Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.

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Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
Wie kommen wir gesund durch schwierige Zeiten?
                                          Bewegung hilft – nicht nur während Corona.
herbst 2020                         Mit Abstand zusammenhalten: Solidarität wächst
Österreichische Post AG, MZ 18Z041393 M, Wiener Gesundheitsförderung gemeinnützige GmbH – WiG, Treustraße 35–43, Stg. 6, 1200 Wien

Gesunde Stadt
DAS MAGAZIN DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG

  Krisen meistern:
  Gesund in Corona-Zeiten
Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
Jetzt Zeichen setzen:
  Abstand halten.
  Hände waschen.
  Maske tragen.
Halten wir die Maßnahmen ein
und geben Corona keine Chance.

                          Bleib informiert: wien.gv.at/coronavirus
                           @ wien.at       @ stadtwien     @ Stadt_Wien
Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
LIEBE LESERIN,
LIEBER LESER!

U
      nser Leben, wie wir es kennen,
      stand still – über Wochen und
      Monate: der Großteil der Ge-
schäfte geschlossen, Büros verwaist,
die Straßen dieser wunderschönen
Stadt, in der das Leben normalerweise                                                                                                                Mit der „Bewegten Apotheke“
pulsiert, menschenleer. Wir sollten zu                                                                                                               fit bleiben. Seite 14
Hause bleiben, niemanden treffen
und Abstand halten. Das öffentliche
Leben kam zum Erliegen. Was zuerst
wie ein schlechter Hollywood-Film
anmutete, wurde für kurze Zeit Alltag.
Ein „neuer“ Alltag, in dem uns
Schlagworte wie Lockdown, Baby­
elefant und Maskenpflicht mittler-                                                                              INHALT
weile allzu vertraut und fast schon
selbstverständlich geworden sind.

Die Corona-Krise hat auch die
                                                                                                                04   Kurz notiert
                                                                                                                     Grippeimpfung, neue
Gesundheitsförderung vor noch                                                                                        Hotline für Eltern und          Das „neue Normal“: Abstand halten, Maske tragen
nie da gewesene Herausforderungen                                                                                    Corona-Teststraßen              Seite 6
gestellt. Projekte und Aktivitäten,
die auf den direkten Kontakt mit den
Menschen ausgerichtet sind, konnten                                                                             06   Ein Virus verändert die Welt
plötzlich nicht mehr wie geplant
umgesetzt werden.
                                                                                                                     Wie wir die Krise meistern,
                                                                                                                     ist höchst individuell.
                                                                                                                                                     16     Gesundheit & Arbeit
                                                                                                                                                            Wie können MitarbeiterInnen
                                                                                                                                                            in einer Krise effektiv
Wie Gesundheitsförderung unter                                                                                                                              unterstützt werden?
diesen Umständen trotzdem wirkt
und dass sie so wichtig ist, wie selten
                                                                                                                09   Umfrage
                                                                                                                     Wie ist Ihre Strategie im
zuvor, zeigen wir Ihnen in diesem
Magazin anhand ausgewählter
                                                                                                                     Umgang mit der Corona-Krise?    18     Zusammenhalten
                                                                                                                                                            Die Krise hat gezeigt, wie
Beispiele. Denn in den letzten Wochen                                                                                                                       wichtig es ist, gut aufeinander
und Monaten ist in Wien dazu viel
passiert. Es wurden neue Strategien
                                                                                                                10   Gewalt in der Familie
                                                                                                                     Hinschauen statt wegschauen
                                                                                                                                                            zu schauen.

entwickelt und ungewöhnliche Wege
beschritten.                                                                                                                                         19     Service

Viel Freude beim Lesen und bleiben
                                                                                                                11   Herausforderung
                                                                                                                     Sprachbarriere
                                                                                                                                                            Links, Tipps & Angebote

Sie gesund!                                                                                                          Gerade zu Lockdown-Beginn
Für ein gesundes Leben in einer
gesunden Stadt.
                                                                                                                     war es wichtig, verständlich
                                                                                                                     zu informieren.
                                                                                                                                                     20     Aus den Bezirken
                                                                                                                                                            Radparcours, neue Parks und
                                          Fotos: WiG/Klaus Ranger, Bohmann/Bubu Dujmic, Bohmann/Andrew Rinkhy

                                                                                                                                                            Urban Gardening

                                                                                                                12   Teenager: Plötzlich allein
                                                                                                                     Für Kinder und Jugendliche
                                                                                                                     waren die fehlenden sozialen
                                                                                                                                                     22     Termine

                                                                                                                     Kontakte besonders belastend.
                 Dennis Beck,
                 Geschäftsführer                                                                                                                     23     Kolumne
                 Wiener Gesundheits-
                 förderung – WiG
                                                                                                                14   In Bewegung bleiben
                                                                                                                     Sport und Bewegung halten fit
                                                                                                                                                            Barbara Kaufmann: Auch den
                                                                                                                                                            heurigen Herbst genießen,
                                                                                                                     und gesund – nicht nur                 statt ihn zu fürchten
                                                                                                                     während Corona.

                                                                                                                                                                                       3
Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
Bürgermeister Michael Ludwig (l.)
                        und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker

Gratis-Grippeimpfung
schützt doppelt
GESUNDE STADT

G
      erade in Corona-Zeiten ist die Grippe­  der Stadt lebenden Menschen. Vor allem 3.000 Menschen pro Tag.. „Die Gratis-
      impfung wichtig. Bürgermeister           aber für jene, die einer der sogenannten Impfungen wird es auch in Krankenhäu-
      Michael Ludwig erklärt: „Wer geimpft    ­Risikogruppen angehören, also zum Bei- sern, Pensionistinnen- und Pensionisten-
ist, erkrankt nicht schwer an der Grippe –     spiel ältere Menschen.“ Sie werden in den und Pflegewohnhäusern oder Einrichtun-
 muss also nicht ins Spital. Dadurch bleiben   kommenden Tagen per Brief auf die Gratis-
die Ressourcen frei für andere                 Impfaktion aufmerksam gemacht. Ziel-
­Erkrankungen – vor allem für schwere         gruppe der Gratis-Impfaktion sind neben                 „Die Gratis-Impfungen wird es
Verläufe einer COVID-19-Infektion.“
­                                             Älteren auch Kinder sowie das Personal in                auch in Krankenhäusern, Pensi-
                                              den Gesundheitsberufen. Voraussetzung                    onistinnen- und Pensionisten-
                                               für die Gratis-Impfung ist eine Anmeldung               und Pflegewohnhäusern oder
„Lassen Sie sich gegen die Grippe impfen –     auf impfservice.wien oder über die Gesund-              Einrichtungen für behinderte
 es kostet nichts, ist mit nur geringem        heits-Hotline 1450. Sie ist in Zusammen­                Menschen geben.“
 Zeitaufwand verbunden und Sie schützen        arbeit mit Ärztekammer sowie Apotheker-                 Gesundheitsstadtrat
 damit sich selbst und Ihre Mitmenschen.“      kammer flächendeckend bei zahlreichen                   Peter Hacker
 Bürgermeister Michael Ludwig                  niedergelassenen ÄrztInnen in der ganzen
                                              Stadt möglich. Darüber hinaus hat die
                                              Stadt Wien extra sieben Impfzentren und gen für behinderte Menschen geben“, sagt
 Gut vorbereitet. Wien hat schon im heu- 37 Impfstraßen eingerichtet, verteilt über Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Alleine
 rigen Frühjahr 400.000 Impfdosen für die das gesamte Stadtgebiet. Impfen lassen bei den öffentlichen Impfstraßen und -stel-
 Grippeimpfung bestellt. Das sind drei Mal können sich WienerInnen auch in den Am- len können bis zu 3.000 Menschen pro Tag
 so viele wie in den letzten Jahren. Die Imp- bulatorien der Österreichischen Gesund- gegen Grippe geimpft werden. Die Aktion
 fung ist kostenlos. Bürgermeister Ludwig: heitskasse (ÖGK) und im Sanatorium Hera läuft bis Ende März kommenden Jahres.
„Die Gratis-Grippeimpfung gilt für alle in am Alsergrund.                                 Gesundheits-Hotline 1450, impfservice.wien
                                                                                                                                        •

          Corona-Hotline für Schuleltern                                                     Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky ist
                                                                                             es ein Anliegen, Eltern und MitarbeiterInnen
                                                                                             kompetent und rasch zu unterstützen.
          GESUNDE SCHULE

         U
                nter welchen Umständen muss len ein umfassendes Maßnahmenpaket
                mein Kind eine Maske tragen? geschnürt, damit der Schulalltag so si-
                Welche Maßnahmen werden ge- cher wie möglich ablaufen kann. Der
          troffen, wenn SchulkollegInnen positiv Dank gilt allen PädagogInnen und
          auf Corona getestet werden? Wie wirkt SchulwartInnen, die den Schulstart mit
          sich die von der Bundesregierung ein- großem Einsatz vorbereitet haben, da-
          gerichtete Corona-Ampel auf den mit alle unter guten Rahmenbedingun-
          Schulbetrieb aus? Diese und weitere gen arbeiten können“, sagt Bildungs-
          Fragen von SchülerInnen, LehrerInnen stadtrat Jürgen Czernohorszky.
          und Eltern werden über die Corona- Corona-Hotline 01/525 25-77109,
                                                                                         •
          Hotline der Bildungsdirektion Wien be- Mo–Fr, 7.30–15.30 Uhr,
          antwortet. „Die Stadt hat für die Schu- bildung-wien.gv.at

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Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
Gratis-Tests                                     Fit in den
                                                                           ausgeweitet                                      Herbst starten
                                                                            GESUNDE STADT                                   GESUNDER BEZIRK

                                                                                                                            S
                                                                                                                                   ich gemeinsam mit anderen an der

                                                                           D
                                                                                ie zwei Coronavirus-Teststraßen                    frischen Luft bewegen und etwas
                                                                                ermöglichen einen unkomplizier-                    für das eigene Wohlbefinden tun –
                                                                                ten und kostenlosen Virus-Check.             und zwar unter Anleitung und kosten-
                                                                                                                             los: Das bietet noch bis 23. Oktober das
                                                                           Ernst-Happel-Stadion. Ursprünglich               Bewegungsangebot der Wiener Gesund-
                                                                           für ReiserückkehrerInnen eingerichtet,            heitsförderung in mehreren Parks.
                                                                           wurde das Angebot verlängert und auf             ­Unter dem Motto „Gesundheit erleben –
                                                                           UrlauberInnen aus Nicht-Risikoländern            einfach mitmachen“ stehen in neun Be-
                                                                           und jene, die zumindest eine viertägige           zirken zwei Mal wöchentlich erfahrene
                                                                           Österreichreise machten, erweitert.              TrainerInnen des ASKÖ WAT Wien mit
                                                                           Auch Tests für symptomfreie Kontakt-             Rat und Tat zur Seite.
                                                                           personen können (mit Pkw) gemacht
                                                                           werden. Diese Möglichkeit muss vorab             Mit Abstand. Das Angebot lief im
                                                                           bei 1450 vereinbart werden. Außerdem             Sommer in 18 Bezirken und wird noch
                                                                           gibt es eine eigene Fahrspur für leicht          im 3., 4., 7., 9., 11., 14., 17., 20. und 23. Be-
                                                                           symptomatische Personen.                         zirk fortgeführt. Die Trainings finden
                                                                                                                            bei jedem Wetter statt. Anmeldung ist
                                                                           Teststraße Floridsdorf. Der Schwer-              nicht erforderlich. Bei der Durchfüh-
                                                                           punkt der zweiten Teststraße liegt auf           rung der Trainings wird darauf geachtet,
                                                                           Personen mit Symptomen, Abwicklung               die geltenden Hygiene- und Abstands-
                                                                           über die Gesundheitshotline 1450.
                                                                           coronavirus.wien.gv.at
                                                                                                                  •         regelungen einzuhalten.
                                                                                                                            wig.or.at
                                                                                                                                                                          •

                                                                           Gurgeltest-Erfinderin geehrt                                                                         Jugend &
                                                                           GESUNDE STADT                                                                                        Gesundheit

                                                                           D
                                                                                 ie Forscherin und Leiterin des In­    nahme mit Wattestäbchen aus Rachen                       GESUNDE STADT
                                                                                 stituts für Labordiagnostik in der    und Nase der Testpersonen. Die Vor-

                                                                                                                                                                                D
                                                                                 Klinik Favoriten, Manuela Födin-      teile: Diese Methode kann auch von                              ie Jugendgesundheitskonferenzen
                                                                           ger, wurde mit einer Ehrenmedaille und      nicht-medizinischem Personal durch-                             gehen online: Was denken Jugend-
                                                                           der Urkunde „Dank und Anerkennung           geführt werden. Zudem ist sie für Er-                           liche über ihre Gesundheit?
                                                                           für Verdienste um die Stadt Wien“ aus-      wachsene sowie Kinder ab sechs Jahren                    ­Welche Themen beschäftigen sie? Und
                                                                           gezeichnet. Die Medizinerin war feder-      geeignet und angenehmer für die Pro-                       was tut ihnen gut? Antworten geben
                                                                           führend an der Entwicklung des „Co-         bandInnen. Die Gurgeltest-Methode ist                     ­Jugendliche im Rahmen der Jugend­
                                                                           rona-Gurgeltests“ am Biocenter Vienna       erstmals bei der Drive-in- und Walk-in-                   gesundheitskonferenzen der Wiener
                                                                           beteiligt. Dieser ersetzt die Proben-Ent-   Teststraße beim Prater im Einsatz.          •              Gesundheitsförderung – und das nun
Fotos: PID/Christian Jobst (2), David Bohmann, PID/Votava, ASKÖ WAT Wien

                                                                                                                                                                                  auch virtuell.

                                                                                                                                                                                Termine im Oktober. Vor dem Hin-
                                                                                                                                                                                 tergrund der Corona-Krise wurden be-
                                                                                                                                                                                 reits zwei der vier geplanten Jugend­
                                                                                                                                                                                gesundheitskonferenzen           online
                                                                                                                                                                                 abgehalten. In Alsergrund und Florids-
                                                                                                                                                                                dorf wurde aus einem Konferenztag
                                                                                                                                                                                eine ganze Woche im Zeichen der
                                                                                                                                                                                ­Gesundheit. Die nächsten virtuellen
                                                                                                                                                                                 Konferenztermine finden von 12. bis
                                                                                                                                                                                16. Oktober für die Landstraße und von
                                                                                                                                                                                19. bis 23. Oktober für Wieden statt.
                                                                                                                                                                                facebook.com/
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                                                                              Bürgermeister Michael Ludwig
                                                                                                                                                                                jugendgesundheitskonferenz
                                                                              ehrte die Erfinderin des Corona-
                                                                              Gurgeltests Manuela Födinger.
Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
Mund-Nasen-
  Schutz war
   zu Beginn
 ungewohnt –
  gehört aber
  mittlerweile
zum Stadtbild.

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Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
SCHWERPUNKTTHEMA: GESUND IN CORONA-ZEITEN

                                              Wie eine Krise
                                              die Welt verändert
                                              DIE CORONA-PANDEMIE IST MEHR ALS EINE KURZFRISTIGE KATASTROPHE. DAS
                                              ­V IRUS HAT EINE KRISE AUSGELÖST, DIE UNSER PERSÖNLICHES, WIRTSCHAFTLICHES
                                              UND SOZIALES LEBEN NOCH ÜBER JAHRE BEGLEITEN WIRD.                                        Christine Oberdorfer

                                                      A
                                                                     m 31. Dezember 2019 zum Tod führen, aber auch völlig ohne              Kontakt-Nachverfolgung und der um-
                                                                     wurde die Weltgesund- Symptome bleiben. Die gesundheitli-              fassenden Teststrategie sind wir für
                                                                     heitsorganisation über chen Nebenfolgen treffen aber fast alle         den Herbst gut aufgestellt.“ Trotzdem
                                                                     Fälle von Lungenentzün- ÖsterreicherInnen. Das reicht von              müsse und werde man in der Stadt
                                                                     dung mit unbekannter Übergewicht durch mangelnde Bewe-                 Wien darauf achten, dass es allen Men-
                                                                     Ursache in der chinesi- gung über aufgeschobene ärztliche              schen – mit oder ohne COVID-19-Infek-
                                                      chen Stadt Wuhan informiert. Am Routineuntersuchungen bis hin zur                     tion – gut geht. „In unseren Einrich-
                                                      7. Jänner wurde das neuartige Corona- psychosozialen Belastung durch Exis-            tungen für Seniorinnen und Senioren
                                                      virus identifiziert, am 11. März wurde tenzängste oder Vereinsamung. Ge-              wurde das Programm wieder hochge-
                                                      der Ausbruch offiziell zur Pandemie                                                   fahren. In den Schulen und Kindergär-
                                                      erklärt. Die Erkrankung COVID-19                        „Mit einer klaren Strategie   ten versuchen wir, das Umfeld so nor-
                                                      steht damit in einer Reihe mit der Pest                 konnten wir Wien gut durch    mal wie möglich zu gestalten. Und es
                                                      im 14. Jahrhundert, der Spanischen                      die Pandemie führen.          gibt wieder verstärkt gesundheitsför-
                                                      Grippe (1918–1920), HIV seit den                        Sicherheit und Gesundheit     dernde Angebote und Aktivitäten –
                                                      1980er-Jahren oder der Schweine-                        stehen für uns natürlich an   dort wo es sinnvoll möglich und sicher
                                                      grippe (2009 und 2010). Weltweit wur-                   erster Stelle.“               umsetzbar ist“, so Hacker.
                                                      den bisher mehr als 33 Millionen                        Peter Hacker,
                                                      COVID-19-Fälle gemeldet, in Öster-                      Gesundheitsstadtrat           Soziale Krise. Die Sorge um den Ar-
                                                      reich sind es mit Ende September rund                                                 beitsplatz, Kurzarbeit, der Balanceakt
                                                      43.500 Fälle. Umfassende Maßnahmen sundheitsstadtrat Peter Hacker: „Wir               zwischen Homeschooling und Home-
                                                      wie Absagen von Großveranstaltungen, waren schon im Jänner überzeugt,                 office, Zukunftsängste, Sorge um die
                                                      Schutz von Krankenhäusern und Seni- dass das Virus nicht an uns vorbeizie-            Gesundheit der Familie, fehlende sozi-
                                                      orInneneinrichtungen, Arbeiten im hen wird. Wir haben frühzeitig einen                ale Kontakte oder Gewalt in der Familie:
Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy, David Bohmann

                                                      Homeoffice, Abstandsregeln und ver- Krisenstab eingerichtet und begonnen,             Corona hat neben gesundheitlichen
                                                      stärkte Hygiene haben wohl eine stär- Schutzausrüstung zu kaufen.“ Für die            und wirtschaftlichen auch ganz persön-
                                                      kere Verbreitung verhindert.               kommenden Monate ist er zuversicht-        liche und soziale Folgen. Menschen mit
                                                                                                 lich: „Im europäischen Vergleich – und     geringem Einkommen sind von den so-
                                                      Gesundheitskrise. Die Folgen des vor allem im Vergleich mit anderen                   zialen Auswirkungen der Corona-Krise
                                                      Lockdowns sind aber umfassend – und Großstädten – zählt Wien zum Spit-                ganz besonders betroffen. Thomas Ka-
                                                      die Krise ist längst nicht vorbei. Die Er- zenfeld, was die Vermeidung von CO-        pitany, Leiter des Kriseninterventions-
                                                      krankung selbst lässt sich schwer fas- VID-19-Erkrankungen angeht. Und mit            zentrums und Mitglied des psychosozi-
                                                      sen – der Erreger SARS-CoV-2 kann unserem Modell der konsequenten                     alen Krisenstabs der Stadt Wien, sieht

                                              gesunde stadt – herbst 2020
                                                                                                                                                                             7
Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
in dieser schwierigen Phase eine stei- Überlastung. In Corona-Zeiten zum                 sehr eingeschränkt möglich, Besuche
             gende Anzahl an Menschen, die Hilfe Beispiel durch gleichzeitige Kinderbe-               im Spital nur unter Einhaltung hoher
             brauchen: „Zuerst war Schockstarre. treuung, Lernen und Arbeiten zu Hause.               Sicherheitsstandards. Schon Vierjäh-
             Seit Juni verzeichnen wir verstärkt An- Eine Krise kann unter anderem zu Burn-           rige wissen, dass sie Abstand halten sol-
             rufe. Die p­ ersönliche Krise kommt et- out, Gewalt, Depressionen und Suizid-            len. „Was das bei unseren Kindern aus-
             was zeitverzögert bei den Menschen an gedanken führen. Wie Menschen versu-               löst, wird noch zu untersuchen sein.
            – das kennen wir schon von der Wirt- chen, mit einer Krisensituation                     Wir Erwachsenen kennen das Leben
                                                         umzugehen, ist sehr individuell. Vielen     ohne Corona – aber hier wächst eine
                                                         helfen Gespräche – mit Vertrauensper-       ­Generation heran, für die Corona ganz
„Krisen gehören zum Leben dazu – manchmal sind sie sonen oder auch ExpertInnen –, um                  normal ist. Sie erleben soziale Kontakte
 sogar notwendig. Wie man damit umgeht, kann man         wieder mit positiven Gefühlen nach           völlig anders. Corona hat einen Einfluss
 bis zu einem gewissen Grad selbst beeinflussen.“        vorne schauen zu können. Anderen hilft       auf unsere Beziehungen – das ist keine
 Thomas Kapitany,                                        körperliche Betätigung oder ein Hobby.       Frage“, sagt der Psychiater und Psycho-
 Leiter Kriseninterventionszentrum                      „Ich rate dazu, sich rechtzeitig Hilfe zu     therapeut Kapitany.
                                                         suchen. Das Sprichwort ,Geteiltes Leid
                                                         ist halbes Leid‘ hat seine Berechtigung“,   Gemeinsam schaffen wir das. Neben
             schaftskrise im Jahr 2009. Jetzt ist klar: so Kapitany. In Gesprächen ist es wich-      all den Schwierigkeiten hat sich aber
             Die Sache wird nicht so schnell vorbei- tig, das Problem nicht zu verharmlosen          auch gezeigt: Gemeinsam geht vieles
             gehen. Und das führt bei Menschen aus sowie Verzweiflung und Trauer zuzulas-            leichter. Junge Leute helfen älteren
             allen Gesellschaftsschichten und jeden sen. Eine Lösung zu finden, steht dabei          NachbarInnen bei den Einkäufen, Eltern
             Alters zu Sorgen und Ängsten.“ Mit nicht unbedingt an erster Stelle.                    unterstützen sich gegenseitig bei der
             rund 3.500 Anrufen und 8.000 persönli-                                                  Kinderbetreuung, eingekauft wird weni-
             chen Kontakten im Jahr hilft das Krisen- Neuer Alltag. An den Mund-Nasen-               ger, aber bewusster, Werte wie Gesund-
             interventionszentrum dabei, Krisen zu Schutz im Stadtbild haben wir uns                 heit und Freundschaft zählen wieder
             bewältigen. Klar ist für den Experten: schon gewöhnt. Auch daran, uns nicht             mehr. Menschen in Gesundheitsberufen
            „Wie schwer die Krise bei einem Men- mehr zur Begrüßung die Hand zu rei-                 oder MitarbeiterInnen im Lebensmittel-
             schen ausfällt, hat mit dem Problem, chen oder ein Bussi auf die Wange zu ge-           handel bekommen die Wertschätzung,
             aber auch mit den persönlichen Um- ben. Termine finden per Telefonkonfe-                die sie verdienen. Kapitany: „Es gilt jetzt,
             ständen zu tun.“ Der Auslöser kann renz statt, Homeoffice ist plötzlich ganz            den Mittelweg zwischen Panik und Vor-
             eine Trennung sein, der Verlust des Ar- normal. Corona hat das Leben nachhal-
             beitsplatzes – oder aber eine dauerhafte tig verändert. Veranstaltungen sind nur
                                                                                                     sicht zu finden.“
                                                                                                     kriseninterventionszentrum.at
                                                                                                                                              •
                                                                                                                   INTERVIEW
                                                                                                                   Thomas Kapitany, Leiter
                                                                                                                   Kriseninterventionszentrum

                                                                                                     Wie lässt sich eine psychische Krise
                                                                                                     charakterisieren?
                                                                                                     Gefühle von Angst, Ärger, Aggression
                                                                                                     und Trauer sind möglich. Äußere Be-
                                                                                                     lastungen überfordern meine Mög-
                                                                                                     lichkeiten. Ich kann mich schlecht
                                                                                                     konzentrieren, schlafe schlecht, fühle
                                                                                                     mich hilflos und ziehe mich zurück.
                                                                                                                                                    Fotos: Getty Images, Kriseninterventionszentrum, Katrin Bruder (5)

                        xxxx
                        xxx                                                                          Kann man sich wappnen?
                        xxx                                                                          Man kann die persönlichen Ressour-
                                                                                                     cen stärken. Die Basis ist ein gesunder
                                                                                                     Lebensstil mit genug Bewegung.
                                                                                                     Dann ist es wichtig, Kontakte zu pfle-
                                                                                                     gen. Sie helfen, Krisen schon früh
                                                               Wer seine sozialen Kontakte           abzufedern. Wir brauchen Menschen,
                                                             pflegt, ist auch in Krisen nicht        mit denen wir Gutes und Schlechtes
                                                                      auf sich allein gestellt.      teilen ­können. Eine Krise kann auch
                                                                                                     wichtig sein und eine nötige Verände-
                                                                                                     rung ­bewirken. Wir können gestärkt
                                                                                                     daraus hervor­gehen.

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Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
SCHWERPUNKTTHEMA: GESUND IN CORONA-ZEITEN

                                                                          Wie ist Ihre Strategie
                                                                          im Umgang mit der
                                                                          Corona-Krise?
                                                                          UMFRAGE AUF DER MARIAHILFER STRASSE
                                                                          Marion Pruckner

Ich hab die Zeit vor allem mit meiner Familie verbracht,
Sport gemacht und mir Geräte zum Sporteln besorgt,
Yoga gelernt und mir für mein IT-Studium Program-
miersprachen angeeignet.
Mohamed Almashahdi, 29 Jahre

                                                                                           In der Öffentlichkeit hab ich versucht, immer die Maske und
                                                                                             Handschuhe zu tragen, und Desinfektionsmittel verwendet.
                                                                                        Die Zeit der Quarantäne hab ich zu Hause verbracht, viel Musik
                                                                                                  gehört, Serien geschaut und ein paar Bücher gelesen.
                                                                                                                            Jonathan Munganga, 18 Jahre

                             Ich bin Kinder- und Jugend-Psychiaterin
                                 und hab gearbeitet. Da es gleich viele
                                   Patientinnen und Patienten gab wie
                                ­unter „normalen“ Umständen und ich
                                    auch die „Lehrerin“ zu Hause war,
                                                  war es sehr stressig.
                                     Magdalena Iwanowytsch, 45 Jahre

                                                                                                Ich hab die Zeit im Lockdown im Ferienhaus verbracht,
                                                                                                    in den eigenen vier Wänden. Gelesen und getrödelt.
                                Ich pendle zwischen Wien und Berlin,
                                                                                               Versucht zu stricken – das war aber nicht so das Meine.
                                jedes Land handelt anders und hat
                                                                                               Im Garten hab ich viel Zeit verbracht, und der war noch
                                andere Regeln. Langeweile kam
                                                                                                                               nie so schön wie heuer!
                                keine auf. In der Zeit des Lockdowns
                                                                                                                                   Lore Ueisert, 77 Jahre
                                hab ich unter anderem über die Zeit
                                und das, was passiert, reflektiert.
                                Thomas Juranek, 56 Jahre
                                                                                                                                            9
Gesunde Stadt - ACHTSAMER 8.
Geht es Ihnen gut?
                                   Zivilcourage ist bei Gewalt in
                                   Familien besonders gefragt.

Gewaltspirale
durchbrechen
                   SCHWERPUNKTTHEMA: GESUND IN CORONA-ZEITEN

      CORONA HAT VERMEHRT ZU HÄUSLICHER GEWALT AN FRAUEN UND KINDERN
      GEFÜHRT. ZIVILCOURAGE IST JETZT MEHR GEFRAGT DENN JE.                                             Ulrike Krasa

      E
                 s hat sich bestätigt, womit        lust des Jobs sowie eingeschränkte                      „Rufen Sie beim
                 Gewaltschutzzentren und           s­ oziale Kontakte können die Situation                  24-Stunden Frauennotruf an,
                 Frauenhäuser gerechnet hat-        verschärfen. „­Angst oder Depressionen                  wenn Sie Gewalt in der
                 ten: „Zu Beginn des Lock-        erhöhen die Gefahr, gewalttätig zu wer-                   Nachbarschaft bemerken!“
                 downs wurde die Frauen-          den, noch zusätzlich“, vor allem „wenn                    Martina K. Steiner,
                 helpline stärker als sonst       es an Konfliktkultur schon vorher                         Stellvertretende Leiterin
      kontaktiert und zu unterschiedlichen          fehlt“, sagt Rösslhumer und rät, „recht-                24-Stunden Frauennotruf
      Themen um Rat gefragt“, so Maria              zeitig vor einer Eskalation einen Koffer                der Stadt Wien
      Rösslhumer vom Verein Autonome                bei Nachbarinnen oder Nachbarn zu
      ­Österreichische Frauenhäuser und Pro-      deponieren, um für den Ernstfall ge-
      jektleiterin von „StoP – Stadtteile ohne      wappnet zu sein. Jede Frau, die unter
      Partnergewalt“. Das Projekt setzt sich        Gewalt leidet, sollte sich trauen, bei Hinschauen und zuhören. Über
      für gute Nachbarschaft und ein achtsa-      ­einer Help­line anzurufen. Am besten, Ängste und Empfindungen zum Bei-
      mes Miteinander sowie gegen häusli-           wenn der Mann nicht zu Hause ist.“        spiel in der Familie oder mit FreundIn-
                                                                                                                                           Fotos: Getty Images (2), Ferdinand Germadnik, PID/Martin Votava, FEM, Privat

      che Gewalt ein und wird von der WiG                                                     nen zu sprechen, kann schon helfen.
       und vom FGÖ gefördert. Besonders             Eskalation in Krisen. „Belastungen Auch NachbarInnen können viel be-
      Familien mit finanziellen Sorgen und          nehmen in der Krise zu, da Ablenkung wirken. Hört man P       ­ oltern oder Schreie,
      in beengter Wohnsituation sind stärker        und Ausweichmöglichkeiten fehlen“, geht es in erster Linie darum, die Ge-
      von Gewalt betroffen. Kurzarbeit, Ver-        weiß auch Martina K. Steiner vom waltspirale zu durchbrechen: anklop-
                                                  24-Stunden Frauennotruf der Stadt fen, um Zucker fragen oder ob alles in
                   „Corona hat die Situation      Wien. „Wenn Sie Unterstützung brau- Ordnung ist. Oder man hängt ein Pla-
                   vor allem bei Familien mit      chen, rufen Sie beim Frauennotruf an. kat im Stiegenhaus auf, auf dem hilf-
                   beengten Wohnsituationen
                   extrem verschärft.“
                                                    Sollte die Lage eskalieren, rufen Sie die reiche Kontakte stehen.
                                                    Polizei“, so Martina K. Steiner. Wäh- 24-Stunden Frauennotruf:
                                                                                                                                     •
                   Maria Rösslhumer,                rend der Corona-Zeit wurde beim Telefon 01/71 71 9,
                   Geschäftsführerin des          24-Stunden Frauennotruf der Stadt frauennotruf.wien.gv.at,
                   Vereins AÖF – Autonome         Wien aber nur eine geringe Erhöhung frauenhelpline.at,
                   Österreichische Frauenhäuser    der Anruferinnenzahl verzeichnet.          aoef.at

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Wie das Coronavirus aussieht, weiß
   mittlerweile jede/-r. Texte, die aktuelle
   Fallzahlen und Maßnahmen erklären,
   waren aber nicht immer für alle
   Menschen verständlich.

Herausforderung
Sprachbarriere
             SCHWERPUNKTTHEMA: GESUND IN CORONA-ZEITEN

KRISENHAFTE SITUATIONEN STELLEN MENSCHEN MIT ANDERER MUTTERSPRACHE
VOR GRAVIERENDE PROBLEME – SIE VERSTEHEN VIELES EINFACH NICHT.                                                Ulrike Krasa

Z
           u Beginn des Lockdowns raten auf dem Laufenden sein. Daher                              „Die Krise spielt sich psychisch
           herrschte bei vielen Men- tauschte man sich in der Community                            und körperlich ab.“
           schen mit schlechten aus und griff auf soziale Medien zurück.                           Predrag Plejvaljcic,
           Deutschkenntnissen Verun- Manipulierende, emotionale Falschin-                          Projektleiter „Naše Zdravlje –
           sicherung, da sie viele Infos formationen schürten jedoch die                           Unsere Gesundheit“,
           nicht verstanden. „Dabei Verunsicherung. „Dies zeigt die Wich-                          Männergesundheitszentrum MEN
spielt auch der Lebenshintergrund eine tigkeit von leicht zugänglichen, hoch-
Rolle: Wer bereits traumatisierende wertigen und verständ­lichen Informati-            E-Mail, damit sich Betroffene aufgrund
Situationen durchlebt hat, erlebt onen“, ist Gundacker überzeugt. In
­                                                                                     der sprachlichen Barrieren nicht hilflos
                                          ­unsicheren Zeiten sei der Zugang zu         fühlten. „Man hat die Bedeutung der
                                         ­seriösen Infos ein stabili­sierender Fak-   ­sozialen Inklusion stark gespürt“, so
              „Es macht Sinn und gibt     tor und könne Ängsten entgegenwir-           Projektleiter Predrag Plejvaljcic. Gerade
              Sicherheit, gut Bescheid    ken. „Es hilft auch, eher unangenehme        bei Menschen aus Ex-Jugoslawien, die
              zu wissen.“                 Maßnahmen mitzutragen, wenn das              schwierige Zeiten mit Kriegsereignis-
              Gabi Gundacker,            Verständnis für sie vorhanden ist“, so        sen miterlebt hatten, wurden Erinne-
              Frauengesundheitszentrum    Gund­acker. GesundheitsexpertInnen           rungen wach. „Sicherheit, Beruhigung
              FEM, Klinik Floridsdorf    des Instituts für Frauen- und Männer­         und Selbstwirksamkeit geben Hoff-
                                         gesundheit beraten in den Sprachen            nung und fördern Verbundenheit. Da-
Re-Traumatisierungen oder hat ein hö- Türkisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch,           bei waren unsere Onlineangebote und
heres Angstniveau“, so Gabi Gundacker Polnisch, Arabisch, Farsi und Somali.            später unsere Angebote wie Tanz-Work-
vom Frauengesundheitszentrum FEM.                                                      shops und Yoga sowie die Bereitschaft
                                          Gemeinsam stark. Das Projekt „Naše           zur gegenseitigen Unterstützung sehr
Bedürfnis nach Infos. Alle Menschen Zdravlje – Unsere Gesundheit“ des Män-
wollten über neue Erkenntnisse, nergesundheitszentrums MEN vermit-
                                                                                       nützlich“, ist Pljevaljcic überzeugt.
                                                                                      fem.at, men-center.at/arbeitsbereiche/
                                                                                                                               •
Schutzmaßnahmen und Erkrankungs- telte Sicherheit per Telefon, Handy und              nase-zdravlje

gesunde stadt – herbst 2020
                                                                                                                                   11
SCHWERPUNKTTHEMA: GESUND IN CORONA-ZEITEN

Die Jungen
wieder erreichen
     DER LOCKDOWN HAT DEN ALLTAG VIELER KINDER
     UND JUGENDLICHER DRASTISCH VERÄNDERT.
     ANGEBOTE WIE DIE „WERT VOLL-HOTLINE“ UND
     EIGENE APPS HABEN ES LEICHTER GEMACHT,
     KONTAKT ZU DEN JUNGEN ZU HALTEN.                          Stephanie Tobeitz

     M
                   arie ist zwölf Jahre alt. Süd zu suchen. Diese wurde coronabe-
                   Anfangs fand sie den Co- dingt von April bis Juni ins Leben geru-
                   rona-Lockdown noch fen. „Das Virus hat unser ganzes Leben
                   ganz lustig. Keine Schule, ordentlich auf den Kopf gestellt. Nichts
                   kein so frühes Aufste- war mehr so, wie wir es gewohnt waren.
                   hen morgens und lange Unsere Mädchen-Workshops, in denen
     Telefonate mit FreundInnen. Doch Themen wie Sexualität und Medien-
     dann hat sich der nicht ganz so nor- kompetenz altersgerecht behandelt
     male Alltag auf das Gemüt der Familie werden, konnten nicht mehr stattfin-
     geschlagen. Lernen stand weiterhin auf den. Mit unserer Hotline haben wir ver-
     der Tagesordnung. Allerdings nicht im sucht, die Mädchen in dieser schwieri-        Jugendzentren, oder mit ihnen Freizei-
     Schulverband, sondern alleine bezie- gen Zeit weiterhin bestmöglich zu              taktivitäten unternehmen.“ So konn-
                                              unterstützen und damit auch etwas          ten beim gemeinsamen Fotografieren,
                  „Mit den Jugendlichen       den Druck aus dem Familienverband          Klettern oder gesunden Jausnen ganz
                  Kontakt zu halten, war eine zu nehmen“, erzählt Eva Trettler vom       nebenbei Dinge angesprochen werden,
                  Herausforderung.“           Frauengesundheitszentrum FEM Süd           die junge Mädchen von zwölf bis 18 Jah-
                  Eva Trettler, Psychologin   und Leiterin des Projekts. In den Ge-      ren berühren.
                  und Leiterin des Projekts   sprächen ging es nicht nur um Fragen
                  WERT VOLL                   und Antworten zum Coronavirus, son-        Erlebnisorientierte Aufgaben. Einen
                                              dern g
                                                   ­ enerell auch um Selbstwertstär-     ähnlichen Ansatz verfolgt die Applika-
                                              kung und das Erkennen der eigenen          tion „City Challenge: Mission Schutz-
     hungsweise über soziale Netzwerke. Stärken. Und letztlich um das Fördern            schirm“. Sie soll Jugendliche zwischen
     Langeweile hat sich eingestellt und die der körperlichen und psychischen Ge-
     eigenen vier Wände haben sich immer sundheit. Trettler: „Zwischen 2018 und                       „Mit unserer App versuchen
     enger angefühlt. Die Geschwister ha- 2019 haben wir im ­Rahmen des von der                       wir, die Jugend mit einem
     ben genervt, die zwischen Homeoffice WiG geförderten Projekts rund tausend                       für sie bekannten Medium
     und Brüdern hechelnde Mutter hat sie Mädchen begleiten können – bis April                        zu erreichen.“
     verschreckt, der persönliche Austausch über Workshops, danach per Telefon.                       Christa Edlmayr von
     zu ihren Großeltern gefehlt. Schließ- Den Kontakt aufrechtzuerhalten, war                        queraum und Gestalterin der
     lich hat Maries Mutter angeregt, Aus- eine Herausforderung. Langsam kön-                        „City Challenge: Mission
     tausch bei der WERT VOLL-Hotline nen wir jetzt wieder dorthin kommen,                            Schutzschirm“-App
     vom Frauengesundheitszentrum FEM wo sie ihre Freizeit verbringen, etwa in

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Alleine im Zimmer und doch in Kontakt:
                                                                                                                                                       Die Angebote in der Corona-Zeit ermöglichten Kindern
                                                                                                                                                          und Jugendlichen einen etwas anderen Austausch.

                                                                 zwölf und 19 Jahren motivieren, sich                  „Durch Corona haben wir         während des Lockdowns etwa die
                                                                 zu Hause und unterwegs mit der                        zur Hälfte der Jugendlichen     Hälfte der Zielgruppenkontakte ver­
                                                                ­eigenen Gesundheit zu beschäftigen.                   den Kontakt verloren. “          loren ging. Diese Kontakte wieder auf-
                                                               „Die erlebnisorientierten Aufgaben der                  Ilkim Erdost, Geschäfts­         zubauen, d­ aran arbeiten die Wiener
                                                                App sind ähnlich einer digitalen                       führerin des Vereins            Jugendzen­tren seit Sommer und haben
                                                                 Schnitzeljagd und befassen sich mit                   Wiener Jugendzentren             auch die Schließtage in dieser Zeit –
                                                                 den Themen Ernährung, Bewegung so-                                                     norma­lerweise sind die Zentren im Juli
                                                                 wie seelische und soziale Gesundheit,    Angebote im Internet. Auch die Wie-           und August geschlossen – auf ein
                                                                 altersgerecht und spielerisch aufbe­     ner Jugendzentren sind eine wichtige         ­Minimum ­reduziert. Zudem sind ver-
                                                                 reitet“, erzählt Michael Stadler-Vida,   Anlaufstelle für Jugendliche, wenn es        stärkt StreetworkerInnen im öffentli-
                                                                 Geschäftsführer der Forschungsein-
                                                                 ­                                        um Austausch geht. Während des Lock-         chen Raum unterwegs und Treffen in
Fotos: Getty Images, Günther Mik, Helena Wimmer, Astrid Knie

                                                                 richtung „queraum. kultur- und sozi-     downs fiel dieser weg – und steht der-       Kleingruppen wieder möglich, „die
                                                                 alforschung“, die im Rahmen des          zeit nur unter Einschränkungen wieder        sehr gut angenommen werden“. Erdost:
                                                                 Programms „Gesunde Bezirke“ von
                                                                 ­                                        zur Verfügung. „Damit wir den Kontakt       „Ob gemeinsam kochen oder Info-Work-
                                                                 der WiG mit der Umsetzung der City       zu den Jugendlichen nicht verlieren, ha-     shops – wir möchten den Alltag der Ju-
                                                                 Challenges beauftragt wurde. „Unser      ben wir viele Angebote – von der Bera-       gend mitgestalten sowie ein Sprachrohr
                                                                Ansatz war, die Jugend über ein ihnen     tung bis zu Spielen – ins Internet verla-    sein, ihnen für Ideen Raum bieten und
                                                                 bekanntes Medium zu erreichen. Sozu-     gert“, sagt Ilkim Erdost. „Dennoch: In       Brücken zu anderen Organisationen
                                                                 sagen niederschwellig direkt in ihr      den vergangenen Monaten haben wir            schlagen, die für junge Menschen und
                                                                Wohnzimmer zu kommen“, ergänzt
                                                                 Christa Edlmayr von queraum, die die
                                                                                                          viele Jugendliche nicht gut erreichen
                                                                                                          können.“ Konkret schätzt der Verein,
                                                                                                                                                       ihre Anliegen relevant sind.“
                                                                                                                                                      du-bist-wertvoll.at,
                                                                                                                                                                                              •
                                                                 Rätselrallye mitentwickelt hat.          der 40 Einrichtungen betreibt, dass         jugendzentren.at, wig.or.at

                                                               gesunde stadt – herbst 2020
                                                                                                                                                                                                   13
Bewegung als
Schutzschild
     FITNESS IST GERADE JETZT EIN DOPPELTER GEWINN: BEWEGUNG ERHÄLT DIE
     GUTE LAUNE, AUSDAUERTRAINING STÄRKT DAS IMMUNSYSTEM UND KANN BEI
     ERKRANKUNG DEN VERLAUF MILDERN.                          Sylvia Simanek

     N
                  icht nur, dass der Lock- für Public Health. „Das übersteigt die      kardiorespiratorische Fitness – egal in
                  down vielen aufs Gemüt Zahl der Todesfälle durch Corona um           welchem Alter – ein Risikofaktor für
                  gedrückt hat: Die meisten ein Viel­faches. Hier heißt es also ge-    einen schweren Krankheitsverlauf ist.

                                                                                                                                 Fotos: Bohmann/Bubu Dujmic, Magdalena Leutgöb, MedUni Wien/Matern, Getty Images (2), KWP/Sarah Bruckner
                  Menschen haben sich auch gensteuern.“ Dazu kommt: Eine per-          Eine Verbesserung der Ausdauer kann
                  weniger bewegt. Das Resul- manente Stresssituation schadet dem       bei neuen Wellen von Infektionskrank-
                  tat schlägt sich durch- Körper. Waren hoher Adrenalinausstoß         heiten die Mortalität und die Belastung
     schnittlich mit zwei Kilogramm plus und Blutzuckerspiegel, erhöhte Herz­          des Gesundheitssystems sowie die
     nieder, ergab eine Untersuchung von frequenz und gesteigerte Atmung               Hospitalisierungsrate reduzieren.
                                             wichtig, um in der Steinzeit vor wilden
        „Es muss nicht Sport sein.           Tieren zu flüchten, sind sie über einen   Aktiv in der „Bewegten Apotheke“.
        Wichtig ist der erste Schritt        längeren Zeitraum hinweg schädlich        Auch die TeilnehmerInnen der „Be-
        in Richtung Bewegung.“               und erhöhen zum Beispiel das Risiko       wegten Apotheke“ der Wiener Gesund-
        Christoph Wall,                      für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu       heitsförderung, die sich sonst wö-
        WiG-Gesundheitsreferent              klären ist außerdem, welcher gesund-      chentlich bei 15 Apotheken in zehn
                                             heitliche Schaden dadurch entstanden
                                             ist, dass viele Menschen während des                     „Der Corona-Schwimm­
     ForscherInnen an der MedUni Wien. Corona-Lockdowns lieber nicht ins                              reifen wird über Jahre
     Mehr Gewicht bedeutet auch eine hö- Krankenhaus gingen und Unter­                                ein Problem bleiben. Die
     here Sterberate: „Der Corona- suchungen und Operationen ausfielen.                               Gewichtszunahme führt in
     Schwimmreifen könnte in Österreich                                                               der Bevölkerung zu einer
     zu rund 4.000 Todesfällen mehr pro Ausdauer. Es gilt, die körperliche Aus-                       höheren Sterblichkeit.“
     Jahr führen“, sagt Thomas Dorner, Me- dauer und die muskuläre Kraft auf-          Thomas Dorner, Mediziner an der MedUni
     diziner an der MedUni Wien und Präsi- rechtzuerhalten. Noch dazu gibt es          Wien und Präsident der Österreichischen
     dent der Österreichischen Gesellschaft vermehrt Hinweise, dass eine niedrige      Gesellschaft für Public Health

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SCHWERPUNKTTHEMA: GESUND IN CORONA-ZEITEN

                                                                                        Während des Lockdowns galt: Bewegung
                                                                                        in den eigenen vier Wänden machen.

         Die Nordic-Walking-Treffen
          der „Bewegten Apotheke“
            können unter Einhaltung
                                             Aktiv im Pensionistenklub:
          des Sicherheitsabstandes
                                             Yoga im Park steht wieder
                 wieder stattfinden.
                                             auf dem Programm.

           „Partizipation ist sinnstiftend, nützt unternehmen.“ Während des Lock­ genwirken, um Depressionen und
           vorhandene Fähigkeiten und macht       downs haben die Klubs 18.000 Mitglie­ ­körperlichen Abbau zu verhindern.“
           Gleichaltrigen Mut.“                   der befragt, was ihnen am meisten
           Madlena Komitova, Leiterin der         fehle und welches Angebot sie im Chance. Wall sieht Corona als Chance,
           PensionistInnenklubs der Stadt Wien    Herbst gerne hätten. Vermisst wurden Bewusstsein zu schaffen. „Bewegung
                                                  die sozialen Kontakte und oft kam der hilft und wirkt bei ganz vielen Krank­
                                                  Wunsch nach Bewegungsangeboten in heiten äußerst positiv – nicht nur in
         Bezirken zum Nordic Walking trafen, der Gruppe. Komitova findet auch Par­ der Corona-Krise.“ Die Kunst sei,
         mussten einige Wochen pausieren. tizipation wichtig. So leitet etwa im Bewegung in den Alltag zu integrieren:
        „Wir haben viele Anfragen bekommen, Prater vor dem Walking eine Klub­be­ vom Stiegensteigen bis zur Gartenar­
         wann es wieder losgeht“, erzählt Chris­ sucherin die Aufwärmübungen. „Die beit. Die Klubs setzen auf Personalisie­
         toph Wall, Bewegungsexperte der WiG. Menschen können sich einbringen und rung und moderne Angebote. Seitdem
         Als das Projekt Ende Mai neu startete, fühlen sich gebraucht.“ Und es mache Klubbetreuer Serafin Yoga erklärte und
         kamen wieder bis zu 20 TeilnehmerIn­ Mut, wenn Gleichaltrige anleiten.         vorzeigte, ist Yoga im Park der Renner.
         nen pro Gruppe. „Es geht hier nicht                                            Seit Oktober gibt es auch Salsa auf dem
         vordergründig um Sport“, so Wall. In Kontakt bleiben. Der Gruppen-­ Mexikoplatz. Die KlubbetreuerInnen
        „Wir bieten sozialen Austausch in Kom­ Effekt fiel während des Lockdowns wurden im Rahmen der WiG-Förde­
         bination mit Bewegung. Das Wich­ weg. Die Wohnzimmer-Fitnessübun­ rung „Gesunder Klub reloaded“ ge­
         tigste ist der erste Schritt in Richtung gen auf der WiG-Homepage sollten schult. Das Bewusstsein, dass ein star­
         Aktivität.“ Der Erfolg der „Bewegten hier Abhilfe schaffen. Und auch die kes Immunsystem bei einer Pandemie
         Apotheke“ ist so groß, dass das Projekt Sportverbände stellten Online-Ange­ überlebenswichtig sein könnte, sei ge­
         momentan auf weitere Apotheken in bote auf die Beine. Die Klubs betrieben stiegen, vermutet Komitova. „Die Men­
         ganz Wien ausgeweitet wird.              parallel zu ihrem Online-Programm schen streben stärker ein gesundes
                                                  mit Gymnastik, Cha-Cha-Cha und Leben an. Es geht darum, die gesunden
         Fitness im Klub. Madlena Komitova, ­vielem mehr auch eine Hotline, um bei Lebensjahre zu vermehren.“
         Leiterin der PensionistInnenklubs der PC- und Internet-Problemen zu unter­ wig.or.at,
                                                                                                                               •
         Stadt Wien, sagt: „Es ist für die meis­ stützen. „Einsamkeit macht krank“, oeph.at,
         ten freudvoller, etwas in der Gruppe zu warnt Komitova. „Wir müssen dage­ pensionistenklubs.at

gesunde stadt – herbst 2020
                                                                                                                        15
SCHWERPUNKTTHEMA GESUND IN CORONA-ZEITEN

Arbeit in Zeiten
der Pandemie
     WIE KÖNNEN MENSCHEN, DIE FÜR UNSERE GESUNDHEIT
     ARBEITEN, TROTZ HOHER BELASTUNG DURCH CORONA
     UND SEINE FOLGEN SELBST FIT BLEIBEN?                           Sylvia Simanek

     W
                        ährend viele Men- beitsmedizinerInnen berieten zur per-         Begleitende Online-Angebote und -Be-
                        schen während der sönlichen Schutzausrüstung. Das Per-          ratungen sowie Online-Konferenzen
                        Corona-Krise auf so- sonal erhielt per Newsletter Infos rund    seien eine interessante, aber nur ergän-
                        ziale Distanz setzen, um C­ orona und die neue Arbeitsreali-    zende Möglichkeit. „Menschen ­müssen
                        ist das für die Mit­ tät. PsychologInnen führten online         auch persönlich miteinander sprechen
                        arbeiterInnen im und per Telefon Entlastungsgespräche.          und umgehen.“
     Gesundheitswesen nicht möglich. Sie „Hier zählen Kompetenz und Zuverläs-
     sind Tag für Tag im Einsatz, um die sigkeit“, so Crevenna. „Unser Team             Corona-Angebote. Diese Rückmel-
     PatientInnen zu versorgen und vor war die ganze Zeit für alle Mitarbeite-          dung bekam auch Heinz Novosad,
     dem Virus zu schützen – im Bewusst- rinnen und Mitarbeiter da und hat bei          WiG-Gesundheitsreferent, oft im Rah-
     sein der ständigen Gefahr, sich mit Fragen Sicherheit gegeben.“ Online-            men des WiG-Projekts „Gesundheits-
     COVID-19 anzustecken. „Gerade in Zei- Sportkurse wie Rückenfit und Pilates         kompetenz und Gesprächsqualität“
     ten hoher Unsicherheit ist es wichtig, wurden von sehr vielen MitarbeiterIn-       (GuG), das er leitet. Mitten ins Projekt,
     dass Expertinnen und Experten für alle nen genutzt.                                das bis Ende März 2021 läuft, platzte
     Fragen zur Verfügung stehen“, betont                                               die Corona-Krise und es wurden spezi-
     Richard Crevenna, Leiter des Compe- Zielgruppengerecht. Auf virtuelle              elle Angebote für das Gesundheits­
                                                                                                                                    Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy, Christine Bauer, Privat, David Bohmann

     tence Center für Arbeitssicherheit und Angebote der betrieblichen Gesund-          personal in den Pilot-Einrichtungen
     Gesundheitserhaltung (CCAG) von heitsförderung setzte auch die Allge-              entwickelt. Viele MitarbeiterInnen
     AKH Wien und MedUni Wien. Zur Un- meine Unfallversicherungsanstalt,                empfanden die oft eingeschränkten
     terstützung der Bediensteten der Ge- etwa mit Yoga und Zumba per Video-            Möglichkeiten, Menschen persönlich
     sundheitseinrichtungen hat das CCAG konferenz, Pausenübungen via E-Mail            zu betreuen, als belastend. Etwa wenn
     das Angebotsportfolio ausgebaut. Ar- und Laufschuh-Beratung per Videote-           eine Bewohnerin im Pflegewohnhaus
                                              lefonie. „Wichtig ist, die Menschen mit   keinen Besuch von ihrem Enkerl be-
        „Von kleinen Glücksmomenten           ihren unterschiedlichen Herausforde-      kommen durfte und die alte Dame mit
        bis zum Online-Coaching:              rungen – Arbeit vor Ort unter Corona-     Abstand, Maske und ohne Berührun-
        Das Gesundheitspersonal               Bedingungen bis hin zu Homeoffice         gen betreut werden musste. Oder
        braucht konkrete Unterstützung.“      und Kinderversorgung – zielgerichtet      wenn PatientInnen nicht zu ihren Ter-
        Heinz Novosad,                        anzusprechen und individuelle Maß-        minen kommen konnten. „Unser Ziel
        WiG-Gesundheitsreferent               nahmen umzusetzen“, sagt Crevenna.        war, schnell umsetzbare Angebote zu

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INTERVIEW
                                                                                                  Peter Hacker,
                                                                                                  Gesundheits- und
                                                                                                  Sozialstadtrat

                                                                                   Was wurde für die Sicherheit der
                                                                                   Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                                    im Gesundheitswesen getan?
                                                                                   Die Gesundheit des medizinischen
                                                                                   Personals liegt mir besonders am
                                                                                   ­Herzen. Selbstschutz ist hier oberstes
                                                                                   Gebot. Die strikten Sicherheitsrege-
                                                                                    lungen – von Besuchsverboten bis
                                                                                    zu strengen Zutrittskontrollen und
                                                                                   Gesundheitschecks beim Betreten der
                                                                                   Wiener Spitäler – dienten auch dem
                                                                                   Schutz der Mitarbeiterinnen und Mit-
                                                                                    arbeiter. Gerade in diesem herausfor-
                                                                                   dernden Jahr der COVID-19-Pandemie
                                                                                    haben die Wiener Gesundheitsein-
                                                                                    richtungen gezeigt, was sie können.
                                                                                   Wien ist die Millionenstadt mit der
                                                                                   geringsten Zahl an Corona-Fällen.
                                                                                   Dieser Erfolg wäre ohne den tagtägli-
 entwickeln, um die Gesundheit des          geräten in Aktiv-Parks stellen Ange-   chen Einsatz der vielen Mitarbeiterin-
 Per­sonals zu erhalten und zu stärken“,    bote auf dem Heimweg dar. Für einen     nen und Mitarbeiter nicht möglich
­erklärt Novosad.                           schnellen Überblick wurde eine Über-   gewesen.
                                            sicht gesundheitsfördernder Angebote
                                            erstellt – von Hotlines bis hin zu      Wie hat sich COVID-19 auf die
             „Es ist wichtig, dass          Online-Services zur Unterstützung
                                            ­                                      ­Arbeitsbelastung ausgewirkt?
             Expertinnen und Experten       von seelischer Gesundheit, gesunder     Man darf neben der körperlichen
             bei aufkommenden Fragen        Ernährung sowie Fitness.                nicht die große psychische Belastung
             Sicherheit geben.“                                                     übersehen und muss gerade jetzt
             Richard Crevenna,           Kommunikation. Ein Online-Coa-            Ängste, Depressionen und Burn-out-
             Leiter des Competence Centerching über „Kommunikation im Wan-          Symptome ernst nehmen und diesen
             für Arbeitssicherheit und   del“ wird kleine Teams hinsichtlich        vorbeugen. Deshalb sind nicht nur
             Gesundheitserhaltung        der veränderten Kommunikations-            Maßnahmen wie die optimale Schutz-
                                         und Begegnungsformate unterstüt-           ausrüstung und eine gute interne
 Wechselwirkung. „Die Angebote wir- zen. „Sie geben ihr Know-how intern             Informationskultur wichtig, sondern
 ken doppelt“, erklärt Novosad. „Wenn weiter, sodass viele davon profitie-          auch psychologische Hilfestellung,
 es dem Personal besser geht, wirkt sich ren“, erklärt Novosad. Geplant ist         um die Psychohygiene zu ­erhalten.
 das positiv auf die betreuten Menschen auch, in Piloteinrichtungen Webi-
 aus.“ So wurden etwa „Glücksmo- nare für Führungskräfte anzubieten,               Für das Gesundheitswesen gibt es
 mente“ in Form fröhlicher Postkarten um eine Informationsflut an Mitar-           wohl nicht so bald eine Rückkehr
 mit aufmunternden Sprüchen ge- beiterInnen zu vermeiden und opti-                 zur alten Normalität …
 druckt. Zum Beispiel animiert ein male Kommunikation in Krisenzeiten              Die nächste Herausforderung erwar-
 Mohnblumenfeld und die Frage zu lernen. Denn wenn alle Beteiligten                tet uns im Herbst und Winter, wenn
„Heute schon eine Ruhe-Insel gefun- krisen­adäquat handeln, ist es leichter,       Coronavirus und Influenza mit ähnli-
 den?“ dazu innezuhalten. Bewegungs- nicht nur die Corona-Krise, sondern           chen Symp­tomen gleichzeitig
 möglichkeiten im öffentlichen Raum alle schwierigen Situationen, zu de-           auftreten werden. Die Stadt unter-
 in der Nähe von Piloteinrichtungen, nen es immer kommen kann, gesund              nimmt alles, um die Pandemie weiter
 etwa Ismakogie im Arenbergpark, so- und munter zu meistern.
 wie das betreute Trainieren an Fitness- wig.or.at, akhwien.at
                                                                              •    ohne Engpässe im Wiener Gesund-
                                                                                   heitssystem zu bewältigen.

gesunde stadt – herbst 2020
                                                                                                                      17
SCHWERPUNKTTHEMA: GESUND IN CORONA-ZEITEN

  Gemeinsam
  durch die Krise
          DIE CORONA-KRISE KANN AUCH ISOLATION UND EINSAMKEIT BEDEUTEN.
          MEHRERE GRÄTZL-INITIATIVEN BRINGEN DIE MENSCHEN ZUSAMMEN.                                              Robert Penz

        L
                   iebe Nachbarinnen und Nach-                 „Wir bringen Menschen      ans Limit bringen, bieten sie Unter-
                    barn, wenn Sie Hilfe, einen                zusammen, die Hilfe        stützung durch Hausaufgaben-Buddys.
                    Einkauf oder ein nettes Ge-                benötigen, und solche, die
                   spräch benötigen, melden Sie                sich engagieren wollen.“   Zerstreuung. Wer Hilfe braucht, kann
                   sich doch bei uns!“ Diese                   Gert Dressel, Verein       in Wien aber auch die Nummer des
                   Worte waren zuletzt in zahl-               „Sorgenetz“ und Leiter der  Grätzl-Telefons wählen. Wer sich
          reichen Josefstädter Wohnhäusern zu                  Initiative „ACHTSAMER 8.“ ­engagieren möchte, kann sich dort
          lesen. COVID-19 und die Folgen sind                                             ebenso melden. Seit den Lockerungen
          für viele Menschen psychisch belas- „Wir machen sichtbar, was es an Hilfs- der COVID-Maßnahmen gibt es in eini-
          tend, vor allem für Ältere und Alleinle- angeboten gibt und was noch benötigt gen Bezirken bei Grätzl-Treffs zudem
          bende. Die Initiative „ACHTSAMER 8.“, wird, und bringen Menschen zusam- die Möglichkeit, Gleichgesinnte im
          die für den Aushang verantwortlich men, die Hilfe benötigen oder sich en- Freien zu treffen – auch sie gehen, wie
          zeichnet, pflegt die ­Sorgekultur. Mit gagieren wollen“, erklärt Historiker das Grätzl-Telefon, auf die WiG-Initia-
          Nachbarschaftshilfen, Mehrgeneratio- Gert Dressel. Er und Daniela Martos, tive „Gesunde Nachbarschaft“ zurück.
          nentreffen unter Einhaltung aller CO- beide vom Verein „Sorgenetz“, sind das
          VID-Regeln oder Brieffreundschaften Leitungsteam der Initiative. Für Eltern,                „Viele Menschen waren
          holt man Menschen aus der Isolation. die Homeoffice und Homeschooling                       erfreut, dass sie mit uns
                                                                                                        in den Parks persönlich
                                                                                                        Gespräche führen konnten.“
                                                                                                        Elisabeth Kausek,

                                                                                                                                      Fotos: Bohmann/Bubu Dujmic, Universität Wien/derknopfdrücker, Privat, Shutterstock, Getty Images (2)
                                                                                                        Leiterin des Nachbar-
                                                                                                        schaftszentrums in
                                                                                                        Rudolfsheim-Fünfhaus

                                                                                          „Viele sind glücklich, wenn sie nach der
                                                                                           langen Zeit, die sie fast ausschließlich
                                                                                           daheim verbracht haben, persönlich
                                                                                           Gespräche führen können“, berichtet
                                                                                           Elisabeth Kausek, Leiterin des Nach-
                                                                                           barschaftszentrums Rudolfsheim-
                                                                                           Fünfhaus. Nicht immer werden dabei
                                                                                           Probleme gewälzt. Humor ist eine
                                                                                           wunderbare Ablenkung und fast im-
                                                                                           mer mit von der Partie.
                                                                                          ACHTSAMER 8.: Telefon 0676/972 54 47,
                                                                                                                                  •
                                                                                          achtsamer.at,
Auch beim Grätzl-Treff der „Gesunden Nachbarschaft“ im Braunhirschenpark wurde über die   Grätzl-Telefon & -Treffs:
Pandemie, aber auch über Erlebnisse und Erfahrungen in der Nachbarschaft geplaudert.      Telefon 0664/618 98 34, wig.or.at

   18
SERVICE
 TIPPS, BÜCHER UND WEBSITES
  Marion Pruckner

                                                                                                      Wir denken Gesundheit neu!
                                                                                                                  Der Gesundheitsjournalist
                                                                                                                    ­Martin Rümmele und der
                                                                                                                   ­Public-Health-Experte Martin
                                                                                                                    Sprenger setzen sich mit der
                                                 integrationsfonds.at/coronainfo                                  Wichtigkeit eines funktionie-
 Hotline für Essstörungen                        Der österreichische Integrationsfonds (ÖIF)           renden öffentlichen Gesundheitswesens
 Unsicherheit, Stress und psychische Belastun­ bietet auf seiner Webseite Informationen zu             auseinander und fragen sich, wie die
 gen: Diese Faktoren können das Risiko für       den Corona-Sicherheitsmaßnahmen in 17                ­Corona-Pandemie als Ansatz zu Verbes­
 Essstörungen erhöhen. Wer bereits vor der       Sprachen an, u. a. Infoblätter wie „Verdacht          serungen genutzt werden kann.
 Krise keine neutrale Beziehung zu Essen hatte, auf Corona am Arbeitsplatz“ oder „Quarantäne          Wir denken Gesundheit neu! Corona als
 ist jetzt noch stärker gefährdet. Das Angebot  – Was nun?“. Erreichbar ist der ÖIF unter             Chance für eine Zeitenwende im Gesundheits-
 ist anonym, kostenlos und österreichweit.       Tel. 01/715 10 51-263, Montag bis Donnerstag         wesen, Martin Rümmele und Martin Sprenger,
 Tel. 0800/20 11 20, Mo–Do 12–17 Uhr,           10–14 Uhr und freitags von 9–13 Uhr.                  Ampuls Verlag, 184 Seiten,
  essstoerungshotline.at                                                                               ISBN: 978-3-9519818-0-2,
                                                                                                       Hardcover 24,90 €, ampuls-verlag.at

                                                                                                        Coronavirus – Ein Buch für Kinder
                                                                                                                        In einfacher Sprache und
                                                                                                                        mit vielen Illustrationen
                                                  coronavirus.wien.gv.at/site/		                                        wird Kindern der Umgang
                                                  infos-fuer-eltern                                                     mit COVID-19 erklärt. Das
  Hilfe im Alltag                                 Alle Infos rund um Corona für Eltern gibt es auf                      Informationsbüchlein ist
  Sie gehören zu einer Risikogruppe, haben        der Infoseite der Stadt Wien. Welche Auswir­        gemeinsam mit dem Immunologen Gra-
  also Vorerkrankungen oder sind schon älter?     kungen hat es auf den Alltag in Kindergärten          ham Medley, KinderpsychologInnen und
  Wer keine Unterstützung durch Angehörige        und Schulen sowie auf außerschulische Be­             LehrerInnen entwickelt worden und kann
  oder NachbarInnen bekommen kann, die            treuungseinrichtungen? Hygienemaßnahmen               als Unterrichtsmaterial für Kinder ab fünf
  Wohnung aber trotzdem lieber nicht ver­         und Tipps, wie mit Kindern über die Situation       ­Jahren verwendet werden.
  lassen will, meldet sich am besten bei der      gesprochen werden kann oder was bei einem             Coronavirus – Ein Buch für Kinder über
 „Besorgungshotline“ der Stadt Wien. Der          Verdachtsfall zu tun ist und wie man sich in         ­COVID-19, Elizabeth Jenner, Kate Wilson, Nia
  Service bietet zum Beispiel kostenlose          diesem Fall verhalten soll, sind online abrufbar.     Roberts, Illustrationen von Axel Scheffler, Beltz
  Unterstützung beim Lebensmitteleinkauf.                                                             & Gelberg und Nosy Crow, 15 Seiten, ISBN:
  Telefon 01/4000-4001                                                                                978-3-407-75833-0. Kostenloser Download:
                                                                                                        beltz.de/kinder_jugendbuch/produkte/produkt_
                                                                                                        produktdetails/44094-coronavirus.html

                                                                                                      Stark bleiben in jeder Krise
                                                  vhs.at/de/bleibdaheim                                               Tipps zum Umgang mit der
                                                  Daheimbleiben ist noch lange keine Ausrede,                          Krisensituation bietet die
                                                  sich nicht körperlich und geistig zu betätigen!                     ­Psychotherapeutin Gabriele
 Corona-Sorgenhotline                             Die KursleiterInnen der Wiener Volkshoch­                            Frohme. Von praktischen An-
 Die Corona-Sorgenhotline der Stadt Wien          schulen produzieren regelmäßig Videos zum                            sätzen über Stressreduktion
 bietet Unterstützung und Beratung bei psychi­    Mitmachen – von Bauch-Beine-Po über                                  zur Stärkung des Immunsys-
 schen und sozialen Belastungen. Bei einem        Kochen, Tanzen und Sprachen bis zu Lern­            tems bis zum Umgang mit Ängsten: Aus-
 telefonischen Erstgespräch liegt der Fokus auf   hilfe. Tipp: „20 coole Sachen, mit denen man        führlich wird erklärt, wie mit psychischen
 der Entlastung von Sorgen und Ängsten. Wenn      sich selbst beschäftigen kann“ – von offline        Belastungen verfahren werden kann.
 notwendig, wird zu weiteren Hilfsangeboten in    gehen bis Pflanzenstecklinge machen.                Corona – Wie Sie die psychischen Herausforde-
 Wien ­vermittelt.                                                                                    rungen meistern, Gabriele Frohme, Trias Verlag,
 Täglich 8–20 Uhr, Telefon 01/4000-53000,                                                             160 Seiten, broschiert, ISBN:978-3-4321135-3-1,
 coronasorgenhotlinewien.at                                                                           Buch 15,50 €, E-Book 11,99 €, thieme.de

gesunde stadt – herbst 2020
                                                                                                                                               19
AUS DEN
 BEZIRKEN
                                                         stützung der WiG im Rahmen des              des Westbahnhofs ein urbanes Zent-
                                                         Programms „Gesunde Bezirke“ wurde           rum mit 180 Wohnungen, Lokalen,
                                                         jetzt auch der Schulhof begrünt. Das        Geschäften, öffentlichem Grünraum,
                                                         Architekturkollektiv Mostlikely Sud-        Volksschule und Kindergarten.
                                                         den Workshop konzipierte und baute
                                                         Sitzgelegenheiten und Hochbeete, die
                                                         mit einer großen Auswahl an Kräutern        8. JOSEFSTADT
                                                         zum gesunden Kochen ­animieren.
                                                         Außerdem laden Hängematten und ein          Park geöffnet
                                                         Tischtennistisch zu ­erholsamen Pausen      Wer kennt den Park der Versicherungs-
                                                         im Grünen ein.                              anstalt öffentlich Bediensteter (BVA) in
                                                         creacluster.at,                             der Josefstädter Straße 80? Seit rund
  Auch betreute Radkurse wurden angeboten.               gesundesmargareten.at                       einem Jahr steht er den JosefstädterIn-
                                                                                                     nen zur Erholung und Entspannung
            2. LEOPOLDSTADT                                                                          offen. April bis September: Montag bis
                                                         6. MARIAHILF                                Freitag 7–18 Uhr; Oktober bis März:
               Radspielplatz Nordbahnviertel                                                         Montag bis Freitag 8–17 Uhr
               Mit ein paar Handgriffen lässt sich die   Gesundheitstour City Challenge
               Ernst-Melchior-Gasse zu einem tempo-      Mit Spiel und Spaß ging es beim Auf-
               rären Radspielplatz umbauen. In einer     takt der City Challenge in Mariahilf in     10. FAVORITEN
             Truhe steht das nötige Equipment zur        kleinen Gruppen rund zwei Stunden
             Verfügung und kann gegen Vorlage            lang durch den Bezirk, um gemeinsam         Pumperlg’sund durchs Grätzl
             ­eines Lichtbildausweises in WINS           spannende Aufgaben zu lösen und kre-        Die Parkbetreuung Favoriten der Wie-
              ­Bioladen ausgeborgt werden. Die           ativ Quizstationen zu meistern. Dabei       ner Kinderfreunde aktiv hat im Rah-
            ­Anschaffung wurde durch die Wiener          setzten sich Jugendliche mit ihrer Ge-      men ihrer Grätzlinitiative „Pumperl­
               Gesundheitsförderung gefördert.           sundheit auseinander und lernten, was       g’sund durchs Grätzl“ Aktionen zu den
              gesundeleopoldstadt.at                     sie selbst für ihr Wohlbefinden tun         Themen gesunde ­Ernährung und
                                                         können. Die erlebnisorientierten            Bewegung in den ­Favoritner Parkanla-
                                                         Touren wurden von Jugendlichen für          gen durchgeführt. Unter anderem gab
            5. MARGARETEN                                Jugendliche entwickelt. Das kostenlose      es ein Bewegungsfest im Laubepark mit
                                                         Angebot gibt es für 12- bis 14-Jährige      Sackhüpfen, Wettlauf, Zielwerfen und
             Grüne Oase für Kreative                     und 15- bis 19-Jährige. Die City Chal-      Eierlauf. ­Weitere lustige Aktionen wird
             In einer ehemaligen Schule in der           lenge richtet sich an Schulen und           es bis Februar 2021 geben.
            ­Viktor-Christ-Gasse können Kunst-           Jugendeinrichtungen. Das Angebot            gesundesfavoriten.at

                                                                                                                                                Fotos: Peter Provaznik/Die Radvokaten, Florian Mair, Irene Holloway, Forstbetrieb der Stadt Wien
             schaffende auf 3.600 Qua­dratmetern         läuft noch bis Sommer 2021 – übrigens
             kreativ werden. Die Stadt Wien hat hier     auch in Margareten.
             erstmals ein Pilotprojekt zur Zwischen-     gesundesmariahilf.at                        13. HIETZING
             nutzung ausgeschrieben. Mit Unter-
                                                                                                     Online-Plattform hilft
                                                         7. NEUBAU                                   Die Maßnahmen zum Schutz vor dem
                                                                                                     Coronavirus haben zu tiefgreifenden
                                                         Sophienpark                                 Veränderungen im Alltag geführt.
                                                         Seit 1. Juni ist der Park auf dem Gelände   Neben dem Schutz von älteren oder
                                                         des ehemaligen Sophienspitals öffent-       besonders gefährdeten Menschen war
                                                         lich zugänglich. Der Park und eine          in dieser Ausnahmesituation auch
                                                         Stadtterrasse werden zur urbanen            wichtig, lokale Unternehmen im Grätzl
                                                         Oase für das ganze Viertel. Bis zum Bau-    und im Bezirk zu unterstützen. Die
                                                         beginn eines neuen Wohnviertels wird        Plattform hilfe.hietzing.at informiert
                                                         es eine vielfältige Zwischennutzung         über Lieferservices, Dienstleistungen
                                                         mit Kultur und Gastronomie geben.           und Unterstützungsangebote.
Kräuter im Schulhof laden zum gesunden Kochen ein.       Ab 2022 entsteht auf dem Areal nahe         hilfe.hietzing.at

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