Veranstaltungswettbewerb - 650 Jahre Stadtbibliothek Nürnberg Literatur Roadshow: Worte.Leben.Stadtgesellschaft
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Veranstaltungswettbewerb – 650 Jahre Stadtbibliothek Nürnberg Literatur Roadshow: Worte.Leben.Stadtgesellschaft Die Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg feiert am 31.12.2020 ihr 650-jähriges Jubiläum. Sie zählt damit zu den ältesten kommunalen Bibliotheken im deutschsprachigen Raum. Seit 650 Jahren lagern kuriose, lustige und historisch wertvolle Handschriften, Drucke, Karten, Grafiken oder Briefe in der Stadtbibliothek Nürnberg. Vieles davon ist auch in Nürnberg entstanden. Das Jubiläum soll - auch in Zeiten von Corona - mit verschiedenen Aktivitäten gefeiert werden. Ziel der Roadshow ist es, diese literarischen Zeugnisse des Nürnberger Schaffensreichtums einer breiten Öffentlichkeit auf innovative Weise zugänglich zu machen. Welche Formate sind besonders erwünscht? Wir suchen besonders Veranstaltungsformate, die sich mit Wort, Schrift und Text auseinandersetzen und unsere Historie spannend neu erzählen. Projekte, die im öffentlichen Raum leicht umzusetzen sind. Der Bezug zu Nürnbergs Tradition als Drucker- und Verlegerstadt sowie die ‚Wissenssammlung‘ der Stadtbibliothek sollen in kreativer, performativer und erlebbarer Weise umgesetzt werden. Dabei sind Aktionen, die an verschiedenen Orten, also mehrfach stattfinden können (Roadshow), sehr wünschenswert. Die Konzeption sollte auf die in den Blick genommenen Orte, die dort mögliche Zahl der Zuschauer und die Zielgruppen abgestimmt sein. Dies können z.B. U-Bahnen, Feste an öffentlichen Plätzen, Kulturläden, Sportevents, Wände, Parks usw. sein. Bitte überlegen Sie Orte, die auch bei möglichen CORONA Abstandsbestimmungen gut geeignet sind. Unsere Stadtgesellschaft, die Kunden der Stadtbibliothek sowie Touristen/Gäste sind kulturell und sprachlich divers. Eine Teilhabe aller liegt uns besonders am Herzen. Wer kann sich bewerben? Einzelne Personen aber auch Kollektive von Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern, Musikerinnen und Musikern oder aus der Kreativwirtschaft im Allgemeinen aus Nürnberg und der Metropolregion. Besonders spartenübergreifende Projekte und Aktionen sind wünschenswert. Eine kleine Zusammenstellung von interessanten historischen Dokumenten zur inhaltlichen Inspiration finden Sie ab Seite 3. Siehe aber auch: https://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/altbestaende.html https://hausbuecher.nuernberg.de/ In welchem Zeitraum sollen die Veranstaltungen stattfinden? Der grobe Zeitrahmen ist von Oktober 2020 bis spätestens März 2021. Nach der Auswahl der Projekte werden diese mit den anderen Aktivitäten der Stadtbibliothek abgestimmt und ein geeigneter Termin für die Aufführung/Aktion koordiniert. Wer wählt die Projekte aus? Eine fünfköpfige, fachkundige Personengruppe aus dem Leitungsteam der Bibliothek sowie anderen Kulturdienststellen. Seite 1 von 5
Welche Kosten kann ich beantragen? Die von der Jury ausgewählten Teilnehmer/innen bzw. Teilnehmergruppen erhalten jeweils ein Honorar von 1.000 € (bei nachgewiesener Umsatzsteuerpflicht zuzüglich der gesetzlichen UmSt.) Damit ist die gesamte Arbeitsleistung des Künstlers/der Künstlerin (Konzept, Vorbereitung, Durchführung, Auf- und Abbau) abgegolten. Das Honorar multipliziert sich nicht mit der Anzahl der an dem Projekt beteiligten Personen. Welche festen Spielorte und somit Projektpartner kann ich einplanen? Stadtbibliothek Zentrum, alle Stadtteilbibliotheken, Schulbibliotheken, Fahrbibliothek, Kulturläden (KUF) – die genaue Abstimmung und Koordination der Roadshow mehrerer ausgewählter Projekte erfolgt dann gemeinsam mit der Projektleitung. Bis wann kann ich die Projektidee einreichen? Bewerbungsschluss: 31. August 2020 Entscheidung: September 2020 Beginn der Planungen: direkt nach dem Auswahlverfahren Was soll die Projektidee enthalten? 1) Kontaktinformationen, E-Mail und Telefon 2) ausgearbeitete konkrete Projektidee max. 1Din A4 Seite inkl. möglicher Aufführungsorte 3) Kostenplan, inkl. Gesamtkosten Vergabevoraussetzungen: Es werden einzelne Projekte gefördert, die im Stadtgebiet von Nürnberg stattfinden. Die Vorlage eines Exposés bzw. einer Projektbeschreibung ist erforderlich. Der Zuschuss ist zurückzuzahlen, sollte das Projekt von Seiten der Antragsteller nicht realisiert werden. Bewerbungsanschrift: (die vollständigen Projektideen sind per E-Mail einzureichen) Telefonisch können erste unkonkrete Ideen sehr gerne besprochen werden. Kathleen Röber Projektleitung Stadt Nürnberg Stabsstelle Bildungscampus Koordinierungsstelle Literatur Gewerbemuseumsplatz 4, 90403 Nürnberg E-Mail kathleen.roeber@stadt.nuernberg.de Internet www.bildungscampus.nuernberg.de Seite 2 von 5
Zitate zur Stadtbibliothek*: *keine Garantie für Vollständigkeit und formale Richtigkeit Aktennotiz: 1538 sucht der Rat ein Lokal für eine ordentliche feyne liberey Johannes Müllner: Die Annalen der Reichsstadt Nürnberg von 1623, Teil 1: Von den Anfängen bis 1350, hrsg. von Gerhard Hirschmann (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg 8), Nürnberg 1972, S. 202 Weil dieser Convent eine ziembliche Bibliothek und darzu ein geraums Gemach und Weitdurft gehabt, hat der Rat zu Nurnberg die Libereyen auch aus andern Klöstern dahin transferieren und in eine Ordnung bringen lassen, auch seithero stattlich gemehret, daß solche Liberey nit für einen geringen Schatz zu achten. Friedrich Karl Gottlob Hirsching: Versuch einer Beschreibung sehenswuerdiger Bibliotheken Teutschlands nach alphabetischer Ordnung der Oerter, 3. Band, 1. Abt., Erlangen 1788, S. 549f. Die oeffentlche Bibliothek auf dem Prediger-Kloster – nebst der Augsburger die ansehnlichste und sehenswuerdigste Rathsbibliothek Teutschlands – ist eine der groesten literarischen Zierden, nicht nur unseres Frankenlandes sondern von ganz Teutschland, und verdient daher von jedem gelehrten wißbegierigen Reisenden besucht zu werden. Christoph Gottlieb von Murr: Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten in das H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg und auf der hohen Schule zu Altdorf ; nebst einem chronologischen Verzeichnisse der von Deutschen, insonderheit Nürnbergern, erfundenen Künste, vom XIII Jahrhundert bis auf jetzige Zeiten, Nürnberg 1778, S. 58ff. https://digital.slub- dresden.de/werkansicht/?id=5363&tx_dlf%5Bid%5D=69286&tx_dlf%5Bpage%5D=78 Neues Taschenbuch von Nürnberg, Bd. 1, 1819 http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/11740599/ft/bsb10622806?page=260 Gottfried C. Ranner: Kurzgefasste Berschreibung der Nürnbergischen Stadtbibliothek, 1821 http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10800212-4 Johann Paul Priem: Die Stadtbibliothek Nürnberg. Kurze Geschichte und Beschreibung derselben, Nürnberg 1883 Es ist kein stolzes Gebäude mit Säulen und prächtigen Hallen, in das ich den Leser einlade mit mir zu treten, - es trägt vielmehr von Außen wie in seinem Innern noch ganz den Charakter seiner einstigen Bestimmung – das alte Dominikaner- oder Prediger-Kloster, in dessen oberen Räumen die städtische Bibliothek Nürnbergs aufbewahrt ist. Wenn wir durch das kleine Pförtchen an der Burgstraße eintreten, … so empfängt uns der alte, düstere Klosterhof, dessen östliche Seite ein Theil der Kreuzgänge begrenzt, die lange anderen Zwecken dienten, gegenwärtig aber zur Erweiterung des städtischen Archivs bestimmt sind. Von oben herab grüßen uns als noch vorhandene Zeugen alter Zeiten, die runden Scheibenfenster, oder, wie der Nürnberger sagt: „Butzenscheiben“ des ehemaligen Klostersaales, der den Haupttheil der Bibliothek umschließt. Wir wenden uns rechts der Treppe zu und gelangen über dieselbe auf den sich weithin dehnenden Korridor, an dessen östlichem Ende sich das Geschäftszimmer des Bibliothekbeamten befindet, in dessen Begleitung wir die Räume der Bibliothek betreten. Ueber eiiner Thüre, links, nahe dem Treppenaufgang, bezeichnet die abbrevirte Inschrift zwischen den Nürnberger Wappen: Seite 3 von 5
„Bibliotheca Reipublicae Norimbergensis“ den Eingang in den Biblibothekssaal, welcher den ganzen äußeren Hof im Viereck umschließt… Die Biblitohekräume sind noch fast ganz so erhalten, wie sie in den Beschreibungen von Saubertus und Leibnitz sich bildlich dargestellt zeigen, doch mag die Aufstellung der verschiedenen Abtheilungen der Bibliothek manche Aenderung erfahren haben. Die erste Frage der her eintretenden Fremden gilt der an der Decke schwebenden Aloe, die im Jahre 1726 in dem Garten des berühmten Hortologen Volkamer in Gostenhof zur Blüthe kam und die, an Stamm und Zweigen einem Baume gleichend, noch hier aufbewahrt wird. Unweit davon hängt ein kleiner ausgestopfter Haifisch an Ketten, die Schalen von Riesenschildkröten und noch manche andere naturgeschichtliche und ethnographische Gegenstände sind aus jener Zeit vorhanden, die es liebte, dergleichen auch in Bibliotheken aufzubewahren. Etrurische Gefäße und Lampen von gebranntem Thon, ein ostindisches Götzenbild, kunstvolle Schnitzereien, Erde aus Palästina und von der Stätte des heil. Grabes, die der fromme Sinn unserer Vorfahren in die Heimath brachte, eine chronologische Sammlung von stark vergoldeten, besonders schönt geprägten Medaillen mit den Bildnissen der Päpste bis auf Clemens XI. und mehrere andere Merkwürdigkeiten der Kunst und des Naturreichs sind in verschlossenen Schränken aufbewahrt, wie es auch die in Johann Regiomontans Besitze gewesenen, von Johann Prätorius gefertigten, mathematischen und astronomischen Instrumente waren, die in neuerer Zeit nebst dem Erdglobus … vom Magistrat dem Germanischen Nationalmuseum zur Aufbewahrung übergeben wurden. Dagegen besitzt die Bibliothek noch ein Trinkglas, welches Martin Luther seinem Freund Justus Jonas zum Geschenke machte und das mit den Bildnissen beider … geziert ist. … Ebenso ein Hauskäppchen Luther’s, das von seinem Aufenthalt auf der Ehrenburg bei Koburg stammt, woselbst er einige Zeit unter dem Namen eines Junker Grubock (umgekehrt Coburg) lebte, dann den von dem lahmen Uhrmacher Stephan Farfler in Altdorf gefertigten Kunstwagen, mittelst dessen er sich ohne fremde Hilfe selbst fahren konnte, sonach ein allerdings etwas schwerfälliges Vorbild der Draisine und des Velocipeds nebst verschiedenen anderen kulturgeschichtlich interessanten Dingen, deren weitere Aufzählung ich unterlasse, da sie ja nicht eigentlich zur Bibliohtek, wenn auch zur Vervollständigung ihres äußeren Bildes gehören. Dazu dürfen wir aber auch der Bildnisse nicht vergessen, welche von bedeutendsten Bibliothekaren der Stadtbibliothek, so von Joh. Prätorius, Christoph Reich, Michael Dilherr, Andreas Mühldorf, Johann Wülfer, dann von Melanchthon, Huß, Hieronymus von Prag, mehreren Professoren der Universität Altdorf, von Wilibald Pirckheimer, von den Stiftern und Wohltätern der Bibliothek Machdrenker, Marperger, endlich von Rudolph Solger, Andreas Will und Amberger in der Bibliothek aufbewahrt werden. Der im großen Saal aufgestellte Haupttheil der Stadtbibliothek besteht aus der in Centurien getheilten Handschriftensammlung, den Inkunabeln, den Abtheilungen Geschichte, Philologie, Philosophie, Mathematik, Jurisprudenz, Medicin und Varia… Die kurze Uebersicht der Schätze der Bibliothek genügt wohl, um erkennen zu lassen, daß die Bedeutung derselben für die Wissenschaft eine nicht zu unterschätzende ist, was auch aus der vielfachen Inanspruchnahme und Benützung derselben von Gelehrten aus allen Gegenden Deutschlands, aus Oesterreich-Ungarn, ja selbst aus Frankreich, Italien und England hervorgeht…. Ich glaube, diese Uebersicht der Nürnbergischen Stadtbibliothek nicht besser als mit den Wünschen schließen zu können, daß dieselbe sich neben der Sorgfalt der Stadtbehörden für ihre Erhaltung und Förderung auch in Zukunft entsprechend der Unterstützung durch Vermächtnisse und Schenkungen erfreuen, daß sich aber auch zu ihrer Leitung stets ein Mann finden möge, der nicht nur von gutem Willen und treuer Liebe zum alten Nürnberg beseelt ist, sondern auch die geistige Kraft besitzt ihre reichen wissenschaftlichen Schätze zu wahren, zu mehren und wissenschaftlich zu verwerthen. Seite 4 von 5
Lebenserinnerungen Fritz Bock, 1921-1927/28 4 Zu den letzten Verhandlungen nach Nürnberg gekommen, fand ich die Bibliothek wirklich in einem Dornrröschenzustand und für den erweckenden Prinzen keine schwierige heldentat, ihr den fachbibliothekarisch erlösenden Kuß aufzudrücken. Neben den 3 Amtsräumen des Archivs, in deren einem Mummenhoff als gemeinsamer Chef gethront hatte, bestanden die Bibliotheksräume aus zwei allerdings recht großen Zimmern im ersten Stock nach der Burgstraße hinaus: dem ehemaligen Büchereiraum des Dominikaner („Prediger“-)klosters, damals Zimmer des 2. Herrn (Reicke), und dem Büro, das Dienstraum der beiden Mittelbeamten und – mit einem großen quadratischen, fast unbeleuchteten Tisch – auch Lesesaal war; dazu hatte es auch die Dienste des Ausleihraumes zu versehen, als welchen sich eine schmale Barriere zwischen Lesetisch und Beamtenplätzen auswies. Von der Handbibliothek erzählte ich Glauning, sie bestände aus dem Nürnberger Adreßbuch und dem französischen Wörterbuch von Sachs-Villatte: das war natürlcih übertrieben, aber nicht allzusehr. Auch sonst frischte ein rundgang die idyllischen Erinnerungen von 1910 lebhaft auf: an Reickes zimmer mit den wandgemälden von 1511 schloß ein langer Büchersaal an, den die Abbildung in J. Sauberts Historia bibliotheca Rei publicae Norimbergensis von 1643 (!) schon fast genauso darstellte, es waren nur zwischen die Fenster noch behelfsmäßige schmale Regals gekommen; darauf folgte der große, von zwei hölzernen Säulenreihen getragene Bau, zwischen Vorder- und Hinterhof im Zwielicht seiner dicken Butzenscheiben, etwas neuzeitlicher (1891, aber damals schon in veralteter Art) gestaltet, die übrigen Büchersäle des 1. Stockes. … Hermann Luppe: Mein Leben, hg. vom Stadtarchiv Nürnberg (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg 10), Nürnberg 1977 86 Stadtbibliothek Die Stadtbibliothek, eine der ältesten Deutschlands, verwaltete der alte Mummenhoff, ein knorriger Westfale, ein hervorragender Heimatforscher, die die Archivalien glänzend auswertete, aber die Bibliothek einen Dornröschenschlaf schlafen ließ. Sie hatte kein Telefon, kein Lesezimmer (!), an der Barriere der Ausleihe stand ein Tisch mit vier Stühlen, an dem „man“ lesen konnte, eine Handbibliothek existierte nicht; die Sammlung unersetzlicher Cimelien lagerte unmittelbar neben dem Mehllager, einer früheren Turnhalle, von der sie nur durch eine feuersichere Tür getrennt war. Obwohl die Bibliothek unmittelbar an das Rathaus grenzte, war die Amtsbibliothek räumlich und verwaltungsmäßig von ihr getrennt. Niemand hatte bisher Interesse für die Bibliothek gehabt; Mummenhoff erzählte, daß Oberbürgermeister von Schuh selbst über die Auswahl der Bücher entschieden und notwendige Werke als „zu teuer“ abgelehnt habe. Nach einer Besichtigung ließ ich sofort das Mehllager räumen. Es wurde als Magazin hergerichtet und dafür im ersten Stock ein großer Lesesaal mit reichhaltiger Handbibliothek geschaffen; die Amtsbibliothek wurde mit der Stadtbibliothek vereinigt und beide wurden vom Rathaus direkt zugänglich gemacht. Der alte Mummenhoff schied dankbaren Herzens aus und ich ließ ihn zum Ehrenbürger ernennen; seinen Vertreter, Dr. Reicke, machte ich zum Direktor des von der Bibliothek abgetrennten Stadtarchivs; das war eine Lösung, die er schließlich selbst vorgezogen hat. Bibliotheksdirektor wurde Dr. Bock, eine hervorragende, frische und vielseitige Kraft, auch menschlich ausgezeichnet, der nun den Betrieb modernisiert, einen Zentralkatalog schuf und alle Bücher- und Zeitschriftenbeschaffungen zentralisierte. Er übernahm auch die Leitung der Volksbibliothek mit Lesehalle, die der Volksbildungsgesellschaft gehörte. Sie befand sich im Luitpoldhaus, einer Stiftung des Kommerzienrats Berolzheimer, in dem außer ihr und den Räumen der volksbildungsgesellschaft und des Ärztlichen Vereins auch die umfangreichen Sammlungen der Naturhistorischen Gesellschaft untergebracht waren. Vorsitzender der Volksbildungsgesellschaft war der alte Geheimrat von Forster. Er wollte trotz der Volkshochschule nicht auf seine Art der liberalen Volksbildungs- und Unterhaltungsbestrebungen verzichten, mußte sich dann aber doch entschließen, die Volksbibliothek nebst der hervorragenden Blindenbücherei in städtische Verwaltung zu übergeben und seine Hörsäle der Volkshochschule zu überlassen; eigene Veranstaltungen hörten dann fast völlig auf. Der Naturhistorischen Gesellschaft half die Stadt, über die Inflation hinwegzukommen…. Seite 5 von 5
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