Von Haus zu Haus - Extrablatt - Mit Abstand zusammenhalten! - Caritas ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
vonHaus zuHaus P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1170 Wien, Nr. 542 MZ 02 Z 03 29 53 M Mit Abstand zusammenhalten! Wie die Caritas in dieser Situation für Sie da ist. Schauen Sie auf sich! Foto © Zwefo Danke für Ihr Verständnis und Ihr Mittun. Extrablatt 3. April 2020 Es ist immer noch. www.caritas-pflege.at mein Leben.
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser! Foto © Laurent Ziegler Wir erleben herausfordernde Zeiten. tiefst davon überzeugt, dass es wie- danken. Die Flexibilität, die Umsicht Ich denke in diesen Tag sehr viel an der anders wird. Wir werden diese und besonders auch die Mensch- Sie! An Sie, die Sie etwas älter, die Situation gemeinsam durchstehen lichkeit, die Sie nicht nur jetzt – aber Sie pflegebedürftig sind! Ich möchte und ich spüre überall, wie sehr der ganz besonders jetzt – Tag für Tag Ihnen danken: Für Ihr Verständnis Zusammenhalt wächst – trotz Ab- und unter schwierigen Bedingun- und dafür, dass Sie so geduldig auf standhalten! gen zeigen, ist eine der wichtigsten die Besuche Ihrer Angehörigen ver- Säulen in unserer Gesellschaft! zichten. Vor allem aber dafür, dass Erlauben Sie mir, persönlich wie Sie auch selber zuhause bleiben. Sie, auch im Namen der Caritas der Erz- Ich wünsche Ihnen allen, Ihren Ihre Gesundheit sind uns wichtig. diözese Wien, einen ganz beson- Familien, Ihren Nachbarn und Wir möchten alles dazu tun, um Sie deren Dank an die Mitarbeiterinnen Freunden Gottes Segen und viel zu schützen! Mein Dank gilt deshalb und Mitarbeiter in der Pflege Zuhau- Gesundheit! auch allen Angehörigen: Ich bin sehr se und in unseren Pflegewohnhäu- berührt davon, wie gut das Miteinan- sern zu richten. Sie stellen in diesen Ihr Caritas Präsident der, wie gut die Unterstützung von Tagen unter Beweis, was Solidari- Ihrer Seite in dieser Zeit ist. Es tut tät und Einsatz für die derzeit am weh, wenn man seine geliebten Eltern meisten gefährdeten Menschen be- oder seinen Ehepartner gerade jetzt deutet! Sie sind mit vollem Herzen nicht besuchen darf, besonders wenn und ganzer Kraft für die älteren und Sie normalerweise zu den täglichen pflegebedürftigen Menschen da! Michael Landau Besuchern gehören. Aber ich bin zu- Dafür kann man Ihnen nicht genug Corona-Nothilfe Fonds verloren haben, brauchen finanzielle Barbara Stöckl hat gemeinsam mit Unterstützung, deshalb rufen wir ge- der Caritas und der Kronenzeitung meinsam mit der Kronenzeitung zu die Initiative Corona-Nothilfe gestar- Spenden auf. Barbara Stöckl steht der tet. Manche Menschen in Österreich Caritas dabei zur Seite: „Bitte helfen treffen die notwendigen Maßnahmen Sie mit! Bleiben Sie Zuhause! Sie sind der Regierung zum Schutz vor Corona uns wichtig, wir denken an Sie und besonders: Obdachlose Menschen Ihre Familien und an die wertvolle brauchen dringend etwas zu essen, Arbeit, die in diesen Tagen gerade im notleidende Menschen brauchen Pflegebereich passiert. Wir müssen Foto © Zwefo, Lebensmittel. Menschen, die von jetzt zusammenhalten! Zusammen Barbara Stöckl einem Tag auf den anderen ihre Arbeit können wir das.“ Impressum: Herausgeber: Caritas Pflege, Druck: Medienfabrik Graz, Redaktion: vonHauszuHaus Albrechtskreithgasse 19-21, 1160 Wien, Tel. 01-87812-229, E-Mail-Adresse: info@caritas-pflege.at, Hinweis: Hier wird nur die männliche Form verwendet, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen. Unsere Datenschutzbestimmungen finden Sie im Internet unter: https://www.caritas-wien.at/datenschutz/ 2
Schauen Sie auf sich! Thomas Wochele ist der ärztliche ohne persönlich im Haus zu sein. Boltzmann Institut für Digitalisierung Leiter der Caritas. Er appelliert an So konnten die Kontakte und damit in der Medizin, an dem die Caritas Sie alle: „Bitte nehmen Sie die von das Risiko einer Ansteckung deutlich beteiligt ist, mit Telemedizin beschäf- unserer Regierung angeordneten reduziert werden. Sie können sich tigt und konnten so innerhalb von vorbeugenden Maßnahmen ernst! ein Bild machen und rasch entschei- Tagen eine gute Lösung anbieten!“ Sie sind dazu da, gerade Sie und den, was zu tun ist. So sichern wir alle älteren und pflegebedürftigen eine gute medizinische Versorgung Hier zur Erinnerung: Bitte nehmen Menschen zu schützen! Bleiben Sie auch in dieser Situation und schüt- Sie die Empfehlungen ernst! zuhause und machen Sie sich eine zen gleichzeitig unsere Bewohner. schöne Zeit, so gut das möglich Die Videogespräche werden von ist!“ Der ärztliche Leiter der Caritas den Bewohnern sehr gut aufgenom- berichtet stolz, dass es in wenigen men, und auch die Pflegekräfte sind Tagen gelungen ist, in unseren Pfle begeistert von der Geschwindigkeit, gewohnhäusern die medizinische mit der so reagiert werden kann. Hier Versorgung mit Telemedizin zu bewährt die gute Zusammenarbeit erweitern und zu ergänzen: „Die Visi- von Medizin und Pflege in unseren ten finden derzeit über Tablet und Häusern.“ Die Caritas war bereits Videoanruf statt. So können unsere gut auf Telemedizin vorbereitet. „Wir Thomas Wochele, Ärzte mit den Bewohnern sprechen, haben uns bereits im neuen Ludwig ärztlicher Leiter der Caritas Verzichten Sie Hände regel- Desinfektionsmittel Beim Niesen oder Kontakt mit Menschen, auf Händeschüt- mäßig mit Seife mind. 30 Sekun- Husten, Mund und die Grippe-Symptome teln! waschen oder den einwirken Nase bedecken. zeigen, wenn möglich desinfizieren. lassen. Am besten mit vermeiden. dem Ellenbogen. Wenn Sie sich krank fühlen, oder Bei psychischen Krisen Sozialpsychiatrischer Notdienst an akuten Symptomen wie Fieber, Die Situation rund um die Ver- Psychosoziale Dienste (PSD) Wien Husten, Halsschmerzen, Kurzat- breitung des Coronavirus kann Psychiatrische Soforthilfe rund um migkeit leiden, bleiben Sie bitte zu auch sehr belastend sein. In die Uhr als Not- und Krisendienst. Hause. Bei Fragen oder Verdachts- psychischen Krisensituationen Tel. (01)-313 30 fällen rufen Sie umgehend die stehen Ihnen anonym und ver- www.psd-wien.at Gesundheitshotline 1450 an traulich telefonisch folgende (24 Stunden erreichbar). Ansprechstellen zur Verfügung: Kriseninterventionszentrum Fragen rund um das in Wien Corona-Virus (Covid-19) Telefonseelsorge Tel. 01-406 95 95 AGES–Infoline Coronavirus Telefonische und MO-FR von 10-17 Uhr unter der Allgemeine Informationen Online Beratung Online-Beratung unter kriseninter- Tel. 0800 555 621 Tel. 142 ventionszentrum.beranet.info/e-mail- www.ages.at/themen/ 0–24 Uhr beratung.html krankheitserreger/coronavirus/ www.telefonseelsorge.at 3
Miteinander und Füreinander Der Alltag in Österreich hat sich in diesen Tagen ganz stark verändert. Spürbar ist überall, aber besonders auch in der Pflege Zuhause und in unseren Pflegwohnhäusern, ein großer Zusammenhalt und ein starkes Miteinander. Ein paar kleine Einblicke in unsere Betreuung in dieser Zeit! Ein gesunder Respekt ja bei den Menschen daheim, das ist ihr Zuhause, das ist wirklich Die Pflege Zuhause ist besonders eine große Verantwortung.“ Florian gefordert. Sie betreuen vor allem Burgstaller, Pflege Zuhause Ba- ältere Menschen zuhause. Chris- den, hatte am ersten Wochenende tian Kainrath, Regionalleiter Pflege „schon ein mulmiges Gefühl“. Der Zuhause Wiener Neustadt, berich- diplomierte Gesundheits- und Kran- tet: „Wir reagieren derzeit auf jede kenpfleger merkte an sich: „Dass Situation. Oberste Priorität hat, die ich alles überlegter mache, dass ich Personen, die uns am dringendsten den Tag viel aktiver wahrnehme.“ brauchen, nicht im Stich zu las- Geht es um Corona, ist ein gesun- sen!“. Zwei Mitarbeiter berichten des Augenmaß für ihn sehr wichtig. von ihrem Arbeitsalltag: Bis zu acht Als er unlängst zu einer alten Dame Hausbesuche absolviert die Pflege- fuhr, um sie beim Medikamenten- assistentin Barbara Hymer von der Einteilen zu unterstützen, hat sich Pflege Zuhause pro Tag im Raum die privat tätige 24-Stunden-Kraft Mistelbach – daran hat sich seit aus Angst vor einer Ansteckung in der Quarantäne nicht viel geändert. einem anderen Zimmer eingesperrt. „Nur, dass wir den Menschen nicht Für ihn ist diese Sorge verständlich, mehr die Hände geben, das hat aber mitunter auch übertrieben. anfangs ein wenig Enttäuschung „Es stimmt, dass unsere Verantwor- ausgelöst.“, erzählt die 29-Jährige, tung sehr groß ist. Dennoch gibt „Ich habe mir daher besondere es viele Menschen, die auf unsere Begrüßungsrituale ausgedacht: Wir Hilfe angewiesen sind. Sie sind verneigen uns wie in Japan oder extrem dankbar, dass wir weiterhin stoßen mit den Ellbogen zusammen. kommen. Oft hören wir dann: ‚Na, Bei einer Dame machen wir es wie bleiben’S halt gesund.’ Und das ist die Jungen und berühren uns mit nicht nur so dahin gesagt. Manche den Füßen. Mittlerweile freuen sich Leute nehmen es allerdings auch die Menschen schon darauf.“ Sonst locker. Dass unsere Großeltern in bleibt vieles, wie es ist. „Auf Hygi- den Krieg ziehen mussten, heut- ene und Sauberkeit wird sowieso zutage aber einfach nur zuhause immer geschaut und jetzt eben noch bleiben sollen, um ihren Beitrag zu mehr!“ Und persönlich? „Ich würde leisten, bringt manche Senioren zum sagen, ich habe einen gesunden Schmunzeln.“ Respekt vor Corona, wir arbeiten 4
Miteinander und Füreinander Zusammenhalten und spannen“, schwärmt Yvonne Eitler. auch Scherze, sagt etwa, wenn die Auseinanderbleiben Ihre Großmutter Aloisa, 82 Jahre alt, Pfleger kommen: ‚Ah, da kommen und ihr Großvater Otto, 90 Jahre alt, die Kellner wieder!‘“ Die Corona-Kri- Auch das Leben in den Pflegewohn- leben seit zwei Jahren im Pflege- se bedeutet derzeit allerdings einen häusern ist derzeit anders – ohne wohnhaus St. Teresa und haben Einschnitt. „Natürlich geht es mir Besuche von Angehörigen, ohne sich dort bestens eingelebt. Davor nicht gut damit, ich will die Beiden ja Veranstaltungen – und trotzdem ist hat sie sich selbst um sie geküm- besuchen, aber ich habe Verständ- die Stimmung gut. Die Teams sind mert. Ihre Großeltern sind mittler- nis. Zum Glück machen sie sich motiviert, die Bewohner und die An- weile 60 Jahre verheiratet. „Der Opa wenig Sorgen. Oma schon ein biss- gehörigen bewahren zumeist Ruhe hat in einer Mühle gearbeitet, ein chen, aber dem Opa, glaube ich, ist und haben Verständnis! In allen Beruf, den es heute nicht mehr gibt. die Aufregung um Corona ziemlich Häusern bekommen wir derzeit viel Die Oma war im Pflegebereich tätig, wurscht. Vielleicht verständlich mit Dank von den Angehörigen, diesen sie hat Hausbesuche gemacht. Sie seinen 90 Jahren.“ Dank wollen wir gerne zurückge- waren für mich wie Eltern, waren ben! Danke für all das Verständnis, immer für mich da ... solange sie das sie in dieser Situation aufbrin- halt konnten.“, erzählt Yvonne Eitler, gen können. Gemeinsam schaffen zuhause ging es dann irgendwann wir das! Yvonne Eitler ist eine von nicht mehr, Otto Körner war zuletzt so vielen Angehörigen: „Ich möchte schon sehr schwach: „Im Haus St. mich herzlichst bedanken, dass ihr Teresa ist er dann wieder richtig auf- meine Großeltern so gut behandelt, gelebt: Ich sehe bei jedem Besuch, da kann ich mich jetzt wirklich ent- wie wohl er sich fühlt. Er macht oft Haus St. Teresa, Bewohner Otto Körner Haus St. Teresa, Bewohnerin Aloisia Körner 5
Miteinander und Füreinander Bild oben: Haus St. Elisabeth, Sozialbegleiterin Martina Bauer und Bewohner Mag. Thomas Hennebichler. Bild rechts: Haus St. Leopold, Hausleiter Mustafa Salkovic und Bewohnerin Hermine Rothfuss Auch im Haus St. Elisabeth hat empörte sich heute und sagte: ‚Die- Auch im Haus St. Leopold reagiert sich das Leben für die Bewohner ser Virus hat keinen Charakter!‘.“ man auf die Situation. Eine benach- verändert: Martina Bauer, Sozial- Diese Ruhe und Gelassenheit der barte Musikerfamilie hat im Garten begleiterin, fasst es so zusammen: Bewohner kann Mustafa Salkovic, für die Bewohner und Mitarbeiter „Da ja derzeit keine Besuche mehr Leiter des Hauses St. Leopold, be- ein kleines Konzert gegeben. Alle sein dürfen und keine hausinternen stätigen: „Viele Bewohner reagieren konnten – mit dem notwendigen Ab- Veranstaltungen, fehlt ein bisschen gelassen. Sie haben schon einen stand – die Musik genießen. Mustafa die Routine im Alltag.“ Und natürlich bzw. zwei Weltkriege und vielfach Salkovic betont: „Der Zusammenhalt fehlen den Bewohnern die Besuche. Hunger und Not erlebt. So bestä- im Team ist super und geprägt vom Das Team versucht das aufzufan- tigt Bewohnerin Hermine Rothfuss, Einsatz jedes Einzelnen." Für Salko- gen, so gut es geht, „damit jeder im April 94 Jahre, und lange Jahre vic sind vor allem die Bewohner ein Bewohner auf seine Kosten kommt“. Besitzerin eines Transportunter- Vorbild: „Sie machen uns Mut, sind Und für sie selbst? „Ich bin eigent- nehmens: „Wir haben keine Angst. überzeugt, dass wir das gemein- lich ziemlich positiv gestimmt, dass Wir haben schon vieles erlebt und sam gut überstehen. Sie haben ein wir das alles gut über die Bühne überlebt. Wir werden auch das gut großes Vertrauen in unser Land, in bringen. Und ich vertraue darauf, überstehen!" Denn, so sind die Be- unseren Staat!" dass wir alle soweit auf uns Acht ge- wohner überzeugt: „Heute ist das ben, dass wir nicht infiziert werden Gesundheitssystem ja viel besser und gesund bleiben.“ Martina Bauer aufgestellt. Die Hygiene, die medizi- ist beeindruckt von der Reaktion nische Versorgung, die Versorgung der Bewohner auf die Corona-Krise: mit Lebensmitteln – niemand muss „Die ältere Generation ist ja generell sich fürchten zu hungern!" Das hart im Nehmen, die haben schon Wichtigste für sie ist: „Wir werden viel erlebt. Manche unserer Be- nicht alleingelassen. Früher war wohner haben weniger Angst als so man komplett auf sich allein gestellt. manche Mitarbeiter. Ein Bewohner Heute kümmert ihr euch um uns!" 6
Miteinander und Füreinander Auch im Haus St. Bernadette ist Nadija Rajecova, Pflegerin im Haus man „gemeinsam stark!“. Tanja St. Teresa, ist eine von ihnen. Sie Heiplik ist begeistert: „Viel Kraft kann im Moment nicht zurück zu bekommen wir auch von unseren ihrer Familie in der Slowakei, weil sie Bewohnern und Angehörigen. Sie dort für zwei Wochen in Quarantäne unterstützen und vertrauen uns.“ müsste. „Natürlich ist es für meine „Gemeinsam stark“ heißt hier, sich Familie nicht so leicht, dass ich mit neuen Ideen und Aktivitäten, jetzt weg bin. Aber meine Familie der Situation anzupassen. „Der versteht das und sie ist auch stolz große Garten ist da natürlich super. auf mich. Das ist schließlich meine Da können wir sogar gemeinsam Arbeit.“ beten und singen – mit zwei Meter Abstand voneinander!“ Einzelge- spräche sind in diesen Tagen noch wichtiger als sonst. „Darüber hinaus haben wir in jedem Wohnbereich ein Tagebuch aufgelegt, jeder Mitarbei- ter und jeder Bewohner kann seine Gedanken, Ängste und Sorgen niederschreiben.“ Die Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter setzen sich in dieser Situation voll ein: „Sie organi- sieren ihren privaten Alltag – wie die Kinderbetreuung – neu, damit sie Haus St Teresa, Mitarbeiterin Nadija Rajecova im Einsatz bleiben können. Sie sind bereit flexibel Dienste zu tauschen, neue Aufgaben zu übernehmen. Danke allen Mitarbeiterinnen Wir erleben gerade eine großartige Solidarität!“, so Joachim Pock aus und Mitarbeitern! dem Haus Franz Borgia. Wir zählen auf Euch! Haus St. Bernadette, Mitarbeiterinnen v.l.n.r.: Brankica Cegar, Tanja Heiplik, Michaela Fuzik-Aigner und Evica Martinovic 7
Täglich beweglich – gerade jetzt! Geist und Körper fit halten – das geht auch Zuhause, auch im eigenen Zimmer gut. Es braucht ein biss- chen Umdenken und Disziplin! Wir haben einige Ideen und Anregungen für Sie zusammengestellt. Zuhause bleiben – so kann Bleiben Sie in Bewegung Für Arme und Hände es gehen Mit diesen Übungen bringen Sie den Ziehen Sie die Schultern zu den Oh- Ältere Menschen verbringen vie- Kreislauf in Schwung. Alle Übungen ren und lassen Sie sie dann bewusst le Tage zuhause. Sie sind ja fast können Sie auch im Sitzen durch- fallen. Kreisen Sie die Schultern nach Experten dafür. Wichtig ist, so verrät führen – achten Sie darauf, dass vorne, danach nach hinten. Oder uns eine alte Dame: „Behalten Sie Sie möglichst aufrecht und an der strecken Sie die Arme soweit wie Ihre gewohnte Routine bei. Da kön- Sesselvorderkante sitzen. Wichtig schmerzfrei möglich Richtung Decke nen die jungen jetzt etwas von uns ist: Gönnen Sie sich zwischendurch und senken Sie die Arme danach lernen!“ Also: Wenn Sie noch keinen eine Pause, damit sich Ihr Körper wieder gestreckt Richtung Boden. Tagesablauf haben, gleich damit erholen kann – auch wenn Sie noch anfangen. Hier ein erster Tipp: Früh- nicht sehr angestrengt sind. Ein paar Für Beine und Füße stücken, Vormittagsprogramm (z.B. Wiederholungen pro Übung reichen. Strecken Sie abwechselnd Ihre Beine Telefonieren, Zeitunglesen, Radio nach vorn. Sie können auch mit dem hören, Rätsellösen), Mittagessen, Für Kopf und Nacken Fuß kleine kreisende Bewegungen Mittagsschlaf, Kaffeejause, Nach- Drehen Sie den Kopf langsam von machen. Eine gute Übung für die mittagsprogramm (z.B. Gymnastik, der linken zur rechten Seite und wie- Füße ist, die Schuhe auszuziehen Musikhören, Malen, Nachrichten der zurück Nicken Sie abwechselnd und dann die Zehen möglichst weit schauen) Abendessen, Abendpro- in Richtung Ihrer rechten und linken spreizen und wieder entspannen. gramm (z.B. ein schöner Film, ein Schulter. schönes Buch). Hilfreich ist auch, sich kleine Aufgaben vorzunehmen: die Garderobe aussortieren, das Bücherregal ordnen, Erinnerungen aufschreiben oder Dinge erledigen, die schon lange liegen geblieben sind. Pflegen Sie Ihre Sozialkontakte durch Telefonate oder Video-Chats. Achten Sie auf einen bewussten und zielgerichteten Medienkonsum. Ver- suchen Sie auch „nachrichtenfreie“ Zeiten in Ihrem Tagesablauf einzu- bauen. Arme nach oben ausstrecken, dann Hr. Walter Beigelböck aus wieder Richtung Boden. Auch ein dem Haus Johannes der guter Tipp von Ingrid Lurger, einer Täufer zeigt eine weitere Bewohnerin aus dem Haus St. Martin! Übung im Sitzen. 8
Rätsel Es grünt so grün... Die schönste Jahreszeit ist der Frühling, wenn die Blumen langsam zum Leben erwachen. Kennen Sie diese Frühlingsblumen? Verbinden Sie die unten abgebildeten Frühlingsblumen mit ihren Namen. Ranunkeln Krokusse Veilchen Stiefmütterchen Sterne Wenn es wärmer wird im Frühling und die Nächte lauer werden, ist es besonders schön, am klaren Nacht- himmel die Sterne zu beobachten. Verbinden Sie die Nummern nacheinander – erkennen Sie es schon? Können Sie sich auch an die Namen erinnern? Schreiben Sie Bezeichnung des Sternbilds dazu. 2: O _ _ O _ 1: GROSSER B _ R 3: P _ G _ S _ S 9
Reden. Zuhören. Austauschen. Miteinander reden tut gut! Tipps für Gespräche Wir erleben gerade eine sehr außergewöhnli- Zu Beginn eines Gesprächs fällt es oft schwer, ein Thema che Zeit. Ältere und pflegebedürftige Men- zu finden, über das alle Beteiligten sprechen können. Wir schen sind das Zuhause-Bleiben vielleicht haben einige Ideen für den Gesprächseinstieg gesammelt mehr gewohnt als die Jüngeren. Aber derzeit – vielleicht ist eine Frage dabei, die sich perfekt für Ihr haben auch die Enkerl und Urenkerl Zeit - nächstes Gespräch eignet. und manche von ihnen rufen ihre Groß- und Urgroßeltern an! Weil sie gerade jetzt an sie • Wie geht es Ihnen? denken, vielleicht auch weil ihnen langweilig • Wie verbringen Sie Ihren Tag in dieser Zeit? ist. Eine Zeit des Redens, des Zuhörens, des • Was war in Ihrer Kindheit oder Jugendzeit alles Plauderns erleben wir. Vielleicht rufen auch verboten? die Älteren die Jüngeren an! Und kennen • Wann haben Sie sich das erste Mal wirklich Sie das auch? Nach kurzer Zeit geht der erwachsen gefühlt? Gesprächsstoff aus, irgendwann will man • Welche Sprüche konnten Sie gar nicht leiden? auch nicht mehr über die Verbreitung des • Wenn Sie einem jungen Menschen einen Rat geben Corona-Virus sprechen. Fragen Sie Ihre En- sollen, was würden Sie ihm mit geben? kerl und Urenkerl nach ihren Hobbies, ihren • Wissen Sie, wer Ihren Namen ausgesucht hat und Freunden, ihren Schulaufgaben und was sie warum? derzeit besonders vermissen! Erzählen Sie • Können Sie sich an Ihren ersten Tanzpartner erinnern? Ihnen von Ihrem Leben, Ihren Erinnerungen • Was haben Sie gerne genascht? und vergleichen Sie Ihre Jugend mit der • Haben Sie in den letzten Jahren „neue Seiten“ an sich heutigen Jugendzeit. Genießen Sie die Tele- entdeckt? Wenn ja, welche? fongespräche mit Ihrer entfernt wohnenden • Über was haben Sie zuletzt gelacht oder Familie, mit ihren Verwandten! geschmunzelt? Bleiben Sie mit der Caritas in Kontakt! Gesprächsrunde über Smartphone Auch wir freuen uns auf ein Gespräch mit Zeitreise digital ist eine moderierte Ihnen, wenn Sie Fragen rund um Betreuung Video – Austauschrunde für Angehö- und Pflege haben: Ihr Caritas Pflegewohn- rige von Menschen mit Demenz. Der- haus oder Ihr Caritas Pflege Zuhause Büro zeit mit dem Schwerpunkt: Der Alltag ist selbstverständlich für Sie erreichbar! Bitte zuhause in dieser herausfordernden wenden Sie sich telefonisch oder per E-Mail Zeit! Tauschen Sie Erfahrungen, mit Fragen an uns! Neu haben wir auch Tipps und konkrete Erlebnisse im einen Newsletter für Angehörige per E-Mail Alltag miteinander aus. Alle Termine eingerichtet, melden Sie sich unter folgender und Anmeldungen unter E-Mail-Adresse dafür an: 0676/333 63 54 oder pflegeaktuell@caritas-wien.at christina.mittendorfer@caritas-wien.at Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung! Bleiben Sie im Gespräch! 10
Jetzt Radio Faltenrock FM hören „Keine Panik! Passts auf euch auf, seid sorgsam mit euch und mit anderen. Schauts auf andere.“ (Monika Zeisenböck, 69 Jahre) Wie geht es älteren Menschen in der jetzigen Situation? Welche Tipps haben sie für uns? Radio Faltenrock FM sammelt Stimmen von BewohnerInnen in Pflegewohnhäusern zur derzeitigen Lage. Diese und andere Sendungen von Radio Faltenrock FM sind im Internet oder über WhatsApp nachzuhören. Internet: www.faltenrockfm.at WhatsApp: einfach eine WhatsApp- Nachricht mit „Hallo Faltenrock“ an 0043 676 747 0 200 schicken Rätselauflösungen von Seite 9 Es grünt so grün... Sterne 1: GROSSER BÄR 2: ORION = Krokusse = Veilchen = Ranunkeln 3: PEGASUS = Stiefmütterchen 11
In Zusammenarbeit mit der Die Krone und ich. Symbolbild: stock.adobe.com/De Visu Halte n w i r in der K r i s e zusam m e n ! Tausende Menschen in Österreich brauchen unsere Hilfe, weil die Corona-Krise sie besonders hart trifft. Helfen Sie diesen Menschen bitte mit Ihrer Spende! Caritas-Konto; Kennwort: Corona Nothilfefonds Konto: Erste Bank | IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560 | BIC: GIBAATWWXXX Mehr Infos auf www.krone.at/krone-hilft
Sie können auch lesen