tesla hat sein eigenes Netzwerk von sogenannten
Supercharger-Stationen innert zwei Jahren auf mittlerweile 164 in Europa ausgebaut.
Wie im Sommer 2014 angekündigt, wurde auch das Netz in der Schweiz erweitert:
Acht Stationen gibt es jetzt, weitere sollen bis Ende Jahr dazukommen. In dieser
Woche wurde die erste Station in Spanien in Betrieb genommen.

In 45 Minuten auf 80 Prozent Leistung
Tesla-Fahrzeuge können auch herkömmliche Stromtankstellen anzapfen, von denen
es laut dem Verzeichnis «Lemnet» über 900 in der Schweiz gibt. Alternativ kann der
Sportwagen auch privat geladen werden. Allerdings sind die Ladezeiten dort und an
herkömmlichen Strom-Zapfsäulen erheblich länger. An den Supercharger-Stationen
dauert es nach Konzernangaben «nur» noch 45 Minuten, bis die Batterie 80 Prozent
Leistung erreicht. Im Vergleich zum Betanken eines Benziners ist das allerdings nach
wie vor eine Geduldsprobe.

Doch die Strategie von Tesla geht auf: Bei den «echten» Verkäufen von Oberklasse-
Limousinen steht das Elektroauto im ersten Halbjahr 2015 sogar in Deutschland weit
vorn in der Liste. Nur Mercedes und Audi muss Tesla sich laut CAR-Institute
geschlagen geben. Dabei wurden allein die Verkäufe an Privat- und Firmenkunden
betrachtet. Nimmt man die Zulassungen auf Autobauer, Autohändler und Vermieter
hinzu, fällt Tesla zurück. Hier haben die deutschen Hersteller deutliche Vorteile
gegenüber Importeuren.

Plus von 13 Prozent in den USA
Im Heimatmarkt und zugleich wichtigsten Premiummarkt der Welt kann Tesla sich
dagegen stärker durchsetzen: Der Autobauer hat in den ersten sechs Monaten des
Jahres 10'200 Fahrzeuge verkauft, das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein
Plus von gut 13 Prozent. Im Gesamtvergleich steht Tesla auf Platz zwei, allein
Mercedes verkaufte von seiner S Klasse noch knapp 400 Fahrzeuge mehr.

Trotz der guten Zahlen für Tesla: Eine Baustelle dürfte Konzernchef Elon Musk
Sorge bereiten. China ist für Dudenhöffer der Schlüsselmarkt für den Konzern, auch
in der Konkurrenz zu den deutschen Autobauern. Diese haben dort wichtige Kunden
und ein starkes Premium-Image aufgebaut. Im vergangenen Jahr deutete sich an,
dass Importzölle für Elektroautos fallen könnten, was Tesla beflügelt hätte. Das ist
bis jetzt aber nicht passiert.

«In China ist Tesla schlecht unterwegs»
«In China ist Tesla schlecht unterwegs», lautet darum Dudenhöffers Urteil. Man habe
auch den China-Chef ausgewechselt. «E-Autos erhalten in China nur Subventionen,
wenn die Autos lokal produziert sind. Das kann Tesla bis heute nicht.» Das Ergebnis:
Die rund 12'000 Elektroautos, die im ersten Quartal in China verkauft wurden, sind
fast ausschliesslich Fahrzeuge von chinesischen Autobauern.

10.07.2015    Elektroauto Model S mischt Europas Oberklasse auf

Wie Tesla Deutschlands Luxus-Autobauer
ärgert

       Von Wilfried Eckl-Dorna
Bis vor kurzem taten Deutschlands große Autohersteller den kalifornischen
Elektroauto-Pionier Tesla Motors als etwas großspurigen, aber eher harmlosen David
unter Goliaths ab. Die Elektrolimousine Model S, so lautete die Meinung vieler
Manager, sei zwar technisch durchaus interessant. Doch letztlich, so glaubten viele,
habe das Auto in Europa keine Chance gegen die PS-starke Vierer-Phalanx aus
Mercedes, BMW, Audi und Porsche.
All jenen, die Tesla lange als schrägen Nischenanbieter betrachtet haben, dürfte die
jüngste Studie des Branchenkenners Ferdinand Dudenhöffer kräftig zu denken geben.
Zwar sind die absoluten Verkaufszahlen von Tesla nach wie vor gering: Im ersten
Halbjahr verkauften die Kalifornier weltweit 21.600 Fahrzeuge - eine Zahl, die
Porsche alleine im Monat Juni erreichte.

Doch die deutschen Luxusauto-Hersteller walzen auf ein großes Problem zu: Zwar
werfen ihre Oberklasse-Limousinen und Nobel-Geländewagen satte Gewinne ab.
Doch bis 2020 müssen sie ihren CO2-Verbrauch deutlich senken. Das fällt ihnen
zunehmend schwerer, da ihre Kunden am liebsten PS-starke Autos und SUVs kaufen.
Elektroautos und Plug in-Hybridfahrzeuge hingegen scheuen die Autokäufer wegen
des hohen Preises und einer Ladeinfrastruktur, die nach wie vor in den Kinderschuhen
steckt.

Was den Deutschen nicht gelingen mag, schafft Tesla scheinbar mühelos: Nämlich
wohlhabende Autokäufer davon zu überzeugen, dass emissionsfreies Fahren nicht nur
gut fürs Selbstbild als nachhaltig denkender Erfolgsmensch ist, sondern auch noch
Spaß macht.

Dudenhöffer: Tesla Model S auf Platz 3 der deutschen Oberklasse-Zulassungen

Tesla verkauft seine Fahrzeuge in Deutschland ohne staatliche Subventionen und
winkt als Draufgabe mit Gratis-Schnelladestationen. Trotz Preisen ab 70.000 Euro
kommt Tesla auch in Deutschland den Platzhirschen nahe, argumentiert Dudenhöffer
nun - und untermauert das mit Zahlen.

Er nimmt sich dazu die Neuzulassungen für Oberklasse-Fahrzeuge vor und bereinigt
diese um Zulassungen auf Autohersteller, Autohändler und Vermieter. Über diese
Vertriebskanäle komme zwar ein Großteil der Oberklasse-Fahrzeuge auf den Markt,
argumentiert Dudenhöffer. Doch aufgrund ihrer Konzernzentralen und Händler seien
die deutschen Autobauer dabei deutlich im Vorteil gegenüber Importeuren.
Dudenhöffer betrachtet deshalb die bereinigten, seiner Diktion nach "echten Verkäufe"
der Oberklasse-Limousinen in Deutschland von Januar bis Mai 2015. Tesla kam in den
ersten vier Monaten auf 414 solcher Neuzulassungen - und reiht sich damit hinter
Mercedes S-Klasse (1441 Zulassungen) und Audi A8 (730 Zulassungen) auf Platz drei
ein.
BMWs 7er-Reihe kam bis Mai nur auf 310 solcher Zulassungen, was Dudenhöffer
auch mit dem anstehenden Modellwechsel des bayerischen Luxuswagens erklärt. Doch
Teslas Model S schlägt in Dudenhöffers Statistik bereits deutlich so prominente
Mitbewerber wie den VW Phaeton (409) oder den Porsche Panamera (330).

In der Schweiz führt Tesla die Oberklasse bereits an - in Dänemark mit weitem
Abstand

In einigen Nachbarländern Deutschlands fährt Tesla ganz vorne in der Oberklasse mit.
Etwa in der Schweiz, ein zwar kleiner, aber für Oberklasse-Autos durchaus
interessanter und lukrativer Markt. Dort schlug Tesla im ersten Halbjahr 2015 die
direkten deutschen Oberklasse-Konkurrenten sogar um Längen, zeigen Zahlen des
Importeurs-Verbands Auto Schweiz: Das Model S hielt von Januar bis Juni bei 638
Neuzulassungen, Mercedes S-Klasse lag bei 415 Neuzulassungen.

Audis A8, der 7er-BMW und Porsches Panamera kamen bei den Eidgenossen im
vergangenen Halbjahr auf nur zweistellige Zulassungszahlen, BMWs 6er und der Audi
A7 waren knapp dreistellig. Und das schaffte Tesla, obwohl es in der Schweiz - wie
auch in Deutschland - kaum staatlichen Zuschüsse beim Kauf eines Elektroautos gibt.
Bei dem nördlichen Nachbarn Dänemark, ebenfalls ein eher wohlhabendes Land, fällt
der Unterschied noch deutlich krasser aus. Die Dänen fördern Elektroautos, indem sie
die Zulassungssteuer beim Kauf von Stromern komplett erlassen - und die ist
üblicherweise saftig. Denn die Dänen schlagen bei der Zulassung bis zu 180 Prozent
auf den Neuwagenpreis als Abgabe drauf. So ist auch zu erklären, dass Teslas Model S
im ersten Halbjahr auf 511 Neuzulassungen kam - während Oberklasse-Fabrikate
deutscher Hersteller Mühen hatten, auf zweistellige Zulassungszahlen zu kommen.
In den USA hat Tesla im ersten Halbjahr knapp über 10.000 Stück seines Model S
verkauft. Nur Mercedes S-Klasse lag da noch etwas darüber, die Oberklasse-
Limousinen von Porsche, BMW und Audi ließen die Kalifornier bereits deutlich hinter
sich.

Die Schweizerische Großbank Credit Suisse hat Teslas jüngste Performance
überzeugt. Anfang Juli lobte deren Analyst Dan Galves die Halbjahres-Verkaufszahlen
der Kalifornier, die seine eigenen optimistischen Schätzungen und die des Marktes
übertroffen hätten. Auch das Geschäft in China dürfte Tesla verbessert haben, meinte
Galves - und bewertete die Tesla-Aktie deshalb als "Outperform".

Tesla ist kein vollwertiger Konkurrent für die Deutschen - noch

Noch ist es allerdings zu früh, um Tesla als vollwertigen Konkurrenten des deutschen
Nobelauto-Quartetts aus Mercedes, BMW, Audi und Porsche zu bezeichnen. Denn
Tesla produziert nach wie vor nur ein einziges Modell, während jeder deutsche Nobel-
Hersteller für sich genommen auf mindestens sechs Baureihen kommt. Die Kalifornier
unter der Führung des charismatischen Unternehmers Elon Musk haben zuletzt zudem
den Start ihres Strom-SUVs Model X mehrfach verschoben, nun soll es im Herbst so
weit sein.
Das kompaktere und deutlich günstigere Model III ist zwar angekündigt, Prototypen
des Autos gab es aber noch nie zu sehen. Vor wenigen Wochen warf Teslas
langjähriger Finanzchef das Handtuch. Es läuft also längst nicht alles rund bei Tesla -
auch wenn Musk (mehr über ihn erfahren sie in unserem Quiz) öffentlich stets vor
Optimismus sprüht.

Doch beeindruckend ist es allemal, dass die Verkaufszahlen des Model S auch im
dritten Jahr nach seiner Markteinführung nicht abflachen, sondern deutlich steigen. Im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte Tesla von Januar bis Juni seine weltweiten
Verkaufszahlen um satte 54 Prozent steigern - und fünfstellige Verkaufszahlen hätten
viele deutsche Hersteller für ihre teuren Plug-in-Hybride oder Elektroautos wohl auch
gerne.

Tesla piesackt die deutschen Autohersteller also zunehmend dort, wo es ihnen
besonders wehtut: In der prestige- und margenträchtigen Oberklasse - und das noch
dazu in den wichtigen Märkten Europa und den USA, die sie gerne als ihre
ursprünglichen Stammmärkte bezeichnen.

Kein Wunder also, dass die Entwickler bei allen vier großen deutschen Luxusmarken
fieberhaft an einem echten Tesla-Fighter arbeiten. Doch vor 2019 wird das bei den
meisten wohl nichts werden. Audi will seinen Elektro-Jäger immerhin schon vor 2018
präsentieren. Doch mit dem sprichwörtlichen "Vorsprung durch Technik" wird es dann
wohl nichts mehr.

AUDI, BMW UND MERCEDES

Wie Tesla die Deutschen ärgert
Autor: Bay Datum: 09.07.2015

Der Mercedes S-Klasse, der Audi A8 und der 7er BMW sind die
Geldmaschinen ihrer Konzerne. Doch US-Konkurrent Tesla gewinnt
Stück für Stück Marktanteile in der Oberklasse. Bisher fehlt den
Deutschen die passende Antwort.
Düsseldorf. Die deutschen Absatzzahlen von Tesla wirken auf den ersten Blick ernüchternd.
Mit 696 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr hat der US-Elektropionier auf dem
deutschen Automarkt immer noch einen vergleichsweise kleinen Marktanteil von 0,04 Prozent.
Von den 1000 verkauften Fahrzeugen im Monat, die Firmenchef Elon Musk beim Marktstart
als Ziel ausgab, ist man noch ein gutes Stück entfernt.
Doch ein Misserfolg sind die Halbjahreszahlen trotzdem nicht. Mit nur einem Modell sind die
Fortschritte von Tesla in Deutschland durchaus beachtlich. Insbesondere wenn man in
Betracht zieht, dass die Tesla-Zahlen nicht durch Eigenzulassungen geschönt werden wie bei
der Konkurrenz und das Vertriebsnetz deutlich kleiner ausfällt. Im Vergleich zum Vorjahr
konnten die Verkäufe des Model S im ersten Halbjahr deutlich zulegen, alleine im Juni um 110
Prozent.
Damit rückt Tesla näher an die Marktführer in der Oberklasse, wie Porsche 911 und Cayenne,
die Mercedes S-Klasse und den Audi A8. Ambitionierte Modelle wie den Jaguar F-Type und
den Maserati Ghibli kann Tesla im ersten Halbjahr bereits hinter sich lassen. Mit einem
Modell verkaufen die Amerikaner in Deutschland mittlerweile rund 10 Prozent so viele
Fahrzeuge wie Branchenprimus Porsche mit seiner gesamten Modellpalette. Im Juni
verkaufte sich das Model S in Deutschland sogar besser als der auslaufende 7er von BMW
und der Porsche Panamera.
Für die deutschen Hersteller sind die jüngsten Zahlen eine Warnung. „Es ist eine riskante
Wettbewerbsstrategie, Tesla auf die leichte Schulter zu nehmen“, sagt Automobilexperte
Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Center of Automotive Research (CAR) der Universität
Duisburg-Essen. Denn die Amerikaner werden für die deutschen Premiumhersteller
zunehmend zum Ärgernis. In der Oberklasse sind die Margen immer noch deutlich höher als
in anderen Segmenten. Und die großen deutschen Autobauer haben dem Model S derzeit
wenig entgegenzusetzen.
Weltweit konnten die Verkäufe des Model S im ersten Halbjahr um 54 Prozent auf 21.500
Fahrzeuge zulegen. Auf dem Heimatmarkt USA setzt das Model S längst zum
Überholmanöver an. Nach 10.200 verkauften Fahrzeugen in den ersten sechs Monaten dürfte
es die S-Klasse schon im Laufe des Jahres als meistverkauftes Oberklasse-Modell in den USA
ablösen. In der Schweiz landen nur der Porsche 911, der Porsche Cayenne und der Range
Rover Sport vor Tesla. Und das obwohl die Schweiz keine Subventionen für Elektroautos zahlt.
In Märkten wie Norwegen und den Niederlanden, wo der Kauf staatlich gefördert wird, landet
Tesla längst vor den Deutschen.
Für Autoprofessor Dudenhöffer sind die Erfolge von Tesla in der Oberklasse auch ein Hinweis
darauf, dass sich die Plug-in-Hybrid-Offensive der deutschen Premiumautobauer am Ende als
eine    teure     Fehlinvestition   entpuppen      könnte.   „Es    besteht   die     große
Gefahr, dass die Premiumhersteller in die falsche Technologie investiert haben“, so
Dudenhöffer. Beim Absatz fallen die halbelektrischen Varianten des Porsche Panamera, des
Porsche Cayenne und der Mercedes S-Klasse noch deutlich hinter Tesla zurück. Selbst
kompakte Modelle mit Plug-in-Hybrid wie der Audi e-tron und der Golf GTE verkaufen sich
ohne Eigenzulassungen schlechter als Model S.
Porsche und Audi sollen darum bereits an einem rein elektrischen Tesla-Killer arbeiten. Doch
vor dem Jahr 2018 dürfte keines der Modelle auf den Markt kommen. Bis dahin bleibt Tesla
auch international unangefochten in der elektrischen Oberklasse.

09.07.2015 - Florian Söllner

Keine Kompromisse BMW und Mercedes! Experte fordert
Mut wie Tesla
Tesla setzt konsequent auf das reine Elektroauto. BMW und Co versuchen hingegen den alten
Verbrenner nicht ganz aufzugeben und die wartungsintensivere Hybrid-Technik zu etablieren.
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zufolge könnte sich das als falsche Entscheidung
herausstellen. Die Verkäufe der Plug-In Hybrid-Fahrzeuge würden auf homöopathischer
Dosis laufen während sich das reine Elektroauto mit Tesla hoher Kundenbegeisterung erfreue.
“Der Verkaufs-Erfolg von Tesla könnte zur Fallstudie werden, dass die Plug-In Technik eine
Fehlinvestition ist“, so Dudenhöffer.

Es scheine, als seien die Oberklasse-Autobauer in einer Sackgasse unterwegs. „Heute
blendende Gewinne, noch mehr PS und noch mehr SUV und morgen – etwa nach dem Jahr
2020 - muss der CO2-Verbrauch deutlich gesenkt werden. Keiner der konventionellen
Autobauer scheint ein Rezept zu haben…. außer Tesla.“

Das belegen aktuelle Zahlen. Betrachtet man die „echten“ Verkäufe der Oberklasse-
Limousinen in den ersten fünf Monaten des Jahres an, kommt Tesla mit seinem Modell Tesla
S mit 414 Zulassungen in Deutschland auf Platz 3 hinter der Mercedes S-Klasse (1.441), Audi
A8 (730). In den ersten fünf Monaten des Jahres war der Tesla S mit 385 Fahrzeugen sogar
die meistverkaufte Oberklasse Limousine in der der Schweiz. Die klassischen Hauptvertreter
der Oberklasse-Limousinen wie Mercedes S-Klasse (354), Porsche Panamera (59), Audi A8
(54), BMW 7er (40) landen der Studie der Uni Duisburg-Essen zufolge zum Teil deutlich
abgeschlagen hinter Tesla.

Vorsprung durch Technik“ werde derzeit neu definiert. Die Verkaufszahlen von Tesla würden
zeigen, dass Tesla auf die leichte Schulter zu nehmen, eine riskante Wettbewerbsstrategie sei.
Tesla zeige Mut und Innovationsfähigkeit, die von Luxuskäufern belohnt werde.

Keine Kompromisse – rein elektrisch!

DER AKTIONÄR unterschreibt diese Einschätzung. Bislang sind klassische Hersteller
vorsichtig und setzen mit Hybrid-Autos nur halbherzig auf das Elektroauto. Kurzfristig mag
dies sinnvoll sein, um alte Kapazitäten auszulasten und Serviceeinnahmen aufrechtzuerhalten
(Werkstattbesuche werden mit neuen Elektroautos deutlich geringer). Doch wie wertvoll sind
drei Jahre hohe Gewinne, wenn dafür die Zukunft einer ganzen Branche aufs Spiel gesetzt
wird? BMW oder Daimler hätten dank ihrer Batteriepartner Samsung oder LG das Know-
how, mutig und konsequent gegen den großen Tesla-Angriff zu kontern.

Konkurrenz Donnerstag, 12:23

Tesla greift die Deutschen an
Auch wenn die Absatzzahlen von Tesla nur einen geringen Marktanteil am deutschen
Automarkt ausmachen - Tesla gewinnt Stück für Stück dazu. Den Deutschen fehlt
nämlich auf lange Sicht die passende Antwort.

Die deutschen Absatzzahlen von Tesla wirken auf den ersten Blick ernüchternd, hat der US-
Elektroautobauer mit 696 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr nur einen
vergleichsweise kleinen Marktanteil von 0,04 Prozent, so das Handelsblatt. Damit ist
Firmenchef Elan Musk zwar weit entfernt von den angepeilten 1.000 verkauften Fahrzeugen
im Monat, von einem Misserfolg kann man trotzdem nicht sprechen.

Denn Tesla ist nur mit einem Modell am Markt vertreten und kann seine Zahlen auch nicht
durch Eigenzulassungen aufhübschen. Nebenbei ist auch das Vertriebsnetz weit kleiner. Dies
alles berücksichtigt, ist der Zuwachs der Verkäufe des Model S im ersten Halbjahr im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum beachtlich: allein im Juni wuchsen sie um 110 Prozent.
Damit rücke Tesla näher an die Marktführer in der Oberklasse, wie Porsche 911 und Cayenne,
die Mercedes S-Klasse und den Audi A8, so das Handelsblatt. Ambitionierte Modelle wie den
Jaguar F-Type und den Maserati Ghibli könne Tesla im ersten Halbjahr bereits hinter sich
lassen. Mit einem Modell verkaufen die Amerikaner in Deutschland mittlerweile rund zehn
Prozent so viele Fahrzeuge wie Branchenprimus Porsche mit seiner gesamten Modellpalette.
Im Juni verkaufte sich das Model S in Deutschland sogar besser als der auslaufende 7er von
BMW und der Porsche Panamera.

Tesla aufgrund des Marktanteils also auf die leichte Schulter zu nehmen, sei eine "riskante
Wettbewerbsstrategie", so Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Center of
Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. In der Oberklasse seien die
Margen immer noch deutlich höher als in anderen Segmenten. Und die großen deutschen
Autobauer hätten dem Model S derzeit wenig entgegenzusetzen. Weltweit legten die
Verkäufe des Model S im ersten Halbjahr um 54 Prozent zu - das sind 21.500 verkaufte
Fahrzeuge. In den USA ist Tesla längst gut unterwegs - im Jahresschnitt könnte die S-Klasse
nach über 10.000 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr das meistverkaufte Oberklasse-
Modell sein. In der Schweiz lande nur der Porsche 911, der Porsche Cayenne und der Range
Rover Sport vor Tesla - obwohl die Schweiz keine Subventionen für Elektroautos zahlt. In
Märkten wie Norwegen und den Niederlanden, wo der Kauf staatlich gefördert wird, landet
Tesla längst vor den Deutschen.

Für Dudenhöffer seien die Erfolge von Tesla in der Oberklasse auch ein Hinweis darauf, dass
sich die Plug-in-Hybrid-Offensive der deutschen Premiumautobauer am Ende als eine teure
Fehlinvestition entpuppen könnte. "Es besteht die große Gefahr, dass die Premiumhersteller in
die falsche Technologie investiert haben." Beim Absatz fallen die halbelektrischen Varianten
des Porsche Panamera, des Porsche Cayenne und der Mercedes S-Klasse noch deutlich hinter
Tesla zurück. Selbst kompakte Modelle mit Plug-in-Hybrid wie der Audi e-tron und der Golf
GTE verkaufen sich ohne Eigenzulassungen schlechter als Model S. Porsche und Audi sind
Spekulationen zufolge bereits dabei, an einer ernsthaften rein elektrischen Tesla-Konkurrenz
zu arbeiten - deren Erscheinen könnte aber noch Jahre dauern.

Tesla elektrisiert die Oberklasse | 09.07.2015

Trotz kritischen Haltung gegenüber Elektromobilität verkauft Tesla in Deutschland mehr
Fahrzeuge als mancher Oberklasse-Hersteller.
mid/wu

Während sich die viele Automobilkonzerne schwer tun, ihre Modellpalette in Richtung lokale
CO2-Neutralität zu entwickeln und stattdessen überwiegend auf konventionelle
Antriebstechnik setzen, rollt der kalifornische Elektropionier Tesla aktuell auf der
Erfolgsspur.

Für Professor Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive Research an der
Universität Duisburg-Essen, "scheint es, als wären die Oberklasse-Hersteller in einer
Sackgasse unterwegs". Offensichtlich, so Dudenhöffer, lassen sich die Produzenten von den
aktuell hohen Renditen der konventionell angetriebenen Modelle blenden und vergessen
dabei, dass die CO2-Werte nach 2020 deutlich verringert werden müssen.

Tesla hingegen, so Dudenhöffer, habe die Zeichen der Zeit erkannt und zeige, dass die
konsequente Konzentration auf das Thema "Innovation Elektroauto" sich bei den Kunden der
Luxusklasse auszahlt. Seine These untermauert Dudenhöffer mit den Verkaufszahlen in den
wichtigsten Märkten.

Im ersten Halbjahr hat das kalifornische Unternehmen weltweit bereit 21.552 Fahrzeuge
abgesetzt und erreicht damit eine Steigerung von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Der
Verkaufserfolg von Tesla", so Dudenhöffer, "legt damit die Vermutung nahe, dass sich die
hohen Investitionen konventioneller Autobauer in ihre Plug-in-Hybride wenig auszahlt, wenig
Kundenbegeisterung und Verkäufe erzeugt."

Zwischen Januar und Mai setzte Tesla 414 Model S ab und lag damit vor Volkswagen (409
Phaeton), und Porsche Panamera (330). In Dudenhöffers Statistik sind allerdings die
Eigenzulassungen der Hersteller sowie Mietwagen ausgeklammert. Auch in der Schweiz rollt
Tesla an der Spitze der Zulassungen in der Oberklasse.

Noch deutlicher ist die Spitzenposition der Marke auf dem amerikanischen Heimatmarkt. Hier
liegt nur noch die S-Klasse von Mercedes vor Tesla. Im ersten Halbjahr fand das Model S
dort 10.200 Käufer.

                                                 8. Juli 2015,

Tesla zieht an Premium-Herstellern vorbei
Während Mercedes, Porsche und Co auf Pferdestärken und SUVs setzen, kommt E-Auto-
Pionier Tesla bei Luxusautokäufern immer besser an

Palo Alto – Stolze Zahlen hat Elektroautopionier Tesla vor einigen Tagen vorgelegt: Die
Firma von Tech-Milliardär Elon Musk hat im zweiten Quartal die Auslieferungen des
aktuellen Model S im Jahresvergleich um 52 Prozent gesteigert – auf 11.507 Fahrzeuge.
Auch wenn die Zahl nicht eben beeindruckend klingt: Der US-Autobauer hat damit einen
Rekordwert erreicht.

Allerdings hat sich das Unternehmen auch ambitionierte Ziele gesteckt. Im Gesamtjahr
sollen 55.000 Wagen an die Kundschaft gebracht werden. Dabei setzt Tesla auf den
Elektro-SUV Model X, der im September auf den Markt kommen soll. Analysten
erwarten, dass das neue Modell für einen Absatzboom im Schlussquartal sorgen wird.
Tausende Vorbestellungen soll es bereits geben.

Innovation Elektroauto

Ferdinand Dudenhöffer,
Autoexperte vom CAR-Center
Automotive Research der
Universität Duisburg-Essen,
sieht Tesla auf der
Überholspur, wie er in einer
aktuellen Analyse schreibt.
Konsequent auf die Innovation
Elektroauto gesetzt zu haben,
zahle sich mittlerweile bei den
Kunden der Luxusautos für
Tesla aus. Während die
klassischen Oberklasse-
Hersteller wie Mercedes,
Porsche, BMW, Audi und
Jaguar-Land Rover weiter auf
konventionelle Fahrzeuge mit
steigenden PS-Zahlen und
SUVs setzten, würde Tesla mit
nachhaltiger Mobilität seine
Stellung im Markt für
Oberklasse-Fahrzeuge
ausbauen, so sein Urteil. "Und
das, obwohl das Modell Tesla S bereits im dritten Verkaufsjahr ist und damit ein
Anfangshype nicht mehr der Verkaufstreiber sein kann."

Beispiel Oberklasse-Markt Schweiz
Laut Dudenhöffer hat Tesla im wichtigen Oberklasse-Markt der Schweiz in diesem Jahr
mehr Fahrzeuge verkauft als Mercedes S-Klasse, BMW 7er, Audi A8 oder Porsche
Panamera (siehe Grafik). In den USA liegen laut Dudenhöffers Analyse außer der S-
Klasse alle deutschen Oberklasse-Hersteller hinter den Verkäufen des Modells Tesla S.
Auch in Deutschland verkaufe Tesla besser als mancher deutsche Autobauer seine
Oberklasse-Modelle.

Die Autobauer tun sich laut dem Autoexperten schwer, auf nachhaltige Mobilität
umzurüsten. Nicht nur bei den deutschen Oberklasse-Hersteller laute die Devise noch
mehr SUV und noch mehr PS. "Die Renditen entwickeln sich bei konventionellen
Oberklasse-Modellen prächtig – allein das Thema Nachhaltigkeit bleibt auf der Strecke."
So sei bei den Verkäufen von reinem Elektroautos und Plug-In Hybriden von den
klassischen Autobauern nur wenig Schwung zu erwarten. Die Oberklasse-Autobauer
sind laut seiner Einschätzung in einer Sackgasse unterwegs. Was heute zähle:
Blendende Gewinne, noch mehr PS und noch mehr SUV. Schlechte Aussichten für die
Zukunft, denn ab dem Jahr 2020 muss der CO2-Verbrauch deutlich gesenkt werden.
"Keiner der konventionellen Autobauer scheint ein Rezept zu haben…. außer Tesla",
warnt Dudenhöffer. (rebu, 8.7.2015)
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