UNTIEFEN - EIN DISKUSSIONSBEITRAG - TIEFSEEBERGBAU ZWISCHEN UMWELT UND ENTWICKLUNG - Fair Oceans
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Intro Die Bodenschätze auf annährend der Hälfte unseres Pla- GEFAHR FÜR DIE TIEFSEE neten sind das gemeinsame Erbe der Menschheit. Es sind dies die Rohstoffe im und auf dem Meeresboden der Tief- Der Tiefseebergbau kann perspektivisch zu einem der gra- see, jenseits der von den Küstenstaaten kontrollierten vierendsten menschlichen Eingriffe in die Meereswelt wer- Ausschließlichen Wirtschaftszonen. Mit dem Seerechts- den. Einerseits handelt es sich um eine neue, zusätzliche übereinkommen erklärten sich die unterzeichnenden Belastung der ohnehin schon stark beeinträchtigten Mee- Staaten 1982 bereit die Hoheit über diese Ressourcen im resökosysteme, die mit dem Tiefseebergbau geschaffen so genannten Gebiet am Meeresgrund der Hohen See wird. Zum anderen stellt die Einführung des Bergbaus am den UN zu überlassen. Nun verwaltet seit 1994 die Inter- Meeresboden der Tiefsee eine neue Qualität der industriel- nationale Meeresbodenbehörde auf Jamaika mit einem len Nutzung der Ozeane dar. Stab von nicht einmal 50 Mitarbeiter*innen diese Mee- resschätze. Es ist eine wahrlich große Verantwortung, Die Tiefsee wird seit Langem auf verschiedenste Weise denn keine andere Institution der Welt hat einen ver- durch Verschmutzungen wie Plastik- und Atommüll oder gleichbar weitreichenden Auftrag zur Verwaltung globa- Schadstoffe aus der Erdöl- und gasförderung belastet. Da- ler Naturräume und ihrer Ressourcen. rüber hinaus werden neben Erdöl und -gas küstennah auch Mineralien und Erze bereits aus dem Meer gewonnen. Ins- Enorme Rohstoffvorkommen wurden in den Ozeanen bis besondere der Abbau von Sand und Kies geschieht weltweit hinab in über 5.000 Meter Tiefe bereits entdeckt. Die im großen Maßstab. Der mit dem Tiefseebergbau geplante, Lagerstätten sind allerdings nur mit einem hohen tech- großflächige, industrielle Eingriff ähnelt in seinen drasti- nischen und finanziellen Aufwand auszubeuten. Dennoch schen Auswirkungen dem Sand- und Kies-Abbau. Die natür- wächst nunmehr das Interesse an ihnen und ein Wettlauf lichen Habitate am Meeresboden der offenen See werden um den Zugriff auf die Bodenschätze der Tiefsee hat be- dabei in den Fördergebieten zerstört. In mehreren hundert gonnen. Das Erbe soll verteilt werden und dies geschieht oder tausend Metern Tiefe hinterlassen die Bagger Schnei- keineswegs harmonisch. Je teurer die Rohstoffe und sen der Verwüstung. Diese mechanische Zerstörung ökolo- deren Förderung an Land werden, um so stärker richtet gisch wertvoller Meeresregionen ist eine unmittelbare sich die Aufmerksamkeit auf die Ozeane. Eine Vielzahl Konsequenz des Tiefseebergbaus und macht den qualitati- unterschiedlicher Interessen treffen hierbei aufeinander ven Sprung in der Nutzung der Tiefsee aus. und eine Reihe von Fragen eröffnen sich, die weitrei- chende Folgen für den Meeresschutz und die internatio- Global sind derzeit drei Gruppen von marinen mineralischen nale Rohstoffpolitik haben können. Ressourcen für den Tiefseebergbau von Interesse. Die Res- sourcen entstehen durch chemische und geologische Pro- In diesem Zusammenhang entsteht ein völlig neuartiger zesse am Meeresboden. Kobaltkrusten und Manganknollen Industriezweig. Der Tiefseebergbau soll unter den extre- brauchen dabei Jahrmillionen um heranzuwachsen. Die Ab- men Bedingungen am Meeresboden mit eigens dafür ent- lagerungen von Massivsulfiden benötigen tausende von worfenen Fördergeräten die kreuz und quer über alle Jahren um sich aufzubauen. Jedes dieser drei Erze setzt sich Weltmeere verteilten Vorkommen mineralischer Roh- letztlich aus einem Gemenge von Metallen in unterschied- stoffe abbauen. Er stößt das Tor zur Tiefsee auf, angetrie- licher Konzentration zusammen. ben von technischen Innovationen und Risikokapital. Die Ausbeutung der Erzlagerstätten in der Tiefsee zieht je- a) Massivsulfide setzen sich in mehreren hundert bis doch unweigerlich die Zerstörung der betroffenen mari- 4.000 Metern Tiefe im Umkreis von Hydrothermalfel- nen Habitate nach sich. Der Meeresboden wird zum dern ab Bergbaugebiet. Das gesteigerte Angebot von Erzen wird zudem Einfluß auf den Weltmarkt für Rohstoffe haben. b) Kobaltkrusten finden sich in 800 bis 2.500 Metern Neue Akteure sind dabei die Bühne zu betreten und mari- Tiefe an den Hängen von Seebergen time Rohstoffstrategien werden formuliert. Damit hat der Tiefseebergbau das Potential unser Verhältnis zum Meer c) Manganknollen lagern in 3.000 bis 6.500 Metern als auch die Meerespolitik grundlegend zu verändern. Tiefe auf den weiten Tiefseeebenen Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 2 Fair Oceans
Die einzelnen Gruppen sind unmittelbar mit ganz bestim- licher Rückschritt. Die Herstellung von Kohärenz zwischen mten marinen Habitaten verbunden. Bei den Massivsulfiden den verschiedenen Initiativen zum Meeresschutz und eine sind es die Hydrothermalfelder entlang der mittelozea- entsprechende Abstimmung der Maßnahmen sind Voraus- nischen Rücken, bei den Manganknollen die weiten Flächen setzungen, um diese erfolgreich umsetzen zu können. Wird der Tiefseeebenen und bei den Kobaltkrusten die von ihnen das Ökosystem eines Seebergs vor der Tiefseefischerei ge- ummantelten Bereiche der Seeberge. Diese Habitate sind schützt, aber dann kurze Zeit später durch Bagger bei der es dann auch, die aufgrund ihrer Verbindung mit den mari- Erzförderung zerstört, macht das alle vorangegangenen An- nen Ressourcen in erster Linie durch den Tiefseebergbau strengungen zunichte und schadet dem Ansehen der Mee- geschädigt werden. Die Meeresforschung hat gezeigt, dass respolitik. Genau diese Widersprüche gilt es auch in den seit die Ökosysteme dieser drei Habitate eine hohe ökologische 2018 geführten Verhandlungen über ein neues »Durchfüh- Wertigkeit und Artenvielfalt besitzen. Ihre Zerstörung durch rungsübereinkommen im Rahmen des Seerechtsüberein- den Tiefseebergbau wird deshalb zwangsläufig deutliche kommens zum Erhalt und der nachhaltigen Nutzung der Auswirkungen auf die marine Artenvielfalt und in der biologischen Vielfalt der Hohen See« [International legally Summe auf den ökologischen Zustand der Ozeane insge- binding instrument under the United Nations Convention on samt haben. Vor dieser Problematik wurde in einer Reihe the Law of the Sea on the conservation and sustainable use von wissenschaftlichen Publikationen und Debatten der of marine biological diversity of areas beyond national letzten Jahre verstärkt gewarnt. Eine besondere Rolle jurisdiction: Biodiversity Beyond National Jurisdiction: spielte der 2017 in Nature von C. L. Van Dover und anderen BBNJ] im Blick zu behalten. Die kommenden Maßnahmen führenden Wissenschaftler*innen der Tiefsee-Forschung zum Schutz der Hohen See und der Nutzung ihrer gene- veröffentlichte Artikel »Biodiversity loss from deep-sea tischen Ressourcen sollten keinesfalls getrennt von den För- mining«. Nachdem diese Publikation erschienen war wur- dervorhaben auf ihrem Meeresgrund betrachtet werden. den die öffentlichen Einschätzungen desTiefseebergbaus Den Schutz der Wassersäule und des Meeresbodens unter- seitens vieler Wissenschaftler*innen und der Zivilgesell- schiedlich zu regeln wäre kontraproduktiv für ein Überein- schaft kritischer. kommen, das eine zentrale Lücken der Meeresgovernance schließen soll. Schon das Seerechtsübereinkommen [SRÜ | United Nations Convention on the Law of the Sea: UNCLOS] fordert eine nachhaltige Nutzung der marinen Ressourcen, die den FOLGENSCHWERE DER EINGRIFFE Schutz der Meereswelt sicherstellt. Nicht umsonst sind die hydrothermalen Quellen und Seeberge durch die UN-Gene- Abgesehen von der mechanischen Schädigung der marinen ralversammlung im Rahmen des Prozesses zur Eindäm- Ökosysteme, bringen die massiven Eingriffe in die Unter- mung der ökologischen Schäden durch die Tiefseefischerei wasserwelt weitere umfangreiche Probleme mit sich: ausdrücklich als »Vulnerable Marine Ecosystems« [VMEs] geschützt worden. Ebenfalls werden marine Habitate dieser a) Durch die Abbautätigkeiten werden durchgehend er- Art in den Schutzbestimmungen des »Übereinkommens hebliche Lärmemissionen verursacht. Unterwasserlärm über die biologische Vielfalt« [Biodiversitätskonvention | hat negative Auswirkungen auf Meeressäuger und an- Convention on Biological Diversity: CBD] basierend auf ähn- dere Meerestiere. In den letzten Jahren sind die Belas- lichen Kriterien als »Ecologically or Biologically Significant tungen durch Schall stärker in den Blick genommen Marine Areas« [EBSAs] geführt. Beide Vertragswerke sind worden und wurden zum Thema auf Ebene der UN. aus den internationalen Debatten zum Meeresschutz her- vorgegangen und stehen im Widerspruch zu den Vorhaben b) Die schweren Fördergeräte und der Abbauprozess er- im Tiefseebergbau. Die Zerstörung von Hydrothermalfel- zeugen, wenn der Meeresboden abgetragen und die dern und Seebergen zum Abbau von Massivsulfiden und Erze eingesammelt werden, Abraum und Sediment- Kobaltkrusten würde die bisher auf internationaler Ebene wolken. Der Abraum und die aufgewirbelten Sedimente erzielten Erfolge beim Schutz der Meeresökosysteme in der können unter anderem festsitzende Arten und die Tiefsee deshalb grundlegend in Frage stellen. Für den inter- Bodenbiologie beeinträchtigen. nationalen Meeresschutz wäre dies in jedem Fall ein deut- Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 3 Fair Oceans
c) Während des Förderprozesses entstehen enorme ökologische Fussabdruck der Bergbauindustrie wird also Mengen an Abwasser. Abwässer werden bei der För- mit dem Tiefseebergbau weltweit wachsen. In das Zentrum derung, wenn die Erze vom Boden über mehrere tau- der Betrachtungen gestellt werden sollte die viel zu oft nicht send Meter bis auf die Förderschiffe gepumpt werden an Umweltstandards und Menschenrechten ausgerichtete wie auch der Reinigung der Erze an Bord erzeugt. Das Praxis der Bergbauindustrie. Gehen die gleichen Akteure verwendete Wasser soll dann später wieder eingeleitet unter den gleichen strukturellen Bedingungen auf See ans und in der Tiefsee abgelassen werden. Eingesaugte Werk, so sind dort ähnliche gravierende Umweltverstöße Meereslebewesen werden dabei absterben, zusätzliche und -desaster zu erwarten, zumal eine Kontrolle der Arbei- Sedimentwolken werden sich über den Meeresboden ten in der Tiefsee wesentlich schwieriger ist als an Land. Die verteilen und eine Verunreinigung und Versauerung des Praxis des Bergbaus muss nachhaltig ausgerichtet werden Wassers während des Förder- und Reinigungsprozesses und die strukturellen Missstände sind zu beseitigen bevor ist wahrscheinlich. Grundsätzlich muss das Abwasser dieser auf weitere Naturräume ausgeweitet wird, ganz anders als beim Landbergbau betrachtet werden, da es gleich ob an Land oder auf See. sich nicht einfach um Wasser, sondern um ein biolo- gisches Element der betroffenen Ökosysteme handelt. REICHWEITE DER AUSWIRKUNGEN d) Durch den Abbau der Erze, insbesondere von Sulfid- erzen, können schädliche Stoffe wie Schwermetalle frei- Alle mechanischen und nicht-mechanischen Beeinträch- gesetzt werden, die sich durch Bioakkumulation in den tigungen der Meereswelt werden Auswirkungen haben, die Nahrungsnetzen anreichern und unter Umständen zu in vielerlei Hinsicht nicht an den Grenzen der Fördergebiete einer Belastung der menschlichen Nahrungsgrundlagen halt machen. Dies ist sowohl dem Charakter der oben be- aus dem Meer führen. Die Einleitungen von Landberg- schriebenen Eingriffe geschuldet als auch der weitreichen- werken ins Meer verdeutlichen die möglichen Folgen. den Vernetzung der marinen Ökosysteme. Unter anderem horizontale Wanderungsbewegungen und Strömungen oder e) Darüber hinaus werden Betrieb und Versorgung der die vertikale Tag-Nacht-Wanderung und Auftriebsgebiete Förderschiffe sowie der Abtransport der Erze eine er- zwischen den Meeresschichten tragen wie die Bioakkulmu- hebliche Ausweitung der umweltschädlichen Aspekte lation und die verzweigten Nahrungsketten zu diesen Ver- der Schifffahrt in den betroffenen Regionen nach sich netzungen bei und können damit zu einer Ausweitung der ziehen. Probleme führen. Denkbar ist selbst die Störung ozean-wei- ter und globaler Kreisläufe. In diesem Zusammenhang er- f ) Nicht vernachlässigt werden dürfen zudem die Um- fordert der Tiefseebergbau, dass mögliche grenzüber- weltbelastungen durch die Aufbereitung der Erze an schreitende Auswirkungen einkalkuliert werden, die sich Land. Hier kommen große Energiemengen und Chemi- nicht auf eine isolierte Meeresregion konzentrieren und ent- kalien zum Einsatz und mehr oder weniger stark konta- sprechende politische Regulierungen erfordern. minierte Abfallprodukte entstehen. Wie stark die Schädigungen sein werden, die räumlich und Diese Auflistung lässt sich mit einer Reihe weiterer ne- zeitlich über die direkte Zerstörung der Fördergebiete gativer Auswirkungen verlängern, die weniger relevant hinausgehen, ist aufgrund des begrenzten Wissens über die sind. Ökologie der Tiefsee und mangelnder mittel- und langfris- tiger Bobachtungen derzeit nicht exakt zu bestimmen. Um Zu behaupten, es wäre umweltfreundlicher die Tiefsee für die Aussagekraft von Einschätzungen zu den Umweltfolgen den Bergbau zu erschließen, als weiterhin in den Tropischen des Tiefseebergbaus allgemein zu verbessern, wurden in Regenwäldern Erze abzubauen, ist eines der gängigen Ar- den letzten Jahren vermehrt wissenschaftliche Begleitfor- gumente der Befürworter*innen des Tiefseebergbaus. Der schungen beantragt. Die Ergebnisse einiger der bereits Tiefseebergbau wird jedoch nicht den Bergbau an Land er- durchgeführten Untersuchungen haben nicht nur wissen- setzen. Er wird zusätzlich zum Bergbau an Land stattfinden schaftlich untermauert, dass die Auswirkungen des Tiefsee- und eine zusätzliche globale Umweltbelastung sein. Der bergbaus auf die betroffenen Habitate schwerwiegend sein Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 4 Fair Oceans
können, sondern auch bestätigt, dass diese langfristig sind. sich bringt, unterschätzen die Dimension der möglichen Wissenschaftliche Beiträge wie »Mind the seafloor« von Umweltfolgen. Die Offshore-Erdölförderung liefert hierfür Antje Boetius und Matthias Haeckel 2018 in Science weisen sinnvolle Anhaltspunkte. Mit ihrem, vom Weltmarktpreis ab- auf diese Problematik hin. hängigen Marktanteil von stellenweise mehr als 25 Prozent an der Produktion und Investitionen von über 1 Milliarde Generell ist die Forschung zur Meeresbiologie im Wandel. US-Dollar [USD] pro Tag verdeutlicht dieser Industriezweig Grundlegende Betrachtungen zur Biologie der Tiefsee das mögliche Ausmaß des Tiefseebergbaus. Ohne eine sol- haben aktuell verschiedene der bisherigen Annahmen kon- che, weltwirtschaftlich orientierte Perspektive wären die kretisiert oder korrigiert. Ein verlässliches theortisches Ge- aufgewendeten Fördermittel und die internationalen Ver- rüst fehlt noch. Nicht zuletzt die Bedeutung der Evolu- handlungen weder sinnvoll noch zu rechtfertigen. tionsbiologie und ihrer Faktoren für die Ökologie und Bio- geographie der Tiefsee gilt es zu klären. Um mehr Licht ins Dunkel zu bringen, müssen ozeanografischen Studien hin- UMWELT UND ENTWICKLUNG reichend Zeit und angemessene Mittel gewährt werden, um die zeitlichen und räumlichen Bedingungen der Wanderung, Angesichts dieser Situation und mit Blick auf das Verhältnis Fortpflanzung und Vernetzung von Arten sowie der Struktur von Umwelt und Entwicklung stellen sich aus meerespoli- und des Wandels ihrer Ökosysteme zu erfassen. Unter den tischer Sicht zwei grundsätzliche Fragen: schwierigen Bedingungen der Tiefsee bedeutet dies einen weit höheren Aufwand als in anderen Umgebungen. Die Er- a) Welche ökonomischen oder entwicklungspolitischen forschung der Biologie braucht ihre Zeit. Vorteile können die unvermeidliche Zerstörung der Habitate in der Tiefsee, den Artenverlust und die mög- Ökosystemmodelle sind unverzichtbar, um qualifizierte Vor- lichen ökologischen Folgewirkungen rechtfertigen und hersagen über die Folgen menschlicher Eingriffe in die Tief- stehen diese in Übereinstimmung mit den Zielen inter- see machen zu können. Die vorausschauende und ökosys- nationaler Prozessen wie der »Agenda 2030« oder dem temare Bewertung als auch der Ausgleich von Eingriffen »Übereinkommen über die biologische Vielfalt«? sind heute international anerkannnte Voraussetzungen für die Nutzung von Naturräumen. Der augenblickliche Wis- b) Werden die ökologischen Grenzen, die Stabilität und sensstand erlaubt allerdings keine Formulierung von fun- Kipp-Punkte der Ozeane durch den Tiefseebergbau so dierten Umweltverträglichkeitsprüfungen und -regularien. stark gefährdet, dass dies die Existenzgrundlagen der Das fehlende Basiswissen über die Ökologie macht den von intakten marinen Ökosystemen abhängigen Küsten- Tiefseebergbau vielmehr zu einer Risikotechnologie, die kommunen und Länder im globalen Süden in Mitleiden- nicht verantwortungsvoll zu handhaben ist. Die Festschrei- schaft zieht? bung von Umweltvorschriften für den Tiefseebergbau wäre derzeit bestenfalls ein Stochern im Dunkeln, das einer zü- Zivilgesellschaftliche Organisationen in Ozeanien befürch- gigen Etablierung des Tiefseebergbaus, aber keineswegs ten seit Längerem, dass der Pazifik von Unternehmen aus dem Meeresschutz gelegen kommt. Ohne Umweltregularien den Industriestaaten als Versuchsgelände für den Tiefsee- ist der Tiefseebergbau im Rahmen des Seerechtsüberein- bergbau missbraucht werden wird. Sie ziehen Vergleiche kommens nicht umsetzbar und politisch nicht zu legitimie- mit den Atombombenversuchen, die auf Kosten der Insel- ren. staaten und ihrer Bevölkerungen über Jahrzehnte hinweg im Pazifik gemacht worden sind. Konkretisiert hat sich ihre Die wahre Dimension des Eingriffs des Tiefseebergbaus in Kritik zunächst am Beispiel des Vorhabens der Firma Naut- die Ozeane und Meere wird erst dann vollständig erfasst, lius Minerals in der Bismarck See vor Papua-Neuguinea wenn davon ausgegangen wird, dass am Ende mehrere Massivsulfide in 1.600 Meter Tiefe abzubauen. Ziel des hundert oder tausend parallel laufende Tiefseebergbau-Pro- »Solwara 1« genannten Projekts war in erster Linie die För- jekte den Meeresboden ausbeuten. Betrachtungen, die den derung von Gold, Silber und Kupfer. Geschehen sollte dies Tiefseebergbau nicht als eine Industrie begreifen, die global dort in einer der ökologisch wertvollsten Meeresregionen tätig werden wird und entsprechende Flächenansprüche mit unseres Planeten; mitten im Korallendreieck, mit einer Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 5 Fair Oceans
hohen marinen Artenvielfalt, Seebergen, be- ZUGANG ZU DEN ROHSTOFFQUELLEN net werden, so spielen sie bei diesen Partner- drohten Meeresschildkröten und geschützt schaften nur die Rolle des Türöffners. Nauru durch die Biodiversitätskonvention. Der si- An die Stelle von Nautilus MInerals ist inzwi- hatte im Jahr 2018 12.704 Einwohner*innen cherlich letzte Ort auf der Erde, den ein ver- schen ein anderes Unternehmen getreten, und 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 102 antwortungsbewusstes Gremium für den das mit ähnlichen Argumenten auf der inter- Millionen US-Dollar. Der DeepGreen-Partner ersten Testlauf einer neuen maritimen Indus- nationalen Bühne die Einführung des Tiefsee- Maersk hatte 2016 einen Umsatz von über 27 trie und ihrer Technik ausgewählt hätte. Die bergbaus vorantreibt. Wie zuvor schon Milliarden US-Dollar und 2018 gut 80.000 Existenz von über 130 Millionen Menschen in Nautilus Minerals, agiert DeepGreen von Ka- Mitarbeitende. Die »Kleinen Inselentwick- der Region hängt in der einen oder anderen nada aus und sucht weltweit Projektpartner. lungsländer« [Small Island Developing Art von den Ökosystemen des Korallendrei- Während die wesentlichen Partner und Fi- States: SIDS] können lediglich den Zugang zu ecks ab, die 29 Prozent aller weltweit vorhan- nanzmittel von Nautilus Minerals noch aus den Ressourcen in der Tiefsee ihrer Aus- denen Riffe umfassen. Mittlerweile gelten der Bergbauindustrie kamen, sind es bei schließlichen Wirtschaftszonen und eben ganze 78 Prozent dieser Riffe als mehr oder DeepGreen Reedereien, die diesen Platz ein- über ihre Rechte bei der Internationalen Mee- weniger stark bedroht. Der Klimawandel, nehmen. Zum einen ist es der Globalplayer resbodenbehörde zu den Vorkommen im Ge- Stressfaktoren wie Sediment- und Nährstoff- der Schifffahrtsbranche, die dänische Reede- biet anbieten. Ihre Interessen am Tiefsee- eintrag, Verschmutzungen und perspekti- rei Maersk, die neben der größten Container- bergbau beruhen auf einer Beteilgung am Ge- visch eventuell der Tiefseebergbau gehören schiff-Flotte der Welt auch eine Offshore- winn und sich darauf gründende Entwick- zu den Belastungsfaktoren. Sparte besitzt, sowie die schweizer Offshore- lungschancen, die bestimmte Strategien der Reederei Allseas, die unter anderem über Blue Economy versprechen. Ihre schwache Nur wenige Kilometer entfernt vor der Küste große Kapazitäten im Bereich des Pipeline- Position birgt jedoch die Gefahr in sich, dass Neuirlands lag das Lizenzgebiet in den Fang- Baus am Meeresboden verfügt. Daneben hat sie in Zukunft für den Meeresbergbau zu dem gründen der ansässigen Kommunen, die sich aber auch Glencore sein Interesse an Deep- werden, was die Billigflaggenstaaten heute gegen das Projekt aussprachen, nachdem sie Green bekundet und hält eine Option auf eine für die Schifffahrt sind. Sie würden dann zunächst weder in die Entscheidungsfindung Beteiligung, die dem Rohstoffkonzern die gegen eine geringe Lizenzgebühr ihre Flagge eingebunden noch ausgewogen über die Hälfte der von DeepGreen aus der Tiefsee ge- zur Verfügung stellen und nach internationa- möglichen Folgen des Tiefseebergbaus infor- förderten Mengen an Kupfer und Nickel zusi- lem Recht den Betrieb von Tiefseebergbau- miert worden waren. Die vorgesehenen finan- chert. Vorhaben auf Basis ihrer nationalen Gesetz- ziellen Ausgleichszahlungen erschienen gebung legitimieren. In der Schifffahrt ermög- angesichts der prognostizierten Gewinner- Anders als Nautilus Minerals konzentriert licht die billige Flagge den Reedereien ihre wartungen als völlig unzulänglich. Sanitäran- sich DeepGreen nicht zu Beginn auf ein Vor- Flotten möglichst kostengünstig mit niedri- lagen, wie Toilettenhäuser, sollten in den kommen in einer der von den Küstenstaaten gen Sozial- und Umweltstandards sowie ge- Dörfern gebaut werden. Arbeitsplätze oder verwalteten Ausschließlichen Wirtschaftszo- ringen Steuerabgaben zu betreiben. Investitionen in die Ökonomie der Insel waren nen. Das Unternehmen zeigt vornehmlich In- in keinem erwähnenswerten Umfang vorge- teresse an den von der »Internationalen sehen. Das über 200 Meter lange Förderschiff Meeresbodenbehörde« [IMB | International ZUKUNFTSOPTIONEN sollte autark, in einem isolierten Umfeld mit Seabed Authority: ISA] verwalteten Mangan- allen Maschinen und dem gesamten Personal knollenvorkommen im »Gebiet« [Area] der Die Kleinen Inselentwicklungsländer drohen an Bord, den Förderprozess von See aus steu- Hohen See. Allerdings können laut Seerechts- in die typische Falle rohstoffexportierender ern. Die Bedürfnisse und traditionellen übereinkommen nur Staaten, die einen Li- Staaten zu laufen, die weder eine eigenstän- Rechte der Küstenbevölkerung, die den Pazi- zenzantrag bei der Behörde stellen, Zugang dige Verarbeitung der Ressourcen aufbauen fik als flüssigen Kontinent versteht und keine zu dem gemeinsamen Erbe der Menschheit noch die Industrialisierung ihres Landes er- starre Grenze zwischen Land und Meer zieht, und seinen Ressourcen erhalten. Unterneh- folgreich vorantreiben und letztlich selbst spielten nur eine untergeordnete Rolle. men, die im Gebiet schürfen wollen, benöti- Endprodukte herstellen. Der »Internationale gen deshalb einen »Sponsoring State«, der Währungsfonds« [IWF | International Mone- Aktuell scheinen dieses Projekt wie auch alle sie mit der Förderung beauftragt und beauf- tary Fund: IMF] hat 2012 51 Staaten mit zu- anderen Planungen von Nautilus Minerals ge- sichtigt. DeepGreen hat Verbindungen zu den sammen rund 1,4 Milliarden Einwohner*innen scheitert zu sein, da das Unternehmen insol- drei Inselstaaten Nauru, Tonga und Kiribati im registriert, die mehr als 20 Prozent ihrer Ex- vent ist, nachdem es für viele Jahre eine Pazifik aufgebaut und verschafft sich so einen port- oder Finanzeinnahmen aus nichterneu- Vorreiterposition in Sachen Tiefseebergbau Zugriff auf das gemeinsame Erbe. Allein mit erbaren Ressourcen erzielten. Ein Großteil inne hatte. Papua-Neuguinea, das an dem dem Vertrag mit der Regierung von Nauru und dieser von Rohstoffexporten abhängigen Län- Projekt in seiner »Ausschließlichen Wirt- der Übernahme der auf Nauru gegründeten der liegt in Afrika. Eine ebenfalls sehr große schaftszone« [AWZ | Exclusive Economic Firma »NORI« [Nauru Ocean Resources Inc] Bedeutung haben Rohstoffexporte unter an- Zone: EEZ] finanziell beteiligt war, hat Ver- kann DeepGreen nun über ein Lizenzgebiet derem für Bolivien, Chile, Laos, Usbekistan, luste von weit über 100 Millionen US-Dollar von rund 75.000 Quadratkliometern im Ge- Australien, Nauru und Papua-Neuguinea. zu verkraften. Die derzeitige Regierung unter- biet der Internationalen Meeresbodenbe- stützt mittlerweile zusammen mit anderen hörde verfügen. Für wenige dieser Länder ist eine solche auf pazifischen Inselstaaten die Forderung nach Rohstoffförderung und ihre Lizenzierung kon- einem Moratorium für den Tiefseebergbau. Wenn die Inselstaaten aufgrund ihrer oftmals zentrierte ökonomische Strategie bisher er- enorm großen Ausschließlichen Wirtschafts- folgreich. Die Erlöse sind unter anderem stark zonen auch als »Big Ocean States« bezeich- von der globalen Konjunktur abhängig. Nach Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 6 Fair Oceans
einer längeren Phase des Anstiegs sind die turen und Akteure bleiben so weitgehend un- den Antragstellungen ihrer Staaten selbst be- Preise für Industrie- und Edelmetalle, die mit verändert und unterscheiden sich prinzipiell teiligt waren und dessen Transparenz in kei- dem Tiefseebergbau auf den Weltmarkt ge- nicht von den an Land etablierten. Schon das nem Verhältnis zu seiner Bedeutung steht. bracht werden sollen, seit etwa 2010 teil- Seerechtsübereinkommen sieht aus diesem weise erheblich gesunken. Außerdem sind Grund einen Technologietransfer zwischen Die Meeresgovernance sollte den Wettlauf Korruption, soziale Ungleichheit, Menschen- globalem Norden und Süden vor, damit auch zwischen den Staaten um die Meeresschätze rechtsverletzungen, Umweltzerstörung und die Länder des Südens irgendwann die Mög- gerecht gestalten und einen Ausgleich zwi- bewaffnete Konflikte häufig verbunden mit lichkeit erhalten selbst Tiefseebergbau zu be- schen Umwelt und Entwicklung im Sinne des einer derartig einseitigen Rohstoffpolitik. Die treiben. Die momentan ungleiche Ausgangs- Seerechtsübereinkommens suchen. Tatsäch- »Welthandels- und Entwicklungskonferenz« basis bei der Einführung des Tiefseebergbaus lich wächst von Tag zu Tag der Druck den Tief- [United Nations Conference on Trade and De- ändert dies zunächst einmal nicht. seebergbau trotz aller Gefährdungen der velopment: UNCTAD] weist zudem auf die Meeresumwelt und der ungleichen Struktu- tendenziell geringe Höhe der Abgaben hin, Verschiedene Industrie- und Schwellenländer ren im Rohstoffsektor zu beginnen. Die Fest- die von den von Rohstoffexporten abhängi- wie auch Unternehmen der Rohstoff- und Off- legung der Regularien im Rahmen der Inter- gen Ländern für ihre Produkte erhoben wer- shore-Branche sichern sich derweil riesige nationalen Meeresbodenbehörde wird voran- den. Im schlechtesten Fall münden diese Fördergebiete im Umfang von zehn- oder getrieben und soll in absehbarer Zeit abge- Verhältnisse in einem Ausverkauf der natür- hunderttausenden von Quadratkilometern. schlossen sein. Wenn die Inselstaaten und lichen Ressourcen und lassen die Rohstoffab- Solange der kommerzielle Tiefseebergbau andere Entwicklungsländer angesichts der hängigkeit der Länder zu einem Dauerzu- noch in den Startlöchern steht, sind diese bestehenden Verhältnisse reine Rohstofflie- stand werden, wenn sich keine ökonomi- Lizenzen in erster Linie Optionen auf die Roh- feranten bleiben und die Weltgemeinschaft schen Alternativen anbieten. stoffvorkommen der Zukunft. Es sind strate- keine angemessene Entschädigung für die gische Entscheidungen angetrieben von entstehenden Umweltzerstörungen am Mee- Die Bundesregierung und andere Staaten un- möglichen Gewinnerwartungen und Fragen resboden erhält, findet in der Konsequenz nur terstützen die »Initiative für Transparenz in der Rohstoffsicherheit. In gewisser Weise ist eine preiswerte Übertragung des gemein- der Rohstoffwirtschaft« [Extractive Industries es eine Neuauflage des »Great Game«, nur same Erbes der Menschheit in Richtung der Transparency Initiative: EITI] von 2003, um dass dieses Mal nicht die Kolonisierung Afri- Industriestaaten statt. die strukturellen Defizite der Rohstoffindus- kas, sondern die der Ozeane im Zentrum des trie anzugehen. Eine gerechte und sozial in- Geschehens steht. An die 2 Millionen Qua- Für viele Teile der Zivilgesellschaft ist dies klusive Rohstoffwirtschaft sowie der umwelt- dratkilometer an Lizenzgebieten in der Tief- nicht akzeptabel. Insbesondere zivilgesell- freundliche Abbau der Vorkommen haben für see wurden weltweit erworben. Parallel dazu schaftliche Organisationen im Pazifik kritisie- die Entwicklungspolitik eine große Bedeu- wird die maritime technologische Entwick- ren, dass ihre Länder mit dem Tiefsee- tung. Mit dem Tiefseebergbau allerdings lung beschleunigt, womit die Kapazitäten bergbau eine weitere umweltzerstörende Ri- könnten sich die problematischen Strukturen aufgebaut werden, um weitere Rohstoffvor- sikiotechnologie dulden müssen, um den der Rohstoffwirtschaft verfestigen. Weltweit kommen zu identifizieren. Die Akteure schaf- Rohstoff- und Konsumbedürfnissen des glo- verfügen nur wenige Staaten und Großunter- fen sich also eine Art von strategischer balen Nordens nachzukommen. Die Insel- nehmen der Offshore- und Erdölbranche über Reserve auf dem Meeresgrund auf die im Be- staaten, welche nach wie vor Hoffnungen in das nötige Knowhow und die entsprechende darfsfall zurückgegriffen werden kann. den Tiefseebergbau setzen, befinden sich in Technologie die Tiefsee zu erkunden. Ent- einer Zwickmühle. Auf der einen Seite können wicklungsländern fehlen diese Voraussetzun- In diesen Zusammenhang müssen auch die auch geringe Lizenzzahlungen und Anteile an gen in der Regel wie auch die nötigen Finanz- mittlerweile über 80 Anträge bei der den neuen Meeresbergbau-Unternehmen mitel und die institutionelle Infrastruktur, um »Kommission zur Begrenzung des Festland- Einnahmen erzeugen, aber auf der anderen eigene Projekte im Tiefseebergbau umzuset- sockels« [Festlandsockelkommission | Com- Seite gefährden die Belastungen der Meeres- zen. Zur Weiterverarbeitung der marinen Erze mission on the Limits of the Continental umwelt, gerade in den Ausschließlichen Wirt- werden teilweise neue Verfahren benötigt, an Shelf: CLCS] eingeordnet werden. Staaten schaftszonen, wesentliche Bestandteile ihrer denen in Industrieländern geforscht wird. können hier auf Grundlage von Sonderrege- existierenden Blue Economy. Tourismus, Küs- Entwicklungsländer werden vielleicht zu lungen im Seerechtsübereinkommen eine tensschutz, Fischerei sowie die Gesundheit Standorten für die Weiterverarbeitung ge- Ausdehnung der von ihnen am Meeresboden- der Bevölkerung können durch die Schädi- macht, aber dass sie von dem Verkauf der boden vor ihren Küsten verwalteten poten- gung der Gewässer und Ökosysteme vor den Raffinaden profitieren, die durchschnittlich tiellen Abbaugebiete beantragen. Für die dort Küsten vom Tiefseebergbau negativ beein- einen doppelt so hohen Wert haben wie die gewonnenen Rohstoffe müssen sie an die flusst werden. Erze, ist so weniger wahrscheinlich. Meeresbodenbehörde zwar gewisse Abgaben zahlen, aber die Kontrolle obliegt dann den So bleiben die Kleinen Inselentwicklungslän- Küstenstaaten. Durch die Vielzahl der An- EINE PREISFRAGE der und andere rohstoffabhängige Staaten im träge und den enormen Umfang der Flächen, Rahmen dieser neuen Industrie letzten Endes auch hier geht es immer wieder um zehn- Mit Blick auf das, von der Internationalen auf die Rolle des Türöffners beschränkt und oder hunderttausende von Quadratkilome- Meeresbodenbehörde verwaltete Gebiet die großen Rohstoff- und Offshore-Konzerne tern, kann ein erheblicher Teil des Gebiets in unter der Hohen See wird ein weiterer sehr erhalten über sie, aber auch über die Lizenz- nationale Oberhoheit übergehen. Bearbeitet zweischneidiger Aspekt deutlich. Einnahmen gebiete der Industriestaaten den Zugriff auf werden die Anträge bei der Kommission von in Größenordnungen, die für ein paar zehn- die Erzvorkommen. Die ökonomischen Struk- einem Gremium, in dem viele Mitglieder an tausende von Menschen durchaus relevant Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 7 Fair Oceans
sein können, sind für bevölkerungsreichere Länder weit we- Wird dieser Gedanke zuende geführt, ergibt sich daraus, niger interessant. Sollten sich bei den aktuellen Verhand- dass der mögliche Startpunkt des Tiefseebergbaus im Zwei- lungen der Abbauregeln, dem formell letzten erforderlichen felsfall eine reine Preisfrage ist. Das veränderte Verhältnis Schritt vor Start des Tiefseebergbaus auf der Hohen See, von Angebot und Nachfrage wirkt sich aller Voraussicht bei der Internationalen Meeresbodenbehörde die Gruppen nach vorteilhaft für die Abnehmer*innen in den Industrie- durchsetzen, die sich für eine geringe Abgabenhöhe und staaten aus. Darüber hinaus kommt eine Preisstabilisierung eingeschränkte Umweltauflagen stark machen, dann wird für mineralische Rohstoffe, wenn auch auf einem höheren die gesamte Preisgestaltung für Abbaulizenzen in der Tief- Niveau als derzeit, einer wachstumsorientierten Wirt- see voraussichtlich dauerhaft niedrig sein. Dies kann in der schaftspolitik zugute. Geringe Abgaben für die Rohstoffe Folge Auswirkungen auf die zukünftigen Weltmarktpreise der Tiefsee zu fordern und die Zerstörung der marinen Öko- für die entsprechenden mineralischen Rohstoffe haben. Wie systeme zu akzeptieren hat deshalb den Charakter einer beim Offshore-Erdöl so wird es auch bei den Erzen eine grundlegenden Pfadentscheidung. Eine Entscheidung, die Preisgrenze geben, ab der die Förderung in der Tiefsee ge- auf ein ungebrochenes, ressourcenintensives Wachstum winnbringend wird. Wenn diese Grenze überschritten ist zielt und sich nicht an den planetaren ökologischen Grenzen und die Förderungen beginnen, dann kann es durch das ge- orientiert. Viele Teile der Zivilgesellschaft im globalen Nor- wachsene Angebot auf dem Weltmarkt zur Abbremsung den sehen in der Abkehr von einer ressourcenschonenden oder zumindest zu einer Abflachung weiterer Preisanstiege Gesellschaftsentwicklung eine der Hauptgefahren, die vom kommen. Eine Dynamik, die zum Nachteil aller rohstoffex- Tiefseebergbau ausgeht. portierenden Staaten ist. Die Befürworter*innen des Tiefseebergbaus gehen nicht Die Inselstaaten und andere Lizenzgeber für den Tiefsee- näher auf diese entwicklungspolitischen Dynamiken ein, sie bergbau könnten also perspektivisch zu einer relativen stellen stattdessen angeblich objektive Gründe für die Ein- Preisstabilisierung bei den mineralischen Rohstoffen bei- führung des Tiefseebergbaus in den Vordergrund. Einer die- tragen. Dies minimiert die Entwicklungschancen der roh- ser Gründe, die häufig vorgebracht werden, ist ein angeb- stoffabhängigen Länder, die auf langfrisitg steigende Preise lich zu erwartender Mangel an mineralischen Ressourcen, für ihre Ressourcen gehofft haben und mehr benötigen als die für die Technologien der Zukunft gebraucht werden, und begrenzte Lizenzabgaben. Hieraus erwächst ein Konflikt den der Tiefseebergbau beseitigen kann. Doch handelt es zwischen den onshore- und offshore-rohstoffexportieren- sich hierbei um eine bloße Behauptung. Wissenschaftliche den Ländern, der bereits aufflackert. Auch diese entwick- Untersuchungen und selbst Industrieverbände wie der Bun- lungspolitisch äußerst relevante Problematik wurde - wie desverband der deutschen Industrie sehen auf absehbare die Notwendigkeit eines Technologietransfers - schon in den Zeit keinen solchen Mangel an mineralischen Ressourcen, 70er Jahren in den Verhandlungen zum Seerechtsüberein- der die globale Wirtschaft lähmen wird. Der Tiefseebergbau kommen berücksichtigt. Den rohstoffexportierenden Ent- wird also nicht gebraucht, um eine sich anbahnende Versor- wicklungsländern, die aufgrund des Tiefseebergbaus Ein- gungslücke zu schließen. Genausowenig stärkt der Tiefsee- nahmeverluste erleiden, wurden aus diesem Grund Aus- bergbau die Rohstoffsicherheit einzelner Sponsoring gleichszahlungen für ihre Verluste zugestanden. Der Verlauf States, wenn letzlich private Meeresbergbau-Konsortien die der Verhandlungen bei der Internationalen Meeresboden- gefördeten Rohstoffe auf dem Weltmarkt anbieten. Die Stär- behörde lässt es fraglich erscheinen, ob ein entsprechender kung der Rohstoffsicherheit war dennoch in Industrielän- Fonds ausreichend mit Finanzmitteln ausgestattet werden dern lange Zeit das dominierende Pro-Argument für den wird, die Abgaben für die geförderten Ressourcen einen Tiefseebergbau. Wenn auch mit unterschiedlichen Zuspit- nennenswerten Gewinn für die Weltgesellschaft garantieren zungen ist die zentrale Argumentationsfigur zur Legitima- oder die Industrie für mögliche ökologische Schäden in vol- tion des Tiefseebergbaus, dass die mineralischen Vorkom- lem Umfang wird aufkommen müssen. Um den Tiefseeberg- men an Land in absehbarer Zeit nicht mehr ausreichen wer- bau gewinnbringend zu machen und bald starten zu lassen, den, um den globalen Rohstoffbedarf zu decken. Tatsächlich wollen viele Akteure die Nebenkosten für die Bergbaukon- geht es jedoch nicht um das Ende der mineralischen Res- zerne niedrig halten. sourenvorkommen an Land, um eine Situation des absolu- ten Mangels, sondern vielmehr um eine relative Zunahme Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 8 Fair Oceans
des technischen Aufwands und der Förderkosten, weil auf hen von Nautilus Minerals in Papua-Neuguinea haben hin- weniger ergiebige bzw. weniger lukrative Vorkommen zu- gegen gezeigt, dass der Tiefseebergbau in Ausschließlichen rückgegriffen werden muss. Einen solchen, durch einen un- Wirtschaftszonen durchaus Menschenrechtsfragen aufwer- gebrochen hohen Rohstoffverbrauch angetriebenen Kosten- fen kann. Zivilgesellschaftliche Organisationen im Pazifik anstieg kann der Tiefseebergbau abfedern. So geht es hier beschreiben diese Problematik in ihren Veröffentlichungen im Kern ebenfalls um eine Preis- bzw. Kostenfrage. ausführlich. Werden zudem die möglichen rohstoffpoli- tischen Konsequenzen des Tiefseebergbaus einbezogen, Die einfachste Alternative zum Tiefseebergbau und seinen die hier geschildert wurden, so können die sozialen und ent- Risiken wäre an sich einen höheren Rohstoffpreis zu akzep- wicklungspolitischen Auswirkungen erheblich sein. tieren und weiterhin nur die Vorkommen an Land auszubeu- ten. Weitreichendere Konsequenzen hätten eine Redu- Diese und andere zentrale entwicklungspolitische Frage- zierung des globalen Rohstoffverbrauchs und die Umstel- stellungen finden bei den Verhandlungen zu den Regularien lung auf eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft. Die für den Tiefseebergbau im Gebiet der Internationalen Mee- Argumentationsgebäude für den Tiefseebergbau konzen- resbodenbehörde zu wenig Beachtung. Während die um- trieren sich in Hinblick auf Alternativen zu einer verstärkten weltpolitischen Streitpunkte zumindest erörtert werden, Rohstoffförderung auf das Recycling und analysieren des- werden die entwicklungspolitisch relevanten Aspekte in der sen Potential als unzureichend zur Deckung des in ihren Regel übergangen. Wird der Verhandlunsprozess weiterhin Prognosen unaufhaltsam wachsenden Rohstoffbedarfs. In von den Befürworter*innen beschleunigt, wird keine Zeit vielen Rohstoffstrategien, die statt auf eine Ausweitung des bleiben, um die offenen Grundsatzfragen zu klären. Eine Ressourcenangebots auf Ressourcenschonung setzen, geht Reihe von Akteuren, wie DeepGreen, der Generalsekretär es mit Blick auf die Einführung einer Kreislaufwirtschaft je- Michael Lodge und verschiedene Mitgliedsstaaten der In- doch um weit mehr als nur um das Recycling von Metallen. ternationalen Meeresbodenbehörde, drängen auf eine zü- Eine Neuausrichtung der Produktionsprozesse soll Metalle gige Verabschiedung der Regularien, während sie gleich- durch andere, regnerative Stoffe ersetzen, oder die Re- zeitig ihre verantwortungsvolle Haltung betonen. Doch tat- cyclingquote und die Lebensdauer der Endprodukte erhö- sächlich verhindert die Forcierung und Abkürzung der inter- hen. Recycling ist aus einer solchen Perspektive gesehen nationalen Gespräche eine gründliche und ausgewogene lediglich ein Element eines viel umfangreicheren Ansatzes. Entscheidungsfindung. Jenseits ihrer rohstoff- und umweltpolitischen Argumente Worin sollte das Interesse der Weltgemeinschaft bestehen, für den Tiefseebergbau, heben Befürworter*innen wie das gemeinsame Erbe der Menschheit zu einem Zeitpunkt DeepGreen in ihrer Programmatik schließlich zwei weitere zu verkaufen, an dem kein guter Preis zu erzielen ist? Motive hervor, die einen offensichtlicheren Bezug zur Ent- Warum sollte die Meerespolitik den Tiefseebergbau als zu- wicklungspolitik haben. Die mineralischen Rohstoffe aus sätzliche Belastung der Ozeane akzeptieren, wenn deren der Tiefsee sollen zur Bekämpfung des Klimawandels die- Zustand ohnehin kritisch ist und jahrelang für den Erhalt der nen und ohne Unterschied eine gerechte Rohstoffversor- marinen Artenvielfalt gekämpft wurde? Eine Reihe von zivil- gung der Weltbevölkerung sichern. DeepGreen greift auch gesellschaftlichen Organisationen fordert angesichts der hier auf die gleichen Argumentionsmuster zurück wie in den schon jetzt absehbaren negativen Auswirkungen des Tief- Jahren zuvor schon Nautilus Minerals. Doch führt ein erhöh- seebergbaus auf Umwelt und Entwicklung und der vielen, tes Angebot an Metallen zwangsläufig weder zu ihrer global bis heute unbeantworteten Fragen nicht nur ein Morato- gerechten Verteilung noch zu einem umweltschonenden rium, sondern einen Stopp des Tiefseebergbaus. Auch Fair Einsatz der Ressourcen. Ein sinnvoller Einsatz von Naturgü- Oceans hat sich diese Forderung zu Eigen gemacht. Auf kei- tern ist, wie die Geschichte der Rohstoffpolitik zeigt, keine nen Fall darf sich die Einführung des Tiefseebergbaus auf simple Frage von Angebot und Nachfrage. Mit der gleichen eine Preisfrage reduzieren, der eine betriebswirtschaftliche Oberflächlichkeit wird behauptet, dass der Tiefseebergbau Betrachtung zugrunde liegt, die die ökologischen und so- ein Fortschritt für die Menschen im globalen Süden sei, weil zialen Folgekosten für die Weltgesellschaft außer Acht lässt es auf See zu keinen Vertreibungen und Menschenrechts- und das gemeinsame Erbe ohne jede Notwendigkeit ver- verletzungen kommt. Das Projekt Solwara 1 und das Vorge- schleudert. Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 9 Fair Oceans
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Impressum Herausgeber Fair Oceans Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V. Der Verein unterstützt seit 1998 die entwicklungspolitische (IntKom) Bildungs- und Informationsarbeit und konzentriert sich Kai Kaschinski und Christoph Spehr (Vorstand) seit 2009 mit seinem Arbeitsschwerpunkt Fair Oceans auf Bernhardstraße 12 - 28203 Bremen die entwicklungspolitische Dimension der meerespolitik. E-mail: verein.intkom@gmx.de Gerne steht Fair Oceans für Informationsveranstaltungen, Allein der Herausgeber ist verantwortlich für den Inhalt. Diskussionsrunden und Capacity Bildung unter den folgenden Kontaktdaten zur Verfügung: Fair Oceans Fon: +49-152-295 170 04 E-mail: contact@fair.info Web: www.fair-oceans.info Gerichtssitz Amtsgericht Bremen - RegisterNr.: VR 55 59 Förderhinweis Die Publikation des Vereins für Internationalismus und Kommunikation e.V. wird Redaktionsanschrift gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL Fair Oceans mit finanzieller Unterstützung des Bernhardstraße 12 - 28203 Bremen E-mail: fair-oceans@gmx.info Produlktionsteam Redaktion: Kai Kaschinski und Christoph Spehr Text: Kai Kaschinski und gefördert durch Bingo! Die Umweltlotterie Fotos: Harry Loges (Seite 1); NOAA (Seite 12) und durch den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Druck: Druckwerkstatt Schmidtstraße der Freien Hansestadt Bremen Rechte V.i.S.d.P.: Kai Kaschinski Das Copyright für die Texte und Bilder liegt bei den ProduzentInnen. Das Copyright für die Publikation insgesamt und liegt beim Herausgeber. Ausgabe Erscheinungsjahr: 2019 Auflage: 2.000 ISSN: 1436-3100 sowie aus Eigenmitteln des Vereins Bezugsbedingungen Bestellungen bitte an die Redaktion richten. Die Publikation ist kostenlos. Bankverbindung finanziert. Inhaber: Verein für Internationalismus und Kommunikation e.V. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein Institut: Postbank Hamburg der Verein für Internationalismus und BLZ: 200 100 20 Kommunikation e.V. verantwortlich; Konto: 66 69 209 die hier dargestellten Positionen geben nicht IBAN: DE 89 200 100 20 000 66 69 209 den Standpunkt von Engagement Global gGmbH BIC: PB NK DE FF und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder Finanzbehörde so wie sie auch nicht den Standpunkt Finanzamt Bremen - StNr.: 60/145/06541 anderer Förderer wiedergeben. Untiefen : Ein Diskussionsbeitrag 11 Fair Oceans
Fair Oceans für die Weltmeere als gemeinsames Erbe der Menschheit und ihre nachhaltige Nutzung
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