UNIque talk Zurück ins (Arbeits-) Leben - Gesprächsrunde am Tag der Gesundheit 22. Mai 2019, 12:00 bis 13:15 Uhr - TU Dresden
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UNIque talk Zurück ins (Arbeits-) Leben Gesprächsrunde am Tag der Gesundheit 22. Mai 2019, 12:00 bis 13:15 Uhr
Impressum Dezernat 4 SG 4.7 Gesundheitsdienst Fritz-Löffler-Straße 10a, 01069 Dresden Tel.: +49 351 463-36199 / Fax: +49 351 463-33993 E-Mail: gesundheitsdienst@ tu-dresden.de Infos unter: https://tu-dresden.de/ gesundheitstag 2
UNIque talk VORWORT In der prominent besetzten Gesprächsrunde UNIque talk zum Thema „Zurück ins (Arbeits-)Leben“ geht es um die persönlichen Erfahrungen bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen, z. B. Burnout, Sucht oder lebensbedrohlicher Krankheit und den Weg zurück ins Leben. Ob privat oder im Arbeits- bzw. Studienumfeld – alle Beschäftigten und Studierenden können von solch schwerwiegenden Herausforderungen betroffen sein. Der Kanzler der TU Dresden, Dr. Andreas Handschuh, wird in die Gesprächsrunde einführen und abschließend die Unter- stützungsstrukturen der Universität vorstellen. Die Teilnehmenden der Gesprächsrunde sollen aufgrund ihrer Lebens- geschichte Mut für den erfolgreichen Weg zurück ins Leben geben. Teilnehmende Sophie Hauenherm Ralf Minge Ernst Peter Richter Eric Stehfest Moderation Julian Mengler 3
UNIque talk Sophie Hauenherm SOPHIE HAUENHERM (19) tanzt seit ihrem vierten Lebensjahr. Die gebürtige Leipzigerin begann 2012 an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden zu studieren. Ein halbes Jahr vor ihrer Bachelor-Prüfung bekam sie starke Rückenschmerzen. Die Ärzte vermuteten muskuläre Verspannungen, doch es war weit mehr als das. Sophie Hauenherm wies sich selbst ins Krankenhaus ein. Erst als sie nicht einmal mehr ihre Beine bewegen konnte, wurde ein MRT gemacht. Dort zeigte sich, dass ein Abszess ihre Nerven abquetschte. Zu dieser Zeit war Sophie Hauenherm von der Hüfte abwärts gelähmt. Sie spricht von einer inkompletten Querschnittlähmung, weil die Nerven nicht komplett durchtrennt sind: „Das ist mein Glück.“ Fünf Monate lag sie im Krankenhaus, dann folgte die lange Reha. „Anfangs habe ich jeden Tag im Kranken- haus geweint.“ Doch die Tänzerin akzeptierte ihre Diagnose nicht widerstandslos und ging mit den Palucca- Tugenden „Selbstdisziplin, Durchhaltever- mögen und eiserner Wille“ den Kampf gegen ihr © Sophie Hauenherm vermeintliches Schicksal an. Sophie Hauenherm Ein halbes Jahr nach der Schock-Diagnose konnte sie auf Unterarmstützen schon bis zu 200 Meter laufen. Sie holte ihren Bachelor-Abschluss an der Palucca Hochschule nach und lässt keine Zweifel: „Ich werde Tänzerin bleiben.“ 4
UNIque talk Ralf Minge RALF MINGE (58) und Fußball gehören untrennbar zusammen. Bereits als Neunjähriger begann der heutige Sportdirektor der SG Dynamo Dresden Fußball zu spielen. Mit 20 Jahren gab er sein Debüt in der Oberliga. Es folgten Titel wie die DDR-Meisterschaft und diverse Pokalsiege sowie die Berufung zunächst in die DDR- Nachwuchs-Nationalmannschaft, dann die A-Nationalmannschaft. Nach seiner Spielerkarriere übernahm Ralf Minge verschiedene Trainer- und Co-Trainertätigkeiten bis hin zur Nationalmannschaft von Georgien. Doch, so sagt Ralf Minge selbst, er hängt „brutal“ an einem Club: Dynamo Dresden. Mit Dynamo erlebt Ralf Minge, seit 2014 als Sportdirektor, alle vorstell- baren Hochs und Tiefs und mutet sich viel zu, zu viel. Er beschreibt die Zeit als „Jahre ohne Ruhe“. Und das zeigt sich zunächst schleichend: Schlafstörungen, Tinnitus, Appetitlosigkeit. Dann macht plötzlich der Körper ganz schlapp, Diagnose „Burnout“. Die ständige persönliche Erreichbarkeit für jeden, vom © Dynamo Dresden Sicherheitsmann bis zum Aufsichtsrat rächt sich. Dazu kommt, dass er den Leistungsgedanken aus Ralf Minge dem Profisport auch privat lebt, Entspannung fällt schwer. 2018 folgt eine krankheitsbedingte Pause von fast fünf Monaten. Heute achtet Ralf Minge auf seine Gesundheit und sagt: „Ein Snickers und Kaffee zu Mittag ist einfach Scheiße. Ich versuche, auf die Ernährung zu achten, mehr Auszeiten zu nehmen und das Handy auch mal einen Tag aus zu lassen. Und gehe jeden Morgen 45 Minuten spazieren.“ 5
UNIque talk Ernst Peter Richter ERNST PETER RICHTER (28) weiß, wovon er redet, wenn er für den AIAS Dresden e. V. auf die Straße geht und für Stammzellspenden wirbt. Mit 17 fühlte er sich zunächst nur schwach und müde. Am Ende stand die Diagnose „Leukämie“. Es folgte ein langer Krankenhausaufenthalt auf der Kindersta- tion in Halle mit anschließender Reha in Kreischa. Zwei Jahre später konnte er sein Abitur nachholen und danach ein Studium der Psychologie an der TU Dresden abschließen. Mittlerweile gilt er als geheilt, aber das Thema Blutkrebs lässt ihn dennoch nicht los. Bereits zu Studienzeiten hat Ernst Peter Richter deshalb gemeinsam mit sieben Mitstreiterinnen und Mitstreitern den AIAS Dresden e. V. gegründet. Diesen Verein gibt es seit 2013 in München und nun soll er demselben Ziel auch in Dresden folgen: Mög- lichst viele Studierende dazu zu bringen, sich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen. © aias.de Studierende sind aufgrund des jungen Alters die Ernst Peter Richter ideale Zielgruppe. Aber nur ein kleiner Prozentsatz ist bisher registriert. Das will der AIAS Dresden e. V. ändern und ist dabei überaus erfolgreich: seit der Gründung 2015 konnte Ernst Peter Richter mit dem AIAS Dresden e. V. über 5800 Studierende registrie- ren. Und bereits 29 konnten davon als Spenderin oder Spender zum Einsatz kommen. Mit seinem Engagement und seiner Erfahrung kann er vielen Erkrankten, die auf eine Stammzellspende ange- wiesen sind, helfen. 6
UNIque talk Eric Stehfest ERIC STEHFEST (29) ist Schauspieler, Filmproduzent und Buchautor. Der gebürtige Dresdner studierte an der Hochschule für Musik und Schauspiel in Leipzig und wurde einem breiteren Publikum durch die Rolle des Chris Lehmann in der RTL-Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ bekannt. 2016 tanzte er sich mit Oana Nechiti in die Herzen der Zuschauer von „Let’s Dance“. Er lebt mit seiner Familie in Berlin. Dass er derzeit auf der Sonnenseite des Lebens steht, ist dabei alles andere als selbstverständlich. Eric Stehfest ist nämlich auch: Ein vorbestrafter Ex-Junkie. Mehr als zehn Jahre lang war er abhängig von Crystal Meth, einer der gefährlichsten Drogen überhaupt. Erst durch eine einjährige Entziehungskur – Auslöser dafür war ein neun Tage langer Rausch, den er fast nicht überlebte – schaffte er den Absprung. Heute ist er clean und spricht offen über seine über- wundene Crystal-Meth-Sucht. Eric Stehfest hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Droge aufzu- © Lorenz Lenk klären und vor allem Jugendliche für deren Gefahren zu sensibilisieren. Eric Stehfest In seinem Buch „9 Tage wach“ zeigt er auf drastische Weise, was Crystal Meth anrichten kann und beweist gleichzeitig eindrücklich, was es heißt, seine buch- stäblich letzte Chance zu nutzen. 7
UNIque talk Julian Mengler JULIAN MENGLER (32) wurde in Nordrhein-West- falen geboren. 2011 zog er nach Leipzig und lernte dort seine jetzige Frau Lena kennen und lieben. Seit mittlerweile über zehn Jahren arbeitet Julian Mengler am Mikrofon. Sowohl täglichim Radio für ENERGY SACHSEN als auch als Eventmoderator auf den Bühnen Deutschlands. Mit seiner Erfahrung und seiner Ausstrahlung gibt er stets den passendenRahmen. Julian Mengler ist nicht nur ein sehr charmanter und empathischer junger Mann, vor allem aber hat er das Herz am rechten Fleck und dazu noch die nötige Portion Humor. Er ist überzeugt: „Niemand muss alleine durch schwere Zeiten gehen, jeder hat das Recht auf Schwäche, auf Tränen und auf Zweifel. Wir sind alle Menschen.“ © Jjulian Mengler Julian Mengler 8
UNIque talk Veranstaltungsort Hörsaalzentrum Alfred-Post-Hörsaal Hörsaal 2 (HSZ/0002/E) Bergstraße 64 01069 Dresden © Bildpool TU Dresden 9
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