Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019

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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
30.04.2019

                              Umwelterklärung 2019

                    Evangelische Kirchengemeinde
                        Rheinfelden (Baden)

                                     Validierung nach EMAS III

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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)         30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Rheinfelden

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich gratuliere der evangelischen Kirchengemeinde - insbesondere ihrem Umweltteam –
ganz herzlich zur erneuten Re-Zertifizierung „Grüner Gockel“.

Aus eigener „eea-Erfahrung“ (European Energy Award) weiß ich, dass eine solche erneute
Auszeichnung kein Selbstläufer ist und dass es immer wieder großer Kraftanstrengungen
bedarf, um die Thematik im Alltag voranzubringen.

Der globale Klimawandel geht uns alle an. Ob nachfolgende Generationen menschenwür-
dig leben können, hängt entscheidend davon ab, ob es uns gelingt, unseren Umwelt- und
Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Daher ziehe ich vor den Bemühungen des „Grünen
Gockels“ meinen Hut. Die Initiative zeigt, hier wird nicht nur geredet, sondern auch konkret
gehandelt.

Ich wünsche der evangelischen Kirchengemeinde mit ihrem systematischen Umwelthan-
deln im Rahmen des „Grünen Gockel“ weiterhin viel Erfolg bei der Bewahrung der Schöp-
fung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Klaus Eberhardt
Klaus Eberhardt
Oberbürgermeister
März 2019

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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)         30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

Grußwort der Dekanin des Ev. Kirchenbezirks Markgräflerland

Herzlichen Glückwusch zur Re-Zertifizierung „Grüner Gockel“ in Rheinfelden!

Möge die Verheißung Gottes aus dem ersten Buch der Bibel Sie bei Ihrem Engagement
stärken: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze,
Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
So schrieb ich in meinem letzten Grußwort 2015, und ich freue mich, dass dies wohl so
eingetreten ist: Sie sind weiterhin hoch motiviert und engagiert, vorzeigbare Ergebnisse im
Blick auf die CO2 –Reduzierung vorweisen zu können. Dieser klaren Grundhaltung und
den daraus erwachsenden Früchten , die Schöpfung zu bewahren, zolle ich hohen Res-
pekt.
Ihre gute Zusammenarbeit als Kirchengemeinde mit der Stadt Rheinfelden zeigt zudem,
dass Sie sich der öffentlichen Verantwortung der Kirche in der Gesellschaft bewusst sind.
Das beeindruckt!
Schön, wenn dadurch Gemeinde wächst und auch das Vertrauen der Bewohner und Be-
wohnerinnen von Rheinfelden in ihre Kirche.

Herzlichen Dank und weiterhin viel Kraft für Ihre Arbeit!

Bärbel Schäfer
Dekanin
März 2019

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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                                       30.04.2019
                                           Umwelterklärung 2019

Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ..................................................................................................................... 5
1.1   Rheinfelden und seine Geschichte ........................................................................ 5
1.2   Die Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden ................................................... 5
1.3   Was uns am Grünen Gockel wichtig ist.................................................................. 7
1.4   Rückblick auf 10 Jahre Grüner Gockel und weiterer Ausblick ................................ 8
1.5   Beschluss zur weiteren Teilnahme am Grünen Gockel ........................................ 10
2     Leitlinien der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden ...................................... 10
3 Umweltmanagementsystem ....................................................................................... 11
3.1 Umweltbeauftragter ............................................................................................. 11
3.2 Umweltteam......................................................................................................... 11
3.3 Verantwortlichkeiten ............................................................................................ 13
4 Auswertung der Verbrauchsdaten .............................................................................. 13
4.1  Kernindikatoren nach EMAS III ............................................................................ 13
4.2  Bezugsgrößen zur Ermittlung der Verbräuche ..................................................... 15
4.3  Heizenergieverbrauch 2009-2018 ........................................................................ 16
4.4  Stromverbrauch 2009-2018 ................................................................................. 18
4.5  Wasserverbrauch 2009-2018 ............................................................................... 20
4.6  Verkehr ................................................................................................................ 21
4.7  CO2-Ausstoß 2009-2018...................................................................................... 21
4.8  Abfallaufkommen 2009-2018 ............................................................................... 23
4.9  Betriebskosten 2015-2018 ................................................................................... 24
5     Kontext der Kirchengemeinde ................................ Fehler! Textmarke nicht definiert.
6 Das Umweltprogramm 2019-2022 ............................................................................. 25
6.1  Direkte und indirekte Umweltauswirkungen ......................................................... 25
6.2  Rückblick auf 2015-2019 ..................................................................................... 25
6.3  Umweltportfolio .................................................................................................... 26
6.4  Schwerpunkte der Umweltmaßnahmen für 2019-2022 ........................................ 28
6.5  Geplante Umweltmaßnahmen für 2019-2022 ...................................................... 29
7     Management Review ................................................................................................. 30
8     Gültigkeitserklärung ................................................................................................... 31
9     Impressum ................................................................................................................. 32

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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                  30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

1 Einleitung
1.1 Rheinfelden und seine Geschichte
Rheinfelden ist heute eine „Große Kreisstadt“ mit ca. 33.000 Einwohnern in Südbaden, Landkreis
Lörrach, direkt an der Schweizer Grenze gelegen.

Rheinfelden ist eine relativ junge Industriestadt. Nach dem Bau des Wasserkraftwerkes 1898 sie-
delte sich die erste Industrie (Chemie und Aluminium) an. Durch diese großen Baumaßnahmen und
die damit angesiedelte Industrie kam es zu einem starken Zuzug von Arbeitern, die aus den vorher
existierenden Dörfern langsam einen städtischen Kern entwickelten.
Der Kern der Stadt Rheinfelden hatte um 1900 nur ca. 2500 Einwohner, wurde aber schnell größer
und erhielt 1922 die Stadtrechte.

1.2 Die Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden
Mit dem Zuzug vieler Bau- und Industriearbeiter zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen auch viele
evangelische Familien in die eher katholisch geprägte Gegend.
Unterstützt vom Grenzacher
Pfarrverwalter Seufert und der
reformierten Gemeinde in
Rheinfelden (Schweiz) wurde
1898      die     „Evangelische
Diasporagenossenschaft
Rheinfelden“ gegründet. 1899
wurde die erste Kirche auf dem
Stadtgebiet, die Adelbergkir-
che, geweiht.
Die Gemeinde wuchs in
schnellem Tempo und das
Kirchlein war bald zu klein.
Neue Kirchbaupläne wurden
durch den Ausbruch des ers-
ten Weltkriegs 1914 zunichte
gemacht.
Erst 1930 konnte dann das
Pfarrhaus in der Müßmatt-
straße bezogen werden und das Grundstück für den Kirchenbau erworben werden.
Unter großem Einsatz von Pfarrer Eckardt wurde die Christuskirche gebaut und 1937 eingeweiht.
Wie schwierig es in dieser Zeit war, eine Kirche zu bauen, zeigt der Versuch der NSDAP-Kreislei-
tung, die Aufstellung der bereits fertigen und angelieferten Christusfigur neben der Kirche zu verhin-
dern.

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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)              30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

Pfarrer Eckhardt konnte nur acht Monate in der
neuen Kirche predigen. Er starb 1938 nach
mehrwöchiger Krankheit. Sein Nachfolger Hans
Huber wurde 1941 eingezogen und fiel bei Sta-
lingrad. Bis 1946 gab es eine Notversorgung, un-
ter anderem mit Hilfe von Vikarin Fleckenstein,
einer der ersten badischen Theologinnen. 1946
kam Pfarrer Mennicke nach Rheinfelden und
blieb bis 1971. In dieser Zeit wuchs die Gemein-
de, nicht zuletzt durch die vielen Flüchtlinge aus
dem Osten, so stark, dass 1959 eine zweite
evangelische Pfarrei, die Paulusgemeinde, ge-
gründet wurde. Pfarrer Wettmann bezog als ers-
ter mit seiner Familie das neue Pfarrhaus in der
Stettiner Straße. Der Ortsteil Warmbach, der
1966 ein eigenes Gemeindezentrum erhielt, ver-
blieb bei der Christusgemeinde. Zur Paulusge-
meinde gehörten fortan die Ortsteile Degerfel-
den, Nollingen und Minseln. Während in Minseln
bereits 1955 eine eigene Kirche, die Johannes-
kirche, gebaut worden war, konnten die Kirch-
baupläne der Paulusgemeinde nie verwirklicht
werden. Stattdessen errichtete man dort 1974
das Gemeindezentrum Paulussaal und nutzte
die Christuskirche weiterhin gemeinsam mit der
Christusgemeinde.
1974 erhielt auch Karsau sein eigenes Gemeindezentrum, um so der neu gegründeten dritten Pfarrei
Räumlichkeiten zu geben. Die Ortsteile Karsau, Beuggen, Riedmatt und Minseln bildeten fortan die
Johannesgemeinde. Georg Müller berief man zum ersten Pfarrer auf dem Dinkelberg. 1979 kamen
zusätzlich die Ortsteile Adelhausen und Eichsel durch Umgliederung von der Gemeinde Maulburg
zur Johannesgemeinde.
1981 kam der Ortsteil Herten zur Paulusgemeinde Rheinfelden, nachdem er aus der Kirchenge-
meinde Wyhlen ausgegliedert worden war. Bereits 1983 erhielt die Gemeinde in Herten als Petrus-
gemeinde und vierte eigenständige Pfarrei der Kirchengemeinde Rheinfelden ihre Selbstständigkeit.
Die kleine Kapelle in Herten wurde um- und neugebaut und 1991 konnte das neue Gemeindezent-
rum mit seiner Kirche eingeweiht werden und dem wachsenden Gemeindeleben unter Pfarrerin
Bergmeier Rechnung tragen.
Die diakonische Arbeit war in der Industriestadt Rheinfelden von Anfang an sehr bedeutsam. So
begann man bereits sehr früh mit der Errichtung der vier Kindergärten der Kirchengemeinde, die
heute von ca. 290 Kinder besucht werden.
Die folgende Tabelle zeigt die genauen Plätze für Kinder in den verschiedenen Einrichtungen:

                                      Gesamt                VÖ = 7.30-13.30h   GT = 7-17h
 Kita Warmbach                          45                         25              20
 Krippe Warmbach                        10                                         10
 Petrus Kita                            65                        45               20
 Paulus Kita                            40                                         40
 Paulus Krippe                          20                                         20
 Kita Regenbogen                        90                        50               40
 Krippe Regenbogen                      20                                         20
 Gesamt                                290                        120             170

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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                    30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

In den Krippen und Kindertagesstätten (KiTas) sind die weitaus meisten Personen der von der Evan-
gelischen Kirche in Rheinfelden Angestellten beschäftigt.
Es sind dies zurzeit insgesamt 133 Mitarbeiter/innen, die sich folgendermaßen aufteilen:
            o    In Krippen             25 ErzieherInnen
            o    In Kitas               49 ErzieherInnen
            o    In Unterbrechung       16 Erz. (Elternzeit, Mutterschutz, etc.)
            o    Andere                 43 (Auszubildende, päd. Hilfskräfte, im Küchendienst,
                                           in der Reinigung, als Sekretärin, als Hausmeister)

Die Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden zählt derzeit etwa 7324 Mitglieder, diese teilen sich
folgendermaßen auf die 4 Gemeinden auf:
            o    Paulus                 2.452 Mitglieder
            o    Christus               2.133 Mitglieder
            o    Johannes               1.667 Mitglieder
            o    Petrus                 1.072 Mitglieder

Neben den vier Pfarrstellen, gibt es einen hauptamtlichen Kantor und eine Diakonin. In jeder Pfarrei
gibt es eine Sekretärin (in Teilzeit) und für die Christus- und Pauluspfarrei einen Hausmeister.
Der Kirchengemeinderat (KGR) der Evangelischen Kirche in Rheinfelden beschloss am 29.02.2008,
„das Verfahren zum Grünen Gockel einzuleiten“ und die 4 Gemeinden wurden erstmals am
17.03.2011 nach dem Grünen Gockel zertifiziert.
Die letzte Rezertifizierung trägt das Datum vom 07.05.2015.

1.3 Was uns am Grünen Gockel wichtig ist
„Schöpfung bewahren, Kosten senken, Verantwortung übernehmen“ – so überschreibt die Landes-
kirche in Baden das Projekt „Grüner Gockel“. In Rheinfelden hat die Evangelische Kirchengemeinde
beschlossen, dieses Projekt in allen vier Pfarreien vor Ort anzugehen.
„Wir verstehen Schöpfungsverantwortung als eine Kernaufgabe der Kirche“, so heißt es in den öko-
logischen Leitlinien der Landeskirche. Was können wir vor Ort tun, um dieser Verantwortung gerecht
zu werden, und zwar dauerhaft und nachprüfbar? Wissen wir, wie viel Strom, Heizenergie, Papier
und Wasser unsere Gemeinden verbrauchen, wie viel Müll jährlich anfällt? Wo wird eingekauft? Gibt
es Umwelterziehung in unseren Kindergärten?
Einiges hatten wir bereits vor der ersten Zertifizierung an Umweltmaßnahmen durchgeführt. Mit der
Zertifizierung haben wir mit der Umsetzung der Umweltziele weiter gemacht und uns dabei noch
systematischer für die Bewahrung der Schöpfung eingesetzt.
Die Entwicklung der Verbräuche seit 2015 zeigt uns, wie schwierig es ist, auch unter veränderten
Rahmenbedingungen Erreichtes zu bewahren und die Entwicklung zu weniger Ressourcenver-
brauch und weniger CO2 Emissionen fortzusetzen . Wie kann es gelingen, dass unser Ziel dauerhaft
erreicht wird? Und wie erweitern wir die Aktivitäten auf alle Bereiche der gemeindlichen Arbeit?
Der Grüne Gockel bietet dazu Umweltschutz mit System:
    •   Leitlinien für umweltbewusstes Verhalten in unseren Gemeinden wurden erarbeitet und gel-
        ten als Richtschnur für unser Handeln. Weitere Anregungen und Ideen von allen Gemeinde-
        gliedern sind dazu willkommen.
    •   Die umweltrelevanten Verbräuche und Kosten unserer Gemeinden werden von den Umwelt-
        teams der vier Pfarreien systematisch erfasst und ausgewertet. Einkauf, Umweltpädagogik,
        Kommunikation und weitere Gebiete werden gelegentlich bearbeitet.
    •   Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Zeiträume werden festgelegt, mit denen die aktuelle
        Situation verbessert werden kann.
    •   Die Umsetzung der selbst beschlossenen Maßnahmen wird in jährlichen Audits überprüft
        und es werden weitere Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet.
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Umwelterklärung 2019 Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden (Baden) 10.05.2019
Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)               30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

Aufbauend auf all diesen Vorarbeiten haben wir schließlich das Umweltprogramm erarbeitet und
2015 aktualisiert sowie jährlich den Fortschritt überprüft. Damit wollen wir die Umweltbelastung
durch unser Handeln (gemessen am Verbrauch von Energie und Rohstoffen) sowie den CO2-Aus-
stoß senken (und damit nicht zuletzt die Betriebskosten verringern).
Ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess ist die Zertifizierung nach europäischem Standard (E-
MAS III) mit dem „Grünen Gockel“. Das ist allerdings nur der Anstoß zu einem Programm, das uns
über Jahre beschäftigen wird und darum eine organisatorische Einbindung in unsere Kirchenge-
meinde braucht.
Bundesweit zeigen mittlerweile mehr als 900 Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen in 31
Landeskirchen, Diözesen und Freikirchen sowie diverse diakonische Einrichtungen, dass die Kirche
mit dem Grünen Gockel (dem „Grünen Hahn“) auf der Basis des europäischen Öko-Audits EMAS
(Eco-Management and Audit Scheme) einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten kann.
Allein in der Landeskirche Baden haben seit 2004 bisher 148 Gemeinden am „Grünen Gockel“ teil-
genommen, von denen bisher 118 zertifiziert wurden. Aktuell sind gut 100 Gemeinden im Grünen
Gockel aktiv.
Der Grüne Gockel birgt für die Anwendenden viele Vorteile: Von der Ressourcenschonung und den
damit verbundenen Einsparungen bis hin zur Verbesserung der gemeindlichen Kommunikation wer-
den die Gemeinden in die konkreten Veränderungen der Zukunft einbezogen.

1.4 Rückblick auf 10 Jahre Grüner Gockel und weiterer Ausblick
Wir haben in den letzten 10 Jahren einen starken Wandel der Nutzung unserer kirchlichen Gebäude
erlebt.
Es waren nur kleinere Änderungen in den Kirchen und Gemeindezentren (GZ), so wurden z.B. ver-
stärkt Sprachkurse in einigen kirchlichen Gebäuden durchgeführt, als die Flüchtlingswelle ihren Hö-
hepunkt hatte (2015-2017).
Vor allem wurden aber die Kindergärten (KiGa) massiv ausgebaut; sie wurden zu Kindertagestätten
(KiTa), indem die Anwesenheitszeit auf den gesamten Tag ausgedehnt wurde. Und es kamen Krip-
pen für die 0,5-3-jährigen Kinder hinzu, die durch Anbauten an die bestehenden KiTas erreicht wur-
den. In der Folge wurden auch neue Klimaanlagen angeschafft und durch eine Umstellung des Mit-
tagessens zusätzliche Gefrierschränke.
Durch all diese Maßnahmen hatten wir eine Erweiterung der Flächen wie auch der Nutzungsinten-
sität der kirchlichen Gebäude sowie einen erhöhten elektrischen Verbrauch zu verzeichnen.

Auf der anderen Seite wurde 2011-2012 mit landeskirchlichen Mitteln die energetische Sanierung
von 2 Pfarrhäusern durchgeführt. Diese Einsparmaßnahme wurde sofort wirksam, auch wenn in
unserer Energiebilanz davon nur wenige Amtsräume positiv beeinflusst wurden.
Weiterhin wurde der Einbau einer Einzelraumsteuerung der Heizung in 2 GZ durchgeführt (2011-
2012). Diese Verbesserung der Effizienz schlug nicht in vollem Maße auf den Verbrauch durch,
erhöhte aber die Flexibilität der Sekretariate (gegenseitige Vertretung) und verstärkte das Zusam-
menwachsen der 4 Teilgemeinden von Rheinfelden (weil das GG-Team nicht mehr gemeindespezi-
fisch arbeitete).
Energetisch wirksam waren hingegen die Änderung des Heizregimes in der Christuskirche (2012-
2013) und die verbesserte Einstellung und Entkalkung des „Dachs“ (Kraft-Wärme-Kopplung) für
Christuskirche und Kinderhaus Regenbogen (2013-2014).

So hatten wir hinsichtlich der Energienutzung also gegenläufige Tendenzen in den letzten 10 Jahren
festzustellen. Um dieses deutlich zu machen haben wir uns ab jetzt für eine andere Darstellungsform
entschieden: statt wie bisher die zurückliegenden 4 Jahre zeigen wir ab jetzt den gesamten Zeit-
raum, für den Daten vorliegen (im Moment 10 Jahre).

Datei: DE-143-00085 - Umwelterklärung 2019 - v11b.docx
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Diese Darstellungsform erscheint uns geeigneter, um die Gesamtentwicklung der Verbräuche und
das CO2-Ausstoßen zu zeigen. Eine Ausnahme von dieser Regel sind lediglich die EMAS-Kernindi-
katoren (Kap. 4.1) sowie die Betriebskosten (Kap. 4.9).
Durch diese Darstellung und die Diskussion der Ergebnisse wurde uns eines klar vor Augen geführt,
dass unsere Aktivitäten zur Energieeinsparung oft durch äußere Faktoren beeinflusst oder sogar
konterkariert wurden. Wir werden bei der Diskussion der einzelnen Verbrauchswerte darauf zurück-
kommen und zeigen, an welcher Stelle das sichtbar wird.

In der folgenden Graphik haben wir den Heizenergieverbrauch (witterungsbereinigt) für den gesam-
ten Zeitraum von 10 Jahren und für alle 10 Gebäude einzeln dargestellt. Diesen Blick auf den am
stärksten klimarelevanten Energieverbrauch möchten wir der weiteren Diskussion voranstellen.
In der Graphik fallen ein paar Dinge unmittelbar ins Auge.
    •   Das Niveau des Heizenergieverbrauchs ist pro Gebäude verschieden (es hängt vor allem
        von Größe, Nutzungsdauer und Isolation des Gebäudes ab). Dadurch können wir direkt fest-
        stellen, welche Gebäude besonders relevant für unsere Aktivitäten sind.
    •   Wir haben insgesamt einen erfreulichen Rückgang bei einigen Gebäuden. Einzelwerte kön-
        nen jedoch erheblich herausragen und müssen im Einzelfall erklärt werden.

Die Bezugsgrößen „Fläche“ und „Personen“ sowie die davon abgeleiteten „Flächennutzungsstun-
den“ (FNS) und „Personennutzungsstunden“ (PNS) als Basis unserer erweiterten effizienzbasierten
Indikatoren wurden aus den Vorjahren übernommen. Sie haben sich bewährt, um Erklärungen der
erweiterten Nutzung zu untermauern und den Erfolg unserer Bemühungen einzuschätzen.
Im Jahr des Reformationsjubiläums haben wir an vielen Veranstaltungen teilgenommen und sind
dadurch in der Öffentlichkeit wahrgenommen worden. Das hat Wirkung gezeigt: wir konnten neue,
aktive Mitglieder für das Grüne Gockel Team gewinnen, das dadurch auch wieder neuen Schwung
bekommen hat .
In der Auswertung der Ergebnisse haben wir den Schluss gezogen, dass wir in den kommenden
Jahren etwas geänderte Schwerpunkte setzen wollen, um über Verhaltensänderungen und techni-
sche Erneuerungen eine weitere Reduzierung von CO2 zu erzielen. Genaueres dazu können Sie im
Kapitel 5.4 Schwerpunkte der Umweltmaßnahmen für 2019-2022 lesen.
Datei: DE-143-00085 - Umwelterklärung 2019 - v11b.docx
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Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                     30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

Seit der letzten Umwelterklärung wurde das frühere Gemeindeamt (aktuell: Beratungsstelle der Di-
akonie) verkauft, so dass nur noch 10 Gebäude in der Evangelischen Kirche in Rheinfelden verblei-
ben.
Um die Zahlen vergleichbar zu halten wurde das Gemeindeamt auch aus den Zahlen der Vorjahre
entfernt. Damit ändern sich auch die Zahlen der zurückliegenden Jahre.

1.5 Beschluss zur weiteren Teilnahme am Grünen Gockel
Die Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden beschloss durch ein schriftliches Verfahren im
März/April 2019 einstimmig, dass die Weiterführung der Aktivitäten im Rahmen des „Grünen Go-
ckels“ erwünscht ist (eine Sitzung des KGR war leider erst im Sommer 2019 vorgesehen, siehe dazu
auch Kap. 7 Management Review).

Das Umweltteam ist zu dieser Weiterführung gern bereit und dokumentiert das mit der Erstellung
dieser Umwelterklärung.

2 Leitlinien der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden
Bereits zu Beginn der Datenerhebung (ab Januar 2009) wurde auch an der Formulierung der öko-
logischen Leitlinien gearbeitet. Nach den Diskussionen im Umweltteam wurden diese Leitlinien im
Mai 2009 fertiggestellt, in den Ältestenkreisen der Pfarreien vorgestellt und am 16.06.2009 im Kir-
chengemeinderat angenommen. Die Leitlinien erfuhren später eine minimale Änderung und wurden
in der vorliegenden Form vom 18.04.2013 vom Kirchengemeinderat angenommen.

Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken Gottes verdanken. Dies
verpflichtet uns zum Einsatz für die Erhaltung seiner Schöpfung.
Wir als Evangelische Kirchengemeinde Rheinfelden betrachten deshalb den Schutz der Natur und der Umwelt
als eine wichtige Aufgabe. Im Rahmen unserer kirchlichen Arbeit verpflichten wir uns, zu einer stetigen
Verbesserung            des         Natur-          und           Umweltschutzes           beizutragen.

Wir treffen Entscheidungen in Solidarität mit anderen Regionen der Einen Welt.
Wir wollen in der Kirchengemeinde mit den Rohstoffen dieser Erde so umgehen, dass wir unsere
Lebensqualität nicht auf Kosten von Menschen in anderen Regionen in der Welt erhalten oder verbessern.
Wir streben regionale und weltweite Solidarität an und kaufen deshalb nach Möglichkeit einheimische Güter
oder fair gehandelte Produkte.

Wir treffen unsere Entscheidungen im Hinblick auf künftige Generationen.
Wir berücksichtigen die begrenzte Belastbarkeit der Ökosysteme. Wir tragen der Tatsache Rechnung, dass
die Ressourcen (z.B. Erdöl und Erdgas) begrenzt sind und ihr Verbrauch nachweisbare Nebenwirkungen hat.
Wir möchten Entscheidungen treffen, die nachhaltig sind, d.h. sie sollen sich nicht negativ auf das Leben
künftiger Generationen auswirken.

Wir fördern gesunde Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Wir achten bei Renovierung und Ausstattung der kirchlichen Gebäude auf umweltfreundliche Materialien.
Unsere Grundstücke sollen Lebensmöglichkeiten für Pflanzen und Tiere bieten.

Wir wollen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit miteinander vereinbaren.
Wir suchen nach Konzepten und Modellen, Umweltschutz wirtschaftlich zu gestalten. Sparsame Nutzung von
Rohstoffen und Energieträgern mit wirtschaftlich vertretbarer neuer Technik schont die Umwelt und spart
Kosten. Bei der Planung von Baumaßnahmen und bei Investitionsentscheidungen werden ökologische
Kriterien verstärkt einbezogen.

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Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                          30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

Wir verfolgen unsere Umweltziele systematisch und langfristig
Wir vereinbaren ein Umweltprogramm und betreiben ein Umweltmanagement, für welches Verantwortliche
benannt werden. Wir erstellen regelmäßig unsere Ökobilanz. Wir informieren und beteiligen unsere Mitarbeitenden
und die Öffentlichkeit. Wir überprüfen regelmäßig unsere Ergebnisse und aktualisieren das Umweltprogramm mit
dem Ziel einer stetigen Verbesserung. Wir verpflichten uns zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

Wir tauschen Erfahrungen aus
Wir sind Teil einer weltweit vernetzten ökologischen Lerngemeinschaft und nutzen auch professionelle Hilfe.

Wir vermitteln Schöpfungsverantwortung und betreiben Umwelterziehung.
Wir machen Umweltschutz in der Verkündigung, in allen kirchlichen Gruppen und im Kindergarten zum Thema.
Wir fördern die entsprechende Aus- und Weiterbildung der Verantwortlichen. Wir möchten ökologisches
Handeln nach außen tragen, Vorbild für andere sein und sie zum Mitmachen anregen.

Rheinfelden, den 18.04.2013

3 Umweltmanagementsystem
Organisatorische Grundlage unserer Aktivitäten im
Rahmen des Grünen Gockels ist das im Folgenden                           Kirchengemeinderat
kurz skizzierte, gemäß EMAS-Richtlinien erarbei-                          Gemeindeleitung
tete Umweltmanagementsystem, in dem wir Zu-
ständigkeiten und Abläufe für umweltrelevante Tä-
tigkeiten festgelegt haben (siehe nebenstehendes
Organigramm).                                                          Umweltbeauftragter

3.1 Umweltbeauftragter
Der Umweltbeauftragte ist für die Aufrechterhal-                       Umweltteam
tung und Anwendung des Umweltmanagement-
systems zuständig und vertritt die Leitung der Ge-
meinde im Umweltaudit. Seine wesentlichen Auf-
gaben sind die Förderung des Umweltgedankens            Gemeindeteams             Sonderfunktionen
auf allen Ebenen der Gemeinde, die Information
des Kirchengemeinderats und die Organisation der
Durchführung der Umweltmanagement-Bewert-
ung. Er ist Ansprechpartner für alle Fragen des ex-      Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Haupt-
ternen Umweltaudits und steuert und koordiniert           und Ehrenamt, Mitglieder der Gemeinde
gemeinsam mit dem Umweltteam den gesamten
Prozess. Der Umweltbeauftragte ist weiterhin verantwortlich für die Weiterentwicklung des Umwelt-
managementsystems, für die Vorbereitung, Planung und Durchführung der internen Audits und der
Umweltbetriebsprüfung sowie für die Pflege der Dokumentation (‚Grüner Gockel Handbuch‘). Er mo-
deriert und leitet die Sitzungen des Umweltteams, stellt die Tagesordnung auf und erstellt von jeder
Sitzung ein Protokoll, das auch eine Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer enthält.

3.2 Umweltteam
Das Umweltteam ist das zentrale Arbeitsgremium des Umweltmanagements. Es setzt sich aus den
Umweltteams der vier Rheinfelder Pfarrgemeinden zusammen und tagt mehrmals jährlich Es ist
aktiv in alle umweltrelevanten Arbeitsprozesse einbezogen und an der Vorbereitung entsprechender
Entscheidungsfindungen beteiligt. Zu den Aufgaben des Umweltteams zählen die Erhebung der Ver-
brauchsdaten, die Bewertung der Umweltwirkungen, die Auswahl und Formulierung der Umweltziele
sowie die Auswahl und Erarbeitung der Maßnahmenvorschläge. Weitere Aufgaben sind die Beteili-
gung an der Umsetzung des Umweltprogramms und des Umweltmanagementsystems und die

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Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                30.04.2019
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Begleitung der internen Audits des Umweltmanagementsystems. Schließlich sind Informations- und
Bildungsarbeit wesentliche Bestandteile der Aktivitäten des Umweltteams.
Im Besonderen werden die Ältestenkreise der vier Rheinfelder Pfarrgemeinden sowie der Kirchen-
gemeinderat regelmäßig durch Vertreterinnen und Vertreter des Umweltteams informiert. Um eine
effiziente Bearbeitung der umweltrelevanten Themen zu gewährleisten, wurden innerhalb des Um-
weltteams entsprechende Verantwortlichkeiten festgelegt.

Mitglieder der Gemeindeteams
Die Gemeindeteams vertreten das Umweltmanagement in den vier Pfarreien. Die folgende Liste
enthält die Namen der Personen (in alphabetischer Reihenfolge), die zurzeit aktiv am Grünen Gockel
beteiligt sind:
Christusgemeinde:         Werner Alles, Claudia Kohleiss-Rottmann, Joachim Kruse, Dorothee Rott-
                          mann
Johannesgemeinde: Georg Breisacher
Paulusgemeinde:           Callum MacKerracher, Joachim Schoch-Bösken
Petrusgemeinde:           Hans Krusche, Horst Ziereisen

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3.3 Verantwortlichkeiten
Innerhalb des Umweltteams wurden Personen bestimmt, die sich für die gesamte Kirchengemeinde
um ein Themenfeld kümmern (Initialen in eckigen Klammern). In allen Themenfeldern gehört neben
der inhaltlichen Arbeit auch die gezielte Weiterbildung der Mitarbeitenden zu den Aufgaben der Ver-
antwortlichen.

Tabelle 1: Verantwortlichkeiten nach Themenfeldern

  Themenfeld          Person                           Verantwortungsbereich

  Heizung             Georg Breisacher [GB]            Heizungsanlagen und -einstellungen

  Wasser /            Georg Breisacher [GB]            Verwendung und Einsparungen von Trinkwasser
  Abwasser
  Strom               Georg Breisacher [GB]            Feste und bewegliche elektrische Anlagen, Licht

  Papier,             Joachim Kruse [JK]               Ökologisch bewusster Einkauf und sparsame Ver-
  Büromaterial,       Sekretariate                     wendung von Büromaterialien
  Beschaffung
  Abfall              N.N.                             Vermeidung oder Verringerung der Müllmenge, ge-
                                                       trennte Entsorgung, Recycling
  Nahrungsmittel,     Joachim Kruse [JK],              Verstärkter regionaler, saisonaler und ökologisch
  Eine Welt Arbeit    KiTa-Teams                       bewusster Einkauf
  Reinigung           Horst Ziereisen [HZ]             Mögliche Vermeidung von Gefahrstoffen, Einhaltung
                                                       der Auflagen zur Gefahrstoffverordnung
  Verkehr             Joachim Kruse [JK],              Verringerung des CO2-wirksamen Verkehrs der Mit-
                      Joachim Schoch-Bösken            arbeitenden
                      [JSB]
  Recht und           Horst Ziereisen [HZ]             Arbeitsschutz, Sicherheitsbegehungen.
  Sicherheit
  Naturschutz         Dorothee Rottmann [DR]           Ökologisch bessere Verwendung von Flächen und
                                                       Gebäuden, mögliche biologische Gestaltung
  Qualifikation,      Joachim Schoch-Bösken            Organisation der Weiterbildung von Mitarbeitenden
  Schulung            [JSB]                            zusammen mit den Gemeindeteams, Unterstützung
                                                       der Kindergärten zum Thema
  Kommunikation       Joachim Kruse [JK],              Öffentlichkeitsarbeit (Zeitung, Veranstaltungen)
                      Sekretariate                     Gemeindebrief, Internet-Seite der Kirchengemeinde

4 Auswertung der Verbrauchsdaten
4.1 Kernindikatoren nach EMAS III
Die Kernindikatoren nach EMAS III (Tabelle 1) werden hier nicht weiter kommentiert. Eine genauere
Analyse der Situation erfolgt später auf der Basis der erweiterten effizienzbasierten Indikatoren und
einzelnen absoluten Verbräuche. Die Gemeindegliederzahlen für 2018 wurden korrigiert.

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Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                                                         Umwelterklärung 2019                                                                       30.04.2019

    Tabelle 2: Kernindikatoren der der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden nach EMAS III für die Jahre 2015-2018

Jahr                                                2015                                    2016                                   2017                                   2018
Bezugsgröße:
                                                     8009                                    7705                                   7652                                   7324
1-6, 8-9 Gemeindeglieder
                                                   22446 m²                                22446 m²                               22446 m²                               22446 m²
7 Gesamtfläche

                                      Verbrauch           Verbrauch/           Verbrauch          Verbrauch/          Verbrauch          Verbrauch/          Verbrauch          Verbrauch/
Kernindikator
                                       absolut           Bezugsgröße            absolut          Bezugsgröße           absolut          Bezugsgröße           absolut          Bezugsgröße

1. Energieeffizienz

  absolut                            562,69 MWh/a          0,07 MWH/a        613,78 MWh/a          0,08 MWh/a        632.50 MWh/a         0,08 MWh/a        586.17 MWh/a         0,08 MWh/a

  witterungskorrigiert               570,45 MWh/a          0,07 MWH/a        582,06 MWh/a          0,08 MWh/a        612,44 MWh/a         0,08 MWh/a        607.12 MWh/a         0,08 MWh/a

2. Anteil regenerativer Energien am Gesamtenergieverbrauch (witterungskorrigiert)

  Heizung (Wärme)                        0,3%                 entfällt            0,5%                entfällt           0,5%                entfällt           0,5%                entfällt

  Strom                                  100%                 entfällt           100%                 entfällt          100%                 entfällt          100%                 entfällt

  Gesamt                                 12,3%                entfällt           11,1%                entfällt          11,2%                entfällt          12,5%                entfällt

3. Materialeffizienz                entfällt, da in der Kirchengemeinde keine größeren Materialflüsse auftreten

4. Wasser                              1735,0 m³              0,22 m³         1769,90 m³              0,23 m³          1797,04               0,23 m³           1578,0               0,22 m³

5. Abfall                                52,24 t               0,00 t            50,68 t               0,00 t           49,23 t               0,00 t           52,69 t               0,00 t

6. Gefährliche Abfälle                 Ca. 40 kg           nicht ermittelt     Ca. 40 kg           nicht ermittelt     Ca. 40 kg          nicht ermittelt     Ca. 40 kg          nicht ermittelt

  Versiegelte Fläche                   7749,4 m²              34,4 %           7749,4 m²              34,4 %          7749,4 m²              34,4 %          7749,4 m²              34,4 %

8. Emissionen CO2                       122,73 t               0,02 t           135,43 t               0,02 t          139,40 t               0,02 t          126,46 t               0,02 t

9. Emissionen sonstiger
                                                            keine Erfassung; aufgrund der vorhandenen Anlagengröße sind diese für die Kirchengemeinde nicht wesentlich
Schadgase

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Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                    30.04.2019
                                     Umwelterklärung 2019

4.2 Bezugsgrößen zur Ermittlung der Verbräuche
In den 10 Jahren unserer Verbrauchsmessung haben sich die Flächen der Gebäude und noch
stärker die Nutzungszeiten erhöht. Dies wird aus der folgenden Tabelle 2 deutlich.
Die Zahlen wurden aus Zeitgründen zuletzt nicht mehr aktualisiert, weil 2017 und 2018 keine
großen Änderungen mehr erkennbar waren.

Tabelle 3: Personen, Nutzfläche und Nutzungsstunden der Evangelischen Kirchengemeinde
            Rheinfelden 2009-2018

         Jahr              Personen          Nutzfläche (m²)   Nutzungsstunden (h/a)

         2009                 427                 4419                 9066

         2010                 446                 4595                 9441

         2011                 446                 4656                10381

         2012                 454                 4822                12391

         2013                 469                 5038                12851

         2014                 477                 5124                12871

         2015                 487                 5124                13271

         2016                 491                 5129                13131

         2017                 491                 5134                13131

         2018                 491                 5134                13131

     Veränderung
                             15,0%                16,2%               44,8%
      2009-2018

Der Ausbau der Kindergärten und die Gründung neuer Krippen wird durch die Erhöhung der
Nutzfläche sichtbar. Vor allem wurden aber die Nutzungszeiten der KiTas stark erweitert, so dass
sich die Nutzungsstunden stark erhöht haben, und beides wirkt sich auf die Zahl der Mitarbeiter
aus.

Wir haben also Erweiterungen und eine Intensivierung der Services, die sich natürlich in einem
erhöhten Energieverbrauch niederschlagen. In der Konsequenz haben wir andere Bezugsgrößen
(die wir in früheren Umwelterklärungen als „erweiterten effizienzbasierten Kernindikatoren“ be-
zeichnet haben) der Kirchengemeinden neu berechnet (Siehe Tabelle 3).

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                                    Umwelterklärung 2019

Tabelle 4: Bezugsgrößen der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden 2009-2018

          Jahr           Personennutzungsstunden (Ph/a)   Flächennutzungsstunden (m²h/a)

         2009                         466310                         4170169

         2010                         518825                         4615474

         2011                         588975                         5182806

         2012                         615500                         5679822

         2013                         651930                         6151461

         2014                         669050                         6298974

         2015                         690250                         6487126

         2016                         688350                         6485259

         2017                         688350                         6493109

         2018                         688350                         6493109

     Veränderung
                                       47,6%                          55,7%
      2009-2018

Diese von uns verwendeten Referenzwerte sind in den letzten 10 Jahren um etwa 50% gestiegen.
Diesen Trend muss man in Kopf behalten, wenn man die folgende Verbrauchswerte richtig inter-
pretieren will.

4.3 Heizenergieverbrauch 2009-2018
Wir haben für die Auswertung 2 Gruppen gebildet:
   • KiTas (Kindertagesstätten und Krippen)
   • Nicht-KiTas (Kirchen und Gemeindezentren)

Der Grund für diese Aufteilung liegt in der komplett anderen Nutzungscharakteristik beider Ge-
bäudetypen. Während die KiTas regelmäßig Mo-Fr. von 7-17 Uhr belegt sind, ist die Nutzung der
anderen Gebäude völlig unterschiedlich und die Belegung findet zu verschiedenen Zeiten in der
Woche und am Wochenende statt.
Diese Unterteilung ist sehr hilfreich bei der Interpretation der Werte und wird auch in den folgen-
den Kapiteln beibehalten.

Die folgende Tabelle zeigt den Heizenergieverbrauch
    • in absoluten Verbrauchswerten (witterungsbereinigt, Spalten „Heizung wb“) [kWh]
    • und daneben auf die „Flächennutzungsstunden“ (KNS) bezogen [W/m 2]

Es muss noch darauf hingewiesen werden, dass die Spalten „gesamt“ nicht den Mittelwert der
beiden davorstehenden Spalten darstellen. Vielmehr ist es der Gesamtwert aller 10 Gebäude.

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                                       Umwelterklärung 2019

Tabelle 5: Witterungsbereinigter absoluter und relativer Heizenergieverbrauch (pro Flächennut-
           zungsstunde FNS) der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden 2009-2018

      Jahr       Heizung wb       Heizung wb      Heizung wb         Heizung/FNS Heizung/FNS         Heizung/FNS
                   (kWh)             (kWh)           (kWh)              (W/m²)      (W/m²)              (W/m²)
                   KiTas          Nicht-KiTas       gesamt               KiTas   Nicht-KiTas           gesamt

      2009        310382            288958             599340             122,9          175,7           143,7

      2010        267282            295365             562647             90,0           179,6           121,9

      2011        303424            280656             584080             85,8           170,6           112,7

      2012        331953            264868             596821             77,7           162,4           105,1

      2013        321562            280956             602518             71,1           172,3            97,9

      2014        296265            209047             505312             63,5           127,8            80,2

      2015        305588            214733             520321             65,5           117,7            80,2

      2016        302656            215782             518438             66,2           112,9            79,9

      2017        335332            214230             549562             73,2           112,1            84,6

      2018        297136            238429             535565             64,8           124,8            82,5

    Verände-
      rung         -4,3%            -17,5%             -10,6%            -47,2%          -29,0%          -42,6%
    2009-2018

Aus den Zahlen lässt sich deutlich ablesen:
   • Durch alle ergriffenen Maßnahmen ist es in den letzten 10 Jahren gelungen, den Absolut-
      verbrauch der Heizenergie um gut 10% zu senken
   • Wenn man jedoch die erweiterte Nutzung hinzuzieht, so ergibt es den hervorragenden
      Wert von über 42 % Einsparung

      w/m²

         200                         Heizenergie (wb) / FNS

         160

         120

          80

          40

             0
                 2009      2010      2011       2012      2013        2014        2015   2016     2017    2018
                                                 Kitas          Nicht-Kitas

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Es ist uns also gelungen, die gewünschte erweiterte Nutzung der Gebäude (besonders der KiTas)
bei Verbrauch der Heizenergie über alle Gebäude der Kirchgemeinde Rheinfelden zu senken.

Unerfreulich ist lediglich, dass der Heizenergieverbrauch insbesondere in den Nicht-KiTas im
letzten Jahr wieder angestiegen ist. (um 11,3%). Wie man bereits in der ersten Graphik (Kap. 1.4)
im Vergleich aller Gebäude gesehen hat, ist dies vor allem in der Christuskirche, im Paulussaal
und im GZ der Petrusgemeinde zu beobachten, aber auch im Kinderhaus Regenbogen.

Diese Entwicklung wird im Moment noch analysiert und wird Gegenstand der weiteren Maßnah-
men sein, die wir im Kap. 0 darstellen.

Wegen der Umweltrelevanz der Heizenergie nehmen wir diesen Anstieg sehr ernst und haben
zwei Schwerpunkte der Umweltaktivitäten in den kommenden Jahren in diesen Bereich gelegt:
   • Überprüfung sowie Verbesserung der Temperaturüberwachung und -steuerung
       (Schwerpunkt: Nicht-KiTas)
   • Coaching und Weiterbildung (Schwerpunkt: KiTas)

4.4 Stromverbrauch 2009-2018
Auch beim Stromverbrauch, wie zuvor bei der Heizenergie, teilen wir einmal nach KiTas / Nicht-
Kitas und andererseits nach absoluten Werten [kWh] und Werten bezogen auf unsere Größe der
FNS [W/m2].

Tabelle 6: Absoluter und relativer Stromverbrauch (pro Flächennutzungsstunde FNS) der Evan-
             gelischen Kirchengemeinde Rheinfelden 2014-2018:

     Jahr       Strom abso-     Strom abso-   Strom abso-   Strom/FNS   Strom/FNS       Strom/FNS
                 lut (kWh)       lut (kWh)     lut (kWh)      (W/m²)      (W/m²)          (W/m²)
                   KiTas        Nicht-KiTas     gesamt         KiTas    Nicht-KiTas       gesamt
     2009          33725           24485          58210       13,4         14,9             14,0

     2010          36736           26932          63668       12,4         16,4             13,8

     2011          38907           22888          61795       11,0         13,9             11,9

     2012          46246           22530          68776       11,4         13,8             12,1

     2013          50746           22834          73580       11,2         14,0             12,0

     2014          51355           22226          73581       11,0         13,6             11,7

     2015          48244           18367          66611       10,3         10,1             10,3

     2016          44818           19211          64029        9,8         10,1             9,9

     2017          48848           17846          66694       10,7          9,3             10,3

     2018          53343           18208          71551       11,6          9,5             11,0

  Verände-
    rung           58,2%          -25,6%          22,9%      -12,8%       -36,0%          -21,1%
  2009-2018

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                                    Umwelterklärung 2019

Beim Stromverbrauch zeigt sich eine sehr unterschiedliche Entwicklung:
   • Bei den KiTas ist eine immense Zunahme des Stromverbrauchs über die 10 Jahre fest-
      zustellen (+ 58,2%) und erst unter Einbeziehung der weit stärkeren Nutzung ergibt sich
      eine leichte Ersparnis.
   • Ganz anders ist das Bild der Nicht-KiTas-Gebäude: dort haben wir sowohl absolut als
      auch relativ eine deutliche Abnahme des Stromverbrauchs festzustellen.

Auch hier bestätigt sich, dass wir trotz der zunehmenden (gewollten) Nutzung eine Ersparnis der
relativen Verbrauchswerte in den KiTas erreicht haben.
Wie diese Einsparung sein könnte ohne die erweiterte Nutzung, können wir in den Nicht-KiTa-
Gebäuden sehen. Entscheidend war hier die Reduktion des Verbrauchs 2015 bei der Christus-
kirche und dem Kinderhaus Regenbogen durch die bessere Nutzung und Einstellung des BHKW.

Allerdings gibt es hier auch einen deutlichen Wermutstropfen zu vermelden: in den letzten beiden
Jahren ist der Stromverbrauch in den KiTas (blaue Balken) wieder stark angestiegen (um 18,4%),
nachdem er in den Vorjahren abgenommen hatte.
Den Grund dafür konnten wir durch Begehungen aller Einrichtung identifizieren:
    • Seit 2 Jahren wurden in den Schlafräumen der 5 Krippen-Gruppen Klimaanlagen installiert
        (die sind nötig, da die Schlafräume alle unter dem Dach gelegen sind).
    • Seit ca. 1,5 Jahren haben 3 KiTas ihr Essen umgestellt auf die Marke „Apetito“. Dies be-
        deutet zum einen, dass das Essen in Wärme-Umluftgeräten erwärmt wird. Vor allem sind
        aber je Einrichtung 2 Gefrierschränke geleast worden. Da diese Geräte Tag und Nacht
        laufen und eine sehr schlechte Energie-Effizienz haben (Energie-Effizienzklasse „D“)
        brauchen sie eine große Menge Strom.

      w/m²

             18                    Stromverbrauch / FNS
             16

             14

             12

             10

             8

             6

             4

             2

             0
                  2009    2010     2011     2012     2013      2014    2015   2016   2017      2018
                                             Kitas       Nicht-Kitas

Dem erneuten Anstieg des Stromverbrauchs wollen wir mit gezielten Maßnahmen entgegenwir-
ken.

Darum haben wir eine geplante Umweltmaßnahme aufgenommen:
   • Energetisch wirksamere Gefrierschränke – Austausch der sechs geleasten Gefrier-
      schränke durch energetisch deutlich effizientere Modelle.

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                                      Umwelterklärung 2019

4.5 Wasserverbrauch 2009-2018
Auch beim Wasserverbrauch teilen wir wieder nach KiTas / Nicht-Kitas. Allerdings wird der rela-
tive Wert hier auf die „Personennutzungsstunde“ (PNS) [l/Ph] bezogen, da der Wasserverbrauch
stärker von der Personenzahl als von der Fläche des Gebäudes abhängt.

Tabelle 7: Absoluter und relativer Wasserverbrauch (pro Personennutzungsstunde PNS) der
           Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden 2014-2018:

     Jahr      Wasser ab- Wasser ab-       Wasser ab-    Wasser /PNS   Wasser /PNS   Wasser /PNS
               solut (m³)  solut (m³)      solut (m³)       (l/Ph)        (l/Ph)        (/Ph)
                 KiTas    Nicht-KiTas       gesamt         KiTas       Nicht-KiTas     gesamt

     2009          991          362           1353           2,5           5,7           2,9

     2010          1265         291           1556           2,8           4,6           3,0

     2011          1322         270           1592           2,5           4,3           2,7

     2012          1315         374           1688           2,4           5,9           2,7

     2013          1376         305           1681           2,3           4,8           2,6

     2014          1257         300           1557           2,1           4,7           2,3

     2015          1418         305           1723           2,3           3,6           2,5

     2016          1416         335           1751           2,4           3,6           2,5

     2017          1547         236           1783           2,6           2,5           2,6

     2018          1307         281           1588           2,2           3,0           2,3

   Verände-
     rung         31,9%        -22,4%        17,4%         -10,6%        -47,5%        -20,5%
   2009-2018

Beim Wasserverbrauch haben wir eine gegenläufige Entwicklung beider Gebäudetypen:
   • In den KiTas und Krippen stellen wir stark gestiegene absolute Verbräuche fest. Diese
      werden unter Einbeziehung der stark gestiegenen Kinderzahlen und Nutzungsstunden
      glücklicherweise relativiert und ergeben sogar eine leichte relative Einsparung des Was-
      sers.
   • In den Nicht-KiTas können wir sowohl in den Absolutwerten als auch in den Relativwerten
      eine erfreuliche Einsparung feststellen.

Der Gesamtverbrauch an Wasser wird jedoch mittlerweile zu > 80% von den KiTas dominiert,
darum bilden die Gesamtwerte den Trend der KiTas sehr stark nach.

Es ist anzunehmen, dass der vermehrte Wasserverbrauch (begleitet von dem erhöhten Ver-
brauch an Heizenergie) auch durch den deutlich stärkeren Bedarf an warmem Wasser in den
Krippen verursacht wurde.

Wie schon beim Heizenergieverbrauch ist auch hier vor allem das Verhalten der Mitarbeiter ein
Grund für den vermehrten Verbrauch. Das heißt, dass auch auf diesem Feld Schulungen begon-
nen werden müssen, wenn man diese Entwicklung ändern will.

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      l/Ph
             7                      Wasserverbrauch / PNS
             6

             5

             4

             3

             2

             1

             0
                 2009      2010     2011     2012        2013      2014     2015     2016          2017    2018
                                              Kitas        Nicht-Kitas

4.6 Verkehr
Im Bereich „Verkehr“ entfällt der Großteil des gemeindlich erzeugten CO2 auf die Gemeindefahr-
ten. Dies liegt auch daran, dass wir nicht das Verkehrsaufkommen der Kindergärten (Eltern und
Angestellte) erfassen, sondern nur die Fahrten der hauptamtlichen Pfarrer, des Kantors, der
Hausmeister und Sekretärinnen. Und die Hauptamtlichen nutzen auf längeren Fahrten meistens
die Bahn oder auch Fahrgemeinschaften).
Von den Gemeindefahrten wurde seit 2015 ein immer größerer Anteil kompensiert (mit dem kirch-
lichen Kompensationsfonds https://klima-kollekte.de/de). Wir haben jetzt eine Kompensations-
quote von ca. 95% erreicht und damit fast alle Fahrten (und auch die sehr seltenen Flüge) der
Ev. Kirche in Rheinfelden kompensiert.
Pro Jahren wurden jeweils 4-5 Gemeindefahrten mit verschiedenen Verkehrsmittel durchgeführt
und kompensiert.

4.7 CO2-Ausstoß 2009-2018
In der folgenden Tabelle haben wir eine zusätzliche Spalte aufgenommen, um auch die Absolut-
menge CO2 (ohne Witterungsbereinigung) auszuweisen.
Tabelle 9: Absoluter, witterungsbereinigter und relativer (pro Flächennutzungsstunde FNS)
           CO2-Ausstoß der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden 2009-2018:

      Jahr       CO2 ab (t)   CO2 wb (t)    CO2 wb (t)      CO2 wb        CO2/FNS      CO2/FNS            CO2/FNS
                  gesamt       KiTas         Nicht-           (t)          (g/m²h)      (g/m²h)            (g/m²h)
                                             KiTas          gesamt          KiTas      Nicht-Ki-          gesamt
                                                                                          Tas

      2009         137,1          70,9        68,6              139,5       28,1            41,7            33,4

      2010         150,6          65,2        70,2              135,3       21,9            42,7            29,3

      2011         123,9          71,7        67,9              139,6       20,3            41,3            26,9

      2012         143,9          78,6        64,6              143,2       19,4            39,6            25,2

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      Jahr        CO2 ab (t)   CO2 wb (t)    CO2 wb (t)   CO2 wb        CO2/FNS      CO2/FNS            CO2/FNS
                   gesamt       KiTas         Nicht-        (t)          (g/m²h)      (g/m²h)            (g/m²h)
                                              KiTas       gesamt          KiTas      Nicht-Ki-          gesamt
                                                                                        Tas

      2013          157,0          78,1        68,6           146,7       17,3            42,1            23,8

      2014          105,1          72,4        51,6           124,0       15,5            31,5            19,7

      2015          119,0          71,1        49,8           120,8       15,2            27,3            18,6

      2016          128,8          71,9        51,7           123,7       15,7            27,1            19,1

      2017          132,3          78,9        51,9           130,8       17,2            27,2            20,1

      2018          122,3          73,5        58,6           132,2       16,0            30,7            20,4

   Verände-
     rung          -10,8%          3,8%       -14,6%          -5,2%     -42,8%        -26,5%             -39,1%
   2009-2018

Wir können sehr zufrieden sein mit dem Sinken des Absolutwertes von 11% CO 2 über die letz-
ten 10 Jahre. Witterungsbereinigt haben wir hier immer noch eine Abnahme von 5% zu ver-
zeichnen.
Wir hatten uns zwar eine größere Abnahme des CO2 vorgestellt, als wir vor fast 11 Jahren mit
der Arbeit begonnen haben. Allerdings wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass vor allem der
starke, gewollte Ausbau der KiTas und Krippen in diesen Zeitraum fiel und zumindest einen Teil
der Erfolge wieder aufzehrte.

Sehr deutlich wird dies, wenn man die relativen Werte des CO2 in der letzten 3 Spalten der Tabelle
ansieht: sowohl KiTa and auch Nicht-Kitas haben einen überaus starken Rückgang an CO 2 zu
verzeichnen, so dass man am Ende auf eine Abnahme von 39% kommt.

Nicht so erfreulich ist der Anstieg bei den Nicht-KiTas in den letzten 2 Jahren. Dies hatten wir
jedoch bereits bei den Werten der Heizenergie diskutiert und es ist Teil unserer geplanten Um-
weltmaßnahmen für die nächste Periode (Kap. 0).

      g/m²h

          45                                  CO2-Ausstoß / FNS
          40

          35

          30

          25

          20

          15

          10

              5

              0
                  2009      2010     2011     2012     2013      2014     2015     2016          2017    2018
                                               Kitas      Nicht-Kitas

Datei: DE-143-00085 - Umwelterklärung 2019 - v11b.docx                                                  Seite 22 von 32
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                                    Umwelterklärung 2019

4.8 Abfallaufkommen 2009-2018
Für den Gesamtbereich „Müll“ wurden in den Einzelbereichen „Wertstoffe“, „Biomüll“ und „Papier“
aus Kapazitätsgründen keine neue Erhebung durchgeführt. Wegen der nur mittleren Umweltre-
levanz und der über die Portfolioanalyse ermittelten geringen Verbesserungspotentiale halten wir
dieses Vorgehen für akzeptabel.
Zudem sind die Zahlen früherer Jahre hier auch mit Unsicherheiten versehen:
    •   Wertstoffe = Die Anzahl gelber Säcke schwankt von Abholung zu Abholung und man
        müsste monatlich bei jeder Einrichtung zählen (hier gibt es keine Erfassung bei der Ab-
        holung). Darüber hinaus ist es schwierig, den durchschnittlichen Füllungsgrad der gelben
        Säcke zu bestimmen, da es hier sehr weite Schwankungen gibt.
    •   Biomüll = Seit es braune Tonnen in Rheinfelden gibt, wird die Tonnengröße und die An-
        zahl der Leerungen zentral erfasst und über die Rechnungen ausgewiesen. Der größere
        Teil des Bioabfalls (Laub und Baumschnitt) wird jedoch nicht in die braunen Tonnen ge-
        füllt, sondern über Komposthaufen verarbeitet. Man kann hier also nur einen Teil genauer
        erfassen.
    •  Papier = Da die Leerungen der blauen Tonnen nicht in Rechnungen ausgewiesen werden,
       müssen auch diese geschätzt werden. Daneben gibt es außerdem auch Papier-Abholung
       von Vereinen, die zusätzlich erfasst werden müssten.
Der einzige Teil, der sich gut erfassen lässt, ist der Restmüll. Dieses Aufkommen wird vollständig
über die Mülltonnen beseitigt und deren Leerungen wird wiederum erfasst und über die Rech-
nungen ausgewiesen. Wir haben das Restmüllaufkommen einer vertieften Analyse unterzogen:
Tabelle 10: Restmüll der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden 2009-2018:

                         Jahr                  Restmüll (m3)      Restmüll /PNS
                                                 gesamt               (l/Ph)
                                                                     gesamt

                         2009                       38,5              0,083

                         2010                       42,7              0,082

                         2011                       45,2              0,077

                         2012                       52,3              0,085

                         2013                       62,4              0,096

                         2014                       92,8              0,139

                         2015                       91,9              0,133

                         2016                       83,3              0,121

                         2017                       79,7              0,116

                         2018                       93,3              0,136

                     Veränderung
                                                  + 142%              + 64%
                      2009-2018

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Evangelische Kirche Rheinfelden (Baden)                             30.04.2019
                                    Umwelterklärung 2019

                                         Restmüll - Menge (l)
                100.000
                 80.000
                 60.000
                 40.000
                 20.000
                      0
                          2009   2010   2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018

Die Gesamtmenge des Restmülls ist in den letzten 10 Jahren auf mehr als das Doppelte ange-
stiegen! Selbst wenn man die „Personennutzungsstunden“ zugrunde legt, so müssen wir immer
noch einen Anstieg um 64 % feststellen.
Leider ist hier die Trennung nach KiTas / Nicht-KiTas nicht sauber durchzuführen. Der Grund ist,
dass sowohl an der Christuskirche als auch am Paulussaal Abfallbehälter für beide Gebäude
genutzt werden und aus den Rechnungen nicht sauber getrennt werden können. Wir nehmen
aus den Erfahrungswerten jedoch an, dass etwa 90% des Restmülls aus den KiTas kommt und
darin wiederum die Krippenkinder ein ca. 3-6-fach höheres Müllaufkommen haben, als die Kin-
dergarten-Kinder (fast ausschließlich durch die Windeln verursacht).
Man kann aus Tabelle und Diagramm vor allem diese Entwicklungen ableiten:
    •   2012 und 2013 wurden die KiTas erweitert (Absolutmenge stieg)
    •   2013 und 2014 wurden die Krippen eingeführt (Absolutmenge und Relativmenge stieg)
    •   Danach hatten wir einen leichten Rückgang zu vermelden (2015-2017), der aber leider
        2018 wieder aufgehoben wurde
Wenn sich der Trend nach oben in der Zukunft fortsetzt, werden wir den Anstieg analysieren
müssen. Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, wer das machen wird. Durch den
Weggang eines Teammitglieds, dass sich mit Abfall (Erhebung und Reduktion) beschäftigt hat,
bleibt dieses Themenfeld im Moment unbearbeitet.

4.9 Betriebskosten 2015-2018
Die Betriebskosten der Kirchengemeinde liegen in den letzten 4 Jahren auf gleichem Niveau –
ein Trend ist nicht zu erkennen. Das Bild der einzelnen Kostenblöcke ist allerdings sehr verschie-
den.
Die Kosten für den Stromverbrauch sind im letzten Jahr sprunghaft angestiegen. Dies ist durch
die Klimaanlagen und vor allem die Gefrierschränke in den KiTas begründet.
Die Kosten für den Gasverbrauch gingen im letzten Jahr zurück, der Trend ist aber noch nicht
eindeutig.
Die Kosten für den Wasserverbrauch gingen im letzten Jahr leicht zurück, aber auch hier ist
noch kein eindeutiger Trend zu erkennen.
Die Kosten für die Abfallentsorgung waren nach einer zwischenzeitigen Abnahme im letzten
Jahr wieder gestiegen und sind Gegenstand einer tieferen Analyse (s. Kapitel 4.8).

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