Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft auf Südafrika - Eddie Cottle Septemer 2010 www.sah.ch

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Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft auf Südafrika - Eddie Cottle Septemer 2010 www.sah.ch
Vorläufige Evaluation der
Auswirkungen der FIFA
Weltmeisterschaft auf Südafrika
Eddie Cottle
Septemer 2010

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Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft auf Südafrika - Eddie Cottle Septemer 2010 www.sah.ch
Vorläufige Evaluation der Auswirkungen
der FIFA Weltmeisterschaft auf Südafrika
Eddie Cottle, Septemer 2010

Massgebend ist das englische Original: A Preliminary Evaluation of the Impact of the
2010 FIFA World Cup in South Africa, Eddie Cottle, 2010

Die vorliegende Studie wurde im Auftrag des Schweizerischen Arbeiterhilfswerkes SAH er-
stellt. Eddie Cottle ist Koordinator der internationalen „Kampagne für menschenwürdige Ar-
beit vor und nach 2010“ (Campaign for Decent Work Towards and Beyond 2010) der interna-
tionalen Bau- und Holzarbeitergewerkschaft. Er ist Angestellter des „Labour Research Ser-
vice“ in Cape Town, Südafrika.

Inhalt
Einleitung                                                                             3

Verteilung der Verantwortung über die Kosten                                           3

Berechnung der Kosten für die WM                                                       4

Materielle Kosten und Nutzen                                                           4

Auflistung immaterieller Nutzen                                                        6

Sozioökonomische Kosten der WM                                                         8

WM verschärft die Ungleichheiten                                                       8

Arbeiten in der informellen Wirtschaft                                                 9

Schlussfolgerungen                                                                    10

Referenzen                                                                            12

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika          2
Einleitung
    Am 14. Mai 2004 stellte Südafrika dem FIFA Exekutivkomittee seine Schlusspräsentation
    für die Kandidatur als Gastgeber der Weltmeisterschaft 2010 im World Trade Center in
    Zürich vor. Am nächsten Tag um 12.21 Uhr gab FIFA Präsident Sepp Blatter den Zu-
    schlag für Südafrika bekannt.1

Die FIFA Fussball Weltmeisterschaft 2010 fand somit in Südafrika statt. Es war das erste
Mal, dass dieser Wettbewerb nach Afrika vergeben wurde. Die Weltmeisterschaft (WM) ging
so schnell wie sie gekommen war und Millionen von SüdafrikanerInnen kehrten in ihr norma-
les Leben zurück. Neben den materiellen, d.h. wirtschaftlichen und sportlichen Vermächtnis-
sen hat die WM auch immaterielle Güter wie die Förderung der nationalen Kohäsion und
eines positiven Bildes von Südafrika mit sich gebracht. Dies sind aber eher vorübergehende
Phänomene, was dem Erbe der WM eher mystische, denn handfeste Züge verleiht.2 Sobald
der Final abgepfiffen worden war, verschwanden die kohäsiven Effekte beinahe gänzlich und
fremdenfeindliche Tendenzen erlebten einen Aufschwung. Über eine Million SüdafrikanerIn-
nen machten sich zudem bereit für landesweite Streiks. Das Versprechen einer nachhaltigen
ökonomischen Wirkung verdampfte noch bevor deren Tropfen den Boden erreichen konnten.
Denn die Natur sportlicher Grossanlässe ist eine vorübergehende, obwohl sie weitreichende
wirtschaftlichen Folgen für das Gastgeberland hat.3

2007 führte das „Human Science Research Council“ (HSRC) eine Studie über die Erwartun-
gen der SüdafrikanerInnen zur WM durch. Wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von
Arbeitsplätzen wurde von 50% der Befragten als Hauptnutzen für das Gastgeberland ge-
nannt. Ein Drittel gab zudem an, zu glauben, durch neue Jobs persönlich von der WM profi-
tieren zu können und die Hälfte der Teilnehmer glaubte auch an eine nachhaltige wirtschaft-
liche Wirkung.4 Die Wahrnehmung der SüdafrikanerInnen wurde beeinflusst durch die media-
len Inszenierungen der offiziellen FIFA-Sponsoren und der Regierung, welche die immensen
Ausgaben für einen Luxus-Event im Kontext steigender Armut und Ungleichheit rechtfertigen
mussten.

In diesem Buchauszug liegt der Fokus auf den wirtschaftlichen Folgen der FIFA Weltmei-
sterschaft in Südafrika. Dazu gehören insbesondere der Blick auf die Ausgaben und die Ein-
nahmen, das Wachstum in Beschäftigung und im Tourismus sowie die Auswirkungen auf die
Gemeinden, die Baubranche und die Strassenhändler.

Verteilung der Verantwortung über die Kosten
In Bezug auf die Durchführung einer WM fallen zwei Kategorien von Kosten ins Gewicht:
Zum einen sind dies Aufwendungen für Logistik und Turniermanagement, zum anderen In-
vestitionen in Stadien und andere dazugehörige Infrastruktur.

Die Kosten für das Eventmanagement der FIFA, das nationale Organisationskomitee und die
Entschädigung der Verbände werden durch den Verkauf von Bildübertragungsrechten und
durch Sponsoringeinnahmen von globalen und lokalen FIFA-Partnern gedeckt. Bei letzteren
wird unterschieden zwischen (permanenten) FIFA- und (temporären) Veranstaltungspart-
nern.5

Die zweite Kategorie an relevanten Kosten umfassen u.a. die Transport- und Kommunikati-
onsinfrastruktur, Sicherheit, sanitäre Installationen und die Durchsetzung der Interessen und
Rechte der FIFA-Partner.6 Träger dieser Aufwendungen sind der Südafrikanische Staat und
die Austragungsstädte.

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika             3
Berechnung der Kosten für die WM
Um die Rechte zur Austragung von Sport-Grossanlässen wie der Fussball WM gibt es einen
grossen Konkurrenzkampf zwischen den Bewerberländern. Tatsächlich stehen hinter den
Bewerbungen aber multinationale Unternehmen. Für Südafrika waren dies Angol American,
Avis, BMW, SABMiller und Adidas.7 Die finanziellen Berechnungen der Kandidatur wurde
von Grant Thornton South Africa, einer der weltweit grössten Wirtschaftsprüfungs- und Bera-
tungsunternehmen erstellt.

2003 erwartete Grant Thornton für das Gastgeberland „signifikante direkte und indirekte
volkswirtschaftliche Nutzen mit minimalen materiellen und immateriellen Kosten.“8 (Hervor-
hebung: E.C.).

Als Kosten wurden Stadion- und Infrastrukturbau aufgelistet. Die Einnahmen sollten durch
die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Besteuerung der dadurch erzielten Einkommen und
deren Beiträge zum Bruttoinlandprodukt (BIP) generiert werden. Die gesteigerte Wahrneh-
mung von Südafrika in der Welt, ein wachsender Tourismussektor, vermehrte Direktinvesti-
tionen sowie der Stolz der SüdafrikanerInnen auf ihr Land wurden als immaterieller Nutzen
taxiert.9

Materielle Kosten und Nutzen
Das derzeitige Total der Ausgaben an der WM wird auf 55,3 Mia. Rand R (7,5 Mia. $) ge-
schätzt. 16% davon (8,8 Mia R) wurden von Ausländern, d.h. Touristen, Teilnehmerteams,
FIFA-Organisationskomitee, Medien, Sponsoren und Sendern ausgegeben. Den Hauptteil
der Aufwendungen benötigten die nationalen und lokalen Behörden für Infrastruktur und Be-
trieb. Diese Kosten stiegen im Vergleich zur ursprünglichen Budgetierung von 2,3 Mia R
(2003) über 17,4 Mia. R (2007) zu 30,3 Mia R (2010) und zusätzlich später noch ausgege-
ben 9 Mia R auf gesamthaft 39,3 Mia R (5,3 Mia. $). Davon wurden 22,9 Mia. R für Stadien-
bau und dazugehörige Infrastruktur aufgewendet.
Der Gesamtrechnung für die WM beläuft sich auf 93 Mia. R (12,7 Mia. $), wovon 63% aus-
gegeben wurden, bevor der eigentliche Anlass stattfand. 38% der Aufwendungen wurden im
Veranstaltungsjahr getätigt. Der Netto-Zuwachs am Südafrikanischen BIP 2010 wird 0,54%
betragen.10 Demgegenüber schätzte HSRC, dass dieser 0,2% bis 0,3% betragen würde; ein
deutlicher Unterschied zur ursprünglichen Schätzung von 3,0%.11

Zwei Überlegungen fallen bei der Betrachtung dieser Zahlen von Grant Thornton unweiger-
lich an:
Die eine betrifft die riesige Differenz zwischen dem ursprünglichen Budget und den bis heute
getätigten Ausgaben, was auf eine sehr ungenaue Berechnung schliessen lässt. Wie er-
wähnt liessen die Budgetierungen die Südafrikanischen Regierung glauben, dass sich die
„minimalen“ Ausgaben auf 2,3 Mia. R belaufen würden. Die heutigen Schätzungen belaufen
sich auf 39,3 Mia. R: Das 17fache der ursprünglichen Veranschlagung.12

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika            4
Abbildung 1

 Quelle: Labour Research Service 2010

Zweitens bleibt unklar, wie der Betrag von 93 Mia. R als Beitrag zum Südafrikanischen BIP
entsteht. Grant Thornton rechnet hier mit 55,3 Mia. R als Gesamtaufwendung und 38 Mia. R,
die sich durch Multiplikatoreneffekte ergeben. Dadurch, dass alle Ausgaben den Brutto-
Aufwendungen zugeordnet werden, ist die Berechnung der staatlichen Netto-Einnahmen
praktisch unmöglich. Eine aufgeschlüsselte Berechnung würde eine Trennung zwischen
Steuereinnahmen vor und während der WM erfordern.

Grant Thornton schätzte 2003, dass die Regierung Südafrikas bei Ausgaben von 2,3 Mia. R
7,2 Mia R an Steuereinahmen generieren würde, was eine immense Kapitalrendite ergeben
hätte. Gesamthaft betrachtet war die FIFA WM für den Südafrikanischen Staat bei 39,3 Mia.
R Ausgaben und 19,3 Mia. R Steuereinnahmen (was einer sehr optimistischen Einschätzung
entspricht) ein gewaltiges Verlustgeschäft. Adrian Lackay, ein Sprecher der Südafrikani-
schen Steuerbehörde (South African Revenue Service SARS) gestand dies auch offen ein:

    „Wir gingen bei unsere Überlegungen nie davon aus, dass die WM die Staatseinkünfte
    steigern würde. Natürlich wäre es vermessen, die WM als selbsttragend zu betrachten.
    Die Privilegien und Konzessionen, welche wir der FIFA zugestehen mussten, waren
    schlicht zu hoch und zu erdrückend, als dass für uns monetärer Nutzen hätte entstehen
    können.“13

Dieser Aussage zufolge war die Weltmeisterschaft für Südafrika kein kommerzieller Erfolg.
Von der FIFA kann dies nicht behauptet werden: Gemäss Jérôme Valcke, dem Generalse-
kretär der FIFA, generierte sein Arbeitgeber in Südafrika 50% mehr Einkünfte als er dies bei
der letzten Austragung 2006 in Deutschland tat, nämlich 25 Mia. R (3,4 Mia $) und dies
steuerfrei!14 Es war die finanziell erfolgreichste WM der Geschichte.15

Mit Blick auf den anderen materiellen Nutzen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, stimmen
die Zahlen der WM hoffnungsfroh. Die Anzahl an einjährigen Jobs wird für die Zeit vor und
nach der WM auf gesamthaft 695'000 geschätzt. Davon sollen 280'000 auch 2010 noch exi-

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika            5
stieren.16 Diese Ziffer stellt eine ausserordentlich erfreuliche Verbesserung gegenüber den
2003 hochgerechneten 160'000 neuen Arbeitslätzen dar.

Diese von Grant Thornton grob geschätzten Zahlen wurden mit einer Formel berechnet, die
auf Grund der Anzahl investierter Millionen R (x) eine Anzahl an generierten Jobs (y) erwar-
tet. Diese Formel ist aber nicht sehr präzis, weil sie verschiedene Variabeln beinhaltet. So
muss bestimmt werden a) wie lange eine Stelle befristet sein muss, dass sie als „Arbeitstelle“
gilt, d.h. ob ein Job nur drei Monate oder ein ganzes Jahr dauern muss und b) ob eine Ar-
beitsstelle in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der WM steht. Indirekte Stellen
entstehen durch den Konsum, der sich aus den Löhnen der direkten Jobs ergibt.17

Am 27. Juli 2010, kurz nach dem Ende der WM, veröffentlichte das Statistische Amt (Stati-
stics South Africa) die Beschäftigungszahlen für das zweite Quartal 2010 (April bis Juni). In
diesem Bericht wurde festgehalten, dass es „einen Verlust von 4,7% der Arbeitsstellen
(627'000) zu verzeichnen gibt“ und dass „der Verlust von Arbeitstellen im formalen Sektor
(d.h. denjenigen Stellen, die statistisch und steuermässig erfasst sind) vor allem die Bauwirt-
schaft betrifft“, wo 7,1% oder 54'000 Menschen ihren Job verloren. Im Vorjahresvergleich
sind es gar 111'000 Arbeitsstellen, welche in dieser Branche gestrichen wurden. Dies ist
hauptsächlich damit zu erklären, dass alle Stellen, welche für den Bau der Infrastruktur für
die WM geschaffen wurden, durch das Ende der Bauarbeiten verloren gingen.

Durch diesen deutlichen Verlust an Arbeitsstellen wird klar, dass die geschätzten Beschäfti-
gungszahlen von Grant Thornton ebenfalls massiv übertrieben waren und viele kurzfristigen
oder in indirektem Verhältnis mit der WM stehenden Jobs in die Statistik miteinflossen. Zu-
dem ist die von Grant Thornton verwendete Formel stark vereinfachend. Das Phänomen des
„jobless growth“ wurde gar nicht berücksichtigt. Unter diesem Begriff versteht man die Erho-
lung der Konjunktur ohne Beschäftigungszunahme. Als Beispiel dafür kann der Tourismus-
sektor in Südafrika herbeigezogen werden: 2009 sank die Anzahl Beschäftigter in diesem
Sektor gegenüber 2008 von 421’800 um 32'700 auf 398'100, obwohl sich die Ausgaben von
ausländischen Touristen in derselben Periode um 7,1% auf 89,3 Mia. R erhöhten. Dieses
Phänomen des Beschäftigungsfreien Wachstums ist ein Indikator für steigende Armut und
Ungleichheit in Südafrika. Die WM hat dieses Problem konserviert, wenn nicht sogar weiter
verstärkt.

Auflistung immaterieller Nutzen
Immaterieller Nutzen beinhaltent die Verstärkung der Aussenwahrnehmung Südafrikas, ei-
nen wachsenden Tourismussektor, vermehrte ausländische Direktinvestitionen sowie der
Stolz der Bevölkerung darauf, die WM ausgerichtet zu haben.

Grant Thorntons prognostizierte Anzahl an WM-Besuchern beläuft sich im Jahr 2010 auf
373'000; 2008 erwartete man noch 483'000. Diese Schätzungen liegen weit unter den Touri-
stenzahlen von 2008 und 2009, wo sich jeweils 688'688 resp. 706'278 Besucher im Land
aufhielten.18 Diese Darlegung entspricht den Erfahrungen der Weltmeisterschaften von 2002
in Japan und Südkorea und 2006 in Deutschland, wo die WM-Besucher die normalen Touri-
sten, welche die Grossveranstaltungen mieden, nur ungenügend ersetzen konnten.19

Von allen Fussballtouristen sollten laut Vorhersage 105'000 ohne gültige Matchtickets anrei-
sen, wovon wiederum 85'000 aus Afrika stammen sollten. Die total 228'500 Ticketbesitzer
aus Übersee zeichneten für den Kauf von nur 38% aller Tickets verantwortlich, während afri-
kanische Besucher nur 2% (11'300) aller Tickets kauften. Ursprünglich erwartete man durch
letztere 77% mehr Ticketkäufe (48'145). Trotz grossen Interesses auf dem Afrikanischen
Kontinent zeugen diese Zahlen von Fehlern bei der Distribution und zu hohen Eintrittsprei-

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika               6
sen.20 Die hohen Kosten für Eintritt, Transport und Unterkunft führten dazu, dass die WM nur
dem Namen nach eine afrikanische war.

    „Die augenfällige Erleichterung in den Südafrikanischen Medien über den „Erfolg“ der
    WM – im Gegensatz zur Wahrnehmung der WM im Rugby (1996) und Cricket (2004) in
    Südafrika – rührt daher, dass Fussball der Sport der schwarzen Bevölkerungsteile ist
    und die WM alle afro-pessimistischen Stimmen laut werden liess, die Schwarzen könn-
    ten das Land nicht genügend gut führen.“21

    „Wir haben versprochen, die beste WM aller Zeiten zu organisieren. Aber nicht nur durch
    die Bereitstellung der Infrastruktur, sondern auch dadurch, alle Besucher zu Botschaftern
    für den Südafrikanischen Tourismus zu machen.“22

Es gibt keine Zweifel darüber, dass Südafrika eine „erfolgreiche“ WM veranstaltet hat, die nur
von wenigen Logistikpannen und an Touristen verübten Verbrechen getrübt wurde. Spekta-
kuläre Stadien und Kulissen, einzigartige Fankostüme und die alles übertönenden Vuvuzelas
hinterliessen international ein sehr positives Bild Südafrikas, das durch die Medien über 32
Mia. Zuschauer erreichte.23 Es wird erwartet, dass das positive Branding das weitere Interes-
se an Südafrika als Tourismusland als auch für ausländische Direktinvestitionen stimulieren
wird. Wenn man den durch die WM induzierten Tourismus jedoch näher betrachtet, fällt auf,
dass die in der Hotellerie erwarteten Belegungsquoten nicht erreicht werden konnten. Alan
Winde, Minister für Finanzen und Tourismus in der Provinzregierung von Western Cape, wird
in einem Zeitungsartikel über den Tourismus während der WM wie folgt zitiert:

    „Trotz West Capes Reputation als Tourismusdestination war die kurzfristige wirtschaftli-
    che Wirkung der WM gering. Die Touristenzahlen sind einiges tiefer ausgefallen als er-
    wartet. So war die Auslastung der Hotellerie in den Zentren von West Cape bei nur ge-
    rade 55%.“24

Wenn dieses Beispiel eines Haupttourismusortes stellvertretend für ganz Südafrika steht, so
bleiben die Erwartungen zu den Nutzen von immateriellen Gütern nur Spekulation, wenn-
gleich die Auswirkungen der globalen Finanzkrise und die Konkurrenz durch andere Ferien-
orte mitberücksichtigt werden müssen.

Eines der wichtigsten Versprechen für die Weltmeisterschaft war das sportliche Erbe, wel-
ches schliesslich auch dazu verwendet wurde, horrende Ausgaben für den Bau von Stadien
zu rechtfertigen. Am 17. August 2010 fand vor der Kommission für Sport und Erholung im
nationalen Parlament eine Anhörung über die zukünftige Verwendung und Nachhaltigkeit der
WM-Stadien statt, weil dieses Thema wiederholt zu Debatten geführt hatte. 25Leslie Sedibe,
Geschäftsführer des Südafrikanischen Fussballverbands SAFA gab zu bedenken, dass
insbesondere die hohen Kosten des Unterhalts die Nachhaltigkeit der Stadien in Frage stelle.
26
   Auch sei der Verband selber bei der Planung der Bauten nicht konsultiert worden. 27 Ähnli-
ches war vom Präsidenten der nationalen Fussballliga (Premier Soccer League), Kjetil Siem,
zu vernehmen: Die Stadien seien für die nationalen Clubs zu gross, weshalb eine profitable
Nutzen sehr schwierig zu erreichen wäre.28 Auch die Hoffnungen in die zuschauerreiche
Sportart Cricket sind vergebens, weil die Fussballfelder dafür zu klein seien. Gleichzeitig
lehnte es bspw. die Rugbymannschaft South Western Province Rugby ab, ins zu grosse
Green Point Stadium in Cape Town umzuziehen.29

Udesh Pillay, der Direktor von HSRC, liess sich mit den Worten zitieren, dass wohl acht an-
stelle von zehn Stadien für die WM ausreichend gewesen wären. Dafür habe Südafrika nun
mindestens 6 Mia. R für drei „weisse Elefanten“, also teure, aber leider unnötige Luxusstadi-
en ausgegeben. Dazu zählt er die Stadien in Polokwane, Nelspruit und Durban, wo es weder
einen grossen Fussball- oder Cricketclub gebe.30 Zur Umgehung der hohen Unterhaltskosten

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schlug er den Abriss der Stadien vor.31 Denn schon kurz nach der WM forderten die Betrei-
ber der Stadien in Durban32 und Cape Town33 für den Unterhalt finanzielle Unterstützung von
der Regierung. Hier wird offensichtlich, dass die FIFA den Gastgeber der WM mit Nachdruck
dazu brachten, unnötige und teure Stadien wie bspw. in Cape Town zu bauen.34

Aber die SüdafrikanerInnen sind auch stolz, den Afro-Pessimisten bewiesen zu haben, dass
sie fähig waren, der WM gerecht zu werden und dadurch die Nation zu einen. Was durch die
WM deutlich wurde, ist, dass die AfrikanerInnen globale Anerkennung dafür erhielten, genug
„entwickelt“ zu sein um die Auflagen der FIFA zu erfüllen und trotz des infrastrukturellen Er-
bes einen sportlichen Mega-Event zu organisieren. Die Kosten für diesen Imagegewinn sind
jedoch sehr hoch. Die Herausforderung, die fortschrittliche Infrastruktur des Nordens für ei-
nen riesigen und teuren Event nachzubauen, geschah auf Kosten der Vernachlässigung
drängenderer sozialer Ziele.

Sozioökonomische Kosten der WM
Die Arbeitslosenquote in Südafrika beträgt offiziell 25% (inoffiziell 40%), zudem ging im ver-
gangenen Jahr eine Million Jobs verloren.35 Insgesamt werden von total 13'811'663 Haushal-
ten deren 9'510’845 als arm eingestuft, d.h. ihr monatliches Einkommen liegt unter 2'500 R
(342 $).36 Das bedeutet, dass 69% der südafrikanischen Bevölkerung unter der Armutsgren-
ze lebt. Die Einheit und Euphorie, welche von den SüdafrikanerInnen während der WM ge-
zeigt wurde, ist nur ein vorübergehendes Phänomen, was gleichfalls für das Erbe der WM
gilt: Es ist eher ein mystisches, denn ein praktisches Vermächtnis. So konnte auch die WM
keine Streiks verhindern, z.B. jenen des Sicherheitspersonal. Sobald das letzte Spiel abge-
pfiffen worden war, verflüchtigten sich die kohäsiven Effekte fast umgehend. Des Weiteren
zeigten sich auch wieder fremdenfeindliche Haltungen gegenüber Ausländern, die mit dem
Wettbewerb um die wenigen freien Arbeitsstellen zu erklären sind.37 Die harte wirtschaftliche
Realität führte schon länger zu einem ausgeprägten Konkurrenzkampf zwischen den Arbei-
tern, die zahlreichen Grossprojekte im Bau- und Servicegewerbe scheinen diese Rivalitäten
zudem weiter verschärft zu haben.

WM verschärft die Ungleichheiten
Südafrika hat mit einem Gini-Koeffizienten von 0,679 mittlerweile auch Brasilien überholt und
ist nun die ungleichste Gesellschaft der Welt.38 Wie oben dargelegt, gab die Südafrikanische
Regierung 39,3 Mia. R für Infrastrukturbauten für die WM aus. Zwischen 2006 und 2009 flos-
sen zudem 372 Mia. R (50 Mia. $) in Arbeitsbeschaffungsprogramme.39 Die fünf grössten
südafrikanischen Bauunternehmen Aveng (Besitzer von Grinaker-LTA), Murray & Roberts,
Wilson Bayly Holmes-Ovcon Construction (WBHO), Group Five und Basil Read profitierten
stark von diesen Programmen, die eigentlich als Puffer für die Finanzkrise gedacht waren.
Die zusätzlichen Ausgaben für die WM waren dabei für diese Unternehmen noch das Sah-
nehäubchen.

Die Bauverträge für die WM, abgeschlossen zwischen den Gastgeberstädten und den Un-
ternehmen, brachten den ArbeiterInnen fast keine Vorteile wie festgeschriebene Lohnerhö-
hungen, Boni, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Sozialpläne für die Zeit nach der WM. Die
Städte konzentrierten sich vielmehr auf das Erreichen der in Aussicht gestellten ökonomi-
schen Nutzen resp. die Eindämmung der steigenden Ausgaben, denn auf die Bauarbeiter.

Die einzige Sicherheit für die Arbeiter bildeten die von der Regierung erlassenen Mindest-
vorschriften. Ansonsten waren die Arbeiter auch wegen dem tiefen Organisationsgrad von
10% auf sich selbst gestellt. Der erste dokumentierte Streik in Zusammenhang mit Bauarbei-

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ten für die WM fand am 27. August 2007 im Green Point Stadion in Cape Town statt.40 Er
entfachte eine Reihe lokaler Sitzstreiks und endete in einer landesweiten Übereinkunft mit
den Arbeitern. 20 von insgesamt 26 Streiks waren ohne die Hilfe von Gewerkschaften zu-
stande gekommen, was von einer autonomen, spontanen und neuen Militanz unter den Ar-
beiternehmern zeugt. Die Nationale Gewerkschaft für MinenarbeiterInnen (National Union of
Mine Workers NUM) und die Gewerkschaft für das Bau- und Baunebengewerbe (Building
Construction and Allied Workers Union BCAWU) - die führenden Arbeiterorganisationen in
der Baubranche - konnten diese Militanz nutzen, um weitreichende Verbesserungen wie Pro-
jektboni im Umfang von 6'000 R, Lohnerhöhungen, wirkungsvolle Gesundheits- und Sicher-
heitsregulierungen sowie ein Verbot unterschiedlicher Arbeitsbedingungen für die Arbeiter zu
erzielen.41

Die FIFA selber gab nur ein mündliches Bekenntnis zu fairen Arbeitsbedingungen ab und
war nicht gewilt, sich tatsächlich dafür einzusetzen, wie sie bei einem Treffen mit Südafrika-
nischen und Schweizerischen Gewerkschaften im März 2008 in Zürich zu verstehen gab. Es
handle sich um Angelegenheiten zwischen den Sozialpartnern, wo die FIFA sich nicht einmi-
schen könne. Offensichtlich ist es aber die FIFA, welche die Kriterien für die rasche Infra-
strukturentwicklung diktiert und die dafür auch noch Milliarden an Gewinnen u.a. durch ihre
kommerziellen Partner erzielt. Dass diese wiederum ihr Gewinne auf dem Rücken der Arbei-
ter erzielt, zeigt das Beispiel des Maskottchen Zakumi – einem offiziellen FIFA-Produkt – das
von chinesischen Arbeitern mit einem Tageslohn von 23 R (3,1 $) hergestellt wurde.42 Wie
ihre chinesischen Kollegen verdienen Südafrikanische BauarbeiterInnen so wenig, dass die
meisten von ihnen gezwungen sind, in illegalen Siedlungen zu leben und einem täglichen
Kampf um genügend Nahrungsmittel ausgesetzt sind.

Am 8. Juli 2009 brachte ein landesweiter Streik von 70'000 Bauarbeitern die Stadionprojekte
zum Stillstand. Es war der erste nationale Streik, der die WM 2010 betraf und deshalb ein
historischer Moment. Die Folge davon war eine Erhöhung der Bezüge um 12%, weshalb die
Streiks nach acht Tagen abgebrochen werden konnten. Der Mindestlohn belief sich nun auf
2'933 R (401 $) gegenüber 2'618 R vor Streikbeginn. Die 26 Streiks waren aber grundsätz-
lich defensiver Natur und konnten den Profitdruck der Baufirmen nicht bremsen.43

Gemäss dem Labour Research Service 2010 erzielten die fünf grossen Bauunternehmungen
2007 gemeinsam einen Gewinn von 10,2 Mia. R (1,4 Mia $). 2004 hatte er noch moderate
790 Mio. R betragen. Auch wenn er im Jahr 2009 wieder auf 8 Mia. R zurückging, entspre-
chen die Gewinne einem durchschnittlichen Jahreszuwachs von 100% über fünf Jahre.44 Die
Löhne der fünf Firmenchefs (inkl. Boni) stiegen zwischen 2004 von 2,9 Mio. R bis 2009 um
200% auf 8,9 Mio. R (1,2 Mio. $). Dies bedeutet, dass der Lohnunterschied zwischen dem
schlechtest bezahlten Arbeiter und dem CEO 2009 bei einem Faktor von 285 liegt (2004:
166). Anders formuliert, braucht der Arbeiter 285 Jahre um das Jahreseinkommen eines
CEO zu erreichen.45 Die WM hat für die Bauunternehmungen nicht nur zu einer höheren Pro-
fitabilität geführt, sondern auch ihr internes Lohngefälle massiv ansteigen lassen.

Wegen des grossen Rückgangs an Arbeitsplätzen in der gesamten Volkswirtschaft und dem
gleichzeitigen Ende der Bauarbeiten für die WM-Infrastruktur, mussten sich viele Arbeiter
dem informellen Sektor zuwenden, um ihre Existenz sichern zu können.

Arbeiten in der informellen Wirtschaft
Die Schätzungen über das Volumen der Schwarzarbeit in Südafrika gehen von einem Viertel
der gesamten arbeitenden Bevölkerung aus.46 Ein Grossteil der SchwarzarbeiterInnen ver-
dient ihr Geld als (Strassen-)Händler, wovon wiederum die Mehrheit Frauen sind, die oft als
eigentliche Ernährer ihrer Familien auftreten. Die Strassenhändlervereinigung von Cape
Town (Cape Street Traders coalition) gibt folgendes zu bedenken:

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika              9
„Es wurde leider zu einer vorhersehbaren Realität, dass in Ländern, die Grossanlässe
    wie eine WM vorbereiten, die Autoritäten und die Grossunternehmen diese Möglichkeit
    nutzen, um die Strassen von Schwarzhändlern zu reinigen.“47

2007 trat eine Koalition für die Rechte von Schwarzarbeitern (Street Net International) mit
den Gastgeberstädten Cape Town, Durban, Johannesburg und Nelson Mandela Metro in
Kontakt. Ziel war es, von den lokalen Regierungen ein Bekenntnis zum Schutz der Armen für
die Zeit während den Vorbereitungen zur WM zu erhalten. Im Speziellen ging es dabei um
ihre Häuser und Existenzgrundlagen. Doch auch nach den Treffen zwischen der Koalition
und den Stadtregierungen änderten diese ihre einseitig festgelegte Praxis nicht. Als Vorwand
für diese Säuberungsmassnahmen wurde auf die nicht bindenden „FIFA-Gesetze“ verwie-
sen, gemäss derer nationale Regelungen während der WM ausser Kraft gesetzt werden
können. Offensichtlich versuchte man, Stadtsäuberungen als für eine erfolgreiche WM abso-
lut notwendig darzustellen.

In Durban versuchte die Lokalverwaltung einen fast 100jährigen Markt aufzulösen, der die
Lebensgrundlage von knapp 10'000 Personen darstellte. Die Gemeinde wollte dort während
der WM ein Einkaufszentrum erstellen. Glücklicherweise sprach sich ein Gericht für den Er-
halt des Marktes aus. Die lokale Regierung von Rustenberg im Nordwesten unternahm An-
strengungen, alle informellen Händler von den Hauptstrassen zu entfernen. Dies konnte je-
doch ebenfalls durch einen Richterspruch unterbunden werden. In Cape Town vertrieb die
Regierung alle 300 Strassenhändler von der „Grande Parade“ in andere Gegenden, um Platz
für ein FIFA-Public Viewing zu schaffen. Dazu wurden zur schon bestehenden Händlerkon-
trolle 20 zusätzliche Polizisten beigezogen, um renitente Händler von ihrer Tätigkeit abzuhal-
ten und um nicht-lizenzierte Fanartikel zu konfiszieren. Nach monatelangen Protesten, erziel-
ten die Händler in Johannesburg eine Einigung für den Handel an bestimmten Orten um das
Soccer City Stadion. Beim Nelson Mandela Stadion in Port Elisabeth protestierten Strassen-
händler mehrmals für das Recht sowohl um das Stadion als auch in FIFA-Fanpark Handel
betreiben zu können. So erhielten sie zwar eine grundsätzliche Zusage der Stadt, durch zu
hohe Bewilligungsgebühren wurden sie jedoch trotzdem marginalisiert und konnten ihrer
Arbeit nicht nachgehen.

Durch (versuchte) Vertreibungen und Umsiedlungen an „passendere“ Orte, verloren die
Strassenhändler wohl einen gewichtigen Teil ihrer Einkommen während der WM, was dazu
beitrug, dass sich die sozialen Ungleichheiten verschärften.

Schlussfolgerungen
Die FIFA WM 2010 in Südafrika lieferte einen Anstoss zu grossen Debatten über ihr Erbe
und ihre sozioökonomischen Wirkungszusammenhänge für Südafrika. Der Grossteil dieser
Debatten dreht sich um sportliche, infrastrukturelle und touristische Themen wie auch um
den Einfluss auf die BIP-Entwicklung. Bis anhin wurde aber nur wenig zur Wirkung der WM
auf die Arbeiterschaft geforscht, sowohl was den formellen und den informellen Bereich, als
auch die Entwicklung der sozialen Ungleichheiten in der Bevölkerung von Südafrika betrifft.

Südafrika ist ein Land mit massivem Nachholbedarf bei der Bereitstellung von öffentlichen
Gütern. So erkannte das Umweltministerium (Water and Environmental Affairs Ministry) kürz-
lich, dass ca. 23 Mia. R (3,1 Mia. $) benötigt werden würden, um eine landesweite und stabi-
le Wasseraufbereitung garantieren zu können. Auch Präsident Jacob Zuma klagte über ei-
nen Mangel an 2,1 Mio. Häusern für 12 Mio. Menschen, die in 2'700 illegalen Siedlungen
wohnen. Wenn man die Ausgaben von knapp 40 Mia. R anstelle für die WM für das Woh-
nungsproblem verwendet hätte, hätte man bei einem Preis von 84'000 R pro Haus 476'180
Wohnmöglichkeiten für 2,4 Mio. SüdafrikanerInnen bauen können.

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Der erwartete materielle Nutzen der WM für Südafrika scheint zur Legitimation der riesigen
Abzocke durch die FIFA, ihre kommerziellen Partner und die lokalen Monopolisten massiv zu
hoch berechnet worden zu sein. Heute ist es offensichtlich, dass sich die Schätzungen von
2003, in denen Südafrika nur „minimale“ Kosten und „signifikante“ materielle Nutzen ver-
sprochen worden waren, ins Gegenteil gedreht haben.

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   Sofern nichts anderes vermerkt ist, wurde der folgende Abschnitt komplett übernommen von: Pat
    Horn, ‘Informal Traders and the Struggle to Trade’, Forthcoming in: Eddie Cottle, ‘South Africa’s
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