WENN KINDER PHILOSOPHIEREN - Kluge Fragen mit spannenden Antworten Die Vorarlberger Zeitung für Kinder und ihre Rechte! - Welt der Kinder
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Heft 1/2009
Ausgabe der Marktgemeinde Rankweil
Die Vorarlberger Zeitung für Kinder und ihre Rechte!
WENN KINDER PHILOSOPHIEREN
Kluge Fragen mit
spannenden Antworten
YIPPPIEE!!!
Du hältst die aller-
erste Ausgabe der
neuen Zeitung in
den Händen!!!
EDITORIAL
Wer Kinder fragt, was sie sich Wir haben Kinder an Rankler Volks- andere zu ärgern. Eigentlich wollen
am meisten wünschen, be- schulen eingeladen, herauszufinden, die dazu gehören, wendet Ihr ein. Sie
kommt einfache Dinge zu hören. weshalb Kinder miteinander streiten wissen aber nicht, wie das geht. Da
und was hilft, um Konflikte zu lösen. muss Hilfe her!
„Lieb sein“, „Zeit haben“, „mit-
Wir haben von Euch gelernt, dass
einander spielen“, „einander
Kinder „schneller“ streiten als Erwach- Gut miteinander auszukommen, das
zuhören“. Was Kinder gar nicht sene: „Wir streiten schnell und sind lässt sich lernen. Kinder und Erwach-
mögen: Streit, blöde Wörter schnell wieder gut, oft schon nach 10 sene erzählen davon in diesem Heft.
oder Schimpfe – weder von Kin- Minuten!“, sagen einige Viertklässler. Herzlichen Dank!
dern noch von Erwachsenen. Ihr wollt deshalb Erwachsenen erzäh-
len, ohne dass sie sich gleich einmi- Carmen und Gerhard (Welt der Kinder)
schen. Streit gehört dazu und passiert
täglich. Aber Ihr wollt herausfinden,
wie man das lösen kann: Wenn Kinder
wissen wollen, wer stärker ist. Wenn
sie etwas haben wollen, das ihnen
nicht gehört - oder Wörter sagen, die
sie selbst nicht verstehen. Manchen
Kindern scheint es Spaß zu machen,
Die
zerbroche n
Sanduhr e
Tischfußball ist das coolste Pausenspiel der Klasse.
Eine Sanduhr wacht darüber, dass alle dran kommen. Vanes-
sa spielt mit großem Einsatz, sie dreht und zieht blitzschnell
am Griff – und stößt gegen die Sanduhr, die auf den Boden
fällt und zerbricht.
Alle haben es gesehen. „Vanessa war’s!“. Sie will es aber
nicht zugeben. „Dann haben wir darüber philosophiert“,
erzählt Vanessa, „und da hab ich es zugeben können. Die
Kinder haben gesagt, das kann jedem passieren. Da war
es leichter. Ich hab es auch zugegeben, weil es sonst nie
aufhört. Es ist in dieser Runde besser gegangen. Weil die
anderen freundlicher zugehört haben.“ Streit hört auf, wenn
man sagen kann, wie es war. Es müssen aber alle helfen.
Wie Philosophieren geht, stellen wir auf Seite 6 vor.
2 Die Zeitung für Kinder und ihre Rechte Ausgabe der Marktgemeinde Rankweil
Die Rechte der Kinder
Was nützen Rechte, wenn niemand weiß, dass es diese Rechte gibt!
Wenn die Regierung eines Landes ßen und sich friedlich zu versammeln
das „Übereinkommen über die Rechte und das Recht auf Schutz vor jeder
des Kindes“ unterzeichnet hat, dann Form von Gewalt.
muss sie dafür sorgen, dass seine Be-
stimmungen Kindern und Erwachsenen Rechte zu haben bedeutet auch immer
bekannt gemacht werden. Die Kinder die Verpflichtung, die Rechte anderer
sollen wissen, welche Rechte und auch zu achten, so auch gegenüber euren
welche Pflichten sie haben. Als Kinder- Mitschülern und Mitschülerinnen,
und Jugendanwalt ist es mir wichtig, euren Freunden und Freundinnen und
euch diese nahe zu bringen. So haben euren Eltern, es geht darum einen
Kinder z. B. das Recht, auf Freizeit, respektvollen und angemessenen
alleine und mit anderen Kindern zu Umgang miteinander zu finden.
spielen und sich auszuruhen, oder das
Recht auf Freunde und Freundinnen, Michael Rauch,
sich mit anderen zusammenzuschlie- Kinder- und Jugendanwalt
Alle Staaten der Welt (ohne USA und Somalia) haben das Übereinkommen zu Kinder-
rechten, die UN-Kinderrechts-Konvention (= KRK) unterzeichnet. In ihren Artikeln geben
sich Erwachsene Regeln, wie sie Kinder respektieren wollen. Was heißt das für die Schule?
Was soll geschehen, damit Kinder sich wohl fühlen?
KRK-Artikel 28 hält fest: Kinder haben das Recht nung zu bilden, zu sagen und andere anzuhören
zu lernen, was sie interessiert und was sie für ein - und bei unterschiedlichen Meinungen eine ge-
gutes Miteinander brauchen. Lernen fällt leichter, meinsame Lösung suchen. Dazu gehört, zu lernen,
wenn in der Klasse alle akzeptiert sind und sich sich zu informieren und eigene Ideen auszupro-
gegenseitig helfen, wenn zusammen gelacht, bieren. Kinder sollen ihre Muttersprache kennen
gefeiert und diskutiert wird. Deine Lehrer(in) un- und sprechen. Mädchen und Jungen haben gleiche
terstützt deshalb eine gute Lernatmosphäre. Kein Rechte und Pflichten, Ausländerkinder gleiche
Kind darf gedemütigt oder beschimpft werden Rechte wie einheimische Kinder. Jeder Mensch soll
– weder von Kindern noch von Erwachsenen. lernen, all dies zu respektieren.
KRK-Artikel 29 vertieft: Schule ist nicht nur da, Werden Kinderrechte an Deiner Schule
um lesen, schreiben und rechnen zu lernen. Kinder eingehalten? Schreib uns Deine Meinung
sollen ihre besonderen Begabungen kennen lernen (weltderkinder@vol.at) oder gib sie dem
und vertiefen. Sie sollen lernen, eine eigene Mei- Direktor Deiner Schule weiter.
3
STREIT VERMEIDEN
Im Jahr 2008 haben die Viertklässler der VS Markt
erforscht, was Kinder zum Streiten bringt – und was
Streit wieder auflöst. Das haben sie herausgefunden:
Was wir uns wünschen: Wie kann man Streit vermeiden
o Wir möchten, dass Kinder, die andere stören oder oder schlichten?
streiten, einfach damit aufhören. o Freunde sein: Bei Freunden interessiert uns mehr,
o Manche Kinder fürchten sich, selbst angegriffen zu weshalb jemand streitet oder stört.
werden, wenn sie etwas sagen. Darum helfen sie o Wir versöhnen uns viel schneller als Erwachsene.
nicht. o Strafe verlangen wir nur, wenn jemand ziemlich
o Kinder, die beim Streit zuschauen, erleben Streit schlimm ist.
oft als Zeitfresser. Sie langweilen sich dabei. o Wir mögen nicht immer, dass jemand hilft. Kinder,
o Kinder, die sich gerne streiten, langweilen sich oft die andere verteidigen wollen (Stichwort Body-
ohne Streit. Eigentlich möchten guard), finden wir manchmal lästig.
sie aber dazugehören. o Das hilft zum Aufhören: Zuhören,
o Wir Kinder möchten, Freunde (echte) nachfragen, verhandeln, ermahnen,
dass wir in unserer Freunde halten zu dir, auch wenn du austricksen, Hilfe holen.
in der Nase bohrst und abgekaute
Ehre nicht Fingernägel hast. Freunde brüllen
o Ein gemeinsames Spiel finden fällt
gekränkt werden. dich an, wenn du Mist baust. Freunde leichter, wenn die Gruppenzahl gerade ist.
kitzeln dich durch, wenn du schlechte o Manchmal meint der Erste etwas im
Laune hast. Freunde verraten dir, wie
Spaß, der Zweite nimmt es Ernst: Dann
man Spinnen zähmt, wenn du dich vor
Spinnen fürchtest. muss ein Dritter weiterhelfen und es
(Jutta Richter) erklären.
o Kinder, die zuschauen, beeinflussen, was
passiert. Wenn es ihnen Spaß macht, dass
sich zwei streiten, wird es ärger. Wenn sie
finden „Hört auf!“ wird es besser.
o Deshalb braucht es Einigkeit: Die Spaßgrenze muss
eingehalten werden!
o Erwachsene sollten nur eingreifen, wenn wir
Kinder sie darum fragen und wenn das, was Kinder
tun, wiederholt passiert und ziemlich schlimm ist.
4 Die Zeitung für Kinder und ihre Rechte
EIGENSTÄNDIG WERDEN
KIND SEIN IN RANKWEIL
Als die Viertklässler der Volksschulen
noch im Kindergarten waren, hat Eure
Gemeinde das Projekt „Kind sein in
Rankweil“ begonnen.
Was ist eigentlich„EIGENSTÄNDIG WERDEN“?
Eltern wollten vor allem, dass alle
freundlicher mit Kindern umgehen.
„ Stop! Nachdenken! Lösung finden!
Sie wollten auch selbst herausfinden,
Wir haben mehr Zeit zum Überlegen
wie sie Euch am besten unterstützen.
und streiten nicht so schnell.“
Dazu gibt es Vorträge und Seminare.
(Metin)
Die Gemeinde hat Euch Kinder einge-
laden, selbst zu zeigen und zu sagen,
was Ihr braucht. Bei der Gestaltung
der Spielplätze redet ihr in Rankweil
schon lange mit. Ihr habt Fotoar-
beiten gemacht, eine Ausstellung,
eine Kinderkonferenz, ein Film ist
entstanden … Und in Brederis ein „Wir sitzen eine Stunde pro Woche im
Treffpunkt für Kinder und Familien. Kreis, erforschen Gefühle und finden
gute Ideen, um Streit zu lösen.“
Dort wird auch Capoeira angeboten. (Lisa-Maria)
Philosophieren mit Kindern und
Capoeira wurde über die Kinderbe-
teiligung eingeführt. Alle Rankwei-
ler Volksschulen bieten seit diesem „Es kommt darauf an, um was für ein
Schuljahr das Programm Eigenständig Problem es geht, ob ich ein Vorbild
werden an. habe, wie ich es lösen kann.“
(Shirin)
Capoeira „Wenn man z.B. blöd
wird nicht gekämpft sondern „gespielt“! Donnerstag Kindertraining: tut oder schlägt, da hilft
Es ist ein Tanzkampf, in dem Spiel und Multifunktionsraum Paspels man in der Schule, darü-
Ernst verbunden werden. Kinder und 16:00 - 17:00 h vorbeikom- ber zu reden. Man kann
Jugendliche lernen persönliche Grenzen men oder anmelden bei auch reden statt gleich
gut kennen, einhalten und dort über- Hailton da Silva T 05522 zu schlagen. Es ist auch
schreiten, wo es sinnvoll ist: Capoeira 82422 oder 0650 8219456 wichtig, dass man weiß,
vermittelt eine enorme innere Kraft und es hat eine Folge. Man
auf spielerische Art und Weise Werte. lernt daraus. “ (Sandro)
Ausgabe der Marktgemeinde Rankweil 5
PHILOSOPHIEREN
Wie haben die Menschen
zu reden begonnen? Wieso
PHILOSOPHIEREN heißt das ABC ABC? Woher
kommen die Gedanken?
Lieben alle Mütter ihre Kin-
MIT KINDERN der? Warum gibt es Krieg?
Wie weit geht der Himmel?
Warum haben Katzen einen
Schwanz? Sind Vögel klüger
oder Menschen?
„Ich finde es echt gut, dass wir beim Philosophieren
Antworten für Fragen von Kindern suchen und die Kinder
reden lassen, was sie meinen.“ Julia
Fragen sammeln. Abstimmen, welche dran kommt. Und
Regeln einhalten:
„Wenn man da so redet, wenn einer vom anderen der „Wenn sich Kinder gemeinsam in den Kreis setzen,
Erzfeind ist, und der redet beim Philosophieren, dann hört gehören alle zum gleichen Club und alle gehören dazu.
man da einfach zu und vergisst, dass man mit dem eigent- Und weil sie sich so gut zuhören, finden sie miteinan-
lich streitet und hört zu, was der redet.“ David M. der ein Geheimnis heraus. Das sagt man nicht weiter.“
Robert
Wenn man richtig zuhört, trauen sich gute Ideen heraus:
„Die Kinder wollen selbst Antworten herausfinden.
Darum hören sie sich zu. Den Kindern geht es dann gut und
sie sind froh, dass sie viel sagen können. Ein paar wissen
schon viel über Fragen. Die anderen lernen was von denen.
Wenn man von Erwachsenen was lernt, ist das anders. Weil
da die Kinder reden, nicht nur Erwachsene.“ Julia
„Ich persönlich merke, dass alle leiser sind. Es inte-
ressiert alle oder viele.“ Maria Magdalena
Auslachen gilt nicht – sonst gibt es keine guten Ideen. Nie-
mand sagt weiter, was Kinder erzählen:
„Man sagt nicht, ich will das haben oder ich das.
Man redet anders, und so kommt man auch nicht zum
Streiten. Man lernt auch, anders zu reden.“ David P.
„Beim Philosophieren streiten die Buben
mehr. Aber das ist ein anderes Streiten, ruhiger. Da
fühlt sich keiner beleidigt.“ Simon
Alle vierten Klassen haben Philosophieren mit Kindern
durchgeführt. Die Klasse von Christoph Simma hat mit
„eigenständig werden“ viel Erfahrung und philoso-
phiert regelmäßig.
6 Die Zeitung für Kinder und ihre Rechte
PHILOSOPHIEREN
Werkzeuge zum
Philosophieren: S = Stimmt das?
Mit „S“ kann man die Wahrheit einer
W = Was meinst du mit …? Aussage anzweifeln. Man überprüft
[W] bei mehrdeutigen Wörtern ver- sie.
wendet und/oder wenn die Bedeu-
tung eines Wortes unklar ist. Durch B = Beispiel
„W“ redet man nicht mehr aneinander Das „B“ hilft, um deutlich zu machen,
vorbei und man traut sich, nachzufra- was man denkt. Beispiele können et-
gen und lernt neue Wörter kennen. was verständlich machen und manch-
mal als Beweis dienen (Evidenz).
G = Grund
So erkennt man die Begründung einer F = Folgerung GB = Gegenbeispiel
Behauptung. Das ist mehr als eine Mit „F“ lernt man, die Konsequenzen Das „GB“ hilft, um All-Aussagen zu
Meinung. Mit „G“ fängt man an, etwas einer Aussage zu bedenken. Was sind widerlegen. Ein Gegenbeispiel trägt
zu erforschen. die Folgen von dem, was jemand sagt? dazu bei, möglichst wenig Vorurteile
(wenn…, dann…) zu haben.
A = Annahme Man erkennt Folgerungen und kann sie
Wieso nehme ich an, dass etwas so überprüfen. Man kann Teilantworten Maria Eitzinger, Kinderphilosophin
ist? „A“ hilft dabei, Vorurteile zu erken- formulieren, in der Form: Wenn etwas
nen und nur gute Argumente gelten zu Bestimmtes der Fall ist, dann ist etwas
lassen. anderes gegeben.
Philosophieren für Kinder im
Schlosserhus, ab 16.03.2009
Infos: www.schlosserhus.at
Warum wird ein Herz immer so gezeichnet,
obwohl es in echt ganz anders aussieht?
Christoph Simmas Klasse beim Philosophieren
Ausgabe der Marktgemeinde Rankweil 7
SCHAUEN/HÖREN/LESEN
Filmspaß
Karo und der liebe Gott
„Du bist urgemein! Ich bin dir total wurscht“,
schimpft Karo in ihr Walkie Talkie. Gemeint ist der
Liebe Gott, denn er hat zugelassen, dass ihre Eltern sich
trennen. Da kommt eine mürrische Stimme zurück. Der
Liebe Gott? Erst scheint es so, aber als Karo ihn später
zu Gesicht bekommt, zweifelt sie: Der seltsame Typ soll
Gott sein? Mit augenzwinkerndem Humor und erfri-
schender Fantasie schildert „Karo und der liebe Gott“ die
unermüdliche Mission eines kleinen Mädchens, das mit
„göttlicher“ Unterstützung gegen die Scheidung seiner
Eltern kämpft und dabei weit mehr übers Leben lernt,
als mit menschlicher Hilfe möglich gewesen wäre.
DVD für Schulklassen auszuleihen bei Welt der Kinder (0664 222 0131)
Karo und der Liebe Gott wurde bei den Kinderrechts-
Filmtagen an allen Rankweiler Volksschulen gezeigt.
Die Jugendlichen an den Hauptschulen sahen sich Bab
Aziz an. Michael Rauch
und Andrea Trappel (Kin-
der- und Jugendanwalt-
schaft), Gerhard König
und Carmen Feuchtner
(Welt der Kinder) beglei-
teten die Filme.
Danke an das Alte Kino
und die Schulen für die
Kooperation! Insgesamt
300 SchülerInnen sahen
die Filme.
8 Die Zeitung für Kinder und ihre Rechte Ausgabe der Marktgemeinde Rankweil
Hörvergnügen SCHAUEN/HÖREN/LESEN
Lesefutter
Nennt Philippa und die Ich bin der stärkste
mich nicht Ismael! Wunschfee im ganzen Land!
von Michael Gerard Bauer / 4 CDs, von Liz Kessler / Fischer Schatzinsel, von Mario Ramus / Beltz Verlag,
Hörcompany 2008 / ca. 20 ca. 13 / ab 8 Jahren ca. 11 / Für jedes Alter
ab 10 Jahren
Philippa ist todunglück- Groß und stark werden ist
Ein Name kann ein Fluch lich: Ihre beste Freundin ist weg- ein echtes Ziel für Kinder! So stark wie
sein – jedenfalls wenn man mit bru- gezogen. Ihre Eltern sind einfach nur der Wolf etwa? Da läuft er durch den
talen Witzbolden in eine Klasse geht, peinlich. Und die beste Bande der Wald: Der große böse Wolf und immer
die nur darauf aus sind, andere zu pla- Schule will nichts von ihr wissen. Da nur mit dem Wunsch, sich bestätigen
gen. Ismael hasst seinen Namen. Seine kann nur noch eine gute Fee helfen. zu lassen, dass er der Größte, der
Eltern haben ihn nach der Erzählerfigur Das Dumme ist bloß, dass Philip- Stärkste, der Wildeste ist. Alle, aber
im Roman Moby Dick benannt - seine pa überhaupt nicht an Feen glaubt! auch alle pflichten ihm bei: Ein kleines
unglaublich witzigen Mitschüler ma- Deshalb merkt sie zunächst auch nicht, Häschen genau so wie Rotkäppchen,
chen aus Ismael »Pisswal«. (In Moby dass Daisy, die Neue in der Klasse, ihre die drei kleinen Schweinchen so wie
Dick geht es um Kapitän Ahabs Jagd ganz persönliche gute Fee ist. Daisy die sieben Zwerge. Nur ein Quabbel-
auf einen weißen Wal, darum.) Ismael hat drei Wunschgutscheine für Philip- wabbel, der ihm über den Weg läuft,
ist ziemlich unglücklich – bis James neu pa. Ihr Problem ist: Sie kann Philippa antwortet auf die Frage: “Weißt auch
in seine Klasse kommt. Der sieht aus, nicht ausstehen ... Es gibt sie noch: du, wer der Stärkste im ganzen Land
als würde er in jeder Schule der Welt bezaubernde Geschichten über wahre ist?” frech und selbstbewusst: “Aber
gehänselt und unterdrückt – aber tat- Freundschaft! natürlich weiß ich das. Das ist meine
sächlich ist er ein Superheld. Er hat vor Empfohlen von Familie & Co: Mama!” Dass der Wolf das gar nicht
nichts Angst. Er ist frech. Er ist witzig „Die 50 besten Kinderbücher 2008“ mag, liegt auf der Hand. Aber wer
und ein begnadeter Redner. Ismaels dann weiterblättert … – der wäre wohl
Quälgeister wissen nicht, wo ihnen der auch so vorwitzig wie der kleine Quab-
Kopf steht, wenn James ihnen seine belwabbel gewesen.
spitzen Bemerkungen um die Ohren “Kein politisch korrektes Loblied auf
haut. Jens Wawrczeck liest den Roman die Vorteile des Kleinseins steht am
einfühlsam, fies und komisch. Hinter- Ende dieses witzigen Bilderbuchs,
her möchte jeder Ismael heißen! sondern die lebenspraktische Erkennt-
(Susanne Gaschke, Die Zeit) nis, dass es im Umgang mit einem
Großmaul sehr nützlich sein kann, groß
zu sein. Oder jemanden zu kennen, der
wahrhaft groß ist - wie Mama.” (FAZ)
9
THEMA MOBBING
!!!
Mobbing = Streit
Erwachsene müssen zu Hilfe
kommen, wenn Kinder den
Schulweg fürchten, weil sich an-
dere täglich einen Spaß daraus
machen, sie zu plagen.
Mobbing bedeutet mehr, als
jemandem ab und zu lästig zu sein. „to
mob“ ist englisch und bedeutet soviel
wie Fertigmachen. Es heißt, jemanden
willentlich und wiederholt zu verlet-
zen, vor anderen zu demütigen und
auszugrenzen. Seiten brauchen Hilfe, damit wieder
gute Grenzen eingehalten werden. Als
Das Kind, das mobbt, plagt aus Frust Was kann man gegen Mobbing tun? Kind kannst Du anderen helfen, indem
oder Langeweile jemanden, der sich Sofort reagieren: Kinder können diese Du zeigst, dass Du nicht einverstanden
nicht deutlich wehrt. Umso weniger Situation nicht mehr alleine lösen. Sie bist – und indem Du Hilfe holst.
Gegenwehr, umso schlimmer werden sollten unbedingt rasch bei Erwach-
oft die Angriffe. Das funktioniert aber senen Hilfe suchen! Sprich am besten
nur, wenn ausreichend viele Kinder zuerst mit Deinen Eltern darüber,
zuschauen, ohne zu Hilfe zu kommen. dann mit der Lehrerin / dem Lehrer.
Das gemobbte Kind fühlt sich am An- Sollten Dir die Erwachsenen nicht
fang hilflos, später entwickelt es Angst glauben, dann führe ein Mobbing-
und fürchtet sich, dass die Situation Tagebuch und zeig es ihnen. Vorsicht: „Manchen Kindern
wieder auftritt. Es verliert die Kon- Kinder, die gemobbt werden, glauben ist nicht klar, was Schimpf-
wörter wirklich bedeuten.
zentration beim Lernen, wird immer oft, sie seien selbst daran schuld. Das Humor ist besonders gut, um
unsicherer und leidet mit der Zeit auch ist aber falsch! Und: Auch Kindern, einen Streit zu schlichten: Wer
unter schlechtem Schlaf und anderen, die mobben, geht es nicht gut. Beide andere zum Lachen bringt,
hat schon gewonnen.“
mitunter sehr schlimmen Beschwerden
bis zu starken Depressionen. Studien
weisen nach, dass im Durchschnitt in
einer Klasse mit 25 Schülern ein Kind
regelmäßig Mobbing-Attacken ausge- Gier vertreibt Freundschaft
setzt ist. Raphael beobachtet zwei Freunde, die auf der Straße ein 2 Euro-Stück finden.
„Mir gehört das Geld!“ Einer schreit los und schon beginnt der Streit. Beide
Freunde wollen die Münze haben. Raphael weiß, Streit beginnt oft, weil
!!! Hier findet ihr gute Informationen:
www.mobbing.seitenstark.de
man gierig ist. Gier ist ein Gefühl, das so konzentriert macht, man kann an
nichts anderes denken. Da kann man seinen besten Freund verlieren. Man
konzentriert sich nur aufs Geld, schupft
den anderen weg und beginnt zu raufen.
Wenn einer das Geld hat, denkt er später:
Weshalb hab ich gestritten. Da fühlt man
sich nicht mehr zufrieden. Das tut so weh,
den Freund zu verlieren. Aber man kann
lernen, zu teilen. Die beiden Freunde hö-
ren auf Raphael – und bleiben Freunde.
10 Die Zeitung für Kinder und ihre RechteHa Ha Ha
DIE WITZE-SEITE
Trifft eine Kerze eine andere Kerze.
Sagt der Richter zum Angeklagten: Sagt die eine zur anderen: „Und was
„Wir konnten nicht herausfinden, machst du heute Abend noch?”
ob Sie das Geld gestohlen haben.” Sagt die andere Kerze: „Ich glaub’
Sagt der Angeklagte: „Darf ich das ich gehe aus.”
Geld behalten?”
“Was haben Sie?”, fragt der
Arzt den neuen Patienten.
Kommt die kleine Susi zu ihrer “Eine leere Garage.”
Freundin und sagt ganz aufgeregt: “Das will ich nicht wissen.
„Mein Uropa saß heute vor seinem Was fehlt Ihnen?”
PC und verschwand plötzlich.” “Ein Auto.”
„Wie konnte denn das passieren?”
,fragte Susis Freundin.
Zwei Dummhausener machen eine Radtour.
“Ich weiß auch nicht” antwortete
Schon nach wenigen Metern lässt der eine
Susi, 2aber ich glaube, er hat die
die Luft aus seinen Reifen.
Tasten ALT und ENTF gedrückt”,
„Warum machst du das?”, fragt der andere.
sagte Susi.
„Der Sattel war mir zu hoch.”
„Wieso hast du dir denn die Trompete von
Geht ein Mann auf dem Eis angeln. Er macht ein unserem Nachbarn ausgeliehen? Du kannst
Loch ins Eis und angelt. Da hört er eine Stimme: doch gar nicht darauf spielen.”
„Hier kannst du nicht angeln.” „Ja, aber er jetzt auch nicht mehr!”
Er geht weiter und macht ein neues Loch in das Eis.
Und wieder diese Stimme: „Hier kannst du nicht
angeln!” Moni sagt zu ihrer Freundin in der
Der Mann ruft in den Himmel: „Warum kann ich hier Schule: „Ich versteh das nicht.
nicht angeln, bist du Gott oder was?” Darauf die Zuerst bringen meine Eltern mir das
Stimme: „Ich bin der Sprecher der Eissporthalle!” Reden bei und jetzt sagen sie:
Halt den Mund!”
Was ist der Unterschied zwischen
Sarah und ihre Mutter gehen einkaufen.
einem Fußballspieler und einen
Sarah fragt Ihre Mutter: „Mama kannst du
Fußgänger?
mir 5 für einen alten Mann geben?”
Der Fußgänger geht bei grün, der
Die Mutter antwortet: „Ja, ich freue mich,
Fußballer bei rot!
wenn du anderen Menschen helfen möch-
test. Wo ist denn der alte Mann?”
Sarah antwortet: „Er steht vor dem Schul-
hof und verkauft Eis.” Zwei Drittklässler unterhalten sich,
jeder hält seinen Vater für den
Größten. Der eine sagt: „Mein Vater
Der Zirkus brennt. Alle rennen
kann sich rasieren ohne die Zigaret-
schreiend durcheinander. „Keine Pa-
te aus den Mund zu nehmen.”
nik!”, ruft der Direktor. „Wozu haben
Der andere sagte: „Na und mein
wir denn zwei Feuerschlucker!“
Vater kann seine Zehennägel
schneiden ohne dabei die Socken
auszuziehen.”
Ausgabe der Marktgemeinde Rankweil 11VERANSTALTUNGEN
Auch für Eltern
Töpfern für Kinder Sprachentwicklung und
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Mittwochnachmittag von 14.30-17.30 Uhr Kosten: 5,- / Mitzubringen: Schürze, chungen sowie unterstützende Maßnah-
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Eltern, Omas, Opas sind mit Kindern und BE one step ahead
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Kaffee, Saft, Kuchen und Spiel eingeladen. 10-19.30 Uhr, Turnhalle ASO-Rankweil Jänner 09/Februar 09
Eine Initiative des Eltern-Kind-Treffs. Junge TänzerInnen zeigen euch die Grund- monatlicher Sonntagsbrunch für Single
lagen des Hip Hop-Tanzens! Kommt zum Eltern und Alleinerziehende mit ihren Kin-
Rasende Reporter gesucht! Workshop und wir zeigen euch außerge- dern. / Termin und Ort wird noch bekannt-
Sa, 07.02.2009, 14 Uhr wöhnliche Choreografien! gegeben / Info bei Stelle MITANAND, Josef
Vereinshaus Rankweil Alter: 7-18 Jahre (Aufteilung in Gruppen) Gojo, Tel. 05522-46419
Du wolltest immer schon mal wissen, was Kosten: 4,- / Mitzubringen: bequeme
ein Journalist/Reporter den ganzen Tag Sportbekleidung und Schuhe, Anmeldung: Wut in Gelassenheit verwandeln
macht. Dann probier es aus und werde bis Mo, 9. Februar 2009 Sa, 28.02.2009, 14.15 - 17.00 Uhr
„Rasender Reporter“ des Semesterferien- Im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast
programms. Du bekommst einen Pres- „Der Froschkönig und „Kasperl und Eltern-Vortrag: Mit Klopf-Akupressur die
seausweis, gratis Eintritt bei den Veranstal- die verzauberten Faschingskrapfen“ Wut in Gelassenheit verwandeln, Eltern-
tungen und du berichtest aus deiner Sicht Do, 12.02.2009, 15.30 Uhr Vortrag und Übung zur “Technik der emoti-
von den Veranstaltungen ... Eltern Kind Treff Rankweil onalen Freiheit” mit Dr. med. Britta Hahn,
Anmeldung: bis Fr, 06. Februar 2009 Ferienkasperl für Kinder ab 3 Jahren mit Villingen (D), Mutter von vier Kindern,
Thomas und Ines, Schülerin des BAKIP Autorin des Buches “Ich will anders als du
Fasching auf dem Eis willst, Mama“ und „Kinder dürfen ihren
Sa, 07.02.2009, 14.00 – 16.30 Uhr Perlenschmuck selber machen Willen haben – Eltern auch“. / Kursbeitrag:
Kunsteisplatz Gastra Sa,14.02.2009, Im Jugendtreff Planet, 10,- / Info und Anmeldung: Jugend- und
Freier Eintritt für alle Mäschgerle zum bun- 9-11 Uhr, Mädchen von 8 - 12 Jahre Bildungshaus St. Arbogast, 05523-62501-0
ten Faschingstreiben auf dem Eis! 15-17 Uhr, Mädchen von 13 – 16 Jahre
Ringe, Halsschmuck, Ohrringe, Armbänder, Kinder dürfen ihren Willen haben
Tischfußballmeister gesucht! Handybänder, usw. Jede kann ihren eige- -Eltern auch!
Tischfußballturnier im Vereinshaus nen, ganz individuellen Schmuck gestalten. So, 01.03., 9.00 - 17.00 Uhr
Rankweil Kosten: 5,- Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast
Am Samstag besteht von 14-22 Uhr die Anmeldung: bis Mi 11. Februar 2009 Ein Impulstag für Eltern und pädagogisch
Möglichkeit, im Vereinshaus an den Tischen tätige Menschen mit Britta Hahn und
zu trainieren. Das Kinder- und Familien- Dornröschen“ und „Winter ade“ Andreas Honrath, Vater eines Sohnes,
turnier findet am Sonntag um 16 Uhr und Sa, 14.03.2009, 15.30 Uhr Dipl.-Sozialpädagoge und Dipl.-Ingenieur,
das Jugendturnier am Montag um 18 Uhr Im Eltern Kind Treff Rankweil Berater und Mediator in einer profamilia-
statt. Vor den Turnieren bestehen jeweils Märchentheater für Kinder ab 3 Jahren Beratungsstelle. / Kursbeitrag 40,
Trainingsmöglichkeiten. Kosten: 3,- (Begleitperson pro Kind ist
(Sonntag ab 14 Uhr und Montag ab 15 Uhr) gratis) / Mitzubringen: Hausschuhe oder
Nenngeld: 3,-/Mannschaft warme Socken!
Anmeldung: bis Do, 5. Feb. 2009 oder Dankeschön allen vierten
direkt im Vereinshaus bis eine Stunde vor Klassen der VS Markt und ihren Leh-
Turnierbeginn rerInnen Antonia Zechmann, Karin
Kadoff und Christoph Simma, sowie
Rankweiler Eislaufkurse Maria Eitzinger (Philosophieren), Di-
Mo, 09. – Fr, 13.02.2009 rektor Furxer und dem Verein MITA-
Kunsteisplatz Gastra NAND, sowie der Marktgemeinde
Eislaufkindergarten: 09.00 – 09.45 Uhr, Rankweil und dem Familienreferat
5 Trainingseinheiten, Kosten: 12,-/Teil- beim Amt der Vorarlberger Landes-
nehmerIn inkl. Eintritt, Fortgeschrittene: regierung für die Unterstützung.
09.45 – 10.30 Uhr, 5 Trainingseinheiten,
Kosten: 15,-/TeilnehmerIn inkl. Eintritt Impressum Welt der Kinder,
Anmeldungen zu den Veranstaltungen, Carmen Feuchtner, Gerhard König
Grafik: .werkstatt-west.at
wenn nicht anders angegeben: Verein im Rahmen der Kinderbeteiligung
MITANAND, Josef Gojo (05522-46419) bzw. (Marktgemeinde Rankweil /
Marktgemeinde Rankweil (05522-405). Familienreferat beim Amt der Vor-
Mehr zum Semesterferienprogramm unter arlberger Landesregierung). Fotos:
12 www.rankweil.at Christoph Simma, Carmen FeuchtnerSie können auch lesen
