Vorfreude 2/2019 WALDKRIPPE UND WALDKINDERGARTEN - Troll Waldkinder

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Vorfreude 2/2019 WALDKRIPPE UND WALDKINDERGARTEN - Troll Waldkinder
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WALDKRIPPE UND WALDKINDERGARTEN

                         Vorfreude2/2019
Vorfreude 2/2019 WALDKRIPPE UND WALDKINDERGARTEN - Troll Waldkinder
INHALTSVERZEICHNIS                                VORWORT

                                                      Liebe Trolle, liebe Troll-MitarbeiterInnen,
                                                      liebe Freundinnen und Freunde des Trolls
                                                      Jetzt im Dezember steht ein grosses Fest vor der Türe: Weihnachten. Leuch-
                                                      tende Kinderaugen, Kerzenschein, Vorfreude, alles und alle sind eingestimmt
                                                      auf dieses grosse Fest. Advent als besinnliche, mit Vorfreude erfüllte Zeit, ist
                                      Yvonne Zemp,    eine der schönsten Zeiten mit Kindern. Im Troll wird der Advent täglich mit
                                           Vorstand
                                                      einem Ritual begleitet. Im Kindergarten Chäferberg wird zum Beispiel jeden
                                                      Tag zusammen mit den Kindergärtnern Esther und Patric ein Türchen vom
                                                      Adventskalender geöffnet und ein Kind bekommt eine Zaubernuss. Bei den
                                                      Kindern werden damit Neugier und Vorfreude auf das grosse Fest geweckt.
                                                      Worauf sich Esther jedes Jahr am meisten freut, erfährt im Troll Portrait mit
                                                      ihr.

                                                      Die Vorfreude auf ein Lager war letzten Sommer bei den Üetliberg-Kinder-
                                                      garten-Kindern gross. Was haben die Kinder dort alles erlebt? Was hat ihnen
                                                      gefallen? Wo waren sie überhaupt? All das und mehr erfährt ihr im Lager-
                                                      Bericht.

                                                      Vorfreude ist auch in anderen Stadien der kindlichen Entwicklung wichtig.
                                                      Zum Beispiel vor dem Eintritt in den Kindergarten, Übertritt in den zweiten
                                                      Kindergarten oder in die Schule. Damit einher gehen immer ein weinendes
                                                      und ein freudiges Auge. Im August haben einige Kinder nur den Berg oder
                                                      die Gruppe gewechselt und können nun auf dem Chäferberg oder auf dem
                                                      Üetliberg den Herbst erleben, andere haben den Troll endgültig für einen
                                                      «Haus»-Kindergarten oder die Erste Klasse verlassen. Die Vorfreude, aber
                                                      auch die Unsicherheit auf etwas Neues war bei allen Kindern gross. Im Be-
                                                      richt von einer erfahrenen Trollmutter könnt ihr lesen, was sie mit dem Troll
    Vorwort                       3                   verbindet und worauf sie sich jeweils am meisten gefreut hat.
    Portrait                      4                   Und ausserdem: Die Vorfreude auf das nächste Troll-Jahr 2020 ist gross: Wir
    Aus dem Troll                 7                   feiern das 25-Jahr-Jubiläum vom Verein Troll.
    Aus dem Wald                 10                   Viel Spass beim Lesen und ein wunderschönes Weihnachtsfest wünscht euch
    Rezepte von Wald und Wiese   12                   der Troll.

    Basteln und Gestalten        13
    Elternstimme                 14
    Agenda                       16
    Die letzte Seite             18                   PS: findet ihr den versteckten Troll im Heft?

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Vorfreude 2/2019 WALDKRIPPE UND WALDKINDERGARTEN - Troll Waldkinder
PORTRAIT

                                   Troll Mitarbeitende erzählen
                                   Esther Brüllhardt — Kindergärtnerin Chäferberg
                                   Erzähle uns von Dir: Wie und wo bist Du aufgewachsen?                         Weshalb hast Du Dich entschieden Kindergärtnerin zu werden?
                                   Meine Kindheit durfte ich in einem kleinen Thurgauer Dorf namens Gün-         Das ist eine lange Geschichte – obwohl ich schon als Kind diesen Wunsch
                                   delhart verbringen. Da meine Mutter in der Kirche arbeitete, hatten wir das   hegte, entschied ich mich nach der Diplommittelschule vorerst für tempo-
              Esther Brüllhardt,   Privileg in einem alten, grossen Pfarrhaus mit viel Umschwung in der Nähe     räre Jobs und das Bereisen verschiedener Länder. Nach einem Praktikum im
    Kindergärtnerin Chäferberg
                                   des Waldes zu wohnen. Meine Zeit verbrachte ich grösstenteils draussen im     Behindertenbereich entschied ich mich für ein Studium an der Berner Fach-
                                   Garten, im Wald oder im Sandkasten. Bei weniger angenehmen Wetter be-         hochschule für Soziale Arbeit. Nachdem ich während eines Ausbildungs-
                                   schäftigte ich mich selber mit Basteln, Malen und dem Kreiieren von kleinen   praktikums in einem Zentrum für Sozial- und Heilpädagogik mit Kindern
                                   Origami und Faltarbeiten oder dem Nähen von Kleidern für meine Puppen.        mit sozialen «Auffälligkeiten» Hirnblutungen erlitt, bescherte mir das Le-
                                   Die Sommernächte verbrachten meine zwei Geschwister, ich und die wenigen      ben viel Zeit zum Nachdenken. In der Zeit der Genesung und nach der Erfah-
                                   Nachbarskinder zusammen auf der Strasse mit Velofahren, Sitzball spielen,     rung im Kinderheim wurde mir bewusst, wie zentral die Arbeit mit Kindern
                                   Rollerskaten und Wasserschlachten am Dorfbrunnen. Im Winter versteckten       im frühen Alter ist. Und so entschied ich mich für ein Studium an der Päda-
                                   wir uns in den selbsterbauten Schneegebäuden und begaben uns in lustige       gogischen Hochschule um Kindergärtnerin zu werden.
                                   Schneeballschlachten oder Schlitteltouren. Ich habe meine Kindheit in gu-
                                   ter Erinnerung und freue mich immer wieder, wenn ich diesen Ort für einen     Aus welchem Grund hast Du Dich für den Troll entschieden?
                                   Spaziergang besuche und mich in vergangene Zeiten zurückversetzen kann.       Schon während der Ausbildung zur Kindergärtnerin merkte ich, dass mir das
                                                                                                                 Schulsystem nicht passt und ich wünschte mir etwas «Futter», welches für
                                                                                                                 mich tatsächlich Sinn machte. Da ich viel Zeit draussen verbrachte und dies
                                                                                                                 eine Quelle der Energie ist für mich, entschied ich mich, neben der PH noch
                                                                                                                 eine Ausbildung zur Natur- und Wildnispädagogin zu machen. In dieser Zeit
                                                                                                                 wurde mir mehr und mehr bewusst, wie essentiell das Lernen in einer natür-
                                                                                                                 lichen Umgebung ist. Als ich dann nach drei Jahren staatlichem Kindergar-
                                                                                                                 ten die Ausschreibung beim Feuervogel sah, ergriff ich die Möglichkeit und
                                                                                                                 bewarb mich beim Troll. Es schien mir eine Institution, welche ein Konzept
                                                                                                                 und Leitbild zeigte, die sehr zu mir und meinen Vorstellungen passten. Bis
                                                                                                                 jetzt bin ich sehr glücklich und zufrieden über diese Entscheidung.

                                                                                                                 Welchen Bezug hast Du zum Wald?
                                                                                                                 Ich glaube das Aufwachsen in einem kleinen Dorf mit direktem Zugang zum
                                                                                                                 Wald und einer wunderbar schönen Natur trug viel zu meiner Naturverbun-
                                                                                                                 denheit bei. Ausserdem hatte ich in der Mittelstufe einen Lehrer, der sehr be-
                                                                                                                 geistert war von der Natur und den Geschehnissen im Wald. Wir verbrachten
                                                                                                                 viel Zeit mit beobachten, Zeichnen, erleben und erforschen im Wald und in
                                                                                                                 der Natur. Während meiner Teenagerjahre verbrachte ich selber viel Zeit im
                                                                                                                 Wald – anders wie viele Jugendliche, waren meine Freunde und ich dauernd
                                                                                                                 im Wald unterwegs und erfreuten uns am Zusammensein am Feuer. Bis heute
                                                                                                                 bietet mir der Wald einen Ort der Ruhe, des Rückzugs, der Wunder und des
                                                                                                                 Aufladens meines Energielevels.

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Vorfreude 2/2019 WALDKRIPPE UND WALDKINDERGARTEN - Troll Waldkinder
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    Welche Waldsituation hat Dich am meisten beeindruckt?                              Stockkampf Anlass
    Hmm. Ich glaube es gibt nicht die EINE Situation. Es gibt fast täglich die-
                                                                                       Escrima Stockkampftraining ist eine   von etwa 60 cm. In Zweiergruppen      nen und Trainingspartnern zu üben.
    se kleinen, magischen Momente mit den Kindern, mit den Tieren oder den
                                                                                       traditionell philippinische Kampf-    wurden festgelegte Bewegungsfolgen    So konnten sie miteinander und von-
    Pflanzen. Sei es beim pinkeln, wenn über mir ein Eichhörnchen durch die
                                                                                       kunst. Es geht darum, abwechslungs-   schnell, langsam, einfach oder kom-   einander lernen: Die eher Vorsichti-
    Äste huscht, sei es beim Mittagskreis mit den Kindern, wenn alle ganz ruhig
                                                                                       reiche Bewegungen und spielerisch-    plex ausgeführt.                      gen von den «Draufgängerinnen»
    sind und den Tönen der Natur lauschen oder sei es, wenn die Kinder mit der
                                                                                       freudvolles Üben miteinander zu                                             mutiger zu werden und umgekehrt
    Ukulele mit ganzem Herzen und in voller Präsenz ein Lied singen. Am liebs-                                             Jeder Mensch hat seine eigene Art
                                                                                       verbinden. Escrima fordert und för-                                         konnten «Schnellhandler» erfahren
    ten mag ich die Momente in denen wir als ganze Gruppe lachen.                                                          Kraft einzusetzen, Nähe und Distanz
                                                                                       dert die Konzentration, Koordinati-                                         und üben, dass das Innehalten und
                                                                                       on und Beweglichkeit.               zu gestalten oder mit Fehlern umzu-     den Überblick bewahren auch in hek-
    Was machst Du in Deiner Freizeit?
                                                                                                                           gehen. Während dem Training hatte       tischen Zeiten möglich ist (siehe auch
    Immer diese Frage... Der heutige Trend verlangt, dass man ausserordentlich
                                                                                       Für Escrima brauchte das Troll-Team das Troll Team die Möglichkeit, mit     www.konzentrativ.ch).
    tolle Sachen in der Freizeit macht. Bei mir ist im Vordergrund das Entspan-
                                                                                       Stöcke aus Rattan mit einer Länge verschiedenen Trainingspartnerin-
    nen – sei es beim kreativen Tun wie nähen, zeichnen, musizieren, beim Spa-
    ziergang am See oder im Wald oder beim Kaffee mit Freunden. Übers Jahr
    geniesse ich alleinige Wanderungen und Tage in der schönen Schweizernatur,
    wenn immer möglich sitze ich zu Sonnenauf und -untergang an einem fried-
    lichen Ort und geniesse den Übergang zwischen Tag und Nacht. Nebenbei
    kann ich mich stundenlang darin verlieren, Kristalle und andere Mineralien
    zu betrachten, übe mich in verschiedenen Meditations- und Atemübungen
    oder gehe Tanzen. Um regionales, saisonales und biologisches Gemüse zu
    beziehen, gehe ich etwa 14-täglich aufs Feld des Wädichörblis – die Garten-
    und Feldarbeit beruhigt mich und scheint mir als sehr sinnvoll. Ich geniesse
    gerne feines, gesundes und vegetarisches Essen. Ich pflege engen Kontakt zu
    meinen Nichten und Neffen und erfreue mich an ihrem Dasein und Wach-
    sen.

    Auf welches Fest im Troll freust Du dich? Welches Fest gefällt Dir am Besten
    und warum?
    Wenn ich auf mein erstes Trolljahr zurückschaue, hat mir definitiv der Räbe-
    liechtli-Umzug am besten gefallen. Die Stimmung war mystisch, freudig und
    das Zusammensein friedlich. Obwohl ich die kalte Jahreszeit nicht zu meiner
    Liebsten zähle, geniesse ich die Kraft des Lichts und des Feuers in dieser Zeit.
    Lichterfester haben etwas ganz Magisches an sich und das mag ich.

    Wenn Du einen Wunsch offen hättest, was würdest Du Dir für den Troll
    wünschen?
    Ein Schloss vielleicht ;)

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AUS DEM TROLL

                                      Eine Lehre beim Troll
                                      Nachdem ich am Montag mit den Troll Kindern im Wald gespielt, gesägt,
                                      geschnitzt habe, bin ich am Dienstag Morgen im Zug nach Winterthur und
                                      mache noch den letzten Teil der Hausaufgaben. Manchmal lese ich Texte
                                      über die Ernährung, Krankheiten, Gesundheitserhaltung, manchmal bereite
                      Lion Bonilla,   ich mich für eine Prüfung im Fach Musik und Bewegung vor. Beispielsweise
    Fachmann Betreuung, 2. Lehrjahr
                                      Lieder lernen wie «s'Näbeltuech» oder eher Theorie lesen zu «Animation
                                      zu Kreativen Prozessen». Nach und nach beschäftigen wir uns auch mit den
                                      Rechten und Pflichten von Betreuer, Betreuten und Eltern. Alles was mit dem
                                      Erlernen des Berufs Fachmann/-frau Betreuung, kurz FaBe zusammenhängt.

                                      Mittwoch morgens sitze ich wieder im Zug, wieder nach Winterthur doch
                                      dann gehe ich nicht in die Berufsfachschule wie dienstags, sondern zur Be-
                                      rufsmaturitätsschule (BMS). Dort lerne ich zum Beispiel soziale und wirt-
                                      schaftliche Strömungen des 19. und 20. Jahrhunderts, Märkte und Volks-
                                      wirtschaft, Arithmetik, Kommunikationsmodelle, Sozialwissenschaften und
                                      Persönlichkeitsentwicklung.
                                      Diese Themen haben aber wenig mit dem Wald zu tun, richtig? Ja, denn an
                                      der BMS werden nicht direkt Themen für den Beruf gelernt, dafür werden
                                      die allgemeinen Grundkenntnisse vertieft.
                                                                                                                         weiss ich, dass ich bereits am Freitag wieder mit den Kindern Fussball spiele
                                      Weshalb machst du das? Nach der Lehre im Troll möchte ich gerne einmal             und den Wald geniessen kann.
                                      an einer Universität studieren. Ich weiss noch nicht genau was, aber ich lerne
                                      gern. Alles was ich bis heute gelernt habe, hat mir bereits auf irgendeine Weise   Um die Themen aus der Schule im Wald umzusetzen habe ich monatlich eine
                                      geholfen. Aus diesem Grund möchte ich dies auch weiterhin machen. Denn             Sitzung mit Franziska. Sie ist zuständig für die Berufsbildung im Troll. Wir
                                      mit Englisch, Chemie, Physik lerne ich immer auch etwas über das Leben. Es         arbeiten zusammen Aufgaben aus, welche ich für die Ausbildung machen
                                      hat etwas Faszinierendes an sich, mit Freunden aus den USA zu telefonieren.        soll (zum Beispiel Osterplanung) und wir besprechen aktuelle Themen aus
                                      Oder eine Spaghetti Packung anzuschauen und die Inhaltsstoffe lesen und            der Schule oder aus dem Wald. Die zusammen erarbeiteten Ideen versuche
                                      verstehen zu können, was genau vorhanden ist und wie es hergestellt wird.          ich anschliessend im Wald umzusetzen. Franziska unterstützt mich auch für
                                      Wie etwas funktioniert, wie Nebel entsteht und was passiert, wenn der Wald         schwierigen Situationen eine passende Lösungen zu finden (Was mache ich,
                                      im Sonnenlicht trocknet. Wieso-, weshalb- und warum-Fragen auch von                wenn ... geschieht?), gibt mir Feedback zu meiner Leistung und Themen, wel-
                                      Kindern.                                                                           che ich noch lernen sollte. Wir setzen uns über drei Jahren mit dem Thema
                                                                                                                         Betreuung und Kinder auseinander. Dadurch erhalte ich eine grosse Band-
                                      Donnerstagmorgens sitze ich erneut im Zug nach Winterthur, heute habe ich          breite an Erfahrungen und gewinne somit Sicherheit bei meiner Arbeit mit
                                      erneut BMS aber nur einen halben Tag. Während es draussen regnet, über-            Kindern und bei der Kinderbetreuung.
                                      lege ich mir ob ich jetzt lieber im Wald wäre? Wenn es sonnig ist frage ich
                                      mich jeweils dasselbe. Ich weiss, dass es gut tut etwas Abwechslung zu haben.      Ich freue mich auf den Abschluss der Ausbildung und vor allem auch darauf
                                      Besonders im Winter ist die Arbeit im Wald sehr intensiv. Trotzdem würde           ab Sommer 2021 als ausgelernter FaBe zu arbeiten und die Gruppenleitung
                                      ich dann gerne am Feuer sitzen und kochen oder sogar schlitteln. Immerhin          in einer Kita zu übernehmen.

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AUS DEM WALD

                                             Troll Lager 2019 auf dem Stoss
                                             Nervenkitzel, Vorfreude, Angst, Abenteuerlust, in einem fremden Haus              paar der anderen erkundest du die angrenzenden Häuser und die grosse Wie-
                                             übernachten. Das sind alles Gedanken, welche durch deinen Kopf gehen vor          se vor dem Haus. Alles ist spannend und interessant, doch auch unbekannt.
                                             dem Lager. Zuhause die Tasche packen, du kontrollierst ob alles dabei ist, ver-   Wer wohnt hier? Sind das Grashüpfer oder Heuschrecken? Wie kommen
                                             abschiedest dich und gehst zum Treffpunkt um die anderen zu treffen. Deine        Autos hier hoch? Gibt es hier auch einen Kindergarten?
       Silvia Luisoni und Daniel Palmades,   schwere Tasche wird eingeladen, aber dein Rucksack ist noch bei dir und er
     Lehrpersonen Kindergarten Üetliberg                                                                                       Jemand hat beim erkunden eine Karte gefunden, auf der ein See zu sehen ist.
                                             fühlt sich schwer an, dass wird sich aber noch ändern. Es geht los, deine El-
                                                                                                                               Alle zusammen beschliessen, diesen zu suchen. Du nimmst deinen Rucksack,
                                             tern verabschieden sich und du bist mit deinen Freunden zusammen.
                                                                                                                               packst deine Trinkflasche ein und gehst mit den anderen los. An den Häusern
                                             Mit erwartungsvollen Schritten gehst du mit den anderen zur Station und           vorbei, über die Strasse, zum Eissalon und um die Kurve. Vor dir siehst du ei-
                                             fährst mit zum Bahnhof. Überall Menschen, grosse, kleine, hektische, genies-      nen See, blau wie das Meer und ohne Wellen. Du gehst ans Wasser und siehst
                                             sende und du mittendrin. Im Zug schaust du aus dem Fenster, siehst wie die        Kaulquappen, so viele wie du noch nie gesehen hast. Bei längerem beobach-
                                             Stadt immer kleiner wird und langsam verschwindet. Als du mit den anderen         ten erhaschst du auch einzelne schon mit Beinen oder sogar winzige Frösche.
                                             ankommst steigt ihr in eine Gondelbahn. Der Boden verschwindet unter dei-         Neben dem See findest du mit den anderen einen Bachlauf, an welchem ihr
                                             nen Füssen, die Bäume werden so klein wie Grashalme und du bemerkst wie           den Rest des Nachmittages spielt und euch die Füsse nass macht.
                                             die Angst von dir abfällt. Du bist angekommen. Du steigst aus der Gondel          Du setzt dich mit den anderen zum Abendbrot und redest über das Erlebte
                                             und gehst mit den anderen den unbekannten Weg bis zum Haus. Es ist ein            des Tages. Jemand hat wunderschöne Blumen gesehen. Eine hat einen Ball
                                             warmer Tag und du geniesst die Ruhe der Wiesen um dich herum. Jemand              unter einem der Häuser gefunden. Wer anderes ist den Schmetterlingen nach
                                             zeigt auf ein Haus und meint dort werdet ihr übernachten. Die Freude in dir       gejagt. Du hörst gespannt zu und erzählst von deinen Erlebnissen.
                                             wird noch grösser und du rennst wie der Wind die letzten Meter.
                                                                                                                               Langsam neigt sich der Tag dem Ende zu, du hörst Grillen zirpen und Kuh-
                                             Am Haus legst du deinen Rucksack nieder und bestaunst die Umgebung.               glocken läuten in der Ferne. Du legst dich in deinen Schlafsack, schliesst deine
                                             Nach einer kleinen Mahlzeit holst du mit den anderen zusammen das Ge-             Augen und lauschst noch einmal genau auf die Geräusche deiner Umgebung.
                                             päck. Einzelne haben kleine Taschen andere grosse Koffer oder riesige Ruck-       Jemand schnarcht. Ein Schlafsack raschelt. Füsse tapsen auf dem Boden. Je-
                                             säcke. Aber zusammen bringt ihr alles bis zum Haus. Sobald dein Gepäck im         mand flüstert. Die Grillen zirpen leise... Jemand brabbelt... Du schläfst ein
                                             Haus ist, packst du deinen Schlafsack aus und bereites deinen Schlafplatz für     und freust dich auf den nächsten Tag.
                                             die Nacht vor. Einige sind sogar so mutig, dass sie im Zelt schlafen. Mit ein

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REZEPTE VON WALD & WIESE                                                      BASTELN & GESTALTEN

                                                                                                     Traumfänger
                                                                                                     Yvonne Zemp, Vorstand

                                                                                                     Unser Traumfänger ist aus Naturpro- Das lange Ende des Garns kannst
                                                                                                     dukten gebastelt und bringt garan- du Kreuz und quer – wie ein Spin-
                                                                                                     tiert viele schöne Naturträume.      nennetz – über den Weidenrahmen
                                                                                                                                          gespannt, an den Rändern immer
                                                                                                     Für den Rahmen suchst du dir ei- wieder verknoten und zwischen-
                                                                                                     nen frischen Weidezweig, möglichst drin mit Naturmaterialen verzie-
                                                                                                     gerade und ohne viele Zweige. Die- ren. Zum Beispiel mit gesammelten
                                                                                                     ser lässt sich leicht zu einem Oval Federn, Zweigen, Zapfen, Holz-
                                                                                                     biegen, das an der oberen Seite mit oder Holunderperlen aus dem
                       Würziger Kürbiskuchen                                                         Küchen- oder Jutegarn zusammenge- Üetli-, Chäfer- oder Züriberg-Wald.
     Clotilde Collut   Zutaten für ein Gugelhupf à 24 cm (Backzeit etwa 55 Minuten). Man kann        bunden wird. An dieser Stelle kannst
                       den Kuchen auch in einem grossen Pizzablech backen und dann kleine Quad-      du den Traumfänger später auch gut Holunderperlen: Das Innere von
                       rate schneiden (siehe Bild), dafür benötigt man die doppelte Menge Zutaten.   aufhängen.                           Holunderzweigen ist mit einem wei-
                                                                                                                                          chen Mark gefüllt, das sich leicht
                          250 g Kürbis
                                                                                                                                          mit einem dünneren Zweig oder
                          125 g Rohrzucker
                          200 g helles Dinkelmehl                                                                                         einem Handbohrer herausstossen
                          2 Teelöffel Backpulver                                                                                          lässt. Wenn man die Zweige in un-
                          125 ml Rapsöl                                                                                                   terschiedlich lange Stücke schneidet,
                          2 Eier                                                                                                          entstehen einfache Perlen, welche du
                          ½ Teelöffel Zimtpulver
                          1 Prise Salz                                                                                                    auch gut verzieren kannst.
                          1 Prise Nelken-, Muskat- und Kardamonpulver
                          (je nach Geschmack auch mehr würzen)

                       Den Kürbis waschen und/oder schälen und in kleine Würfel schneiden. Kür-
                       biswürfel mit etwas Wasser, in einem Topf, bei geringer Temperatur etwa
                       10 Minuten weich köcheln. Restliches Wasser abtropfen und das Kürbis-
                       fleisch mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken oder pürieren.
                       Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Gugelhupf-
                       form oder das Blech mit weichem Butter einfetten und mit Mehl bestäuben,
                       überschüssiges Mehl abklopfen.
                       Eier mit dem Rohrzucker und einer Prise Salz schaumig rühren, Rapsöl und
                       das abgekühlte Kürbismus unterrühren. Mehl mit dem Backpulver und den
                       Gewürzen mischen und auf den Teig sieben. Vorsichtig mit dem Teigschaber
                       unterheben.
                       Teig gleichmässig auf die Backform verteilen und im vorgeheizten Backofen
                       auf dem Gitter auf der zweiten Schiene von unten etwa 50 bis 55 Minuten ba-
                       cken. Vor dem Herausnehmen Stäbchenprobe machen, ob der Kuchen gar ist.

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ELTERNSTIMME

                          Ich komme aus dem Wald und geniesse für einen Moment den Weitblick
                          über die Stadt, die wunderschöne Wolkenstimmung über den Glarner Alpen.
                          Ich atme die frische Luft ein, staune über die Farben, die heute anders sind als
                          sonst, plaudere mit einer anderen Mutter. Natürlich ist es manchmal auch an-
                          strengend: morgens rechtzeitig, mit angepasster Ausrüstung, wachem Kind
     Annette Klöckner,    und vielleicht auch mit dem Mittagessen im Wald zu sein. Aber den mor-
            Trollmutter
                          gendlichen Moment am Waldrand – wenn wir schon die Elemente gespürt,
                          die Jahreszeit gerochen, Vögel gehört haben oder durch Matsch gestapft sind
                          – diesen Start in den Tag erlebe ich als Geschenk. Vielleicht träume ich dann
                          ein wenig davon, den Tag auch im Wald zu verbringen? Jedenfalls freue ich
                          mich in diesen Augenblicken darauf, das am Nachmittag ein kleines Bisschen
                          Waldgeheimnis mit unseren Trollen zu uns nach Hause kommt. Das ist mei-
                          ne alltägliche, kleine Vorfreude.

                          Natürlich ist das nichts gegen die grosse Vorfreude unserer Kinder, die gerade
                          so aktuell ist. Die Freude auf Weihnachten oder an andere lieb gewonnene
                          Rituale. Vorfreude soll ja die schönste Freude sein – weshalb denn eigentlich?
                          Weil wir wissen, dass sie endlich und deshalb so kostbar ist? Sie dauert ja nur
                          bis zum Eintreten des freudig erwarteten Ereignisses. Aber in dieser Zeit ist
                          sie ungestört, ganz im Einklang mit unseren Vorstellungen – die schönste, die
                          perfekte Freude!
                          Aber wehe es kommt anders! Tritt ein Ereignis nicht so ein, wie es in der
                          Vorfreude ausgesehen hat – die authentischen Reaktionen der Kinder kennen
                          wir alle.
                          Und wie ist es denn, wenn wir uns auf Unbekanntes freuen? Wie die klei-
                          nen Trolle im Wald: wissen sie doch nie genau, was sie vorfinden. Wie fühlt
                          sich der Boden heute an? Hat es Schnee? Welche Schätze finden wir heute?
                          Ob das Risiko einer Enttäuschung dann kleiner ist? Kaum, denke ich! Aber
                          die Vorfreude auf Unbekanntes zeigt Offenheit. Eine Grundhaltung, die alle
                          Trolle, die Betreuenden und wir Eltern mitbringen für das Erleben im Wald.
                          Die Offenheit und die Rituale, Unerwartetes und gleich Bleibendes, Aben-
                          teuer und Sicherheit, Wildheit und wiederkehrende Kreisläufe in der Natur.
                          All diese Pole finde ich im Wald, beim Troll – und beim Nachdenken über
                          Vorfreude.

                          Ich wünsche uns allen schöne Rituale, viel Vorfreude und eine grosse Offen-
                          heit, sich über das zu freuen, was auch anders und unerwartet ist.

                          Und meine kleine Vorfreude? Ich glaube, sie ist so schön, weil wir in unserer
                          schnellen Welt kaum mehr warten müssen – und uns dabei vorfreuen dürfen.
                          Weil wir unsere Wünsche oft allzu schnell erfüllen.

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AGENDA

Ferien & Feiertage bis Sommer 2020
Weihnachtsferien             23.12.2019 – 03.01.2020     geschlossen
Sportferien                  10.02.2020 – 21.02.2020     offen
Ostern                       09.04.2020 Gründonnerstag   offen
                             10.04.2020 Karfreitag       geschlossen
                             13.04.2020 Ostermontag      geschlossen
Frühlingsferien (1. Woche)   14.04.2020 – 17.04.2020     geschlossen
Sechseläuten                 20.04.2020                  geschlossen
Frühlingsferien (2. Woche)   21.04.2020 – 24.04.2020     offen
Tag der Arbeit               01.05.2020                  geschlossen
Auffahrt                     21.05.2020 Auffahrt         geschlossen
                             22.05.2020 Brücke           geschlossen
Pfingsten                    01.06.2020 Pfingstmontag    geschlossen
Sommerferien 2020            13.07.2020 – 24.07.2020     offen
                             27.07.2020 – 07.08.2020     geschlossen
                             10.08.2020 – 14.08.2020     offen

                                                                       Termine & Anlässe bis Sommer 2020
                                                                       Infoabend für künftige Kindergartenkinder   4. Februar 2020
                                                                       Schuljahr 2020/2021
                                                                       Schnuppern der neuen Kindergartenkinder     November 2019
                                                                       Schuljahr 2020/2021                         bis März 2020
                                                                       Ordentliche Mitgliederversammlung Troll     2. April 2020
                                                                       Troll Jubiläumsfest 2020 – 25 Jahre Troll   7. Juni 2020

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DIE LETZTE SEITE

                             Personal
                             Julia Brügger – Pädagogische Leitung
Impressum                    Carol Fesenbeckh – Administrative Leitung
                             Corinne Akermann – Sekretariat
Trollpost 2/2019             Franziska Meier – Berufsbildung
Auflage 250 Exemplare
                             Gruppenleiter*innen
Herausgeber
                             Esther Brüllhardt, Patric Gabler – Lehrpersonen Kindergarten Chäferberg
Troll Waldkrippe und
                             Janine Egger, Daniel Palmades – Lehrpersonen Kindergarten Üetliberg
Waldkindergarten
                             Roberto Granja, Anina Caviezel – Gruppenleitung Krippe Züriberg
Ahornstrasse 27
                             Franziska Meier, Mike Heller-Luber – Gruppenleitung Krippe Uetliberg
8051 Zürich
043 321 54 08                Lernende
info@troll-waldkinder.ch     Beatrix Menzi – Ausbildung Kindererzieherin HF, Kindergarten Chäferberg
www.troll-waldkinder.ch      Balts Berger – Fachmann Betreuung, 3. Lehrjahr, Kindergarten Üetliberg
                             Jonas Müller – Fachmann Betreuung, 3. Lehrjahr, Kindergarten Üetliberg
Spendenkonto                 Miranda Ahmeti – Fachfrau Betreuung, 2. Lehrjahr, Krippe Üetliberg
CH94 0070 0112 8000 8977 1   Lion Bonilla, Fachmann Betreuung, 2. Lehrjahr – Kindergarten Üetliberg
                             Dominic Luber, Fachmann Betreuung, 2. Lehrjahr – Krippe Züriberg
Redaktion
Vorstand Troll               Praktikant *innen
                             Lorenz Hübner – Kindergarten Chäferberg
Texte
                             Jasmin Brühwiler – Kindergarten Üetliberg
Vorstand
                             Jan Blass – Kindergarten und Krippe Üetliberg
Mitarbeiter
                             Fabienne Köppel – Krippe Üetliberg
Eltern
                             Anja Herrli, Ramon Widmer – Krippe Züriberg
Fotos
Mitarbeiter                  Zivildienstleistende
Eltern                       Adrian Wegmann – Kindergarten Chäferberg
                             Luc Keller – Kindergarten Üetliberg
Layout
Barbara Vogel                Pädagogische Hilfskräfte
                             Micha Huber, Gioja Eberle, Tim Pfister – Krippe Züriberg
Schriften                    Martin Taimr – Krippe Üetliberg
Futura
Garamond                     Vorstand
                             Anne Salvadori – Präsidentin
Druck                        Martin Biely – Finanzen
OK Haller Druck AG           Moritz Güttinger – Infrastruktur & Material
Limmatstrasse 34             Nadin Runne – Personal
8005 Zürich                  Yvonne Zemp – Interne Öffentlichkeitsarbeit

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