Festival der Kulturen - Aus stellungsführer - Offene Kirche Bern

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Festival der Kulturen - Aus stellungsführer - Offene Kirche Bern
Eröffnung der Aktionswoche gegen Rassismus
Samstag, 17. März 2018 | Heiliggeistkirche Bern
Festival-Vorschau an der Museumsnacht Bern, 16. März

Festival der
Kulturen

Aus­stellungsführer
Ausstellung vom 18. März bis 8. April
Dienstag bis Freitag 11–18.30 Uhr, Sonntag 13–17 Uhr
Festival der Kulturen - Aus stellungsführer - Offene Kirche Bern
Rassismus bleibt in der Schweiz und in Europa ein sehr ernstzunehmendes
Problem. Dies kann Migrationsvereinen, Kulturschaffenden und Kirchen
nicht gleichgültig sein. Präventive Projekte bleiben eine dringende Auf­
gabe. Gleichzeitig wird die Schweiz kulturell immer vielfältiger und bunter.
Das gilt insbesondere für urbane Regionen wie Bern. Hier leben Migrant­
Innen aus der ganzen Welt. Viele bringen kulturelle Ausdrucksformen aus
ihren Herkunftsländern mit.

Die Ausstellung, die für das Festival der Kulturen 2018 eingerichtet wurde,
nimmt die Thematik des Rassismus auf und präsentiert 15 KünstlerInnen.
Einzelne von ihnen haben bereits bei der ersten Ausstellung 2017 mitge­
macht. Dank dem Netzwerk der Mitmachenden konnte der Kreis erweitert
werden, so dass es dieses Jahr auch vier Teilnehmende aus der französisch­
sprachigen Schweiz gibt. Ihre Werke bilden in der Heiliggeistkirche einen
stimmigen Rahmen zur Aktionswoche gegen Rassismus der Stadt Bern.
Das Motto der Woche lautet: «hier.jetzt.unbedingt.» Eine Ausstellung als
Zeichen des Einspruchs und der Hoffnung, dass für uns das Fremde irgend­
wann selbstverständlich ist.

Le racisme reste un problème très sérieux en Suisse et en Europe. Cela ne
peut pas être indifférent aux associations de migrants, aux travailleurs
culturels et aux églises. Les projets préventifs restent une tâche urgente.
Dans le même temps, la Suisse devient culturellement plus diversifiée et
colorée. Ceci s’applique en particulier aux régions urbaines telles que Berne.
Ici vivent des migrants du monde entier. Beaucoup apportent avec eux des
expressions culturelles de leurs pays d’origine.

L’exposition, qui a été créée pour le Festival des Cultures en 2018, aborde
le sujet du racisme et présente 15 artistes. Certains d’entre eux ont déjà
participé à la première exposition en 2017. Grâce au réseau de participants,
le cercle a été élargi de sorte que cette année il y a aussi quatre participants
de la Suisse romande. Ses œuvres forment un cadre cohérent pour la Se­
maine d’action contre le racisme dans la Heiliggeistkirche. La devise de la
semaine est: «hier.jetzt.unbedingt.» Une exposition en signe d’opposition et
l’espoir que pour nous l’étranger finira par venir naturellement.
                                                               LOGOTYPE AKTIONSWOCHE DER STADT BERN GEGEN RASSIMUS

                                               Ajere African
                                               Heritage

                                                               LOGOTYPE „EINSATZ NEGATIV“

 Katholische Kirche Region Bern

                                                               LOGOTYPE „KLEINST MÖGLICHER EINSATZ“
Festival der Kulturen - Aus stellungsführer - Offene Kirche Bern
Eva de Souza                                 Raquel López

Eva Souza, 1965 in Salvador da Bahia,        Raquel López, in Mexiko-Stadt geboren,
Brasilien geboren, lebt in Bern.             lebt in Bern.

Sie ist seit 20 Jahren in Deutschland,       Sie studierte in Mexiko-Stadt Germa­
in der Schweiz und Brasilien als freie       nistik und besuchte Fotokurse. 1999
Kulturschaffende in den Bereichen            begann sie mit einer alten Canon und
Kunstrecht, Bildung und soziokulturel­       35-mm-Filmen zu fotografieren und ent­
len Projekten tätig. Sie hat 2008 an der     wickelte eigene Arbeiten, die das ­Leben
Berner Fachhochschule für Sozialarbeit       auf den Strassen von Mexiko-Stadt
die Ausbildung «Moderation und Me­           zeigten. Sie reiste 2001 durch Mexiko,
diation im interkulturellen und interreli­   Guatemala und Kuba und seit 2005 auch
giösen ­Dialog» abgeschlossen. Ebenfalls     Europa, die USA, Nordafrika und Asien,
2008 hat sie den Master Kulturmanage­        stets mit der Kamera, um das Leben auf
ment an der Universität Basel im Bereich     den anderen Seiten der Welt zu doku­
Kunstrecht mit der Forschungsarbeit          mentieren. Sie bestrebt, den menschli­
«Anleitung zum Kunsthandel für               chen Geist, die Farben des Lebens und
Gentlemen, Scharlatane und Entdecker-­       Dinge festzuhalten, die für die meisten
Instrumente gegen den illegalen              Menschen unbemerkt bleiben, wie etwa
Kunsthandel und ihre Wirksamkeit»            ihre Serie «Spiegel. Parallele Realitäten»­
abgeschlossen.                               zeigt, die sie 2006 zu fotografieren
                                             begann. Sie realisierte einige fotogra­
Sie bietet verschiedene Workshops an.        fische Publikationen und Ausstellungen
Das zentrale Thema ist stets die Aus­        in Mexiko, Kuba und der Schweiz.
einandersetzung mit und das Zusam­
menleben verschiedener Kulturen;             Raquel López lebt in Bern, wo sie auch
­Masken spielen dabei immer eine Rolle.      an der Universität in deutscher Literatur
 In der Heilkunde der afro-brasiliani­       promoviert und Deutschkurse am
 schen Orixá-Kultur, auf die sich Eva de     ­Bildungsinstitut Förderschmiede gibt.
 Souza bezieht, ist das Patuá (Amulett)
 ein magisches Schutzelement für Körper      raquel_soledad@hotmail.com
 und Geist. Im Rahmen der Aktionswoche       http://deojoeltaco.com
 der Stadt Bern gegen Rassismus 2018
 bietet sie den Workshop «Patu á – ein
 Amulett für die gute Laune» an.             «Ich bin Brasilianerin mit
Sie ist seit 20 Jahren in Deutschland, in    afrikanischen Wurzeln und
der Schweiz und Brasilien tätig.             schweizerischer Staatsange­
                                             hörigkeit. Als Weltbürgerin
evasouza@bluewin.ch
www.evadesouza.com                           gehört die kulturelle Diffe­
                                             renz zu meinem täglichen
                                             Thema. Sie ist Anteil meiner
                                             Arbeit.»
                                             Eva Souza
Festival der Kulturen - Aus stellungsführer - Offene Kirche Bern
Mariana Blok de Brito                         Rosa Carballo

Mariana Blok de Brito, in Angola geboren,     Rosa Carballo, artiste et peintre, née à
in Lissabon aufgewachsen, lebt seit 1989 in   Cordoba, en Argentine, vit à Bienne.
der Schweiz, heute Gletterens FR.
                                              En Argentine elle a grandi dans un
 Sie malt seit ihrer Kindheit, heute vor      milieu familier artistique entre la mu­
 ­allem abstrakte Bilder, und arbeitet        sique, les couleurs et la poésie, a acquis
  dabei vorwiegend mit Naturpigmenten         ses connaissances de base à l’École des
  (primären Farben), die zum Teil aus         Beaux Arts de l’Université de Córdoba
  ­Afrika stammen, ebenso auf Struktu­        (Argentine). Dans les années 80, elle
   ren­von verschiedenen Materialien wie      émigre à Rio de Janeiro, où elle appro­
   Zement, Glasfaser, Erde, Holz und Zei­     fondit ses études en dessin et sculpture
   tungen, oder auf Leinwand. Fliessende      à l’École des Arts Visuels. Ensuite, elle a
   Linien geben den vorzugsweise farb­        suivi plusieurs cours et réalise diverses
   lich gemalten Gestalten, Dynamik und       expositions de peinture. Sa vie privée
   ­Leichtigkeit. Die Strukturen führen­      l’a conduite à s’ établir en Suisse avec
    die Betrachtenden durch eine neu          sa famille, où elle habite depuis les
­inter­pretierte Realität.                    années 90

Mariana hat das Bestreben, einen              Démarche Artistique: L’art et la créati­
eigenen Stil zu entwickeln, deshalb ist       vités est devenue ma façon de vivre, ma
ihr Werk unverwechselbar. Ihre Themen         passion, entre la musique et la peinture,
orientieren sich hauptsächlich auf die        avec le même phénomène vibratoire
Darstellung menschlicher Beziehungen,         mes «histoires parallèles» suis intéresse
das Umfeld und die Harmonie oder den          pour différent techniques entre autre
Konflikt, die aus dem Zusammenspiel           la gravure. Les thèmes de paysages,
zwischen Menschen entstehen können.           figure, on étais conduit ver un chemin
In ihren Arbeiten will sie sich nicht         plus abstrait ver l’essentiels. Le papiers
mit Konzepten befassen, sondern sie           et la toile comme support, et plusieurs
erkundet das Zusammenspiel und die            médium entre autres l’Acrylique, l’encre,
Wechselwirkung der Farben, in men­            craie, aquarelle, et divers papier que je
schenähnliche Gebilde in Farben von           modifie pour le couleurs et la texture.
geheimnisvoller Durchsichtigkeit.             Je continue dans cette direction, avec
Mariana Blok de Brito arbeitet heute als      mes thèmes intérieurs, comme une
Fachangestellte Gesundheit.                   ­orque stations de formes, nuances,
                                               mouve­ments, être la protagoniste de
mariana@clioyachting.ch                        tous ses rêves-réalités.

                                              «Le racisme consiste à condamner un
                                              homme au nom de seuls chose dont, il
                                              n‘est responsable: son origine.»

                                              carballorosa1@hotmail.fr
Surya Maderi                                    René Maviaki

Surya Maderi, né en 1993, artiste peintre       René Maviaki, in Kinshasa, Republik Kongo
suisse-espagnole, vit à La Neuveville BE de     geboren, lebt in Bern.
parents un peu bohème, elle vit une enfance
pleine de contrastes entre Suisse et Espagne.    Er besuchte in Kinshasa die Kunstaka­
                                                 demie. Seit 1992 lebt und arbeitet er in
Curieuse et intéressée très tôt par l’art,       Bern als Fachmann Gesundheit. Seine
l’histoire, la psychologie et les différen­      Leidenschaft ist die Malerei. Durch seine
tes cultures de ce monde, elle com­              Kunst erzählt René Maviaki von seinen
mence des études artistique à Genève             afrikanischen Wurzeln. Seine Inspiration
à la E.A.A, où elle y découvre une réel          ist das Alltägliche, das Leben. Davon
vocation pour le dessin et la peinture.          zeugen seine Bilder, in den warmen
Puis continué dans une école de design           Farben Afrikas, schwingend zwischen
à Barcelone. Revenue en Suisse en 2012,          Tradition und Modernität. ­Linien und
pour s’installer à Bienne, elle ce tourne        Kurven sind wichtige Elemente. Er stellt
alors vers des études dans le secteur so­        regelmässig in Galerien, Banken und
ciaux-pédagogique, tout en continuant            Restaurant in der ganzen Schweiz aus.
à développer son art. Après 10 années            Er malt in Acryl auf Leinwand.
de créations intensive et quelques               René Maviaki ist Mitbegründer von
expositions, son style impressionniste           ARTafrikswiss, der Afrikanischen
c’est définit pour déboucher ainsi sur           Künstler­gesellschaft der Schweiz, und
ce qu’elle appelle de l’«Art culturel».          ist M
                                                     ­ itglied des Kunstforums Oster­-
Mélangeant coup de pinceaux et mes­             ­mun­digen (Kufo).
sages d’espoirs ou d’indignation, elle
espère faire passez un message résigné:         maviaki@bluewin.ch
On ce ressemble, soyons plus compatis­          www.maviaki.ch
sants, plus altruiste, ne fermons pas les
yeux.

Actuellement, elle ce concentre sur sa
dernière série de tableaux, composée de
25 œuvres racontant la vie de réfugiés,
ainsi que sur d’autres projets pour des
dates à venir. Elle travail aussi pour des
commandes privées tels que portraits
personnalisé, portrait de famille.
Et décoration pour festivals, dont le           «Je peint sur des thèmes
premier projet sera pour Juin 2018.             culturel et engagé,
L’Exposition «Refugees» est à venir, à
Yverdon-les-Bains, en Avril 2018.
                                                avec toujours une
                                                touche de couleurs et
suryamaderi@gmail.com                           de sentiments.»
www.facebook.com/suryasartistic
                                                Surya Maderi
Alan Miro
Surya Maderi

                           Que Zhinin

                                            Tunkcay Akbaba

  Faik Morina

                Mariana Blok de Brito
 Sedar Mutlu

                                           Eva de Souza
Raquel López

   Hatice Elcik

                                                                  Giovina Haldimann Esposito

                                     René Maviaki

Rosa Carballo

                  Jürg Curschellas                          Gülüşan Taşkiran
Alan Miro                                    Faik Morina

Alan Miro, 1967 in Al Dirbasiya (Syrien)     Faik Morina, Artiste peintre, naît à Pejë
­geboren, lebt in Ostermundigen.             (Kosovo), vit à Grolley FR.

Er verbrachte seine Kindheit in Al           1988, formé à l’académie des arts de
­Dirbasiya und absolvierte dort die zwölf­   l’université de Pristina. Il suit les cours
 jährige Schulzeit. Er begann ein Sozio­     des dessin, fusain, sanguine, pastel,
 logie-Studium an der Uni in Damaskus,       aquarelle, gouache, linogravure, lito­
 das er nicht abschliessen durfte, weil      graphie, huile et sculpture. Il obtient
 er aus dem kurdischen Norden stammt.        1983 son diplôme «Professeur des arts
 Wie vielen anderen Kurden der Region        figuratifs».
 wird ihm die syrische Staatsbürgerschaft
 bis heute aberkannt.                        Après diverses expositions à Pejë, Bel­
                                             garde, Sarajevo et Pristhina, il gagne la
Schon als Kind entdeckte er sein Be­         Suisse en 1983. Marié et père de trois
dürfnis zu malen und durfte früh Bilder      enfants, aujourd’hui, il est enseignant
ausstellen. Von 1990 bis 1997 malte er       au Cycle d’orientation (CO) de la Broye
im eigenen Atelier in Al Dirbasiya, vor­     à Estavayer-le-Lac. Il travaille dans son
wiegend in Öl und Acryl. In dieser Zeit      atelier-galerie à Grolley, ou il donne
entstanden Hunderte Bilder, darunter         de cours privés au artistes débutant et
auch Auftragsarbeiten. Weil er immer         avancés dans son atelier.
wieder Themen aus der kurdischen Kul­
tur und der syrischen Politik in seinen      En Suisse depuis 1983, il enseigne
Werken festhielt, wurde er verfolgt          ­actuellement au CO de la Broye et pour­
und mehrmals inhaftiert. 1998 gelang          suit un œuvre personnel. Il a déjà pu
ihm die Flucht durch den Libanon nach         exposer ses œuvres dans de nombreuses
Zypern, wo er vorübergehend zur Ruhe          exposition.
und auch zum Malen kam.
                                             faikmorina@bluewin.ch
2001 kam Alan Miro in die Schweiz und
wurde hier als Flüchtling aufgenommen.
2008 heiratete und ist heute Vater von
zwei Kindern. Er konnte seine Werke
schon in zahlreichen Ausstellungen zei­
gen: Larnaca (Zypern), Köln/Düsseldorf,
Paris, Mailand, Texas, Genf (UNO) u.a.

alainmiro9@hotmail.com
www.alanmiro.ch
Serdar Mutlu                                 Giovina Haldimann Esposito

Serdar Mutlu, 1988 in Mardin, Kurdistan/     Giovina Haldimann Esposito, 1960 in der
Türkei, nahe der syrischen Grenze geboren,   Region Abruzzen It geboren und aufgewach-
lebt in Bern,                                sen, lebt in Ostermundigen,

er hat in der Türkei Bildende Kunst          sie hat in Italien an der Kunstgewerbe­
studiert und ein Kulturzentrum geleitet.     schule und an der Accademia di Belle
Er wurde verfolgt, weil er sich für die      Arte besucht und in der Schweiz weitere
Rechte der Kurden einsetzte. Seit Juni       Kurse absolviert.
2017 lebt er als Asylsuchender in der
Schweiz. Von 2008 bis 2015 besuchte          Ihre Stile sind: Landschaften / Winter­
Mutlu die Kunsthochschulen in Dicle          malerei, Porträts im Stil von Leonardo
und Marmara. In der Türkei gründete          Da Vinci, Stilleben. Geometrisch
er ein Kulturzentrum und arbeitete als       abstrakt und Porträts im Barock-Stil
Kulissenmaler. Auf seiner Flucht nach        (Renaissance).
Europa war er 2017 als Zeichnungslehrer
im Flüchtlingscamp «Lavrion» in Grie­        giovinahaldimann@gmail.com
chenland tätig.

Er konnte seine Werke schon in diver­
sen Ausstellungen zeigen: 2010, 2011
in Istanbul und 2013 im Kulturzentrum
«Mitannî» in Nusaybin. 2017 zeigt er je
ein Werk an der Cantonale Berne Jura
in Biel (Centre d‘art Pasquart) und im
Kunsthaus Langenthal.
                                             «Für mich ist Malerei
Seit 2017 arbeitet er im Zentrum für         Kunst, Philosophieren, Poesie,
Kulturproduktion Progr in Bern, wo er
einen Atelierplatz des Projekts Krea­        Therapie, Träume in der
tiv_Asyl belegt.                             totalen Meditation.»
                                             Giovina Haldimann Esposito
info@serdarmutlu.ch
www.serdarmutlu.ch
Que Zhinin                                    Tuncay Akbaba

Que Zhinin, in Ecuador geboren und auf­       Tuncay Akbaba, 1974 in Bingöl (Türkei) ge-
gewachsen, lebt in Bern u.a.                  boren und aufgewachsen, in Adana Schulen
                                              und verschiedene handwerkliche Anlehren
Schon in jungen Jahren entdeckte              absolviert, heute Karikaturist, er lebt seit
«Que» Zhinin die Leidenschaft für die         2016 in Bern.
Kunst. Er hat sein Grundstudium in
Ecuador abgeschlossen und in Israel           Auf seinem Lebensweg hat er aufgrund
und der Schweiz weitere Lehrgänge             seiner politischen Haltung verschiedene
absolviert. Er spezialisierte sich auch auf   Arbeiten ausüben müssen und dabei
städtische Interventionen, etwa durch         mehrere handwerkliche Berufsfelder
Stipendien in Berlin. So entwickelte er       kennen gelernt. 1995 wurde er aus
ein Studienlabor, das neue Trends rund        politischen Gründen inhaftiert. Wäh­
um Urban Art aufzeichnet, dokumen­            rend der Strafvollzugszeit von 1999 bis
tiert und reflektiert. Er verfolgt dabei      2005 realisierte er im Gefängnis von
Projekte, die verschiedene kreative           1999 bis 2005 viele Karikaturen. Später
Aspekte untersuchen, wie zum Beispiel         zeigte er die Arbeiten in einer Ausstel­
die Forschung über die unterschied­           lung. Ü­ berall, wo er auftritt, zeichnet er
lichen Sprachen des urbanen Menschen,         treffende Karikaturen. Die Schwerpunk­
über die Sozialisierung der Kunst oder        te seiner Auftritte liegen in der Türkei,
über die Produktion und Ausstellung in        insbesondere in Istanbul, Mersin, Adana,
verschiedenen Ländern.                        Diyarbakir, Batman und Bingöl.

«Que» Zhinin hat an mehreren Ausstel­         «Die Essenz meiner Karikatur: Die heuti­
lungen, Festivals und künstlerischen          gen türkische Regierung unter Erdogan
Projekten in Ecuador, China, Venezuela,       zwingt die arabischen und kurdischen
Kuba u.a. Ländern teilgenommen. Durch         Menschen auf die Strasse; Millionen von
seine Teilnahme an Workshops, Konfe­          Menschen; Frauen, Intellektuelle, sind
renzen, Debatten im Land hat er andere        der Politik hilflos ausgesetzt, mit ihren
Künstler zur Produktion und Kreation          Überzeugungen, ihren sozialen Identi­
von Urban Art ermutigt.                       täten und Ideen. Das moderne Europa,
                                              das universelle Werte als unermüdliches
quezh18@gmail.com                             Prinzip ansieht, unterstützt dies mit
www.art-wired.com/que                         Schweigen, während all diese Zerstörun­
                                              gen weitergehen. Als Künstler kann ich
                                              dazu aus Respekt gegenüber den Men­
                                              schen und der Natur nicht mehr schwei­
                                              gen. Meine Zeichnungen beschreiben
                                              die Typologie des Faschismus.»

                                              Tuncay-akbaba@hotmail.com
Gülüşan Taşkiran                                  Jürg Curschellas

Gülüşan Taşkiran, geboren in Kurdistan            Jürg Curschellas, (CH), Multimediast,
­(Türkei), 2017 kam sie in die Schweiz und lebt   lebt in Bern.
 heute als Asylsuchende in Bern.
                                                  Das Studium der Kunstgeschichte hielt
Sie studierte von 2008 bis 2013 Kunst an          er für zu theoretisch und lernte also
der Mustafa Kemal Universität in An­              16 mm Streifen zu schneiden. Zu dieser
takya, in der Provinz Hatayt und konnte           Zeit drehte er Kurzfilme und Dokumen­
dort erstmals Bilder ausstellen. Seit 2017        tarfilme, gefolgt von Computer-Experi­
arbeitet sie regelmässig im Zentrum für           menten und Sites, was im Laufe der Zeit
Kulturproduktion Progr in Bern, wo sie            eine Vielzahl von Multimedia-Techniken
am Projekt Kreativ_Asyl teilnimmt.                einbezog. Nebst eigenen künstlerischen
                                                  Projekten fotografiert und filmt Cur­
Ihr künstlerisches Thema ist vor allem            schellas auch für Organisationen.
die Gewalt an Frauen. Ihre Werke
zeigen dies ausdrücklich. Denn die                «Ich war in den Slums von Bogota unter­
Ungleichheit der Geschlechter besteht             wegs für das Kinderhilfswerk Emmaus,
ihrer Ansicht nach gegen Frauen in allen          das dort integrative Projekte betreibt.
politischen, kulturellen, sozialen und            Es gibt in diesem Umfeld kein Drehbuch,
wirtschaftlichen Bereichen. Obwohl der            sondern diese magischen Momente, die
Umgang mit den Frauen sich je nach                man mit ein bisschen Glück erhascht.
Kulturen verändert habe, habe sich die            Aus hunderten von Fotos gilt es dann
Art der Gewalt nicht verändert. Wo die            für eine Kampagne ein Bild auszuwäh­
Gewalt an Frauen häufig vorkomme,                 len, das diesen Spirit zwischen Trostlo­
drehe sich die Entwicklung der Gesell­            sigkeit und Überlebenswillen einfängt,
schaft zurück. Der Kampf gegen die                aber eben auch ein bisschen Hoffnung
Ungleichheit der Geschlechter werde               ausstrahlt. Die Serie von fünf Fotos in
den Frauen ermöglichen, die «Idole» der           der Ausstellung ist (quasi) ein Making-of
Frauengeschichte zu treffen und wieder            und zeigt die Geschichte hinter dem
mit den eigenen Farben zusammen zu                Bild, das als Postkarte aufliegt.»
bringen.
                                                  Kaufen kann man die Flagge nicht ,
«Meine Motivation als Künstlerin: In              wer sich aber für eine Patenschaft von
­jedem Bereich meines Lebens sind                 kinderhilfe-emmaus.ch entschliessen
 sowohl ethische wie auch ästhetisches            sollte, kriegt ein Bild nach freier Wahl
 Werte wichtig. Die Kunst ist im Grunde           aus dieser Serie geschenkt.
 die beste Übertragung von Gefühlen
 und freien Gedanken.»                            curschellas@gmail.com

gulusantaskiran@gmail.com
www.kreativ-asyl.ch
Hatice Elcik                                   KREATIV-ASYL
Hatice Elcik, geboren in Kurdistan (Türkei),   Die Idee von Kreativ-Asyl, ein Projekt von
sie hat aus politischen Gründen vor 5 Jahren   PROGR Bern, ist im Herbst 2015 entstan­
in der Schweiz Asyl gesucht und lebt seitdem   den und darauf schrittweise ­realisiert
in Bern.                                       worden. Das Projekt unterstützt geflüch­
                                               tete Kunstschaffende dabei, ihre Kunst
«Schon während der Sekundarschule              weiter auszuüben. Dies sind Menschen,
hatte ich Interesse an Kunst. Daher habe       die ihr Land wegen Krieg oder ihrer
ich ein Gymnasium mit Schwerpunkt              kritischen Kunst ver­lassen mussten und
Kunst besucht. Anschliessend habe ich          in der Schweiz Zuflucht fanden.
an der Universität Çukurova meine
Kenntnisse und Fähigkeiten in Richtung         Kreativ-Asyl ist ein Vernetzungsprojekt
Malerei vertieft. Selbstverständlich woll­     und bietet Künstlern aus der ganzen
te ich diese Interessen auch hier, in der      Welt einen Arbeitsraum. Unabhängig
Schweiz weiter entwickeln. Daher bin an        vom Stand ihres Asylverfahrens oder
verschiedenen Kunstprojekten beteiligt         ihrer finanziellen Situation sollen sie hier
wie zum Beispiel «kunst kreuzt weg.            ihren Beruf ausüben können. Die Pro­
Passion von J.S. Bach und zeitgenössi­         jektleitenden stehen für Auskünfte und
schen Kunstschaffenden», das im März           Ratschläge zur Verfügung. Das P  ­ rojekt
2018 in Bern realisiert wird.                  bietet Arbeitsplätze, Material und Kon­
                                               takte zu lokalen Künstlern. Dadurch
Zu meiner Motivation: Ich bewege mich          können sie ihr eigenes Netzwerk auf­
in zwei ganz unterschiedlichen Welten.         bauen.
Auf einer Seite steht eine matte kalte
Welt mit Leiden und Hoffnungslosigkeit.        Die Künstler verwirklichen ihre eigenen
Auf der anderen Seite steht eine fabel­        Ideen und haben einen Schlüssel für
hafte Welt mit Genuss und voller Trost.        das Atelier im dritten Stock des Progr-­
Meine Kunst ist dafür wie eine Brücke,         Gebäudes. Einzelne Künstler arbeiten
die beide Sphären verbinden möchte.            auch in eigenen Ateliers – eines der
                                               ­Projektziele, welches damit erreicht
Mein Werk Schicksal in dieser Ausstel­          wurde.
lung zeigt eine wertlose, zermahlene,
zerstörte Welt der Frauen, die vom pat­        www.kreativ-asyl.ch
riarchalischen System eingekesselt sind.»

hatice.elcik@hotmail.com
www.kreativ-asyl.ch

                                               Impressum
                                               Künstlerische Leitung der Ausstellung:
                                               Jürg Spichiger, www.palma3.ch, Jürg Curschellas
                                               Grafik: Renata Hubschmied
                                               Ein Projekt von offene kirche bern
                                               www.offene-kirche.ch
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