Umweltzerstörung, Belagerungs- /Ausnahmezustand, Gültigkeit von Romero in El Salvador - Luis Francisco López
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Umweltzerstörung, Belagerungs-
/Ausnahmezustand, Gültigkeit von
Romero in El Salvador
Luis Francisco López
Anwalt für Umweltrecht
San Salvador, El Salvador
28.03 2020
Übersicht
Die Chronik der Ungerechtigkeit
Das Erbe von Monseñor Romero
Ende des Bürgerkriegs, Beginn des Umweltkriegs
Staatspopulismus und Militarisierung
Das Christentum der Befreiung
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Die Chronik der Ungerechtigkeit
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Die Chronik der Ungerechtigkeit
Die Idee der Gerechtigkeit ist beim salvadorenischen
Volk wohlbekannt, nicht in ihrem positiven Aspekt,
sondern in ihrem bitteren und schmerzhaften
Gegenteil, "dem Ungerechten"; wir suchen
Gerechtigkeit, nicht als abstrakten Wert, sondern
weil wir uns in einer konkreten und spezifisch
ungerechten Gesellschaft erkennen.
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Die Chronik der Ungerechtigkeit Historische Tatsachen, angesichts derer die Gerechtigkeit fehlte: - die ethnische Zerstörung und die kirchliche Vorherrschaft/ Dominanz - Der Raub der Unabhängigkeit 1821 - Der Aufstand von Los Nonualcos 1833 - Der Ethnozid und die Zerstörung der Bauern 1932 - Die Ermordung von Rutilio Grande 1977 - Die Ermordung von Monseñor Romero 1980 - Die Ermordung der Jesuiten 1989 - Alle Massaker, die während des Bürgerkriegs (1980-92) begangen wurden
Das Erbe von Monseñor Romero
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Das Erbe von Monseñor Romero
Das Erbe vom Monseñor kann in vier Hauptpunkten
zusammengefasst werden:
o Sein Projekt, eine Kirche der Armen zu bauen, die frei von den
Mächtigen ist und ausgeschlossene Menschen befreien soll,
ethisch engagiert, prophetisch die strukturelle Ungerechtigkeit
anprangert und das Reich Gottes als die Utopie von Jesus (nicht
im Himmel) auf Erden verkündet.
o Mit seiner Praxis zeigte er, dass nur in der "wirksamen" Präsenz
an der Seite der Armen der Ruf nach Gerechtigkeit, der in dieser
Welt entsteht, gehört werden kann.
o Dazu nimmt er die " bevorzugte Option für die Armen", aber nicht
in Form von sozialer Hilfe, (Assistenzialismus) sondern sieht die
Armen als Akteure ihrer eigenen Befreiung und als Subjekte ihrer
eigenen Geschichte.
o Romero ist eine Referenz für Gläubige und Nicht-Gläubige im
Kampf für Gerechtigkeit.
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Ende des Bürgerkriegs, Beginn des
Umweltkriegs
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Ende des Bürgerkriegs, Beginn des
Umweltkriegs
Das Friedensabkommen in 1992 setzte dem Bürgerkrieg ein Ende und
entzog dem Militär die politische Macht, die es während der
Militärdiktaturen des 20. Jhd. ausübte. Diese Abkommen ließen jedoch
die wirtschaftliche Struktur intakt, die soziale Ungleichheit, Gewalt und
Marginalität erzeugt.
Ab 1992 wurde das neoliberale Modell durchgesetzt, das die Demontage
des Staates, die Prekarisierung der Arbeit, die Privatisierung der
öffentlichen Daseinsvorsorge und eine dollarisierte Wirtschaft erforderte.
Zwei Folgen dieser Auferlegung sind:
Ein Migrationsstrom, der auf seinem Weg Richtung USA nicht
aufhören wird, und mit ihm ein Überlaufen des Phänomens der Maras
oder Banden.
Der Kampf (nicht mehr im zivilen Bereich, sondern im Umweltbereich)
wird durch die Aneignung strategischer Naturschätze bestimmt: Land-,
Wasser- und Metallbergbau.
In diesem Szenario stellt sich die Herausforderung des Klimawandels.
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Ende des Bürgerkriegs, Beginn des
Umweltkriegs
Entwicklung der Orkane, die Zentralamerika heimgesucht haben
zwiachen 1950 und 2009
Der Einfluss der Oberflächentemperatur
des Meeres der beiden Ozeane auf das
Klima der Region
El Niño-Süd-Oszillation Nord-Tropischer Atlantik
(ENSO) im zentral- (NTA)
äquatorialen Pazifik Quelle: PREVDA, 2011
10Ende des Bürgerkriegs, Beginn des
Umweltkriegs
Trockener Kanal
Trockenheitsgrade
Gründe für die Migration in den befragten Gemeinden
Der Trockenkorridor ist ein Gebiet, das parallel
zur Pazifikküste von Chiapas bis Westpanama
verläuft. Zyklische Dürren stehen im
Zusammenhang mit dem El-Niño-Phänomen
und extremen Wetterereignissen, die durch den
Klimawandel verursacht werden.
Fuente: ONU Migración 2018
11Ende des Bürgerkriegs, Beginn des
Umweltkriegs
Szenarien des Klimawandels:
• unangemessene Landnutzung Verringerung der Verfügbarkeit
• übermäßiger Einsatz von Agrochemikalien
• ungeordnete Verstädterungsprozesse
• unangemessene Entsorgung von Giftmüll
Klimawandel:
− Reduzierung der Wassermenge der Flüsse in der
Trockenzeit im Bereich von 30-80% im Vergleich zu
1970
− Reduzierung der zukünftigen Wasserverfügbarkeit
Sehr schlecht - schlecht – normal – gut - hervorragend
12Ende des Bürgerkriegs, Beginn des
Umweltkriegs
Die beiden Hauptbedrohungen sind die Privatisierung von
Wasser und die Nutzung von Land für die Zuckerrohr-
Monokultur.
El Salvador ist das einzige Land der Welt, das den Bergbau in
allen seinen Formen verboten hat, die Umwelt- und christliche
Bewegung haben sich zusammengetan, um das historische
Verbot zu erreichen.
Der Sieg gegen den Bergbau hinterlässt fünf Umweltmärtyrer.
13Staatspopulismus und
Militarisierung
14Staatspopulismus und Militärisierung
15Staatspopulismus und Militarisierung
Im Kontext des COVID-19 wurde nicht nur der nationale
Notstand ausgerufen, sondern auch der
Ausnahmezustand, das heißt, die Verfassungsgarantien,
die Transit- und Versammlungsfreiheit sind ausgesetzt und
ein Wohnsitzwechsel ist nicht möglich.
16Staatspopulismus und Militarisierung
Die Regierung hat soeben eine 30-tägige
Quarantäne verordnet.
Die Stimme hat das
Großkapital und die USA
- Botschaft
17Das Christentum der Befreiung
18Das Christentum der Befreiung
Eine Herausforderung für die Kirchen heute ist der
Kampf gegen den Götzendienst. In El Salvador
werden "nationale Sicherheit" und „das „Militär /
Waffengewalt“ vergöttert.
Obwohl für die Armen das Hauptproblem Nahrung und
Wasser sind, steht nichts davon auf der nationalen
Agenda, was durch eine bevorzugte Option für die
Armen gelöst werden könnte.
Das Erbe von Romero (nicht der Altarheilige, sondern
der Heilige, der beim Volk steht), verlangt, dass wir
uns gegen Götzendienst und den Entzug von Nahrung
und Wasser für die Armen wenden.
19Das Christentum der Befreiung
. Ein Paradoxon und eine Herausforderung besteht darin, im
Kommunikationszeitalter echte Verbindungen der sozialen,
humanitären und solidarischen Interdependenz zu schaffen.
National und international
Ich glaube, dass „Laudato sí“ heute dasselbe Potenzial für die
Befreiung des Heils hat wie das Zweite Vatikanische Konzil
oder das Medellin-Dokument von 1968.
Wir müssen die kirchlichen Gemeinschaften an der Basis
reaktivieren und die verschiedenen „romeristischen“
Bewegungen wie die –Generation Romero, die Franziskaner,
die Jesuiten, die Ökumenische Koordination der Kirche der
Armen in El Salvador (CEIPES), die Stiftung Bruder Mercedez
Ruiz (Fundahmer) und die Oblaten des Heiligen Herzens
miteinander verbinden.
20Danke!
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