Umkehr - Bausteine für Gottesdienst und Gemeindearbeit 2018 - Die Dargebotene Hand Bern

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Umkehr - Bausteine für Gottesdienst und Gemeindearbeit 2018 - Die Dargebotene Hand Bern
Umkehr

Bausteine für Gottesdienst und Gemeindearbeit
                     2018
Umkehr - Bausteine für Gottesdienst und Gemeindearbeit 2018 - Die Dargebotene Hand Bern
Vorwort
                                            Geschätzte Kirchgemeinden und Pfarreien
                                            Sie halten die Ausgabe 2018 der bewährten Gottesdienstbroschüre von
                                            Tel 143 in Händen. Deren Inhalt möchte Kirchgemeinden und Pfarreien ein-
                                            mal mehr dazu motivieren, irgendwann in diesem Jahr einen Gottesdienst
                                            den Zuhörprofis der Dargebotenen Hand zu widmen. Die Kirchen waren und
                                            sind nach wie vor ein wichtiges Standbein dieses besonders niederschwelli-
                                            gen und einfach erreichbaren psychosozialen Angebotes. Dafür möchte ich
                                            mich an dieser Stelle herzlich bedanken.
                                            Gerade die unkomplizierte und einfache Erreichbarkeit im Schutze der Ano-
                                            nymität erlaubt es Anrufenden, unser Angebot genau dann zu nutzen, wenn
                                            sie es am nötigsten haben – aber auch, wenn sie dazu bereit sind. Diese
                                            Bereitschaft ist ein Grund, dass Gespräche mit der Dargebotenen Hand im-
                                            mer wieder gelingen. Wenn Anrufende mit ihrer Bereitschaft auf ein offenes,
                                            freundliches und respektvolles Gegenüber treffen, sind viele Voraussetzun-
                                            gen gegeben, dass eine hilfreiche Begegnung möglich wird.
                                            Mit «Umkehr» ist ja die diesjährige Gottesdienstbroschüre überschrieben, als
                                            Metapher für Veränderung, für Neuanfang. Und die Bereitschaft ist ein wich-
                                            tiger Schlüssel dazu. Die Dargebotene Hand konnte 2017 auf ihr 60-jähriges
                                            Bestehen zurückblicken, auch auf ihre kirchlichen Wurzeln. Heute sind es vor
                                            allem die rund 640 Frauen und Männer in allen Sprachregionen der Schweiz,
                                            die das Herz von Tel 143 ausmachen. Sie sind das wichtigste Kapital der
                                            Organisation. Auch ihre Bereitschaft aber auch ihrer Freude hält den Service
                                            Public für die Seele am Leben.

                                            Franco Baumgartner
                                            Schweizerischer Verband
Impressum                                   Die Dargebotene Hand
Herausgeber: Die Dargebotene Hand Schweiz
Texte: Ulrich Ghisler
Redaktion: Bettina Wagner
Layout: René Fehr-Biscioni, Winterthur
Druck: Mattenbach AG, Winterthur 2018
www.143.ch

                                 2                                                3
Über den Autor                                                                  Inhaltsverzeichnis
Ulrich Ghisler, röm. Kath. Theologe in der Pfarrei von Baden und Religions-
                                                                                Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  3
lehrer an der Kantonsschule in Olten. Er studierte in Luzern, Rom und Zürich
und schloss sein Studium mit dem Doktorat in ökumenischer Theologie ab.         Über den Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  4
Seit 18 Jahren ist Ulrich Ghisler freiwillig Mitarbeitender beim Telefon 143.
                                                                                Elemente für einen Gottesdienst

                                                                                Eingangsworte  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  6

                                                                                Bibeltext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  7

                                                                                Predigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

                                                                                Gebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  11

                                                                                Fürbitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  12

                                                                                Kollektenansage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  12

                                                                                Die Dargebotenen Hände bei der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  13

                                    4                                                                                                   5
Eingangswort zum Gottesdienst                                                     Bibeltext
In der heutigen Feier steht die Dargebotene Hand, Telefon 143, im Vorder-         Jesus im Haus des Zöllners Zachäus 19,1-10
grund.
                                                                                  Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann
Rund um die Uhr begleitet sie hilfesuchende Menschen. Das Leitwort unserer        namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte
Betrachtung lautet Umkehr. Die Anrufenden kommen mit ihrer Lebenssituati-         gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die
on nicht klar und möchten, dass sich etwas ändert. Aus dem Gefühl, es allein      Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeer-
nicht zu schaffen, sehnen sie sich nach Hilfe und wählen die Telefonnummer        feigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an
143. Dort finden sie Gesprächspartner, welche Zeit für sie haben und ihnen        die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell
zuhören. Sie erfahren, dass Zuhören die erste und die beste Antwort ist. Die      herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er
Anrufenden erleben sich neu, spüren ihre menschliche Würde. Es geschieht          schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen,
Veränderung, d.h. Umkehr im weitesten Sinn. Das bleibt unvergesslich, gibt        empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus
etwas Ruhe und Mut die Probleme erneut anzugehen. Dies öfters zu spüren,          aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens
gibt den Telefonseelsorgern die Erfahrung, dass ihre Dienste gut und sinnvoll     will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe,
sind. Sie dürfen hoffen, dass auch langfristig Positives ausgelöst wird, sowohl   gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem
bei dem Hilfesuchenden als auch bei ihnen selbst.                                 Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams
                                                                                  ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was
Umkehr ist ein Ereignis der leisen Töne, doch vielleicht wird daraus eine
                                                                                  verloren ist.
Melodie.
Warum auch nicht?

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Predigt
                                                                                   geben dürfen, sondern uns wehren sollen. Indem wir Böses nicht eskalieren
Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist das Reich Gottes. Kehrt um und         lassen, dienen wir dem Frieden. Die linke Wange hinhalten bedeutet, dass
glaubt an das Evangelium (Mk 1,15).                                                wir auf Gewalt verzichten und nicht, dass wir uns duckmäuserisch verhalten,
                                                                                   zu allem Ja und Amen sagen. Leider löst das Wort Busse bei vielen zwiespäl-
Diese Worte erfüllen sich im heutigen Evangelium auf eindrückliche Weise.
                                                                                   tige Gefühle aus. Das liegt an unserer Vergangenheit. Im Mittelalter gab es
Jesus geht auf Zachäus zu und wird sein Gast. Und allein die Gegenwart des
                                                                                   Leute, die sich öffentlich blutig peitschten, die sogenannten Flagellanten.
Gottessohnes löst bei dem Zöllner eine völlige Kehrtwende aus. Er will sich
                                                                                   Sie glaubten damit irrtümlicherweise, Busse zu tun. Sie hofften damit für
ändern und begangenes Unrecht wieder gut machen. Er tut Busse. Das Wort
                                                                                   ihre Sünden bei Gott Barmherzigkeit zu erlangen. Es gab auch Menschen, die
Busse bedeutet Umkehr, d.h. eine falsche Haltung oder Tat einsehen, sich da-
                                                                                   schmerzhafte Bussgürtel trugen u. A. mehr. Sie standen unter der Drohung
von distanzieren und für neue Lösungen sich Gott vertrauensvoll zuwenden.
                                                                                   von Fegefeuer und Hölle. Diese Drohungen wurden verkündet, um die Leute
Persönlich könnte man den Weg der Umkehr religiös ganz schlicht formulie-
                                                                                   zu einer Besserung ihres Lebens zu bewegen. Diese glaubten mit ihrer Selbst-
ren: «Was ich getan habe war ein Fehler. Das tut mir leid. Es soll nicht wieder
                                                                                   quälerei – auch in subtiler Form – diesen zornigen Gott zu besänftigen.
vorkommen». Wir vertrauen darauf, dass Gott zu uns sagt: «Ist ja schon gut.
Du hast etwas gelernt, also Schwamm drüber». Solche Worte, auch gegenüber          Die Vorstellung eines strafenden Gottes, die auch heute noch ihre Spuren
unserem Mitmenschen, den wir verletzt haben, wirken heilsam. Der andere            hinterlassen hat, wird beeinflusst von Texten aus der Bibel. So verkündet im
hat nun völlig frei die Möglichkeit ebenfalls zu sagen: «Ist ja schon gut. Spre-   Buch Jona, der Prophet Jona, die Zerstörung Ninives auf Grund der Bosheit
chen wir nicht mehr darüber». Und es besteht Frieden zwischen uns.                 der Bevölkerung. Diese Drohung bewirkte die Umkehr der Leute, worauf Gott
                                                                                   auf die Ausführung der Strafe verzichtete. Das Gleichnis vom «Verlorenen
Wichtig scheint mir auch, dass wir uns selbst über die Tatsache, dass wir
                                                                                   Sohn» spricht da eine andere Sprache. Nachdem dieser aus eigener Verant-
einen Fehler gemacht haben nicht ärgern, sondern uns selbst verzeihen. Da-
                                                                                   wortungslosigkeit in Not geriet, kehrte er ohne jegliches Selbstwertgefühl
durch sind wir befreit vom Stress einer allzu hohen Meinung über uns selbst,
                                                                                   zurück zum Vater, um wenigstens nicht vor Hunger sterben zu müssen. Die
stehen auf dem Boden menschlicher Realität, werden bescheiden und tole-
                                                                                   Begegnung von Vater und Sohn hätte nach altem Schema bei dessen Schuld-
rant gegenüber anderen.
                                                                                   bekenntnis folgendermassen verlaufen können: «Das hätte ich dir gleich sa-
Im öffentlichen Leben ist das Zugeben eines Fehlers nicht selbstverständlich.      gen können, als ich dich in die Welt hinaus ziehen liess. Ich wusste im Voraus,
Beharren auf dem eigenen Standpunkt oder Beschönigungen sind oft die               dass du Dummheiten machen würdest. Bei dir war ja auch nicht mehr zu
Regel. Es gab da vor Jahren einen Kandidaten in den USA, der in der Debatte        erwarten. Aber schliesslich bin ich ja kein Unmensch. Du kannst bleiben. Der
um die Präsidentschaftswahl mit seinem Gegenkandidaten auch eigene Feh-            Vater des Gleichnisses indessen kam seinem Sohn entgegen, umarmte und
ler zugab. Er wirkte dadurch durchaus glaubwürdig, gewann das Vertrauen            küsste ihn voller Mitleid, bevor dieser überhaupt dazu kam, seine Schuld zu
der Leute und wurde gewählt. Auch Staatsoberhäupter geben öffentlich die           bekennen. Er gab ihm nicht nur zu essen, sondern richtete ihn auf zu vollen
Schuld zu, welche die Mehrheit ihres Volkes begangen hat und zeigen deut-          Ehren.
lich Zeichen der Reue. Damit entspannen sich die Beziehungen der betroffe-
                                                                                   Martin Luther beschäftigte stets die Frage: «Wie kriege ich einen gnädigen
nen Völker.
                                                                                   Gott?» Als Mönch betete und fastete er Tag und Nacht, um dieses Ziel zu er-
Umgekehrt sollten wir bei schlechter Behandlung gegen unsere Person unser          reichen. Er war verzweifelt, weil er meinte, sein ganzes Tun sei umsonst. Da
Unbehagen deutlich signalisieren. Als ein Knecht des Kaiphas beim Verhör           plötzlich ging ihm blitzartig auf, dass nicht menschliche Werke, sondern der
Jesus ins Gesicht schlug, stellte dieser ihn klar zur Rede (Joh 18,22f.). Das      Glaube allein massgebend ist um vor Gott zu bestehen. Wie der verlorene
zeigt deutlich, dass wir als Christen unsere persönliche Würde nicht preis-        Sohn fühlte er sich von Gott in die Arme genommen und war von all seinen

                                     8                                                                                    9
Skrupeln befreit. Menschliche Werke nahm er durchaus ernst. Aber sie dien-       Gebet
ten nicht, um Gottes Wohlwollen zu erreichen. Luther arbeitete nach dieser
                                                                                 Gebet eines unbekannten Soldaten
wunderbaren Erfahrung aus tiefer Dankbarkeit für das grosse Geschenk bis
an sein Lebensende mit sehr viel Eifer.                                          Sieh, oh Gott, ich habe dich niemals angeredet, aber jetzt möchte ich dir
                                                                                 guten Tag sagen. Die Leute sagten zu mir, dass du gar nicht existierst. Und
Luther steht mit seiner Auffassung nicht allein. Auch Niklaus von Flüe, der
                                                                                 wie ein Dummkopf habe ich dies alles geglaubt. Gestern Abend sah ich aus
in seinem Leben bei Staat und Militär viel Verantwortung getragen hat, sagt:
                                                                                 einem Granatloch dein Himmelsgewölbe. Ich schloss daraus, dass man mich
«Der Friede ist allzeit in Gott». Er bewirkte bei den Eidgenossen Einigung und
                                                                                 angelogen hat. Hätte ich mir Zeit genommen, um deine Werke anzusehen,
bewahrte sie vor einem Bürgerkrieg. Beide Persönlichkeiten erkannten Gott
                                                                                 wäre ich von selbst darauf gekommen, dass man mir einen Bären aufband.
als die lebendige Quelle, woraus sie für ihre segensreiche Tätigkeit immer
                                                                                 Ich möchte wissen, o Gott, ob du mir deine Hand reichen würdest. Ein Gefühl
wieder Kraft schöpften.
                                                                                 sagt mir, dass du mich verstehst. Sonderbar, ich musste an diesen höllischen
Alle Menschen sehnen sich nach der Quelle des Lebens. Doch viele glauben         Ort kommen, bevor ich Zeit hatte, dein Angesicht zu sehen. Wohl, ich denke,
diese andernorts zu finden. Durch ständige Betätigung des Smartphones und        da ist nicht mehr viel zu sagen, aber ich bin froh, dass ich dich heute traf.
pausenloses Telefonieren suchen sie Erfüllung. Es bleibt für sie kaum Zeit,      Ich glaube, die Stunde des Angriffs wird bald schlagen. Aber ich habe keine
miteinander zu reden. Sie geraten in Not und Zerrissenheit.                      Angst, seit ich weiss, dass du mir nahe bist. Ich höre das Signal. Wohl, o Gott,
                                                                                 ich habe zu gehen.
In unserer Welt sieht es nicht immer rosig aus. Es gibt viel zu tun, auch für
jene, die nicht die Medien im Rücken haben. Jung und Alt zeigen oft guten        Ich habe dich gern, das sollst du wissen. Sieh, es wird einen harten Kampf
Willen und setzen sich ein. Doch für ein erfolgreiches Handeln genügt die        geben. Wer weiss, vielleicht komme ich zu deiner Wohnung diese Nacht. Ob-
Überzeugung nicht, indem wir sagen: «Wir schaffen das – Yes we can». Es          gleich ich früher nicht sehr freundlich zur dir war, mache ich mir doch Ge-
braucht mehr. Ein bekannter europäischer Politiker sagte einmal, dass bei        danken, ob du mich an deiner Tür erwartest. Sieh, ich weine, ich vergiesse
wichtigen Entscheiden der gute Wille allein nicht genüge. Man müsse auch         Tränen! Wohl. Ich habe jetzt zu gehen, Gott, auf Wiedersehen. Sonderbar.
immer im Auge behalten, was man damit auslöse. Sinn für Realität ist ge-         Seit ich dich traf, habe ich keine Angst, zu dir zu kommen.»
fragt. Der Mut zu wesentlichen Fragen ist bedeutsam. Es braucht den Glauben,
dass wir mit Gottes Hilfe die Welt verändern können.                             Das Gebet wurde 1943 bei einem in Italien gefallenen Amerikaner gefunden.

Dabei kommen mir die Worte Martin Luthers in den Sinn, als er in grosser
Bedrängnis seinem Gewissen folgte und vor einer bedrohlichen Öffentlich-
keit tapfer sagte: «Hier stehe ich vor Gott, ich kann nicht anders.» Und Gott
erhörte ihn und gab ihm Schutz und Führung für ein reichhaltiges Leben.

   Amen

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Fürbitten
Guter Gott, immer begegnen wir im Alltag Menschen in Bedrängnis.                  O Friede, der nun alles füllet,
                                                                                  erfüll auch uns mit süsser Ruh,
1. Stärke unsere Achtsamkeit, die Nöte unserer Mitmenschen wahrzunehmen           und bis ein Tag sich neu enthüllet,
   und die Bereitschaft zu helfen.                                                deck uns mit trauten Träumen zu.
2. Gib uns die Kraft, jeder Person, die uns ihr Leid klagt, geduldig zuzuhören.
3. Hilf uns die guten Eigenschaften der Hilfesuchenden zu entdecken und           Wie manches, was des Tages Wille
   daraus zu lernen.                                                              mit rechter Klarheit nicht ergreift,
4. Lass uns auf dem Boden der Realität stehen und den Anrufern auf Sicht-         dem hilf, dass es in deiner Stille
   höhe begegnen.                                                                 zu freundlicher Vollendung reift!

                                                                                  Wen Schicksalsschläge grausam trafen,
                                                                                  den tröste des, was ihm geschehn;
                                                                                  wer neid- und hasserfüllt entschlafen,
                                                                                  den lass versöhnt den Morgen sehn!

                                                                                  So allem, dem gleich uns auf Erden
                                                                                  zuteil des Lebens schwankes Los,
                                                                                  lass deines Segens Tiefe werden,
Kollektenansage
                                                                                  gib Kraft aus deinem heiligen Schoss!
Die heutige Kollekte ist für die Dargebotene Hand – Telefon 143 bestimmt.
                                                                                  Christian Morgenstern
Telefon 143 ist die erste Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebens­
lagen – unabhängig von Alter, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit.
Die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Probleme der
Anrufenden nicht lösen, doch sie können zuhören, Aufmerksamkeit schenken,
beraten, motivieren, gemeinsam nach Lösungen suchen, Perspektiven aufzei-
gen oder Trost spenden. So ist das Telefon 143 heute ein fester Bestandteil
der psychosozialen Grundversorgung.
Jede Spende trägt dazu bei, dass das Telefon 143 auch weiterhin rund um die
Uhr für Menschen in Not da sein kann.

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Die Dargebotenen Hände bei der Arbeit
Auszüge aus dem Buch Die Seelentröster von Franco Baumgartner
Und doch geschieht das Unmögliche immer wieder: «Mit uns völlig fremden
und emotional belasteten Menschen in wenigen Minuten in einer vertrauten
Gesprächsatmosphäre anzukommen, trauen wir uns in der Regel nicht zu.
Und doch geschieht dieses Unmögliche immer wieder aufs Neue. Wenn inner-
halb eines Gesprächs das Herz Anrufender zur Ruhe kommt, der Verstand sich
wieder sammelt oder die Erschöpfung Trost erfährt, dann erlebe ich dies wie
ein kleines Wunder. Solche Erfahrungen berühren mich und sie geben meiner
Arbeit bei Tel 143 Bedeutung und Sinn.»
   Walter

Ein magischer Moment: «Eine verzweifelte Anruferin fühlt sich von allen im
Stich gelassen. Obwohl sie ihr Leben lang für alle anderen da war und sie
über ihre physischen und psychischen Grenzen hinweg getragen hat, ist sie
heute – an Weihnachten - alleine. Ich fühle ihren grossen Schmerz und bin
hilflos. Mein Mitgefühl, meine Versuche, ihre Sichtweise zu verändern, meine
Hoffnungsangebote – nichts ‹greift›. Dann sage ich intuitiv einen Satz- und
es ist, als würde sich bei der Anruferin eine riesige Anspannung lösen. Und
ich höre sie sagen: ‹Genau das habe ich jetzt gebraucht. Jetzt ist Weihnach-
ten auch bei mir angekommen›. Wir verabschieden uns und ich fühle Tränen
der Rührung. Nicht nur, aber auch für solche Momente bin ich gerne bei
Tel 143.»
   Rita

Welch kostbarer Spiegel: «In grosser Not wählte ich die 143 – am anderen
Ende meldete sich mein Engel. Ich schöpfte Hoffnung, sah einen Lichtschim-
mer am Ende des Tunnels, fasste neuen Mut. Vier Jahre später meldete ich
mich auf ein Inserat der Dargebotenen Hand – gerne wollte ich zurückge-
ben, was ich einst empfangen habe. Seit bald 13 Jahren versehe ich meinen
Dienst und finde mich wiederum in der Rolle der Beschenkten, erfahre viel
Dankbarkeit, Vertrauen und Anerkennung und manchmal Kritik. Ich erkenne
in jedem Anrufenden ein Mosaiksteinchen meiner selbst in zahlreichen Fa-
cetten und finde gerade dadurch immer mehr zu mir. Ich danke all meinen
Lehrmeistern!»
   Rose Marie

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Die Dargebotene Hand

Schweiz. Verband Die Dargebotene Hand       Beckenhofstrasse 16    031 301 91 91   verband@143.ch
PC 30-14143-9                               8006 Zürich                            www.143.ch

Die Dargebotene Hand                        Postfach 2645          062 824 84 44   aarau@143.ch
Aargau / Solothurn-Ost                      5001 Aarau                             www.aarau.143.ch
PC 50-603-1

Verein Tele-Hilfe Basel                     Bruderholzallee 167    061 367 90 90   basel@143.ch
PC 40-12897-7                               4059 Basel                             www.basel.143.ch

Die Dargebotene Hand Bern                   Postfach 585           031 301 12 23   bern@143.ch
PC 60-324928-2                              3000 Bern 9                            www.bern.143.ch

Die Dargebotene Hand Nordwest               PF / CP 346            032 322 08 38   biel-bienne@143.ch
La Main Tendue du Nord-Ouest                2501 Biel-Bienne                       www.biel.143.ch
PC/CCP 25-830-0

Die Dargebotene Hand Freiburg               PF / CP 963            026 418 93 93   fribourg@143.ch
La Main Tendue Fribourg                     1701 Freiburg/Fribourg
PC/CCP 17-1100-8

La Main Tendue Genève                       Case postale 157       022 320 50 87   geneve@143.ch
CCP 12-13454-0                              1211 Genève 4                          www.geneve.143.ch

La Main Tendue Vaud                         Case postale 171       021 652 24 11   lausanne@143.ch
CCP 10-25047-3                              1000 Lausanne 10                       www.lausanne.143.ch

Telefono Amico Ticino e Grigioni Italiano   Casella postale 4118   091 970 22 72   lugano@143.ch
CCP 69-4362-1                               6904 Lugano                            www.telefonoamico.143.ch

Die Dargebotene Hand Zentralschweiz         Postfach 2503          041 210 76 75   zentralschweiz@143.ch
PC 60-18506-6                               6002 Luzern                            www.luzern.143.ch

La Main Tendue Valaisanne                   Case postale 2214      027 205 60 43   sion@143.ch
CCP 19-10836-2                              1950 Sion 2                            www.valais.143.ch

Die Dargebotene Hand Ostschweiz             Postfach 410           071 223 14 15   ostschweiz@143.ch
und Fürstentum Liechtenstein                9001 St. Gallen                        www.ostschweiz.143.ch
PC 90-10437-2

Die Dargebotene Hand Winterthur,            Postfach 2449          052 222 51 50   winterthur@143.ch
Schaffhausen, Frauenfeld                    8401 Winterthur                        www.winterthur.143.ch
PC 84-6818-6

Die Dargebotene Hand Zürich                 Zeltweg 27             043 244 80 80   zuerich@143.ch
PC 80-43400-3                               8032 Zürich                            www.zuerich.143.ch

Tel143:     Die Notfallnummer für die ganze Schweiz
www.143.ch: Online-Beratung per E-Mail oder Einzelchat

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