PUBLIK - AUF AUGENHÖHE IM LEBEN - SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT - Josefs-Gesellschaft

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PUBLIK - AUF AUGENHÖHE IM LEBEN - SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT - Josefs-Gesellschaft
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                                                PUBLIK
                                                 EIN INFOMAGAZIN DER JG-GRUPPE   2019 // NR. 53

             AUF AUGENHÖHE IM LEBEN –
             SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT
PUBLIK - AUF AUGENHÖHE IM LEBEN - SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT - Josefs-Gesellschaft
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        INHALT

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                                                                              Kreative Wege, die Pflege zu stärken: Mit der
                                                                              Pflegekampagne „Weiß kann auch bunt sein“.

                                                                                                                                   Liebe Leserinnen und Leser,

                                                                                                                                   über 7.400 Menschen arbeiten in der Josefs-Gesellschaft Tag für Tag daran, die Lebens-

    04                                                                                                                             qualität von Menschen mit Beeinträchtigungen zu erhöhen. Egal ob alt, krank oder mit
                                                                                                                                   Behinderung – ein selbstbestimmtes Leben ist das Ziel all unserer Aktivitäten.
     Teilhabebericht: Warum er wichtig ist und was er aussagt.
                                                                                                                                   Dabei stellen wir unsere Arbeit immer wieder vielfältig auf den Prüfstand: Sind die von
                                                                                                                                   uns durchgeführten Maßnahmen die richtigen? Werden diese Maßnahmen wie geplant
                                                                                                                                   durchgeführt? Wird das gesetzte Ziel erreicht? Im Bereich Rehabilitation geht der jährliche
                                                                                                                                   JG-Teilhabebericht diesen Fragen auf den Grund. Die wichtigsten aktuellen Erkenntnisse
     03 _ VORWORT
                                                                                                                                   daraus erfahren Sie in dieser JG Publik.
     04 _ Teilhabe steigern – Funktioniert
          das auch?
                                                                                                                                   Zwei anschauliche Beispiele in dieser Ausgabe zeigen zudem, wie ein Gewinn an Le-
     08 _ Selbstständigkeit und soziale Teilhabe?                                                                                  bensqualität konkret aussehen kann: Der 14-jährige Leon aus Rüdesheim lernte mithilfe
          – Für Leon kein Problem!                                                                                                 seines Betreuers, eigenständig Bus zu fahren und ist nun in der Lage, seinen Bruder
     10 _ Teilhabe mal anders!                                                                                                     allein zu besuchen. Auch kleine Schritte der Teilhabe können die Lebensqualität entschei-

                                                                   29
     12 _ JG-Kongress: „Rückenwind für die                                                                                         dend erhöhen: Eine junge Autistin mit erheblichen Verhaltensauffälligkeiten kann dank in-
          Zukunft“                                                                                                                 tensiver Eins-zu-eins-Betreuung in Aachen nun Zeit auf dem Spielplatz verbringen.
     14 _ Wir machen die JG besonders!
                                                                                                                                   Wir wollen auch in Zukunft Menschen auf ihrem Weg zu einem Leben auf Augenhöhe
     17 _ JG VOR ORT                                             Hoch hinaus ging es für Menschen mit Behinderung aus fünf         begleiten. Deshalb haben wir auf dem 12. Kongress der JG-Gruppe die Frage diskutiert,
     18 _ Wir b(r)auen Zukunft
                                                                 JG-Einrichtungen beim ersten gemeinsamen Kletterevent.            wie wir Herausforderungen – wie dem Bundesteilhabegesetz, dem demografischen Wan-
     19 _ Service Learning – Lernen durch                                                                                          del, dem Pflegenotstand und der Digitalisierung – begegnen können.

          Engagement                                             26 _ „Trau dich, los!“
                                                                                                                                   Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
     20 _ Weiß kann auch bunt sein                               27 _ Benefiz fürs Hospiz
     22 _ „BeSt – Beraten & Stärken“ –                           27 _ Mit CABito schnell und einfach zur gesuchten
          wir machen mit!                                             Information
     23 _ Sportliche Erfolge fördern die                         28 _ Peter-Josef-Briefs-Schule feiert
          persönliche Entwicklung                                     50-jähriges Bestehen
                                                                 28 _ Die „Bunte Gruppe“ im Vinzenz-Heim                           Dr. Theodor-Michael Lucas
     24 _ Ein Grund zum Feiern: Umzug zum
                                                                                                                                   Geschäftsführer
          10-jährigen WG-Bestehen                                29 _ No Limits – Klettern ohne Grenzen

                                                                                                                                                                                                                             3
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     TEILHABE STEIGERN –
     FUNKTIONIERT DAS AUCH?

     MIT DEM TEILHABEBERICHT DER JOSEFS-GESELL-                   inhaltet sowohl Ergebnisse zum Case Management der        habemanagement der einzelnen Unternehmen auch               insgesamt 6.093 Leistungsberechtigte in der JG unsere
     SCHAFT SOLL DER ERFOLG UNSERER ARBEIT                        einzelnen JG-Unternehmen als auch die Zusammenfas-        folgende Fragen beantwortet:                                Leistungen in Anspruch nehmen. Das Durchschnittsalter
     MESSBAR WERDEN.                                              sung von Aspekten trägerweiter Relevanz. Jeder Ab-                                                                    der Leistungsberechtigten liegt bei circa 30,5 Jahren.
                                                                  schnitt wird durch eine Einschätzung seitens der          // Konnten wir die Teilhabemöglichkeiten erweitern
     Das zentrale Anliegen der Josefs-Gesellschaft (JG) ist es,   Abteilung Rehabilitation abgeschlossen.                      oder zumindest beibehalten?                              Weiterhin wurde eine Abfrage zu allen in der JG durch-
     Menschen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten                                                                         // Ist dies eine der wichtigsten Fragen bei der Reflexion   geführten Maßnahmen gestartet. Unter dem Begriff
     Leben zu begleiten und zu fördern, sodass sie ihr Leben      In der Einführungsphase von Vivendi.JG gab es für den        unserer Leistungen?                                      durchgeführte Maßnahmen versteht man all jene
     nach den eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Vorstel-         ersten Jahresbericht 2017 keine klaren Vorgaben der       // Haben die geplanten Maßnahmen gegriffen?                 Maßnahmen, die von den Mitarbeitenden erbracht und
     lungen gestalten können. Kurz gesagt: Unser Ziel ist es,     Berichterstellung, da die Datengrundlage durch die        // Wurden sie wie geplant durchgeführt?                     dokumentiert wurden (in diesem Fall ohne Medikamen-
     die Teilhabemöglichkeiten an der Gesellschaft für die uns    schrittweise Einführung noch zu lückenhaft und die vor-   // Haben sie die gewünschten Effekte erzielt?               tengabe). Im Januar 2018 wurden ca. 115.000 Maßnah-
     anvertrauten Menschen zu erhöhen. Um zu evaluieren,          herige Dokumentation in Papierform nur mit immensem       // Haben wir die Ziele mit den Teilnehmenden erreicht?      men in Vivendi.JG durchgeführt. Im Juni lag die Anzahl
     ob und inwieweit wir dieses Ziel erreichen, wurde 2017       Aufwand auswertbar war. Mit der fortschreitenden, flä-                                                                bei circa 250.000 und im Dezember bei 390.000. Diese
     der Teilhabebericht in der JG eingeführt.                    chendeckenden Implementierung von Vivendi.JG richtet      So stellen wir dar, inwieweit die JG im vergangenen Jahr    enorm steigende Zahl ist durch die schrittweise Einfüh-
                                                                  sich der Teilhabebericht 2018 nun erstmals nach klaren    Teilhabe ermöglicht hat.                                    rung der Software bedingt. Durch ihren Einsatz wird die
     WAS IST DER TEILHABEBERICHT?                                 Vorgaben, die im Vorfeld den JG-Unternehmen über-                                                                     detaillierte Erfassung der Maßnahmen erst möglich. Im
     Das JG-Teilhabemanagement bildet den zentralen               mittelt wurden, und liefert somit wesentlich präzisere    WELCHE ERGEBNISSE KANN MAN AUS DEN                          Laufe des Jahres 2018 sind fast alle Bereiche der JG
     Kern unserer Arbeit. Seit 2013 wird das Case Manage-         Ergebnisse.                                               TEILHABEBERICHTEN ZIEHEN?                                   mit der Dokumentation in Vivendi.JG gestartet.
     ment als zentrales Steuerungselement im Teilhabe-                                                                      Bezogen auf die Methode Case Management ist ein
     management in der gesamten JG eingesetzt. Beson-             WARUM HEISST ER NICHT MEHR                                wichtiges Ergebnis des Teilhabeberichts, dass eine          Die Zahl der nicht durchgeführten Maßnahmen lag im
     ders im Jahr 2016 wurde die Konzeption des JG-Teil-          CASE-MANAGEMENT-BERICHT?                                  deutliche Vereinheitlichung innerhalb der gesamten JG       Dezember 2018 bei circa 6.300. Nicht durchgeführte
     habemanagements fokussiert und erzeugte viel Auf-            Ursprünglich sollte der jetzige Bericht „Case-Manage-     zu erkennen ist. Es bestehen jedoch auch weiterhin Un-      Maßnahmen sind all jene, die zwar geplant waren, aber
     merksamkeit.                                                 ment-Jahresbericht“ heißen. Da der Fokus unserer          terschiede. Diese sind unter anderem auf die verschie-      aus bestimmten Gründen nicht erbracht wurden. Diese
                                                                  Arbeit aber auf den individuellen Teilhabemöglichkeiten   denen Unternehmensgrößen und dementsprechende               werden nun ebenfalls erfasst und mit einem kurzen
     Jedes JG-Unternehmen erstellt seit 2017 jeweils zum          unserer Leistungsberechtigten liegt, wurde der Bericht    Kommunikationsstrukturen zurückzuführen. So variieren       Berichtseintrag dokumentiert, wobei auch die Gründe
     Jahresbeginn den Teilhabebericht für das vergangene          dementsprechend in „Teilhabebericht“ umbenannt.           beispielsweise die Anzahl der Mitarbeitenden bzw. Voll-     festgehalten werden. Dieses Verhältnis (390.000 durch-
     Jahr. Dieser speist sich aus Vivendi.JG, einer Software-                                                               zeitkräfte im Case Management und die jeweiligen            geführte Maßnahmen gegenüber 6.300 dokumentierten
     lösung, mit der in den vergangenen Jahren schrittweise       Der Bericht dient dazu, die Wirkung unserer Leistungen    durchschnittlichen Fallzahlen pro Case Manager oder         nicht durchgeführten Maßnahmen) ist sehr positiv zu be-
     das gesamte Teilhabemanagement digitalisiert wurde.          bezogen auf die Teilhabemöglichkeiten all unserer Leis-   Case Managerin.                                             werten.
     Basierend auf den Berichten aller Unternehmen erstellt       tungsberechtigten darzustellen. Deswegen werden im
     die Abteilung Rehabilitation der JG-Zentrale einen ge-       Teilhabebericht 2018 erstmals neben Informationen zu      Basierend auf den verschiedenen Auswertungsmetho-           Alle Auswertungen können eigenständig vor Ort von den
     meinsamen Teilhabebericht. Dieser Teilhabebericht be-        Organisationsstrukturen/Prozessabläufen und dem Teil-     den, die Vivendi.JG bietet, wurde aktuell ermittelt, dass   verantwortlichen Mitarbeitenden (beispielsweise Case
      4                                                                                                                                                                                                                                      5
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     Managerin oder Manager, Abteilungsleitung, Fachbe-           an die einzelnen Leistungsbereiche der JG wird von der    ments ist. Der Prozess des Teilhabemanagements              geschichten deutlich werden. An anderen Stellen wie-
     reichsleitung) in Vivendi.JG erstellt werden, um Erkennt-    Abteilung Rehabilitation vorgenommen. Darüber hinaus      schafft Transparenz innerhalb der Leistungserbringung.      derum besteht Anpassungsbedarf der Maßnahmen-
     nisse hinsichtlich der Wirksamkeit unserer Arbeit zu         wurden die Prozessschritte Monitoring und Evaluation      Diese ermöglicht allen Beteiligten, die für unsere Leis-    und Zielplanung. Ausschlaggebend für die Erfolgsquote
     erlangen. Weitere Auswertungen geben etwa Auf-               überarbeitet und die entsprechende Konfiguration in Vi-   tungsberechtigten geplanten und erbrachten Leistun-         ist jedoch auch bei optimaler Planung die Eigenmotiva-
     schluss über die:                                            vendi.JG vorgenommen. Es ist davon auszugehen,            gen nachzuvollziehen. Anhand des Monitorings kann           tion der Leistungsberechtigten. Eine generelle Aussage
                                                                  dass weitere umfangreichere Anpassungen notwendig         beispielsweise eine Aussage getroffen werden, ob die        zur Erreichung der Teilhabeziele ist zurzeit noch schwer
     //   Anzahl aller geplanten Maßnahmen                        werden, sobald die gesetzlichen Regelungen bezüglich      vereinbarten Maßnahmen wirksam sind und somit zur           zu treffen. Den JG-Unternehmen fehlen bisher oftmals
     //   Anzahl von Ad-hoc-Maßnahmen                             der Gesamtplanung (Bundesteilhabegesetz) klar defi-       Zielerreichung führen.                                      die Vergleichsdaten. Eine valide Antwort auf die Frage,
     //   Anzahl verschobener Maßnahmen                           niert sind. Dementsprechend wird auch die Funktions-                                                                  inwieweit wir unsere Ziele im Bereich Teilhabesteigerung
     //   Anzahl der geplanten, jedoch nicht bearbeiteten         beschreibung Case Management überarbeitet.                Durch die Software Vivendi.JG können die Teilhabeleis-      erreichen, kann also erst dann gegeben werden, wenn
          (nicht dokumentierten) Maßnahmen                                                                                  tungen deutlich gezielter und transparenter gesteuert       die Daten aus den Planungen und Dokumentationen
                                                                  Im Hinblick auf die Anpassungsnotwendigkeiten des         und überwacht werden. Darüber hinaus wurde seitens          der nächsten Jahre ausgewertet werden.
     WELCHE KONSEQUENZEN ERGEBEN SICH AUS DEN                     Systems Case Management an die gesetzlichen Än-           der JG-Unternehmen festgestellt, dass in jenen Fällen,
     ERGEBNISSEN?                                                 derungen (besonders im Rahmen des Gesamtplan-             in denen das Monitoring durchgeführt wurde, eine            Die Auswertungen von geplanten und erbrachten Maß-
     Eine sich aus dem Teilhabebericht ergebende Konse-           verfahrens) wird das zentrale Fortbildungsangebot         positive Entwicklung zu verzeichnen ist, die zu einer ge-   nahmen in Vivendi.JG zeigen aber beispielsweise, dass
     quenz ist, dass zukünftig Case Management-Maßnah-            weitergeführt bzw. ausgebaut. Dabei werden die admi-      steigerten Zielerreichung führt.                            weitere Anwenderschulungen der operativ tägigen Mit-
     men über Vivendi.JG noch detaillierter erfasst werden.       nistrativen Aspekte fokussiert, insbesondere im Bereich                                                               arbeitenden nötig sind. Oftmals ist die Anzahl an nicht
     Mittelfristig ist vorgesehen, dass alle Case Manager und     der Grundsicherung und der Fachleistungen (Beantra-       Zudem berichten die JG-Unternehmen von breit gefä-          bearbeiteten Maßnahmen auf die in Vivendi.JG hinter-
     Case Managerinnen der JG die von ihnen erbrachten                                                                      cherten Angeboten, die den Leistungsberechtigten            legte Teilhabeplanung zurückzuführen. Die Planungen
                                                                  gung von Hilfsmitteln etc.) sowie die Koordination ver-
     personenbezogenen Maßnahmen mit genauen Zeitwer-                                                                       umfassende Teilhabemöglichkeiten in den unterschied-        beinhalten derzeit noch häufig Maßnahmen, die zwar im
                                                                  schiedener Leistungsbereiche.
                                                                                                                            lichsten Bereichen eröffnen. So hat sich beispielsweise     Alltag geplant werden (beispielsweise Medikamenten-
     ten pro Leistungsberechtigtem oder Leistungsberechtig-
                                                                  INWIEFERN VERBESSERT DAS INSTRUMENT
                                                                                                                            das Kardinal-von-Galen-Haus in Dinklage an einem Pro-       gabe), jedoch durch die Leistungsberechtigten selbst
     ter in Vivendi.JG. dokumentieren. Ziel ist, die erbrachten
                                                                                                                            jekt beteiligt, das den Leistungsberechtigten verschie-     verantwortet werden. Dementsprechend gilt es, auch
     Leistungen mithilfe des Case Managements transparent         DES TEILHABEBERICHTS DIE TEILHABE VON
                                                                                                                            dene Freizeitaktivitäten bietet – sowohl einmalige als      die Planungen kritisch zu prüfen.
     und objektiv darzustellen, um zum Beispiel einen ange-       LEISTUNGSBERECHTIGTEN?
                                                                                                                            auch regelmäßig stattfindende.
     messenen Stellenschlüssel berechnen zu können, aber          Die Erstellung des Teilhabeberichts ermöglicht es den
     auch, um im Hinblick auf Leistungsvereinbarungen im          JG-Unternehmen, ihre Leistungen im Hinblick auf be-
                                                                                                                            WAS SIND DIE WESENTLICHSTEN ERKENNTNISSE
     Bundesteilhabegesetz ausreichend detailliert nachwei-        stehende Teilhabemöglichkeiten zu überprüfen und ge-
                                                                                                                            AUS DEN TEILHABEBERICHTEN 2018?                                                Miriam Gummersbach
     sen zu können, welche Leistungen erbracht wurden.            gebenenfalls Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
                                                                                                                            Eine Erkenntnis aus den Teilhabeberichten 2018 ist,                            Abteilung Rehabilitation
                                                                  Durch die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema                                                                                     Josefs-Gesellschaft
                                                                                                                            dass durch die Evaluierungen seitens der Case Mana-
     Eine weitere Konsequenz ist die Anpassung des JG-            der Teilhabemöglichkeiten wird ihnen bewusst, wie not-
                                                                                                                            gerinnen und Case Manager in einzelnen Fällen Erfolgs-
     Teilhabemanagements. Eine differenzierte Anpassung           wendig die aktive Umsetzung des JG-Teilhabemanage-

      6                                                                                                                                                                                                                                       7
PUBLIK - AUF AUGENHÖHE IM LEBEN - SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT - Josefs-Gesellschaft
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     SELBSTSTÄNDIGKEIT UND
     SOZIALE TEILHABE? –
     FÜR LEON KEIN PROBLEM!
                                                                                                                                                                   Leon Weiss (r.) und sein
                                                                                                                                                                  Betreuer Jochen Klein (l.)
                                                                                                                                                                  an der Bushaltestelle des
                                                                                                                                                                       Sankt Vincenzstifts.

     „Ich wäre gerne Mitglied in der Feuerwehr. Und ich          Gemeinsam fuhren Leon und er mehrfach die Strecke          wartete, um zu sehen, ob Leon an der richtigen Stelle
     möchte öfter meinen Bruder in Rüdesheim besuchen.“          – von der Haltestelle vor dem Sankt Vincenzstift bis zur   ausstieg. Dann kam der große Tag: Leon sollte auf ei-
     Diese bereits im Vorfeld geäußerten Wünsche wieder-         Haltestelle in Rüdesheim. „Wir haben vor allem darauf      gene Faust nach Rüdesheim fahren. Für Leon wohl ein
     holte Leon Weiss im Teilhabegespräch im April 2018.         geachtet, dass Leon sich die Haltestelle in Rüdesheim      kleineres Problem, als sein Bezugsbetreuer dachte:
     Der 14-Jährige wohnt im Vincenzpark des Sankt Vin-          merkt, wo er aus- und später für die Rückfahrt wieder      Leon machte sich auf die Reise – Jochen Klein fuhr un-
     cenzstifts in einer Wohngruppe mit elf Jungen. Er be-       einsteigt“, erläutert der Betreuer. „Und was machst du     bemerkt mit dem Auto hinterher. Doch Leon stieg an
     sucht die Vincenzschule Aulhausen und hat, wie sein         als Erstes, wenn du aussteigst?“, fragt er Leon. „Ich      der richtigen Stelle aus und marschierte in Richtung Kin-
     Bezugsbetreuer Jochen Klein bestätigt, viele lebens-        schaue zuerst, um wie viel Uhr der Bus wieder zurück-      derhaus zu seinem Bruder.
     praktische Fähigkeiten. Also überlegten er und die          fährt. Damit er mir nicht, wie das letzte Mal, vor der
     Case Managerin Dana Haude, wie sie Leon unterstüt-          Nase wegfährt“, lacht Leon. Selbst für solche Fälle ist    Seitdem geht er oft vor die Tür und findet es „cool, weil
     zen könnten, seine Wünsche in die Realität umzuset-         er gewappnet: Entweder er nimmt den nächsten Bus           man ohne Erzieher unterwegs ist.“ Um seine Mutter zu
     zen. Die auf dem Teilhabegespräch und den fachlichen        oder er ruft in der Wohngruppe an, ob ihn jemand ab-       besuchen, nimmt er selbst die Fähre über den Rhein
     Sichtweisen basierenden Teilhabeziele und -maßnah-          holen kann. Oder er kehrt in das Kinderhaus seines Bru-    mittlerweile ohne Begleitung. Sein neues Ziel, die näch-
     men wurden verbindlich in einer Teilhabeplanung ver-        ders zurück und fragt dort. Und für alle Fälle hat er      ste Etappe, die in die weitere Teilhabeplanung mit auf-
     abschiedet.                                                 immer eine Art „Notfallausweis“ dabei: Darin stehen sein   genommen wird und an der er mit Jochen Klein arbeitet:
                                                                 Name, seine Adresse und die Telefonnummer seiner           Er möchte allein ins Kino gehen. Dafür muss er aber ein-
     Markus, der 12-jährige Bruder von Leon, wohnt in            Wohngruppe.                                                mal umsteigen. „Das schaffen wir auch“, sagt Jochen                Hochseilgarten, haben die Frankfurter Feuerwehrhaupt-
     einem Kinderhaus des Sankt Vincenzstifts in Rüdes-                                                                     Klein. Und bestätigt, dass die „neue“ Freiheit Leon                wache besucht und haben Weihnachtsbäume einge-
     heim, etwa fünf Kilometer entfernt. Um sich zu sehen,       Souverän erzählt Leon, dass er nicht nur seinen Bruder     selbstbewusster gemacht hat: „Er geht aufrechter, er               sammelt.“
     mussten sie bislang warten, bis ein hauseigener Bus sie     besucht, sondern auch nach Rüdesheim fährt, um klei-       streckt die Brust raus, wenn er zum Bus geht. Er hat
     mitnehmen konnte. Spontane Besuche – Fehlanzeige.           nere Einkäufe zu erledigen: „Kürzlich habe ich mir eine    einen richtigen Schub in Richtung Selbstständigkeit                Selbstständigkeit? Soziale Teilhabe? Für Leon Weiss
     Am besten wäre, Leon würde lernen, mit öffentlichen         Hose und ein T-Shirt gekauft – ganz alleine“, berichtet    gemacht.“                                                          kein Problem!
     Verkehrsmitteln zu fahren, um unabhängiger zu werden,       er stolz. „Wir haben das Busfahren-Lernen mit einem
     sagten sich Jochen Klein und Dana Haude.                    weiteren Ziel verknüpft“, ergänzt Dana Haude. „Nämlich,    Und was ist mit Ziel zwei? Der Feuerwehr? Auch das
                                                                 dass er auch selbstständig einkaufen gehen kann.“ Bis      ist erreicht: Leon ist mittlerweile Mitglied bei der Ju-
     Gesagt, getan: Jochen Klein druckte die Busfahrpläne        es soweit war, wurde Leon nach und nach an die Bus-        gendfeuerwehr in Aulhausen. „Ich war schon mal bei                                   Birgitt Wagner
                                                                                                                                                                                                                 Leitung Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und CI
     aus und gemeinsam mit Leon studierte er die Abfahrten       fahrt herangeführt. Nach den gemeinsamen Fahrten mit       einer 24-Stunden Übung dabei, mit übernachten. Wir
                                                                                                                                                                                                                 Sankt Vincenzstift, Rüdesheim-Aulhausen
     und Ankünfte – überhaupt, wie man einen Busfahrplan         Jochen Klein kamen die Fahrten, bei denen er allein den    treffen uns einmal die Woche, üben Feuerlöschen und
     liest. Schnell wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt:   Bus bestieg und Jochen Klein an der Endhaltestelle         andere Dinge – und wir waren schon zusammen im

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PUBLIK - AUF AUGENHÖHE IM LEBEN - SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT - Josefs-Gesellschaft
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     TEILHABE
     EINMAL
     ANDERS!

     AUCH VERMEINTLICH KLEINE SCHRITTE KÖNNEN
     GROSSE TEILHABE-STEIGERUNGEN BEDEUTEN.
     DAS ZEIGT DAS BEISPIEL VON SUSANNE (NAME
     GEÄNDERT), 19 JAHRE, DIE MIT FRÜHKINDLICHEM
     AUTISMUS, LEICHTER INTELLIGENZMINDERUNG
     MIT DEUTLICHER VERHALTENSSTÖRUNG UND
     NICHT ORGANISCHER ENKOPRESIS IM VINZENZ-
     HEIM AACHEN LEBT.

     Susanne ist eine junge Frau von 19 Jahren und lebt in
     der „Gruppe Grün“ im Vinzenz-Heim. Die junge Autistin
     profitiert vom hohen Personalschlüssel dieser speziellen
     Gruppe, deren Arbeit auch durch den Landschaftsver-
     band Rheinland (LVR) begleitet wird. Bei Aufnahme in
     der „Gruppe Grün“ war Susanne eine Jugendliche, die
                                                                 Ein kleiner, aber wichtiger Schritt der Teilhabe: Inzwischen kann Susanne (r.)
     ständig ihre Fünf-Punkt-Fixierung einforderte und nur       mit ihrem Betreuer (l.) den Spielplatz besuchen.
     kleine Zeitspannen von wenigen Minuten bis zu maximal                                                                                        Wesentliche Faktoren, die diese eindrucksvolle Entwick-     Weiterhin gelingt Teilhabe in der „Gruppe Grün“ über die
     einer Stunde ohne diese aushielt. In diesen Phasen er-                                                                                       lung unterstützt haben, sind die außergewöhnlich            Tagesstruktur und hauswirtschaftliche Aufgaben inner-
     lebten wir sie fahrig, extrem impulsgesteuert, hochgra-     kleine Aufgaben im Sinne von begleiteten Botengängen                             umfangreiche und individuell angepasste Eins-zu-eins-       halb der Wohngruppe. Aktuell steht für die junge Frau
     dig irritierbar und verunsichert. Eine Möglichkeit, sich    zu übernehmen oder auch mit den anderen Bewohne-                                 Begleitung durch Fachkräfte sowie die Kooperation mit       ihr eigener Körper im Mittelpunkt. Auch bei dieser Ent-
     gegenüber Angeboten und Einlassungen durch Dritte           rinnen und Bewohnern an kurzen Unternehmungen teil-                              der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Univer-    wicklung wird sie kompetent durch den psychologisch-
     aufgeschlossen und aufnahmefähig zu zeigen, war             zunehmen.                                                                        sitätsklinikums Aachen in Form von fachärztlicher Beglei-   heilpädagogischen Dienst und von Mitarbeitenden
     kaum zu beobachten.                                                                                                                          tung und regelmäßigen Visiten vor Ort in Susannes           begleitet. Stille Teilhabe also, die unbemerkt von der Ge-
                                                                 Eine Eigenart Susannes, die sie auch bis heute noch in                           Lebensumfeld. Heute erleben wir Susanne anderen             sellschaft geschieht.
     Über kurze Phasen der Defixierung wurde sie in enger        euphorischen oder auch „negativ überdrehten“ Momen-                              Menschen gegenüber interessiert. Sie hält die Defixie-
     Begleitung durch die Mitarbeitenden sukzessive an           ten begleitet: Sie reißt unter anderem Brillen aus Gesich-                       rung über Stunden aus, weiß aber scheinbar, dass sie
     immer längere Intervalle ohne Fixierung gewöhnt.            tern. Durch die enge Begleitung und Aufsicht durch                               sich jederzeit wieder in diese „Sicherheit“ begeben kann.
                                                                 Mitarbeitende der „Gruppe Grün“ ist es gelungen, dass                            Aus den Ausflügen der Bewohnerinnen und Bewohner                                Anja Clusmann
     Gleichzeitig sollte ihr eine regelmäßige sichere und ver-
                                                                                                                                                                                                                                  Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
     traute Tagesstruktur Orientierung und Halt geben. Wäh-      Susanne diesem Impuls nun nicht mehr permanent fol-                              der Wohngruppe im Sozialraum sind mittlerweile um-                              Vinzenz-Heim Aachen
     rend dieser Zeit bot man Susanne innerhalb eines engen      gen muss. Insgesamt erscheint sie unter sukzessive                               fangreichere Aktivitäten geworden, die Susanne eine
     und klaren Regelwerks an, Spaziergänge zu machen,           reduzierter Medikation psychisch deutlich stabilisiert.                          spannende und erlebnisreiche Freizeit gewährleisten.

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PUBLIK - AUF AUGENHÖHE IM LEBEN - SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT - Josefs-Gesellschaft
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     JG-KONGRESS: „RÜCKENWIND
     FÜR DIE ZUKUNFT“

     Unter dem Titel „Rückenwind für die Zukunft“ trafen
     sich 180 Menschen aus den Unternehmen der Josefs-
     Gesellschaft Ende November 2018 in Bonn. Wie kön-
                                                                                                                                                              „Wir sollten in der JG noch besser darin werden, voneinander zu lernen       In vielfältigen Workshops konnten die Kongress-Teilnehmenden
     nen Sozialunternehmen die Herausforderungen der                                                                                                          und unsere Kräfte bei übergreifenden Themen zu bündeln“, sind sich           Best-Practice-Beispiele aus der JG kennenlernen.
     Zukunft meistern? – Fachvorträge und Best-Practice-                                                                                                      JG-Personalleiter Frank Mühr (l.) und Personalleiter des Vinzenz-Heims,
                                                                                                                                                              Achim Steinbusch (r.), in ihrem Vortrag „Ohne Mitarbeiter geht gar nichts“
     Beispiele aus den JG-Unternehmen gingen dieser
     Frage auf den Grund.
                                                                                                                                                              BEST PRACTICE FÜR MEHR TEILHABE
     UNSERE MITARBEITENDEN SIND UNSERE                                                                                                                        Darüber hinaus erweitern und ändern sich sowohl die
     WICHTIGSTE RESSOURCE                                                                                                                                     Anforderungen der Leistungsträger als auch – erfreu-
     Gesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische                                                                                                    licherweise – das Bewusstsein für Teilhabe und Empo-
     Wandel und neue Erwartungen, die Mitarbeitende                              Marius Hermann berichtet im Workshop „Unterstützte Kommunikation –
                                                                                                                                                              werment der Leistungsberechtigten. Wie wir diese
     ihrem Arbeitgeber entgegenbringen, stellen unsere                           Menschen eine Stimme geben“ mithilfe eines Talkers von seinen Erfahrungen.   Anforderungen erfüllen können, verdeutlichten Work-
     Sozialunternehmen in vielerlei Hinsicht vor große Her-                                                                                                   shops mit Best-Practice-Beispielen, die von innovativen
     ausforderungen. Unsere Mitarbeitenden sind unsere                            men begeistern können, zeigten auf dem Kongress                             Gruppenangeboten im Bereich Wohnen über digitale
     wichtigste und in vielen Bereichen auch eine knappe                          unter anderem die Workshops unseres im Herbst 2018                          Planung und Dokumentation bis hin zur modernen
     Ressource. Wie wir ihre persönliche Situation weiter                         abgeschlossenen Personalentwicklungsprojekts „Über-                         Orthopädie-Technik und zur Unterstützten Kommuni-
     verbessern und sie somit langfristig für unser Unterneh-                     regional vernetzt – Lokal profitieren“.                                     kation reichten.                                                             Die große Auswahl an Workshops und Vorträgen ermöglichte allen
                                                                                                                                                                                                                                           Teilnehmenden, ihrem Interesse entsprechend neue Impulse zu erhalten.

                                                                                                                                                              BUNDESTEILHABEGESETZ – GUT VORBEREITET
                                                                                                                                                              HERAUSFORDERUNGEN BEGEGNEN
                                                                                                                                                                                                                                           RÜCKENWIND FÜR DEN MENSCHEN IM
                                                                                                                                                              Rechtliche Veränderungen – wie das Bundesteilhabe-
                                                                                                                                                                                                                                           MITTELPUNKT
                                                                                                                                                              gesetz, mit seinen Neuerungen im Bereich der Lei-
                                                                                                                                                              stungserbringung und der Finanzierung sowie seinem                           Mit vielfältigem fachlichen Input und spannenden
                                                                                                                                                              Anliegen der Ambulantisierung und der Kostensenkung                          Diskussionen zeigte der JG-Kongress 2018, wie die
                                                                                                                                                              – erfordern zusätzlich neue Ideen für unsere Arbeit. Auf                     Herausforderungen der kommenden Jahre zu Chancen
                                                                                                                                                              mögliche Lösungsansätze in diesen Themenbereichen                            werden. So können wir mit Rückenwind in die Zukunft
                                                                                                                                                              ging Dr. Thorsten Hinz von der Caritas Behindertenhilfe                      starten, um auch weiterhin den Menschen in den Mit-
                                                                                                                                                              und Psychiatrie e.V. Berlin in seinem Vortrag ein, ebenso                    telpunkt unserer Arbeit zu stellen.
                                                                                                                                                              wie Rechtsanwalt Dr. Martin Nanzka, der in seinem Vor-
                                                                                                                                                              trag Tipps für erfolgreiche Gespräche mit Leistungs-
                                                                                                                                                              trägern gab. Darüber hinaus erläuterte Rechtsanwalt                                                   Lara Mohn
                                                                                                                                                                                                                                                                    Unternehmenskommunikation
                                                                                                                                                              Dr. Peter Krause den Status quo des Bundesteilhabe-                                                   Josefs-Gesellschaft
                                                                                                                                                              gesetzes und warf einen besonderen Blick auf dessen
     Guter Geist – gute Stimmung. Das Abschlussfoto mit allen Kongress-Teilnehmenden nach dem gemeinsamen Gottesdienst.                                       praktische Umsetzung bei den Leistungserbringern.

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     WIR MACHEN
     DIE JG BESONDERS!

                                                                                            STEFAN NIESSEN                             MANUELA BIER UND
                                                                                                                                       DANIA KUNZE
                                                                                            hat im Vinzenz-Heim eine steile Karriere
     BETTINA THOMAS                                                                                                                    waren einfach zum richtigen Zeitpunkt am
                                                                                            hingelegt. Innerhalb von nur sechs Jah-
     entwickelte sich im Antoniushaus Hochheim von einer Französisch-Lehrerin zur           ren stieg er vom Pflegehelfer im Aegi-     richtigen Ort. Die Mitarbeiterinnen im Senio-
     Expertin für Unterstützte Kommunikation. Als Französisch-Lehrerin kam sie 1990         dius-Fog-Haus zu dessen Leitung auf.       renzentrum des Heinrich-Hauses nahmen
                                                                                                                                                                                         BRITTA LOTZ, DOROTHEA GERTH UND GRIT WELSCH
     an die Peter-Josef-Briefs-Schule (PJBS) des Antoniushauses, um dort ein Aus-           Nach seinem Anerkennungsjahr als           am Firmenlauf in Koblenz teil, als einer der
     siedlerkind zu unterrichten. „Damals gab es noch einen Hauptschulzweig und ich         Heilerziehungspfleger arbeitete er als     Läufer mitten im Trubel der Laufveranstal-        erhielten für ihre langjährige Tätigkeit im Haus Elisabeth in Dillenburg das
     übernahm die Rolle der ‚kreativen Sprachlehrerin‘,“ sagt sie heute.                    Fachkraft in zwei stationären Wohn-        tung einen Herzinfarkt erlitt. Manuela Bier re-   Caritas-Ehrenzeichen in Gold. Seit 1988 ist Britta Lotz in der Hauswirtschaft
                                                                                            gruppen und war Stellvertretender Ab-      animierte den am Boden liegenden Mann             des Hauses tätig, zunächst als Auszubildende, danach als Hauswirtschafterin
     2003 lehrte sie in einer Klasse, in der ein Kind nicht sprechen konnte. Es war klar,   teilungsleiter des Aegidius-Fog-Hauses.    mit Herzdruckmassage, bis der Rettungs-           und seit 1995 als hauswirtschaftliche Betriebsleitung. Sowohl Dorothea Gerth
     dass für dieses Kind eine besondere Förderung nötig war, damit es sich ausdrü-         Die Leitung der Abteilung übernahm er      wagen eintraf. Währenddessen rief Dania           als auch Grit Welsch begannen ihre Tätigkeit als Altenpflegerinnen im An-
     cken könnte. Und es war klar, dass das Kind wegen einer Cerebralparese etwas           im Jahr 2017 und ist seitdem für           Kunze den Notarzt und verschaffte ihr genü-       schluss an ihre Ausbildung im Jahr 1998 und sind seit dieser Zeit als Pflege-
     anderes benötigte als Gebärdensprache. Bettina Thomas organisierte sich jede           42 Menschen mit Behinderung zustän-        gend Freiraum für die Maßnahme, indem sie         fachkräfte im Haus Elisabeth tätig. Grit Welsch absolvierte in dieser Zeit die
     Menge Fachliteratur und nahm sie mit in den Urlaub. „Ich habe die Bücher ver-          dig. „Ich versuche, die Kolleginnen und    dafür sorgte, dass die Unbeteiligten weiter-      Weiterbildung zur Praxisanleiterin und begleitete mehrere Jahre die Ausbildung
     schlungen wie Krimis“, weiß sie noch heute. So stieß sie auf den „Lehrgang Unter-      Kollegen mitzunehmen und für die           liefen – was gar nicht so einfach war. So er-     neuer Pflegefachkräfte. „In dieser Funktion konnte ich meine Erfahrung an die
     stützte Kommunikation“ („LUK“), der heute an die Universität Köln angegliedert ist.    Arbeit und Entwicklung neuer Ideen zu      möglichten die beiden, dass der Betroffene        künftigen Fachkräfte weitergeben. Das war mir besonders wichtig“, erläuterte
                                                                                            begeistern“, erklärt der 28-Jährige. Und   wenige Tage später erschöpft, aber glück-         sie, als ihr durch den Präsidenten des Deutschen Caritasverbands zum Dank
     Mittlerweile ist Bettina Thomas Dozentin in diesem Lehrgang. „Ich sehe, wie einfach    wie geht seine berufliche Entwicklung      lich seinen Geburtstag feiern konnte. Nach        für ihre langjährige Mitsorge und Mitarbeit das Caritas-Ehrenzeichen in Gold
     es teilweise ist, Lebenssituationen zu verbessern, wenn man das nötige Fachwis-        weiter? „Ich bin noch recht jung und       Angaben der Ärztinnen und Ärzte wäre der          verliehen wurde.
     sen im Bereich Unterstützte Kommunikation hat.“ Das gelte für die Betroffenen          weiß noch nicht so recht, wo der Weg       Läufer ohne die Reanimation und die Unter-
     ebenso wie für deren Umfeld. Sie arbeite aktuell mit einem Mädchen, das seit zwei      hingeht. Aber ich kann sagen, dass ich     stützung verstorben. „Das hat gezeigt, wie
     Wochen einen Talker besitzt. „Sie blüht auf. Es ist unglaublich, welchen Wortschatz    meinen Beruf zurzeit sehr gerne ausübe     wichtig es ist, dass mehr Menschen einen
     sie sich in dieser kurzen Zeit erarbeitet hat.“ Neben der passenden Technik zähle      und die Zusammenarbeit im Fachbe-          Ersthelfer-Kurs absolvieren“, so die beiden
     vor allem der zwischenmenschliche Aspekt: „Kreativität ist in meinem Beruf gefragt,    reich Erwachsenenwohnen und dar-           Lebensretterinnen, die übrigens trotz allem
     das ist individuelle Arbeit und Beziehungsarbeit.“                                     über hinaus sehr schätze.“                 den Firmenlauf noch erfolgreich beendeten.

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              Teilhabe-
              bericht
                                                                                                                                                                                                   WIR B(R)AUEN ZUKUNFT
                                                                                                                            MIT CABITO SCHNELL UND EINFACH
                                                                                                                                                                                                   Josefsheim | S. 18
                                                                                                                            ZUR GESUCHTEN INFORMATION
                                                                                                                            Kardinal-von-Galen-Haus | S. 27
                                                                                                                                                                                                   NO LIMITS – KLETTERN

                                                                       6.093
                                                                       MENSCHEN
                                                                                                                       SPORTLICHE ERFOLGE
                                                                                                                       FÖRDERN DIE PERSÖN-             WEISS KANN AUCH BUNT SEIN
                                                                                                                                                                                                   OHNE GRENZEN
                                                                                                                                                                                                   Josefsheim | S. 29

                                                                                                                       LICHE ENTWICKLUNG               Eduardus-Krankenhaus | S. 20
                                                                       nehmen Leistungen von uns im Bereich
                                   Unsere Leistungsnehmenden                                                           Benediktushof | S. 23
                                                                       Rehabilitation in Anspruch.
                                   sind im Durchschnitt                                                                NO LIMITS – KLETTERN

                                   30,5                JAHRE alt.
                                                                                                                       OHNE GRENZEN
                                                                                                                       Benediktushof | S. 29

                                                                                                                                                                                EIN GRUND ZUM FEIERN:

                                                                                     13
                                                                                     TEILHABEBERICHTE           DIE „BUNTE GRUPPE“
                                                                                                                                                                                UMZUG ZUM 10-JÄHRIGEN
                                                                                                                                                                                WG-BESTEHEN
                                                                                                                                                                                JOVITA Rheinland | S. 24

                                                                                                                                                                                NO LIMITS – KLETTERN OHNE
                                                                                                                IM VINZENZ-HEIM
                                                                        werden in den JG- Unternehmen           Vinzenz-Heim | S. 28
                                                                                                                                                                                GRENZEN                          „TRAU DICH, LOS!“
                                                                                                                                                                                JOVITA Rheinland | S. 29         Rehabilitations-Zentrum
                                                                        geschrieben. Jedes JG-Unternehmen                                                                                                        Stadtroda | S. 26
                                                                        im Bereich Rehabilitation schreibt
                                                                        einen solchen Bericht. Die Abteilung
                                                                        Rehabilitation der JG-Zentrale fasst
                     rund   400.000
                     MASSNAHMEN
                                                                        die Ergebnisse dann in einem über-
                                                                        geordneten Teilhabebericht zusammen.
                                                                                                                                                                  BENEFIZ FÜRS HOSPIZ
                                                                                                                                                                  Haus Elisabeth | S. 27

                     werden in der JG im Bereich
                                                                                                                                                                                          PETER-JOSEF-BRIEFS-
                     Rehabilitation monatlich erbracht.                                                                                                                                   SCHULE FEIERT 50-
                                                                                                                      SERVICE LEARNING –
                                                                                                                                                                                          JÄHRIGES BESTEHEN
                                                                                                                      LERNEN DURCH ENGA-
                                                                                                                                                                                          Antoniushaus | S. 28
                                                                                                                      GEMENT

                                                                                112                                   Heinrich-Haus | S. 19

                                                                                                                      NO LIMITS – KLETTERN
                                                                                                                                                                                          NO LIMITS – KLETTERN
                                                                                                                                                                                          OHNE GRENZEN
                                                                                 CASE MANAGERINNEN                    OHNE GRENZEN
                                                                                                                                                      „BEST“ – „BERATEN &                 Antoniushaus | S. 29
                                                                                                                                                      STÄRKEN“ – WIR
                                                                                 UND CASE MANAGER
                                         11
                                                                                                                      Heinrich-Haus | S. 29
                                                                                                                                                      MACHEN MIT!
                                                                    haben im Jahr 2017 in der JG gearbei-                                             Sankt Vincenzstift | S.

                 JG-Unternehmen nutzen                              tet. Davon sind 62 Prozent über die
                 die Software Vivendi.JG für das                    Deutsche Gesellschaft für Care und
                 JG-Teihabemanagement.                              Case Management (DGCC) zertifiziert
                                                                    und 35 Prozent über die JG-eigene
                                                                    Case-Management-Fortbildung.

      16                                                                                                       17                                                                                                                          17
PUBLIK - AUF AUGENHÖHE IM LEBEN - SELBSTBESTIMMT ZU MEHR LEBENSQUALITÄT - Josefs-Gesellschaft
Jg-publick_2019.qxp_Layout 1 20.03.19 06:58 Seite 18

     WIR B(R)AUEN ZUKUNFT                                                                                                     SERVICE LEARNING –
                                                                                  erfahrenen Geschäftsmänner Wolf-
                                                                                  Dieter Bremecker, Jürgen F. Kullmann,
                                                                                                                              LERNEN DURCH ENGAGEMENT
                                                                                  Heinz Jürgen Petig und Tom Moog –
                                                                                  erarbeitete zusammen mit dem Team           AZUBIS DES BERUFSBILDUNGSWERKS NEUWIED
                                                                                  der Brauerei einen Fünf-Jahres-Plan.        UNTERSTÜTZEN DIE JUGENDFREIZEITSTÄTTE
                                                                                                                              KELBERG
                                                                                  „Im Herbst haben wir mit einem zwei-
                                                                                  tägigen Workshop die Grundlagen             Immer mehr Schulen und Universitäten in Deutschland
                                                                                  dafür gelegt“, berichtet Gerhard            setzen anstelle des konventionellen Unterrichts auf das
                                                                                  Freund, Geschäftsführer der JOSEFS-         sogenannte Service Learning. Hier werden den Lernen-
                                                                                  Brauerei. „Mitarbeiterinnen und Mitar-      den sowohl das soziale Engagement zur Förderung des
                                                                                  beiter aus allen Bereichen waren            Gemeinwohls nahegebracht als auch fachnahe Inhalte
                                                                                  dabei. Dabei haben wir die ehrgeizige,      vermittelt. Somit schafft das Konzept ein Bewusstsein
                                                                                  aber realistische Vision entwickelt, den    für verantwortliches soziales Handeln und stellt einen
                                                                                  Umsatz in den kommenden fünf                direkten Bezug zwischen theoretisch Erlerntem und
     JOSEFS-BRAUEREI LEGT FÜNF-JAHRES-PLAN                       Jahren von 1,2 Mio. Euro pro Jahr auf 8 Mio. Euro zu         praktisch Anwendbarem her. Auch im Berufsbildungs-
     FÜR WACHSTUM VOR                                            steigern.“ Schon im laufenden Jahr 2019 sollen knapp         werk (BBW) des Heinrich-Hauses in Neuwied wird die           eine Fachklasse der Elektroausbildung am „Lernen mit
                                                                 1,8 Mio. Euro erreicht werden.                               neue Lehrmethode erfolgreich eingesetzt.                     Engagement“. Gemeinsam erstellten die Azubis eine
     „Jetzt b(r)auen wir für die Zukunft“ – unter diesem Motto                                                                                                                             Trockenbauwand. Neben dem fachgerechten Aufbau
     startet die JOSEFS-Brauerei in Olsberg-Bigge ein Pro-       Das Ergebnis soll laut Planung in diesem Jahr bei knapp      JUGENDFREIZEITSTÄTTE FREUT SICH ÜBER                         der Trockenbauwand und der Farb- und Produktaus-
     gramm, mit dem Umsatz, Ergebnis und Anzahl der Ar-          72.000 Euro liegen, 2023 dann bei knapp 1,9 Mio. Euro.       UNTERSTÜTZUNG                                                wahl für Wandbeläge und Vorhänge stand auch die
     beitsplätze für Menschen mit Behinderung in der             Damit können neue Arbeitsplätze geschaffen werden:           Auszubildende verschiedener Berufsbilder engagierten         sichere elektrische Installation im Mittelpunkt des Pro-
     Brauerei deutlich gesteigert werden sollen.                 Bis zu 20 sind insgesamt möglich, also doppelt so viele      sich in der Jugendfreizeitstätte Kelberg gemeinsam für       jekts. Zudem installierten sie moderne LED-Leuchten
                                                                 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Men-         den guten Zweck. Die Jugendfreizeitstätte Kelberg ist        und strichen Teile der Holzfassade. Um am Ende das
     Gegründet im Jahr 2000 war die JOSEFS-Brauerei die          schen mit Behinderung wie bisher. Erreicht werden soll       ein Selbstverpflegerhaus für Bildungs- und Freizeitmaß-      fertige „Produkt“ übergeben zu können, arbeiteten die
     erste Brauerei in Europa, die Menschen mit Behinderung      all dies durch einen Ausbau der Bestandskunden, die          nahmen in der Nähe des Nürburgrings. Da das Haus             Azubis der verschiedenen Gewerke Hand in Hand.
     sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze bot. Derzeit    Gewinnung neuer Kunden, die Einführung neuer Pro-            von einem gemeinnützigen Verein durch ehrenamtlichen
     arbeiten hier zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit     dukte, die Erschließung neuer Marktsegmente und die          Einsatz der Mitglieder betrieben wird, war die tatkräftige   GEMEINSAME UNTERNEHMUNGEN STÄRKEN DEN

     Behinderung. „Als Integrationsfirma gehört die Brauerei     Optimierung der Prozesse in der Produktion.                  Unterstützung dem Verein sehr willkommen, um das             ZUSAMMENHALT

     zum ‚ersten Arbeitsmarkt‘. Sie orientiert sich an den Ge-                                                                Haus weiterhin Jugendgruppen zur Verfügung stellen zu        Neben der gemeinsamen Arbeit bot besonders die
     setzen des Markts“, betont Dr. Theodor-Michael Lucas,       „Die JOSEFS-Brauerei ist DIE Inklusionsbrauerei              können. Mit Platz für Gruppen von bis zu 51 Personen         Freizeitgestaltung Möglichkeiten, die Sozialkompetenz
     Vorstandssprecher der Josefs-Gesellschaft, zu der die       Deutschlands mit einer einzigartigen Geschichte“, sagen      und einer idyllischen Lage im Wald bot das Haus ein          der Auszubildenden zu fördern. Gemeinsam wurden
     Brauerei gehört. „Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein,    die vier Experten der Business Clinic. „Sie hat engagierte   ideales Betätigungsfeld für die Auszubildenden.              sowohl Unternehmungen abgestimmt als auch Essens-
     müssen wir konkurrenzfähige Produkte am Markt plat-         und motivierte Mitarbeitende und verdient es, einen ent-                                                                  pläne und Küchendienste organisiert. Höhepunkt der
     zieren und die Kunden dauerhaft überzeugen.“                sprechenden Platz am Markt zu bekommen.“ Deshalb             ENGE ZUSAMMENARBEIT IM TEAM                                  Freizeitgestaltung war der Besuch der Kartbahn am
                                                                 lautet unser Motto: „Jetzt b(r)auen wir für die Zukunft“.    Insgesamt 10 Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr           Nürburgring.
     Für eine Integrationsfirma sei dies eine besondere                                                                       der Abteilung Farbe und Raum und Elektro des BBW
     Herausforderung, sagt Lucas. Deshalb hat sich die                                                                        Neuwied arbeiteten in der Jugendfreizeitstätte mit. Be-
                                                                                     Mario Polzer                                                                                                             Martin Seul
     JOSEFS-Brauerei im Herbst vergangenen Jahres Unter-                                                                      gleitet wurden sie von Berufsschullehrkräften sowie zwei
                                                                                     Unternehmenskommunikation                                                                                                Studiendirektor zur Koordination
     stützung geholt: Die Business Clinic – das sind die vier                        Josefsheim Bigge                         Ausbildern. Erstmalig beteiligte sich dieses Jahr auch                          Berufsbildende Schule des
                                                                                                                                                                                                              Heinrich-Hauses Neuwied

      18                                                                                                                                                                                                                                         19
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     WEISS KANN AUCH BUNT SEIN

     Die Pflegeschülerinnen und -schüler aus dem Eduar-         Patienten auf das Thema Pflege gelenkt. Die Menschen
     dus-Krankenhaus setzen sich mit einer Kampagne für         beginnen, Fragen zu stellen: Warum hängen diese Bil-
     ein realistisches, modernes Berufsbild der Pflege ein.     der hier? Wer ist das denn? „Wir möchten, dass die
     Unterrichtsbesuche an Gymnasien und eine Postkar-          Menschen, die uns hier auf den Stationen besuchen,
     tenserie helfen, das Image der Pflege zu verändern und     anfangen, Fragen zu stellen. Wir wünschen uns auch,
     junge Menschen für den Beruf zu begeistern.                dass die jungen Menschen in den Schulen anfangen,
                                                                Dinge zu hinterfragen und neugierig zu sein auf das,
     „Das Pflegebild, das die meisten Menschen in unserer       was dahintersteckt. Wenn wir das mit unserer Postkar-
     Gesellschaft haben, ist völlig veraltet. Pflege ist wie    tenaktion erreichen, ist für den Pflegeberuf, seine Zu-
     Bergsteigen im Team: Du benötigst Mut, Ausdauer und        kunft und auch die Zukunft derer, die in nächster Zeit
     Empathie“, erklärt Sarah Kuhl. Die 22-Jährige weiß,        gepflegt werden möchten, schon viel getan“, erläutert
     wovon sie spricht. Seit Herbst 2017 arbeitet sie im Edu-   Mike Runge, Schulleiter der Pflegefachschule Köln am      Die Schülerinnen und Schüler der Pflegefachschule Köln Franziska Betz, Robin Orth, Charlotte Sobik und Lisa Weber gestalten den Unterricht im
     ardus-Krankenhaus und hat mit ihren Kolleginnen und        Eduardus-Krankenhaus.                                     Schaurte-Gymnasium in Köln-Deutz.

     Kollegen in ihrer noch jungen Karriere schon so manche
     Folge personeller Unterbesetzung erfolgreich als Teil      DIE PFLEGEFACHSCHULE KÖLN BERÄT                           ein Blatt vor den Mund zu nehmen und bekommen                                    wir den Verantwortlichen in der Politik, den Vereinen und
     eines tatkräftigen Teams gemeistert.                       WEITERFÜHRENDE SCHULEN                                    auch genauso ehrliche Antworten. Die Postkarten sind                             Interessenvertretungen nicht abnehmen. Das müssen
                                                                Um jungen Menschen in Schulen ein positives, moder-       dabei der Türöffner, um bei den Schülerinnen und                                 die jetzt bald mal hinbekommen!“, so lautet die einhel-
     „Kreativ, aktiv und empathisch – diese Eigenschaften       nes Bild vom Pflegeberuf zu vermitteln, kooperiert die    Schülern der weiterführenden Schulen Interesse zu                                lige Meinung der Heldinnen und Helden des Pflege-
     prägen unseren Berufsstand. Und aus diesen Eigen-          Pflegefachschule Köln mit weiterführenden Schulen.        wecken.                                                                          alltags aus dem Eduardus-Krankenhaus.
     schaften heraus sind unsere Ideen für die Postkar-
     tenmotive entstanden“, ergänzt Hanar Muster. Die
     Postkartenserie kombiniert Porträts von unterschied-
     lichen Pflegeschülerinnen und -schülern im Kasak (der
     klassischen Berufskleidung in der Pflege) mit provokan-
     ten und quergedachten Schlagworten, die auf humo-
     rige Art und Weise mit Klischees über die Pflege
     spielen. Informationen über die Pflegeausbildung und
     Videos, die die Motive der Karten weiter erläutern, sind
     auf der Website der Kampagne zu finden.

     GROSSE MOTIVE ERZEUGEN AUFMERKSAMKEIT
     Die Karten lagen zunächst für einige Monate in Cafés
     und Bars in der Region Köln/Bonn aus. Nun hängen           Schülerinnen und Schüler der Pflegeschule gehen in        „Unsere Pflegegeneration ist selbstbewusst, initiativ und                        Susanne Walter
     die Postkartenmotive im Zugang zu jeder Station des        ihrer Arbeitskleidung und mit Arbeitsmaterialien in       ein Impulsgeber! Wir können mit unserer Kampagne                                 Öffentlichkeitsarbeit
                                                                                                                                                                                                           Eduardus-Krankenhaus
     Eduardus-Krankenhauses als großformatiges Bild. So         Schulen und stellen ihren Beruf vor. Das kommt „echt“     etwas von diesem Pflegeverständnis nach außen tra-
     wird auch auf Station die Aufmerksamkeit der Besu-         rüber und gut an. Denn die Schülerinnen und Schüler       gen. Das Umsetzen von Strategien für mehr Pflegeper-
     cherinnen und Besucher sowie der Patientinnen und          sprechen untereinander auf Augenhöhe, fragen, ohne        sonal und leistungsgerechte Bezahlung jedoch können

      20                                                                                                                                                                                                                                                                  21
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     BEST – BERATEN UND STÄRKEN                                                                                                SPORTLICHE ERFOLGE FÖRDERN
                                                                 „BeSt“ bietet uns im Modellprojekt darüber hinaus eine
                                                                 Beratung der gesamten Organisation mit externen Trai-
                                                                                                                               DIE PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG
                                                                 nerinnen und Trainern. Dabei diskutieren und überprüfen
                                                                 Fach- und Leitungskräfte fast aller Bereiche die existie-     SPORT FÖRDERT DAS SELBSTBEWUSSTSEIN UND                      tenzschein und darf „die
                                                                 renden Konzepte und Abläufe. Zudem bearbeiten sie             DIE INTEGRATION VON MENSCHEN MIT BEHINDE-                    Kleinen“ im Club mittrai-
                                                                 konkrete Fragestellungen, wie:                                RUNG – DAS ZEIGT AUCH DAS BEISPIEL VON AN-                   nieren. An den Wochen-
                                                                                                                               DREA KUHNE AUS BOCHOLT.                                      enden nimmt sie meist
                                                                 // Welche baulichen Gegebenheiten bergen Risiken                                                                           an Turnieren teil. Fürs
                                                                    (z. B. Schwimmbad, Pausenhof, Gruppenbäder,                Andrea Kuhne, 25 Jahre, aus Bocholt, ist seit mehr als       Privatleben – Familie,
                                                                    Mehrbettzimmer …)? Und wie können wir diese                drei Jahren Klientin im Ambulant Betreuten Wohnen des        Freunde – bleibt da
                                                                    Gefährdungssituationen entschärfen?                        Benediktushofs Maria Veen. Aufgrund einer geistigen          wenig Zeit. Ein Glück für
                                                                 // Wie können wir die Intimsphäre der und des Ein-            Behinderung hat Andrea Kuhne eine gesetzliche Be-            Andrea, dass ihr Freund
                                                                    zelnen schützen – und wie bilden wir das in einem          treuerin, die sie in finanziellen und vertraglichen Ange-    ebenfalls Judoka ist und
                                                                    Pflegestandard ab?                                         legenheiten vertritt. Und sie hat Silke Stronzik. Die        bezüglich des Sports
     Das Sankt Vincenzstift ist eine von bundesweit rund 100     // Wie kann unser Beschwerdesystem noch bekannter             32-jährige Erzieherin besucht Andrea Kuhne einmal pro        ähnlich „tickt“.
     Einrichtungen, die an „BeSt“, einem bundesweiten               und gut nutzbar werden?                                    Woche in ihrer Wohnung und unterstützt sie im Alltag.
     Modellprojekt zum Schutz von Mädchen und Jungen                                                                           Themen wie Haushaltsführung, Einkauf oder Wäsche-            Andrea Kuhn ist mit
     mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt in Institutio-    Leistungsnehmende beteiligen sich an der Organisa-            pflege stehen dabei auf dem Programm, aber auch              ihrem Leben und ihrem
     nen teilnehmen. „BeSt“ steht für „Beraten und Stärken“.     tionsberatung, indem sie beispielsweise anhand von            Gespräche über ihre Arbeit in einer Bocholter Großkü-        Werdegang zufrieden.
     Ziel des Projekts ist, Kinderschutzkonzepte zu optimie-     Fotos Orte und Situationen benennen, wo Menschen              che und vor allen Dingen über Andreas große Leiden-          Früher hat sie in Bocholt
     ren, Leitungskräfte und Mitarbeitende für das Thema         sich innerhalb der Einrichtung unwohl oder unsicher           schaft, den Judo-Sport. „Sport ist mein Leben“, sagt         in einer Einrichtung ge-
     sexualisierte Gewalt und Gewaltprävention zu sensibili-     fühlen, damit diese sicherer werden. Darüber hinaus           die junge Frau, in deren Wohnzimmer unzählige Medail-        lebt und gearbeitet. Inzwischen ist sie auf dem ersten
     sieren und zu qualifizieren sowie Präventionskurse für      werden Leistungsnehmende sensibilisiert und dabei             len, Urkunden und Pokale von ihren Erfolgen „erzählen“.      Arbeitsmarkt angekommen und hat eine eigene Woh-
     Kinder und Jugendliche durchzuführen.                       unterstützt, einen grenzwahrenden Umgang einzuüben.                                                                        nung. „Ich bin sehr ehrgeizig“, sagt sie von sich und ist
                                                                 Die vom Sankt Vincenzstift entwickelte Broschüre              Mehrmals war Andrea Kuhne Behindertensportlerin des          fest davon überzeugt, dass der Sport ihr Selbstbe-
     Seit 2017 haben Leitungskräfte und Mitarbeitende aus        „Meine Rechte“ in Leichter Sprache kommt hierbei zum          Jahres im Kreis Borken. Sie hat bereits an mehreren in-      wusstsein gestärkt und ihre persönliche Entwicklung
     allen Bereichen der Sankt Vincenzstift gGmbH an ver-        Einsatz. So werden die Leistungsnehmenden darin be-           ternationalen Judo-Turnieren teilgenommen. 2018 er-          positiv beeinflusst hat.
     schiedenen Fortbildungen teilgenommen, um das               stärkt, sich bei Grenzverletzungen zu wehren bzw. sich        kämpfte sie sich bei der Judo-Europameisterschaft für
     Thema Schutz vor sexualisierter Gewalt für alle in den      Unterstützung bei einer Vertrauensperson zu holen.            geistig behinderte Menschen in London in ihrer Ge-           „Andrea ist eine starke Frau, die in einigen Lebens-
     Fokus zu rücken. Parallel zu den Fortbildungen für Mit-                                                                   wichtsklasse die Goldmedaille. Damit ist sie G-Judo-         bereichen Unterstützung benötigt. Auf der Judo-Matte
     arbeitende fand der erste Kurs „Ben und Stella wissen       Beraten, Stärken – dafür steht das Programm „BeSt“.           Europameisterin 2018. Der Begriff „G-Judo“ stammt            macht ihr kaum jemand was vor, da geht die Post ab“,
     Bescheid“ statt, in dem sich acht Mädchen und Jungen        Ergänzend gehören Analyse, Sensibilisierung und Schu-         aus dem Niederländischen und heißt dort, frei übersetzt,     weiß die Betreuerin Silke Stronzik, die ihre Klientin auch
     mit mittlerem Hilfebedarf mit Sexualität und sexualisier-   lung dazu. Nicht punktuell, nicht zeitlich begrenzt. Es ist   „Judo mit einem Handicap“ oder auch „Gehandicapt             schon bei Wettkämpfen erlebt hat. „Ich traue ihr, ins-
     ten Übergriffen, Grenzen und Grenzverletzungen sowie        eine fortdauernde Aufgabe für uns alle – nicht nur in         Judo“. Trainiert wird hierbei auch mit nicht behinderten     besondere in sportlicher Hinsicht, noch eine Menge
     den Rechten jeder und jedes Einzelnen auseinander-          einem Bereich, sondern alle Bereiche und Hierarchie-          Judoka.                                                      zu.“
     setzten. Neben einer ausgebildeten Trainerin waren zwei     ebenen übergreifend – von der Haustechnik bis zur
     Fachkräfte des Bereichs Kinder und Jugend dabei, die        Geschäftsführung.                                             Nach der Arbeit trainiert Andrea Kuhn mehrere Stunden
     in 2019 auch als Mentoren für zukünftige Kurse zu „Ben                                                                    täglich im Dojo, dem Trainingsraum des SC Budokan                                Marit Konert
                                                                                                                                                                                                                Öffentlichkeitsarbeit
     und Stella“ weitergebildet werden. Folgekurse für die                                                                     Bocholt. Dort kann sie sich auspowern, erlebt Team-                              Benediktushof, Reken
     Leistungsnehmenden sind gemeinsam mit dem psy-              Birgitt Wagner, Dagmar Magerl, Veronika Link                  geist und Geselligkeit. Sie besitzt einen Trainerin-Assis-
     chologisch-heilpädagogischen Fachdienst geplant.            Mitarbeiterinnen des Sankt Vincenzstifts

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     EIN GRUND ZUM FEIEREN:                                     türlich eine Perspektive für die Wohngemeinschaft ent-
                                                                wickeln mussten“, erklärt Matthis Reichstein, Kaufmän-
                                                                                                                             Straße, keine Kirchenglocken, keine Feuerwehr. Einfach
                                                                                                                             mehr Ruhe.“ Einziger Wehmutstropfen ist die etwas we-
                                                                nische Leitung der JOVITA Rheinland, die Situation. „Die     niger zentrale Lage. Die vier müssen nun etwas längere

     UMZUG ZUM 10-JÄHRIGEN                                      vier Mieterinnen und Mieter der Wohngemeinschaft
                                                                haben dabei ganz klar betont, dass sie auf jeden Fall
                                                                                                                             Wege auf sich nehmen.

                                                                zusammen umziehen wollen. Dieser Wunsch hatte für            PLÄNE FÜR DIE ZUKUNFT

     WG-BESTEHEN                                                uns oberste Priorität“, fügt er hinzu.                       Für die längeren Wege scheint der Garten zu entschä-
                                                                                                                             digen, wie man an den Wünschen für 2019 erkennen
                                                                DER IDEALE WOHNORT                                           kann: Während Arnd die Anschaffung eines neuen Ra-
                                                                Bei der Suche nach einer neuen Bleibe hatten die vier        senmähers plant, möchte Christine Blumen im Garten
                                                                eine eigene Idealvorstellung: „Sie haben immer betont,       pflanzen und Claus möchte einen alten Baum fällen.
                                                                dass sie gerne ein eigenes Häuschen mit Garten hät-          Robin wünscht sich ein Auto zum Einkaufen. Er plant
                                                                ten“, erklärt Ronald Maurer, Abteilungsleitung der Villa     zudem den Ausbau eines Zimmers für eine Carrera-
     Im Januar 2018 konnten wir mit der Villa Gauhe eine        Gauhe. Der entscheidende Kontakt kam dann über eine          Bahn.
     neue Einrichtung in der JG-Familie willkommen heißen.      Bekannte zustande. „Es war an der Stelle eine glückli-
     Die JOVITA Rheinland, jüngste Tochtergesellschaft der      che Fügung, dass wir in der Jahnstraße ein Haus ange-        „Die Entfernung ist wohl weniger das Problem als die
     JG, übernahm die Trägerschaft der Villa Gauhe von der      boten bekamen, das genau den Vorstellungen der vier          Hanglage und der Berg. Wir bekommen aber für das
     Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT).    Mitbewohnerinnen und -bewohner entsprach.“                   Ambulant Betreute Wohnen in Eitorf zeitnah ein Fahr-
     Die Einrichtung ist fest verwurzelt in der Region Eitorf                                                                zeug eines anderen Standorts, sodass die Wohnge-
     und besteht im Kern aus der namensgebenden Villa,          Was ursprünglich mal als anbieterverantwortetes Kon-         meinschaft beim Einkaufen durch Mitarbeitende
     welche ursprünglich vom Industriellen Julius Gauhe er-     zept geplant war, hatte sich bereits in der alten Woh-       unterstützt werden kann“, erklärt Dr. Thomas Pruisken,
     richtet wurde. Das Angebot für Menschen mit Behinde-       nung zu einer selbstverantworteten Wohngemeinschaft          Fachliche Leitung der JOVITA Rheinland.
     rung wurde in der über 25-jährigen Geschichte durch        entwickelt. „Nachdem klar war, dass den vieren das
     einen angrenzenden Erweiterungsbau, eine Außen-            Häuschen gefällt, haben wir nur als Zwischenmieter das       Für die Feier zum 10-jährigen Bestehen der Wohnge-
     wohngruppe sowie Angebote des Ambulant Betreuten           Objekt besorgt und mit Fördermitteln der JG vor Ort die      meinschaft gibt es auch schon Pläne: Ein Grillfest im
     Wohnens ergänzt. Letzteres umfasste auch eine Wohn-        notwendigen Renovierungsarbeiten und Schönheits-             Garten mit Freunden, Eltern, Betreuenden und natürlich
     gemeinschaft im Zentrum von Eitorf.                        reparaturen durchgeführt. Die Vermieterin hat dankens-       Ronald Maurer, der das Projekt als Abteilungsleitung
                                                                werterweise den Einbau eines zweiten Badezimmers             erst möglich gemacht hat.
     NOTWENDIGE VERÄNDERUNGEN UND NEUE                          finanziert“, erklärt Reichstein.
     HERAUSFORDERUNGEN                                                                                                       DER FÜNFTE MITBEWOHNER
     Mit der Übernahme durch die Josefs-Gesellschaft ist        ZU BESUCH IN DER WOHNGEMEINSCHAFT                            Die Wohngemeinschaft in der Jahnstraße hat sich um
     eine entscheidende Veränderung verbunden: Aufgrund         Gut zwei Monate nach dem Einzug sind wir zu Gast in          einen Mitbewohner vergrößert: „Wir haben eine Haus-
     der fehlenden Barrierefreiheit der alten Villa muss ein    der Wohngemeinschaft bei Kaffee und Kuchen. Auf die          katze, den Findus. Wir kümmern uns alle um ihn“, erklä-
     Ersatzbau geschaffen werden. Ein ideales Grundstück        Frage, warum sie auch weiterhin zusammen wohnen              ren die vier. „Jetzt müssen wir aufhören“, sagt Arnd.
     hierfür war schnell gefunden: Mitten im Herzen Eitorfs     wollten, führt Arnd aus, dass sie gute Freunde sind. „Fast   „Müssen uns beeilen, es muss noch eingekauft werden.“
     auf eben dem Grundstück, auf welchem aktuell noch          wie ein Ehepaar“, ergänzt Christine und lacht dabei.
     das Gebäude mit der alten Wohngemeinschaft steht.          Angst vor dem Umzug hatten die vier nicht. „Wir wollten
     Christine Brodhuhn, Arnd Spelleken und Claus Reich         sowieso raus“, sagt Claus. „Gerne so wohnen, wie die
     wohnten dort bereits seit Januar 2009 zusammen. 2012       im Lärchenweg (gemeint ist die Außenwohngruppe), ein
     kam Robin Themann dazu.                                    Haus mit Garten haben wir uns gewünscht“, verdeutlicht
                                                                Arnd. Die Frage, ob sie sich wohlfühlen, wird fast wie im
     „Wir standen also im vergangenen Jahr vor dem Pro-         Chor von allen beantwortet: „Ja, es ist viel besser hier.“
                                                                                                                             Matthis Reichstein         Ronald Maurer
     blem, dass wir einerseits das Grundstück für den           Die Gründe dafür können die Mitbewohnerinnen und             Kaufmännische Leitung      Abteilungsleitung Villa Gauhe
     geplanten Ersatzbau benötigten, andererseits aber na-      -bewohner klar benennen: „Nicht so viel Lärm von der         JOVITA Rheinland           JOVITA Rheinland

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