Verkehrssichere zukunft in niederösterreich 2013-2023 - amt der nö landesregierung gruppe raumordnung, umwelt und verkehr abteilung ...
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amt der nö landesregierung gruppe raumordnung, umwelt und verkehr abteilung gesamtverkehrsangelegenheiten verkehrssichere zukunft in niederösterreich 2013–2023 heft 31
amt der nö landesregierung gruppe raumordnung, umwelt und verkehr abteilung gesamtverkehrsangelegenheiten verkehrssichere zukunft in niederösterreich 2013–2023 August 2013
inhalt Vorwörter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1 Wieso gibt es dieses Heft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2 Grundlagen der Verkehrssicherheitsarbeit in Niederösterreich . . . . . 9 3 Entwicklung der Verkehrssicherheit in Niederösterreich . . . . . . . . . . . 10 3.1 Unfallentwicklung in Niederösterreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.2 Unfallentwicklung im Bundesländervergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.3 Unfallgeschehen in Relation zu Strukturdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.4 Unfallrate-Unfallrisiko im Landesstraßen B-Netz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4 Unfallanalyse – Handlungsschwerpunkte 2013 – 2023 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4.1 Bundesländervergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.2 Unfallentwicklung Niederösterreich 2007 zu 2011 .................................... 21 4.3 Zusammenfassung: Auffällige Merkmale – Bundesländervergleich, Unfallentwicklung NÖ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 5 MaSSnahmen ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 24 5.1 Maßnahmen Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 5.2 Maßnahmen Bewusstseinsbildung und Verkehrserziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 5.3 Maßnahmen Überwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 5
vorwörter Verkehrssicherheit wird in Niederöster- sind, haben Anteil an diesem Erfolg. reich groß geschrieben. Als eines der Nur aus dem dauerhaften Bemühen ersten Bundesländer hatte Nieder- aller Beteiligten kann diese effiziente österreich bereits im Jahre 1991 ein Verkehrssicherheitsarbeit weiter ge- umfassendes, zukunftsweisendes Lan- führt werden. Stellvertretend für al- desverkehrskonzept. Die Ziele, die wir le Maßnahmen möchte ich die Aktion damals formuliert haben, waren unter Schutzengel herausgreifen, die schon anderem Rückgänge bei den Straßen- seit über einem Jahrzehnt auf Kinder verkehrsunfällen, bei den Verletzten am Schulweg hinweist und die Auf- und bei den Toten. Dass diese Ziele merksam der Verkehrsteilnehmerinnen erreicht wurden, ist ein Zeichen von und Verkehrsteilnehmer erhöht. Wir guter, effizienter Zusammenarbeit al- haben die Chance unsere Verkehrszu- ler im Verkehrsgeschehen Beteiligter. kunft selbst mitzugestalten. Ziehen wir Diesen positiven Trend fortzusetzen ist an einem gemeinsamen Strang. Dieses unser Ziel für die nächsten Jahre und Heft gibt wichtige Anleitungen dazu. darüber hinaus. Nicht nur die Landes- verwaltung ist dabei am Zuge, sondern all unsere Partner aus den Bereichen Infrastruktur, Bewusstseinsbildung und Überwachung. Gemeinden, der Bund, die Exekutive und alle, die aktiv im Ihr Landeshauptmann täglichen Verkehrsgeschehen beteiligt Dr. Erwin Pröll 6
Sicherheit bei der persönlichen Mobi- können Jugendliche alle öffentlichen lität – egal ob Fußgänger, Radfahrer, Verkehrsmittel in Wien, Niederöster- Autofahrer und Nutzer der öffentlichen reich und dem Burgenland nutzen. Der Verkehrsmittel – ist ein wesentliches Schul- und Lehrlingsplatzbesuch wie Grundbedürfnis. Das Land Nieder- auch alle Freizeitaktivitäten am Wo- österreich hat es sich daher zur Auf- chenende können mit diesem Ticket gabe gemacht, sichere Mobilität für sicher abgewickelt werden. alle Verkehrsteilnehmer bestmöglich zu gewährleisten. Die Unfallstatistik Diesen innovativen Weg verfolgen wir gibt unseren Bemühungen in diesem auch weiterhin in Niederösterreich. Bereich Recht. Die vorliegende Broschüre gibt Ihnen daher einen guten Überblick über die Damit wir uns weiterhin auch im Um- gesetzten Maßnahmen und Zukunfts- weltverbund sicher bewegen können, aussichten. In diesem Sinne wünsche werden wir in Niederösterreich auch ich Ihnen eine interessante Lektüre. in Zukunft auf bewährte und neue Maßnahmen setzen. Beispielsweise haben wir mit dem neuen Top-Jugend- ticket eine neue Initiative gesetzt, die schon möglichst früh junge Menschen an öffentliche Verkehrsmittel gewöh- Ihr Landesrat nen wird. Um nur 60 Euro im Jahr Mag. Karl Wilfing 7
1 wieso gibt es dieses heft? Die Verkehrssicherheitsarbeit hat in Das nunmehr vorliegende Programm Niederösterreich einen hohen Stellen- „Verkehrssichere Zukunft in Nieder- wert. Im NÖ Landesverkehrskonzept österreich 2013 – 2023“ soll die Ver- aus dem Jahre 1991 wurden Ziele der kehrssicherheitsarbeit in Niederöster- Verkehrssicherheit definiert. Das Heft 6 reich in den nächsten 10 Jahren be- „Verkehrssicherheit“ im Rahmen der gleiten. An Hand einer umfangreichen Schriftenreihe zum Niederösterreichi- Unfallanalyse wurde versucht beson- schen Landesverkehrskonzept stellte dere Problembereiche im Unfallge- ein Maßnahmenprogramm zur Erhö- schehen offen zu legen. Neben den hung der Verkehrssicherheit vor. Da- bereits angeführten Broschüren der durch hatte Niederösterreich eines der Schriftenreihe zum NÖ Landesver- ersten Verkehrssicherheitsprogramme kehrskonzept war auch das „Öster- mit festgelegten Maßnahmenschwer- reichische Verkehrssicherheitspro- punkten und Zielen. Im Jahre 2007 gramm 2011 – 2020“ eine Grundlage wurde im Heft 25 dieser Schriftenreihe dieser Arbeit. Aufbauend auf diese „Verkehrssicherheitsarbeit in Nieder- Grundlagen wurden Maßnahmen abge- österreich – Rückblick und Ausblick“ leitet, die in Niederösterreich bis 2023 die erfolgreiche Zielerreichung evalu- schwerpunktmäßig umgesetzt werden iert. Zusätzlich wurde das Maßnahmen- sollen. Es handelt sich dabei einerseits programm überarbeitet, indem neue um bereits bewährte Maßnahmen mit Erkenntnisse der Unfallforschung be- hoher Sicherheitsrelevanz und ander- rücksichtig wurden. seits um neue Ansätze der Sanierungs- und Präventionsarbeit. Die Anzahl der Unfälle, der Verun- fallten und Toten ist rückläufig und ent- In diesem Zusammenhang ist darauf spricht jenen Zielwerten, die im Lan- hinzuweisen, dass die Unfallzahlen desverkehrskonzept 1991 definiert ab 2012 mit den Vorjahren nur einge- wurden. Dieser Trend soll fortgesetzt schränkt vergleichbar sind. Dies ergibt werden. sich durch die Umstellung der Unfall- datenerfassung auf das UDM-System (Unfalldatenmanagement), das sich durch eine höhere Genauigkeit aus- zeichnet. 8
2 grundlagen der verkehrs- sicherheitsarbeit in niederösterreich Grundlage der Verkehrssicherheitsar- der Verkehrssicherheit erfolgt in Nie- beit in Niederösterreich sind fünf Säu- derösterreich immer auf Basis objek- len. Diese bilden die Themenbereiche, tiver Befunde. Durch diese Vorgangs- in denen die Verkehrssicherheitsarbeit weise wird eine hohe Effizienz der ansetzt. Die Entwicklung und Umset- verwendeten Mittel gewährleistet. zung von Maßnahmen zur Erhöhung Säulen der Verkehrssicherheitsarbeit in Niederösterreich: Statistikgrundlagen • Unfallstatistik • Verkehrsleistung, Zähldaten • Kfz-Zulassungsstatistik • Bevölkerungsstatistik usw. Infrastruktur Verkehrssicherheitsmanagement • Unfallhäufungsstellenmanagement • Road Safety Audit • Road Safety Inspection • Fahrbahnzustandsprüfungen usw. Bewusstseinsbildung und Verkehrserziehung • Verkehrserziehung in Schulen • Sicherheitskampagnen usw. Verkehrsüberwachung • Planquadrate • Seriengeschwindigkeitsmessungen • Stationäre Radaranlagen • Section Control • Rotlichtüberwachungskameras usw. Forschung und Evaluierung • Unfallursachenforschung • Evaluierung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen usw. 9
3 entwicklung der verkehrssicherheit in niederösterreich Bei der Erstellung des NÖ Landesverkehrskonzeptes im Jahre 1991 wurde als Hauptziel die Reduktion des Unfallgeschehens um 20 – 50 % bis zum Jahre 2010 genannt. 3.1 Unfallentwicklung in Niederösterreich Die nachstehenden Tabellen und Ab- Zahlen der Verunglückten mit den Un- bildungen zeigen die Entwicklung der tergruppen Getötete und Verletzte für Unfälle mit Personenschaden und der den Zeitraum von 1990 – 2011. Tab. 1 Unfallgeschehen Jahr Unfälle Verunglückte Getötete Verletzte in Niederösterreich 1990 8.585 11.942 359 11.583 1990 – 2011 1991 8.717 12.211 411 11.800 (Quelle: Statistik Austria) 1992 8.371 11.553 400 11.153 1993 7.940 11.097 384 10.713 1994 8.061 11.129 399 10.730 1995 7.458 10.344 322 10.022 1996 7.294 10.060 294 9.766 1997 7.406 10.150 318 9.832 1998 7.185 9.785 286 9.499 1999 7.617 10.383 278 10.105 2000 7.487 10.299 299 10.000 2001 7.728 10.523 261 10.262 2002 7.787 10.603 261 10.342 2003 7.638 10.487 277 10.210 2004 7.483 10.148 269 9.879 2005 6.940 9.446 223 9.223 2006 6.814 9.274 222 9.052 2007 7.323 9.682 192 9.490 2008 6.982 9.312 174 9.138 2009 6.609 8.965 189 8.776 2010 6.299 8.442 163 8.279 2011 6.465 8.563 159 8.404 10
Abb. 1 10.000 Entwicklung der 9.000 Unfälle mit 8.000 Personenschaden in NÖ 7.000 1990 - 2011 –20 % 6.000 Zielvorgabe –20 % bis –50 % 5.000 4.000 –50 % 3.000 2.000 1.000 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Die Anzahl der Unfälle mit Personen- eigneten sich somit im Jahre 2011 um schaden hat im Zeitraum 1990 bis 2.120 Unfälle mit Personenschaden 2011 um 24,7 % abgenommen. Es er- weniger als noch im Jahre 1990. Abb. 2 14.000 Entwicklung der Zahl 12.000 der Verunglückten in NÖ 1990 - 2011 10.000 –20 % 8.000 Zielvorgabe –20 % bis –50 % 6.000 –50 % 4.000 2.000 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Bei den Verunglücktenzahlen zeigt sich glückte weniger als im Vergleichsjahr eine Reduktion von 28,3 % (gegenüber 1990. 1990). Dies entspricht 3.379 Verun- 11
Abb. 3 450 Entwicklung der Zahl der Getöteten in NÖ 400 1990 - 2011 350 300 –20 % 250 Zielvorgabe –20 % bis –50 % 200 –50 % 150 100 50 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Mit einer Abnahme von 55,7 % (gegen- Gegenüber dem Jahre 1990 bedeutet über 1990) zeigt sich bei den Getöteten dies 200 Verkehrstote weniger. eine besonders günstige Entwicklung. Abb. 4 14.000 Entwicklung der Zahl der Verletzten in NÖ 12.000 1990 - 2011 10.000 –20 % 8.000 Zielvorgabe –20 % bis –50 % 6.000 –50 % 4.000 2.000 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Bei den Verletzten beträgt die Re- letzte weniger zu beklagen als noch im duktion 27,4 % (gegenüber 1990). Im Jahre 1990. Jahre 2011 waren somit um 3.179 Ver- 12
3.2 Unfallentwicklung im Bundesländervergleich Im Folgenden wird die Entwicklung turellen und verkehrlichen Gegeben- (1990 Index = 100) des Unfallgesche- heiten wurde Wien in diesem Vergleich hens im Bundesländervergleich darge- nicht berücksichtigt. stellt. Auf Grund der speziellen struk- Abb. 5 110 Unfälle, Österreich Ö (ohne NÖ und Wien) 105 NÖ (ohne NÖ und Wien) 100 zu NÖ 1990 - 2011 95 90 85 80 75 70 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Die Entwicklung der Unfälle mit Per- ten sich so wie in Österreich (ohne NÖ sonenschaden zeigt bis 1996 einen und Wien) entwickelt, so wären im Zeit- annähernd gleichförmigen Verlauf in raum von 1997 – 2011 in Niederöster- Österreich (ohne NÖ und Wien) und in reich um rd. 8.500 Unfälle mit Per- Niederösterreich. Danach ist in Nieder- sonenschaden mehr zu verzeichnen österreich ein deutlich günstigerer gewesen. Dies entspricht einer zu- Verlauf festzustellen. Unter der Annah- sätzlichen Unfallbelastung von rd. 570 me die Unfälle in Niederösterreich hät- Unfälle/Jahr. Abb. 6 110 Verletzte, Österreich 105 Ö (ohne NÖ und Wien) (ohne NÖ und Wien) NÖ 100 zu NÖ 1990 – 2011 95 90 85 80 75 70 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 13
Bei den Verletztenzahlen ist ein nahe- Verletztenzahlen in Niederösterreich zu identer Verlauf wie bei den Unfällen geringfügig besser verläuft als die Ent- gegeben, wobei die Entwicklung der wicklung der Unfälle. Abb. 7 Getötete, Österreich 120 (ohne NÖ und Wien) 110 Ö (ohne NÖ und Wien) NÖ zu NÖ 1990 – 2011 100 90 80 70 60 50 40 30 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Bei den Getötetenzahlen ist die Ent- bei den Getöteten gegeben. Eine mög- wicklung in Österreich (ohne NÖ und liche Erklärung ist, dass gerade die Wien) besser als in Niederösterreich. Ost-Region in Folge der Grenzöffnung Insbesondere zu Beginn der 90er Jah- von Nachbarstaaten besondere He- re sind in Niederösterreich Zuwächse rausforderungen zu bewältigen hatte. 3.3 Unfallgeschehen in Relation zu Strukturdaten Als Grundlage für die Beurteilung der ge verfügbarer Strukturdaten berech- Verkehrssicherheit in Niederösterreich net wurden, verglichen. wurden die Anteile am Unfallgeschehen Der Anteil der Unfälle und jener der mit jenen Anteilen, die auf der Grundla- Verletzten liegen deutlich unter den Tab. 2 Strukturdaten, EW oder Einwohnende Fläche Straßennetzlänge Kfz-Bestand Anteil NÖ an Österreich 24,1 % 23,0 % 29,8 % 26,0 % (ohne Wien) Tab. 3 Gesamtunfallgeschehen, Gesamtunfallgeschehen Unfälle Verletzte Getötete Anteil NÖ an Österreich 2009 – 2011 19,6 % 20,7 % 31,4 % (ohne Wien) 14
% Abb. 8 35 Vergleich 31,4 % 30 Anteil Strukturdaten Straßennetz 29,8 % zu Anteil 25 Kfz-Bestand 26,0 % Gesamtunfallgeschehen EW 24,1 % Fläche 23,0 % 20,7 % 20 19,6 % 15 10 5 0 Unfälle Verletzte Getötete errechneten Anteilen aufgrund der Straßennetzlänge zur Verletztenzahl. Strukturdaten. Unter der Vorausset- Am geringsten fällt die Abweichung zung einer gleichmäßigen Unfallver- beim Vergleich Fläche zu Verletzte mit teilung im österreichischen Straßen- rund 10 % aus. netz wäre ein Unfallanteil von 29,8 % in Niederösterreich zu erwarten, tat- Hinsichtlich der Zahl der Getöteten zei- sächlich liegt dieser jedoch bei 19,6 %. gen sich in Niederösterreich problema- Der Vergleich zeigt weiters, dass der tischere Verhältnisse. Der Getöteten- Unfallanteil um rd. 34 % (=Differenz anteil liegt in allen Kategorien über zwischen Straßennetz mit 29,8 % den jeweiligen Anteilen der Struktur- und Unfällen mit 19,6 %, wobei für das daten: beim Vergleich Getötete zu Straßennetz für diese Rechnung der Straßennetzlänge liegt der Anteil um Bezug 100 % war) unter dem Anteil der 5 % höher als bei den Strukturdaten, Straßennetzlänge liegt. Eine ähnlich bei den Getöteten zu Fläche weicht der große Abweichung zeigt der Vergleich Wert um 37 % ab. 3.4 Unfallrate-Unfallrisiko im Landesstraßen B-Netz Eine objektive Kenngröße für die Beur- lion Kfz-km. Die nachstehenden Ab- teilung des Unfallrisikos ist die Unfall- bildungen geben einen Überblick der rate. Dabei wird das Unfallgeschehen Entwicklung dieser Kenngröße für das in Beziehung zum Verkehrsaufkommen Landesstraßen B-Netz (vormals Bun- gesetzt. Die daraus ermittelte soge- desstraßen) für Freilandstrecken und nannte Unfallrate zeigt die Anzahl der für Strecken im Ortsgebiet. Unfälle mit Personenschaden pro 1 Mil- 15
Abb. 9 0,7 Entwicklung Unfallrate Ö (ohne Wien) Freiland-Landesstraßen 0,6 NÖ 0,58 B-Netz 0,56 Die Grafik weist Lücken auf, 0,5 0,49 0,48 0,46 0,47 0,47 weil das BMI die Unfallraten nicht in allen 0,43 Jahren erheben ließ. 2008/2009 erfolgte 0,4 0,40 das eigenständig durch das Amt der NÖ Landesregierung. 0,31 0,3 0,2 0,1 0 1990/91 1992/93 1994/95 1996/97 1998/99 2000/01 2002/03 2004/05 2006/07 2008/09 Im Freiland liegen die Werte von Nieder- 1990/91 ist die Unfallrate um rd. 45 % österreich unter jenen von Österreich. (2008/09) zurückgegangen. Gegenüber dem Beobachtungszeitraum Abb. 10 1,6 Entwicklung Unfallrate Ö (ohne Wien) Ortsgebiet- 1,4 NÖ Landesstraßen B-Netz 1,31 1,2 1,15 1,12 1,11 1,05 1,07 1,0 0,82 0,82 0,8 0,73 0,6 0,61 0,4 0,2 0 1990/91 1992/93 1994/95 1996/97 1998/99 2000/01 2002/03 2004/05 2006/07 2008/09 Im Ortsgebiet zeigt sich in Nieder- Die Vergleiche des Unfallgeschehens österreich ein deutlich geringeres Un- mit Strukturdaten und die Langzeiten- fallrisiko als für gesamt Österreich wicklung ab 1997 für Niederösterreich ohne Wien. Der Rückgang in Nieder- im Vergleich zu Österreich (ohne Wien) österreich beträgt für den Zeitraum zeigen überdurchschnittliche gute Er- 1990/91 zu 2008/09 rd. 42 %. folge der Verkehrssicherheitsarbeit. 16
Weniger zufriedenstellend sind die Ver- Das Unfallrisiko konnte in den letzten hältnisse bei den Getöteten. Sowohl beiden Jahrzehnten auf den Landes- der Vergleich mit Strukturdaten als straßen B in Niederösterreich im Frei- auch die Langzeitentwicklung zeigen land um rd. 45 % und im Ortsgebiet um bei Gegenüberstellung mit den Öster- rd. 42 % reduziert werden. Die Werte reichwerten (ohne Wien) ungünstige sind deutlich besser als die österreich- Gegebenheiten. Als positiver Aspekt weiten Werten (ohne Wien). Anders in diesem Zusammenhang ist die hohe ausgedrückt bedeutet dies, dass die Reduktion bei den Getöteten anzufüh- Wahrscheinlichkeit, auf einer Landes- ren. Mit einem Rückgang in Nieder- straße B in Niederösterreich einen Un- österreich von 359 Getöteten im Jahre fall mit Personenschaden zu erleiden, 1990 auf 159 Getötete im Jahre 2011, auf fast die Hälfte zurückgegangen ist. dies entspricht einer Abnahme von Durch diese Betrachtungsweise wer- 55,7 %, wurde das Ziel des Landes- den die Erfolge der Verkehrssicher- verkehrskonzeptes 1991 deutlich über- heitsarbeit noch deutlicher sichtbar, da troffen. die negativen Einflüsse, die sich durch die Zunahme des Verkehrsaufkom- mens ergeben, berücksichtigt werden. 17
4 unfallanalyse – handlungsschwerpunkte 2013 - 2023 Um besondere Handlungsschwerpunkte ableiten zu können, wurde das Unfallge- schehen (Unfälle, Verletzte, Getötete) nach Unfallkategorien analysiert. Unfallbeteiligte Alter nach Gruppen Unfalltypen Ortsgebiet/ Freiland Schutzweg Unfallkategorien Straßenart Alkoholisierung Lichtverhältnisse Straßenzustand Dabei erfolgte ein Bundesländerver- Allgemein ist an dieser Stelle darauf gleich um mögliche potenzielle Pro- hinzuweisen, dass ungünstige statisti- blembereiche in Niederösterreich zu er- sche Werte alleine nicht zwangsläufig kunden. Bei diesem Vergleich erfolgt auf eine besondere Gefahrenlage hin- eine Gegenüberstellung o. a. Unfallka- deuten. Erhöhte Werte einzelner Merk- tegorien zwischen Niederösterreich male sind meist auch auf besondere und den restlichen Bundesländern ohne Verkehrs- und/oder Strukturgegeben- Wien für den Beobachtungszeitraum heiten zurückzuführen. 2009 –2011. Das Bundesland Wien wur- de auf Grund seiner besonderen ver- Die Schwerpunktsetzungen im Bereich kehrlichen und strukturellen Gegeben- der Merkmale mit erhöhter Unfallbe- heiten nicht berücksichtigt. lastung gewährleisten einen effizien- ten Mitteleinsatz, da dadurch entspre- Die Daten zu einzelnen Unfallgruppen chend hohe Reduktionspotentiale ak- von 2007 wurden mit jenen von 2011 tiviert werden. Zusätzlich wurden die verglichen. Die Betrachtung dieser Ergebnisse der statistischen Auswer- mittellangen Zeiträume erfolgte unter tungen im Rahmen der Erstellung des dem Gesichtspunkt, einerseits sta- neuen Verkehrssicherheitsprogramms tistische Schwankungen weitgehend von einer Gruppe von Expertinnen und auszuschließen und andererseits mög- Experten beurteilt. lichst stationäre Vergleichsverhält- nisse zu gewährleisten. 18
4.1 Bundesländervergleich Die Unfallparameter (Unfälle, Verletzte, Beispielsweise bedeutet dies für die Getötete) wurden nach Kategorien im Kategorie der Unfälle mit Personen- Bundesländervergleich Niederöster- schaden, dass alle Merkmale, die einen reich zu Österreich ohne Wien gegen- Anteil von 21,6 % erreichen oder über- übergestellt. Als auffällige Abweichung schreiten (Merkmal liegt schlechter wurde dabei der durchschnittliche An- als NÖ-Durchschnitt), rot eingefärbt teil von Niederösterreich an Österreich sind. Alle Merkmale, die einen Anteil ohne Wien mit einem Toleranzbereich von 17,6 % erreichen oder unterschrei- von rd. +/-10 % festgelegt. Dieser To- ten (Merkmal liegt besser als NÖ- leranzbereich wurde gewählt um eine Durchschnitt), sind grün eingefärbt. hohe Signifikanz der Abweichungen zu Merkmale die zwischen 17,7 % – 21,5 % gewährleisten. liegen (Merkmal liegt im Wesentlichen im NÖ-Durchschnitt = 19,6 %), sind Erläuterungen zur Berechnung nicht besonders gekennzeichnet. Siehe (Beispiel Unfälle): dazu auch die nachstehende Abbildung. Der Unfallanteil von Niederösterreich an Österreich ohne Wien beträgt 19,6 %. 10 % von 19,6 % = 1,96 % = rd. +/-2,0 % Toleranzbereich. % Abb. 11 30 Erläuterung zur Berechnung Bundesländervergleich am ROT – Merkmal liegt schlechter als NÖ-Durchschnitt – Handlungsbedarf? Beispiel Unfälle 25 NÖ Anteil an der Zahl der Unfälle Österreichs ohne 21,6 % Wien = 19,6 % 20 Merkmal liegt im NÖ-Durchschnitt Toleranzbereich +/-10 % von 19,6 % 19,6 % Abweichung mindestens + 10 % = rot Abweichung mindestens - 10 % = grün 17,6 % 15 GRÜN – Merkmal liegt besser als NÖ-Durchschnitt 10 5 19
Ergebnisse Bundesländervergleich Die nachstehende Abbildung zeigt am Beispiel der Unfälle nach Art der Beteili- gung eine Auswertung des Bundesländervergleichs. Abb. 12 % 35 Unfälle nach Art der Beteiligung, 30,6 Anteil NÖ an Österreich 30 ohne Wien 26,0 25 22,7 21,1 21,6 % 20 19,2 19,8 19,6 % 17,1 17,3 17,6 % 15 15,1 11,3 10 5 0,7 0 Fußverkehr Radverkehr Mopeds Motorräder Pkw Busse Lkw < 3,5 t Lkw > 3,5 t Straßenbahn Eisenbahn Sonstige Als auffällige Merkmale wurden die Ka- Zusammenhang mit der hohen Anzahl tegorien Lkw>3,5t, Eisenbahn und Son- von Eisenbahnkreuzungen in Nieder- stige ausgewiesen. In der Kategorie österreich zu sehen. der Sonstigen ist vor allem der land- wirtschaftliche Fahrzeugverkehr ent- Deutlich unterdurchschnittliche Anteile halten. Der erhöhte Anteil der Unfälle zeigen Fuß- und Radverkehr, Mopeds mit Eisenbahnbeteiligung ist auch im und Busse. 20
4.2 Unfallentwicklung Niederösterreich 2007 zu 2011 Bei der Betrachtung der Unfallent- dexwert 2007 zu 2011 bei 94,1 % oder wicklung wurde das Unfallgeschehen darüber liegt, rot (Merkmal entwickelt von Niederösterreich aus dem Jahre sich schlechter als NÖ-Durchschnitt) 2007 mit jenem aus dem Jahre 2011 eingefärbt sind. Alle Merkmale, bei verglichen. Der 5-Jahresvergleich wur- denen der Indexwert bei 82,5 % oder de gewählt um statistische Schwan- darunter liegt, sind grün (Merkmal kungen weitgehend auszuschließen. Es entwickelt sich besser als NÖ-Durch- wurde davon ausgegangen, dass bei mit- schnitt) eingefärbt. Merkmale mit Index- tellanger Betrachtung (2007 zu 2011) werten zwischen 82,6 % – 94,0 % (Merk- die Entwicklung der einzelnen Merk- mal entwickelt sich ähnlich wie NÖ- male annähernd so verlaufen sollte wie Durchschnitt) sind in den Tabellen die Entwicklung des Gesamtunfallge- nicht besonders gekennzeichnet. Der schehens. Toleranzbereich für die neutrale Ent- wicklung beträgt +/– 5,8 Indexprozent- Erläuterungen zur Berechnung punkte (das sind jeweils rd. 50 % von (Beispiel Unfälle): 11,7 % = durchschnittliche Unfallreduk- tion NÖ 2007 zu 2011) vom NÖ-Durch- Beispielsweise bedeutet dies für die schnitt von 88,3 %. Siehe dazu auch Kategorie der Unfälle mit Personen- die nachstehende Abbildung. schaden, dass alle Merkmale, deren In- % 110 Abb. 13 Erläuterung zur Berech- Unfälle 2011 im Vergleich zu 2007 gestiegen – Handlungsbedarf? nung Unfallentwicklung 100 Unfälle 2007 in % am Beispiel Unfälle Unfälle 2011 im Vergleich zu 2007 geringere Abnahme als NÖ-Durchschnitt – Handlgsbedarf? NÖ von 2007 zu 2011 Unfälle 2011 im Vergleich zu 2007 entwicklen sich ähnlich dem NÖ-Durchschnitt 94,1 % (Unfälle -11,7 %, d.h. 90 Unfälle 2011 (NÖ-Durchschnitt 2011 88,3 % von 2007) Toleranzbereich (+/– 5,8 %) 88,3 % von 2007 82,5 % Schema Vorgangsweise 80 Zunahme oder Abnahme weniger 50 % Landesschnitt = rot (Beispiel Unfälle: Index 2011 94,1 % od. 70 darüber) Abnahme über 50 % Landesschnitt = grün Unfälle im Vergleich zu 2007 besser als NÖ-Durchschnitt (Beispiel Unfälle: Index 2011 82,5 % od. 60 darunter) 50 21
Ergebnisse Unfallentwicklung Niederösterreich 2007 zu 2011 Die nachstehende Abbildung zeigt am Beispiel der Unfälle nach Art der Beteili- gung die Ergebnisse des Vergleichs der Unfallzahlen 2007 zu 2011. Abb. 14 % 120 Unfälle nach Art der 113 Beteiligung, 104 Unfallentwicklung NÖ 100 93,5 2007 zu 2011 91,7 87,3 86,4 80 77,2 73,5 73,6 60 57,1 40 20 0 0,0 Fußverkehr Radverkehr Mopeds Motorräder Pkw Busse Lkw < 3,5 t Lkw > 3,5 t Straßenbahn Eisenbahn Sonstige Bei Radfahrenden und Bussen ist eine Lkw < 3,5t, Lkw > 3,5t, Eisenbahn und ungünstige Unfallentwicklung festzu- Sonstige (vorwiegend Landwirtschafts- stellen. Deutliche Rückgänge in der fahrzeuge). Unfallbelastung zeigen die Kategorien 22
4.3 Zusammenfassung: Auffällige Merkmale – Bundesländervergleich, Unfallentwicklung NÖ Die nachstehende Auflistung gibt einen Lichtverhältnisse Überblick der auffälligen Merkmale • Dämmerung/Dunkelheit – nach dem Kriterium Unfälle. Daneben Bundesländervergleich ist jeweils angeführt, ob der Bundes- ländervergleich, die Unfallentwicklung Straßenzustand in Niederösterreich oder beides zur • nasse Fahrbahn – Ausweisung als auffälliges Merkmal Bundesländervergleich führte. • winterliche Fahrbahn – Bundesländervergleich, Unfallbeteiligte Unfallentwicklung NÖ • Radfahrende – Unfallentwicklung NÖ • Busse – Unfallentwicklung NÖ Alkoholisierung • Lkw>3,5t – Bundesländervergleich • Beteiligung alkoholisierter • Eisenbahn – Bundesländervergleich Lenkerinnen und Lenker oder • Sonstige – Bundesländervergleich Fußgängerinnen und Fußgänger – Bundesländervergleich Alter nach Gruppen • Personen 65+ Unfalltypen – Unfallentwicklung NÖ • Unfälle mit nur einer beteiligten Person – Bundesländervergleich Ortsgebiet/Freiland • rechtwinkelige Kollisionen – • Freiland – Bundesländervergleich Bundesländervergleich, Unfallentwicklung NÖ Straßenart • Unfälle mit haltenden oder • ASFINAG-Netz – parkenden Fahrzeugen – Bundesländervergleich Bundesländervergleich • Landesstraßen L & B – Bundesländervergleich • Gemeindestraßen – Unfallentwicklung NÖ 23
5 massnahmen Im vorliegenden Verkehrssicherheits- und programm „Verkehrssichere Zukunft • Schwerpunktsetzung in jenen Be- Niederösterreich 2013 – 2023“ erfolgt reichen mit hohem Reduktionspoten- die Maßnahmenentwicklung nach den tial, auf Basis der Unfallanalyse Grundsätzen (Bundesländervergleich, Unfallent- • bewährte Maßnahmenprogramme wicklung NÖ). fortführen (z.B. Bearbeitung der Un- fallhäufungsstellen, Aktion „Schutz- In der nachfolgenden Auflistung sind engel“ mit Einsatz von mobilen sowohl die bewährten Maßnahmenpro- Tempoanzeigen zu Schulbeginn, gramme als auch die neuen Schwer- Festlegung von Überwachungs- punktsetzungen angeführt. schwerpunkten im Rahmen des jähr- lichen Schwerpunktprogrammes) Bei Einzelmaßnahmen, die Verbesse- rungen bei bestimmten „auffälligen Merkmalen“ erwarten lassen, sind diese Merkmale kursiv in Klammer am Ende der jeweiligen Maßnahmenbe- schreibung angeführt. Bild 1: Tempoanzeigen machen die Fahrgeschwindigkeit „öffentlich“. 5.1 Maßnahmen Infrastruktur Unfallhäufungsstellen Bearbeitung der Unfallhäufungsstel- len im Zuge der Ermittlungsverfah- • Auffindung der Unfallhäufungsstellen ren der Verkehrsbehörden im Autobahn-, Schnellstraßen- und • Einführung standardisierter Evalu- Landesstraßennetz und Meldung an ierungsberichte entsprechend § 96 die Verkehrsbehörden: an das BMVIT Abs. 1b StVO 1960, um Sanierungs- (ASFINAG-Netz) oder an die Bezirks- maßnahmen noch gezielter einsetzen verwaltungsbehörde (Landesstraßen zu können B & L) • Unterstützung der Gemeinden beim • Bearbeitung der Unfallhäufungsstel- Aufbau eines Unfallhäufungsstellen- len im Autobahn- , Schnellstraßen- managements im Gemeindestraßen- und Landesstraßennetz (ASFINAG- netz, aufbauend auf die Pilotprojekte Netz, Landesstraßen B & L) Mistelbach, Klosterneuburg, Neun- • Durchführung von Tiefenanalysen (Er- kirchen, Tulln/Donau, Hollabrunn, hebung und Auswertung von Zusatz- Brunn/Gebirge, Wr. Neudorf (Gemein- informationen, Unfallakt und Straßen- destraßen) anlageverhältnisse) im Rahmen der 24
Road Safety Audit es sich um die sicherheitsrelevante Analyse des realen Fahrverhaltens • Durchführung von Straßenverkehrs- im Zuge einer bestimmten Gefahren- sicherheitsaudits für Neubaustre- strecke mittels Videoaufnahme im cken (ASFINAG-Netz, Landesstraßen Fahrzeug („Naturalistic Driving“) und B & L) um die sicherheitsrelevante Analyse • Durchführung von Straßenverkehrs- des realen Verkehrsverhaltens einer sicherheitsaudits bei größeren Um- bestimmten Gefahrenstellen mittels bauprojekten (ASFINAG-Netz, Landes- Videoaufnahme des Straßenraumes straßen B & L) („Naturalistic Observation“). Road Safety Inspection (RSI) Geschwindigkeit • Durchführung von Straßenverkehrs- • Harmonisierung der Geschwindig- sicherheitsinspektionen auf Landes- keitsbeschränkungen und Überhol- straßen, auf denen es vermehrt zu verbote (Freiland, Unfalltyp-0: Unfäl- Konflikten und Unfällen kommt (Frei- le mit nur einer beteiligten Person, land, Landesstraßen B & L) Unfalltyp-2: Unfälle im Begegnungs- • Ausarbeitung von Indikatoren, ab verkehr) wann eine Road Safety Inspection • selektive (ev. mit zeitlicher Einschrän- einzuleiten ist, insbesondere für be- kung) Geschwindigkeitsbeschränkun- sonders gefährdete Gruppen Radfah- gen vor besonders schutzbedürf- rende – Radrouten, Motorradfahren- tigen Einrichtungen wie z. B. Kinder- de – Motorradstrecken (Radverkehr, gärten, Schulen, Seniorenheimen, Motorräder und Leichtmotorräder) Krankenhäusern (Fußverkehr, Ge- meindestraßen, Personen 65 +) Freiland • punktuelle Ausstattung von Freiland- straßen mit Maßnahmen zur Ver- besserung der passiven Sicherheit (Leitschienen mit Unterfahrschutz, Betonleitwände) für Benutzerinnen und Benutzer einspuriger Kraftfahr- zeuge (Motorräder und Leichtmotor- räder, Freiland, Landesstraßen B & L) Bild 2: Die RSI kann für bestimmte Gruppen • Abstimmung der Kehrpläne, prioritäre Verbesserungen bringen. Befreiung von beliebten Motorrad- strecken von Streusplitt (Motor- • Berücksichtigung der Methode „Na- räder und Leichtmotorräder, Frei- turalistic Driving und/oder Observa- land, Landesstraßen B & L) tion“ bei der Erstellung von RSI-Be- • Überprüfung abkommensunfallträch- richten. Bei diesen Methoden handelt tiger Freilandabschnitte mit Anprall 25
an festes seitliches Hindernis (Bäume, wege auf ihre technische Sicherheit Lichtmasten, usw.) und Durchführung z. B. Beleuchtung, Sichtweiten (Fuß- von Absicherungsmaßnahmen (Frei- verkehr, Lichtverhältnisse-Dämme- land, Straßenzustand: nasse Fahr- rung, Lichtverhältnisse-Dunkelheit) bahn, Unfalltyp-0: Unfälle mit nur ei- ner beteiligten Person) • Überprüfung unfallträchtiger Eisen- bahnkreuzungen und Durchführung von Sicherungsmaßnahmen. Be- trachtung besonderer Problembe- reiche unter Berücksichtigung der Methode „Naturalistic Driving und/ oder Observation“ und Evaluierung der Sanierungsmaßnahmen, um die- se noch gezielter einsetzen zu kön- Bild 3: Bei Schutzwegen ist die Beleuchtung be- nen (Pkw, Eisenbahn) sonders wichtig. • Verwendung von Rumpelstreifen (Mittelmarkierung, Randlinien) im • Umsetzung und Evaluierung neuer hochrangigen Landesstraßennetz Maßnahmen zur Hebung der „Anhalte- (Freiland, Unfalltyp-0: Unfälle mit nur bereitschaft“ vor nicht signalgere- einer beteiligten Person, Unfalltyp-2: gelten Schutzwegen (Fußverkehr) Unfälle im Begegnungsverkehr) • Evaluierung von alleinunfallträch- tigen Freilandabschnitten (Freiland, Unfalltyp-0: Unfälle mit nur einer be- teiligten Person ) Innerorts • Prüfung der Anwendbarkeit neuer Planungsinstrumente (z. B. Begeg- Bild 4: Ein wichtiges Ziel in Niederösterreich ist nungszone, Fahrradstraße) und Eva- die Erhöhung der Anhaltebereitschaft. luierung in Hinblick auf die Aspekte der Verkehrssicherheit (Fuß-, Rad- • Radverkehr: Überprüfung bestehen- verkehr) der Radverkehrsanlagen im Hinblick • Durchführung von Sicherheitsin- auf die Verkehrssicherheit (Radver- spektionen im Schulbereich im Rah- kehr) men der von der Allgemeinen Un- • Förderung der Gemeinden bei der fallversicherungsanstalt und dem Entwicklung überörtlicher Radnetze Kuratorium für Verkehrssicherheit unter besonderer Berücksichtigung durchgeführten Aktionen „Sicheres der Verkehrssicherheit und Ver- Halten und Parken vor Schulen“ (Fuß -, kehrsqualität für den „Alltagsrad- Radverkehr, Gemeindestraßen) verkehr“ im Rahmen der Aktion • Überprüfung der ungeregelten Schutz- RADLand (Radverkehr) 26
5.2 Maßnahmen Bewusstseinsbildung und Verkehrserziehung Schüler/Kinder - „Apfel-Zitrone“: Sensibilisierung hin- sichtlich des Geschwindigkeitsver- • Betreuung von Schülerlotsen und haltens vor Schulen (Fußverkehr) Schulwegpolizei mit Ehrung (Schutz- engelfest) um Personen zu motivie- ren diesen Dienst zu übernehmen (Fußverkehr, Gemeindestraßen) • Unterstützung von Aktionen wie - Unfall- und Gewaltprävention im Öffentlichen Verkehr in Zusammen- arbeit Schule, Gemeinde und Ver- kehrsträger (Busse) Bild 7: Wer das Limit unterschreitet, erhält als Belohnung eine Apfel. - „Sicher Bus fahren – Achtung Brems- Bild 5: Schulbuslotsen sorgen für einen sicheren probe“: mehr Sicherheit für Kinder Betrieb vor und im Bus. an Haltestellen und im Bus (Busse) - „Hallo Auto“ (Fußverkehr) - „Sicheres Halten und Parken vor • Unterstützung des Schulerhalters/ Schulen“ (Fuß-, Radverkehr, Gemein- der Gemeinde bei der Erstellung von destraßen) Schulwegplänen (Fußverkehr) - „Känguru“: Verwendung von Gurt • Veranstaltung von Verkehrssicher- und Kindersitz (Pkw) heitswochen an Schulen mit den The- menschwerpunkten Verkehrsverhal- ten, Alkohol- und Drogenprävention (Alkoholisierung) • Schulbuslenker: Durchführung von Verkehrssicherheitsseminaren und Ver- kehrssicherheitstrainings für Schul- buslenker (Busse) • Weiterführung der Aktion „Schutz- engel“ mit Einsatz von MTA-Geräten (mobile Tempoanzeigen) zu Schulbe- ginn im September (Fußverkehr) Bild 6: Aktion Känguru – schon im Kindergarten lernen die Kleinen, wie wichtig der Sicherheits- • Verbesserung der Radfahrausbildung gurt ist. Sie sagen es ihren Eltern weiter. für Kinder (Radverkehr) 27
Jugendliche • Alkoholprävention in Schulen • Unterstützung Risiko-Kompetenz- (Alkoholisierung) modell: Es handelt sich dabei um einSchulungsprogramm zur Stärkung der Eigenverantwortung und zum Er- kennen von Gefahrensituationen im Straßenverkehr Seniorinnen und Senioren • Unterstützung „bewusst.sicher.werk- Bild 8: Mit der Rauschbrille sieht man, wie es statt“ Verkehrskompetenz mit 0,8 Promille Alkohol im Blut wäre. Überraschungen sind dabei nicht selten. (Personen 65+) • PR-Aktion „Rückstrahlende Be- • Hilfestellung hinsichtlich der kleidung“ oder ähnliche Aktionen Organisation und der Bewerbung (Personen 65+) bedarfsorientierter Verkehrsarten • Mobilitätsberatung mit Schwerpunkt bei Veranstaltungen, Discobus Verkehrssicherheit (Personen 65+) (Alkoholisierung) • Unterstützung der Aktion „Close Alle Verkehrsteilnehmer To“: Jugendliche Verkehrsstraf- täterinnen und Verkehrsstraftäter • Unterstützung „Awareness Day“: berichten Fahrschülerinnen und Es handelt sich dabei um anschau- Fahrschülern über ihre Erlebnisse liche Aktionen zur Stärkung des (Alkoholisierung) Gefahrenbewusstseins an Eisen- • Veranstaltung von Verkehrssicher- bahnkreuzungen (Pkw, Eisenbahn) heitstagen für junge Mopedlenkende • Weiterführung Niederösterreich- Radhelm und Ausweitung der Radhelmaktion auf Erwachsene (Radverkehr) • Weiterführung der MTA-Aktion (mobile Tempoanzeigen) als Grund- pfeiler der Bewusstseinsbildung hinsichtlich des Geschwindigkeits- verhaltens (Landesstraßen B & L, Gemeindestraßen) Bild 9: Auch ein Moped kann ein unkontrollier- bares Geschoß werden, daher sind zusätzliche Mopedausbildungen wichtig. 28
5.3 Maßnahmen Überwachung Überwachungsschwerpunkte • Festlegung von zielgerichteten Überwachungsschwerpunkten im Rahmen des jährlichen Schwerpunktprogrammes • regionale Überwachungsschwerpunkte in Abstimmung auf regionale Gefahrenschwerpunkte • räumliche Optimierung der Überwachung auf Basis objektiver Gefährdungs- potenziale (Serienüberwachung) • weiterer Ausbau von technischen Überwachungsmöglichkeiten bei besonderer Gefahrenlage inklusive Evaluierung der Ergebnisse - Einsatz „Section Control“ auch auf Landesstraßen B & L - stationäre Radaranlagen - vermehrter Einsatz von Rotlichtkameras 29
Schriftenreihe Heft 19: Telekommunikations- Heft 31: Verkehrssichere Zukunft in Niederösterreichisches Infrastrukturkonzept (März 2003) Niederöstereich 2013–2023 Landesverkehrskonzept Das Heft ist herunterladbar auf: Heft 20: Handbuch für Verkehrssparge- meinden (Juni 2003) www.noe.gv.at/verkehrsberatung und Heft 1: Ausgangslage, Entwicklung, Leitbild (Juni 1990) www.noe.gv.at/publikationen-verkehr Heft 21: Mobilität in Niederösterreich – Heft 2: Park&Ride (September 1990) Ergebnisse der landesweiten Mobilitätsbefragung 2003 Heft 2: Park&Ride, (Jänner 2005) Neuauflage (Oktober 2002) Heft 22: Gender Mainstreaming und Heft 3: Verkehrsberuhigung (Februar 1991) Mobilität in Niederösterreich Impressum (Juni 2005) Heft 4: Verkehrsverbünde (März 1991) Herausgeber und Medieninhaber: Heft 23: Mobilitätshilfen (Jänner 2007) Heft 5: Umweltgerechter Straßenbetrieb Amt der NÖ Landesregierung (Mai 1991) Heft 24: Radfahren im Alltag in Nieder- Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr österreich (April 2007) Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten Heft 6: Verkehrssicherheit (August 1991) Heft 25: Verkehrssicherheitsarbeit in NÖ Landesverkehrskonzept Entwurf Niederösterreich – Projektleitung: (April 1991) Rückblick und Ausblick Ing. Christian Hofecker (April 2007) Amt der NÖ Landesregierung NÖ Landesverkehrskonzept Kurzfassung (Juni 1991) Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten Heft 26: Mobilität in Niederösterreich – Ergebnisse der landesweiten E-Mail: post.ru7@noel.gv.at NÖ Landesverkehrskonzept Mobilitätsbefragung 2008 www.noe.gv.at (Dezember 1991) (Oktober 2009) Tel: 02742 9005 14047 Heft 7: Schifffahrtskonzept (August 1992) Fax: 02742 9005 14950 Heft 27: ,,Hast du einen Plan?’’ Der Schulwegplan und Regeln für 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1 Heft 8: Flugverkehrskonzept (Dezember 1992) den Schulweg (Februar 2011) Erstellt von: Heft 9: Verkehrssteuerung (Juli 1993) Amt der NÖ Landesregierung Heft 28: Verkehrsberuhigung 2011 – Bewährtes und Neues Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr Heft 10: Güterverkehr (April 1994) (März 2011) Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten Heft 11: Chancen für Elektro-Fahrzeuge (März 1995) Heft 29: Kleinräumige Mobilitätsangebote – Kuratorium für Verkehrssicherheit Empfehlungen für die praktische Heft 12: Dokumentation Ortsverkehre Umsetzung (Oktober 2012) (Februar 1996) Mitwirkung: Heft 30: Öffentlicher Verkehr in Nieder- Dr. Sabine Hilbert Heft 13: Anruf-Sammel-Taxis für den österreich (Oktober 2012) Amt der NÖ Landesregierung, Öffentlichen Verkehr in der Region (Juli 1996) Heft 31: Verkehrssichere Zukunft in Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr Niederösterreich Heft 14: Gestaltung untergeordneter 2013–2023 (August 2013) Korrekturlesung: Straßen (November 1996) weitere Hefte in Vorbereitung Doris Hofecker Heft 15: Ruhender Verkehr (September 1998) Fotonachweis 10 Jahre NÖ Landesverkehrskonzept Bilder 5, 6, 7, 8 und 9 vom Kuratorium für (Oktober 2001) Verkehrssicherheit, restliche Fotos vom Die Hefte der Schriftenreihe und die Informationsblätter sind zu beziehen Amt der NÖ Landesregierung Heft 16: Gestaltung innerörtlicher Orientie- Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr bei der Abteilung Gesamtverkehrsange- rungssysteme (Jänner 2002) legenheiten, RU7 Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten Heft 17: Gehen in Niederösterreich Landhausplatz 1, Haus 16 (Februar 2002) A-3109 St. Pölten Herstellung: Tel.: 02742 9005 14973 Heft 18: Umweltbewusst Mobil: oder herunterladbar auf gugler* GmbH, Melk Sprit sparend Fahren www.noe.gv.at/verkehrsberatung und Gedruckt auf 100 % Recycling Papier (November 2002) www.noe.gv.at/publikationen-verkehr ISBN: 978-3-9503124-9-2 30
Gedruckt nach der Richtlinie „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“des Österreichischen Umweltzeichens. gugler cross media, Melk; UWZ 609 amt der nö landesregierung www.noe.gv.at gruppe raumordnung, abteilung umwelt und verkehr gesamtverkehrsangelegenheiten abteilung gesamtverkehrsangelegenheiten adresse » 3109 st. pölten, landhausplatz 1 adresse»»02742 telefon 3109 st. pölten, 9005 landhausplatz 1 149 73 telefon fax » 02742 » 02742 90059005 149 71 | fax » 02742 9005 149 50 149 50 internet » www.noe.gv.at
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