"Vielfältig, lebendig, gendergerecht!" Bürgerinnen und Bürger zielgruppengerecht beteiligen - Stadt Freiburg im Breisgau
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„Vielfältig, lebendig, gendergerecht!“ Bürgerinnen und Bürger zielgruppengerecht beteiligen Dipl.-Ing. Juliane Krause SRL plan&rat Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 1
Inhalt • Wo sind die Probleme? • Warum Partizipation und Beteiligung? • Was sind die Zielgruppen? • Prozessorganisation und Beteiligung • Instrumente der Öffentlichkeitsbeteiligung - Methoden und Einsatzmöglichkeiten • Empfehlungen Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 2
Wo sind die Probleme? Planung ist ein sozialer Prozess • Durch Planungsmaßnahmen werden Bürgerinnen und Bürger in ihren Lebensbedingungen betroffen. • Kommunale Planung ist ein gesellschaftlicher Teilprozess, der durch die Gesetzmäßigkeiten der Konfliktaustragung im politischen Entscheidungsprozess bestimmt wird • Dieser soziale Prozess wird bestimmt durch die örtlichen Rahmenbedingungen und Interessenkonstellationen. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 3
Wo sind die Probleme? Dauer und Komplexität von Planungsprozessen • Stadt- und Verkehrsplanung werden immer komplexer. Verkehrsprobleme stehen in den Kommunalparlamenten mit an erster Stelle. • Planungsprozesse dauern 10 – 15 Jahre und länger. • Das Scheitern von Konzepten / Maßnahmen führt zu Frust und Resignation bei den Beteiligten / Akteuren. • Die Akteure sind auf Verbündete angewiesen. Das Engagement hat sich zudem spezialisiert und diversifiziert: Akteure und Betroffene werden zu Fachleuten. • In größeren Teilen der Bevölkerung nimmt die Bereitschaft ab, kommunalpolitische Entscheidungen frag- und kritiklos hinzunehmen. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 4
Wo sind die Probleme? Struktur der Teilnehmenden • Bürgerbeteiligungen sind meist mittelschichtorientierte Veranstaltungen, beteiligte Akteure vertreten Organisationen • Personen mit spezifischen Nutzungsansprüchen an den öffentlichen Raum oder sozial benachteiligte Gruppen haben i. d. R. weniger Chancen, ihre Interessen durchzusetzen Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 5
Wo sind die Probleme? Das Dilemma der Partizipation Quelle: Team Ewen, 2010 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 6
Ziele und Nutzen von Beteiligungsverfahren • Stärkung von Teilhabe und Transparenz. • Förderung von Verständnis zwischen Bürgerschaft und Verwaltung. • Einbringen von Ideen und Anregungen aus Nutzersicht (Alltags- wissen). • Umfangreicheres Zusammenstellen von Informationen und Daten zur Abwägung. • Positiver Einfluss auf den Planungsprozess, zielführend für die politische Akzeptanz. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 7
Zielgruppen Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 8
Zielgruppe Allgemeinheit Personen mit starkem Bezug zum Quartier („Alltagsexperten“) spezifische Nutzungsanforderungen, i.d.R. weniger Chancen, Interessen durchzusetzen • Kinder und Jugendliche • Personen mit Familien- und Erziehungsarbeit • Ältere Menschen • Menschen mit Mobilitätseinschränkungen • Menschen mit Migrationshintergrund Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 9
Anforderungen dieser Personengruppen: Nahraumqualität Bedürfnis nach Überschaubarkeit, Sicherheit und Sauberkeit Bedürfnis nach Nähe und eigenständiger Mobilität • Plätze und Flächen zum Verweilen/ Aufenthalt • Attraktive, sichere Wege und Freiflächen • Kurze Wege bei guter Nahversorgung: viele Bedürfnisse können innerhalb des Stadtquartiers abgedeckt werden • Barrierefreie Erreichbarkeit wichtiger Ziele • Haltestellen des ÖV in der Nähe • Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen, Rollator • Platz zum Abstellen von Fahrrädern Diese Anforderungen sollten der Maßstab für die Gestaltung des öffentlichen Raums sein. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 10
Prozessorganisation und Beteiligung Organisation des Prozesses Erarbeitung eines situationsangepassten Konzeptes für die Dauer des Planungsprozesses • Einrichtung von geeigneten Organisationsstrukturen (z. B. „Kernarbeitsgruppe in der Verwaltung, Sicherung ämterüber- greifender Zusammenarbeit) • Sicherung von personellen und finanziellen Ressourcen • Entwicklung eines angepassten Beteiligungskonzeptes • Feedback im Verlauf des Prozesses und ggf. Anpassung des Beteiligungskonzeptes Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 11
Prozessorganisation und Beteiligung Beispiel: Stadtbahnverlängerung Zähringen AG Gender Alp! (engerer Kreis) AG GenderAlp (erweiterter Kreis) Workshops mit VertreterInnen Gemeinderat, Bürgervereine, lokale Akteure Auftaktveranstaltung nutzerspezifische Stadtspaziergänge Arbeitsgespräche mit Geschäftsleuten Abschlussveranstaltung Kontinuierliche Berichterstattung in der Presse - Pressemitteilungen - Sonderbeilage im Amtsblatt Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 12
Prozessorganisation und Beteiligung Beteiligungskonzept Hängt ab von • Art des Projektes • Planungsraum • Spezifischer Ausgangssituation • Vorherrschender Beteiligungskultur • Planungsphase Ein generell anwendbares Konzept gibt es nicht. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 13
Prozessorganisation und Beteiligung Anforderungen an Beteiligungsverfahren • Frühzeitig, intensiv und kontinuierlich über den gesamten Planungszeitraum • Situations- und betroffenenspezifisch • Ausgehend von der Zusammenarbeit mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern • Darstellung der Auswirkungen der Handlungskonzepte / Einzelmaßnahmen, Nachvollziehbarkeit der Entscheidungs- kriterien • Integration der Ergebnisse in den weiteren Verlauf des Planungsprozesses Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 14
Prozessorganisation und Beteiligung Leitfragen an Beteiligungsverfahren • Können alle von der Planung betroffenen Bevölkerungsgruppen (differenziert nach Alter, sozialer Stellung, Nationalität u. a. und jeweils nach Geschlecht) erreicht werden, um Bedürfnisse, Bedarfe und Interessenlagen vor Ort abrufen zu können? • Können sich diese Gruppen artikulieren bzw. welche Unterstützung benötigen sie (z. B. Interessenvertretung und Multiplikatoren)? • Welche Beteiligungsverfahren sind geeignet? • Sind die Verfahren mit Entscheidungskompetenz und Finanzmitteln ausgestattet, und wenn ja: wie? Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 15
Prozessorganisation und Beteiligung Zeitliche, organisatorische und technische Anforderungen für Beteiligung unterschiedlicher Zielgruppen Allgemeinheit – Zielgruppen Spezifische Anforderungen für Beteiligung Kinder und Jugendliche Beteiligungstermine tagsüber, ggf. im Rahmen von Unter- richtsprojekten, altersgerechte Beteiligungsformate, neue Kommunikationsformen/Medien Seniorinnen und Senioren Beteiligungstermine eher tagsüber, barrierefreier Zugang zum Veranstaltungsort, ggf. Transportangebote Berufstätige Beteiligungstermine abends / samstags, Internet, Befragungen Erwachsene mit Familienpflichten Beteiligungstermine in Abhängigkeit der Erwerbstätigkeit - erwerbstätig nachmittags / abends - nicht-erwerbstätig Beteiligungstermine tagsüber, ggf. Kinderbetreuungsangebote Mobilitätseingeschränkte Beteiligungstermine in Abhängigkeit von Erwerbstätigkeit tags / abends / samstags, Barrierefreier Zugang zum Veranstaltungsort, ggf. Transportangebote Migrantinnen und Migranten Übersetzung, Ansprache in Landessprache, Beratung für kulturelle Spezifika Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 16
Instrumente und Einsatzmöglichkeiten Beteiligungsintensität Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 17
Instrumente und Einsatzmöglichkeiten A - Erkunden von Interessen und Meinungen Methoden: Aktivierende Befragung Quantitative / qualitative Befragung Bürgerpanel Beschwerdemanagement Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 18
Aktivierende Befragung Die Methode • Die aktivierende Befragung oder das aktivierende Interview ist eine spezielle Form des qualitativen Interviews, mit der sowohl Informationen gewonnen wie auch Denk- und Handlungs- prozesse angeregt werden sollen. • Die Befragung wird anhand eines kurzen Gesprächsleitfadens (Themen, offen formulierte Fragen) durchgeführt. • Die Fragenden sind nicht neutral, sondern greifen in das Untersuchungsfeld ein. • Theoretischer Hintergrund ist die Aktions- bzw. Handlungs- forschung. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 19
Aktivierende Befragung Einsatzmöglichkeiten • Planungsphase: Vororientierung, Problemorientierte Bestands- analyse • Aktivierung unterschiedlicher Nutzungsgruppen (besonders Gender-Gruppen), um einen Veränderungsprozess in einem Untersuchungsgebiet zu initiieren. Beispiele: • Bauernfrühstück (Freiburg, Stühlinger Kirchplatz) • PlatznutzerInnengespräch (Freiburg, Stühlinger Kirchplatz) Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 20
Beschwerdemanagement Die Methode • Systematische Maßnahmen der Verwaltung zur Stimmulierung, Annahme, Bearbeitung und Auswertung von Beschwerden bzw. Anregungen • Bewährt haben sich gedruckte Mängelbögen und entsprechende Eingabemasken auf einer Website • Als Kommunikationsmittel dienen z. B. Telefonate, Briefe oder E-Mails, aber auch zunehmend internetgestützte Formulare mit der Option der Zuordnung einer Beschwerde zu einem Sach- bzw. Fachgebiet • Rückmeldung zum Bearbeitungsstand bzw. –ergebnis ist wünschenswert Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 21
Beschwerdemanagement Einsatzmöglichkeiten • Planungsphase: Problemorientierte Bestandsanalyse Beispiel • Beschwerdemanagement zu Radverkehrsanlagen (Mängel- coupon) Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 22
Instrumente und Einsatzmöglichkeiten B – Informieren und Meinungsbildung fördern Methode: E-Information (Internetseite, Newsletter) Aushang, Beilage, Wurfsendung Lokale Medien Kampagnen Bürgerversammlung Stadtspaziergang, Ortsbegehung Exkursion Forum Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 23
Bürgerversammlung Die Methode • Bürgerversammlungen informieren die Bürgerschaft über wichtige Planungsvorhaben (Information und Präsentation) • Möglichkeit der Nachfrage und Diskussion, Aufnahme von Anregungen Einsatzmöglichkeiten • Frühe Planungsphasen (formelle und informelle Planungsverfahren) • Auftaktveranstaltung für den weiteren Planungs- und Beteiligungsprozess • Präsentation von Zwischenständen Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 24
Bürgerversammlung Beispiele • Auftaktveranstaltung „Steimker Berg“: Mitwirkung bei der Änderung eines Bebauungsplans in einem denkmalgeschützten Wohngebiet, Weiterarbeit im Beirat (Teilnehmende der Bürgerversammlung) (Stadt Wolfsburg) • Auftaktveranstaltung „Stadtbahnverlängerung Zähringen“ (Teilnehmende für Stadtspaziergänge) Hinweise • Art der Einladung (gezielte Ansprache engagierter Bürgerinnen und Bürger, Multiplikatoren, aber auch nichtaktiver Zielgruppen) • Ort der Veranstaltung: gut erreichbar mit ÖPNV, möglichst im Plangebiet • Veranstaltungszeit: Vereinbarkeit mit Familienarbeit, Angebot von Kinderbetreuung • Art der Vermittlung: verständliche Sprache (ggf. Übersetzungen), Pläne, Modelle Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 25
Stadtspaziergang Die Methode • Stadtspaziergänge sind Rund- gänge mit Betroffenen durch das entsprechende Plangebiet mit einem strukturierten Ablauf und Diskussion vor Ort • Stadtspaziergänge werden von Schlüsselpersonen organisiert • Die Auswertung liefert Angaben z. B. zu Wegen bestimmter Nutzungsgruppen, Aussagen zu Konfliktbereichen, zu Bedürfnissen, Wünschen und Vorschlägen Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 26
Stadtspaziergang Einsatzmöglichkeiten • Problemorientierte Bestandsanalyse • Einbeziehen unterschiedlicher Nutzungsgruppen (Kinder, Jugend- liche, Ältere, Mobilitätseingeschränkte, Menschen mit Migrationshintergrund) Beispiele: • Fußverkehrskonzept Stadt Norderstedt • Interviewstreifzüge mit Vorschulkindern zur Gestaltung einer Anliegerstraße • Stadtbahnverlängerung Zähringen Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 27
Beispiel Stadtbahnverlängerung Zähringen Nutzungsgruppen: Kinder, Jugendliche, Mobilitätseingeschränkte, Männer, Frauen, Seniorinnen und Senioren Ergebnisse: • Aufnahme von Anregungen (Haltestellenzugänge, Mängel im Stadtteil) • Diskussion möglicher Varianten an Ort und Stelle • Guter Informationsaustausch und gegenseitige Akzeptanz zwischen Betroffenen und planender Verwaltung Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 28
Instrumente und Einsatzmöglichkeiten C – Mitwirken und Beteiligen Methoden: Planungszelle / Bürgergutachten Zukunftswerkstatt Perspektivenwerkstatt E-Participation Arbeitsgruppe, Arbeitskreis, Workshop Projektbegleitende Beiräte Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 29
E-Participation Die Methode Formen der E-Participation reichen von Meinungsäußerungen und Abstimmungen bis hin zu offenen Diskussionsforen in Entscheidungsfindungsprozessen. • E-Mail/ Onlineformular/ Das Web 2.0 wird verstärkt Onlinefragebogen genutzt • E-Voting - 73 % der Bevölkerung nutzen das Internet zumindest • Chat gelegentlich • Online-Forum - Nicht nur junge Menschen: - 70-90 % der 40- • Online-Beteiligungsangebote für 60Jährigen nutzen das spezifische Bevölkerungs- Internet regelmäßig gruppen - 35 % der über 60Jährigen • Digitale Plangrundlagen Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 30
E-Participation Einsatzmöglichkeiten • Prinzipiell für fast alle Planungsvorhaben Verfahren der E- Participation geeignet • Insbesondere als Ergänzung zu „realen“ Beteiligungsangeboten • Vorteil: 24h-Verfügbarkeit und Automatisierung der Ergebnisauswertung • Nachteil: Ausgrenzung bestimmter nicht-technikaffiner Personengruppen Beispiele: • Stellungnahme zu B-Plänen (Dortmund) • Internetforen im Rahmen Bearbeitung VEP Innenstadt (Erfurt) • Online Meinungsumfrage zur Verkehrsberuhigung (Bremen) • Beteiligungshaushalt (Freiburg) Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 31
Instrumente und Einsatzmöglichkeiten D – Kooperieren Methoden: Anwaltsplanung Runder Tisch Mediation Lokale Partnerschaften Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 32
Runder Tisch Die Methode • Ein Runder Tisch ist ein kooperatives Beteiligungsverfahren nach dem Konsensprinzip (Mediationsverfahren). • Ziel eines Rundes Tisches ist es, einen Dialog über Sachprobleme zu führen und konsensorientiert nach Lösungen zu suchen. • Die Moderation (Mediator) hat hierbei eine entscheidende Bedeutung. • Die Mitglieder des Runden Tisches verständigen sich auf Selbstverständnis und Arbeitsweise (Vereinbarungen). • Es nehmen in der Regel alle Vertreter und Vertreterinnen von Gruppeninteressen teil, die von einer Planung, einem Konflikt oder Problem betroffen sind bzw. mit der Kompetenz zur Lösung ausgestattet sind. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 33
Runder Tisch Einsatzmöglichkeiten • Konfliktlösungen in laufenden Planungsprozessen, unabhängig von der Planungsphase • Dialogplattformen zu Sachthemen, die zu Konflikten führen können Beispiele • Runder Tisch Nordstadt (Stadtteilverkehrskonzept) • Runder Tisch Radverkehr BaWü Feedback Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 34
Instrumente und Einsatzmöglichkeiten Neue Methoden (bislang wenig Erfahrung in der Planung) Methoden: Real Time Strategic Change Participatory Rapid Appraisal Planning for Real Open Space Fish Bowl World Café Quelle: FGSV-Hinweise, 2012 Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 35
World-Cafè Die Methode • Leitidee ist die entspannte Atmosphäre eines Straßencafès, in dem sich Menschen zwanglos unterhalten • Die Teilnehmenden sitzen an kleinen Tischen, an denen jeweils fünf bis sechs Menschen Platz finden • Das World-Cafè dient dazu, ein Gespräch zu führen, das ein Thema hat. Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 36
World-Cafè Einsatzmöglichkeiten • Zu Beginn eines Workshops, einer Tagung oder einer Fachdiskussion, um eine kommunikative Gruppensituation zu erzeugen und relevante Themen abzufragen. • Zur Bearbeitung und Diskussion schwieriger Fragen sowie zur Sammlung von Lösungsvorschlägen im Verlauf einer größeren Veranstaltung. Beispiele: • Bürgerversammlung im Planungsprozess zu einem geplanten Neubaugebiet in Bad Homburg • Zukunft der Kampagne „Kopf an – Motor aus“ Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 37
Empfehlungen I Professionell agieren Wichtig ist die Organisation des Prozesses und der Einsatz geeigneter Methoden • Das Verfahren muss von allen Akteuren (Politik, Verwaltung, Interessenvertretungen / Bürgerinnen und Bürger) akzeptiert werden (sorgfältiges Prozessdesign) • Terminiertes Ende • Festlegen der Kompetenzen • Verständliche und offene Kommunikation • Das Ergebnis (Konsens) muss „transportiert“ werden • Externe Moderation hilfreich Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 38
Empfehlungen II Offenlegen, was „verhandelbar“ ist • Wichtig ist, dass Klarheit herrscht, zu welchem Thema im Rahmen der Beteiligung Stellung genommen werden kann • Es kann nicht jedes Thema von Grund auf und Beginn an partizipativ geklärt werden Ziele klären, Legitimität des Beteiligungsprozesses schaffen Umfassender Konsens ist meist nicht zu erreichen Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 39
Empfehlungen III Für genderrelevante Gruppen sind kooperative (und aktivierende) Beteiligungsverfahren geeignet • informell in Abgrenzung zu formellen gesetzlich / rechtlich vorgeschriebenen Aktivierende Befragung Verfahren Stadtspaziergang • kommunikativ (dialogisch): allen potenziell Betroffenen Planungszelle/ Bürgergutachten wird (zumindest theoretisch) Zukunftswerkstatt die gleiche Chance eingeräumt Arbeitsgruppe/Workshop • kooperativ Planning for Real (konsensorientiert): World Cafè Problembewältigung durch Interessenberücksichtigung mit Ziel Konsens Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 40
Empfehlungen IV Aktives Partizipationsmanagement in der kommunalen Verwaltung • Einbindung möglichst aller Akteure • Bloße Moderationsfunktion ohne Wahrnehmung der Sozialen Ausgleichsfunktion, ohne „Letztentscheidung“ mit Übernahme der Verantwortung gegenüber der Bürgerschaft ist nicht zielführend und schwächt das kommunalpolitische System • Die Ernsthaftigkeit der Öffentlichkeitsbeteiligung muss klar erkennbar sein. • Planung und Durchführung von Beteiligungsverfahren sind ein wichtiger Teil der Strategie Gender Mainstreaming. Wesentlich ist die positive innere Einstellung zur Partizipation Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 41
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Vortragsveranstaltung in Freiburg am 23.11.2012 42
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