Und 7. Juni 2019 FIFA-Frauenfussballtagung - FIFA.com
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Biografien Gianni Infantino FIFA-Präsident Gianni Infantino, der als Sohn italienischer Einwanderer in Brig (Schweiz) geboren wurde und leidenschaftlicher Fussballfan und Vater von vier Töchtern ist, arbeitet seit über 20 Jahren in der Fussballverwaltung und engagiert sich dabei mit aller Kraft für die Förderung und den Schutz des Fussballs. Nach dem Rechtsstudium an der Universität Freiburg (Schweiz) war er als Generalsekretär des Internationalen Zentrums für Sportwissenschaften (CIES) an der Universität Neuenburg und als Berater für einige Fussballgremien in Italien, Spanien und der Schweiz tätig, ehe er 2000 zur UEFA stiess. Als Direktor der Rechts- und Klublizenzierungsdivision knüpfte er ab 2004 Beziehungen zu wichtigen Interessengruppen wie der Europäischen Union und dem Europarat, um Missstände wie Rassismus und Spielmanipulationen, die die Integrität des Fussballs untergraben, zu bekämpfen. Nach der Beförderung zum stellvertretenden Generalsekretär wurde er 2009 UEFA- Generalsekretär. An der Spitze eines über 400-köpfigen Teams schuf er ein demokratisches und nachhaltiges Umfeld für den europäischen Fussball. Unter seiner Leitung wurden verschiedenste Initiativen realisiert. Stichworte sind mehr geschäftliche Unterstützung, mehr Mitsprache von Mitgliedsverbänden ungeachtet ihrer Grösse sowie die Expansion der UEFA-Wettbewerbe auf allen Stufen, einschliesslich des enormen Wachstums der UEFA Champions League und der Vergrösserung der Europameisterschaft. 2015 wurde Gianni Infantino in die FIFA-Reformkommission berufen, ehe er im Jahr darauf zum FIFA-Präsidenten gewählt wurde und sich seither mit den 211 Mitgliedsverbänden der FIFA mit allen Kräften dafür einsetzt, den Fussball zu fördern, seine Integrität zu schützen, ihn zu allen zu bringen und die FIFA zu stärken. Fatma Samoura FIFA-Generalsekretärin Bereits während ihrer 21 Jahre an der Spitze von UNO-Entwicklungsprogrammen in Italien, Dschibuti, Kamerun, Guinea, Niger, Madagaskar und Nigeria hat sich Fatma Samoura stark für humanitäre Anliegen eingesetzt, ehe sie im Mai 2016 – nicht zuletzt dank diesem Engagement und ihrer Durchsetzungskraft – zur FIFA-Generalsekretärin ernannt wurde. Bevor sie im Juni 2016 ihr Amt antrat, war sie seit Anfang dieses Jahres als residierende humanitäre UNO-Koordinatorin und residierende Vertreterin des UNO- Entwicklungsprogramms in Nigeria tätig, nachdem sie über fünf Jahre residierende UNO-Koordinatorin und residierende Vertreterin des UNO-Entwicklungsprogramms in Madagaskar gewesen war. Dort hatte sie 2013 die Präsidentenwahlen überwacht, die in diesem ostafrikanischen Land nach schwierigen Jahren die verfassungsmässige Ordnung wiederherstellten sowie ausländische Investoren und Entwicklungsorganisationen zur Rückkehr bewegten. Als erste Muslimin, Afrikanerin und Frau an der Spitze der FIFA-Administration ist Fatma Samoura eine Vorreiterin für Vielfalt und die Gleichstellung von Frau und Mann. Seit ihrer Ernennung ist der Frauenanteil bei der FIFA auf allen Stufen, einschliesslich Führungsebene, kontinuierlich gestiegen. Sie hatte auch massgeblichen Anteil am riesigen Erfolg der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ und wird diesen Sommer die achte Ausgabe der FIFA Frauen- Weltmeisterschaft™ in Frankreich anführen. Fatma Samoura engagiert sich an vorderster Front für Gleichberechtigung und Integration und will mithilfe des Fussballs junge Menschen auf der ganzen Welt dazu ermutigen, bei allem stets ihr Bestes zu geben und zu brillieren. 20 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Sahle-Work Zewde Äthiopische Staatspräsidentin Sahle-Work Zewde ist seit Oktober 2018 vierte Präsidentin Äthiopiens und damit die erste Frau, die dieses Amt innehat. Zuvor war sie Bildungs- und Aussenministerin. Ihre diplomatische Karriere begann sie als Botschafterin in Senegal, wo sie ebenfalls für Mali, Guinea, Guinea-Bissau, Kap Verde und Gambia zuständig war. Später wurde sie nach Dschibuti versetzt und war zehn Jahre für die Intergovernmental Authority on Development (IGAD) tätig, ehe sie Botschafterin ihres Landes für Frankreich, Tunesien und Marokko und ständige UNESCO-Vertreterin wurde. Zurück in Äthiopien wurde sie zur ständigen Vertreterin bei der Afrikanischen Union und zur Generaldirektorin für afrikanische Angelegenheiten im Aussenministerium ernannt. 2009 wurde sie erste Sondervertreterin des Generalsekretärs und Direktorin des Büros der Vereinten Nationen für Friedenskonsolidierung in Zentralafrika (BINUCA). 2011 wurde sie im Rang einer Unter-Generalsekretärin zur ersten Generaldirektorin der UNO-Aussenstelle in Nairobi ernannt, ehe im Juni 2018 die Berufung zur Sondervertreterin der Afrikanischen Union und zur Leiterin des UNO-Büros bei der Afrikanischen Union (UNOAU) durch UNO-Generalsekretär António Guterres folgte – wiederum als erste Frau. Mia Amor Mottley Ministerpräsidentin von Barbados Mia Amor Mottley ist die achte Ministerpräsidentin von Barbados und erste Frau in diesem Amt. Als Vorsitzende der Labour-Partei feierte sie im Mai 2018 einen kolossalen Wahlsieg und sicherte ihrer Partei mit dem höchsten je verzeichneten Vorsprung alle 30 Parlamentssitze. Als Rechts- und Kronanwältin ist sie seit fast 30 Jahren politisch aktiv. Nach ihrer erstmaligen Wahl 1994 bestreitet sie bereits ihre sechste Amtszeit als Abgeordnete des Wahlkreises St Michael North East. Von 1994 bis 2008 war sie Kabinettsmitglied drei verschiedener Regierungen, zuerst als Bildungs- und Kulturministerin, dann als Generalstaatsanwältin und Innenministerin und schliesslich als Wirtschaftsministerin, ehe sie 2003 zur stellvertretenden Ministerpräsidentin ernannt wurde. Neben ihrem Amt als Ministerpräsidentin ist sie auch Finanz-, Wirtschafts- und Investitionsministerin und Vorsitzende des Ressorts Binnenmarkt und Wirtschaft im Vorstand der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM). FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 21
Biografien Fatuma Abdulkadir Adan Exekutivdirektorin der Horn of Africa Development Initiative Im Rahmen der 2003 gegründeten Horn of Africa Development Initiative (HODI) hat Fatuma Abdulkadir Adan eine Kampagne mit dem Titel „Shoot to Score, Not to Kill“ (Schiess aufs Tor anstatt auf Menschen) lanciert, um damit auf die friedliche Beilegung von Konflikten in Gebieten mit ständigen Stammesfehden hinzuwirken. Über Fussball gibt die HODI Frauen und Mädchen die Möglichkeit, sich aktiver einzubringen. 2008 hat Fatuma Abdulkadir Adan die Kampagne „Breaking the Silence Using Football“ (Das Schweigen mithilfe des Fussballs brechen) ins Leben gerufen. Diese soll Mädchen über Fussball dazu bringen, ihr Schweigen zu bestimmten Themen zu brechen. Dabei setzt Fatuma Abdulkadir Adan auf ein Netzwerk aus Gleichgesinnten, die über lebenswichtige Kompetenzen aufklären und einen geschützten Rahmen bieten, in dem Mädchen voneinander lernen können. 2010 initiierte sie das erste Projekt für gemeinschaftliches Sparen zu Friedenszwecken. Ihre Arbeit wurde in verschiedenen Publikationen beschrieben und mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt Fatuma Abdulkadir Adan mit HODI die FIFA-Auszeichnung für Vielfalt, die Auszeichnung als Sozialunternehmerin des Jahres des Weltwirtschaftsforums WEF und den „Commonwealth Point of Light“-Preis. Fatuma Abdulkadir Adan besitzt einen Abschluss in Recht von der Moi University und ein Postgraduatediplom der Kenya School of Law. Jean-Michel Aulas Präsident von Olympique Lyon Der Präsident des französischen Vereins Olympique Lyon kann auf eine lange Karriere in Fussball und Wirtschaft zurückblicken. Aurélie Raisin Photographe / Holnest Er begann seine Karriere 1983 als Gründungspräsident des Unternehmens Cedig, das zu Frankreichs führendem Anbieter von Management-Softwares avancieren sollte. Ebenfalls 1983 gründete er das Family Office HOLNEST, ehe er 1987 Präsident von Olympique Lyon wurde und eines der weltbesten Frauenteams aufbaute. Neben seinem Präsidentenamt ist er Mitglied des Exekutivkomitees des französischen Fussballverbands, des Vorstands der europäischen Klubvereinigung sowie der FIFA- Arbeitsgruppe zum Profifrauenfussball. 2017 wurde ihm der Orden der französischen Ehrenlegion und damit die höchste militärische und zivile Auszeichnung des Landes verliehen. 22 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Audrey Azoulay UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay war schon immer im Kulturbereich und dabei für verschiedene Institutionen tätig, insbesondere die Europäische Kommission, wo sie ihr Kultur- und Kommunikationswissen voll zur Geltung bringen konnte. 2014 war sie Kulturberaterin des französischen Staatspräsidenten, ehe sie 2016 zur Kultur- und Kommunikationsministerin ernannt wurde. Sie ist Absolventin der französischen Kaderschmiede École Nationale d’Administration sowie des Pariser Institut d’Études Politiques und hat an der englischen Lancaster-Universität einen Masterabschluss erworben. Seit Jahren engagiert sich Audrey Azoulay für den Dialog zwischen den Kulturen und Generationen, für Bildung für alle sowie die Verbreitung wissenschaftlichen und kulturellen Wissens – nun an der Spitze der UNESCO. Sarai Bareman FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman, die in Auckland (Neuseeland) als Tochter einer Samoanerin und eines Niederländers zur Welt kam, ist seit frühster Kindheit ein Fussballfan. Angespornt durch ihren Vater – einen Trainer –, schaffte sie es bis ins Nationalteam von Samoa. Nach Tätigkeiten in der Banken- und Finanzbranche in Neuseeland wurde sie Geschäftsführerin des Fussballsverbands von Samoa und zeichnete für die Reform der Finanzverwaltung und die strategische Neuausrichtung verantwortlich. Im Juli 2014 kehrte sie nach Neuseeland zurück und übernahm bei der ozeanischen Fussballkonföderation (OFC) die Stelle als Betriebsmanagerin, ehe sie zur stellvertretenden Generalsekretärin befördert wurde. 2015 wurde sie als einzige Frau in die FIFA-Reformkommission berufen und trat dort vehement für Reformen innerhalb der Organisation ein. Sie forderte insbesondere konkrete Verpflichtungen für den Frauenfussball. 2016 wurde sie zur FIFA- Frauenfussballdirektorin ernannt und gehört damit der FIFA-Geschäftsleitung an. An der Spitze der Frauenfussballdivision setzt sie zusammen mit den 211 FIFA-Mitgliedsverbänden die im letzten Jahr präsentierte Frauenfussballstrategie um, die die Beteiligung im Frauenfussball fördern, den Sport kommerziell attraktiver machen, für seine weitere Entwicklung ein solides Fundament legen und gleichzeitig den Fussball noch stärker als Motor für den gesellschaftlichen Wandel nutzen will. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 23
Biografien Verónica Boquete Giadáns (alias Vero oder „Verocity“) Spanische Profispielerin und FIFA-Legende Vero ist die bekannteste Fussballerin Spaniens. Sie hat auf Vereinsebene zahlreiche Titel und Preise in Spanien, Schweden, Deutschland und den USA sowie die UEFA Champions League der Frauen gewonnen. Vero war Spielführerin des spanischen Nationalteams bei der UEFA Frauen-EURO sowie der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ und erzielte in über 50 Länderspielen fast 40 Tore. Sie hatte Profiverträge in Spanien, den USA, Russland, Schweden, Deutschland, Frankreich und der VR China und spielte bei Topvereinen wie Paris Saint-Germain und Bayern München. 2004 wurde Vero mit Spanien U-19-Europameisterin. Vero wurde in ihrer Karriere mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem „Michelle Akers“-Preis als Spielerin des Jahres der amerikanischen Frauen-Profiliga. Sie war insgesamt dreimal als UEFA-Spielerin des Jahres und 2014 als FIFA-Weltfussballerin des Jahres nominiert. Vero ist das einzige aktive Mitglied der FIFA-Legenden. Sue Campbell Frauenfussballdirektorin beim englischen Fussballverband Sue Campbell ist ausgebildete Sportlehrerin. Sie unterrichtete in Manchester und war Dozentin an den Universitäten von Leicester und Loughborough. Während dieser Zeit vertrat sie England als Nationalspielerin, Trainerin und Teammanagerin. Anschliessend leitete sie während vier Jahren das Regionalbüro von Sport England. Von 1985 bis 1995 war sie Geschäftsführerin der National Coaching Foundation und wechselte anschliessend zum Youth Sport Trust, den sie erst als Geschäftsführerin (1995–2005) und später als Stiftungsratsvorsitzende (2005–2017) führte. 2016 wurde Sue Campbell zur Verantwortlichen für Frauenfussball im englischen Fussballverband ernannt. 2005 übernahm sie das Amt der Vorsitzenden von UK Sport für zwei Amtszeiten und war mitverantwortlich für das britische Team bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2012 in London. Im April 2013 trat sie zurück. Sue Campbell verfügt über elf Ehrendoktortitel und ist Trägerin des Sunday-Times-Preises für ihr Lebenswerk. 2003 wurde Sue Campbell für ihre Verdienste zugunsten des Sports der britische Orden CBE verliehen. 24 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Franck Castillo Generalsekretär der ozeanischen Fussballkonföderation Franck Castillo wurde 2018 zum Generalsekretär der ozeanischen Fussballkonföderation (OFC) ernannt. Zuvor war er ab 2009 Leiter der Abteilung für soziale Verantwortung der OFC. In dieser Funktion entwickelte er das Gemeinschaftsprogramm „Just Play“, das Fussball zur Sensibilisierung für soziale Probleme und zu deren Bekämpfung einsetzt. Von 2010 bis 2013 war Franck Castillo Geschäftsführer der pazifischen Jugend- und Sportkonferenz, die sich mit Sport zur Integration von jungen Menschen befasst. Vor seiner Laufbahn im Sport war Franck Castillo Hotelmanager in Frankreich und Tahiti. Danach war er Geschäftsführer eines Jugendverbandes in Tahiti und dort für die Entwicklung neuer Aktivitäten für Jugendliche zuständig. Als Geschäftsführer des Pazifik-Jugendfestivals 2006 organisierte er eine Kampagne zur Sensibilisierung für Jugendprobleme in 27 pazifischen Ländern und präsentierte 2007 vor der UNESCO-Vollversammlung die erste pazifische Jugendcharta. Franck Castillo hat einen Masterabschluss in Kommunikation, Administration und Marketing. Joyce Cook FIFA-Direktorin Mitgliedsverbände Joyce Cook ist seit 1. November 2016 FIFA-Direktorin Mitgliedsverbände. Als Mitglied der FIFA-Geschäftsleitung ist sie für das FIFA-Forward-Programm zuständig, mit dem der Weltfussballverband den Fussball in seinen 211 Mitgliedsverbänden fördert. Kurz nach ihrem Amtsantritt bei der FIFA wurde Joyce Cook zum Neujahr 2017 von Königin Elisabeth II. für ihre Dienste zugunsten von Menschen mit Behinderungen und des Sports auf nationaler und internationaler Ebene der britische Orden CBE verliehen. Joyce Cook ist Gründerin und Geschäftsführerin des Zentrums für Barrierefreiheit im Fussball in Europa (CAFE) und beriet die FIFA für die Fussball-WM 2014 dabei, die Veranstaltung für Menschen mit Behinderungen zugänglicher zu gestalten. Sie war namentlich an der Verwirklichung der Audiodeskription von Fussballspielen für Menschen mit Sehbehinderungen beteiligt. Vor ihrem Engagement bei der FIFA war Joyce Cook Vorstandsmitglied des Fare-Netzwerks, von „Women in Football“ und der Sicherheitsbehörde für Stadion und Sicherheit sowie Vorsitzende von „Level Playing Field“. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 25
Biografien Noel Curran Generaldirektor der Europäischen Union der Rundfunkorganisationen (EBU) Vor seiner Ernennung zum EBU-Generaldirektor 2017 war Noel Curran Generaldirektor, TV-Direktor und Nachrichtenredakteur bei der irischen Rundfunkgesellschaft RTÉ. Daneben hat er sich als langjähriger Verfechter der öffentlichen Medien und preisgekrönter Investigativjournalist und Produzent einen Namen gemacht. Etliche der Programme, für die er als Redakteur oder Produzent verantwortlich zeichnete, wurden national oder international ausgezeichnet. Grosses Renommee erwarb er auch als Exekutivproduzent für die Live-Übertragung von Veranstaltungen, einschliesslich des Eurovision Song Contest 1997, allgemeine Wahlberichterstattung, Live-Unterhaltungsserien und Nachrichtenprogramme. Noel Curran studierte zuerst am Trinity College in Dublin europäische Rundfunkpolitik und anschliessend an der Dublin City University Kommunikation, wo er sich auf nationale und internationale Rundfunkpolitik spezialisierte und zum öffentlich- rechtlichen Rundfunk doktorierte. Neben seinem Amt bei der EBU ist er ausserordentlicher Professor für Journalismus an der Dublin City University. Amanda Davies CNN-Sportmoderatorin Amanda Davies steht seit April 2012 für CNN vor der Kamera und hat seither bei zahlreichen Grossveranstaltungen das Magazin „World Sport“ moderiert. Davies präsentiert zudem das monatliche Formel-1-Magazin „The Circuit“, führt am Rennwochenende durch Live-Shows aus dem Fahrerlager und interviewt die Stars der Szene. Vor ihrer Anstellung bei CNN arbeitete Amanda Davis für die BBC und war dort im Rahmen von BBC Breakfast und der Wochenend-Bulletins von BBC News für Sportnachrichten zuständig. Sie moderierte zudem die internationale Fussballshow „Sports World Have Your Say“ auf BBC World News und das Wochenmagazin „Your News“. Amanda Davies ist in Manchester geboren und wohnt heute in London. Ihre Laufbahn begann sie in der Produktion von Sky Sports und Sky Sports News. Sie besitzt einen Masterabschluss in Geografie der Universität Oxford und wurde während ihres Studiums mit dem renommierten „Philip Geddes Memorial“-Preis für herausragende journalistische Leistungen ausgezeichnet. Im Dezember 2018 hat Amanda Davies die Auslosung der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ co-moderiert und wird auch das Turnier selber als Hauptmoderatorin für CNN begleiten. 26 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Nawal El Moutawakel Ehemalige marokkanische Sportministerin, ehemalige Olympiateilnehmerin Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles war Nawal El Moutawakel die erste muslimische, marokkanische und afroarabische Frau, die eine olympische Goldmedaille gewinnen konnte. Nach ihrem Karrierenende und einem Universitätsabschluss begann El Moutawakel, sich für den marokkanischen und internationalen Sport zu engagieren, und war zweimal Marokkos Ministerin für Jugend und Sport. 2016 wurde sie Vorstandsmitglied des marokkanischen Fussballverbands (FRMF) und Vorsitzende der Kommission für Frauenfussball des FRMF. Sie war zudem Mitglied des marokkanischen Bewerbungskomitees für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaften 2006 und 2026™. 1995 wurde sie Ratsmitglied beim Weltleichtathletikverband, ehe sie 1997 ins Internationale Olympische Komitee gewählt wurde, wo sie verschiedene Funktionen wahrnahm und später erste Vizepräsidentin wurde. Nawal El Moutawakel hat in ihrer schillernden Karriere neun Auszeichnungen erhalten. Unter anderem wurde ihr 1983 von König Hassan II. der marokkanische Sonderverdienstorden, 2005 vom tunesischen Präsidenten der nationale Verdienstorden und im März 2015 vom französischen Staatspräsidenten der Ritterorden der Ehrenlegion verliehen. Michael Essien (alias „The Bison“) Ghanaischer Profispieler, FIFA-Legende Der Ghanaer Michael Essien ist Fussballprofi und FIFA-Legende und engagiert sich über die nach ihm benannte Stiftung Michael Essien Foundation in zahlreichen sozialen Projekten. Für Ghanas Nationalteam lief er bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft 1999 und der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft 2001 auf. Sein Debut in der A-Nationalmannschaft gab er 2002 und nahm dreimal am Afrikanischen Nationen-Pokal und an zwei FIFA Fussball- Weltmeisterschaften™ teil. 2015 gab er nach 58 Länderspielen mit neun Treffern seinen Rücktritt aus dem Nationalteam. In seiner illustren Karriere spielte Michael Essien für die besten Klubs auf internationaler Ebene, u. a. für Olympique Lyon, Real Madrid, die AC Milan und Chelsea, mit dem er in der Saison 2011/12 die UEFA Champions League gewann. Über sein eigenes Hilfswerk engagiert sich Michael Essien auch im humanitären Bereich. Seine Stiftung bietet Kindern aus ganz Afrika, namentlich den benachteiligten Kindern seines Herkunftsorts Awutu Breku, Entwicklungschancen, Hoffnung und Inspiration. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 27
Biografien Fabimar Franchi Leiterin für Nachhaltigkeits- und Frauenfussballförderung der CONMEBOL Fabimar Franchi hat Wirtschaft studiert und ist derzeit Leiterin für Nachhaltigkeits- und Frauenfussballförderung der CONMEBOL. Sie hat über 18 Jahre sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor gearbeitet und dabei Projekte und Programme zur Förderung von Vielfalt, Inklusion und Nachhaltigkeit betreut und umgesetzt. Auf internationaler Ebene war sie für verschiedene Kampagnen zur Inklusion von Kaderfrauen in der Privatwirtschaft zuständig und hat in Lateinamerika und der Karibik verschiedene Entwicklungs- und Befähigungsprojekte begleitet. In ihrer gegenwärtigen Funktion setzt sie gezielt auf die positiven sozialen Veränderungen, die durch Fussball möglich werden. Sie fördert in der CONMEBOL-Region das Potenzial von Frauen in ihren verschiedenen Rollen auf und neben dem Spielfeld. Mit ihrer Auslandserfahrung und ihren Führungspositionen in multikulturellen Teams ist sie von der positiven Kraft der Menschlichkeit in Schaffens- und Aufbauprozessen überzeugt. Laura Georges Generalsekretärin des französischen Fussballverbands Die frühere Nationalspielerin ist gegenwärtig Generalsekretärin des französischen Fussballverbands (FFF). Als Spielerin absolvierte sie 188 Länderspiele für Frankreich, nahm an drei FIFA Frauen- Weltmeisterschaften™ und an vier UEFA-Europameisterschaften teil. Auf Vereinsebene durfte sie zweimal den Pokal der UEFA Champions League der Frauen in die Höhe stemmen. Nach 21 Jahren Profikarriere beendete Laura Georges 2018 ihre aktive Laufbahn. Heute widmet sie sich voll und ganz ihrer Aufgabe als Generalsekretärin, die den Präsidenten des FFF vertritt, und als Botschafterin des lokalen Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™. In Anerkennung ihres Beitrags zur Entwicklung des Fussballs auf und neben dem Spielfeld wurde sie zu einer der renommierten FIFA-Legenden und zur UEFA-Botschafterin ernannt. Aktuell engagiert sie sich für humanitäre Projekte und Solidarität und kann so ihre Lebenserfahrung an junge Menschen weitergeben. 28 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Olivia „Babsy“ Grange Jamaikanische Ministerin für Kultur, Gleichstellung, Unterhaltung und Sport Olivia Grange engagiert sich zeit ihres Lebens für Kultur und die Förderung von Talenten. Sie ist Künstlerin, Veranstaltungsorganisatorin, Wegbereiterin der Förderung der Reggae- und Dancehall-Musik in Jamaika, Kanada und den USA sowie leidenschaftliche Fürsprecherin der Kunst- und Kulturszene in Jamaika. Seit 1997 vertritt sie den Kreis St Catherine Central im jamaikanischen Parlament. Seit 2016 ist sie zudem Ministerin für Kultur, Gleichstellung, Unterhaltung und Sport. Von 2007 bis 2011 war sie Ministerin für Information, Jugend, Sport sowie Kultur und dabei für Frauenfragen, Gleichstellung, Unterhaltung, Gemeindeentwicklung und Sonderprojekte verantwortlich. Im Juni 2009 wurde sie zur ersten Kulturbotschafterin der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) ernannt und setzt sich in dieser Funktion u. a. für die Aus- und Weiterbildung von Kunstsparten, Kulturinstitutionen und Künstlern ein. Mia Hamm FIFA-Legende (USA) Nach 17 Jahren, zwei WM-Titeln, zwei olympischen Goldmedaillen und nahezu unerreichtem Erfolg als Marketingikone gab Mia Hamm 2004 ihren Rücktritt vom Profifussball, als eine der bedeutendsten und bekanntesten Sportlerinnen der Geschichte. Während ihrer beeindruckenden Karriere für das US-Nationalteam brach sie manchen nationalen Rekord, namentlich als Spielerin mit den meisten Treffern (158) und Vorlagen (144). Auch nach ihrer aktiven Zeit blieb Mia Hamm auf der Bühne des Fussballs weiterhin präsent und ist noch immer eine Inspiration für Mädchen, die gerne im Spitzensport ein- und aufsteigen wollen. Mia Hamm hat sich stets aktiv für die Geschlechtergleichstellung in allen Sportarten eingesetzt, insbesondere für Title IX, ein Gesetz, das Frauen und Männern gleichberechtigten Zugang zu staatlichen Sportprogrammen ermöglicht. Sie ist nicht nur das Gesicht einer Sportart, sondern dank ihrer Stiftung auch einer ganzen Generation von Sportlerinnen. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 29
Biografien Fatema Hayat Vorstandsmitglied und Vorsitzende der Frauenfussballkommission des ku- waitischen Fussballverbands (KFA) Im Mai 2018 wurde Fatema Hayat als erste Frau in den KFA-Vorstand gewählt und zur Vorsitzenden der KFA-Frauenfussballkommission ernannt. Unter ihrer Leitung organisierte die Kommission die erste nationale Frauenfutsalliga des Landes, gründete Mädchen- und Frauennationalteams und erarbeitete zusammen mit der FIFA eine vierjährige Strategie. Mehr als 20 Jahre hatte sie davon geträumt, den Frauenfussball in Kuwait zu etablieren. Nach dem Abitur organisierte sie Mädchenturniere, ehe sie an der American University in Kuwait während ihres Studium das erste Frauenuniversitätsteam trainierte. Andere Hochschulen folgten ihrem Beispiel und gründeten ebenfalls Frauenteams. Daraus entstand schliesslich eine Meisterschaft, bei der sich die Hochschulen in verschiedenen Sportarten messen. Seit einigen Jahren berät und unterstützt sie zudem Kuwaits Frauenliga und Frauenfussballturnier, die den Frauenfussball und dessen Professionalisierung im Land massgeblich gefördert haben. Fatema Hayat hat internationale Beziehungen studiert und ein Nachdiplomstudium in Organisationsentwicklung absolviert. Brigitte Henriques Vizepräsidentin des französischen Fussballverbands und des LOC der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ Brigitte Henriques ist ehemalige französische Nationalspielerin und aktuell Vizepräsidentin des französischen Fussballverbands und des lokalen Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ in Frankreich. Als Spielerin brachte sie es von 1988 bis 1997 auf 31 Länderspiele und wurde mit FCF Juvisy dreimal französischer Meister. Nach ihrer Aktivzeit war Henriques Trainerin beim nationalen Leistungszentrum in Clairefontaine und für vier Jahre Trainerin des Frauenteams von Paris Saint-Germain. 2011 wurde Brigitte Henriques als erste Frau zuerst Generalsekretärin und danach Vizepräsidentin des französischen Verbands. Im Rahmen ihrer Aufgabe zur Förderung des Frauenfussballs in Frankreich leitete Henriques die erfolgreiche Kandidatur Frankreichs für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ und entwickelte ein Förderkonzept für den Frauenfussball, dank dem die Zahl registrierter Spielerinnen von 86 000 auf über 184 000 gestiegen ist. 30 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Kate Johnson Vizepräsidentin und Leiterin des globalen Sponsoringmarketings bei Visa Kate Johnson ist bei Visa für ein weltweites Portfolio an Kunden zuständig, einschliesslich der langjährigen Partner IOC, FIFA und NFL. Zuvor war Johnson Geschäftsleitungsmitglied der globalen Beratungsgruppe bei WME/IMG. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehörte die Betreuung zahlreicher Kunden, die Lancierung von strategischen Marketingprogrammen und Sponsoring-Aktivierungen weltweit für Veranstaltungen wie das Tennisturnier von Wimbledon, die World Golf Championships, das US Open und das British Open im Golf sowie die Olympischen Spiele von Peking, Vancouver, London und Sotschi. 2017 wurde Kate Johnson von Adweek zu einer der mächtigsten Frauen der Sportwelt gekürt und mit dem „Forty Under 40“-Preis des Sports Business Journal ausgezeichnet. Sie ist zudem Gewinnerin des renommierten Sport- und Marketingpreises „Leaders Under 40“. Im Rudersport war Kate Johnson 2002 Weltmeisterin und gewann 2004 Olympiasilber im Frauenachter mit Steuerfrau. Sie hielt sowohl den olympischen Rekord als auch den Weltrekord. Kate Johnson hat einen Abschluss der Universität von Michigan und wurde 2016 in deren „Hall of Honor“ aufgenommen. Oumou Kane Frauenfussballleiterin des mauretanischen Fussballverbands Oumou Kane ist Frauenfussballleiterin des mauretanischen Fussballverbands, Absolventin des UEFA- und FIFA-Programms für weibliche Führungskräfte und seit Oktober 2011 Präsidentin der Nichtregierungsorganisation „Association Multiculturelle pour un Avenir Meilleur“ (AMAM), die sich für kulturelle und soziale Förderung, die Gleichstellung von Frau und Mann, eine flächendeckende soziale Grundversorgung, Gesundheit und Bildung sowie gegen Armut einsetzt. Seit 2013 hat AMAM in Mauretanien zahlreiche Benefizspiele organisiert, wie sie im Land lange Zeit verpönt waren. 2015 erhielt sie ein Mandela-Washington-Stipendiat für junge afrikanische Führungskräfte (eine vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama unterstützte Initiative), und mit ihrer unermüdlichen Arbeit war sie 2019 wesentlich an der Gründung des ersten mauretanischen Frauennationalteams beteiligt. Oumou Kane, die fliessend Französisch, Englisch und Arabisch spricht, hat Betriebswirtschaft, internationalen Handel und Marketing studiert. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 31
Biografien Natalia Kanem Unter-Generalsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen Natalia Kanem wurde 2017 zur Direktorin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) ernannt. Sie hat an der John-Hopkins-Universität und der Columbia-Universität Medizin und Gesundheitswissenschaften studiert. Sie verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in strategischer Führung in den Bereichen Medizin, öffentliche und reproduktive Gesundheit, soziale Gerechtigkeit und Philanthropie. Von 1992 bis 2005 war sie leitende Angestellte und Beauftragte für Westafrika bei der Ford Foundation und hat dort bei der Entwicklung der reproduktiven Gesundheit und Sexualität Pionierarbeit geleistet. Später wurde sie zur stellvertretenden Vizepräsidentin des globalen Programms für Frieden und soziale Gerechtigkeit der Stiftung ernannt. Von 2014 bis 2016 war Natalia Kanem UNFPA-Vertreterin von Tansania und ab Juli 2016 als stellvertretende Direktorin der UNFPA zuständig für Programme. Sie ist Gründungspräsidentin von ELMA Philanthropies Inc., einer privaten Institution, die sich für junge Menschen in Afrika engagiert. Natalia Kanem besitzt einen Abschluss in Medizin der Columbia-Universität und einen Masterabschluss in öffentlicher Gesundheit mit Fachgebiet Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität von Washington. Zudem hat sie an der Harvard-Universität magna cum laude abgeschlossen. Nadine Kessler Leiterin der UEFA-Abteilung Frauenfussball Die heutige Leiterin der UEFA-Abteilung Frauenfussball kann auf eine überaus erfolgreiche Spielerkarriere zurückblicken. 2014 wurde sie als FIFA-Weltfussballerin des Jahres und als beste Spielerin in Europa ausgezeichnet. 2013 wurde sie mit Deutschland Europameisterin. Des Weiteren gewann sie dreimal die UEFA Women’s Champions League mit dem VfL Wolfsburg und FFC Turbine Potsdam, feierte vier deutsche Meistertitel und holte zweimal den deutschen Landespokal. Als Leiterin der UEFA-Abteilung Frauenfussball gibt sie nun ihr ganzes Wissen weiter, um den Frauenfussball weiter zu fördern. Zusammen mit ihrem Team ist sie für die strategische Führung der Frauenfussballförderung in ganz Europa zuständig und setzt sich dafür ein, die UEFA-Frauenfussballwettbewerbe noch stärker zu profilieren. 32 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Philippe Le Floc’h FIFA-Handelsdirektor Philippe Le Floc‘h, der seit Oktober 2016 FIFA-Handelsdirektor ist, verfügt über 25 Jahre Führungserfahrung in der Sportmarketing- und Medienbranche. Als FIFA-Geschäftsleitungsmitglied beaufsichtigt er alle Handelsgeschäfte und ist damit massgeblich für den geschäftlichen Erfolg der Organisation verantwortlich. Davor war er während sechs Jahren im Nahen Osten und in Asien tätig, wo er für verschiedene Beratungsfirmen für strategisches Marketing und Medien (CAA Sports und seine eigene Firma Customised Solution) arbeitete, und während zehn Jahren als UEFA- Marketingdirektor für die Entwicklung und Umsetzung von Strategien für Medieninhalte und Sponsoring für UEFA-Wettbewerbe zuständig. Vor seinem Wechsel zur UEFA war er während fünf Jahren Vizepräsident bei der Sportmarketingagentur ISL Marketing in der Schweiz, die so namhafte Kunden wie das IOC, die FIFA, die UEFA und den internationalen Leichtathletikverband (IAAF) betreute, und für den Aufbau einer eigenen Sparte für Veranstaltungslizenzen zuständig. Zu Beginn seiner Sportmarketingkarriere war er schliesslich während dreier Jahre als Marketingdirektor für die Marketing- und Kommunikationsagentur IMS/Studio 6 in Lausanne tätig, die auch Sportinstitutionen wie das IOC, das Olympische Museum und das russische olympische Komitee zu seinen Kunden zählte. Philippe Le Floc‘h hat zuerst an der Universität Kent (Grossbritannien) Recht und Politik, anschliessend in Paris Wirtschaftsrecht (mit internationalem Handel als Hauptfach) studiert. Er besitzt zudem einen MBA-Abschluss der Universität Lausanne (Schweiz). Noël Le Graët Präsident des französischen Fussballverbands (FFF) Nach einer erfolgreichen Geschäfts-, Politik- und Fussballkarriere wurde Noël Le Graët 2011 zum FFF-Präsidenten gewählt. In der Wirtschaft machte er sich u. a. als Gründer des Le-Graët-Konzerns, den er von 1986 bis 2014 leitete, einen Namen. Er ist eng mit der Gemeinde Guingamp verbunden – sei es als Bürgermeister von 1995 bis 2008 oder als Präsident des örtlichen Fussballklubs En Avant de Guingamp (1972–1991 und 2002–2011), den er 2009 zum Gewinn des Landespokals führte. ©T.Paviot Daneben bekleidete der dreifache Familienvater weitere Ämter im französischen Fussball, etwa als Präsident der Ligue 1 (1991–2000), als für das Wirtschaftsressort zuständiger FFF-Vizepräsident (2005–2011) oder als Mitglied des FFF-Rats. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 33
Biografien Karina LeBlanc Frauenfussballleiterin der Concacaf, FIFA-Legende Karina LeBlanc ist eine ehemalige Profifussballerin und hält den Rekord für die längste Aktivzeit, die es im kanadischen Sport jemals gegeben hat. Während 18 Jahren spielte Karina LeBlanc u. a. bei fünf FIFA Frauen-Weltmeisterschaften™ und zwei Olympischen Fussballturnieren. Ihr Karrierehöhepunkt war der Gewinn der olympischen Bronzemedaille 2012 in London. Karina LeBlanc ist Gründerin und Vorsitzende der Karina-LeBlanc-Stiftung. Dieses Hilfswerk unterstützt Mädchen mit unterschiedlichsten sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen und bietet ihnen die Chance, ihre Träume zu verwirklichen und zu Führungsspielerinnen der Zukunft zu werden. Karina LeBlanc engagiert sich aktiv gegen den Klimawandel und hat vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen und im Namen der Plattform „Sports for Climate Action“ bei der UNO-Klimakonferenz gesprochen. Sie ist überdies Botschafterin des Kinderhilfswerks UNICEF. 2018 wurde ein Spielfeld in ihrer Heimatstadt Maple Ridge (Kanada) nach ihr benannt. Marta Lucía Ramírez Kolumbianische Vizepräsidentin Marta Lucía Ramírez war vor ihrer Berufung zur kolumbianischen Vizepräsidentin Senatorin sowie Verteidigungs- und Aussenhandelsministerin. Zudem war sie Geschäftsführerin mehrerer privater Unternehmen und Vereinigungen wie der Financial Institutions Association (ANIF), der FEDELEASING und der Koalition für die Förderung der kolumbianischen Industrie. Als erste Kolumbianerin und zweite Lateinamerikanerin leitete sie ein Verteidigungsministerium und zentralisierte dabei die Militärausgaben, entwickelte Managementindikatoren für die Armee, konsolidierte die Ausbildung in den drei Divisionen der Armee- und Polizeikräfte und bildete eine Zivilkommission für die Restrukturierung und Stärkung der nationalen Polizei. Von 1998 bis 2002 war sie Aussenhandelsministerin. In ihrer Zeit als Senatorin von 2006 bis 2009 profilierte sie sich mit Gesetzesvorstössen zur Öffnung der Generalität für Frauen, zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der kolumbianischen Wirtschaft, zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, zur Einführung des Englischunterrichts an Schulen sowie zur gesellschaftlichen Integration der Jugend. 34 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Lucía Mijares Martínez Sportförderungsdirektorin des mexikanischen Fussballverbands Lucía Mijares Martínez ist Spezialistin für die Einführung von Sportprogrammen für die breite Öffentlichkeit sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor. Sie leitet für den mexikanischen Fussballverband (FMF) gegenwärtig das nationale Projekt „Jugamos Todos“ (Fussball für alle), das Kinder über Fussball dazu bringen soll, sich mehr zu bewegen. Das Programm soll letztlich in den staatlichen Lehrplan für Turn- und Sportunterricht integriert werden. Während der letzten fünf Jahre beim FMF hat sich Lucía Mijares Martínez der Förderung des Frauenfussballs und der Entwicklung des Profi- und Kinderfussballs gewidmet. Heute spielen in Mexiko dank dieser Struktur über 15 000 Mädchen Fussball. Lucia hat 2008 den AISTS-Master in Sportmanagement und -technologie in Lausanne (Schweiz) abgeschlossen und wurde 2017 am Frauenforum für Wirtschaft und Gesellschaft in Mexiko-Stadt zum „Rising Talent“ gekürt. 2018 wurde Lucía Mijares Martínez für das FIFA-Programm zur Förderung von weiblichen Führungskräften ausgewählt. Phumzile Mlambo-Ngcuka Unter-Generalsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin von UN Women Die heutige Unter-Generalsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin von UN Women begann ihre Karriere in Südafrika als Aktivistin gegen das Apartheidregime. Unter Nelson Mandela wurde sie Abgeordnete und Vizeministerin und setzte sich dabei insbesondere gegen den Handel mit Blutdiamanten ein. Später wurde sie Vizepräsidentin und widmete sich der Bekämpfung von HIV/Aids, dem Kampf gegen Armut sowie Bildungsfragen. 2018 wurde Phumzile Mlambo-Ngcuka, die auch dem G7-Beratungsgremium zur Gleichstellung von Frau und Mann angehört, zur weltweit einflussreichsten Figur in der Geschlechterpolitik gewählt. Unter ihrer Leitung definierte die vom UNO-Generalsekretär 2015 gebildete hochrangige Arbeitsgruppe zur wirtschaftlichen Förderung von Frauen Prioritäten für gemeinsame Massnahmen, u. a. zur Bekämpfung der Übervertretung von Frauen im informellen Sektor und in der unbezahlten Pflege sowie von schädlichen Geschlechternormen und Vorurteilen gegen Frauen. Darüber hinaus leitete sie die wegweisende Arbeit des Gremiums zur Änderung gesellschaftlicher Rollenbilder, z. B. mit der HeForShe-Bewegung zur Förderung des Engagements von Männern für Gleichstellung oder einer Initiative der Unstereotype Alliance zur Bekämpfung geschlechterspezifischer Klischees mittels Werbung. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 35
Biografien Vittorio Montagliani FIFA-Vizepräsident und Concacaf-Präsident Vittorio Montagliani ist seit Mai 2016 Concacaf-Präsident und FIFA-Vizepräsident. Er ist zudem Vorsitzender der FIFA-Kommission der Interessengruppen des Fussballs. Zuvor war Vittorio Montagliani Präsident des kanadischen Fussballverbands, den er zu einer effizienten und wirtschaftlich geführten Institution umgestaltete. Vittorio Montagliani ist mit zwei Geschäftspartnern Mitinhaber einer landesweit tätigen Firma zur Vermittlung von Versicherungen, die seit ihrer Gründung 2010 auf über 250 Mitarbeiter gewachsen ist. Zusätzlich zu seinem breiten Wissen und seiner Erfahrung im Fussball besitzt Vittorio Montagliani Abschlüsse in Politikwissenschaft, öffentlicher Verwaltung, Französisch und Spanisch. Vittorio Montagliani war Mitglied des Bewerbungskomitees für die nordamerikanische Kandidatur „United 2026“ und Vorsitzender des nationalen Organisationskomitees für die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft und die FIFA Frauen- Weltmeisterschaft Kanada 2015™. Doreen Nabwire Omondi Frauenfussball-Entwicklungsleiterin des kenianischen Fussballverbands Doreen Nabwire Omondi ist eine ehemalige kenianische Fussballerin und aktuell im kenianischen Verband für die Entwicklung des Frauenfussballs zuständig. Als Spielerin gab sie 2001 ihr Länderspieldebut für Kenia und wurde später Spielführerin des Nationalteams. Auf Klubebene spielte Doreen Nabwire Omondi in Kenias erstem Frauen-Profiverein. Sie war eine der ersten Spielerinnen Afrikas, die in Europa unter Vertrag genommen wurden, und spielte in der zweiten deutschen Bundesliga. 2006 gewann sie zudem die „Copa Andrés Escobar“ bei der Strassenfussball-Weltmeisterschaft in Berlin. Sie ist sowohl auf als auch neben dem Platz ein Star und ein Vorbild für viele Mädchen. Als Trainerin leitete Doreen Nabwire Omondi ihre eigene lokale Organisation und arbeitete bei der nationalen Jugend-Talentakademie in Nairobi. Nach Beendigung ihrer aktiven Karriere begann sie, sich unter Berufung auf die Werte und Grundsätze des Fussballs für positive gesellschaftliche Veränderungen, Geschlechtergleichheit und Frauenrechte einzusetzen. 36 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Samar Nassar Vorstandsmitglied der Union der arabischen Fussballverbände und des jordanischen Fussballverbands Samar Nassar ist eine Changemakerin und tritt für Förderung von Jugendlichen und positives gesellschaftliches Wachstum ein. Sie ist ehemalige Olympionikin und verfügt über einen beruflichen Hintergrund in Sportmanagement und als Beraterin. Von 2014 bis 2017 war sie Geschäftsführerin des lokalen Organisationskomitees für die FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Jordanien 2016 und in dieser Funktion für sämtliche internationalen Aspekte des Turniers zuständig. Dank ihrer Arbeit wurde das Turnier eine unvergessliche und inspirierende FIFA-Veranstaltung, die in Jordanien ein nachhaltiges Erbe hinterlassen hat. Heute ist sie im Vorstand der Union der arabischen Fussballverbände und des jordanischen Fussballverbands. Sie sitzt zudem in verschiedenen Kommissionen innerhalb des jordanischen olympischen Komitees (JOC). Zuvor war sie Vorstandsmitglied des JOC und hat zahlreiche Hochleistungs- und Entwicklungsprogramme begründet. So präsidierte Samar Nassar die Sportlerkommission und war Missionsleiterin der jordanischen Delegation bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Neben ihren verschiedenen Projekten im Bereich Sportdiplomatie ist Samar Nassar Vorstandsmitglied der jordanischen Unterabteilung des internationalen Frauenforums (IWF) und eine vehemente Verfechterin der Frauenförderung. Sie betreut und führt Unternehmer und Frauen über verschiedene Organisationen und Programme wie Ernst & Young, das IWF, die INJAZ Business Leaders Campaign und MyStartup. Samar Nassar ist zudem Mitglied von „Generations for Peace“ (Generationen für den Frieden), einer globalen gemeinnützigen Organisation, die sich für nachhaltigen Frieden und Konflikttransformation einsetzt. Rachel Pavlou Nationale Frauenfussball-Entwicklungsmanagerin des englischen Fussballverbands Rachel Pavlou verfügt über 27 Jahre Erfahrung als Sport-Entwicklungsmanagerin, wovon sie die letzten 21 Jahre in der Entwicklung des Frauenfussballs innerhalb des englischen Fussballverbands (FA) tätig war. Aktuell sorgt Rachel Pavlou beim FA dafür, dass Frauen aus untervertretenen Bevölkerungsteilen in England Gelegenheiten zum Fussballspielen erhalten. Zudem leitet sie die FA-Abteilung für internationale Beziehungen im Frauenfussball. Rachel Pavlou ist überdies Expertin für Frauenfussballentwicklung für die FIFA und die UEFA sowie Stiftungsrätin der Stiftung von Aston Villa. Rachel Pavlou war federführend bei der Schaffung der FA Women’s Super League, hat das Talententwicklungsprogramm geleitet, war für Studien zum gemischtgeschlechtlichen Fussball zuständig und hat die Kampagne „Kick Off Your Career“ (Anstoss für deine Karriere) entwickelt. Auf ihr Konto gehen auch das Lionesses Player Appearance Programme, die Continental Tyres Girls’ Football Festivals, Soccercise, der FA Girls’ Youth Cup, die Frauenprogramme der Premier League und des English Football League Trust, das Programm Wildcats Girls’ FC, die Partnerschaft mit Amnesty International UK und die Entwicklung von Women’s Walking Football. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 37
Biografien Mahali Phamotse Ministerin für Gleichberechtigung, Jugend, Sport und Freizeit von Lesotho Mahali Phamotse ist Ministerin für Gleichberechtigung, Jugend, Sport und Freizeit von Lesotho sowie Generalsekretärin der zur Regierungskoalition gehörenden „Alliance of Democrats“-Partei, nachdem sie zwischen 2015 und 2017 Bildungsministerin sowie Ministerin für Justiz, Menschenrechte und Strafvollzug war. Nach dem Abitur an der St Paul’s High School im Jahr 1987 studierte sie Pädagogik an der nationalen Universität von Lesotho. Nach ihrem Abschluss 1993 erwarb sie 1999 an der Witwatersrand-Universität einen Masterabschluss in Pädagogik, ehe sie 2013 auf diesem Fachgebiet doktorierte. Neben Lehraufträgen am Lesotho College of Education (1999–2002) und an der nationalen Universität von Lesotho (2002–2015) hatte sie auch eine Lehrtätigkeit an der St Cyprian’ High School in Butha-Buthe. Rémy Rioux Geschäftsführer der französischen Entwicklungsagentur Rémy Rioux ist Geschäftsführer der französischen Entwicklungsagentur und Vorsitzender des internationalen Entwicklungsfinanzklubs (IDFC). Zu den Leidenschaften des Experten für internationale Finanzierungsinstitutionen gehören Sport, Entwicklungsarbeit und Afrika. 2016 beschloss der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, das Mandat und die Mittel der französischen Entwicklungsagentur substanziell auszubauen. Der IDFC, die führende Gruppe bestehend aus 24 nationalen und regionalen Entwicklungsbanken, ist der grösste Anbieter von öffentlichen Entwicklungs- und Klimageldern weltweit (insgesamt USD 4 Billionen, wovon 850 Milliarden jährlich zugewiesen werden, wovon wiederum USD 200 Milliarden auf die Klimafinanzierung entfallen). Von 2012 bis 2014 war Rémy Rioux Leiter des Büros des Ministeriums für Wirtschaft, Finanzen und Aussenhandel. 2014 bis 2016 war er stellvertretender Generalsekretär des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und internationale Entwicklung und koordinierte die Finanzagenda für die französische Präsidentschaft bei der UN-Klimakonferenz 2015, die zum Pariser Klimaschutzabkommen führte. 38 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
David Sabir Generalsekretär des Fussballverbands von Bermuda David Sabir ist seit 1993 Generalsekretär des Fussballverbands von Bermuda. Seit 1998 hatte er zahlreiche Ämter inne, u. a. Koordinator der FIFA, der Concacaf und der karibischen Fussballunion (CFU), Spielkommissar, Stadioninspekteur und Sicherheitsverantwortlicher. David Sabir leitete die ehemalige FIFA-Kommission für Sicherheit und Integrität, die Concacaf-Kommission für Sicherheit und Fairplay, die CFU-Kommission für Stadien und Sicherheit und die Concacaf-Kommission für Statuten und Reglemente. Zurzeit ist er Mitglied der Concacaf-Disziplinarkommission. Des Weiteren ist David Sabir für die Concacaf Instrukteur des Verwaltungs- und Teammanagerkurses und engagiert sich für die Klublizenzierung. Daneben ist der zweifache Familienvater Vorstandsmitglied des Olympischen Verbands von Bermuda, Mitglied der Kommission für Sportentwicklung der Panam Sports Organization und Präsident des Verbands der nationalen Sportorganisationen von Bermuda. Snežana Samardžić-Marković Generaldirektorin für Demokratie beim Europarat Snežana Samardžić-Marković ist seit 2012 Generaldirektorin für Demokratie beim Europarat. Die Generaldirektion unterstützt die Mitgliedsländer bei der Schaffung von Rahmenbedingungen für nachhaltige Demokratie und demokratische Sicherheit in Europa. Drei Direktorate und acht Teilübereinkommen unter ihrer Verantwortung bieten Richtlinien, Unterstützung und Innovation in den Bereichen demokratische Führung, Teilnahme und Vielfalt. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehören die Politikbereiche Bildung und Jugend, Sport, Demokratie auf lokaler Ebene, Kulturpolitik, Geschlechtergleichstellung, Kinderrechte, Rechte von Minderheiten sowie der Kampf gegen Diskriminierung. Snežana Samardžić-Marković hatte zuvor verschiedenste Positionen innerhalb der serbischen Regierung inne, u. a. als stellvertretende Leiterin des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und Nachbarländer, Assistentin des Verteidigungsministers (2005–2007), Mitglied des Stiftungsrats der Welt-Anti-Doping- Agentur, Ministerin für Jugend und Sport (2007–2012) und Präsidentin des Fonds für Nachwuchstalente. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 39
Biografien Alex Scott Expertin, Moderatorin, ehemalige englische Profispielerin und FIFA-Legende Die ehemalige englische Nationalspielerin und Spielführerin von Arsenal geniesst in Grossbritannien als Expertin und Moderatorin grosses Renommee. Alex Scott verbrachte fast ihre ganze Karriere bei Arsenal, nachdem sie dort mit acht Jahren begonnen hatte, und war ab der Saison 2014/15 bis zu ihrem Rücktritt Spielführerin. In der Saison 2006/07 war sie eine der Schlüsselfiguren beim historischen Quadruple. Sie bestritt 140 Länderspiele und gehörte dem Team an, das bei den Olympischen Spielen in London die britischen Farben vertrat. Seit ihrem Rücktritt 2018 ist sie erfolgreiche TV-Moderatorin und war bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ BBC-Expertin und anschliessend im August 2018 erste Expertin in der Sky-Sports-Sendung Super Sunday. Daneben engagiert sie sich sehr für gemeinnützige Projekte, etwa zusammen mit der Premier League und deren Programmen wie „Communities“, „Sky Ocean Rescue“ oder „Plastic Pollution Challenge“. 2012 eröffnete sie zudem die Alex Scott Academy, die erste Fussballschule für Frauen in Grossbritannien. Clarence Seedorf FIFA-Legende, Trainer, Vorbild (Niederlande) Clarence Seedorf ist eine FIFA-Legende, die die Werte des Sports sowie von Integrität und Inklusion verkörpert. Der gebürtige Surinamer hat auf höchster Ebene über 1000 Spiele bestritten und viermal die UEFA Champions League gewonnen – als einziger Spieler mit drei verschiedenen Klubs. 2004 schaffte er es auf die Liste der von Pelé gewählten 100 besten noch lebenden Spieler aller Zeiten. Daneben stand er im Jahrhundertteam von Real Madrid. Während seiner 22-jährigen Karriere gewann er 23 Titel und avancierte damit zum erfolgreichsten niederländischen Spieler. 2014 wurde er Trainer der AC Milan. Nach Abstechern in die VR China und nach Spanien ist er nun Nationaltrainer von Kamerun. Er ist einer von fünf Legacy Champions, die von Nelson Mandela zu persönlichen Botschaftern ernannt wurden, internationaler UEFA-Botschafter für Vielfalt und Wandel sowie Mitglied der Jury für die FIFA-Auszeichnung für Vielfalt. Darüber hinaus ist er seit je ein grosser Fürsprecher des Frauenfussballs sowie ein Vorbild für die gesamte Fussballbewegung und alle Menschen weltweit. 40 FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019
Emily Shaw Leiterin der FIFA-Abteilung für Frauenfussballförderung und -führung Emily Shaw wurde 2017 zur Leiterin der FIFA-Abteilung für Frauenfussballförderung und -führung ernannt. Zu ihren Kernaufgaben gehört die Professionalisierung des Frauenfussballs auf und neben dem Spielfeld. Sie arbeitet bei der Umsetzung von zentralen Projekten, z. B. der Schaffung von Fussballstrukturen und Entwicklungsstrategien, eng mit den FIFA-Mitgliedsverbänden zusammen und hat massgeblichen Anteil daran, dass auch Profispielerinnen zwingend im internationalen Transferabgleichungssystem (ITMS) erfasst werden müssen. Bevor Emily Shaw zur FIFA stiess, arbeitete sie zehn Jahre für die UEFA, wo sie anfänglich in der Abteilung Landesverbände tätig war. 2010 richtete sie mit der Lancierung des UEFA-Frauenfussball-Entwicklungsprogramms als erste grosse Errungenschaft in ihrem Amt eine Unterabteilung für die Entwicklung des Frauenfussballs ein. Während ihrer Zeit bei der UEFA hat Emily Shaw den Frauenfussball massgeblich geprägt, die Mitgliedsverbände in deren Entwicklung unterstützt und neue Projekte wie das Programm für weibliche Führungskräfte angestossen. Bei der FIFA hat Emily Shaw die bereits geleistete Arbeit weiter ausgebaut, damit durch das Trainermentoringprogramm und das erste Programm für jugendliche Führungspersonen mit dem Titel „Captains of Today, Leaders of Tomorrow“ noch mehr Frauen in Schlüsselpositionen im Fussball gelangen. Emily Shaw besitzt einen Masterabschluss in Anthropologie. Machacha Shepande Leiter der Sportdivision der Afrikanischen Union Machacha Shepande leitet die Sportdivision der Afrikanischen Union, die sehr auf den Sport setzt, um ihre übergeordneten Entwicklungsziele zu erreichen. Zuvor war er u. a. Planungsdirektor des obersten Sportsrats von Afrika sowie Generalsekretär des sambischen Fussballverbands und des sambischen Sportrats. Aktuell gehört er dem Commonwealth-Sportberatungsgremium sowie dem Exekutivkomitee und dem Stiftungsrat der Welt-Anti-Doping-Agentur an. Er hat Soziologie und Entwicklungswissenschaften sowie Innovations- und Changemanagement studiert. FIFA-Frauenfussballtagung, 6. und 7. Juni 2019 41
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