VESTAKEEP PEEK - Polyetheretherketon-Pulver
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Evonik Industries AG ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Evonik ist weltweit führend in der Spezial- chemie. Zusammen mit den Geschäftsgebieten Acrylic Monomers und Acrylic Polymers gehört das Geschäfts- gebiet High Performance Polymers zum Geschäftsbereich Performance Polymers. High Performance Polymers hat sich auf die Herstellung maßgeschneiderter Produkte und Systeme spezialisiert. Seit über 40 Jahren produziert das Geschäftsgebiet hoch- leistungsfähige Polymere und ist für seine Kompetenz in der Pulver-Technologie bekannt – in Entwicklung, Produktion, Anwendungstechnik und Service. Die Ausweitung des Produktportfolios in den Bereich der Hochtemperaturpoly- mere ist die logische Folge des langjährigen Markterfolges.
Inhalt VESTAKEEP®: Ausbau des Bereichs Hochleistungspolymere ................... 4 1 Einführung ......................................................................................... 6 Herstellung ........................................................................................ 6 Anwendung ....................................................................................... 6 Lieferung ........................................................................................... 6 Eigenschaften ..................................................................................... 7 2 Überblick über die VESTAKEEP ® Pulver ................................................ 8 3 Verarbeitungsverfahren ................................................................... 10 Pulver-Anwendungen und Fehlerbeseitigung .................................... 12 4 Toxikologische Bewertung von VESTAKEEP ® Pulvern sowie Informationen über Umweltverträglichkeit und Sicherheit ................................................................................. 14 Regionale Ansprechpartner .............................................................. 15
VESTAKEEP®: Ausbau des Bereichs Hochleistungspolymere Mit den Polyetheretherketon-Form- Die vorliegende Broschüre gibt einen massen und -Pulvern VESTAKEEP® Überblick über die Eigenschaften und (PEEK1) hat High Performance Poly- Anwendungen der VESTAKEEP® Pulver, mers seine Technologieführerschaft im die je nach Verarbeitungsverfahren in Sektor der Hochleistungskunststoffe unterschiedlichen Korngrößen und weiter ausgebaut. Viskositäten (Molekulargewichten) ver- VESTAKEEP® Formmassen und Pulver fügbar sind, sowie Hinweise zu ihrer eignen sich vor allem für Anwendun- Verarbeitung. Die VESTAKEEP® Form- gen, in denen extreme mechanische, massen werden in einer gesonderten thermische und chemische Anforde- Broschüre behandelt. rungen verkraftet werden müssen. VESTAKEEP® PEEK zeichnet sich durch ® Evonik vertreibt seine VESTAKEEP folgende Werkstoffeigenschaften beson- Formmassen und Pulver weltweit. ders aus: Garant für das hohe Qualitätsniveau der am Markt eingeführten Produkte ist ein . sehr hohe Wärmeformbeständigkeit bewährtes Qualitätsmanagementsys- . geringe Wasseraufnahme, dadurch tem – angefangen von der Entwicklung hohe Maßhaltigkeit über die Herstellung bis hin zur Quali- . hohe Härte tätssicherung. Unser System ist nach ISO . gute Festigkeit 9001:2000 und ISO/TS 16949:2002 . sehr gutes Gleitreibungsverhalten zertifiziert und wird stetig optimiert. . sehr geringer Abrieb In den vergangenen Jahren haben zahl- . gute elektrische Eigenschaften reiche Kunden dieses Qualitätssystem . sehr gute Chemikalienbeständigkeit geprüft und das hohe Niveau bestätigt. . sehr gute Hydrolysestabilität Für Entwicklung und Produktion wurde außerdem ein Umweltmanagement- system nach ISO 14001:2005 einge- führt, das regelmäßig zertifiziert wird. 1 PEEK ist die offizielle Abkürzung für Polyetheretherketon gemäß ISO 1043 und wird in dieser Broschüre nur in diesem Sinn gebraucht. 4
1 Einführung Herstellung Lieferung VESTAKEEP® wird in einem Mehrstufen- VESTAKEEP® Pulver werden in Kartona- prozess aus den Grundbausteinen Hydro- gen mit feuchtigkeitsdichten PE-Inlinern chinon und 4,4´- Difluorbenzophenon geliefert. polykondensiert. Pulver (P): in 10 kg-Kartons, 25 Kartons mit einem Gesamtgewicht von 250 kg auf einer Palette Feinpulver (FP) und Ultrafeinpulver (UFP): in 15 kg-Kartons, 25 Kartons mit einem Gesamtgewicht von 375 kg auf einer Palette Auf Anfrage liefern wir auch in Groß- gebinden. Die Lagerungsdauer ist bei üblichen Lagerbedingungen nahezu Anwendung unbegrenzt, wenn die Verpackung nicht VESTAKEEP® Pulver können in einem beschädigt ist. Eine Lagertemperatur von weiten Anwendungsspektrum eingesetzt 45 °C sollte nicht überschritten werden. werden, beispielsweise in der Elektro-, Elektronik- und Nachrichtentechnik sowie Ähnlich wie bei anderen teilkristallinen in der Automobil- und Lebensmittelin- Polyaryletherketonen erscheint unmodi- dustrie. Für die Herstellung von Faserver- fiziertes VESTAKEEP® bernsteinfarben bundwerkstoffen (Composites) ist die in der Schmelze und gräulich im festen, Eignung ebenfalls nachgewiesen. kristallisierten Zustand (naturfarben). Im festen, amorphen Zustand ist Sie sind mit einer Vielzahl von Verfahren VESTAKEEP® transluzent mit einer cha- zu verarbeiten wie Presssintern, elektro- rakteristischen, dem Bernstein vergleich- statisches Pulversprühen, Flammspritzen baren Eigenfarbe. oder Streuen. Auch als Suspension, Unsere Experten geben gerne weitere sowohl in wässrigen als auch in lösemittel- Informationen und Unterstützung. haltigen Systemen, sind sie verwendbar. 6
Überblick über die wichtigsten Eigenschaften Eigenschaften* Prüfnorm Einheit VESTAKEEP® Pulver Physikalische und thermische Eigenschaften sowie Brandverhalten Dichte 23 °C ISO 1183 g/cm 3 1,30 Schmelzbereich DSC, 2. Aufheizen °C ca. 340 Volumenfließrate (MVR) 380 °C/5 kg ISO 1133 3 cm /10 min 70 Formbeständigkeit in der Wärme ISO 75-1/2 Verfahren A 1,8 MPa °C 155 Verfahren B 0,45 MPa °C 205 Thermischer Längenausdehnungskoeffizient ISO 11359 10-4 K-1 23 °C-55 °C, längs 0,6 Sauerstoffindex 3,2 mm ISO 4589 % 38 Brennbarkeit nach UL94 1,6 mm IEC 60695 V-0 Glühdrahtprüfung GWIT 2 mm IEC 60695-2-12/13 °C 875 GWFI 2 mm IEC 60695-2-12/13 °C 960 Verarbeitungsschwindung ISO 294-4 in Spritzrichtung % 0,7 senkrecht zur Spritzrichtung % 1,2 Mechanische Eigenschaften Zugversuch 50 mm/min ISO 527-1/-2 Streckspannung MPa 100 Streckdehnung % 5 Bruchdehnung % 30 Zugmodul ISO 527-1/-2 MPa 3700 CHARPY-Schlagzähigkeit 23 °C ISO 179/1eU kJ/m2 N -30 °C ISO 179/1eU kJ/m2 N CHARPY-Kerbschlagzähigkeit 23 °C ISO 179/1eA kJ/m2 6C -30 °C ISO 179/1eA kJ/m2 6C *gemessen am Zugstab N = kein Bruch Chemikalienbeständigkeit C = vollständiger Bruch, VESTAKEEP® besitzt aufgrund seiner einschließlich Scharnierbruch H chemischen Struktur eine hervorragende Chemikalienbeständigkeit. Nähere Infor- mationen erhalten Sie von den angegebe- nen Ansprechpartnern. 7
2 Überblick über die VESTAKEEP® Pulver VESTAKEEP® Pulver-Typen durchschnittliche Korngröße Elektrostatisches Sprühen Suspensionsanwendung Flammspritzen niedrigviskos Presssintern mittelviskos Streupulver hochviskos n n n n n n VESTAKEEP® Pulver n n n n n n 4000 P ca. 500 µm n n n n n n 4000 FP ca. 65 µm n n n n n n 2000 P ca. 500 µm n n n n n n 2000 FP ca. 50 µm n n n n n n 2000 UFP20 ca. 20 µm n n n n n n 2000 UFP10 ca. 10 µm 1000 P ca. 500 µm n ja n nein Erklärung der Produktbezeichnung P: Pulver FP: Feinpulver UFP: Ultrafeinpulver Ziffern: mittlerer Teilchendurchmesser in Mikrometern VESTAKEEP® 2000 UFP 20 p p p p Handelsname Viskosität Ultrafeinpulver Ø Teilchendurchmesser (µm) 8
Kornverteilung VESTAKEEP® Pulver werden in einer Reihe verschiedener Kornverteilungen angeboten. VESTAKEEP® Sympatec Helos [µm] 100 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 [%] 100 9090 8080 7070 6060 5050 4040 3030 2020 1010 00 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 140 145 150 ® VESTAKEEP 4000 FP VESTAKEEP® 2000 FP VESTAKEEP® 2000 UFP20 VESTAKEEP® 2000 UFP10 VESTAKEEP® Kornverteilung [µm] 100 0 100 200 300 400 500 600 700 800 [%] 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 550 600 750 850 900 500 650 700 800 VESTAKEEP® 4000 P 30 40 60 110 120 125 50 70 80 90 100 VESTAKEEP® 2000 P 20 9
3 Verarbeitungsverfahren 3.1. Beschichtungsverfahren Bei Komponenten mit großen thermischen Die Vorteile dieses Verfahrens liegen in Massen hingegen können zu langsame den niedrigen Investitionskosten und der Elektrostatisches Sprühen Abkühlgeschwindigkeiten zu Rissbildun- Möglichkeit, ohne Ofen große Teile vor Die elektrostatische Aufladung des Pulvers gen in der Beschichtung führen. Die ge- Ort zu beschichten. VESTAKEEP® 2000 FP beim sogenannten EPS-Verfahren (elec- eignete Abkühlgeschwindigkeit sollte in ist für diese Anwendung am besten ge- trostatic powder spraying) wird durch ein diesen Fällen empirisch ermittelt werden. eignet, weil es über eine ausreichend elektrisches Feld hoher Feldstärke an der Abschrecken im Wasser kann zu einem niedrige Schmelzeviskosität verfügt. Zerstäuberdüse erzeugt. Je nach Sprüh- Wärmeschock führen und sollte vermie- system handelt es sich dabei um eine den werden. Dispersionsbeschichtung Leitungsaufladung beim direkten Kontakt Zur Beschichtung von Metalloberflächen mit der Elektrode oder um eine Ionisa- Wirbelsintern können auch wässrige Dispersionen auf tionsaufladung, bei der die Pulverpartikel VESTAKEEP® Pulver sind im Wirbelsin- Basis von VESTAKEEP® Feinpulvern ein- durch Anlagerung freier Luftionen aufge- terverfahren nur äußerst schwierig zu gesetzt werden. Diese lassen sich durch laden werden. In diesem Fall erzeugt die verarbeiten. Zum einen lässt sich durch Tauchen oder per Spritzpistole verarbei- Elektrode als Koronaspitze die erforderli- die unregelmäßige Kornform kein ausrei- ten. Dispersionen eignen sich speziell zur chen Luftionen. Der Transport der Pulver- chend gutes Wirbelverhalten einstellen, Herstellung dünner Schichten und für partikel erfolgt entlang der elektrischen zum anderen werden auf Grund der hohen Geometrien, die auf Grund des sogenann- Feldlinien zum geerdeten Werkstück. Schmelztemperatur Vorheiztemperaturen ten Faradayschen Käfigs nicht elektrosta- von deutlich über 400 °C benötigt. tisch beschichtet werden können. Es ist Die zu beschichtenden Teile sollten auf kein kostenintensives Equipment not- 400 bis 420 °C vorgewärmt werden. Flammspritzen wendig. Für die Dispersionsbeschichtung Vor dem Abkühlen sind die Teile so lange Das Flammspritzen, Anfang des vergan- sind die mittelviskosen VESTAKEEP® in einem Ofen nachzuwärmen, bis die genen Jahrhunderts entwickelt, ist eines Pulver besonders geeignet. Die niedrige Beschichtung gleichmäßig aufgeschmol- von vielen Beschichtungsverfahren des Schmelzeviskosität bewirkt gute Verlaufs- zen ist. Der Kristallinitätsgrad kann durch thermischen Spritzens. Hierbei bringt eigenschaften und ergibt glatt verlaufen- das Kühlverfahren eingestellt werden. das Verbrennen eines Gas/Sauerstoffge- de Schichten. Wasser- bzw. Schockkühlung führen zu misches die thermische Energie auf, um amorphen und dadurch transparenten das Pulver aufzuschmelzen und die Sub- Beschichtungen. Durch Konditionierung stratoberfläche zu erwärmen. Ein Träger- der Beschichtung kann die Kristallinität gas, in der Regel Druckluft, dient als amorpher Schichten erhöht werden. Dies Transportmedium, um die schmelze- geschieht üblicherweise in einem Umluft- flüssigen Partikel zur Substratoberfläche ofen bei 200 °C. Die Dauer hängt dabei zu transportieren. von der Masse der beschichteten Teile ab. 10
Faserverbundwerkstoffe Ein Primer zur Haftungsverbesserung wird Um der Blasenbildung durch Feuchtigkeit Zur Herstellung von Faserverbundwerk- nicht benötigt. Auf Zink- bzw. Eisenphos- vorzubeugen, sollte das Pulver vor der stoffen werden unidirektionale Faserlagen phatierung sollte ebenfalls verzichtet wer- Verarbeitung 3 h bei 150 °C bzw. über oder Gewebe aus Glas-, Kohlenstoff- oder den. Diese Konversionsschichten beginnen Nacht bei 120 °C im Trockenschrank oder Aramidfasern mit VESTAKEEP® als Matrix sich oberhalb von 200 °C zu zersetzen und wahlweise in der Form getrocknet wer- versehen. Zum Einsatz bei der Beschich- führen dadurch eher zu einer Trennschicht den. tung kommen dabei Pulverbeschichtungs- und zur Verschlechterung der Haftung. Zur besseren Entformung können dem verfahren oder Dispersionsbeschichtun- Pulver geringe Mengen (2 - 3 %) PTFE gen wie bereits beschrieben. Wir em- 3.2. Presssintern zugemischt werden. Auch ein silikonfreies pfehlen zur Herstellung von Composites Formtrennmittel ist möglich, vorausge- niedrigviskoses VESTAKEEP® Pulver der Unter Presssintern bzw. Pressformen ver- setzt die Temperaturbeständigkeit liegt 1000- und 2000-Reihe. Die Korngröße steht man das Herstellen von Formteilen über 400 °C. richtet sich nach dem zur Anwendung durch Druckeinwirkung in einem Werk- Vor dem Aufheizen der Form wird das kommenden Verfahren, wobei FP- und zeug. Die Eigenschaften formgepresster Pulver verdichtet, damit eingeschlossene UFP-Pulver bevorzugt werden. Teile unterscheiden sich von denen Luft entweichen kann. Die Verarbeitungs- spritzgegossener Teile. Üblicherweise parameter wie Druck, Temperatur, Halte- Vorbehandlung besitzen gepresste Teile einen höheren zeit etc. hängen von der Pulvermenge, der Für alle Beschichtungsverfahren gilt: je Kristallinitätsgrad und deshalb eine höhe- Fläche und der Geometrie der Form ab besser die Vorbehandlung, desto besser re Steifigkeit und Festigkeit, sind aber und müssen jeweils ermittelt werden. die Haftung. Vor der Beschichtung müssen auch härter und spröder. deshalb die zu beschichtenden Teile durch Damit keine Spannungen im Formteil auf- Sandstrahlen und Entfetten in geeigneten Der Formpresszyklus beinhaltet treten, sollte die Abkühlung kontrolliert Lösemitteln vorbereitet werden. Dadurch . das Verdichten des Polymers in einem und langsam erfolgen und die Abkühlge- werden Verunreinigungen entfernt, und Werkzeug schwindigkeit unter 40 K/Stunde liegen. die Oberfläche des Metalls wird für die . das Erhitzen des Systems über die Ab ca. 140 °C - 150 °C kann der Pressling optimale Haftung vorbereitet. Schmelztemperatur aus der Form gelöst werden. . die Haltephase zur weiteren Verdich- Als Strahlmittel sollte Korund oder Stahl- tung kies verwendet werden. Kugelförmige . die Abkühlphase Strahlmittel wie Glasperlen bewirken keine aufgeraute Oberfläche und sind da- Beim Formpressen kommen üblicherweise her nicht geeignet. Gestrahlte fett- und die P- bzw. FP-Pulvertypen zum Einsatz. ölfreie Metallteile korrodieren sehr Würden Granulate verwendet, wären die schnell. Die Weiterverarbeitung sollte Lufteinschlüsse zu groß, wohingegen bei daher so schnell wie möglich erfolgen. feineren Pulvern die Befüllung der Formen schwierig ist. Hier kann es durch Brücken- bildung ebenfalls zu Lufteinschlüssen und dadurch zu porösen Bauteilen kommen. Durch Zusatz von beispielsweise PTFE, Graphit, nanoskaligem Titandioxid oder Siliziumdioxid, Glas- oder Kohlenstoff- fasern lassen sich bestimmte Eigenschaf- ten wie Oberflächenhärte, Reibungs- koeffizient oder Abriebbeständigkeit gezielt verbessern. 9 11
VESTAKEEP® Pulver-Anwendungen und Fehlerbeseitigung Verfahren Problem Ursache Lösung Flammspritzen Obwohl die Substratoberfläche Ursache hierfür ist der große Unterschied im Substrat vorwärmen vor dem Beschichten durch Sand- thermischen Ausdehnungskoeffizienten strahlen aufgerauht wurde, zwischen Substrat- und Schichtwerkstoff. versagte die Haftung. Beim Abkühlen bilden sich Risse. Rekristallisation und thermisches Schrumpfen Substrat vorwärmen induzieren hohe Spannungen in den Schichten, Tempern die dann zur Rissbildung führen. Je länger der Kunststoff oberhalb der Glasübergangstem- peratur gehalten wird, umso besser werden Spannungen im Kunststoff abgebaut und umso größer ist der Kristallisationsgrad. Poren Lufteinschlüsse durch zu viele Schichten Anzahl der Pulverlagen redu- übereinander zieren Presssintern Poren Feuchtigkeit Vortrocknung mind. 3 h, 150 °C Blasen im Pressling Lufteinschlüsse Druckerhöhung vor dem Auf- schmelzen Erhöhung der Haltezeit Erhöhung der Temperatur Gratbildung Zu großer Spalt zwischen Stempel und Form Spalt sollte < 0,15 mm sein Zu hohe Temperatur Temperatur absenken Zu hoher Druck Druck absenken Schwer bzw. nicht entformbar Oberfläche von Stempel und Form zu rau Elektropolieren kein Trennmittel verwendet Formtrennmittel verwenden falsches Trennmittel eingesetzt (nicht tem- (Temperaturbeständigkeit peraturbeständig) > 400 °C) Zugabe von 2 - 3% PTFE zum Pulver Rissbildung Spannungen durch Schrumpf und Tempern Rekristallisation Abkühlgeschwindigkeit reduzieren Entformung unterhalb 150 °C Unvollständige Formfüllung Zu hohe Schmelzeviskosität Temperaturerhöhung Zu geringer Druck Druckerhöhung ES-Beschichtung Abblättern Unsauberer Untergrund (nicht entfettet 1. Entfetten UND und/oder nicht gestrahlt) 2. Strahlen Agglomerationsbildung Feuchtigkeit im Pulver durch unsachgemäße Pulver muss trocken bei Lagerung Umgebungstemperatur gela- gert werden. Ansinterungen am Prallteller und an den Dü- Reduzierung der Förderluft sen durch zu hohen Luftdruck der Förderluft Geringe Pulverabscheidung Werkstücke unzureichend geerdet Gehänge reinigen, bzw. ersetzen Zu geringe Feldstärke Spannung und Abstand ändern Schlechte Fluidisierung feuchte Druckluft oder verstopfte Fluidplatte, Druckluft auf Verunreinigun- Fluidrohre gen prüfen, Fluidplatte oder Fluidrohre austauschen Bei schwierigem Pulver em- pfiehlt sich, die Pulverbehälter zusätzlich zu vibrieren. Eine Nachrüstung mit einem Vibrationstisch ist einfach. 12
Verfahren Problem Ursache Lösung ES-Beschichtung Schlechte Fluidisierung Treten Klumpen im fluidisierten Pulver auf, Neues Pulver benutzen und wurde das Pulver feucht, entweder durch die Lagerung des Pulvers über- Lagerung oder durch feuchte Druckluft prüfen Zu tief eingestellter Fluidluftdruck Fluidluftdruck-Einstellungen überprüfen Zu viel Fluidisieren kann auch den Pulveraus- stoß wesentlich reduzieren. Pulverhaftung Pulver wird durch zu großen Luftdruck aus Luftdruck reduzieren den Ecken und Vertiefungen geblasen Zu wenig Eindringtiefe in den Ecken und Spannung reduzieren und Nischen durch zu hohe Spannung oder dem geeignete Düsen einsetzen Einsatz falscher Düsen Unsauberer Untergrund , Öle ect. Vorbehandlung kontrollieren Zu große Pulverwolke, Abstand Pistole - Abstand minimieren, richtige Werkstück zu groß Düse verwenden, mit mehr Dosierluft arbeiten Kraterbildung Krater entstehen, wenn aus dem Werkstück Neues Pulver verwenden, Pis- Gas austritt, das Pulver verunreinigt ist oder tole und Leitungen reinigen, Verunreinigungen nicht sauber entfernt wur- Substrat entfetten und strah- den, z.B Öl in Pressluft, Siliconspray len, Ölabscheider installieren Pulsieren Zu lange Pulverschläuche Pulverschläuche kürzen oder Durchmesser erhöhen Pulver mit schlechter Rieselfähigkeit Der Einsatz eines Pulver- behälters mit Fluidluft und Vibration schafft Abhilfe Pulverausstoß unregelmäßig Zu kleine Querschnitte oder zu kleine Radien Die Radien müssen min. bei der Pulverschlauchverlegung 150 - 200 mm betragen Rücksprüher Sogenannte Rücksprüher entstehen, wenn Strom reduzieren die Pulverschicht zu dick wird Die Rücksprühbildung ist auch von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Bei sehr schwierigem Pulver kann eine Klimatisierung der Beschichtungszone erforder- lich sein. Vergilben Zu hohe Einbrenntemperaturen oder zu Temperatur verringern lange Einbrennzeit "Black spots" Kontaminierung Kontaminierung durch Fremd- pulver kann durch eine sorg- fältige Reinigung der Anlage umgangen werden. Außerdem sollten unterschiedliche Pulver nicht gemischt werden. Zu hohe oder zu niedrige Schichtdicken Pulverausstoß anpassen regelmäßige Pistolen ausblasen, auf Ansinterungen prüfen Wartungsarbeiten . Einstellung der Pulversprühpistolen prüfen . Injektoren und Schläuche ausblasen . Erdungskontrolle prüfen . Kontrolle, ob die Druckluft sauber, trocken und ölfrei ist . Pulverschläuche auf Ansinterungen und Knickstellen prüfen 13
4 Toxikologische Bewertung von VESTAKEEP® Pulvern sowie Informationen über Umweltverträglichkeit und Sicherheit VESTAKEEP® Pulver sind wasserunlös- Insgesamt sind nach unserem heutigen liche und feste Polymere. Aufgrund des Kenntnisstand unter Umweltbedingungen hohen Molekulargewichtes (> 30.000 keine nachteiligen Auswirkungen von g/mol) werden sie nicht über Haut, VESTAKEEP® Pulvern auf Tiere, Pflanzen Atem- oder Magen-Darm-Trakt in den oder Mikroorganismen zu erwarten. Die Körper aufgenommen. VESTAKEEP® Kennzeichnung gemäß aktuell gültiger Pulver werden sich daher physiologisch Gesetzgebung sowie die Wassergefähr- weitestgehend inert verhalten und keine dungsklasse sind dem jeweils neuesten systemische Toxizität hervorrufen. Sicherheitsdatenblatt zu entnehmen. Nach Exposition gegenüber VESTAKEEP® VESTAKEEP® Pulver können unter Be- Stäuben sind wie auch bei anderen Inert- rücksichtigung der örtlichen Behörden- stäuben mechanische Reizwirkungen an vorschriften entsorgt werden. Weitere den oberen Atemwegen und den Schleim- Hinweise gibt das EU-Sicherheitsdaten- häuten der Augen nicht auszuschließen. blatt für VESTAKEEP®. Eine Wiederver- Produktstaub kann der Haut die natür- wendung ist aus ökologischen und öko- liche Feuchtigkeit entziehen. Die dadurch nomischen Gründen einer Entsorgung bedingte Austrocknung der Haut kann vorzuziehen. vereinzelt Reizeffekte verursachen. Eine hautsensibilisierende Wirkung ist nicht Weitergehende Anfragen zu Aspekten zu erwarten. der Produktsicherheit richten Sie bitte an die angegebenen Kontakte. Bei der Thermoplastverarbeitung sollte in jedem Fall für eine ausreichende Be- lüftung und Absaugung gesorgt werden. 14
Ihre direkten Ansprechpartner in den Regionen Norddeutschland, Benelux Mitteldeutschland Karsten Goldstein Frank Lindner telefon +49 2365204790 telefon +49 2365 6990758 mobil +49 1718130033 mobil +49 1718130045 karsten.goldstein@evonik.com frank.lindner@evonik.com Süddeutschland Österreich, Schweiz Ludger Malmedy Beat Bertschinger telefon +49 8251870157 telefon +41 19380665 mobil +49 1718130072 ludger.malmedy@evonik.com mobil +41 794453703 beat.bertschinger@evonik.com . direkte Kontakte p weitere Kontakte . .. .. . p ... p p p p . . . .. p p p . p pp p p p p p p . p p p p p p . p . 15
Ihr technischer Ansprechpartner: Unsere Informationen entsprechen unseren heutigen Kenntnissen und Erfahrungen nach unserem besten Wissen. Wir geben sie jedoch ohne Verbindlichkeit Wolfgang Christoph weiter. Änderungen im Rahmen des technischen wolfgang.christoph@evonik.com Fortschritts und der betrieblichen Weiterentwick- lung bleiben vorbehalten. Unsere Informationen beschreiben lediglich die Beschaffenheit unserer Produkte und Leistungen und stellen keine Garantien dar. Der Abnehmer ist von einer sorgfältigen Prü- fung der Funktionen bzw. Anwendungsmöglichkei- ten der Produkte durch dafür qualifiziertes Personal nicht befreit. Dies gilt auch hinsichtlich der Wahrung von Schutzrechten Dritter. Die Erwähnung von Han- delsnamen anderer Unternehmen ist keine Empfeh- lung und schließt die Verwendung anderer gleich- artiger Produkte nicht aus. ® = eingetragene Marke Evonik Degussa GmbH High Performance Polymers 45764 Marl telefon +49 2365 49-9878 telefax +49 2365 49-5992 www.evonik.de/hp www.vestakeep.de 01/hü/500/d
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