UWI Schulung Gewässerschutz und wichtigste Entwässerungssysteme - März 2021 - AGVS
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Referent Romeo Christen Amt für Umwelt Nidwalden Gewässerschutzbeauftragter, Umweltfachperson Stansstaderstrasse 59 Postfach 1251, 6371 Stans Direktwahl +41 41 618 40 62 romeo.christen@nw.ch 2
Inhalt 1. Grundlagen 1.1 Gesetze, Verordnungen und Normen 1.2 Gesetzliche Grundlagen 1.3 Entwässerungsprinzip 2. Prinzip, Einsatz und Kontrolle von Entwässerungsanlagen 3. Tankstellenentwässerung 3.1 Betankungs- und Umschlagplatz 3.2 Zapfsäulen 3.3 Domschacht 3
1.1 Gesetze, Verordnungen und Normen • Umweltschutzgesetz (USG) • Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (GSchG) • Gewässerschutzverordnung (GSchV) • Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVA) • Verordnung des UVEK über Listen zum Verkehr von Abfällen (LVA) 6
1.1 Gesetze, Verordnungen und Normen • Schweizer Norm SN 592000:2012: Anlagen für die Liegenschaftsentwässerung • Schweizer Norm SN EN 858-1:2002 Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten Teil 1 • Schweizer Norm SN EN 858-1:2002/A1:2004: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten Teil 1; Änderung A1 • Schweizer Norm SN EN 858-2:2003: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten Teil 2 7
1.2 Gesetzliche Grundlagen Sorgfaltspflicht Jedermann ist verpflichtet, alle nach den Umständen gebotene Sorgfalt anzuwenden, um nachteilige Einwirkungen auf die Gewässer zu vermeiden. (Art. 3 GSchG) Verursacherprinzip Wer Massnahmen nach diesem Gesetz verursacht, trägt die Kosten dafür. (Art. 3a GSchG) Vorsorgeprinzip Es ist untersagt, Stoffe, die Wasser verunreinigen können, mittelbar (auf Umwegen) oder unmittelbar (direkt) in ein Gewässer einzubringen oder sie versickern zu lassen. Es ist auch untersagt, solche Stoffe ausserhalb eines Gewässers abzulagern oder auszubringen, sofern dadurch konkrete Gefahr einer Verunreinigung des Wassers besteht. (Art. 6 Abs. 1,2 GSchG) 8
1.2 Gesetzliche Grundlagen Abwasserbeseitigung Verschmutztes Abwasser muss behandelt werden. Man darf es nur mit Bewilligung der kantonalen Behörde in ein Gewässer einleiten oder versickern lassen. (Art. 7 GSchG) Massnahmen im Hinblick auf ausserordentliche Ereignisse Die Inhaber von Abwasserreinigungsanlagen, die Abwasser in ein Gewässer einleiten, und die Inhaber von Betrieben, die Industrieabwasser in eine Abwasserreinigungsanlage ableiten, müssen zur Verminderung des Risikos einer Gewässerverunreinigung durch ausserordentliche Ereignisse die geeigneten und wirtschaftlich tragbaren Massnahmen treffen. (Art. 16 GSchV) 9
1.2 Gesetzliche Grundlagen Fachgerechter Betrieb Die Inhaber von Abwasseranlagen müssen die Anlagen in funktionstüchtigem Zustand erhalten. (Art. 13 Abs. 1 Bst. a GSchV) Die Inhaber von Betrieben, die Industrieabwasser in die öffentliche Kanalisation einleiten, […] müssen sicherstellen, dass das Betriebspersonal über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt. (Art. 13 Abs. 2b GSchV) 10
1.2 Gesetzliche Grundlagen Umgang mit wassergefährdenden Flüssigkeiten Die Inhaber von Anlagen mit wassergefährdenden Flüssigkeiten müssen dafür sorgen, dass die zum Schutz der Gewässer erforderlichen baulichen und apparativen Vorrichtungen erstellt, regelmässig kontrolliert und einwandfrei betrieben und gewartet werden. (Art. 22 Abs. 1 GSchG) Bei Lageranlagen und Umschlagplätzen müssen Flüssigkeitsverluste verhindert, sowie auslaufende Flüssigkeiten leicht erkannt und zurückgehalten werden. (Art. 22 Abs. 2 GSchG) Merkhilfe «E V Z»: Erkennen, Verhindern und Zurückhalten. 11
4.2 Hinweise Grundlagen für die Betriebskontrolle Das «Handbuch für Betriebskontrollen im Auto- und Transportgewerbe» sowie das «Handbuch für Gewässerschutzkontrollen bei Tankstellen» gelten als Grundlagendokumente für eine Kontrolleurin bzw. eines Kontrolleurs. Hinweis: Die Handbücher werden regelmässig aktualisiert → Datum berücksichtigen! Aktuelle Version hat das Datum: November 2017 Sämtliche vor Ort festgestellten groben Mängel sind fotografisch festzuhalten und dem UWI mit dem Kontrollrapport digital einzusenden. 12
1.3 Entwässerungsprinzip Mischsystem Alle Abwässer, d.h. Schmutz- und Regenabwasser werden in einer gemeinsamen Leitung gemischt zur Abwasserreinigungsanlage (ARA) geführt. Bildquelle: http://www.zas-miesbach.de/index.php/grundstuecksentwaesserung/entwaesserungssysteme, abgerufen am 24.12.2020 13
1.3 Entwässerungsprinzip Trennsystem (Ziel! → Art. 11 Gewässerschutzgesetz) Das Schmutz- als auch das Regenabwasser wird in getrennten Leitungssystemen abgeleitet. (Ziel: kein sauberes Regenabwasser auf der ARA!) Bildquelle: http://www.zas-miesbach.de/index.php/grundstuecksentwaesserung/entwaesserungssysteme, abgerufen am 24.12.2020 14
1.3 Entwässerungsprinzip Achtung Trennsystem !!! zum nächsten Gewässer zur Kläranlage 15
1.3 Entwässerungsprinzip Versickerungsanlagen Nicht verschmutztes Abwasser (Regenabwasser) ist in erster Priorität zu versickern. Somit kann der natürliche Wasserkreislauf aufrechterhalten werden. In zweiter Priorität ist nicht verschmutztes Abwasser allenfalls mittels Retentionsmassnahmen gedrosselt in ein oberirdisches Gewässer oder in eine Regenabwasserleitung abzuleiten. 16
1.3 Entwässerungsprinzip Oberirdische Versickerungsanlage (als Beispiel: Versickerungsbecken) Bildquelle: Merkblatt Entsorgung Niederschlagswasser, AFU Nidwalden 17
1.3 Entwässerungsprinzip Oberirdische Versickerungsanlage (als Beispiel: Versickerungsmulde) Bildquelle: https://www.nw.ch/_docn/232882/afu_merkblatt_entsorgung_niederschlagsabwasser_202011.pdf, abgerufen am 24.12.2020 18
1.3 Entwässerungsprinzip Unterirdische Versickerungsanlage (als Beispiel: Sickerschacht) Bildquelle: Merkblatt Entsorgung Niederschlagswasser, AFU Nidwalden 19
1.3 Entwässerungsprinzip Sickerschacht 20
2. Prinzip, Einsatz und Kontrolle von Entwässerungsanlagen 21
2.1 Schlammfang SF Prinzip Physikalisch: Schwerkraftabscheidung aller Stoffe, die schwerer als Wasser sind. Einsatz Vor jedem Abscheider (Bsp. Öl-/Benzin-, Fettabscheider), damit dieser nicht verstopft. [1] 22
2.1 Schlammfang SF Kontrolle Dichtheit: Wasserspiegel muss auf Höhe des Auslaufs liegen. Dichtheit Schlammmenge: mit Stange überprüfen. Voll, wenn die Schlammhöhe die Hälfte der Nutztiefe erreicht hat. Schlammhöhe Leerung: regelmässige Kontrolle (mind. 1 x jährlich), Leerung bei Bedarf. Faustregel: Muss entleert werden, wenn der Schlamm bis zur Hälfte der Nutztiefe ausmacht. 23
2.1 Schlammfang SF 24
2.1 Kontrolle der Dichtheit von Schächten a) Wenn der Abscheider nicht bis zur Auslaufkote gefüllt ist, oder sich der Wasserspiegel unter dem Auslauf befindet, klären Sie ab, ob die Leerung des Schachtes erst kürzlich erfolgte und es allenfalls dem Saugwagenbetrieb entgangen ist, den Schacht wieder mit sauberem Wasser aufzufüllen → Überprüfung: Datum des VeVA-Begleitscheins. b) Anderenfalls ist anzunehmen, dass der Abscheider undicht ist. 25
2.2 Schlammsammler SS Kontrolle Tauchbogen (TB) Dichtheit: Wasserspiegel muss auf Höhe des Auslaufs (TB) liegen. Dichtheit Schlammmenge: mit Stange überprüfen. Voll, wenn die Schlammhöhe die Hälfte der Nutztiefe erreicht hat. Abscheideraum Schlammhöhe Tauchbogen: muss vorhanden sein Schlammraum Leerung: regelmässige Kontrolle (mind. 1 x jährlich), Leerung bei Bedarf. 26
2.2 Schlammsammler SS 27
2.2 Schlammsammler SS 28
2.2 Schlammsammler SS 29
2.3 Mineralölabscheider - Einführung Verwendung im KFZ-Bereich: - Kraftstoffe - Motoren- und Hydrauliköle - Fette Eigenschaften: - Gemische aus C- und H-Verbindungen - Nicht wasserlöslich, bilden einen Film an der Wasseroberfläche, verhindert damit den Gasaustausch zwischen Wasser und Luft. Dichte von Diesel / Heizöl: 0.82 – 0.86 kg/l Dichte von Wasser: 1.0 kg/l - Anteile des Mineralöl-Gemischs sind jedoch in Wasser leicht löslich und giftig für die Wasserflora und -fauna. - Störung der Biologie auf der ARA, Problem beim Absetzen der Schlämme. 30
2.3 Mineralölabscheider - Einführung Einleitbedingungen gemäss Gewässerschutzverordnung Anhang 3.2 Ziffer 2 Bei Einleitung in die Schmutzabwasserkanalisation gilt insbesondere: - pH-Wert: 6.5 – 9.0 - Gesamte Kohlenwasserstoffe: 20 mg/l Achtung: Es müssen alle Anforderungen Nr. 1-16 erfüllt sein! 31
2.3 Mineralölabscheider - Einführung Gemäss der Schweizer Norm SN EN 858 (Teile 1 und 2) über Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten werden Mineralölabscheider in zwei Klassen (I und II) unterteilt. Der Einsatz des entsprechenden Mineralölabscheiders ist von der Qualität und der Entstehungsart des eingeleiteten Abwassers abhängig. 32
2.3 Mineralölabscheider – (Klasse II) SF MA Prinzip - Schwerkraftabscheidung von Substanzen, die leichter sind als Wasser (Mineralöle). - In der Beruhigungszone bzw. Abscheideraum steigen die Öltropfen auf und sammeln sich an der Wasseroberfläche an. - Die Auslaufschikane verhindert das Abfliessen des Öls an der Oberfläche des Wasserspiegels. Einsatz - Werkstatt (besser abflusslos) - Waschplatz, nur Karosseriewäsche 33
2.3 Kontrolle der Dichtheit von Mineralölabscheidern SF MA a) Die Tauchwand bzw. Auslaufschickane muss im Wasser eingetaucht sein. Ist dies nicht der Fall, kllären Sie ab, ob die Leerung des Schachtes erst kürzlich erfolgte und es allenfalls dem Saugwagenbetrieb entgangen ist, den Schacht wieder mit sauberem Wasser aufzufüllen → Überprüfung: Datum des VeVA-Begleitscheins. b) Anderenfalls ist anzunehmen, dass der Schachtboden oder die Schachtwand des Abscheiders undicht ist. 34
2.3 Mineralölabscheider (Klasse II) SF MA Kontrolle Dichtheit: Wasserspiegel muss auf Höhe des Auslaufs liegen. Ölmenge Schlammmenge: mit Stange überprüfen. Voll, wenn die Schlammhöhe die Hälfte der Dichtheit Nutztiefe erreicht hat. SF sollte Probe vorgeschalten sein! Ölmenge: Voll, wenn 80% des Ölsammelraums gefüllt ist (Leerung notwendig ab ca. 2 cm dicker Ölschicht). Schlammhöhe = Probeentnahmestelle (PES) 35
2.3 Exkurs: Wassernachweispaste Wassernachweispaste Die Paste dient zum Nachweis von Wasser in Behältern, die auch mit Mineralölen gefüllt sein können. Kommt die Paste in Kontakt mit Wasser, verändert sich in diesem Bereich die Farbe der Paste. Vorgehen: 1. Paste auf Doppelmeter auftragen. 2. Der Doppelmeter vorsichtig bis zum Schachtboden absenken. 3. Füllstand des Schachtes ① ablesen und notieren. 4. Doppelmeter vorsichtig hochziehen. 5. Differenz zwischen Oberfläche Flüssigkeit ① und Oberkante Wasser ② = Öl ③. 36
2.3 Mineralölabscheider (Klasse II) SF MA Probe IN OUT 37
2.3 Mineralölabscheider (Klasse II) MA Ausnahme: Keine Probenahme möglich bei verschlossener Auslaufschikane IN OUT 38
M 2.4 Mineralölabscheider mit Koaleszenzstufe (Klasse I) SF A K Prinzip - Schwerkraftabscheidung von Substanzen, die leichter sind als Wasser (Mineralöle). - Der Koaleszenzfilter vereinigt kleinste Öltröpfchen zu grösseren Tropfen, die schneller auf der Wasseroberfläche aufschwimmen. - Die Auslaufschikane verhindert das Abfliessen des Öls an der Wasseroberfläche. Einsatz Waschplatz: «Motor- und Chassis-Reinigung» ohne Tenside oder bei geprüften MAK: mit abscheidefreundlichen, d.h. sich schnell trennenden Reinigungsmitteln, bis 60°C und bis 60 bar (kantonale Auflagen berücksichtigen). 39
M 2.4 Mineralölabscheider mit Koaleszenzstufe (Klasse I) SF A K Probe Bildquelle: friwa®-Abwassertechnik, technische Dokumentation, Creabeton Baustoffe AG, 6221 Rickenbach LU 40
M 2.4 Mineralölabscheider mit Koaleszenzstufe (Klasse I) SF A K Kontrolle Dichtheit: Wasserspiegel muss auf Höhe des Auslaufs liegen. Schlammmenge: mit Stange überprüfen. Voll, wenn die Schlammhöhe die Hälfte der Nutztiefe erreicht hat. SF sollte vorgeschalten sein. Ölmenge Ölmenge: Voll, wenn 80% des Ölsammelraums gefüllt Dichtheit ist. (ca. 2 cm dicke Ölschicht) Probe Koaleszenzstufe: Durchlässigkeit des Koaleszenzeinsatzes: Problem, wenn die Durchlässigkeit Wasserstände vor und hinter dem Koaleszenz- einsatz deutliche Abweichungen aufweisen. Schlamm- höhe Bildquelle: Marcel Straumann, ERZ Entsorgung+Recycling Stadt Zürich, Vortrag «Wartung von Schlammfang und Mineralölabscheider», 20. April 2010 41
M 2.4 Mineralölabscheider mit Koaleszenzstufe (Klasse I) SF A K Probe Bildquelle: Marcel Straumann, ERZ Entsorgung+Recycling Stadt Zürich, Vortrag «Wartung von Schlammfang und Mineralölabscheider», 20. April 2010 42
M 2.4 Mineralölabscheider mit Koaleszenzstufe (Klasse I) SF A K Einlauf Probe Auslauf Bildquelle: Marcel Straumann, ERZ Entsorgung+Recycling Stadt Zürich, Vortrag «Wartung von Schlammfang und Mineralölabscheider», 20. April 2010 43
M 2.4 Mineralölabscheider mit Koaleszenzstufe (Klasse I) SF A K Abfluss Bildquelle: Huber Linden, Reinigung und Entsorgung, Ersatzteile, 83623 Linden, http://huber-linden.de/abscheider-ersatzteile, abgerufen am18. Januar 2019 44
M 2.5 Mineralölabscheider mit selbsttätigem Abschluss SF A S Prinzip - Schwerkraftabscheidung von Substanzen, die leichter sind als Wasser (Mineralöle). - In der Beruhigungszone steigen die Öltropfen auf und sammeln sich an der Wasseroberfläche an. - Die Auslaufschikane verhindert das Abfliessen des Öls über den Ablauf. - Ab einer gewissen Ölmenge verschliesst der Schwimmer den Abfluss. Einsatz - Tankstelle Abfluss Bildquelle: Marcel Straumann, ERZ Entsorgung+Recycling Stadt Zürich, Vortrag «Wartung von Schlammfang und Mineralölabscheider, 20. April 2010 45
M 2.5 Mineralölabscheider mit selbsttätigem Abschluss SF A S Probe Ölmenge ↑ Abschluss ↓ Bildquelle: friwa®-Abwassertechnik, technische Dokumentation, Creabeton Baustoffe AG, 6221 Rickenbach LU 46
M 2.5 Mineralölabscheider mit selbsttätigem Abschluss SF A S Probe IN OUT Bildquelle: Creabeton 47
M 2.5 Mineralölabscheider mit selbsttätigem Abschluss SF A Kontrolle S Dichtheit: Wasserspiegel muss auf Höhe des Auslaufs liegen (Abschätzung weil Auslaufschikane) Schlammmenge: mit Stange überprüfen. Voll, wenn Ölmenge die Schlammhöhe die Hälfte der Nutztiefe erreicht hat. Dichtheit Ölmenge: Voll, wenn 80 % des Ölsammelraums gefüllt ist (ca. 2 cm dicke Ölschicht). Funktions- fähigkeit Selbsttätiger Abschluss: Überprüfen der Funktion der selbsttätigen Verschlusseinrichtung, d.h. mit der Stange die Beweglichkeit der Kugel testen. Kugel darf weder festgebunden noch stark verschmutzt sein. Schlammhöhe Wenn Kugel stark verunreinigt ist, ist sie zu schwer und taucht bereits unter, auch wenn noch kein Öl vorhanden ist. Bildquelle: Marcel Straumann, ERZ Entsorgung+Recycling Stadt Zürich, Vortrag «Wartung von Schlammfang und Mineralölabscheider, 20. April 2010 48
M 2.5 Mineralölabscheider mit selbsttätigem Abschluss SF A S Bildquelle: Mall GmbH, Donaueschingen, «Hinweise für den Betrieb Koaleszenzabscheider für den Inneinbau», Stand 5/01 49
M 2.6 Mineralölabscheider mit Ölrückhaltebecken SF A ORB Prinzip S - Schwerkraftabscheidung von Substanzen, die leichter sind als Wasser (Mineralöle). - In der Beruhigungszone steigen die Öltropfen auf und Probe OUT sammeln sich an der Wasseroberfläche an. M A - Die Auslaufschikane verhindert das Abfliessen des Öls an S der Oberfläche des Wasserspiegels. Überlauf - Ab einer gewissen Ölmenge verschliesst der Schwimmer den Abfluss und das aufschwimmende Öl wird via Überlauf in ein Rückhaltebecken abgeleitet. Einsatz ORB Tankstellenentwässerung SF Quelle: friwa®-Abwassertechnik, technische Dokumentation, Creabeton Baustoffe AG, 6221 Rickenbach LU 50
M 2.6 Mineralölabscheider mit Ölrückhaltebecken SF A ORB S Kontrolle: Funktionsfähigkeit der ORB- Sonde / Alarm Der Schwimmschalter ist ein elektromechanischer Der Flüssigkeitssensor löst einen Alarm aus, Niveauschalter, welcher durch den Flüssigkeitsauftrieb sobald er mit einer Flüssigkeit in Berührung gekippt und geschaltet wird. kommt. Test: Sonde herausnehmen und kippen Test: Sonde in Flüssigkeit eintauchen • Das Überwachungsgerät (mit optischem und akustischem Signal) ist üblicherweise im Gebäudeinnern installiert. • Das untere Ende der ORB-Sonde sollte max. 20 cm über dem Schachtboden fix montiert sein. Quellen: www.distrelec.ch und Aquasant Messtechnik AG. Aufgerufen am 6.1.2021 51
M 2.6 Mineralölabscheider mit Ölrückhaltebecken SF A ORB S Bildquelle: Tobias Lüthi, Kt. BL, Vortrag «Erklärung der wichtigsten Entwässerungssysteme», 13. November 2018 52
M 2.6 Mineralölabscheider mit Ölrückhaltebecken SF A ORB S Flüssigkeitssensor Überwachungsgerät ORB für die Kontrolle öffnen. Die Gerät eingeschaltet Sonde darf nicht hochgebunden sein und sollte 20 cm über dem Alarm Schachtboden fxiert sein. Bildquelle: Tobias Lüthi, Kt. BL, Vortrag «Erklärung der wichtigsten Entwässerungssysteme», 13. November 2018 53
M 2.6 Mineralölabscheider mit Ölrückhaltebecken SF A ORB S ORB IN M A S SF Probe Bildquelle: Tobias Lüthi, Kt. BL, Vortrag «Erklärung der wichtigsten Entwässerungssysteme», 13. November 2018 54
M 2.6 Mineralölabscheider mit Ölrückhaltebecken SF A ORB S Bildquelle: Tobias Lüthi, Kt. BL, Vortrag «Erklärung der wichtigsten Entwässerungssysteme», 13. November 2018 55
2.7 Umlenkschacht (ULS) ULS Prinzip - Ziel: Vermeiden, dass Stoffe, die wasserlöslich sind, in die Kanalisation gelangen. - Bei Tankstellen: Sobald die Zapfpistole aus der Halterung entfernt wird, löst der ULS automatisch aus. - Bei Waschplätzen: Sobald die Lanze des Hochdruckreinigers verwendet wird, löst der ULS automatisch aus. Einsatz - Entwässerung einer Tankstelle, bei der Harnstoff (AdBlue®), ethanolhaltige Treibstoffe oder Biodiesel umgeschlagen werden. (Umlenkung in Totschacht) - Entwässerung von Waschplätzen Bsp. Waschplatz mit getrennter Entwässerung von Karosseriereinigung bzw. Motor- und Chassisreinigungen 56
2.7 Umlenkschacht (ULS) ULS Bildquelle: Umlenkschacht, Burger Engineering AG, Münchenbuchsee, https://www.burger-engineering.ch/de/Unternehmen/Kontakt, abgerufen am 11.1.2019 57
2.7 Umlenkschacht (ULS) ULS Kontrolle 1. Zapfsäule Entfernen der E85-/B100-Zapfpistole aus der Halterung. Kontrolle ob ULS automatisch auslöst. 2. Tankanlagen - System a) 'Domschachtdeckel Gusseisen' Domschacht öffnen und manuellen Schalter betätigen. Kontrolle ob ULS auslöst. b) 'Domschachtdeckel mit Gasdruckfeder' Öffnen des Domschachtes löst ULS automatisch aus. c) 'Hectronic' Entfernen des Hectronicdeckels löst ULS automatisch aus. Bildquelle: Elaflex, https://www.elaflex.de/mediathek/icons/, abgerufen am 12.12.2018 58
2.8 Unterhalt von Schächten Schweizer Norm SN 592 000 Liegenschaftsentwässerung Schlammsammler sind periodisch zu leeren und zu reinigen. Der gesamte Inhalt gilt als Sonderabfall und ist gemäss VeVA zu entsorgen. Abscheideanlagen sind unter Beachtung der Auflagen der zuständigen Stelle und der Vorschriften der Lieferfirmen zu betreiben sowie regelmässig zu warten, zu leeren und zu reinigen. Der gesamte Inhalt von Abscheidern gilt als Sonderabfall und ist gemäss VeVA zu entsorgen. Die VSA-Richtlinie «Unterhalt von Kanalisationen» ist zu beachten. 59
2.8 Unterhalt von Schächten • Alle Schächte müssen nach der Leerung wieder mit sauberem Wasser aufgefüllt werden. • Der selbsttätige Abschluss muss bei der Leerung manuell herausgenommen und gereinigt werden. • Bei selbsttätigen Abschlüssen ist zu testen, ob die Kugel vorhanden ist, auf der Wasseroberfläche schwimmt und beweglich ist. • Bei Schlammsammlern muss ein Tauchbogen vorhanden sein bzw. muss nach der Reinigung wieder eingesetzt werden. • Der Inhaber von Abwasseranlagen hat die Entsorgungsbelege (VeVA Begleitscheine) für die Entsorgung von Sonderabfällen 5 Jahre aufzubewahren 60
3. Tankstellenentwässerung 61
3.1 Betankungs- und Umschlagplatz saubere Rinnen Betankungsplatz • Bereich = Schlauchlänge + 1 m +1m • dichter, mediumbeständiger Belag • dichte, saubere und nicht verstopfte Rinnen • richtiges Platzgefälle (verschmutztes Abwasser in Schmutzabwasserkanalisation) Kontrolle • Eimer Wasser ausleeren und Fliessverlauf verfolgen • Vollständiges Herausziehen der Schläuche und Kontrolle der Platzgrösse (Schlauchlänge + 1 m) • Rinnen auf Verunreinigungen überprüfen X • Belag auf undichte Stellen kontrollieren dichter Belag (hier: undicht!!!) 62
3.1 Betankungs- und Umschlagplatz saubere Rinnen dichter Belag Bildquelle: Tobias Lüthi, Amt für Umwelt und Energie, Basel-Landschaft 63
3.2 Zapfsäulen Ziel Es darf kein Treibstoff austreten. Alles muss dicht sein. Kontrolle Dichtheit von Leitungen und Armaturen im Säuleninnern → abgedichteter Zapfsäulenfuss Bildquelle: Handbuch für Gewässerschutzkontrollen bei Tankstellen, AGVS / TSI, November 2017 64 Bildquelle: Elaflex, https://www.elaflex.de/mediathek/icons/, abgerufen am 12.12.2018
3.2 Zapfsäulen Bildquelle: Tobias Lüthi, Amt für Umwelt und Energie, Basel-Landschaft 65
3.2 Zapfsäulen Bildquelle: Tobias Lüthi, Amt für Umwelt und Energie, Basel-Landschaft 66
3.3 Domschacht Bildquelle: AFU Nidwalden, Romeo Christen, 2. Februar 2017 und 2. März 2017 67
3.3 Domschacht Bildquelle: AFU Nidwalden, Romeo Christen, 2. Februar 2017 und 2. März 2017 68
3.3 Domschacht Bildquelle: AFU Nidwalden, Romeo Christen, 2. Februar 2017 und 2. März 2017 69
3.3 Domschacht Bildquelle: AFU Nidwalden, Romeo Christen, 2. Februar 2017 und 2. März 2017 70
3.3 Domschacht Ziel Trockene Domschächte Kontrolle Domschächte der einzelnen Tankkammern müssen trocken sein: → kein Wasser, Benzin, Diesel Bildquelle: Handbuch für Gewässerschutzkontrollen bei Tankstellen, AGVS / TSI, November 2017 71
4.1 Merkblätter Merkblatt «Tankstellenentwässerung für Ethanol enthaltende Treibstoffe, Biodiesel und Harnstoff» Leitfaden «Absicherung und Entwässerung von Güterumschlagplätzen» 72
4.2 Hinweise - Neues interkantonales Merkblatt «Tankstellenent- wässerung» und «Umweltschutz im Auto- und Transportgewerbe» Inhalt: • Stand der Technik bei der Abwasserentsorgung • Lagerung wassergefährdende Stoffe und Abfälle • Behandlung/Entsorgung von Abfällen und Abluft • Informationen zur Bewilligung, zu Umweltschutzkontrollen und zum Händlerschild. Stand: • Die Ergebnisse der Vernehmlassung sind eingearbeitet. • Besprechung der Schlussfassung in Arbeitsgruppe Wir werden euch auf dem Laufenden halten. Und voraus- sichtlich bei der nächsten Weiterbildung über die neuen Änderungen orientieren. 73
5. Fragen Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit 74
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