Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV

Die Seite wird erstellt Heidi Bauer
 
WEITER LESEN
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Karlsruhe, den 14. Dezember 2018

                       Veranstaltungen 2019
Zu den Vorträgen des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. (NWV) treffen sich die
Mitglieder des Vereins und Interessenten immer dienstags im Max-Auerbach-Hörsaal des
Karlsruher Naturkundemuseums. Die Pforte im Haupthaus ist ab 18.00 Uhr besetzt.
Exkursionen oder Führungen erfolgen zu freien Terminen. Zu den Vorträgen und Exkursionen
des NWV ist der Eintritt frei (Ausnahme: einige Kooperationsveranstaltungen).
Hinweis: Zum Besuch der Dienstagsvorträge besteht für Autofahrer ab ca. 18.00 Uhr
Parkmöglichkeit im Museumshof (Einfahrt Lammstraße mit Schranke). Hierzu bitte an dem mit
„Pforte“ bezeichneten Klingelknopf läuten.

Dienstag, 8. Januar 2019
Die Pendler der Meere – Mit U-Boot und Tauchflasche auf Spurensuche im Ozean
Vortrag von ULI KUNZ (Kiel, www.uli-kunz.com)
Themenvortrag zur Dauerausstellung „Form und Funktion“ des Karlsruher Naturkundemuseums
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                      Der Meeresbiologe und Unterwasserfotograf ULI KUNZ
                                      taucht auf seinen abenteuerlichen Expeditionen im Eis
                                      der Arktis ebenso gerne wie in den tropischen Korallen-
                                      riffen und ist dabei immer auf der Suche nach bizarren
                                      Tieren im Meer. Bei Dreharbeiten des ZDF für einen
                                      Zweiteiler der Sendung Terra X suchte er in einem
                                      riesigen Unterwasser-Höhlensystem auf den Bahamas
                                      nach einem Urzeit-Krebs. Im Südpazifik fotografierte er
                                      singende Buckelwale und ließ sich von jungen Meeres-
                                      schützern inspirieren. Und im offenen Blau des Atlantiks
beobachtete er winzige Lebewesen, die trotz ihrer geringen Abmessungen Teil der größten
Tierwanderung auf unserer Erde sind. Ulis größter Traum? Einen ganzen Eisberg zu foto-
grafieren – von unten. Ob es geklappt hat, verrät er in seinem Vortrag. (alle Fotos: ULI KUNZ)

                                               1
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Dienstag, 15. Januar 2019
Was die Erdgeschichte uns über den aktuellen Klimawandel lehrt
Vortrag von Prof. Dr. STEFAN RAHMSTORF (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung)
im Rahmenprogramm zur Großen Landesausstellung „Flusspferde am Oberrhein – wie war die
Eiszeit wirklich?“ vom 21. Juni 2018 bis 27. Januar 2019
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                   Das Klima unseres Planeten war immer wieder starken
                                   Veränderungen unterworfen, von Eiszeiten bis Heißzeiten.
                                   Ursache waren tektonische Prozesse und Einflüsse von
                                   außen, etwa Schwankungen in der Sonnenaktivität und
                                   Unregelmäßigkeiten in der Erdumlaufbahn. In den
                                   vergangenen Jahrzehnten hat die Klimaforschung große
                                   Fortschritte beim Verständnis des Klimawandels gemacht.
                                   Diese Fortschritte beruhen zum einen auf einer Vielzahl neuer
                                   Daten über die Klimageschichte, die u.a. aus Eisbohrkernen
                                   und Tiefseesedimenten gewonnen wurden, und zum anderen
                                   auf verbesserten Computersimulationen. So ist es in den
                                   letzten Jahren gelungen, vergangene Klimawechsel realistisch
am Computer nachzuspielen. Auf diese Weise werden die
Mechanismen entschlüsselt, die zur Entstehung und zum Ende
von Eiszeiten führten oder zum Umkippen von Meeres-
strömungen. Derzeit durchläuft die Erde eine erdgeschichtlich
extrem rasche, wahrscheinlich sogar einmalige globale
Erwärmung, und die Erkenntnisse aus der Erdgeschichte helfen
dabei, diese besser zu verstehen, auch in ihren Auswirkungen z.B.
auf den Meeresspiegel. Der Vortrag diskutiert die Mechanismen
des Klimawandels, die äußeren Einflüsse und die Rolle des
Menschen. Er führt zurück in die Klimageschichte und wagt einen
Ausblick in die Zukunft. (Portrait STEFAN RAHMSTORF – Foto:
STEFANIE RAHMSTORF; Temperaturtrends der Erde – Grafik: LEVKE
CAESAR, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung)

                                               2
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Dienstag, 29. Januar 2019
Stadtökologie aus der Vogelperspektive
Vortrag von Dr. HENRIK BRUMM (Max-Planck-Institut für Ornithologie, Seewiesen)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                          Die ständig voranschreitende Urbanisierung unseres
                                          Planeten stellt nicht nur uns Menschen vor große
                                          Herausforderungen, sondern auch Wildtiere. Unsere
                                          Forschungsgruppe untersucht, welchen Einfluss die
                                          Lebensbedingungen in Städten auf Vögel haben.
                                          Beeinflusst das künstliche Licht in der Nacht das
                                          Verhalten der Tiere? Wie können sich Vögel trotz des
                                          teilweise immensen Lärms in Städten Gehör
                                          verschaffen? Macht Verkehrslärm nicht nur
                                          Menschen sondern auch Vögel krank? Diese und
                                          andere spannende Fragen aus der aktuellen
Forschung zur Stadtökologie der Vögel werde ich in meinem Vortrag beantworten und dabei
aufzeigen, wie zoologische Grundlagenforschung nicht nur wichtige Beiträge für den Natur- und
Artenschutz liefert, sondern auch dabei helfen kann, Stressbelastungen für den Menschen
besser zu verstehen. (Riesendrossel Turdus fuscater – Foto: HENRIK BRUMM)

Samstag, 2. Februar 2019
Nomaden der Lüfte – gefiederte Wintergäste am Fermasee
Exkursion von Dr. GERD SCHÖN und KLAUS LECHNER (NABU Karlsruhe), ANDREAS W OLF
(Naturschutzzentrum Rappenwört) und JOCHEN LEHMANN
Treffpunkt und Zeit: Parkplatz Badestrand Fermasee, Neuburgweier, Beginn: 13.00 Uhr (Dauer:
etwa 3-4 Stunden)
Jeden Winter ziehen viele Wasservögel von Nord- und Osteuropa in den Süden auf der Suche
nach eisfreien Wasserflächen, wo sie Nahrung und Ruhe finden können. Einige von ihnen
finden ihr Winterquartier am Rhein und seinen Nebengewässern. Andere Arten legen hier nur
einen Zwischenstopp ein, bevor sie ihren Weg Richtung Südeuropa oder Afrika fortsetzen. Es
wird empfohlen, ein Fernglas mitzubringen!

Dienstag, 5. Februar 2019
Der Tod, ein Kunstgriff der Natur, das Leben zu erhalten
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. VOLKER STORCH (COS Centre for Organismal Studies, Universität
Heidelberg)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                                     Seit mehr als 3,5 Milliarden Jahren gibt
                                                     es Organismen auf der Erde, die sich zu
                                                     einem immer umfangreicheren
                                                     Lebensstrom entwickelt haben, der sich
                                                     und seine Umwelt stetig verändert hat.
                                                     Auf Organismen geht der Sauerstoff der
                                                     Atmosphäre zurück, Reste von
                                                     Organismen bauen Gebirge auf und
                                                     nehmen große Flächen des
                                                     Meeresbodens ein und haben Kohle- und
                                                     Erdöllager geschaffen. All das ist mit Tod
                                                     verbunden, aber auch mit zunehmender
                                                     Komplexität des Lebendigen und der
                                                     Differenzierung der Organismen, von
                                                     denen allerdings über 90 % aller Arten
ausgestorben sind. Was für die gesamte Evolution gilt, trifft auch heute noch zu: Alle
                                             3
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Organismen-Arten sind durch eine Überproduktion von Nachkommen gekennzeichnet. Fast alle
sterben zu Beginn ihres Lebens. Blieben sie alle am Leben, würde die gesamte Biosphäre
kollabieren. Vergleichbares gilt auch für den einzelnen Organismus einschließlich des
Menschen. Wir verlieren jeden Tag mehrere Gramm unserer Zellen im Rahmen eines
programmierten Zelltodes. Das gilt schon im Mutterleib. Ohne den Zelltod hätten wir weder fünf
Finger an jeder Hand noch funktionierende Augen oder ein intaktes Gehirn. Schließlich soll
erläutert werden, dass der Tod in verschiedenen Zeiten unserer Geschichte und in
verschiedenen Kulturkreisen von den Menschen sehr unterschiedlich bewertet wird. Der Vortrag
wird reich mit Bildern illustriert, auf denen auch diejenigen Organismen-Arten – Pflanzen und
Tiere – dargestellt werden, die ein Alter von über 10.000 Jahren erreichen. (Foto: Stromatolith,
eines der ältesten Fossilien der Erde, durch den Stoffwechsel von Cyanobakterien gebildetes,
biogenes Sedimentgestein. Fundort: Strelley Pool, Pilbara Craton, West-Australien. Alter: ca.
3,4 Milliarden Jahre (Präkambrium, Archaikum). – Foto: DIDIER DESCOUENS, Wikimedia.)

Dienstag, 26. Februar 2019
Uran aus dem Schwarzwald: gefährlich-schöne Vielfalt
Vortrag von Prof. Dr. GREGOR MARKL (Universität Tübingen)
Themenvortrag zur Dauerausstellung „Reich der Mineralien“ des Karlsruher
Naturkundemuseums
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Das Metall Uran ist aufgrund seiner Verwendung in Atomkraftwerken und Atomwaffen in aller
Munde, doch ist in der Öffentlichkeit wenig darüber bekannt, wie und wo es in der Natur
vorkommt und dass es eine außerordentliche Vielfalt höchst ästhetischer Uranminerale gibt.
Der Referent wird in seinem reich bebilderten Vortrag diese Minerale und ihre Vorkommen im
Schwarzwald vorstellen, sowohl für mineralogisch Interessierte als auch Sammler. (Dewindtit,
ein wasserhaltiges Blei-Uranyl-Phosphat mit zusätzlichen Sauerstoff- und Hydroxidionen. –
Foto: STEPHAN W OLFSRIED)

                                               4
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Dienstag, 12. März 2019
Korallenriffe im Klimawandel
Vortrag von Prof. Dr. HELMUT SCHUHMACHER (Universität Duisburg-Essen)
Themenvortrag zur Dauerausstellung „Form und Funktion“ des Karlsruher Naturkundemuseums
                                                Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                                      Korallenriffe gehören zu den faszinie-
                                                      rendsten Lebensräumen unseres Planeten.
                                                      Sie beherbergen knapp 30% aller marinen
                                                      Arten und bilden die größten Bauwerke auf
                                                      der Erde – errichtet von winzigen, „primi-
                                                      tiven“ Polypen. Leider sind sie durch den
                                                      Klimawandel extrem gefährdet. Ihre
                                                      Bauleistung als nachwachsender
                                                      Küstenschutz bei steigendem Meeres-
                                                      spiegel vor 109 Staaten ist bedroht durch
                                                      Versauerung, d.h. unsichtbare Kohlen-
                                                      dioxid-Anreicherung im Meerwasser (was
                                                      die Kalzifikationsrate aller kalkabschei-
denden Organismen beeinträchtigt), Treibhauseffekt (unnatürliche Erwärmung des Oberflä-
chenwassers) sowie Sediment- und Nährstoffbelastung der küstennahen Gewässer. Anschau-
liches Bildmaterial informiert im Detail über die Schönheit des „Korallen-Kosmos“, die Effekte
der pH-Absenkung im Meer, Auslöser und Folgen des coral-bleaching, Wirkungsweise der
Sediment- und Nährstoffbelastung, Folgen des Meeresspiegelanstiegs, aber auch die
Möglichkeit, lokale mechanische Wunden im Riff durch „Riffprothesen“ zu heilen, indem auf
elektrochemischem Weg Kalk aus dem Meerwasser auf eine Besiedlungsmatrix für
Korallenlarven abgeschieden wird, um so Tritt-
steine für die Wiederbesiedlung mechanisch
degradierter Riffflächen zu schaffen. Das
Verfahren wurde an der Universität Duisburg-
Essen entwickelt.
(Abbildungen: Das Übersichtsfoto S. 4 zeigt die
Formenvielfalt der Korallen. / Porites-Kolonie
bei Aqaba; sie wurde zusammen mit Prof.
DULLO vom Geomar Kiel, als Taucher im Bild
über der Kolonie, untersucht. Die Kolonie ist
von 1788 bis 1992 320 cm hoch gewachsen. /
Acropora-Riff Akajima (Japan) mit heilem
Riffaspekt – Alle Fotos: H. SCHUHMACHER)

                                               5
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Dienstag, 26. März 2019
Kleine Säugetiere ganz groß
Vortrag von HARALD BRÜNNER (Karlsruhe)
Themenvortrag zur Dauerausstellung „Heimische Tiere“ des Karlsruher Naturkundemuseums
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                          Die ersten Säugetiere lebten vor etwa 200 Millionen
                                          Jahren und waren mausgroß. Auch heute sind
                                          weltweit mehr als drei Viertel aller Säugetierarten
                                          Kleinsäuger. In Baden-Württemberg kommen etwa
                                          30 Arten vor – die Fledermäuse ausgenommen.
                                          Allerdings finden sie im Gegensatz zu ihren großen
                                          Verwandten nur wenig Beachtung in Öffentlichkeit,
                                          Wissenschaft und Naturschutz. Manche Arten
                                          betrachten wir allenfalls als Schädlinge,
                                          Krankheitsüberträger oder Labortiere. Gerade ihre
                                          geringe Größe macht sie aber zu interessanten
Studienobjekten in vielen Bereichen der Säugetierbiologie. Der Referent beschäftigt sich seit 35
Jahren mit unseren kleinen Verwandten. Aus den Themenbereichen Faunistik, Taxonomie,
Populationsgenetik und Artenschutz stellt er Beispiele aus der eigenen Kleinsäugerforschung
vor. (Hausspitzmaus Crocidura russula – Foto: HEDY BRACK)

Dienstag, 2. April 2019
Nichts für das „Krabbenbrötchen“ – Beobachtungen an zwei neozoischen
Süßwassergarnelen in Deutschland
Vortrag von Dr. GERHARD SCHOOLMANN (Karlsruhe)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                           Schön und bunt sind sie, weit verbreitet in zahlreichen
                                           deutschen Aquarien, und es gibt viele Bücher sowie
                                           eine eigene deutschsprachige Zeitschrift über sie:
                                           Süßwassergarnelen. Dabei ist wenig bekannt, dass
                                           wir in Deutschland zwei neobionte Arten in sehr
                                           unterschiedlichen aquatischen Lebensräumen
                                           antreffen können. Im gesamten Rhein, einschließlich
                                           einer Reihe von Nebenflüssen, Häfen, Kanälen,
                                           Altwässern und angebundenen Baggerseen, lässt
                                           sich seit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts
                                           die aus Südeuropa eingewanderte Europäische
Süßwassergarnele (Atyaephyra desmarestii) nachweisen. Der deutsche Name ist etwas
verwirrend, da es in Europa zahlreiche weitere indigene Garnelenarten gibt. Daneben breitet
sich seit 2009 in Nordrhein-Westfalen, ausgehend von einem thermisch belasteten
Nebengewässer der Erft, eine zweite, dort ausgesetzte Art aus: die Rückenstrichgarnele
(Neocaridina davidi). Ihr ursprünglicher Lebensraum liegt in Ost-China. Der Vortrag vermittelt
Erkenntnisse aus 10 Jahren Feldforschung zu diesen beiden Arten und zeigt ihre Einnischung
in die neuen Lebensräume, Ausbreitungstendenzen und Populationsentwicklungen. (Foto:
GERHARD SCHOOLMANN)

Samstag, 6. April 2019
Vogelkundliche Führung durch das NSG „Sandheiden und Dünen“ bei Sandweier
Führung von MARIANNE LEIS-MESSER (NABU Baden-Baden/Sinzheim) und JOCHEN LEHMANN
(OAG Karlsruhe)
Treffpunkt und Zeit: Autobahnabfahrt Rastatt-Süd, B3 Richtung Rastatt, dann 1. Möglichkeit
links Richtung Sandweier bis zur Einfahrt (rechts) zum ehemaligen Militärgelände am Waldrand,
Beginn: 8:30 Uhr, Dauer: etwa 3 Stunden  Es wird empfohlen, ein Fernglas mitzubringen!

                                                6
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Das NSG "Sandheiden und Dünen" bei Sandweier ist ein ehemaliges Militärgelände, in dem
ausgedehnte Sandrasen mit einzelnen Gebüschen, sowie naturnahe Waldgesellschaften
wertvolle Lebensräume für viele Vogelarten darstellen. Besonders wertgebend ist das
Vorkommen der Heidelerche, die hier eines ihrer größten Vorkommen in der Oberrheinebene
hat. Weitere interessante Brutvögel sind Schwarzkehlchen, Baumpieper, Wendehals, Mittel-,
Grau- und Schwarzspecht. Zudem dient das Gebiet durchziehenden Vögeln als wichtiger
Trittstein: Steinschmätzer, Brachpieper, Wiedehopf, Ortolan und Raubwürger wurden während
der Zugzeit im Gebiet beobachtet und weisen das Areal als Durchzugsgebiet von überregionaler
Bedeutung aus.

Dienstag, 9. April 2019
Das Verschwinden der Schmetterlinge, die konkreten Ursachen und die Folgen
Vortrag von Prof. Dr. JOSEF H. REICHHOLF (Neuötting, früher Zoologische Staatssammlung
München)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Seit Jahrzehnten gehen die Bestände vieler Schmetterlingsarten und anderer Insekten zurück.
Das ist bekannt und vielfach publiziert worden. Aber erst die sogenannte Krefeld-Studie schaffte
es in die Öffentlichkeit und bis in die hohe Politik. Diese versucht nun, sich ihrer Verantwortung
dadurch zu entziehen, dass sie weitere Forschungen fördert, „um die Ursachen zu ermitteln“.
Doch diese sind längst geklärt, wie der Vortrag zeigen wird. Denn REICHHOLF hat die
Bestandsentwicklung von Schmetterlingen und anderen Insekten mehr als ein halbes
Jahrhundert lang in Südostbayern und München untersucht. Seine Befunde weisen klar auf die
Verursacher hin und sie stimmen mit denen aus Krefeld und anderen Regionen überein. Es ist
höchste Zeit zum Handeln. (Der Eschenscheckenfalter Melitaea maturna, im Bild links das
Männchen und rechts das Weibchen bei der Eiablage, ist in Deutschland fast verschwunden. –
Fotos: R. TRUSCH)

Im Anschluss an den Vortrag am 9. April 2019 findet ab ca. 20.00 Uhr im Max-Auerbach-
Vortragssaal im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe die Mitglieder-Hauptver-
sammlung des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. statt, zu der hiermit
satzungsgemäß eingeladen wird. Anträge der Mitglieder sind spätestens eine Woche zuvor
dem Vorstand zuzuleiten. Tagesordnung:
1. Begrüßung, Feststellung der frist- und           5. Bericht der Kassenprüfer
   formgerechten Ladung, Beschluss der              6. Aussprache über die Berichte
   endgültigen Tagesordnung                         7. Entlastung des Vorstandes
2. Bericht des 1. Vorsitzenden                      8. Beratung von Anträgen der Mitglieder
3. Berichte der Arbeitsgemeinschaften               9. Verschiedenes
4. Kassenbericht des Geschäftsführers

                                                7
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Samstag, den 11. Mai 2019                                  (Kooperationsveranstaltung)
Weißer Steinbruch Pfaffenhofen
Geologische Exkursion mit Dr. MATTHIAS GEYER (Geotourist Freiburg)
Treffpunkt und Zeit: Wanderparkplatz „Weißer Steinbruch“ an der L 1100 Güglingen-Eibenbach-
Ochsenbach im Naturpark Stromberg-Heuchelberg (GPS 32 U 0498099 / 5431917), 14.00 Uhr
(Dauer ca. 2 Stunden). Anmeldung erforderlich bei Dr. M. GEYER, Tel./SMS 0162-4065416 oder
per E-Mail: info@geotourist-freiburg.de.  für Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins
ist die Teilnahme kostenlos, Nichtmitglieder zahlen € 15,-
Hier wurde Stubensandstein als Baumaterial abgebaut. Dieser Sandstein aus der Keuperzeit ist
in weiten Teilen Nordwürttembergs verbreitet und seit dem Mittelalter ein bedeutender Baustein
für Kirchen, Rathäuser usw. Das leicht zu Sand zu vermahlende Gestein wurde auch bei der
Mörtelherstellung sowie als Streu- und Scheuersand für Straßen oder die Holzböden der
Wohnstuben (daher kommt der Name!) genutzt. Der Stubensandstein enthält lokal geringe
Mengen an Gold, wobei die Ausbeute für einen wirtschaftlichen Abbau zu gering war. Ein
Landschaftspanorama vom Aussichtspunkt unterhalb des Steinbruchs rundet die Exkursion ab.

Freitag, 7. Juni 2019
Der Ziegenmelker im Hardtwald
Führung der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft mit JOCHEN LEHMANN (Bühl)
Treffpunkt und Zeit: Waldparkplatz Friedrichstaler Allee / K 3579 bei Stutensee-Friedrichstal,
Beginn: 21.00 Uhr (Dauer etwa 2 Stunden)
                                       Der Ziegenmelker zählt zu den am stärksten
                                       gefährdeten Vogelarten im Land. Die bestens getarnte
                                       „Nachtschwalbe“ ist tagsüber praktisch unsichtbar, wenn
                                       sie auf einem Ast oder am Boden ruht. Die Balzflüge, die
                                       von dem typisch schnurrenden Gesang begleitet
                                       werden, bieten praktisch die einzige Chance diesen
                                       faszinierenden Vogel zu erleben. Bei einem kleinen
                                       Abendspaziergang werden Biologie und Lebensweise
                                       der Art vorgestellt. (Ziegenmelker Caprimulgus
                                       europaeus – Foto: H. DANNENMAYER)

Mittwoch, 19. Juni 2019
Botanische und schmetterlingskundliche Exkursion auf den Knittelberg
Kooperation mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland und dem
Naturschutzzentrum Rappenwört
Führung mit ANDREAS KLEINSTEUBER, GERHARD WÖRLE und Dr. ROBERT TRUSCH (alle Karlsruhe)
Treffpunkt: Karlsruhe-Grötzingen (Nord), Im Jäger Ausgang zur Hattenkehlenhohl (Achtung, im
Wohngebiet parken, am Treffpunkt befinden sind keine Parkplätze), Beginn 16.00 (Dauer ca. 2-
2,5 Stunden)
 Bei Starkregen muss die Veranstaltung leider entfallen.
In Karlsruhe erreicht mit dem Knittelberg nördlich von Grötzingen der Kraichgau das Stadt-
gebiet. Der Berg besteht geologisch aus Muschelkalk mit Lößauflage und bildet damit eine
völlig andere, sich aus der mit Fluss-Schottern gefüllten Rheinebene heraushebende Forma-
tion. Untergrund und Exposition bringen eine willkommene Bereicherung der Flora und Fauna
des Stadtgebietes mit sich. Landschaftlich wird der Berg von Streuobstwiesen, Gärten und
landwirtschaftlichen Flächen dominiert, es gibt auch Hohlwege und sogar kleinere Felsabbrüche
in dem Gebiet. Einige Flächen befinden sich seit Jahren in der Ausweisung zum
Flächennaturdenkmal (FND) – leider setzt die Stadt hier keine Priorität. Eines dieser Gebiete
werden wir besuchen und Pflanzen und Schmetterlinge sowie das eine oder andere zum Gebiet
erläutern.

                                                8
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Samstag, 29. Juni 2019
Dem Biber auf der Spur
Führung mit ULRICH W EINHOLD (Heiligkreuzsteinach) in Zusammenarbeit mit dem
Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört
Beginn: 20.00 Uhr (Dauer etwa 2 Stunden), Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben
Bitte denken Sie an das Wetter angepasste Kleidung, festes Schuhwerk, Sonnenschutz, Anti-
Stechmückenspray und ggf. an ein Fernglas.
 Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 25 Teilnehmer begrenzt, eine Anmeldung im
Naturschutzzentrum unter 0721-950470 erforderlich!
Die Rückkehr des Bibers ist eine Erfolgsgeschichte des Natur- und Artenschutzes. Auch in
Baden-Württemberg gibt es inzwischen wieder viele Biberreviere und die Art breitet sich weiter
aus. Wir besuchen ein Biberrevier und lernen die Spuren, die der große Nager hinterlässt, zu
deuten und erfahren vieles über seine Lebensweise. Mit viel Glück läßt sich vielleicht ein Biber
beobachten.

Samstag, 13. Juli 2019
Stadtbotanik: Quer Beet – wilde Pflanzen in der Stadt
Führung mit THOMAS BREUNIG (Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit der Botanischen
Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-
Rappenwört
Treffpunkt und Zeit: Eingang des Naturkundemuseums, 15.00 Uhr (Dauer ca. 2 Stunden)
Ein botanischer Spaziergang von der Innenstadt zum Hauptbahnhof.

Freitag 19. Juli 2019
Die Tier- und Pflanzenwelt der Baggerseen um Karlsruhe
Exkursion mit den Tauchern der Limnologischen Arbeitsgemeinschaft, Leitung Prof. Dr.
NORBERT LEIST, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört
 Anmeldung im Naturschutzzentrum unter 0721/950470 erwünscht
Treffpunkt: Baggersee Fuchs & Gros, 76344 Eggenstein, Kopfweg 8 (von der B36 nach
Eggenstein und dann immer Richtung „Lithonplus GmbH & Co. KG“, kurz vor dem Werktor
rechts auf den Parkplatz, dann geradeaus zum See)
Beginn 17.00 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden

                                     Baggerseen sind vom Menschen geschaffene Lebens-
                                     räume. Nach dem Ende der Auskiesung werden sie meist
                                     fischereilich genutzt. Dabei finden die Ufer- und Wasser-
                                     pflanzen sowie die Vogel- und Kleintierwelt aus dem
Umfeld ihren Weg in das neu entstandene Gewässer, wo sich eine interessante Lebensgemein-
schaft bildet. Dass sich auch Arten von weither einfinden, wird von den Tauchern der Limno-
logischen Arbeitsgemeinschaft des NWV regelmäßig beobachtet und dokumentiert. Für die
Vorstellung sammeln die Taucher unter Wasser Pflanzen und Tiere, die dann vor Ort in

                                                9
Veranstaltungen 2019 - Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe eV
Aquarien ausgestellt und mit ihren Besonderheiten besprochen werden. (Fotos: Armleuchter-
algen / Schwämme mit Überdauerungsstadien, Dreikantmuscheln. – Fotos: TH. HOLFELDER).

Samstag, den 27. Juli 2019                                   (Kooperationsveranstaltung)
Burgruine Altdahn
Geologische Exkursion mit Dr. MATTHIAS GEYER (Geotourist Freiburg)
Treffpunkt und Zeit: 14.00 Uhr am Parkplatz unterhalb der Burgruine Altdahn am östlichen Ortsrand von
Dahn (Zufahrt über Schlossstraße) (Dauer ca. 2 Stunden). Anmeldung erforderlich bei Dr. M.
GEYER, Tel./SMS 0162-4065416 oder per E-Mail: info@geotourist-freiburg.de  für Mitglieder
des Naturwissenschaftlichen Vereins ist die Teilnahme kostenlos, Nichtmitglieder zahlen € 15,-
                                                       Das Dahner Felsenland ist reich an
                                                       bizarren Buntsandstein-Felsen, die oftmals
                                                       von mächtigen Burganlagen gekrönt sind.
                                                       Die Bausteine, der geologische Untergrund
                                                       und die geologische Entstehungs-
                                                       geschichte der Burgruine Altdahn werden
                                                       entlang eines kurzen, anfangs
                                                       ansteigenden Wanderweges erkundet. Von
                                                       den diversen Türmen und Wehrgängen der
                                                       Burgruine Altdahn öffnet sich ein Rundblick
                                                       auf die Burgen und Felstürme der
                                                       Umgebung sowie auf die Stadt Dahn. An
                                                       einigen Stellen der Burganlage lässt sich
                                                       die Ablagerungsgeschichte des
                                                       Buntsandsteins beispielhaft erläutern.

                                                                  Sommerpause 

                                                   Dienstag, 24. September 2019
                                                   Minerale der Vulkaneifel
                                                   Vortrag von EDGAR MÜLLER (Saarwellingen)
                                                   Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                                   Seit mehr als 200 Jahren ist die Eifel
                                                   Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher,
                                                   auch mineralogischer Untersuchungen und
                                                   Veröffentlichungen. Durch die wesentlich
                                                   verbesserten Untersuchungsmethoden, den

                                                 10
Fleiß vieler Sammler und den ständig fortschreitenden Abbau der Vulkangebäude wurden eine
Vielzahl neuer Mineralien entdeckt und beschrieben. Bis heute sind die Mikromineralien der
Vulkaneifel ein Magnet für viele Sammler und Wissenschaftler und so ist es nicht verwunderlich,
dass man dort Sammler und Wissenschaftler aus der ganzen Welt antreffen kann. Der Referent
zeigt Fotoaufnahmen aus seiner Sammlung sowie absolute Raritäten und Stücke in
hervorragender Ausbildung aus der Sammlung von W ILLI SCHÜLLER aus Adenau in der Eifel.
(Rutil, folgende Seite Cristobalit und Pseudobrookit. – Fotos: EDGAR MÜLLER)

Samstag-Sonntag, 5.-6. Oktober 2019, jeweils 10.00-18.00 Uhr
16. Karlsruher Frischpilzausstellung
AG Pilze des Naturwissenschaftlichen Vereins (PiNK)
Nymphengarten-Pavillon des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe (Haupteingang)
                                                          Nachdem im letzten Jahr wegen
                                                          Trockenheit diese Veranstaltung
                                                          ausfallen musste, veranstaltet das
                                                          Naturkundemuseum Karlsruhe in
                                                          Zusammenarbeit mit der Arbeits-
                                                          gruppe Pilze im Naturwissenschaft-
                                                          lichen Verein (PiNK) die jährliche
                                                          Frischpilzausstellung zum 16. Mal.
                                                          Es werden voraussichtlich 250 bis
                                                          300 Arten gezeigt. Zusätzlich
                                                          werden in einem großen Diorama
                                                          Bäume und die mit ihnen vergesell-
                                                          schafteten Pilze präsentiert.
                                                          Außerdem gibt es wieder eine
                                                          „Ausstellung in der Ausstellung“ über
                                                          Schleimpilze mit mikroskopischen
                                                          Demonstrationen mit dem
bekannten und preisgekrönten Naturfilmer und Naturfotografen KARLHEINZ BAUMANN. Ein
Pilzzüchter aus der Altmark wird Zuchtpilze verkaufen und Besucher mit einer Pilzpfanne
verköstigen. Die Besucher können sich ferner über die neueste Pilzliteratur an einem
Buchstand informieren, Pilze von den Pilzexperten der Arbeitsgruppe bestimmen lassen oder
sie unter dem Mikroskop studieren. (Essbar oder nicht essbar – Pilzdiskussionen bei der
Pilzausstellung 2017. – Foto: M. SCHOLLER)

                                              11
Dienstag, 8. Oktober 2019
Wer bin ich, und wenn ja wie viele – die Vielfalt der Antilopen
Vortrag von Dr. EVA BÄRMANN (Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Antilopen (Hornträger, Paarhufer) gehören zu den imposantesten und schönsten Vertretern der
Säugetiere. Oftmals sind sie uns von Zoobesuchen bekannt, wo sie neben den Publikums-
magneten wie Raubtieren und Elefanten ein wenig in den Hintergrund treten. Aber ein
genauerer Blick lohnt sich, denn kaum eine (Groß-)Säugergruppe ist so artenreich und vielfältig
wie die Antilopen. Sie haben unterschiedlichste Habitate vom Regenwald bis in die arktische
Tundra bevölkert und zeigen ein vielfältiges Repertoire von Territorial- und Sozialverhalten. Ihre
domestizierten Verwandten – Kuh, Ziege und Schaf – sind aus unserem Leben nicht mehr
wegzudenken, und vielleicht liegt es an deren Präsenz, dass die Erforschung der Artenvielfalt
der Antilopen für mehr als 100 Jahre kaum vorangetrieben wurde. Es herrschte die allgemeine
Meinung, dass wir über Antilopen inzwischen alles wissen. Erst in den letzten Jahren kam
wieder Bewegung in die Taxonomie der Antilopen, durch die kontrovers diskutierte Erhöhung
der Artenzahl von ca.140 auf knapp 300. Was wissen wir also wirklich über die Artenvielfalt und
die Evolution der Antilopen? Und wie können wir die Wissenslücken füllen? Die Referentin wird
Ihnen zeigen, wie unbekannt uns diese faszinierende Tiergruppe tatsächlich ist und wie viel es
noch zu deren Evolution, Verhalten und Lebensweise zu erforschen gibt.

Dienstag, 22. Oktober 2019
König der Nacht vom Neckartal
Film von und mit ÎNGRID KÖNIG und Prof. Dr. CLAUS KÖNIG (Ludwigsburg)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                                          Der Uhu (Bubo bubo) ist die größte
                                                          Eulenart Europas. Man kann ihn
                                                          deshalb mit Recht als „König der
                                                          Nacht“ bezeichnen. Um die Mitte des
                                                          20. Jahrhunderts galt der Uhu in weiten
                                                          Teilen Deutschlands als ausgerottet.
                                                          Durch intensive Schutzmaßnahmen
                                                          von Restpopulationen und ausge-
                                                          wilderten Uhus aus Nachzuchten
                                                          konnte in der 2. Hälfte des 20.
                                                          Jahrhunderts eine Wiederbesiedelung
                                                          kleiner Gebiete in unserem Land
                                                          erreicht werden. Inzwischen haben die
                                                          Uhus viele Regionen unseres Landes
                                                          wieder besiedelt und sind in den letzten
                                                          Jahren auch im Neckartal heimisch
geworden. Dort haben sie vor allem die Muschelkalkfelsen an Steilufern des Neckars besiedelt.
Die Ludwigsburger Ornithologen ÎNGRID KÖNIG und Prof. Dr. CLAUS KÖNIG, welche schon an
den Wiedereinbürgerungsversuchen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beteiligt waren,
beschlossen deshalb, eine Filmdokumentation über den Uhu im Neckartal bei Ludwigsburg zu
erstellen. In dieser befassen sie sich vor allem mit einem Brutvorkommen auf der Ludwigs-
burger Gemarkung. Dieses haben die Autoren von dessen erster Ansiedelung im Herbst 2014
bis in den Spätsommer 2017 im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie dokumentiert. Der
Film befasst sich in erster Linie mit Ökologie und Verhalten des Uhus in den von Weinbergen
umgebenen Neckarfelsen während drei erfolgreicher Brutperioden. Er bietet vor allem Einblicke
in das heimliche Leben des „Königs der Nacht“. Dabei zeigt er auch einmalige Aufnahmen aus
dem Fortpflanzungsverhalten sowie von der Aufzucht der Jungen. Besonders bemerkenswert
ist, dass bei der Brut von 2015 das Männchen durch einen Unfall im Weinberg ums Leben kam
und das Weibchen dennoch in der Lage war, die drei Junguhus erfolgreich aufzuziehen.

                                                12
Nachdem sich der weibliche Uhu neu verpaart hatte, wurden 2016 drei und 2017 vier Junge
groß. So hoffen wir, dass uns der eindrucksvolle „König der Nacht“ im Neckartal erhalten bleibt
und die dumpfen „ búoh“- Rufe des Uhumännchens dort weiterhin durch die Herbst- und
Vorfrühlingsnächte schallen! (Foto: I. & C. KÖNIG)

Dienstag, 26. November 2019
Brennendes Meereis: Methanhydrate – Klimakiller oder Zukunftsenergie?
Vortrag von Prof. Dr. GERHARD BOHRMANN (MARUM – Zentrum für marine
Umweltwissenschaften, Bremen) im Rahmenprogramm zur Großen Sonderausstellung
„Planet 3.0 – Klima. Leben. Zukunft“
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                                                      Methanhydrat ist eine,
                                                                      festem Eis ähnliche
                                                                      Verbindung aus Methan
                                                                      und Wasser und kommt
                                                                      weltweit am Grund der
                                                                      Ozeane sowie in den
                                                                      Permafrostgebieten
                                                                      Russlands und Kanadas
                                                                      vor. Methanhydrate
                                                                      werden einerseits als
                                                                      mögliche Energiereserve
                                                                      der Zukunft gehandelt,
                                                                      andererseits ist das so
                                                                      gespeicherte Methan
                                                                      auch ein gefürchtetes
                                                                      Treibhausgas, welches
                                                                      bei Freisetzung das Klima
                                                                      stark beeinflussen kann.
                                                                      Noch wird kein Methan-
                                                                      hydrat zur Energie-
                                                                      gewinnung abgebaut,
                                                                      aber einige Länder
                                                                      experimentieren bereits
                                                                      damit. Bevor der Abbau
                                                                      beginnt, gibt es noch viel
                                                                      Unbekanntes zu den
                                                                      Methanhydraten zu
                                                                      erforschen. (Fotos:
                                                                      GEOMAR Helmholtz-
                                                                      Zentrum für Ozean-
                                                                      forschung Kiel)

                                               13
Dienstag, 3. Dezember 2019
Marine Kleinpilze – die großen Unbekannten
Vortrag von Prof. Dr. MARCO THINES (Senckenberg Biodiversität und Klima
Forschungszentrum, Frankfurt am Main)
Max-Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
                                                 In Flüssen und Meeren wimmelt es nicht nur von
                                                 Fischen und anderen Tieren, auch Pilze und pilz-
                                                 ähnliche Organismen spielen in diesen Ökosys-
                                                 temen eine große Rolle. Dies sind aber keine
                                                 Großpilze, wie sie in Form von Fliegenpilzen und
                                                 Pfifferlingen in Wäldern vorkommen, sondern
                                                 mikroskopisch kleine Arten, die dennoch einen
                                                 großen Einfluss auf Ökosysteme haben. Insbe-
                                                 sondere die Scheinpilze (Oomyceten) sind in allen
                                                 Gewässern der Erde weit verbreitet und kommen
                                                 dort sowohl als Zersetzer von Pflanzenresten, als
                                                 auch als Parasiten vor. Diese Parasiten, von
                                                 denen
                                                 bislang nur
ein Bruchteil der Artenvielfalt bekannt ist, greifen unter
anderem einzellige Planktonorganismen an und können
so zum Absterben ausgedehnter Algenblüten führen. Im
Vortrag werden durch den Referenten, der Evolutions-
biologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Mykologie ist, Einblicke in die verborgene Welt dieser
Organismen gegeben (insbesondere jene der marinen
Oomyceten) und ihre Bedeutung für das globale Öko-
system aufgezeigt. (Lagenisma coscinodisci in der
Kieselalge Coscinodiscus granii und Aphanomycopsis
bacillacearum in der Kieselalge Pinnularia viridis – Fotos:
A. BUAYA)

      Bitte besuchen Sie auch die Veranstaltungen unserer Arbeitsgemeinschaften!
  Wir laden unsere Mitglieder und Interessenten herzlich zu unseren Veranstaltungen ein.

Auskunft erteilt: Dr. ROBERT TRUSCH, 1. Vorsitzender, Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe e.V., c/o Staatliches Museum für
Naturkunde Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13, 76133 Karlsruhe, Tel. 0721/1752842, E-Mail: trusch@smnk.de

                                                               14
Sie können auch lesen