Umkehr - Bausteine für Gottesdienst und Gemeindearbeit 2018 - Die Dargebotene Hand Bern
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Vorwort Geschätzte Kirchgemeinden und Pfarreien Sie halten die Ausgabe 2018 der bewährten Gottesdienstbroschüre von Tel 143 in Händen. Deren Inhalt möchte Kirchgemeinden und Pfarreien ein- mal mehr dazu motivieren, irgendwann in diesem Jahr einen Gottesdienst den Zuhörprofis der Dargebotenen Hand zu widmen. Die Kirchen waren und sind nach wie vor ein wichtiges Standbein dieses besonders niederschwelli- gen und einfach erreichbaren psychosozialen Angebotes. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken. Gerade die unkomplizierte und einfache Erreichbarkeit im Schutze der Ano- nymität erlaubt es Anrufenden, unser Angebot genau dann zu nutzen, wenn sie es am nötigsten haben – aber auch, wenn sie dazu bereit sind. Diese Bereitschaft ist ein Grund, dass Gespräche mit der Dargebotenen Hand im- mer wieder gelingen. Wenn Anrufende mit ihrer Bereitschaft auf ein offenes, freundliches und respektvolles Gegenüber treffen, sind viele Voraussetzun- gen gegeben, dass eine hilfreiche Begegnung möglich wird. Mit «Umkehr» ist ja die diesjährige Gottesdienstbroschüre überschrieben, als Metapher für Veränderung, für Neuanfang. Und die Bereitschaft ist ein wich- tiger Schlüssel dazu. Die Dargebotene Hand konnte 2017 auf ihr 60-jähriges Bestehen zurückblicken, auch auf ihre kirchlichen Wurzeln. Heute sind es vor allem die rund 640 Frauen und Männer in allen Sprachregionen der Schweiz, die das Herz von Tel 143 ausmachen. Sie sind das wichtigste Kapital der Organisation. Auch ihre Bereitschaft aber auch ihrer Freude hält den Service Public für die Seele am Leben. Franco Baumgartner Schweizerischer Verband Impressum Die Dargebotene Hand Herausgeber: Die Dargebotene Hand Schweiz Texte: Ulrich Ghisler Redaktion: Bettina Wagner Layout: René Fehr-Biscioni, Winterthur Druck: Mattenbach AG, Winterthur 2018 www.143.ch 2 3
Über den Autor Inhaltsverzeichnis Ulrich Ghisler, röm. Kath. Theologe in der Pfarrei von Baden und Religions- Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 lehrer an der Kantonsschule in Olten. Er studierte in Luzern, Rom und Zürich und schloss sein Studium mit dem Doktorat in ökumenischer Theologie ab. Über den Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Seit 18 Jahren ist Ulrich Ghisler freiwillig Mitarbeitender beim Telefon 143. Elemente für einen Gottesdienst Eingangsworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Bibeltext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Predigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Gebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Fürbitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Kollektenansage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die Dargebotenen Hände bei der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4 5
Eingangswort zum Gottesdienst Bibeltext In der heutigen Feier steht die Dargebotene Hand, Telefon 143, im Vorder- Jesus im Haus des Zöllners Zachäus 19,1-10 grund. Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann Rund um die Uhr begleitet sie hilfesuchende Menschen. Das Leitwort unserer namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte Betrachtung lautet Umkehr. Die Anrufenden kommen mit ihrer Lebenssituati- gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die on nicht klar und möchten, dass sich etwas ändert. Aus dem Gefühl, es allein Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeer- nicht zu schaffen, sehnen sie sich nach Hilfe und wählen die Telefonnummer feigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an 143. Dort finden sie Gesprächspartner, welche Zeit für sie haben und ihnen die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell zuhören. Sie erfahren, dass Zuhören die erste und die beste Antwort ist. Die herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er Anrufenden erleben sich neu, spüren ihre menschliche Würde. Es geschieht schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, Veränderung, d.h. Umkehr im weitesten Sinn. Das bleibt unvergesslich, gibt empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus etwas Ruhe und Mut die Probleme erneut anzugehen. Dies öfters zu spüren, aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens gibt den Telefonseelsorgern die Erfahrung, dass ihre Dienste gut und sinnvoll will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, sind. Sie dürfen hoffen, dass auch langfristig Positives ausgelöst wird, sowohl gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem bei dem Hilfesuchenden als auch bei ihnen selbst. Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was Umkehr ist ein Ereignis der leisen Töne, doch vielleicht wird daraus eine verloren ist. Melodie. Warum auch nicht? 6 7
Predigt geben dürfen, sondern uns wehren sollen. Indem wir Böses nicht eskalieren Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist das Reich Gottes. Kehrt um und lassen, dienen wir dem Frieden. Die linke Wange hinhalten bedeutet, dass glaubt an das Evangelium (Mk 1,15). wir auf Gewalt verzichten und nicht, dass wir uns duckmäuserisch verhalten, zu allem Ja und Amen sagen. Leider löst das Wort Busse bei vielen zwiespäl- Diese Worte erfüllen sich im heutigen Evangelium auf eindrückliche Weise. tige Gefühle aus. Das liegt an unserer Vergangenheit. Im Mittelalter gab es Jesus geht auf Zachäus zu und wird sein Gast. Und allein die Gegenwart des Leute, die sich öffentlich blutig peitschten, die sogenannten Flagellanten. Gottessohnes löst bei dem Zöllner eine völlige Kehrtwende aus. Er will sich Sie glaubten damit irrtümlicherweise, Busse zu tun. Sie hofften damit für ändern und begangenes Unrecht wieder gut machen. Er tut Busse. Das Wort ihre Sünden bei Gott Barmherzigkeit zu erlangen. Es gab auch Menschen, die Busse bedeutet Umkehr, d.h. eine falsche Haltung oder Tat einsehen, sich da- schmerzhafte Bussgürtel trugen u. A. mehr. Sie standen unter der Drohung von distanzieren und für neue Lösungen sich Gott vertrauensvoll zuwenden. von Fegefeuer und Hölle. Diese Drohungen wurden verkündet, um die Leute Persönlich könnte man den Weg der Umkehr religiös ganz schlicht formulie- zu einer Besserung ihres Lebens zu bewegen. Diese glaubten mit ihrer Selbst- ren: «Was ich getan habe war ein Fehler. Das tut mir leid. Es soll nicht wieder quälerei – auch in subtiler Form – diesen zornigen Gott zu besänftigen. vorkommen». Wir vertrauen darauf, dass Gott zu uns sagt: «Ist ja schon gut. Du hast etwas gelernt, also Schwamm drüber». Solche Worte, auch gegenüber Die Vorstellung eines strafenden Gottes, die auch heute noch ihre Spuren unserem Mitmenschen, den wir verletzt haben, wirken heilsam. Der andere hinterlassen hat, wird beeinflusst von Texten aus der Bibel. So verkündet im hat nun völlig frei die Möglichkeit ebenfalls zu sagen: «Ist ja schon gut. Spre- Buch Jona, der Prophet Jona, die Zerstörung Ninives auf Grund der Bosheit chen wir nicht mehr darüber». Und es besteht Frieden zwischen uns. der Bevölkerung. Diese Drohung bewirkte die Umkehr der Leute, worauf Gott auf die Ausführung der Strafe verzichtete. Das Gleichnis vom «Verlorenen Wichtig scheint mir auch, dass wir uns selbst über die Tatsache, dass wir Sohn» spricht da eine andere Sprache. Nachdem dieser aus eigener Verant- einen Fehler gemacht haben nicht ärgern, sondern uns selbst verzeihen. Da- wortungslosigkeit in Not geriet, kehrte er ohne jegliches Selbstwertgefühl durch sind wir befreit vom Stress einer allzu hohen Meinung über uns selbst, zurück zum Vater, um wenigstens nicht vor Hunger sterben zu müssen. Die stehen auf dem Boden menschlicher Realität, werden bescheiden und tole- Begegnung von Vater und Sohn hätte nach altem Schema bei dessen Schuld- rant gegenüber anderen. bekenntnis folgendermassen verlaufen können: «Das hätte ich dir gleich sa- Im öffentlichen Leben ist das Zugeben eines Fehlers nicht selbstverständlich. gen können, als ich dich in die Welt hinaus ziehen liess. Ich wusste im Voraus, Beharren auf dem eigenen Standpunkt oder Beschönigungen sind oft die dass du Dummheiten machen würdest. Bei dir war ja auch nicht mehr zu Regel. Es gab da vor Jahren einen Kandidaten in den USA, der in der Debatte erwarten. Aber schliesslich bin ich ja kein Unmensch. Du kannst bleiben. Der um die Präsidentschaftswahl mit seinem Gegenkandidaten auch eigene Feh- Vater des Gleichnisses indessen kam seinem Sohn entgegen, umarmte und ler zugab. Er wirkte dadurch durchaus glaubwürdig, gewann das Vertrauen küsste ihn voller Mitleid, bevor dieser überhaupt dazu kam, seine Schuld zu der Leute und wurde gewählt. Auch Staatsoberhäupter geben öffentlich die bekennen. Er gab ihm nicht nur zu essen, sondern richtete ihn auf zu vollen Schuld zu, welche die Mehrheit ihres Volkes begangen hat und zeigen deut- Ehren. lich Zeichen der Reue. Damit entspannen sich die Beziehungen der betroffe- Martin Luther beschäftigte stets die Frage: «Wie kriege ich einen gnädigen nen Völker. Gott?» Als Mönch betete und fastete er Tag und Nacht, um dieses Ziel zu er- Umgekehrt sollten wir bei schlechter Behandlung gegen unsere Person unser reichen. Er war verzweifelt, weil er meinte, sein ganzes Tun sei umsonst. Da Unbehagen deutlich signalisieren. Als ein Knecht des Kaiphas beim Verhör plötzlich ging ihm blitzartig auf, dass nicht menschliche Werke, sondern der Jesus ins Gesicht schlug, stellte dieser ihn klar zur Rede (Joh 18,22f.). Das Glaube allein massgebend ist um vor Gott zu bestehen. Wie der verlorene zeigt deutlich, dass wir als Christen unsere persönliche Würde nicht preis- Sohn fühlte er sich von Gott in die Arme genommen und war von all seinen 8 9
Skrupeln befreit. Menschliche Werke nahm er durchaus ernst. Aber sie dien- Gebet ten nicht, um Gottes Wohlwollen zu erreichen. Luther arbeitete nach dieser Gebet eines unbekannten Soldaten wunderbaren Erfahrung aus tiefer Dankbarkeit für das grosse Geschenk bis an sein Lebensende mit sehr viel Eifer. Sieh, oh Gott, ich habe dich niemals angeredet, aber jetzt möchte ich dir guten Tag sagen. Die Leute sagten zu mir, dass du gar nicht existierst. Und Luther steht mit seiner Auffassung nicht allein. Auch Niklaus von Flüe, der wie ein Dummkopf habe ich dies alles geglaubt. Gestern Abend sah ich aus in seinem Leben bei Staat und Militär viel Verantwortung getragen hat, sagt: einem Granatloch dein Himmelsgewölbe. Ich schloss daraus, dass man mich «Der Friede ist allzeit in Gott». Er bewirkte bei den Eidgenossen Einigung und angelogen hat. Hätte ich mir Zeit genommen, um deine Werke anzusehen, bewahrte sie vor einem Bürgerkrieg. Beide Persönlichkeiten erkannten Gott wäre ich von selbst darauf gekommen, dass man mir einen Bären aufband. als die lebendige Quelle, woraus sie für ihre segensreiche Tätigkeit immer Ich möchte wissen, o Gott, ob du mir deine Hand reichen würdest. Ein Gefühl wieder Kraft schöpften. sagt mir, dass du mich verstehst. Sonderbar, ich musste an diesen höllischen Alle Menschen sehnen sich nach der Quelle des Lebens. Doch viele glauben Ort kommen, bevor ich Zeit hatte, dein Angesicht zu sehen. Wohl, ich denke, diese andernorts zu finden. Durch ständige Betätigung des Smartphones und da ist nicht mehr viel zu sagen, aber ich bin froh, dass ich dich heute traf. pausenloses Telefonieren suchen sie Erfüllung. Es bleibt für sie kaum Zeit, Ich glaube, die Stunde des Angriffs wird bald schlagen. Aber ich habe keine miteinander zu reden. Sie geraten in Not und Zerrissenheit. Angst, seit ich weiss, dass du mir nahe bist. Ich höre das Signal. Wohl, o Gott, ich habe zu gehen. In unserer Welt sieht es nicht immer rosig aus. Es gibt viel zu tun, auch für jene, die nicht die Medien im Rücken haben. Jung und Alt zeigen oft guten Ich habe dich gern, das sollst du wissen. Sieh, es wird einen harten Kampf Willen und setzen sich ein. Doch für ein erfolgreiches Handeln genügt die geben. Wer weiss, vielleicht komme ich zu deiner Wohnung diese Nacht. Ob- Überzeugung nicht, indem wir sagen: «Wir schaffen das – Yes we can». Es gleich ich früher nicht sehr freundlich zur dir war, mache ich mir doch Ge- braucht mehr. Ein bekannter europäischer Politiker sagte einmal, dass bei danken, ob du mich an deiner Tür erwartest. Sieh, ich weine, ich vergiesse wichtigen Entscheiden der gute Wille allein nicht genüge. Man müsse auch Tränen! Wohl. Ich habe jetzt zu gehen, Gott, auf Wiedersehen. Sonderbar. immer im Auge behalten, was man damit auslöse. Sinn für Realität ist ge- Seit ich dich traf, habe ich keine Angst, zu dir zu kommen.» fragt. Der Mut zu wesentlichen Fragen ist bedeutsam. Es braucht den Glauben, dass wir mit Gottes Hilfe die Welt verändern können. Das Gebet wurde 1943 bei einem in Italien gefallenen Amerikaner gefunden. Dabei kommen mir die Worte Martin Luthers in den Sinn, als er in grosser Bedrängnis seinem Gewissen folgte und vor einer bedrohlichen Öffentlich- keit tapfer sagte: «Hier stehe ich vor Gott, ich kann nicht anders.» Und Gott erhörte ihn und gab ihm Schutz und Führung für ein reichhaltiges Leben. Amen 10 11
Fürbitten Guter Gott, immer begegnen wir im Alltag Menschen in Bedrängnis. O Friede, der nun alles füllet, erfüll auch uns mit süsser Ruh, 1. Stärke unsere Achtsamkeit, die Nöte unserer Mitmenschen wahrzunehmen und bis ein Tag sich neu enthüllet, und die Bereitschaft zu helfen. deck uns mit trauten Träumen zu. 2. Gib uns die Kraft, jeder Person, die uns ihr Leid klagt, geduldig zuzuhören. 3. Hilf uns die guten Eigenschaften der Hilfesuchenden zu entdecken und Wie manches, was des Tages Wille daraus zu lernen. mit rechter Klarheit nicht ergreift, 4. Lass uns auf dem Boden der Realität stehen und den Anrufern auf Sicht- dem hilf, dass es in deiner Stille höhe begegnen. zu freundlicher Vollendung reift! Wen Schicksalsschläge grausam trafen, den tröste des, was ihm geschehn; wer neid- und hasserfüllt entschlafen, den lass versöhnt den Morgen sehn! So allem, dem gleich uns auf Erden zuteil des Lebens schwankes Los, lass deines Segens Tiefe werden, Kollektenansage gib Kraft aus deinem heiligen Schoss! Die heutige Kollekte ist für die Dargebotene Hand – Telefon 143 bestimmt. Christian Morgenstern Telefon 143 ist die erste Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebens lagen – unabhängig von Alter, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit. Die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Probleme der Anrufenden nicht lösen, doch sie können zuhören, Aufmerksamkeit schenken, beraten, motivieren, gemeinsam nach Lösungen suchen, Perspektiven aufzei- gen oder Trost spenden. So ist das Telefon 143 heute ein fester Bestandteil der psychosozialen Grundversorgung. Jede Spende trägt dazu bei, dass das Telefon 143 auch weiterhin rund um die Uhr für Menschen in Not da sein kann. 12 13
Die Dargebotenen Hände bei der Arbeit Auszüge aus dem Buch Die Seelentröster von Franco Baumgartner Und doch geschieht das Unmögliche immer wieder: «Mit uns völlig fremden und emotional belasteten Menschen in wenigen Minuten in einer vertrauten Gesprächsatmosphäre anzukommen, trauen wir uns in der Regel nicht zu. Und doch geschieht dieses Unmögliche immer wieder aufs Neue. Wenn inner- halb eines Gesprächs das Herz Anrufender zur Ruhe kommt, der Verstand sich wieder sammelt oder die Erschöpfung Trost erfährt, dann erlebe ich dies wie ein kleines Wunder. Solche Erfahrungen berühren mich und sie geben meiner Arbeit bei Tel 143 Bedeutung und Sinn.» Walter Ein magischer Moment: «Eine verzweifelte Anruferin fühlt sich von allen im Stich gelassen. Obwohl sie ihr Leben lang für alle anderen da war und sie über ihre physischen und psychischen Grenzen hinweg getragen hat, ist sie heute – an Weihnachten - alleine. Ich fühle ihren grossen Schmerz und bin hilflos. Mein Mitgefühl, meine Versuche, ihre Sichtweise zu verändern, meine Hoffnungsangebote – nichts ‹greift›. Dann sage ich intuitiv einen Satz- und es ist, als würde sich bei der Anruferin eine riesige Anspannung lösen. Und ich höre sie sagen: ‹Genau das habe ich jetzt gebraucht. Jetzt ist Weihnach- ten auch bei mir angekommen›. Wir verabschieden uns und ich fühle Tränen der Rührung. Nicht nur, aber auch für solche Momente bin ich gerne bei Tel 143.» Rita Welch kostbarer Spiegel: «In grosser Not wählte ich die 143 – am anderen Ende meldete sich mein Engel. Ich schöpfte Hoffnung, sah einen Lichtschim- mer am Ende des Tunnels, fasste neuen Mut. Vier Jahre später meldete ich mich auf ein Inserat der Dargebotenen Hand – gerne wollte ich zurückge- ben, was ich einst empfangen habe. Seit bald 13 Jahren versehe ich meinen Dienst und finde mich wiederum in der Rolle der Beschenkten, erfahre viel Dankbarkeit, Vertrauen und Anerkennung und manchmal Kritik. Ich erkenne in jedem Anrufenden ein Mosaiksteinchen meiner selbst in zahlreichen Fa- cetten und finde gerade dadurch immer mehr zu mir. Ich danke all meinen Lehrmeistern!» Rose Marie 14 15
Die Dargebotene Hand Schweiz. Verband Die Dargebotene Hand Beckenhofstrasse 16 031 301 91 91 verband@143.ch PC 30-14143-9 8006 Zürich www.143.ch Die Dargebotene Hand Postfach 2645 062 824 84 44 aarau@143.ch Aargau / Solothurn-Ost 5001 Aarau www.aarau.143.ch PC 50-603-1 Verein Tele-Hilfe Basel Bruderholzallee 167 061 367 90 90 basel@143.ch PC 40-12897-7 4059 Basel www.basel.143.ch Die Dargebotene Hand Bern Postfach 585 031 301 12 23 bern@143.ch PC 60-324928-2 3000 Bern 9 www.bern.143.ch Die Dargebotene Hand Nordwest PF / CP 346 032 322 08 38 biel-bienne@143.ch La Main Tendue du Nord-Ouest 2501 Biel-Bienne www.biel.143.ch PC/CCP 25-830-0 Die Dargebotene Hand Freiburg PF / CP 963 026 418 93 93 fribourg@143.ch La Main Tendue Fribourg 1701 Freiburg/Fribourg PC/CCP 17-1100-8 La Main Tendue Genève Case postale 157 022 320 50 87 geneve@143.ch CCP 12-13454-0 1211 Genève 4 www.geneve.143.ch La Main Tendue Vaud Case postale 171 021 652 24 11 lausanne@143.ch CCP 10-25047-3 1000 Lausanne 10 www.lausanne.143.ch Telefono Amico Ticino e Grigioni Italiano Casella postale 4118 091 970 22 72 lugano@143.ch CCP 69-4362-1 6904 Lugano www.telefonoamico.143.ch Die Dargebotene Hand Zentralschweiz Postfach 2503 041 210 76 75 zentralschweiz@143.ch PC 60-18506-6 6002 Luzern www.luzern.143.ch La Main Tendue Valaisanne Case postale 2214 027 205 60 43 sion@143.ch CCP 19-10836-2 1950 Sion 2 www.valais.143.ch Die Dargebotene Hand Ostschweiz Postfach 410 071 223 14 15 ostschweiz@143.ch und Fürstentum Liechtenstein 9001 St. Gallen www.ostschweiz.143.ch PC 90-10437-2 Die Dargebotene Hand Winterthur, Postfach 2449 052 222 51 50 winterthur@143.ch Schaffhausen, Frauenfeld 8401 Winterthur www.winterthur.143.ch PC 84-6818-6 Die Dargebotene Hand Zürich Zeltweg 27 043 244 80 80 zuerich@143.ch PC 80-43400-3 8032 Zürich www.zuerich.143.ch Tel143: Die Notfallnummer für die ganze Schweiz www.143.ch: Online-Beratung per E-Mail oder Einzelchat 16
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