Von Print zu Digital: Vergleich von Print- und App-Inhalten zweier grosser Tageszeitungen (NZZ/Tages-Anzeiger) sowie einer Online-Pure-Newssite ...
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Universität Zürich Deutsches Seminar MA-Seminar „Vom analogen zum digitalen Schreiben“, FS/HS 2019/20 Prof. Dr. Christa Dürscheid ECTS-Punkte: 9 Von Print zu Digital: Vergleich von Print- und App-Inhalten zweier grosser Tageszeitungen (NZZ/Tages-Anzeiger) sowie einer Online-Pure-Newssite (Watson) Karin Hasler Abgabedatum: 31. Oktober 2019
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung.......................................................................................................................2 2 Datengrundlage und Analyse.........................................................................................3 2.1 Datengrundlage und Untersuchungsaspekte für die Analyse ................................3 2.2 Analyse ..................................................................................................................5 2.2.1 Vergleich Print/App NZZ ..............................................................................5 2.2.2 Vergleich Print/App Tages-Anzeiger ............................................................8 2.2.3 Vergleichendes Zwischenfazit NZZ/Tages-Anzeiger .................................12 2.2.4 Vergleich App NZZ/Tages-Anzeiger/Watson .............................................13 3 Zusammenführende Diskussion zentraler Ergebnisse .................................................16 4 Schlussfolgerungen ......................................................................................................18 Literaturverzeichnis .........................................................................................................20 Selbständigkeitserklärung ................................................................................................22 Anhang ...........................................................................................................................23 Anhang I: Abbildungsverzeichnis ...............................................................................23 Anhang II: NZZ: Auszüge Print sowie Printscreens App ...........................................24 Anhang III: Tages-Anzeiger: Auszüge Print sowie Printscreens App ........................32 Anhang IV: Watson: Printscreens App .......................................................................42 Anhang V: Weitere Auszüge und Printscreens ...........................................................47
1 Einleitung Im Zuge des durch die Digitalisierung ausgelösten Medienwandels zeigt sich beim Newskonsum in den letzten Jahren eine starke Verlagerung von traditionellen Print- zu Onlineangeboten (vgl. fög 2019, 104). Dies bedeutet für Zeitungen, dass sie ihre Inhalte für unterschiedliche Endgeräte bereitstellen müssen. Burger/Luginbühl (2014, 487) verstehen daher Zeitung „nicht als ein Medium, sondern vielmehr als eine Mediengat- tung i.S. eines Kulturwerkzeugs, das heutzutage in unterschiedlichen medialen Versio- nen vorliegt“. Da diese Versionen mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Produktion sowie veränderten Gebrauchsbedingungen zusammenhängen, sind sie aus Sicht von Burger/Luginbühl (2014, 487) als verschiedene Medien zu beschreiben. Bur- ger/Luginbühl (2014, 488) weisen darauf hin, dass technische Medien, also die Appara- turen, die bei der Rezeption verwendet werden, die Kommunikate mitprägen. Daran anschliessend stellt sich aus medienlinguistischer Sicht die Frage, wie sich Berichter- stattungen zum gleichen tagespolitischen Thema in unterschiedlichen medialen Versio- nen präsentieren. Medienunternehmen stellen die von ihnen aufbereiteten Newsinhalte für den digitalen Konsum via Websites oder News-Apps zur Verfügung.1 In den von fög (2019, 9) aus- gewiesenen Angaben werden diese beiden Zugangsweisen in einer Kategorie zusam- mengefasst, weshalb Aussagen zur Verteilung auf diese beiden Zugangswege nicht möglich sind. Aktuelle Erhebungen zeigen aber, dass die News-Nutzung zunehmend via Smartphone erfolgt, während die Nutzung via Computer im Abnehmen begriffen ist (vgl. Reuters 2019, 113). Davon ausgehend kann geschlossen werden, dass Apps für die digitale Nutzung von Newsinhalten von wachsender Bedeutung sind, da diese für Zu- griffe via Smartphone optimiert sind. Daher fokussiert die vorliegende Arbeit beim digitalen Newskonsum auf die technisch-mediale Variante des Apps und untersucht – Bezug nehmend auf die obenstehenden Überlegungen von Burger/Luginbühl (2014) – die beiden folgenden Leitfragen: 1 Mit App ist in der vorliegenden Arbeit das Smartphone-App gemeint. Als zusätzliche digitale Nut- zungsform ist das sogenannte E-Paper zu erwähnen, welches von den hier im Fokus stehenden Tages- zeitungen – NZZ und Tages-Anzeiger – mit entsprechendem Abonnement angeboten wird und die Printausgabe in elektronischem Format wiedergibt. Das E-Paper ermöglicht das Lesen wahlweise im Originallayout (Zeitung) oder in einer für verschiedene Bildschirmgrössen optimierten Leseansicht (Mobil). Für das Lesen des E-Paper auf Tablet oder Smartphone bieten NZZ und Tages-Anzeiger ein sogenanntes E-Paper-App an. Dieses ist in der vorliegenden Arbeit mit der Bezeichnung App nicht mitgemeint. 2
• Wie unterscheiden sich die technisch-medialen Versionen zweier grosser Schweizer Tageszeitungen, namentlich Print und App von NZZ und Tages-Anzeiger? • Wie unterscheiden sich die App-Versionen dieser beiden Zeitungen vom App einer Newssite, welche kein Print-Pendant hat, also einer sogenannten Online-Pure- Newssite2 wie Watson? Zur Beantwortung dieser Leitfragen wurde zunächst ein Datenkorpus mit Inhalten der zu untersuchenden technisch-medialen Versionen aufgebaut, wobei Vorgehen und Auswahlkriterien zum Korpusaufbau sowie auch die für den Vergleich relevanten Un- tersuchungsaspekte in Kapitel 2.1 beschrieben werden. Davon ausgehend werden in Kapitel 2.2 Vergleiche gezogen und analysiert. Eine zusammenführende Diskussion zentraler Ergebnisse des Analyseteils ist in Kapitel 3 zu finden. In den daran anschlies- senden Schlussfolgerungen werden die Implikationen der Ergebnisse insbesondere hinsichtlich Lesekompetenzen der Rezipient*innen für die untersuchten technisch- medialen Kontexte diskutiert und es wird aufgezeigt, welcher weiterführende For- schungsbedarf sich aus den Ergebnissen ableiten lässt. 2 Datengrundlage und Analyse 2.1 Datengrundlage und Untersuchungsaspekte für die Analyse Bei der Auswahl der Berichterstattung lag der Fokus auf einem Thema, welches von NZZ und Tages-Anzeiger auf der Frontseite ihrer Printausgaben angerissen wurde und welches Relevanz für den politischen Meinungsbildungsprozess hat. Grund für diesen thematischen Fokus ist die Annahme, dass „[f]ür das öffentliche Interesse an einer funktionierenden Gemeinschaft [...] publizistische Medien traditionell eine wichtige Rolle [spielen]“ und dass „[d]emokratische Gesellschaften [...] auf offene Prozesse der Meinungs- und Willensbildung angewiesen [sind]“ (EMEK 2018, 4). Daraus leitet sich der Fokus auf eine Zeitungsberichterstattung ab, welche als Grundlage für einen solchen Meinungsbildungsprozess interpretiert werden kann. Die Wahl fiel auf die Berichterstattung in den Printausgaben vom 25. September 2019 zu einer Medienkonferenz des Vortags von Bundesrat Alain Berset zur Entwicklung der Krankenkassenprämien im kommenden Jahr. Vom Mittag bis am Nachmittag des Er- scheinungstags der Printausgabe wurde der Meldungsstand in den Apps mittels 2 Die Bezeichnung „Online Pure“ erfolgt in Anlehnung an fög (2019, 166). 3
Printscreens dokumentiert.3 Diese Auszüge dienen als Ausgangslage für die Untersu- chung, wie das Thema in den Print- und App-Versionen der Tageszeitungen resp. in der App-Version der Online-Pure-Newssite Watson behandelt wird.4 Die daraus resultie- renden Vergleiche lassen sich wie folgt veranschaulichen: Print App NZZ Tages-Anzeiger Watson --- Abbildung 1: Übersicht Vergleiche Die Untersuchungsaspekte der vorliegenden Analyse lehnen sich an Burger/Luginbühl (2014) und Schwarzl (2015) an.5 Laut Burger/Luginbühl (2014, 483) „[muss] für eine umfassende linguistische Beschreibung neben dem sprachlichen Text an sich auch die operationale Dimension der Kohärenz, also Elemente wie ‚screen design’, Linkgestal- tung etc., Bestandteil einer ‚Online-Rhetorik’ (Bucher 1999b, 30) sein“. Schwarzl (2015, 370-387) berücksichtigt in ihrem Vergleich verschiedener technisch-medialer Versionen der Salzburger Nachrichten neben den vorgenannten Dimensionen unter anderem Aspekte wie Kontext/Einbettung, Leser*innensteuerung und Interaktivität sowie das Verhältnis von Text und Bild. Davon ausgehend fokussiert die vorliegende Untersuchung auf folgende Aspekte: • Textgestaltung App im Verhältnis zu Print • Zusammenspiel von Text, Bild und Video6 in Print und App, unter Berücksichti- gung typografischer und orthografischer Aspekte 3 Alle relevanten Auszüge aus den Print-Versionen sowie die Printscreens zur Berichterstattung in den untersuchten Apps sind in Anhang II bis IV zu finden. 4 Bei den App-Versionen wird – entsprechend des Fokus der vorliegenden Arbeit – auf die Darstellung im Smartphone-App abgestützt, wobei die Printscreens mit einem iPhone 8 mit normaler Bildschirm- zoom-Einstellung erstellt wurden. Während alle Inhalte in Watson kostenlos zugänglich sind, bestehen in den Apps von NZZ und Tages-Anzeiger Zugangsbeschränkungen in Form von Paywalls. Die im Datenkorpus in Anhang II und III sowie Anhang V abgebildeten Auszüge zeigen die mit einem ent- sprechenden Online-Abonnement zugänglichen Inhalte. 5 Obwohl innerhalb der medienlinguistischen Forschung Vergleiche von Print- und Online-Erzeugnissen ein Desiderat darstellen (vgl. Baechler et al. 2016, 11f.), liegen keine aktuelleren Untersuchungen vor, in denen die hier interessierenden technisch-medialen Versionen einander gegenübergestellt werden. 6 Bei diesem Aspekt steht der multimodale Charakter der untersuchten Texte im Vordergrund, also „‚das Vorhandensein unterschiedlicher semiotischer Kodes und dessen pragmatische Realisation als Semiose im Text’ [(Opilowski 2015, 56)] sowie das ständige Interagieren dieser Kodes, auf Grund dessen die Bedeutung eines Textes konstituiert wird“ (Mac 2017, 82). 4
• Kontext/Einbettung/Leser*innensteuerung, also Layout (Print) resp. Screen Design (App) • Interaktivität/Interaktion: Leserbriefe, Kommentarfunktion, Diskussionsforen • Non-Linearität resp. Hypertextualität, in den Apps insbesondere auch der Umgang mit Hyperlinks; dieser Aspekt beruht darauf, dass Online-Massenmedien Hypertexte sind, also „Gebilde [...], worin die einzelnen informationellen Einheiten durch [...] Verknüpfungen (‚links’) netzwerkartig verbunden, also nichtlinear organisiert sind“ (Burger/Luginbühl 2014, 448). Für die Produzent*innen bedeutet dies, „dass der Rezeptionspfad nicht vorhersehbar ist, was wiederum Konsequenzen für die Kohä- renzplanung hat“ (ebd.).7 2.2 Analyse 2.2.1 Vergleich Print/App NZZ In der Printausgabe der NZZ findet sich auf der Frontseite ein prominent platzierter, mehrspaltiger Bericht8 zur Medienkonferenz des Vortags, der die Schlagzeile „Ver- schnaufpause für Versicherte“ mit dem Untertitel „Krankenkassenprämien steigen 2020 nur um 0,2 Prozent“ trägt. In die mittlere Spalte dieses Berichts ist eine grau eingefärbte Box eingebettet, in der unter dem Titel „Prämienrunde 2020“ auf drei weiterführende Inhalte zum Thema verwiesen wird, darunter auch ein als Kommentar bezeichneter Inhalt.9 Auf der Startseite des Apps ist der Bericht zum Zeitpunkt der Datensammlung nicht zu finden, hier dominieren bereits aktuellere Meldungen. Die Berichterstattung zur Medienkonferenz findet man im App, indem man im Listen-Icon oder im Registerband „Schweiz“ auswählt oder indem man auf der Startseite unter „Schweiz“ auf „Alles 7 Die Non-Linearität ist keine Eigenheit von Hypertexten, auch Print-Zeitungen sind heute so konzipiert, dass sie selektiv und nichtlinear gelesen werden können (vgl. Burger/Luginbühl 2014, 457). Aus text- linguistischer Sicht ist daher laut Adamzik (2002, 178) das „Neu[e]“ am Hypertext „tatsächlich nur die elektronische Verknüpfung, die das Herumspringen [...] nicht nur erleichtert, sondern die dazu einlädt bzw. dazu zwingt“. Printerzeugnisse werden daher auch als zweidimensionale, Hypertexte als dreidi- mensionale Grössen bezeichnet, da im Hypertext „[h]inter den Informationsangeboten auf einer Seite weitere Angebote stehen, die über Links zugänglich gemacht werden“ (Burger/Luginbühl 2014, 469). 8 Die Textsortenbezeichnungen „Bericht“ und „Kommentar“ erfolgen in Anlehnung an Bur- ger/Luginbühl (2014, 219-254). Während der Bericht ein im Vergleich zur Meldung ausführlicherer, informationsbetonter Text ist, handelt es sich beim Kommentar um einen meinungsbetonten Inhalt, welcher traditionellerweise komplementär zu einem Bericht eingesetzt wird. „Artikel“ wird in der vor- liegenden Arbeit als textsortenunabhängige Bezeichnung verwendet, welche Berichte und Kommentare umfassen kann. 9 Alle der Analyse zugrunde liegenden Print- und App-Inhalte der NZZ sind in Anhang II zu finden. 5
anzeigen“ tippt (vgl. nachstehend Abbildung 2). Alternativ gelangt man über „Mei- nung“ im Registerband zum Kommentar, wobei am Seitenende des Kommentars dann der Bericht verlinkt ist. Abbildung 2: NZZ App: Listen-Icon und Registerband auf der Startseite sowie Hyperlink „Alles anzei- gen“ auf der Startseite unter „Schweiz“ Die Leser*innensteuerung in Print und App unterscheidet sich also grundlegend, wobei sich ein Zusammenhang zum Aspekt der Non-Linearität bzw. der Hypertextualität ergibt. Die auf der Frontseite der Print-Version in der Übersicht enthaltenen Verweise auf weiterführende Inhalte finden sich in den App-Artikeln als Hyperlinks wieder.10 Die im Print durch das Layout vorgenommene Systematisierung der Beiträge – der Bericht auf der Frontseite steht im Vordergrund, die weiteren Beiträge sind durch das Layout als dazugehörige, weiterführende Inhalte gekennzeichnet – spiegelt sich im App jedoch nicht. Vielmehr handelt es sich im App aus Leser*innenperspektive um gleichgewichte- te Inhalte bzw. die in der Print-Version abgebildete Systematik, durch welche die Bei- träge miteinander in Beziehung gesetzt werden, muss aus den Hyperlinks durch die Leserin resp. den Leser erschlossen werden. In der Print-Version fällt auf, dass der Kommentar keinen Verweis auf die Berichte der Frontseite und des Inlandteils enthält, während in beiden Berichten der Printausgabe auf den Kommentar verwiesen wird. In der Print-Version sind im App enthaltene Hyperlinks auf frühere Beiträge zur Thematik der Krankenkassenprämien nicht enthalten, die Querverweise beziehen sich nur auf Inhalte der aktuellen Printausgabe. 10 Die Hyperlinks in den App-Artikeln sind aber nicht deckungsgleich mit den Verweisen im Print. So findet sich in den App-Artikeln beispielsweise ein Hyperlink auf ein in der Print-Version nicht erwähn- tes Dossier, welches im Kontext der National- und Ständeratswahlen 2019 steht und in dem die Partei- präsident*innen unter anderem auch zum Thema Gesundheitsversorgung und Krankenkassenprämien Bezug nehmen. 6
Hinsichtlich sprachlicher Textelemente in Print und App fällt zunächst auf, dass der Bericht im App aus inhaltlicher Sicht identisch ist mit dem Bericht auf der Frontseite der Printausgabe. Auch die typografisch markierten Strukturmerkmale der Print-Version – Schlagzeile, Lead und Haupttext – sind in der App-Version typografisch voneinan- der unterschieden. Der Name des Autors steht ebenfalls an gleicher Stelle, wobei in der App- Version als zusätzliche Information Datum und Zeit des Uploads angezeigt wird. Es zeigt sich aber auch, dass die Schlagzeile des Print-Berichts im App gekürzt und dafür mit dem Schlagzeilen- Untertitel verschmolzen wurde, so dass – wie Ab- bildung 3 nebenstehend zeigt – der Titel in der App-Version „Verschnaufpause: Krankenkassen- Abbildung 3: NZZ App: Seitenanfang Bericht prämien steigen 2020 nur um 0,2 Prozent“ lautet. Damit wird bereits in der Schlagzeile deutlich, dass es um Krankenkassenprämien geht. Auch die Schlagzeile des Kommentars wurde für die App-Version dahingehend ange- passt, dass daraus die Thematik bereits deutlich wird. Diese Anpassungen lassen sich daraus erklären, dass der Wortlaut der Schlagzeilen in den Apps identisch ist mit dem Inhalt der Artikel-Verweise in den Hyperlinks und daher möglichst selbsterklärend sein muss. Bezüglich sprachlichem Textmaterial fällt weiter auf, dass der Bericht im App mit einem Inhalt endet, der sich auf den Kanton Zürich bezieht und der in der Print- Version als Meldung am Ende des weiterführenden Berichts auf der Titelseite des „Schweiz“-Bundes zu finden ist, wobei sich jedoch ein Pendant zu diesem weiterfüh- renden Bericht im App nicht findet. Des Weiteren ist der sprachliche Text des Print- Berichts der Frontseite in der App-Version stärker gegliedert. Die Absätze entsprechen zwar der Print-Version, aber im App wurde vor dem letzten Absatz ein zusätzlicher Zwischentitel eingefügt. Ausserdem wurden in der App-Version an zwei Stellen Grafi- ken eingefügt, welche in der Print-Version im weiterführenden Bericht auf der Titelseite des „Schweiz“-Bundes zu finden sind. Sprachliche und grafische Inhalte scheinen also als Elemente zu fungieren, die in Print und App unterschiedlich kombiniert werden. 7
Ein weiterer Unterschied hinsichtlich des Zusammenspiels von Text und Bild zeigt sich in der Verwendung von Fotos. Während im Bericht auf der Frontseite der Printausgabe auf Bilder verzichtet wird, startet die App-Version des Artikels mit der Fotografie einer Operationsszene, welches bildsprachlich in einem losen Zusammenhang mit den Kran- kenkassenprämien steht (vgl. Abbildung 3 obenstehend). Der Zusammenhang wird daher durch einen als Bildlegende gestalteten kurzen Text hergestellt. Das Bild vermit- telt hier keinen inhaltlichen Mehrwert, sondern scheint eher als Blickfang zu dienen. Betreffend Zusammenspiel von Text und Bild fällt ausserdem auf, dass in der App- Version des Kommentars ein Foto eines nachdenklich wirkenden Bundesrats Berset abgebildet ist, in der Print-Version hingegen ein Foto des Kommentarverfassers, wobei es sich hier um den gleichen Journalisten handelt, der den Bericht auf der Frontseite verfasst hat. Beim Kommentar zeigen sich also in Print und App unterschiedliche bild- sprachliche Strategien: Während im App das Foto einer bekannten Persönlichkeit die Aufmerksamkeit der Leser*innen auf sich ziehen soll, wird im Print der Verfasser in den Vordergrund gestellt, womit der Meinungscharakter dieser Textsorte betont und gleichzeitig ein persönlicher Bezug hergestellt wird. 2.2.2 Vergleich Print/App Tages-Anzeiger In der Printausgabe des Tages-Anzeigers findet sich im unteren Seitenviertel der Front- seite rechts eine kurze, einspaltige Meldung mit dem Titel „Moderater Anstieg der Prämien“.11 Am Ende dieses Textes finden sich fett ausgezeichnete Verweise: Einerseits auf einen Kommentar, der in der Rubrik „Meinungen“ des Hauptbunds zu finden ist und die Schlagzeile „Diese Verschnaufpause ist trügerisch“ trägt, andererseits auf einen Bericht mit der Schlagzeile „Bersets Prämien-Kampf geht weiter“, der im Ressort „Schweiz“ des Hauptbunds platziert ist.12 Hinweise auf diese Inhalte sind im App zum Zeitpunkt der Datensammlung weder auf der Startseite noch via Reiter „Meistgelesen“ zu finden. Zur Berichterstattung gelangt man via Listen-Icon durch Wahl der Rubrik „Schweiz“ oder indem man auf der Startseite auf „Schweiz“ tippt. 11 Alle der Analyse zugrunde liegenden Print- und App-Inhalte des Tages-Anzeigers sind in Anhang III zu finden. 12 Das Ressort „Schweiz“ ist im Tages-Anzeiger – im Gegensatz zur NZZ – Teil des Hauptbunds. 8
Auf der „Schweiz“-Seite des Apps finden sich relativ weit unten – resp. erst nach mehrmaligem Scrollen sichtbar – drei Hyperlinks13 zu Artikeln mit Bezug zur Medien- konferenz: Angezeigt werden jeweils ein Foto, eine Schlagzeile sowie ein kurzer Lead. Zunächst fällt auf, dass keine der Schlag- zeilen der App-Artikel mit denen der Printausgabe iden- tisch ist. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass sich der Inhalt des App-Artikels „Berset steht vor hartem Kampf an der Prämienfront“ mit dem Inhalt des Berichts in der Printausgabe weitgehend deckt. In der App-Version des Berichts wurde dieser aber anders gegliedert: Im Vergleich zur Print-Version wurden zusätzliche Zwischentitel einge- Abbildung 4: Tages-Anzeiger App: Ausgewählte Hyperlinks fügt, ein Zwischentitel der Print-Version wurde gestrichen, auf der „Schweiz“-Seite während ein anderer Zwischentitel für die App-Version inhaltlich verändert und gekürzt wurde. Zudem fällt auf, dass in der Printausgabe eine ergänzende Meldung „Vergleichen lohnt sich“ zu finden ist, welche in der App-Version nicht enthalten ist. Diese Meldung ist in den beiden rechten Spalten der Printausgabe aufgeführt, darunter ist eine Grafik plat- ziert, für die sich ein Pendant in der App-Version findet, wobei sie dort aber einen anderen Titel trägt. Neben dem Titel unterscheiden sich Print- und App-Version der Grafik auch betreffend weiterer Punkte, wie beispielsweise unterschiedlicher Achsenbe- schriftungen sowie Zusatzinformationen zur Grafik. Ausserdem fällt auf, dass die Gra- fik in der App-Version für die Seitenbreite des Smartphone optimiert wurde, so dass die Abbildung im Print breiter dargestellt ist als im App. Dies führt dazu, dass die in der Grafik abgebildete rote Linie in Print und App einen anderen Verlauf suggeriert: Wäh- rend die App-Grafik den Eindruck grösserer Ausschläge vermittelt, erscheint der Ver- lauf in der Print-Version der Grafik ausgeglichener. Unter der Grafik folgt im Print eine mit „Die günstigsten Krankenkassen im Kanton Zürich“ betitelte Tabelle, welche in der App-Version des Berichts nicht enthalten ist. Aus der Perspektive des Zusammenspiels von Text und Bild zeigt sich ausserdem, dass das im Print verwendete, grossformatige Foto eines von Journalisten umringten Bundes- 13 Hyperlinks von Artikel-Schlagzeilen, die im App bereits angetippt wurden, werden in grauer Schrift angezeigt, das Default-Erscheinungsbild der Schlagzeilen ist jedoch schwarz. 9
rats Berset auch in der App-Version eingesetzt wurde. Allerdings ist es hier weit weni- ger dominant als in der Print-Version und nimmt etwa gleich viel Raum ein wie die vorangehend diskutierte Grafik, während das Foto in der Print-Version deutlich domi- nanter ist als die Grafik. Bildsprachlich stellt dieses Foto einen Bezug nicht nur zur Person des Bundesrats her, sondern auch zum Anlass, über den berichtet wird. Ausser- dem nimmt das Foto die Kampf-Metaphorik der Schlagzeile insofern auf, als Berset in bedrängter Position, aber kämpferischer Körperhaltung abgebildet ist. Ein weiterer interessanter Unterschied betreffend Einsatz von Fotos in Print und App ist, dass im App-Artikel neben dem Namen jeweils ein kleines Foto des Autors abgebildet ist, wäh- rend dies in der Print-Version nicht der Fall ist. Am Seitenende der App-Version des Berichts wird unter dem Titel „Artikel zum The- ma“ mittels Hyperlinks auf drei Inhalte verwiesen, von denen zwei in Bezug stehen zur Medienkonferenz und bei denen es sich um die gleichen handelt, wie sie auch auf der „Schweiz“-Seite des Apps zu finden sind (vgl. Abbildung 4 obenstehend).14 An dieser Stelle besteht der Verweis aber nur aus Foto und Schlagzeile. Es zeigt sich, dass es sich beim Artikel mit der Schlagzeile „So stark sind die Prämien in den letzten Jahren ge- stiegen“ um eine vertiefende Analyse zur Prämienentwicklung handelt, die in der Print- Version nicht zu finden ist. Dabei wird auch die im Print und dem vorangehend disku- tierten App-Artikel verwendete Grafik abgebildet und diese wird um zwei weitere Gra- fiken ergänzt.15 Im App-Artikel mit dem Titel „Prämien steigen nur um 0,2 Prozent – für Zürcher sinken sie sogar“ ist, im Gegensatz zu den anderen Artikeln, kein Autorna- me angegeben. Hier bedeutet die Bezeichnung „(red/sda)“ am Ende des Haupttextes, dass der Artikel auf einer Agenturmeldung der Schweizerischen Depeschenagentur SDA beruht, welcher von der Redaktion bearbeitet wurde.16 Dieser Artikel überlappt sich inhaltlich mit dem Bericht der Print-Ausgabe, es gibt aber keine identischen Text- passagen und es werden auch andere Grafiken verwendet, in welchen auf den interkan- 14 Der weitere unter „Artikel zum Thema“ aufgelistete Titel gehört zu einem Artikel, der am 22.9., also vor der Medienkonferenz von Bundesrat Berset veröffentlicht wurde und daher nicht im Fokus der für die Analyse ausgewählten Berichterstattung liegt. 15 Der App-Artikel „So stark sind die Prämien in den letzten Jahren gestiegen“ enthält eine wichtige Lesehilfe zur korrekten Interpretation der auch im Print-Bericht und dem App-Artikel „Berset steht vor hartem Kampf an der Prämienfront“ verwendeten Grafik, wobei die Lesehilfe in diese beiden Berichte keinen Eingang gefunden hat, so dass die Grafik leicht missverstanden werden kann. 16 Die Information betr. Bezeichnung „red“ basiert auf einer persönlichen Mitteilung der Tages-Anzeiger- Redaktion auf eine entsprechende Anfrage. Datum und Zeitpunkt des Uploads zeigen an, dass es sich bei diesem Artikel aus chronologischer Sicht um den ersten Beitrag zur untersuchten Berichterstattung handelt, welcher im Anschluss an die Medienkonferenz Online zur Verfügung gestellt wurde. 10
tonalen Vergleich fokussiert wird. Interessant ist, dass am Seitenende dieser beiden App-Artikel, zu denen sich textlich im Print kein direktes Pendant findet, unter „Artikel zum Thema“ unterschiedliche Titel verlinkt sind und in keinem der beiden auf den App- Artikel „Berset steht vor hartem Kampf an der Prämienfront“ zurückverwiesen wird. Eine weitere Auffälligkeit betreffend in Print und App verwendeten Inhalten ist, dass der in der Print-Ausgabe enthaltene Kommentar im App nicht erscheint. Hinsichtlich Hypertextualität fällt auf, dass in den App-Artikeln Hyperlinks innerhalb des sprachlichen Texts verhältnismässig sparsam eingesetzt werden. Die App-Artikel enthalten je ein bis zwei Links auf eine externe Website, beispielsweise wird im Artikel „Prämien steigen nur um 0,2 Prozent“ auf eine Seite verlinkt, auf der ein Prämienver- gleich gemacht werden kann, wobei die Web-Adresse der betreffenden Seite ausge- schrieben wird und mit blauer Schrift formatiert ist. Die betreffende Web-Adresse findet sich auch im Print-Bericht. Hier ist aber die Adresse typografisch nicht hervorgehoben, sondern gleich formatiert wie der Lauftext. In allen App-Artikeln können auch die den Grafiken zugrunde liegenden Daten heruntergeladen werden, wobei der entsprechende Hinweis „Daten herunterladen“ wiederum in blauer Schrift formatiert ist, so wie auch der Quellenhinweis „Bundesamt für Gesundheit“17. Nicht nur hinsichtlich Textgestaltung, sondern auch betreffend Leser*innensteuerung zeigen sich grundlegende Unterschiede zwischen Print und App: Die im Print durch das Layout erzielte, prominente Platzierung des Berichts findet im App kein Pendant, viel- mehr wurde die Berichterstattung hier bereits von aktuelleren Meldungen von der Start- seite verdrängt und ist nur noch über das Ressort „Schweiz“ zu finden. Im Kontext der Leser*innensteuerung ist auch die Tatsache erwähnenswert, dass auf der „Schweiz“- Seite zusätzlich zu Bild, Titel und Lead in kleinerer Schrift auch angezeigt wird, wie oft der betreffende Artikel bereits kommentiert oder geteilt wurde (vgl. Abbildung 4 oben- stehend). Diese Informationen vermitteln also einen Eindruck davon, welches Echo der Artikel bisher ausgelöst hat. Sie können als App-spezifische Elemente der Le- ser*innensteuerung interpretiert werden, da sie die Leser*innen allenfalls in der Ent- scheidung beeinflussen, den Artikel zu öffnen. Die Möglichkeit, den Inhalt via gängige soziale Medien zu teilen, zu kommentieren sowie Kommentare einzusehen findet sich jeweils am Anfang und am Ende der App-Artikel. 17 Die Funktionalität des Datendownloads funktioniert im App nicht, auf der Website hingegen schon. Der zu „Bundesamt für Gesundheit“ hinterlegte Hyperlink führt zu dem auch in der Printausgabe ver- merkten Prämienvergleichsrechner des betreffenden Bundesamtes. 11
2.2.3 Vergleichendes Zwischenfazit NZZ/Tages-Anzeiger Sowohl bei der NZZ als auch beim Tages-Anzeiger zeigt sich, dass sprachliche Textelemente und Grafiken modulhaft eingesetzt werden, so dass in Print und App unterschiedliche „Cluster-Texte“ (Burger-Luginbühl 2014, 457) resultieren. Für die Produzent*innen bedeutet dies, dass die einzelnen Elemente so erstellt sein müssen, dass auch bei flexibler Anordnung der Elemente für die Rezipient*innen ein kohärenter multimodaler Text entsteht. Hinsichtlich des sprachlichen Textmaterials zeigt sich, dass die im NZZ-App berücksichtigten Inhalte auch in der Printausgabe zu finden sind, die Printausgabe darüber hinaus aber weitere Inhalte bietet. Demgegenüber präsentiert sich beim Tages-Anzeiger ein komplexeres Bild: Hier ist der Kommentar der Print-Ausgabe in der App-Version nicht zu finden und umgekehrt finden sich im App Artikel, für die es im Print kein direktes Pendant gibt. Bei den Texten, die in Print und App abgebildet sind, zeigt sich sowohl bei der NZZ als auch beim Tages-Anzeiger, dass kaum Anpas- sungen am Wortlaut vorgenommen wurden. Die Anpassungen beziehen sich vielmehr auf die Absatzgestaltung und zielen darauf ab, die Texte im App durch zusätzliche Titel sowie Platzierung von Grafiken screengerecht zu portionieren bzw. so, dass die Ab- schnitte kürzer ausfallen. Aus orthografischer und stilistischer Sicht sind keine Unter- schiede zwischen Print- und App-Version festzustellen. Die von Schwarzl (2015, 388) konstatierte „transmediale Ausdifferenzierung“ – also das Auftreten des gleichen Stoffs in verschiedenen technisch-medialen Versionen mit entsprechender medienspezifischer Veränderung – lässt sich also auch bei NZZ und Tages-Anzeiger beobachten. Insbeson- dere beim Tages-Anzeiger scheint diese Ausdifferenzierung aber weiterzugehen, als noch von Schwarzl (2015) festgehalten, da sich hier zwischen dem in Print und App verwendeten Text-Bild-Konvolut beträchtliche Unterschiede zeigen. Betreffend Zusammenspiel von Text und Bild sind neben Grafiken auch Fotos von Bedeutung, diese scheinen jedoch in Print und App unterschiedlich eingesetzt zu wer- den: Sowohl NZZ als auch Tages-Anzeiger platzieren im App zu jedem Hyperlink auf den jeweiligen Artikel ein Foto, welches auch am Anfang des betreffenden App- Artikels wieder zu finden ist. Dieses kann, muss aber nicht Eingang in den entsprechen- den Print-Bericht finden – beim Tages-Anzeiger ist das in der vorliegenden Daten- grundlage der Fall, bei der NZZ nicht. Generell scheinen Fotos im App – stärker als dies im Print der Fall ist – dazu eingesetzt zu werden, als „Schlagbilder Einstiegspunkte [...][zu] bieten“ (Mac 2016, 183). 12
Die in den Printausgaben von NZZ und Tages-Anzeiger durch das Layout vorgenom- mene Priorisierung der Berichterstattung zur Medienkonferenz bildet sich zum Zeit- punkt der Datensammlung im App nicht mehr ab, vielmehr wurde das Thema von den Startseiten beider Apps bereits durch aktuellere Meldungen verdrängt, was die unter- schiedlichen Priorisierungslogiken von Print und App veranschaulicht: So ist das App in viel stärkerem Ausmass von einem Aktualitätsdruck geprägt, der auf der Startseite in einem „Verschwinden von allem, was gerade noch war“ (Strasser 2019) zum Ausdruck kommt. Die Zugangswege zu den auf der Startseite nicht mehr abgebildeten Artikeln zur Medienkonferenz im App sind bei NZZ und Tages-Anzeiger analog: Man findet sie über das Ressort „Schweiz“, welches über einen Link auf der Startseite oder via Listen- Icon angesteuert werden kann. Die Ressort-Struktur der Printausgabe bleibt also im App im Kontext der Leser*innensteuerung von Bedeutung. Betreffend Interaktivität gehen NZZ und Tages-Anzeiger unterschiedliche Wege: Das NZZ-App bietet noch die Möglichkeit des Teilens von Artikeln via soziale Medien, seit einer entsprechenden Neuausrichtung jedoch keine Kommentarfunktion mehr, dies ist nur noch über die NZZ-Website oder mittels Leserbrief möglich.18 Im Gegensatz dazu bietet das App des Tages-Anzeigers eine Kommentarfunktion und setzt Angaben so- wohl zur Anzahl Kommentare als auch dazu, wie häufig Inhalte geteilt wurden, auch zur Leser*innensteuerung ein. 2.2.4 Vergleich App NZZ/Tages-Anzeiger/Watson Wie bei NZZ und Tages-Anzeiger ist die Berichterstattung zur Medienkonferenz zum Zeitpunkt der Datensammlung auch bei Watson nicht mehr über die Startseite zu finden. Zur Berichterstattung gelangt man, indem man auf der Startseite auf die Überschrift „Schweiz“ tippt oder im Listen-Icon „Schweiz“ auswählt. Diesbezüglich fällt auf, dass Watson eine den Apps der Printmedien analoge Ressortstruktur aufweist. Das Screen Design von Watson ist stark von Bildern geprägt, noch stärker als bei NZZ und Tages- Anzeiger scheinen sie hier in ihrer Wirkung als „schnelle Schüsse ins Gehirn“ (Kroeber- Riel 1993, 53; zit. nach Stöckl 2011, 49) eingesetzt zu werden, um die Aufmerksamkeit der Rezipient*innen zu binden. So bestehen bei Watson sowohl die Start- als auch 18 Angaben dazu, wie häufig ein Artikel geteilt wurde, sind im NZZ-App nicht ersichtlich. Auch auf der NZZ-Website beschränken sich die Interaktionsmöglichkeiten auf von der Redaktion ausgewählte Arti- kel resp. Themen. 13
Ressortseiten im Wesentlichen aus einer Auflistung von Fotos und Grafiken in Screen- Breite, welche den Hintergrund bilden für Schlagzeilen (zur Seite „Schweiz“ vgl. An- hang IV, Abbildung 19).19 Auf der „Schweiz“-Seite von Watson fällt zudem auf, dass Werbeanzeigen mitunter im gleichen Erscheinungsbild dargestellt werden wie Hyper- links auf Artikel.20 Dies im Gegensatz zu NZZ und Tages-Anzeiger, wo Werbebotschaf- ten durch typografische Gestaltungsmittel meist deutlich von journalistischen Inhalten abgegrenzt werden.21 Anreissertexte finden sich bei Watson auf den Start- und Ressort- seiten keine, so dass sich hier das Text-Bild-Verhältnis im Vergleich mit NZZ und Tages-Anzeiger klar zugunsten von Bildern verschiebt. Die Berichterstattung zur Medienkonferenz erfolgt bei Watson mittels eines Berichts und eines Kommentars – also der gleichen Kombination wie bei NZZ und Tages- Anzeiger. Auch stilistisch und orthografisch zeigen sich beim sprachlichen Text der beiden Watson-Artikel keine wesentlichen Unterschiede zu NZZ und Tages-Anzeiger, die Berichterstattung fällt bei Watson aber insgesamt kürzer aus und bietet deutlich weniger Hintergrundinformationen. Innerhalb der Artikel ist bei Watson ein im Ver- gleich zu NZZ und Tages-Anzeiger intensiviertes Zusammenspiel von Text, Bild und Video zu beobachten. Insbesondere wird in den Watson-Artikeln auch auf Bildstrecken und Videos verlinkt, wobei diese Hyperlinks in Form unterschiedlicher Text-Bild- Kombinationen in Erscheinung treten: Hyperlink auf Bildstrecke Hyperlink auf Video Hyperlink auf anderen Artikel Text-Bild-Kombination ohne Hyperlink-Funktion Abbildung 5: Watson: Ausgewählte Text-Bild-Kombinationen mit und ohne Hyperlink-Funktion im Kommentar Bei beiden Watson-Artikeln fällt auf, dass die verlinkten Bildstrecken und Videos mit- unter in einem sehr losen thematischen Bezug zum sprachlichen Text stehen und eher 19 Alle der Analyse zugrunde liegenden Inhalte von Watson sind in Anhang IV zu finden. 20 Vgl. dazu die in Anhang IV, Abbildung 19 in Spalte 2 abgebildete Werbung für das Tabakerzeugnis IQOS. 21 Diese Aussage bezieht sich auf das Datenmaterial zur Berichterstattung, die den Fokus der vorliegen- den Arbeit bildet. Für den Tages-Anzeiger finden sich in Print und App aber auch Beispiele, in denen mit „Sponsored“ bezeichnete Inhalte im gleichen Erscheinungsbild erscheinen wie redaktionelle Bei- träge, vgl. dazu Anhang V, Abbildung 22. 14
der Unterhaltung als der weiterführenden Information zu dienen scheinen. Die verlink- ten Inhalte stammen aus unterschiedlichsten Quellen, wobei sich auch hier Hyperlinks auf gesponserte Inhalte punkto Erscheinungsbild nicht von solchen auf journalistische Beiträge unterscheiden.22 Auch beim sprachlichen Textmaterial sind die Hintergründe der Autorenschaft bei Watson im Vergleich zu den Apps mit Print-Pendant weniger transparent. Während beim Hyperlink zum Kommentar der Name der Autorin steht, ist dies beim Link zum Bericht nicht der Fall. Das Kürzel „aeg/sda“ am Ende des Berichts lässt darauf schliessen, dass die Inhalte auf einer Agenturmeldung basieren, wobei unklar ist, wofür das Kürzel „aeg“ steht.23 Beim Kommentar werden am Seitenanfang nach dem Lead weitere Informationen zur Autorenschaft gegeben, hier steht ergänzend zum Namen der Verfasserin „ch media“. Dabei handelt es sich gemäss Informationen auf der Firmenwebsite um ein aus dem Zusammenschluss von AZ Medien und NZZ- Regionalmedien entstandenes Medienunternehmen, dessen Mitarbeiter*innen offen- sichtlich auch Beiträge für Watson verfassen. Bei Watson sind auch innerhalb der Texte Hyperlinks zu finden, weitaus häufiger, als dies bei NZZ und Tages-Anzeiger der Fall ist. Die Hyperlinks sind bei Watson durch feine Unterstreichung der betreffenden Textstelle gekennzeichnet, ansonsten aber typo- grafisch nicht markiert, so dass sie leicht überlesen werden können. Beispiele für Hy- perlinks im Kommentar sind „Bundesrat“ oder „Wahlkampf“, im Bericht verschiedene Kantonsnamen sowie „Gesundheit“. Diese Hyperlinks führen auf Linksammlungen von nach Themen strukturierten Watson-Beiträgen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass die Setzung von Hyperlinks kontextunabhängig zu erfolgen scheint. So ist der Kontext für das als Hyperlink markierte Wort „Gesundheit“ eigentlich „Bundesamt für Gesund- heit“, die durch den Hyperlink erschlossene Linksammlung hat aber keinerlei Bezug zu diesem Bundesamt, sondern listet Inhalte mit losem Bezug zum Thema „Gesundheit“ auf. Insgesamt generieren die bei Watson eingesetzten Hyperlinks keinen Mehrwert im 22 So führt beispielsweise ein Hyperlink im Bericht „Für einmal Good News: Krankenkassenprämien steigen 2020 kaum“ auf ein von der Versicherungsgesellschaft „Groupe Mutuel“ gesponsertes Video. Im Hyperlink auf dieses Video ist das Logo von „Groupe Mutuel“ zwar enthalten, jedoch so klein, dass es bei Standard-Bildschirmzoom kaum erkennbar ist (vgl. Anhang IV, Abbildung 21). Ansonsten ist das Erscheinungsbild dieses Links identisch mit dem Hyperlink auf ein Video im Kommentar, der zu einem Beitrag des Schweizer Fernsehens führt (vgl. Anhang IV, Abbildung 20). 23 Watson verfügt – im Gegensatz zu den Apps mit Print-Pendant – nicht über ein Impressum mit Anga- ben zu Autorenkürzeln. Eine Anfrage der Verfasserin bei Watson betr. des Kürzels „aeg“ blieb ohne Rückmeldung. 15
Sinne kontextsensitiver Zusatzinformationen zum sprachlichen Text, sondern scheinen eher Unterhaltungsfunktion zu haben. Interaktivität wird im Watson-App im Vergleich mit Tages-Anzeiger und NZZ höher gewichtet. Auf den Start- und Ressortseiten des Watson-Apps wird jeweils zu jedem Titel mittels entsprechendem Symbol und einer Zahl angegeben, wie oft er bereits kommentiert oder geteilt wurde. Zwar sind diese Zusatzinformationen auch beim Tages- Anzeiger auf der Home- sowie den Ressortseiten zu finden, aber bei Watson sind sie neben der Schlagzeile – sowie, wo vorhanden, dem Namen der Autorin resp. des Auto- ren – die einzige Zusatzinformation ergänzend zum Bild und erhalten damit ein grösse- res Gewicht.24 Ausserdem findet sich auf der Watson-Startseite neben einer Auflistung der meistgelesenen Beiträge, wie sie auch bei NZZ und Tages-Anzeiger zu finden ist, zusätzlich eine Rangliste der am häufigsten kommentierten und geteilten Inhalte. Die Leserin resp. der Leser als Kommentierer*in und Verbreiter*in werden auch hier stärker in den Vordergrund gestellt. 3 Zusammenführende Diskussion zentraler Ergebnisse Ausgehend von den angestellten Vergleichen zeigt sich betreffend Kohärenzbildung im dreidimensionalen Hypertext, dass das Hierarchisieren und In-Beziehung-Setzen von Inhalten – also Aspekte, für die in den zweidimensionalen Printtexten gerade auch Layout und Typografie eine wichtige Rolle spielen – in einem stärkeren Ausmass der Leserin resp. dem Leser zufallen (vgl. Żebrowska 2017, 60). Dies ergibt sich daraus, dass unter den Bedingungen der Hypertextualität Bezugnahmen auf weiterführende Inhalte problemlos möglich sind, die durch Hyperlinks ausgedrückten Beziehungen untereinander aber als gleichwertig erscheinen. Für den Umgang mit den mittels Hyper- links zueinander in Beziehung gesetzten Inhalten ist daher – in stärkerem Ausmass als in der Print-Variante – eine Einordnungs- und Bewertungsleistung seitens der Rezipi- ent*innen erforderlich. Die hier angesprochenen, für die Lektüre der Apps erforderlichen „Kulturtechniken“ im Sinne von Sybille Krämer und Horst Bredekamp (zit. nach Ernst 2017, 15) sind keine Eigenheit des Hypertexts, auch die Zeitungslektüre setzt Textsortenwissen sowie „mul- timodale Kompetenz“ (Stöckl 2011, 45) bei der Interpretation von Layout und Typogra- 24 Die NZZ verzichtet im App ganz auf eine Kommentarfunktion und bildet auch nicht ab, wie oft ein Beitrag geteilt wurde, vgl. dazu Kap. 2.2.3. 16
fie voraus. Die Anpassungen, welche im App-Kontext das „Sichfügen“ (Distelmeyer 2017, 46) in die Screen-Erfordernisse von Smartphones sowie die Möglichkeiten der Hypertextualität mit sich bringen, erfordern seitens Rezipient*innen aber anderes resp. ergänzendes implizites und explizites Wissen. Nennenswert sind hier beispielsweise Kenntnisse zur Interpretation von Text-Bild-Kombinationen, welche im virtuellen Raum im Kontext der Hypertextualität Verweisfunktion auf sehr unterschiedliche Inhal- te einnehmen können, was sich besonders deutlich beim Online-Pure-Angebot Watson zeigt. Hier tragen Hyperlinks die Eigenschaften von „Bild-Makros“ im Sinne von „Ab- bildungen, [...] über die Schrifttext gelegt wurde“ (Wenz 2016, 194) und nehmen damit ein Text-Bild-Muster auf, das im Internet-Kontext beispielsweise im Zusammenhang mit sogenannten Memes weite Verbreitung findet (vgl. Wenz 2016, 195f.). Insbesonde- re beim Online-Pure-Anbieter Watson führen die Hyperlinks häufig auf Inhalte, die zum Textmaterial in einem losen Bezug stehen und eher Unterhaltungscharakter haben. Einordnungswissen ist bei der Bewertung von Inhalten insbesondere auch gefragt, wenn Hyperlinks auf Werbeinhalte im gleichen Erscheinungsbild eingebettet werden wie Links auf redaktionelle Beiträge. Da „Gestaltungsmittel auf der Textoberfläche [als] implizite Leseanweisung dienen“ (Mac 2016, 189), ist die Rezipientin resp. der Rezipi- ent beim „Verstehensprozess“ (Mac 2016, 189) umso mehr gefordert, wenn es darum geht, den Gehalt unterschiedlicher Beiträge zu erkennen und Werbebotschaften von redaktionellen Inhalten zu unterscheiden. Beim sprachlichen Text manifestiert sich dieser Bedarf an Einordnungsleistung, wenn die Autorenschaft für die Leserin resp. den Leser schwieriger einzuschätzen wird, eine Tendenz, die sich bei Watson beobachten lässt. Bei den App-Varianten mit Print-Pendant hingegen zeichnen sich ausschliesslich Journalist*innen der entsprechenden Medienunternehmen oder etablierte Nachrichten- agenturen für die Inhalte verantwortlich. Während Henning Lobin (2014, 179) die Interaktivität als ein Element des „Weg[s] [diskutiert], mit der die Zeitungskrise am Ende der Gutenberg-Ära überwunden werden kann“, zeigt sich, dass diesbezüglich in den untersuchten Apps unterschiedliche Strate- gien verfolgt werden: Bei Tages-Anzeiger und Watson werden Angaben zur Häufigkeit betreffend Kommentieren und Teilen von Artikeln vergleichsweise prominent platziert, die NZZ hingegen schlägt diesbezüglich seit einer Neuausrichtung im Jahr 2017 einen zurückhaltenderen Weg ein. Insgesamt ist aber bei allen drei untersuchten Apps festzu- stellen, dass „Einwegkommunikation“ (Burger/Luginbühl 2014, 447) vorherrscht. Dies 17
gilt auch für das Online-Pure-Angebot Watson, wo die Interaktivität vergleichsweise am höchsten gewichtet wird. 4 Schlussfolgerungen In der vorliegenden Arbeit wurden die Print- und App-Inhalte von NZZ und Tages- Anzeiger sowie die App-Inhalte des Online Pure-Angebots Watson in ihren technisch- medialen Varianten miteinander verglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass es von grund- legender Bedeutung ist, die multimodalen Newstexte im Kontext ihrer technisch- medialen Rezeptionszusammenhänge zu untersuchen. So können medienlinguistische Arbeiten der vorliegenden Art wichtige Hinweise dafür liefern, wo sich beim Newskon- sum – sei dies im herkömmlichen Print- oder im virtuellen Kontext – besondere Heraus- forderungen stellen. Stichworte diesbezüglich sind der Umgang mit Werbebotschaften sowie damit verbundene Fragen betreffend Einordnung der Autorenschaft. Hier ist seitens Rezipient*innen auf dem Hintergrund ihres Textsortenwissens und ihrer visuel- len Kompetenz eine kritische Reflexion der präsentierten Inhalte erforderlich. Davon ausgehend zeigt sich im Kontext von Lesekompetenzen die Bedeutung eines breiten Leseverständnisses, welches auch die Fähigkeit der kritischen Einordnung und Gewich- tung der vermittelten Inhalte einschliesst. Im Zusammenhang mit der Einschätzung von Expert*innen, wonach auf dem Hinter- grund des Medienwandels resp. des sich wandelnden Medienkonsums gerade auch jüngerer Generationen „eine wesentliche Säule der Demokratie [...] in Gefahr [ist]“ (Res Strehle in Echo der Zeit 2019), wird der Förderung von Medienkompetenz in schuli- schen Kontexten eine bedeutende Rolle zugeschrieben. Beispiele für Projekte zur För- derung von Media Literacy von Schüler*innen sind das deutsche Projekt „Zisch – Zei- tung in der Schule“ sowie im Schweizer Kontext „Lesen macht gross“. Dabei handelt es sich um von Medienunternehmen und Bildungsfachpersonen entwickelte Hilfsmittel zur Leseförderung im Unterricht der Primar- und Sekundarstufe. Eine aus dieser Arbeit ableitbare Folgerung im Hinblick auf die Förderung von Media Literacy wäre, dass die Inhalte aus einer multimodalen Perspektive und eingebettet in ihre hypertextuellen Kontexte zu betrachten sind, da diese Aspekte das erforderliche Einordungswissen wesentlich mitbeeinflussen. Um die Ergebnisse dieses als Fallstudie angelegten Vergleichs breiter abzustützen und die Gefahr von Zufallsbefunden zu vermeiden, wäre eine Ausdehnung der Datenbasis 18
erforderlich, d.h. es müssten Berichterstattungen zu mehreren Themen untersucht wer- den. Ausserdem wäre eine Ausdehnung der Untersuchung auf die Websites der unter- suchten Medienunternehmen gewinnbringend, um die ganze Onlinepalette in den Blick zu bekommen. Da sich zeigt, dass ein grosser Teil des Newskonsums mittlerweile über Onlineportale25 wie gmx.ch oder bluewin.ch läuft, wäre auch eine Ausdehnung des Blicks auf diese Angebote sinnvoll. Ausgangspunkt für die Themenselektion der vorlie- genden Untersuchung bildeten Printprodukte, interessant wäre aber auch, die Online- Varianten als Ausgangspunkt zu nehmen: So wären Rückschlüsse möglich, über welche Newsthemen und in welcher Form online berichtet wird, die in die Print-Versionen keinen Eingang finden. Ausgehend davon, dass der Zugriff auf Online-Artikel vermehrt via soziale Medien erfolgt und die Beiträge damit zunehmend aus den von den Medien- unternehmen vorgesehenen Vermittlungskontexten wie Websites oder Apps herausge- löst werden (vgl. fög 2019, 13), wären auch Untersuchungen dazu wichtig, wie sich das Teilen von Newsinhalten via soziale Medien auf die multimodalen Nachrichtentexte im Online-Kontext auswirkt. 25 Diese sind dadurch gekennzeichnet, dass sie auf die Bereitstellung gemischter Dienste wie beispiels- weise Agenturticker, multimediale Unterhaltungsformate oder E-Mail-Services ausgerichtet sind. Das Anbieten von (aus anderen Quellen stammenden) News-Inhalten ist in diesen Fällen nicht Kernge- schäft, sondern Teil dieser gemischten Dienste (vgl. fög 2019, 166). 19
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