TRIO BLUE VELVET Liv Lange Rohrer, Sopran Azra Ramić, Klarinette Ina Callejas, Akkordeon - August 2021, 17.00 Uhr Frauenkloster Sarnen

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TRIO BLUE VELVET Liv Lange Rohrer, Sopran Azra Ramić, Klarinette Ina Callejas, Akkordeon - August 2021, 17.00 Uhr Frauenkloster Sarnen
TRIO BLUE VELVET
Liv Lange Rohrer, Sopran
Azra Ramić, Klarinette
Ina Callejas, Akkordeon

29. August 2021, 17.00 Uhr
Frauenkloster Sarnen
TRIO BLUE VELVET Liv Lange Rohrer, Sopran Azra Ramić, Klarinette Ina Callejas, Akkordeon - August 2021, 17.00 Uhr Frauenkloster Sarnen
TRIO BLUE VELVET Liv Lange Rohrer, Sopran Azra Ramić, Klarinette Ina Callejas, Akkordeon - August 2021, 17.00 Uhr Frauenkloster Sarnen
Ouvre ton cœur
Ein herzerwärmendes Programm mit zeitlosen Werken
für Sopran, Klarinette und Akkordeon (arr. Ina Callejas)

Edvard Grieg             Sechs Lieder op. 48
(1843-1907)              1. Gruss
                         2. Dereinst, Gedanke mein
                         3. Lauf der Welt
                         4. Die verschwiegene Nachtigall
                         5. Zur Rosenzeit
                         6. Ein Traum

Gustav Mahler            aus der 4. Symphonie in G-Dur
(1860-1911)              "Des Knaben Wunderhorn"
                         Wir geniessen die himmlischen Freuden
                         (arr. Arnon Zimra)

Georges Bizet            Ouvre ton cœur
(1838-1875)

Manuel de Falla          Siete canciones populares españolas
(1876-1946)              1. El paño moruno
                         2. Seguidilla murciana
                         3. Asturiana
                         4. Jota
                         5. Nana
                         6. Canción
                         7. Polo

Astor Piazzolla          aus der Tango-Oper
(1921-1992)              "Maria de Buenos Aires"
                         Milonga de la Anunciación
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Liv Lange Rohrer, Sopran

1984 in Luzern geboren, entdeckte Liv Lange
Rohrer früh ihre Leidenschaft für den Gesang
und das Theater. Nach der Ausbildung am
Pädagogischen Ausbildungszentrum Musegg
in Luzern zur Primarlehrerin studierte der
lyrische Sopran an der Hochschule für Musik
in Luzern bei Prof. Liliane Zürcher, wo sie im
Sommer 2008 ihren Bachelor of Arts in Music
Vocal (Classic) erhielt. Zur gleichen Zeit
realisierte sie das erfolgreiche Opernprojekt
für Jugendliche in Luzern «Mit Jeans und so
in die Oper» als Produktionsleitung und
Solistin (Regie Gisela Nyfeler). Von 2008 bis
2011 studierte Liv Lange Rohrer in
Amsterdam       bei  der    Gesangspädagogin
Mariëtte Witteveen. Meisterkurse in der
Schweiz, in Holland und Thailand ergänzten
ihre Ausbildung.
Die lyrische Sopranistin bildet sich seit 2011 bei Prof. Raymond Connell und der
Gesangsdozentin Lucy Legg in London weiter. Den Masterstudiengang Music
Performance am Music College of Mahidol University in Bangkok schloss sie
während ihres Auslandaufenthaltes in Bangkok, Thailand mit Auszeichnung im
Juni 2014 bei dem amerikanischen Gesangsdozenten Dr. Nicholas Provenzale ab.
Seit Juli 2014 wohnt Liv Lange Rohrer wieder in der Schweiz.
Ihre Konzert- und Operntätigkeit führt sie zur Zusammenarbeit im In- und
Ausland mit renommierten Orchestern, Vokalensemblen und MusikerInnen wie
dem Barockensemble La Scintilla, den Basler Madrigalisten, dem Ensemble
Corund, dem Collegium Musicum Luzern, dem Capriccio Basel, dem Bangkok
Symphony Orchestra, Raphael Immoos, Stephen Smith, Bernhard Forck, Howard
Griffith, Eberhard Rex, Sebastien Koch und weiteren. An Liederabenden begeistert
die Künstlerin ihr Publikum mit Wort und Stimme unter anderem mit ihren
Kolleginnen des Trios BLUE VELVET.
www.livlangerohrer.com
TRIO BLUE VELVET Liv Lange Rohrer, Sopran Azra Ramić, Klarinette Ina Callejas, Akkordeon - August 2021, 17.00 Uhr Frauenkloster Sarnen
Azra Ramić, Klarinette

Azra Ramić studierte an der Musikakademie
in Sarajevo und schloss dort ihr Bachelor-
Diplom mit Auszeichnung ab. Im Juni 2013
beendete sie den Master in Music Per-
formance für Klarinette mit Auszeichnung an
der Hochschule der Künste Bern; 2015 folgte
ein Masterabschluss mit Auszeichnung für
Bassklarinette an der selben Hochschule
(Klasse Ernesto Molinari).
Diverse    Meisterkurse      ergänzten    ihre
Ausbildung, unter anderem bei Klarinettisten
wie Vedran Tuce, Norbert Kaiser, Stefan
Schilling (Bayrischer Rundfunk), Olivier
Vivares (Klangforum Wien). Von 2007 bis
2016 war sie Mitglied des Philharmonie-
orchesters Sarajevo und übernahm ab 2012
die Stelle als Solo-Klarinettistin dieses
Orchesters.
Seit 2011 ist sie als Lehrassistenz an der Musikakademie Sarajevo tätig. Als
Ensemble- und Orchestermitglied arbeitete sie mit Dirigenten wie François-Xavier
Roth, Jürg Wyttenbach und Uros Lajovic, als auch mit den Komponisten Heinz
Holliger, Ondrej Adámek und Gabor Taryan. Neben klassischer zeitgenössischer
Musik interessiert sie sich sehr für Improvisation und Musiktheater. Azra Ramić ist
Mitglied des Ensembles für zeitgenössische Musik SONEMUS und arbeitet auch mit
den Ensembles Lemniscate in Basel und Collegium Novum Zürich, mit welchen sie
an diversen Musikfestivals für zeitgenössische Musik teilnahm. Sie war Leiterin
des Festivals für zeitgenössische Musik Sonemus Fest in Sarajevo. 2017 erhielt sie
den 3. Preis beim renommierten Schweizer Interpretationswettbewerb für zeit-
genössische Musik „Concours Nicati“.
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Ina Callejas, Akkordeon

Ina Callejas präsentiert ihr Instrument auf
Festivals, wie Lucerne- und Schleswig-
Holstein Musik Festival, Warschauer Herbst,
Davos Festival „Young Artists in Concert“,
Donaueschingen Off und Bludenzer Tagen
zeitgemäßer Musik. Dabei spielte sie mit
Ensembles für Neue Musik, wie Ensemble
Contrechamps und Ensemble Interface.
Konzertreisen führten sie in zahlreiche
europäische Länder sowie nach Russland,
Israel/Palästina und die USA.
Seit 2010 spielt Ina Callejas regelmässig am
Opernhaus Zürich; bei zahlreichen weiteren
Engagements konzertierte sie u.a. mit dem
hr-Sinfonieorchester, der Staatsphilharmonie
Rheinland-Pfalz, dem Luzerner Sinfonie-
orchester, dem Berner Symphonieorchester,
der Sinfonietta Schaffhausen und am Bolshoi
Theater Moskau.
Zusammen mit der Schweizer Cellistin Daniela Roos gründete sie Anfang 2011 das
„Duo Escarlata“, welches zu Pro Argovia Artists 2012/2013 ernannt wurde und
bereits zwei CDs veröffentlichte. Neben ihrer Vorliebe, dem Musizieren mit
Sängern, ist sie zudem gemeinsam mit ihrem Mann Jürgen Callejas (Saxophon) als
„Duo Croquembouche“ unterwegs. Sie erhielt Stipendien der Jürgen Ponto-
Stiftung, der Landesstiftung Baden-Württemberg und der Studienstiftung des
deutschen Volkes.
Ihren Master of Arts schloss Ina Callejas bei Prof. Teodoro Anzellotti an der
Hochschule der Künste Bern mit Auszeichnung ab, zuvor hatte sie bereits in
Trossingen bei Prof. Hugo Noth und Prof. Hans Maier sowie in San Sebastián bei
Prof. Iñaki Alberdi studiert.        www.inacallejas.de

Herzerwärmende Klänge mit dem Trio BLUE VELVET

Inspiriert durch bekannte Werke der romantischen Epoche, aus der spanischen
Volksmusik und der Tangomusik sowie aus dem dringenden Wunsch, durch Wort
und Musik die Herzen des Publikums zu erwärmen, hat sich das TRIO BLUE
VELVET erneut zusammengefunden, um in einer nicht alltäglichen und
einzigartigen Besetzung diese Musikstücke im Konzertprogramm OUVRE TON
CŒUR im August 2021 in Sarnen/OW erklingen zu lassen, nachdem die drei
Musikerinnen mit den beiden vorherigen Programmen MUSIC FOR A WHILE und IN
DIR DIE ERDE die Zuhörerinnen und Zuhörer für ihr Musizieren begeistern konnten.

Mit viel Feingefühl, Neugier und Enthusiasmus widmen sich Azra Ramić
(Klarinette) und Ina Callejas (Akkordeon) mit der Sängerin Liv Lange Rohrer der
Intensität und zugleich wundervollen Anmut, welche mit diesen Werken
einhergehen und einen besonderen Umgang mit den gewählten Instrumenten
erfordern.
TRIO BLUE VELVET Liv Lange Rohrer, Sopran Azra Ramić, Klarinette Ina Callejas, Akkordeon - August 2021, 17.00 Uhr Frauenkloster Sarnen
Einerseits streben sie dabei einen möglichst werkgerechten Ausdruck an, andererseits
scheuen sie sich keinesfalls davor, etwas Neues zu schaffen und sich an
Aussergewöhnliches heranzuwagen: Das Publikum soll ein einzigartiges Hörerlebnis
erfahren, gesteuert durch die besondere Konstellation des Instrumentariums
Klarinette, Akkordeon und Stimme.

Um möglichst eine spannende aber auch sensible Klangsprache zu finden, befassen sich
die Instrumentalistinnen Azra Ramić und Ina Callejas sowie die Sängerin Liv Lange
Rohrer intensiv mit der Notation und den Texten der einzelnen Stücke, sezieren die
Kompositionen, fügen sie wieder zusammen und lassen somit Raum für die Umsetzung
ihrer eigenen Vorstellung von Klang und Sprache: Wie klingt Gustavs Mahlers "Wir
geniessen die himmlischen Freuden", wenn anstelle des Orchesters ein Akkordeon und
eine Klarinette diesen wichtigen Part übernehmen? Wie kann eine Piazzolla Tango-Arie
original für ein ganzes Tangoorchester aus der Oper "Maria de Buenos Aires" glaub-
würdig von dieser Triobesetzung umgesetzt werden? Welchen stilistischen Spagat kann
das Trio wagen, um einen Bogen von der Romantik bis hin zum Tango schaffen zu
können? Durch gemeinsames Ausprobieren, Ideen-Verwerfen und -Annehmen sowie
Notieren und schlussendlich Proben, Musizieren und Interpretieren suchen die drei
Künstlerinnen ihre eigene Musiksprache mit dem Ziel, sie in den Werken von Grieg,
Mahler, Bizet, de Falla sowie Piazzolla in einem neuen Gewand zum Erklingen zu
bringen.
Überdies wird Liv Lange Rohrer erlesene Gedichte in das Programm einfliessen lassen.

OUVRE TON CŒUR: Ein herzerwärmend interpretiertes Konzertprogramm in origineller
Besetzung mit dem TRIO BLUE VELVET.
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Werkinformationen

Edvard Grieg, Sechs Lieder op. 48, 1889

Griegs Liedkompositionen belaufen sich auf 140 Lieder. Nebst seinen norwegischen
und dänischen Gedichtvertonungen komponierte er Sechs Lieder op. 48, basierend
auf sechs verschiedenen deutschen Gedichten von den Lyrikern Heinrich Heine,
Emanuel von Geibel, Johann Ludwig Uhland, Walter von der Vogelweide, Johann
Wolfgang von Goethe und Friedrich Bodenstedt. Jedes vertonte Gedicht vermittelt
eine andere Stimmung und hat somit eine andere Musiksprache in der Gesangslinie
wie auch im Klavierpart, welche die Zuhörer gespannt lauschen lässt.

Manuel de Falla, Siete canciones populares españolas, 1914

De Fallas Siete canciones populares españolas bestehen aus Volksmelodien
verschiedener Regionen in Spanien: Murcia, Asturias, Aragón und Andalusien. Diese
Melodien hat de Falla in seine eigene brillante Musiksprache umgesetzt, ohne aber
die ursprünglichen Besonderheiten des Volksliedes zu verlieren. Die speziellen
Charakterzüge der einzelnen Stücke erarbeitete er mit spanischen Tanz- und
Volksrhythmen zu einzigartigen Liedkompositionen für Stimme und Klavier. Sein
Umgang mit diesen Rhythmen und den harmonischen Wendungen liess sieben
abwechlsungsreiche Lieder entstehen, welche von de Falla als Zyklus komponiert
sind.

Quelle: Song, A Guide to Style & Literature, Carol Kimball

Gustav Mahler, Das himmlische Leben, Des Knaben Wunderhorn, 1892

Die 4. Sinfonie führte Mahlers Beschäftigung mit den Gedichten aus "Des Knaben
Wunderhorn" zu einem vorläufigen Abschluss. Bereits in den "Wunderhorn-
Sinfonien" Nr. 2 und 3 waren Gedichte aus der von Clemens Brentano und Achim
von Arnim herausgegebenen Sammlung (1805–1808) eingeflossen. Die 4. Sinfonie,
entstanden zwischen 1899 und 1901, exponiert das im Finalsatz bereits 1892
vertonte Wunderhorn-Gedicht "Das himmlische Leben". Es zeichnet, aus kindlicher
Perspektive, das Bild eines jenseitigen Schlaraffenlands. Mahlers skeptischer Blick
auf die "Welt als Jetztzeit" – geprägt von Lügen, Intrigen und menschlichem Leid –
entwirft mit dieser "himmlischen Welt" einen utopischen Gegenentwurf. Doch
zeigen sich auch an diesem himmelblau getönten Firmament Risse und Brüche –
wovon Mahlers 4. Sinfonie an vielen Stellen erzählt.

Quelle: WDR Sinfonieorchester, Tilla Clüsserath
TRIO BLUE VELVET Liv Lange Rohrer, Sopran Azra Ramić, Klarinette Ina Callejas, Akkordeon - August 2021, 17.00 Uhr Frauenkloster Sarnen
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Sechs Lieder op.48, Edvard Grieg
                                   Ich weiß nicht, wie es so geschah,
Gruss                              Seit lange küss’ ich sie,
(Heinrich Heine)                   Ich bitte nicht, sie sagt nicht: ja!
                                   Doch sagt sie: nein! auch nie.
Leise zieht durch mein Gemüt       Wenn Lippe gern auf Lippe ruht,
Liebliches Geläute.                Wir hindern’s nicht, uns dünkt es gut.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.            Das Lüftchen mit der Rose spielt,
Zieh hinaus, bis an das Haus,      Es fragt nicht: hast mich lieb?
Wo die Veilchen sprießen.          Das Röschen sich am Taue kühlt,
Wenn du eine Rose schaust,         Es sagt nicht lange: gib!
Sag, ich lass’ sie grüßen.         Ich liebe sie, sie liebet mich,
                                   Doch keines sagt: Ich liebe dich!

Dereinst, Gedanke mein
(Emanuel Geibel)                   Die verschwiegene Nachtigall
                                   (Walther von der Vogelweide)
Dereinst,
Gedanke mein                       Unter den Linden,
Wirst ruhig sein.                  An der Haide,
Läßt Liebesglut                    Wo ich mit meinem Trauten saß,
Dich still nicht werden:           Da mögt ihr finden,
In kühler Erden                    Wie wir beide
Da schläfst du gut;                Die Blumen brachen und das Gras.
Dort ohne Lieb                     Vor dem Wald mit süßem Schall,
Und ohne Pein                      Tandaradei!
Wirst ruhig sein.                  Sang im Tal die Nachtigall.

Was du im Leben                    Ich kam gegangen
Nicht hast gefunden,               Zu der Aue,
Wenn es entschwunden               Mein Liebster kam vor mir dahin.
Wird’s dir gegeben.                Ich ward empfangen
Dann ohne Wunden                   Als hehre Fraue,
Und ohne Pein                      Daß ich noch immer selig bin.
Wirst ruhig sein.                  Ob er mir auch Küsse bot?
                                   Tandaradei!
                                   Seht, wie ist mein Mund so rot!

Lauf der Welt                      Wie ich da ruhte,
(Ludwig Uhland)                    Wüßt’ es einer,
                                   Behüte Gott, ich schämte mich.
An jedem Abend geh’ ich aus,       Wie mich der Gute
Hinauf den Wiesensteg.             Herzte, keiner
Sie schaut aus ihrem Gartenhaus,   Erfahre das als er und ich—
Es stehet hart am Weg.             Und ein kleines Vögelein,
Wir haben uns noch nie bestellt,   Tandaradei!
Es ist nur so der Lauf der Welt.   Das wird wohl verschwiegen sein.
Das Himmlische Leben, Gustav Mahler
Zur Rosenzeit
(Johann Wolfgang von Goethe)               Wir genießen die himmlischen Freuden,
                                           Drum tun wir das Irdische meiden,
Ihr verblühet, süße Rosen,                 Kein weltlich Getümmel
Meine Liebe trug euch nicht;               Hört man nicht im Himmel,
Blühet, ach! dem Hoffnungslosen,           Lebt alles in sanftester Ruh;
Dem der Gram die Seele bricht!             Wir führen ein englisches Leben,
                                           Sind dennoch ganz lustig daneben,
Jener Tage denk’ ich trauernd,             Wir tanzen und springen,
Als ich, Engel, an dir hing,               Wir hüpfen und singen,
Auf das erste Knöspchen lauernd            Sankt Peter im Himmel sieht zu.
Früh zu meinem Garten ging;
                                           Johannes das Lämmlein auslasset,
Alle Blüten, alle Früchte                  Der Metzger Herodes drauf passet,
Noch zu deinen Füßen trug                  Wir führen ein geduldigs,
Und vor deinem Angesichte                  Unschuldigs, geduldigs,
Hoffnung in dem Herzen schlug.             Ein liebliches Lämmlein zu Tod.
                                           Sankt Lukas den Ochsen tät schlachten
Ihr verblühet, süße Rosen,                 Ohn einigs Bedenken und Achten,
Meine Liebe trug euch nicht;               Der Wein kost’t kein Heller
Blühet, ach! dem Hoffnungslosen,           Im himmlischen Keller,
Dem der Gram die Seele bricht!             Die Englein, die backen das Brot.

                                           Gut Kräuter von allerhand Arten,
Ein Traum                                  Die wachsen im himmlischen Garten,
(Friedrich Bodenstedt)                     Gut Spargel, Fisolen,
                                           Und was wir nur wollen,
Mir träumte einst ein schöner Traum:       Ganze Schüsseln voll sind uns bereit.
Mich liebte eine blonde Maid;              Gut Äpfel, gut Birn und gut Trauben,
Es war am grünen Waldesraum,               Die Gärtner, die alles erlauben!
Es war zur warmen Frühlingszeit:           Willst Rehbock, willst Hasen?
                                           Auf offener Straßen,
Die Knospe sprang, der Waldbach schwoll,   Sie laufen herbei.
Fern aus dem Dorfe scholl Geläut—          Sollt’ ein Festtag etwa kommen,
Wir waren ganzer Wonne voll,               Alle Fische gleich mit Freuden
Versunken ganz in Seligkeit.               angeschwommen!
                                           Dort läuft schon Sankt Peter
Und schöner noch als einst der Traum       Mit Netz und mit Köder,
Begab es sich in Wirklichkeit—             Zum himmlischen Weiher hinein.
Es war am grünen Waldesraum,               Sankt Martha die Köchin muß sein.
Es war zur warmen Frühlingszeit:
                                           Kein’ Musik ist ja nicht auf Erden,
Der Waldbach schwoll, die Knospe sprang,   Die unsrer verglichen kann werden.
Geläut erscholl vom Dorfe her—             Elftausend Jungfrauen
Ich hielt dich fest, ich hielt dich lang   Zu tanzen sich trauen,
Und lasse dich nun nimmermehr!             Sankt Ursula selbst dazu lacht,
                                           Cäcilie mit ihren Verwandten
O frühlingsgrüner Waldesraum!              Sind treffliche Hofmusikanten,
Du lebst in mir durch alle Zeit—           Die englischen Stimmen
Dort ward die Wirklichkeit zum Traum,      Ermuntern die Sinnen,
Dort ward der Traum zur Wirklichkeit!      Daß Alles für Freuden erwacht!
Ouvre ton cœur, Charles Bizet
(Louis Delâtre)

La marguerite a fermé sa corolle,            Das Gänseblümchen hat seine Krone
L’ombre a fermé les yeux du jour.            geschlossen,
Belle, me tiendras-tu parole?                Der Schatten hat die Augen des Tages
Ouvre ton cœur à mon amour.                  geschlossen.
                                             Belle, wirst du dein Wort halten?
                                             Öffne dein Herz für meine Liebe.

Ouvre ton cœur, ô jeune ange, à ma           Öffne dein Herz, oh junger Engel, meiner
flamme,                                      Flamme,
Qu’un rêve charme ton sommeil.               Möge dir ein Traum den Schlaf
Je veux reprendre mon âme,                   verzaubern.
Comme une fleur s’ouvre au soleil!           Ich möchte meine Seele zurückholen,
                                             Wie sich eine Blume in der Sonne öffnet!

Siete canciones populares españolas,
Manuel de Falla (Gregorio Martínez Sierra)

El paño moruno                               Das maurische Tuch

Al paño fino, en la tienda,                  In das feine Tuch, im Laden geriet ein
una mancha le cayó.                          Fleck hinein;
Por menos precio se vende,                   herabgesetzt ist es zu haben, denn seinen
porque perdió su valor.                      Wert büßte es ein.
¡Ay!                                         ¡Ay!

Seguidilla murciana                          Seguidilla aus Murcia

Cualquiera que el tejado                     Wenn dein Haus ein Glasdach hat,
tenga de vidrio,                             wirf nicht mit Steinen auf das des
no debe tirar piedras                        Nachbarn.
al del vecino.                               Wir sind alle Maultiertreiber,
Arrieros semos;                              unsere Wege könnten sich kreuzen.
¡puede que en el camino,
nos encontremos!

Por tu mucha inconstancia,                   Du bist so flatterhaft, du bist wie
yo te comparo                                die Peseta, die von Hand zu Hand geht;
con peseta que corre                         am Ende ist sie abgegriffen,
de mano en mano;                             man hält sie für falsch
Que al fin se borra,                         und keiner will sie mehr haben.
y creyéndola falsa
nadie la toma!
Asturiana                      Asturiana

Por ver si me consolaba,       Nach Trost verlangend
arrimeme a un pino verde,      Fand ich mich unter einer grünen Pinie
Por ver si me consolaba.       Verlangend nach Trost.

Por verme llorar, lloraba.     Mich weinen sehend, weint' auch sie,
Y el pino como era verde,      Die Pinie so grün,
por verme llorar, lloraba!     Es weint' auch sie mich weinen sehend.

Jota                           Jota

Dicen que no nos queremos,     Sie sagen, daß wir uns nicht lieben,
porque no nos ven hablar.      weil sie uns nicht miteinander sprechen
A tu corazón y al mío          sehen.
se lo pueden preguntar.        Von Deinem Herz und dem meinen
                               könnten sie es wohl erfahren.

Ya me despido de tí,           Nun verabschiede ich mich von Dir,
de tu casa y tu ventana.       Deinem Haus und Deinem Fenster,
Y aunque no quiera tu madre.   und auch wenn Deine Mutter es nicht will,
Adiós, niña, hasta mañana.     Adiós, Mädchen, bis morgen.

Nana                           Wiegenlied

Duérmete, niño, duerme,        Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein,
duerme, mi alma,               schlafe, mein Herzchen,
duérmete, lucerito,            schlafe, du lieblicher Stern
de la mañana.                  des frühen Morgens.
Nanita, nana.                  Schlafe, schlaf ein,
duérmete, lucerito             schlafe, du lieblicher Stern
de la mañana.                  des frühen Morgens.

Canción                        Lied

Por traidores, tus ojos,       Deine Augen sind so trügerisch,
voy a enterrarlos.             ich will sie für immer vergessen;
No sabes lo que cuesta         du weißt nicht, was es mich kostet,
»del aire«.                    „ich ringe nach Luft“, meine Schöne,
Niña, el mirarlos              dir in die Augen zu schauen.
»Madre, a la orilla«.          „Mutter, steh mir bei! Mutter!“
Dicen que no me quieres,                 Man sagt, du liebst mich nicht mehr,
ya me has querido.                       doch hast du mich einmal geliebt...
Váyase lo ganado,                        Wie gewonnen, so zerronnen,
»del aire«.                              „ich ringe nach Luft“,
Por lo perdido,                          „Mutter, steh mir bei! Mutter!“
»Madre, a la orilla«.

Polo                                     Polo

¡Ay!                                     Ich trage, ach, einen Kummer
Guardo una pena en mi pecho              in meinem Herzen,
que a nadie se la diré.                  von dem ich, ach, nicht sprechen kann.
¡Malhaya el amor, malhaya                Verflucht sei die Liebe, ach, verflucht!
y quien me lo dió a entender!            Und der, ach, der mich dies lehrte!
¡Ay!

Yo soy Maria
aus "Maria de Buenos Aires",
Astor Piazzolla (Horacio Ferrer)

Yo soy María de Buenos Aires             Ich bin Maria von Buenos Aires,
De Buenos Aires María,                   von Buenos Aires Maria,
¿no ven quién soy yo?                    sehn sie nicht, wer ich bin?
María tango, María del arrabal           Maria Tango, Maria der Vorstadt,
María noche, María pasión fatal          Maria Nacht, Maria fatale Leidenschaft,
María del amor, de Buenos Aires soy yo   Maria der Liebe zu Buenos Aires bin ich.

Yo soy María de Buenos Aires             Ich bin Maria von Buenos Aires,
Si en este barrio la gente pregunta      wenn in dieser Gegend die Leute fragen,
quién soy                                wer ich bin,
Pronto muy bien lo sabrán                werden es bald sehr genau
Las hembras que me envidiarán            die Weiber wissen, die mich beneiden,
Y cada macho a mis pies                  und jeder Kerl zu meinen Füßen wie eine
Como un ratón en mi trampa ha de caer    Maus muß in meine Falle geraten.

Yo soy María de Buenos Aires             Ich bin Maria von Buenos Aires,
Soy la más bruja cantando y amando       bin die Hexe schlechthin, singend und
también                                  liebend, außerdem!
Si el bandoneón me provoca, tará, tatá   Wenn das Bandoneon mich provoziert …
Le muerdo fuerte la boca, tará, tatá     tiará, tatá!
Con diez espasmos en flor que yo tengo   malme ich ihm kräftig das Maul …
en mi ser                                tiará, tatá!
                                         mit zehn stürmischen Beben, die ich in
                                         meinem Wesen berge.
Siempre me digo: "dale María"              Immerzu sag ich mir, zeig’s ihnen, María!
Cuando un misterio, me viene trepando la   wenn ein Mysterium meine Stimme erfaßt,
voz                                        und ich einen Tango singe, den niemand
Y canto un tango que nadie jamás cantó     je sang, und ich einen Traum träumte,
Y sueño, un sueño que nadie jamás soñó     den niemand je träumte:
Porque el mañana es hoy con el ayer        denn weil das Morgen ist heute
después, che                               mit dem Gestern danach, che!

Yo soy María de Buenos Aires               Ich bin Maria von Buenos Aires,
De Buenos Aires María yo soy, mi ciudad    von Buenos Aires Maria, ich bin meine
María tango, María del arrabal             Stadt!
María noche, María pasión fatal            Maria Tango, Maria der Vorstadt,
María del amor, de Buenos Aires soy yo     Maria Nacht, Maria fatale Leidenschaft,
                                           Maria der Liebe zu Buenos Aires bin ich!

                                                    © Falk Neumann
© Falk Neumann

Herzlichen Dank für die freundliche Unterstützung:
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