VZG Aktuell Neues aus der Zentrale - VZG 2017 Ausgabe 1 - www.gbv.de

 
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            2017   Ausgabe 1

          VZG Aktuell
Neues aus der Zentrale

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 Inhaltsverzeichnis                                                                                  2
 Editorial                                                                                           3
 Allgemeines
   Aktuelle Informationen der VZG                                                                    4
   Aktuelle Informationen des GBV                                                                    4
 		 21. Verbundkonferenz des GBV 2017 in Hannover                                                    5
   „Die Fortbildung“, Arne Tiedemann, Hamburg                                                        5
 Verbundsystem
      Stand der Zusammenarbeit von BSZ und VZG, Reiner Diedrichs                                    10
      E-Book Management Tool (EBM-Tool)                                                             10
      E-Book-Pool (EBM-Pool)                                                                        10
      Kooperation BSZ, hbz und GBV (CBDZ)                                                           10
 Digitale Bibliothek
      DANTE – DAtendrehscheibe für Normdaten und TErminologien, Tobias Helms, VZG Göttingen 11
      GBV | Kartenspeicher – Ein digitales Instrument zur Recherche und Anzeige historischer Karten-
      bestände, Dr. Andreas Christoph, Universität Jena und Frank Dührkohp, VZG Göttingen            13
 Discovery-Systeme
      GBV-Zentral                                                                                   15
      Suchmaschinen Hosting                                                                         15
      Discovery-Service                                                                             15
      BibSearch: der Discovery Service der Universitätsbibliothek Weimar,
      Kerstin Bauer, Frank Simon-Ritz und Heidi Traeger, UB Weimar                                  15
 Lokale Bibliothekssysteme
      LBS Linux Workshop im Dezember 2016, Sascha Henkel und Bianca Rühling, VZG Göttingen          18
      LBS4-Migration, Uschi Klute, VZG Göttingen                                                    19
      LBS-Hosting der VZG, Uschi Klute, VZG Göttingen                                               20
 Projektbeteiligungen
      Neues DFG-Projekt gestartet: *metrics – MEasuring The Reliability and perceptions of
      Indicators for interactions with sCientific productS, Michael Kusche, VZG Göttingen           20

 Neue Bibliotheken und Einrichtungen                                                                22
 LBS-Service, CBS-Service und Discovery-Service                                                     22
 Kurzmitteilungen                                                                                   22
 Abkürzungen                                                                                        23

 Redaktion
 Dr. Barbara Block, Reiner Diedrichs, Frank Dührkohp, Kirstin Kemner-Heek,
 Dr. Andreas Krausz, Dr. Ute Sandholzer und Dr. Jakob Voß

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Editorial                                                                   VZG
Editorial
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Arbeiten zur Zusammenführung der Verbunddatenbanken des SWB und des GBV
zum neuen K10Plus werden zunehmend konkret und auch nach außen sichtbar. Das
neue gemeinsame Intern- und Katalogisierungsformat konnte im Wesentlichen fertig-
gestellt werden, so dass die ersten notwendigen Anpassungen an die Verbunddaten
erfolgen können. Eine Projektübersicht und die Grundzüge des gemeinsamen Katalo-
gisierungsformates wurden den Mitgliedern der GBV-Arbeitsgruppen UAG Monogra-
phien und UAG Zeitschriften sowie der Katalog-AG des SWB anlässlich eines ersten Tref-
fens in Stuttgart vorgestellt. Ein Folgetreffen ist für Oktober 2017 in Göttingen geplant.
In den vielen gemeinsamen Sitzungen von BSZ und VZG zeigte sich sehr deutlich, dass
neben den technischen Problemstellungen auch die „kulturellen“ Unterschiede eine
erhebliche Rolle bei der Ausgestaltung des gemeinsamen Systems spielen. Die Zeit, die
notwendig ist, um ein gemeinsames Verständnis für die Abläufe und Zusammenhänge
in einem Verbundsystem zu entwickeln, wurde anfangs doch erheblich unterschätzt.
Insbesondere das Erkennen unterschiedlicher impliziter Annahmen zu an sich gleichen
Begriffen und Vorgängen stellt sich als langwieriger aber für den Erfolg des Projektes
maßgeblicher Prozess heraus.
Das von BSZ und VZG entwickelte E-Book Management Tool (EBM-Tool) entwickelt sich
zu einem sehr erfolgreichen Gemeinschaftsprojekt. Mittlerweile nutzen mehr als 100
Bibliotheken aus dem SWB und dem GBV das Tool zur Verwaltung ihrer E-Book-Paket-
Lizenzen. Der E-Book-Pool kann dagegen seine Vorteile erst im neuen gemeinsamen
Verbundsystem zur Geltung bringen.
Sehr erfreulich entwickeln sich auch die Projekte und Services im Bereich der Discovery-
Systeme. Die VZG-eigene Open Source Entwicklung Lukida wird zunehmend durch Ver-
bundbibliotheken auf Basis des Solr-Indexes GBV-Zentral genutzt. Verbundleitung und
Fachbeirat haben die Bedeutung dieser Discovery-Plattform erkannt und eine eigene
„AG Discovery“ zur qualitativen Verbesserung und Ergänzung von GBV-Zentral einge-
setzt. Auch das BSZ ist an der Nutzung von GBV-Zentral als gemeinsamer Discovery-
Plattform interessiert.
Die VZG wird auf dem 106. Bibliothekartag in Frankfurt ausführlich über diese und wei-
tere Themen berichten. Als Vorbereitung zur Podiumsdiskussion „Wie geht es weiter
mit der Erschließung?“ im Anschluss an den „Treffpunkt Standardisierung: - Was war,
was wird? - Zukunft der Erschließung im Rahmen internationaler Vernetzung“ haben wir
den Beitrag von Arne Tiedemann zur bibliothekarischen Fortbildungen im Allgemeinen
und der „Katalogisierungschulung nach RDA“ im Besonderen in dieser Ausgabe von VZG
Aktuell veröffentlicht.
Reiner Diedrichs
Direktor der Verbundzentrale

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                             3
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 Allgemeines
 Vorträge der VZG auf dem 106. Bibliothekartag in Frankfurt am Main
 Dienstag, 30.05.2017
 TK 4: Fokus Dienstleistungen und Produkte, Raum: Panorama 2
 14:30 – 15:00: K10plus - der Katalog für zehn Bundesländer, die Stiftung Preußischer
 Kulturbesitz und weitere Einrichtungen, Reiner Diedrichs, VZG Göttingen
 und Ralf Goebel, BSZ Konstanz
 TK 6: Fokus Erschließung und Bewahrung: Karten in der digitalen Welt, Raum: Spek-
 trum 2
 14:00 – 14:30: Alte Karten und ihre virtuelle Revitalisierung - Informationssysteme und
 Forschungslabore im Überblick, Andreas Christoph, Friedrich-Schiller-Universität Jena
 und Frank Dührkohp, VZG Göttingen
 TK 4: Fokus Dienstleistungen und Produkte:
 Die Qual der Wahl - neue Bibliothekssysteme, Raum: Illusion 1 + 2
 17:30 – 18:00: FOLIO - Evaluation einer Innovation, Kirstin Kemner-Heek, VZG Göttin-
 gen und Silke Schomburg, hbz Köln

 Mittwoch, den 31.05.2017
 TK 4: Fokus Dienstleistungen und Produkte: E-Medien für alle, Raum: Harmonie B
 14:30 – 15:00: EBM-Pool und EBM-Tool - Komponenten in einem ERM-System für die
 Bereitstellung von E-Book-Metadaten und E-Book-Lizenznachweisen. Aktueller Stand
 eines Kooperationsprojektes von BSZ und VZG (GBV), Volker Conradt, BSZ und Barbara
 Block, VZG Göttingen
 TK 6: Medien - Fokus Erschließung & Bewahrung, Raum: Halle 5.1 Posterbereich
 12:15 - 13:15: Posterpräsentation: „Das Konkordanzprojekt Coli-Conc“,
 Uma Balakrishnan und Jana Maria Agne, VZG Göttingen
 TK 9: Hands-On Labs, Raum: Schulungsraum UB Frankfurt
 12:30 – 16:30: Indexierung von bibliographischen Daten mit der Suchmaschine Solr,
 Gerald Steilen, Moritz Horn und Till Kinstler, VZG Göttingen

 Donnerstag, 01.06.2017
 TK 5: Fokus Lehre und Forschung: Identifier, Bibliometrie, Normdaten, Raum: Panorama 1
 09:00 – 09:30: Von lokalen Normdaten zur Datendrehscheibe. Neue Normdatendienste
 und Strategien der Verbundszentrale des gemeinsame Bibliotheksverbund, Tobias
 Helms, VZG Göttingen
 TK 5: Fokus Lehre und Forschung: Bibliothek als Publikationsdienstleister, Raum: Har-
 monie C
 11:00 – 11:30: Reposis - ein Dienst für die Forschung? Kathleen Neumann, VZG Göttingen

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TK 6: Medien - Fokus Erschließung & Bewahrung, Raum: Halle 5.1 Posterbereich
12:15 - 13:15: Posterpräsentation: „Das Konkordanzprojekt Coli-Conc“,
Uma Balakrishnan und Jana Maria Agne, VZG Göttingen
K 6: Fokus Erschließung und Bewahrung, Raum: Conclusio 2
16:00 – 17:30: MyCoRe-Workshop für AnwenderInnen und Interessierte, Wiebke Oelt-
jen, Universität Hamburg und Kathleen Neumann, VZG Göttingen
TK 9: Hands-On Labs, Raum: Lab II
16:00 – 18:00: Wikidata bearbeiten und auswerten, Jakob Voß, VZG Göttingen

Aktuelle Informationen aus dem GBV
21. Verbundkonferenz des GBV 2017 in Hannover
Die nächste Verbundkonferenz wird am 7. September 2017 von der Gottfried Wilhelm
Leibniz Bibliothek (GWLB) Hannover ausgerichtet.

„Die Fortbildung“, Arne Tiedemann, Hamburg,
vorgetragen auf der Abendveranstaltung der 20. Verbundkonferenz 2016 in Rostock
Wehe, wenn sie losgelassen! Also wenn Bibliothekare sich zur Fortbildung treffen. Mein
lieber Herr Schweigeverein! Ich kann Ihnen sagen, da sprüht der Witz, da geht es rund. Da
steigt die Stimmung wie ein Luftballon, gefüllt mit Schwefelhexafluorid. Guter, sauberer
Spaß, für den man auch noch bezahlt wird.
Ich verlasse ja äußerst ungern den eigenen Schreibtisch, aber nun musste es doch mal
wieder sein. Für drei tolle Tage hieß es „Schulung in Katalogisierung nach RDA“ und am
dritten Tage auferstanden von den Katalogen. Wenn die Welt des Bibliothekswesens
zugegeben schon eine graue Welt voller Unspaß und leise sein ist, dann ist die der mit ihr
einhergehenden Unterwelt der Katalogisierung nichts anderes als die messbar gewor-
dene Langeweile im Quadrat. Zu Fuß bei Regen und Gegenwind mit dem Fahrrad nach
Hause fahren macht mehr Spaß. Da guckt man lieber eine ganzen Abend Schwertrans-
porte auf N24 oder eine komplette Staffel „Die Geissens“ oder wie diese endpeinliche
Dokusoap über diese degenerierten superreichen Vollspackos heißt, die die ganze Zeit
auf der Segelyacht oder beim Shoppen gefilmt werden. Er hat so viel Grips wie `ne Assel
und sie die Stimme wie ein rostiges Garagentor. Das tut aber hier nichts zur Sache.
Außenstehende wussten es schon lange, doch selbst Insider der Branche müssen da
durchaus beipflichten, dass das Beste, was einem während einer Schulung über die
Neuerungen in der formellen Erfassung von Büchern und dem anderen ganzen Kram,
der in den Regalen einer Bücherei vor sich hin schimmelt, das eigene Ableben vor Ort
ist, am besten per Schlag, egal welcher. Hauptsache es geht schnell. Dass einem einer
hinterrücks den Knüppel über den Kopp zieht, darauf kann man ja nicht bauen. Aber
das ist wohl Berufsrisiko, denn entweder stirbt man als Bibliothekar nämlich an einer
Staublunge, an chronischer Langeweile oder wird von den ollen Schwarten aus dem

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 obersten Regal erschlagen. Während die ersten beiden Todesursachen eher am Ende
 einer längeren Berufslaufbahn stehen, kann Letzteres wortwörtlich auch den Berufs-
 anfänger treffen. Also wenn es mich auf solche Art in der Bibliothek erwischen sollte,
 dann möchte ich vom kompletten MGG, Musik in Geschichte und Gegenwart, direkt aus
 den obersten beiden Regelabrettern heraus erschlagen werden. 29 Bände plus Supple-
 mente mit genügend Schlagwörtern (ha, ha) für ein schönes sofortiges Ende. Und sollte
 ich noch etwas zucken, dann nehmen meine Kollegen am besten bitte noch etwas vom
 Brockhaus dazu. Nicht Meyers Taschenlexikon oder den DTV Atlas Musik, das bringt es
 nicht. Ich werde das gleich am Montag als Nebenabrede zu meinem Angestelltenvertrag
 verfügen lassen.
 Aber Fortbildung – meine Güte. Das ist wie ein langsamer qualvoller Tod auf kleinen
 Raten. Wie die Fliege im Spinnennetz. Dann hau ich mir doch lieber selbst eine rein.
 Nur mal so nebenbei und wir sind ja unter uns. Also. Bestätigt sind solche Berichte ja nicht
 und selbst den Amerikanern traue ich es eigentlich nicht zu, dass sie in Guantanamo nun
 anstatt Waterboarding, Stromschlägen und immer wieder die CDs von Miley Cyrus und
 Justin Biber über die Gefängnislautsprecher abspielen, nun seit einiger Zeit Schulungen
 in Normdatenerfassung bei biblischen Personen und Gebietskörperschaften durchfüh-
 ren. Diese besonders grausame Foltermethode hat zwei entscheidende Vorteile. Sie
 soll den gefangenen Terroristen Geheimnisse und Wissen zum einen angeblich sehr viel
 schneller und umfassender entlocken. Hinzu kommen die Personalkosten, die sich auf
 ein Minimum reduziert haben. Bedurfte es zuvor für jeden Häftling mindestens auch
 eine teuer bezahlte Folterfachkraft mit Zusatzausbildung und diversem Spezialgerät,
 braucht es heute nur noch einen schändlich unterbezahlten Bibliothekar mit Beamer,
 der innerhalb eines Vormittags bis zu 20 Aufrührer en bloc zum Reden bringt. Nach zwei,
 drei Tagen sogar hat man ganz nebenbei eine schweigsame Truppe gut ausgebildeter
 Katalogisierer produziert.
 Ich schwöre, mit der Hand auf dem RAK-Ordner: Ich bin kein Terrorist! Also zumindest
 kein richtiger. Lust auf die Fortbildung hatte ich aber auch keine. Und es keimte bei mir
 auch nicht gerade Hoffnung auf ein spritziges, kurzweiliges Vergnügen auf, als die Dozen-
 tin das anwesende Katalogvieh mit den abschließenden Worten „Na, vielleicht wird’s ja
 doch ganz gut“ begrüßte. Das hat sie tatsächlich so gesagt. Also, wenn ich eine Schulung
 geben würde, und sagte nichts anderes als: „Leute, ich weiß das Thema ist der letzte
 Schrott, aber heute Abend sind wir alle irgendwann wieder zu Hause!“, dann bin ich kein
 Entertainer. Und das muss man heutzutage schon sein. „Infotainment“ ist das Schlag-
 wort bei der Sache. Sie müssen die Bande doch bei Laune halten.
 Zum Beispiel so; uralt, aber der einzig zulässige Bibliothekswitz insgesamt. Und eine oder
 einer im Raum lacht verlässlich immer drüber. Also. Kommt ein Mann in die Bibliothek:
 „Einmal Currywurst mit Pommes bitte!“ Sagt die Bibliothekarin darauf: „Was soll das
 denn? Wir sind hier eine Bibliothek!“ Der Mann beugt sich vor und flüstert: „Einmal
 Currywurst mit Pommes bitte!“

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Obwohl wir zusätzlich sogar mit einem verhältnismäßig supersexy Thema begannen
- „Beziehungskennzeichnungen bei mehrteiligen Monografien“ und zur allgemeinen
Ekstase auch gleich eine praktische Übung machten, verlor ich leicht die Konzentration
und guckte nach etwa zwei Stunden aufmerksamen Zuhörens beiläufig auf meine Arm-
banduhr und musste feststellen, dass noch nicht einmal 20 Minuten vergangen waren.
So, wie wir es aus jedem halbwegs normalen Cowboyfilm her kennen, wenn einer der
Kuhtreiber mit Bauchschuss nun zu schwach ist, um mit der Gruppe Schritt zu halten…
auf dem Weg durch die Wüste vorbei an angreifenden Indianern, ausgehungerten Gei-
ern und mehrteiligen Monografien ohne zitierfähigem Titel, so kamen auch mir die
Worte in den Sinn „Macht ohne mich weiter, ich denke nicht, dass ich es schaffe“. Doch
ich war selbst dazu zu schwach. Ich schleppte meinen waidwunden Verstand in die erste
Kaffeepause.
Hinten im Veranstaltungsraum war ein Kaffee- und Teebüffet aufgebaut, dazu eine Dela-
cre Gebäckmischung und ein Schüsselchen Süßkram. Die durstige Herde scharte sich um
das Wasserloch. Ich schnappte von den anderen Kursteilnehmern Satzfetzen auf wie „Ist
ja doch ganz interessant eigentlich“ oder „Dass das dann doch so ein weites, aber auch
spannendes Feld ist, hätte ich nicht gedacht!“ oder auch „Schade, dass die Fortbildung
nur über drei Tage geht.“ Und natürlich das beim Anheben einer Thermoskanne obli-
gatorische: „Ist das Kaffee oder Tee?“ Den ersten Kaffee trank ich auf ex, den zweiten
goss ich mir über die Rübe und schon ging es weiter, immer weiter, immer weiter, weiter,
weiter, immer weiter. Meinen Verstand musste ich jedoch zurücklassen, denn er hat es
tatsächlich nicht geschafft.
Die Fortbildung plätscherte vor sich hin. Vorne wurde die ganze Zeit über eine Power-
pointpräsentation gezeigt, die gleichzeitig Wort für Wort vorgelesen wurde, hinzu

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                           7
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 hockte jeder und jederin (so viel Zeit muss sein) vor einem riesen Bildschirm und klickte
 synchron mit durch die rund 3700 Seiten Neuerungen in der formalen Erfassung von
 Büchern, Monografien, Publikationen, Lektüren, Top Hits, Classic Hits, alle Hits und das
 Beste der 80er, 90er, 2000er und dem Besten von heute.
 Dann aber, kurz vorm Ende des ersten Tages, kam wirklich der Hammer! Die Welt der
 Bibliothekare und der zahlreichen anderen Schattenwesen ist seitdem in Aufruhr, denn
 das seit ewigen Zeiten verwendete normale Leerzeichen (in der Katalogisierung ehr-
 fürchtig auch „Spatium“ genannt) soll in so beliebten Kategorien wie etwa der 4000
 (Haupttitel, Titelzusatz, Verantwortlichkeitsangabe) oder der 4030 (Veröffentlichung-
 sangabe) künftig im Normalfall durch die aberwitzige Kombination „Dollarzeichen h“
 bzw. „Dollarzeichen n“ ersetzt werden. Ja, leck mich doch am Arsch. Da können wir ja
 gleich alle nackt rum rennen, okay nicht alle… und die Schwerkraft und das Grundgesetz
 außer Kraft setzen. Ich glaub, es hackt!
 Und dann dieses - ich glaube ich bin gerade emotional so aufgepeitscht, dass ich mich
 traue das öffentlich zu sagen – dieses sozial-politisch korrekte vollvegane Freilandeier-
 Ökogegendere, liebe anwesenden Damen und Herren. In der Sammelgrabkategorie
 3010 (Person als weitere geistige Schöpfer, sonstige beteiligte Personen und Familien)
 also so oder so Mitwirkende in irgendeinem Sinne kommt nach der PPN nun die Bezie-
 hungskennzeichnung für das Ihnen am besten autopsisch vorliegende Werk, eingeleitet
 ebenfalls, wie Sie ja bestimmt alle seit neulich wissen, durch „Dollarzeichen b“ und ohne
 Spatium in der weiblichen als auch in der männlichen Form in einem Wort. Bei RDA wird
 das Binnen-I groß geschrieben. Wir katalogisieren jetzt HerausgeberInnen, Komponis-
 tInnen, AutorInnen, BundeskanzlerInnen und so weiterInnen. Das jedoch, liebe Spinnen,
 Finnen und Dachrinnen, kann aufgrund der tatsächlich 60 bislang bekannten Geschlecht-
 sidentitäten nur der Anfang sein. Also wer von Ihnen dachte, es gibt nur Mann und Frau,
 dem habe ich eventuell gerade den Abend versaut. Wie also androgyn, gender variabel,
 weder noch, trans, nicht binär, transmaskulin, transfeminin, intersexuell, cross, drag,
 femme, egal, virtuell, um nur einige und einiginnen zu nennen, künftig auch in der Kata-
 logisierung zu ihrem Recht kommen, sollte eine Arbeitsgruppe schnellst möglich klären.
 Damit aber nicht genug. Jetzt gebe ich Ihnen nämlich den Rest, wenn Sie nicht schon
 längst Ihren bauchschüssigen Verstand hinter sich herziehen. Im Grunde bleibt beim
 Katalogisieren alles so, wie es schon immer war, nur eben jetzt anders. Es ist nichts
 anderes als der ewig gleiche Scheiß nur in neuem Gewand, der uns Katalogiserungs-
 knechten und Tinnen nun als absoluter Superscheiß angedreht wird.
 Wie etwa „Der bevorzugte Titel eines Musikwerks ist der Titel oder die Titelform, der
 bzw. die gewählt wurde, um das Musikwerk zu identifizieren. Er ist auch die Grundlage
 für den normierten Sucheinstieg, der dieses Werk repräsentiert.“ (RDA 6.14.2.1) Und der
 Herr sah, dass es gut war. Und seine Frau sah das auch.
 Gewöhnen müssen wir uns auch an neue Begriffe. Wie etwa das Wort „Entität“, welches
 ich jedenfalls niemals zuvor je gehört hatte. Im Kapitel Null (ja, das gibt es tatsächlich)

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des RDA Toolkits (ja, es muss einfach so heißen) bekommen wir zwar keine eindeutige
Definition, was eine Entität eigentlich ist, aber bei Sätzen wie dem folgenden, der nun
kurz vor Schluss noch einmal Ihre volle Aufmerksamkeit verlangt, wissen wir doch sofort
Bescheid:
„Die Daten, die eine Entität beschreiben, die mit einer Ressource in Verbindung steht,
sollten diese Entität von anderen Entitäten und von anderen Identitäten, die von dersel-
ben Entität verwendet werden, unterscheiden.“
Ähnliche gehaltvolle Aussagekraft hat zumindest für mich folgender Satz: Ene, mene,
miste. Es rappelt in der Kiste.
Ich habe „Entität“ schließlich im Duden nachgeschlagen. Ich hätte es bleiben lassen sol-
len. Es ist das philosophische Dasein eines Dings. Soweit ist es also nun schon gekom-
men, wer sich von Ihnen ebenfalls noch mit dem grauen RAK-Ordner, dem Buch mit den
70 Sigeln und spartanischen Versen, abgeschleppt hat, dem ging jegliche Philosophie so
ziemlich ab.
Es kommt aber noch besser, vor allem wenn man sich um das Katalogisieren von Tonträ-
gern schert. RDA Regelstelle 2.2.2.4.: „Die Hauptinformationsquelle für den Titel ist der
Silberling. Der Silberling ist im Behältnis.“ In welcher geschlossenen Abteilung saßen die
Leute, die diese Begrifflichkeiten gewählt haben? Ich will gar keine logische Erklärung,
ich will mich empören!
Die CD heißt allen Ernstes beim Katalogisieren nun Silberling. Ein Silberling? Ich bin ja
nun nicht besonders bibelfest, aber wurde Jesus nicht von Judas für 30 Silberlinge ver-
raten? Da haben wir es doch. Kein Wunder, dass man als Bibliothekar so langsam den
braven Glauben an das Gute verliert und sich immer mehr der dunklen Seite der Macht
verschreibt.
Das war der erste Tag. Ich fuhr wie gelähmt nach Hause und legte mich desillusioniert
zu Bett, na ja, wie jeden Abend eigentlich. Ich schlief unruhig ein und im Traum war ich
alleine mit Bauchschuss unterwegs durch die Buchwüste, über mir kreisten angriffslu-
stige RAK-Ordner. Da erschien mir ein alter, faltiger Indianerhäuptling, und gerade als
ich ihn fragen wollte, in welche Kanne Tee und in welcher der Kaffee ist, sagte er zu mir:
„Erst wenn der letzte Zettelkatalog abgeschafft, das letzte Buch digitalisiert und die letz-
te Datenbank installiert, werdet Ihr feststellen, dass man Strom nicht ausleihen kann.“

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                               9
VZG                                                        Verbundsystem
 Verbundsystem
 Stand der Zusammenarbeit von BSZ und VZG, Reiner Diedrichs,
 VZG Göttingen
 Seit November 2016 wurde intensiv an dem einheitlichen Katalogisierungsformat für
 die gemeinsame Datenbank gearbeitet. Für die Formatdefinition der Titel-, Lokal-,
 Exemplar- und Sacherschließungsdaten ist ein Abschluss Ende Mai und für die Norm-
 daten Ende Juni geplant. Parallel zur weiteren Formatdefinition wird die Arbeit an der
 Konfiguration der gemeinsamen Testdatenbank fortgesetzt. Dieses wurde im März als
 komplett leere CBS-Installation aufgesetzt und wird sukzessive mit entsprechenden
 Daten gefüllt. Ebenfalls parallel laufen die Vorbereitungen für die Erzeugung der IMD-
 Felder und Verlagerung der Formalschlagworte in den RAK-Daten. Dies ist ein wichtiger
 Schritt zur Harmonisierung der Codes aus den beiden Verbunddatenbanken und wird die
 Deduplizierung von Titelsätzen erleichtern. Nach der weitgehenden Fertigstellung der
 Formatdefinition werden in beiden Verbundzentralen die Programmierarbeiten für die
 Umsetzung des bestehenden Formates in das Zielformat der gemeinsamen Datenbank
 K10plus erfolgen.
 Mitte März fand ein erstes Treffen der Arbeitsgruppen für die Formalerschließung in
 Stuttgart statt, auf dem die Mitglieder der GBV-Arbeitsgruppen: UAG Monographien
 und UAG Zeitschriften sowie der Katalog-AG des SWB über den Projektstand, die sich
 ergebenden Änderungen im künftigen Katalogisierungsformat und die künftige Gre-
 mienstruktur informiert wurden. Neben dem Kennenlernen der Mitglieder der drei
 Arbeitsgruppen stand eine gegenseitige Information über die bisherigen Arbeitsfelder
 und Arbeitsweise auf der Tagesordnung. Diskutiert wurde auch über die gemeinsame
 Erstellung der Handbücher für die Katalogisierung. Es fand ein Priorisierung der Themen
 und Benennung der für diese Themen zuständigen Mitglieder aus den AGs statt.

 E-Book Management Tool (EBM-Tool)
 Das EBM-Tool ermöglicht es den Bibliotheken, über ein Webformular die Bestellungen
 zur Einspielung von Metadaten von E-Book-Paketen und Lizenznachweisen in die jewei-
 lige Verbunddatenbank zu melden. Grundsätzlich wird hiermit die Verwaltung von
 E-Book-Metadaten, Paketen und Lizenzen verbessert und beschleunigt.

 E-Book-Pool
 Der von VZG und BSZ gemeinsam betriebene E-Book-Pool ist inzwischen in Produktion
 gegangen und steht ab sofort für die Nutzung über WinIBW Broadcast-Search zur Verfü-
 gung. Metadaten von E-Book-Paketen aus dem Pool können auf Anfrage für Bibliotheken
 unabhängig von der Verbundzugehörigkeit in Marc21 zur Verfügung gestellt werden.

 Kooperation BSZ, hbz und GBV (CBDZ)
 Die CBDZ ist eine Kooperation der drei Verbünde BSZ, GBV und hbz. Ex Libris stellt mit der
 Alma Network Zone die technische Infrastruktur der CBDZ bereit. Im Dezember haben

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Digitale Bibliothek                                                        VZG
das BSZ und die VZG auch die formale Vereinbarung zum Betrieb der CBDZ mit ExLibris
unterzeichnet. Das BSZ hat mit der Universitätsbibliothek Mannheim die erste Universi-
tät in Deutschland an die Common Bibliographic Data Zone (CBDZ) angeschlossen.

Digitale Bibliothek
DANTE – DAtendrehscheibe für Normdaten und TErminolo-
gien, Tobias Helms, VZG Göttingen
Um die heterogenen Normdaten-Anforderungen verschiedener Erfassungsdaten-
banken und Portale zu erfüllen, etablierte die Verbundzentrale einen zentralen Voka-
bularserver auf Basis der Software easydb5. Das Datenmodell orientiert sich an den
Anforderungen der Getty-Vokabulare, der GND-Ontologie und nutzt an vielen Stellen
SKOS-Prinzipien. Damit können alle bisher in Frage kommenden Typen von Vokabularen
und Normdaten nach DANTE importiert werden.
In DANTE (https://dante.gbv.de) werden Terminologien, Vokabulare und Normdaten
abgelegt, welche bisher gar nicht oder nur eingeschränkt über Live-Schnittstellen online
erreichbar waren. Aktuell wurde beispielsweise die Basisklassifikation importiert und
kann nun sowohl über die öffentliche Benutzeroberfläche als auch über die API genutzt
werden. Mit der Zentralisierung der Normdaten soll die bisher noch verbreitete, oft-
mals mehrfache lokale Haltung von Normdaten und Vokabularen aufgelöst werden. Die
angestrebte Zentralisierung vereinfacht die Pflege, Wartung und Updates enorm.

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                          11
VZG                                                Digitale Bibliothek
 DANTE stellt für bestimmte Vokabulare und Nutzergruppen ein festes Set von Masken
 bereit. Ein einfaches Vokabular wird mit einer Basismaske ausgeliefert, die Personen-
 maske unterscheidet sich grundlegend von der Ortsmaske. Zu Grunde liegt aber stets
 das gleiche Datenmodell. Über die sogenannten „Tags“ und „Workflows“ sorgen auto-
 matische Aktions- und Zugriffskontrollen beispielweise dafür, dass nur bestimmte Nutz-
 ergruppen Datensätze redaktionell freigeben oder Datensätze zusammenlegen dürfen.
 Die easydb5 - Oberfläche wird komplett über eine HTTP-Restful-API gesteuert (http://5.
 docs.easydb.de/docs/technical/api/?node=7). Jede Kommunikation mit dem Server
 läuft über die API. Dazu zählen sogar Änderungen des Datenmodells. Diese bestehende
 API-Funktionalität erlaubt das einfache Einbinden des Vokabularservers in unsere bis-
 herigen Normdatendienste. Um aus DANTE heraus Live-Abfragen an andere Normda-
 tenlieferanten tätigen zu können, entwickelt die VZG gemeinsam mit programmfabrik
 und anderen Kunden Plugins, welche auf github unter einer MIT-Lizenz veröffentlicht
 werden (https://github.com/programmfabrik/easydb-custom-data-type-gnd, https://
 github.com/programmfabrik/easydb-custom-data-type-geonames und https://github.
 com/programmfabrik/easydb-custom-data-type-gn250).

 JSKOS
 Um die verschiedenen Metadatenformate der internationalen Quellen besser miteinan-
 der in Verbindung zu bringen, entwickelte die Stabsstelle „Forschung und Entwicklung“
 das Metadatenaustauschformat JSKOS für Wissensorganisationssysteme (https://gbv.
 github.io/jskos/jskos).
 JSKOS definiert eine JavaScript Object Notation (JSON)-Struktur, um Wissensorganisa-
 tionssysteme (KOS) zu codieren, also Klassifikationen, Thesauri und Normvokabulare.
 Der Hauptteil von JSKOS ist mit dem Simple Knowledge Organization System (SKOS) und
 der JavaScript Object Notation für verknüpfte Daten (JSON-LD) kompatibel. JSKOS kann
 jedoch ohne Erfahrung mit einer dieser Technologien eingesetzt werden.
 Gerade die JSKOS-Nutzung von JSON als kompaktem, einfach lesbarem Datenformat
 macht diesen neuen Standard überlegen. XML ist für dynamische Webanwendungen
 nicht performant nutzbar. JSKOS ist das zentrale Ausgabeformat der Schnittstelle des
 Vokabularservers. Die Suggest- und Autocomplete-Ergebnisse werden nach dem Open-
 Search-Standard ausgeliefert http://www.opensearch.org/Specifications/OpenSearch/
 Extensions/Suggestions/1.1/Draft_1).

 Ausblick
 Die Zentralisierung von Normdatendiensten ist eine komplexe Aufgabe. Leider bieten
 viele Datenlieferanten zwar Datendumps, aber (noch) keine offenen Schnittstellen,
 sodass diese Daten bei der Verbundzentrale „zentral“, aber dennoch „lokal“ vorgehal-
 ten werden müssen.
 Auch die Zentralisierung „kleiner Vokabulare“ wie Material, Technik, Ethnie oder Münz-
 nominal verspricht eine Arbeitserleichterung und erlaubt vor allem eine unkomplizierte

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Digitale Bibliothek                                                          VZG
Weiternutzung durch und Bereitstellung an Dritte. Der Austausch von Normdaten mit
anderen NutzerInnen wird durch JSKOS stark vereinfacht, denn die Verbundzentrale
stellt so alle Normdaten in einem einheitlichen Format zur Verfügung. Das Mapping
der Terminologien untereinander wird erheblich vereinfacht, sobald sich diese beide
in DANTE befinden. Zur Zeit werden beispielsweise Normdaten zweier numismatischer
Verbünde aufeinander gemappt.

GBV | Kartenspeicher – Ein digitales Instrument zur Recherche und
Anzeige historischer Kartenbestände, Dr. Andreas Christoph, Institut für
Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik der Friedrich
Schiller Universität Jena und Frank Dührkohp, VZG Göttingen
Ein institutionenübergreifendes Portal zur räumlichen und zeitlichen Recherche und
Präsentation von Altkartenbeständen ist in Deutschland bislang ein Desiderat. In kom-
plexer Form ermöglicht bisher die PICA-Datenbank IKAR den Zugriff auf bibliothekarisch
erschlossene Kartenmaterialien in einer Vielzahl bestandshaltender Einrichtungen.
Doch leider fehlen in diesem Zusammenhang die von Einzellösungen, wie der David
Rumsey Historical Map Collection oder OldMapsOnline, bekannten graphischen Such-
funktionen via Bounding Box und Zeitstrahl.
Parallel ist, über ganz Deutschland verteilt, in den letzten Jahren eine Vielzahl interes-
santer und technisch-aktueller Insellösungen zur Anzeige von Kartenbeständen und der
Möglichkeit raumzeitlicher Suchanfragen entstanden.

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                            13
VZG                                                 Digitale Bibliothek
 Diese Portale und virtuellen Forschungsumgebungen sind zumeist an Einrichtungen
 angesiedelt, die über eine eigene Kartensammlung verfügen. Doch gibt es eine Vielzahl
 von Kartenbeständen in Bibliotheken, aber auch Archiven und Museen, die bislang noch
 nicht für Forschungsfragen zur Verfügung gestellt werden können, da es kein einheit-
 liches Recherchewerkzeug gibt.
 Mit dem GBV | Kartenspeicher wird nun der Versuch unternommen, die aus den jewei-
 ligen Einzelportallösungen bekannten Such- und Darstellungsfunktionen in ein ein-
 faches digitales Werkzeug zu überführen. Ermöglicht werden sollen die Recherche und
 Präsentation von Kartenbeständen über verschiedene Such- und Filterkomponenten,
 per Zeitstrahl-Navigation, Altkarten-Darstellung mit Overlay sowie einer Trefferliste
 mit Kartenvorschau. Der Zugriff auf ein erweitertes Metadatenset, ein hochauflösendes
 Zoomtool und die Möglichkeit zum Download von Daten der Georeferenzierung run-
 den den Dienst ab. Als Frameworks kommen TYPO3 und OpenLayers zum Einsatz, als
 Backend wird ein Solr-Server eingesetzt.
 Neben der graphischen Suche besteht die Möglichkeit der Ergebnisrecherche per Fuzzy
 Search. Dadurch ist es möglich, eine Treffermenge im Nachgang durch Facettierung zu
 selektieren und zu strukturieren, um relevante Altkarten und zugehörige Datensätze zu
 identifizieren.
 Das Portal baut auf diversen Vorarbeiten der Arbeitsgruppe Kartenarchiv Plus, angesie-
 delt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, unter der Projektleitung von Dr. Andreas
 Christoph, auf. In enger Kooperation mit der ThULB Jena entstand seit 2015 ein erster
 Prototyp des Kartenspeichers, der auch die Einbindung von Altkartenbeständen aus
 Archiven und Museen ermöglicht.
 Dieser Prototyp wurde von der VZG mit finanzieller Unterstützung des Niedersäch-
 sischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) in einen Dauerbetrieb über-
 führt und soll nun dauerhaft als Dienst für Bibliotheken im GBV aber auch anderen Kar-
 tensammlungen außerhalb des Verbundes zur Verfügung stehen.
 Zur Prozessunterstützung stellt die VZG eine Reihe weitere Services bereit. Die Primär-
 katalogisierung soll weiterhin in IKAR oder im GVK erfolgen. Für die Unterstützung des
 Digitalisierungsprozesses steht die Goobi-Installation der VZG zur Verfügung. Digitali-
 sate und Metadaten werden dann in einem MyCoRe-Repositorium gespeichert. Dort
 kann dann auch eine Anreicherung der Metadaten durch die Verknüpfung mit weiteren
 Normdatenquellen (etwa über den Vokabularservice DANTE) erfolgen. Über eine API
 werden Digitalisate und Metadaten im Kartenspeicher zur Verfügung gestellt. Es besteht
 die Möglichkeit, auch andere Repositorien und Digitalisierungsworkflows in die Prozess-
 kette einzubinden und die Karten für das Portal bereit zu stellen. Bei Bedarf können
 Metadaten und Digitalisate zur Langzeitarchivierung bei der TIB Hannover eingestellt
 werden. Weitere Informationen finden Sie unter: kartenspeicher.gbv.de

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Discovery-System                                                           VZG
Discovery-Systeme
GBV-Zentral
Die VZG bietet mit „GBV-Zentral“ einen zentralen Solr-Index basierend auf Marc21 an.
Er enthält über 171 Mio. Titelsätze bestehend aus dem Verbundkatalog (GVK), dem Ver-
bundkatalog öffentlicher Bibliotheken (ÖVK), der Online Contents (OLC), den National-
lizenzen, dem Directory of Open Access Journal (DOAJ), den Springer E-Journals, der
JSTOR, der Medline, dem Projekt Gutenberg und WTI-Frankfurt. Eingebunden sind die
Normdateien GND und RVK. Der Index wird für den GVK täglich und für die anderen
Inhalte wöchentlich aktualisiert. Bis zu 5 Mio. Suchanfragen werden von GBV-Zentral
täglich beantwortet.
Der Index kann in alle Discovery-Anwendungen, die Solr-kompatibel sind, eingebunden
werden. Aktuell wird der Dienst von über 60 Einrichtungen genutzt. Die Nutzung des
Index ist kostenfrei.

Suchmaschinen Hosting
Individuelle Datenbeständige (wie z.B. Repositorien), die entweder für GBV-Zentral
nicht interessant sind oder speziell indexiert werden müssen, können in einer eigenen
technischen Infrastruktur analog zu GBV-Zentral zur Suche angeboten werden. Diese
Daten lassen sich dann zusammen mit GBV-Zentral äußerst performant durchsuchen.
Das Ergebnis ist eine einzige konsistent gerankte Trefferliste. Diese Suchmaschinen sind
zusätzlich vollständig separat adressierbar. Derzeit befinden sich 13 solcher Suchma-
schinen im produktiven Einsatz.

Discovery-Service
Die VZG bietet unter dem Namen „Lukida“ eine Recherche-Plattform für Solr an, die sehr
einfach zu administrieren und anzupassen ist (https://www.lukida.org/). Diese steht
ähnlich zu VuFind als Open Source zur Verfügung (https://github.com/gbv/Lukida) und
wird bereits von mehreren Bibliotheken eigenständig eingesetzt.
Der Discovery-Service der VZG auf Lukida-Basis ist bereits an der UB Magdeburg (https://
ubfind.ovgu.de), dem DHI Washington (http://catalog.ghi-dc.org), dem Wissenschafts-
kolleg zu Berlin (https://wikoscope.wiko-berlin.de) und der Bauhaus-Universität Weimar
(https://bibsearch.uni-weimar.de) produktiv im Einsatz. Mit weiteren 7 Bibliotheken
sind bereits Verträge zum Betrieb von Lukida abgeschlossen worden.

BibSearch: der Discovery Service der UB Weimar, Kerstin
Bauer, Frank Simon-Ritz und Heidi Traeger, UB Weimar
Am 17. Februar 2017 war es so weit: Die Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar
konnte mit ihrem Discovery Service BibSearch online gehen (https://bibsearch.uni-wei-
mar.de/). Damit konnte ein Prozess abgeschlossen werden, der im Frühjahr 2011 mit

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                          15
VZG                                                Discovery-System-
 zwei Testinstallationen – EDS und Touchpoint – begann. Die Rückmeldungen zu dem
 damals 10-wöchigen Test waren weder so zahlreich, wie wir es erhofft hatten, noch so
 eindeutig.
 Unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hatten beide Testinstallationen zu
 leidenschaftlichen und kontroversen Diskussionen geführt. Seitens unserer Bibliotheks-
 kundinnen und -kunden gab es eine ganze Reihe von kritischen Stimmen, die sich zum
 einen auf gar keinen Fall vom gewohnten OPAC verabschieden wollten und die zum
 anderen der empfundenen „Überflutung mit Informationen“ eher skeptisch gegenü-
 berstanden. Damit wurde das Projekt „Einführung eines Discovery Service an der UB
 Weimar“ auf unbestimmte Zeit ad acta gelegt – genau bis zum Februar 2016.

 Ein neuer Anlauf mit Lukida
 Am 18. Februar 2016 wurde die vom GBV entwickelte Discovery-Lösung Lukida an der
 ThULB in Jena vorgestellt. Frontend, Performance, die simple und nutzerfreundliche
 Bedienbarkeit – all das hat uns schnell davon überzeugt, mit Lukida einen „Neustart“
 in Richtung Discovery Service zu wagen. Lukida liefert wie jeder andere Discovery Ser-
 vice große Treffermengen. Ein Manko besteht darin, dass es keine sorgfältig sortierten
 Trefferlisten gibt, was Bibliothekarinnen und Bibliothekare zunächst verzweifeln lässt,
 unsere Nutzerinnen und Nutzer möglicherweise aber nicht tangiert. Elektronische Voll-
 text- und Aufsatzdatenbanken können sichtbar gemacht und deren Nutzungsfrequenz
 dadurch erheblich gesteigert werden. Nutzungsspezifische Funktionen wie Bestellen
 und Vormerken, Verlängern entliehener Medien, Speichern von Suchen, Anlegen von
 Merklisten sowie das Angebot der erweiterten Suchfunktion sind in Lukida realisiert.
 Bestandsbezogene Verfügbarkeitsinformationen sind ebenso integriert und last but not
 least hat uns die Nutzung von Lukida mit Smartphones und Tablets begeistert, obwohl
 wir seit zwei Jahren auch unsere eigene BibApp anbieten.
 Die VZG bietet für Lukida die komplette Installation auf den Systemen der VZG an. Wir
 haben uns dafür entschieden – auch die Variante steht zur Verfügung – das System selbst
 auf unserem eigenen Server zu installieren.
 Im Mai 2016 haben wir die erste Testversion aufgesetzt. Die Installationsdateien werden
 über github (https://github.com/gbv/Lukida) zur Verfügung gestellt.
 Wenn die Systemvoraussetzungen (PHP, MySQL, Mail, Solr, MARC und Webserver)
 geschaffen sind, benötigt die Installation mit git und die anschließende Konfiguration
 nur wenige Minuten bis zum recherchierbaren Katalog.

 Testinstallation Lukida UB Weimar
 Als Suchindex setzen wir GBV-Zentral ein. Verfügbarkeitsinformationen sowie der
 Zugriff auf das Benutzerkonto werden über die Schnittstellen PAIA und DAIA gemanagt.
 Die Auswahl, welcher Bestand recherchiert werden soll – „diese Bibliothek“ oder „alle
 Bibliotheken“ – überlassen wir unseren Kunden.

 16                                                 VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1
Discovery-System                                                            VZG
Ein erster Blick auf die Testinstallation zeigte, dass Informationen zu Standort, Verfüg-
bar- und Entleihbarkeit in vielen Fällen schon erstaunlich gut ausgegeben wurden. Die-
ser Blick zeigte aber auch, dass die Exemplaranzeige bibliotheksspezifisch angepasst
werden muss. Vor diesem Hintergrund haben wir mit der VZG einen Vertrag abgeschlos-
sen, um unsere Exemplarspezifika für Lukida programmieren zu lassen.
Unabdingbar hierfür war das Erstellen eines Programm-Ablauf-Plans, der alle möglichen
Fälle von Verfügbarkeiten sowie unser spezifisches Ausleihprocedere widerspiegelt. Ins-
gesamt haben wir für 31 Fälle ein Lukida-spezifisches Szenario beschrieben. Im Bereich
der elektronischen Volltext-Artikel aus lizenzierten Datenbanken hat sich ein „noch
nicht erfasster Fall“ ergeben, den wir von der VZG nachbearbeiten lassen müssen.

Auszug PAP UB Weimar
Erst beim Beschreiben der „Fälle“ sind wir auf zahlreiche, bisher nicht bemerkte Unzu-
länglichkeiten bei der Erfassung von Exemplar- und Katalogdaten gestoßen, die im OPAC
nicht angezeigt werden bzw. dort auch keine gravierende Bedeutung haben. In Lukida
führen diese Fälle jedoch zu irreführenden Angaben. Für die korrekte Information bzw.
Anzeige sowohl in Lukida als auch im OPAC mussten viele Datensätze manuell bzw. per
WinIBW-Script geändert werden.
Der Zugriff auf die Benutzerdaten funktioniert problemlos. Einige in den vergangenen
Wochen neu hinzugekommene Funktionen wie das Verlängern über einen Sammel-
button sowie die Anzeige der Mahnungen entliehener Medien erhöhen die Akzeptanz
von BibSearch bei unseren Kunden erheblich.
Als Kommunikationsplattform für Lukida-Vertragskunden und die VZG wird das webba-
sierte Tool „Trello“ genutzt. Verschiedenen Boards wie „Lukida FAQ“, „Lukida Roadmap“,
„Lukida Wünsche/Erweiterungen“, ermöglichen die schnelle Information über geplante
Versionen und neue Features. Im Board „Lukida Wünsche/Erweiterungen“ können

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                           17
VZG                                 Lokale Bibliothekssysteme
 Bibliotheken Wünsche und Anregungen zu weiteren Funktionalitäten in Lukida ablegen.
 Je mehr Biblotheken sich einem Wunsch „anschließen“, umso höher wird der Wunsch
 gerankt und es wächst die Chance auf eine zeitnahe Realisierung.

 Wie geht es weiter?
 Die ersten Reaktionen auf BibSearch sind ausgesprochen positiv. Eine direkte Auswir-
 kung der Einführung unseres Discovery Service besteht darin, dass die Anzahl der Bestel-
 lungen auf gebundene Zeitschriftenbände im Magazin spürbar zugenommen hat. Das ist
 ein deutliches Signal dafür, dass BibSearch das leistet, was es aus unserer Sicht leisten
 sollte.
 Bei der Frage, wie es weitergeht, steht aus unserer Sicht die Anbindung weiterer „Daten-
 quellen“ im Vordergrund. Zunächst werden wir die National- und Allianzlizenzen, an
 denen sich unsere Bibliothek beteiligt hat, in unseren Bestand einfiltern. Parallel wer-
 den wir uns darum kümmern, dass einzelne für uns besonders relevante Datenquellen
 an den Zentralindex des GBV angebunden werden. Hier werden wir u.a. Gespräche mit
 dem Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau (IRB) in Stuttgart (https://www.irb.
 fraunhofer.de/) aufnehmen. Wir hoffen, dass es schnell möglich ist, deren wichtige Bau-
 datenbanken – insbesondere RSWB plus – über den Zentralindex des GBV und unseren
 Discovery Service verfügbar zu machen.
 Die Freischaltung von BibSearch war für uns als Bibliothek ein wichtiger Schritt. Die
 Zukunft der Recherche wird uns an der Bauhaus-Universität Weimar auch in einem gera-
 de von der DFG bewilligten Forschungsprojekt beschäftigen, in dem die Bibliothek mit
 der Professur „Theorie medialer Welten“ (Prof. Schmidgen) und der Professur „Content
 Management und Webtechnologien“ (Prof. Stein) kooperiert. In diesem Projekt soll von
 2017 bis 2020 eine „virtuelle Forschungsumgebung“ zur Durchführung von Diskursana-
 lysen im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften, besonders in der Geschichtswis-
 senschaft entwickelt werden.

 Lokale Bibliothekssysteme
 LBS Linux Workshop im Dezember 2016, Sascha Henkel und
 Bianca Rühling, VZG Göttingen
 Vom 12. bis 13. Dezember 2016 fand in der Verbundzentale des GBV (VZG) ein gemein-
 samer Workshop der Abteilung Lokale Bibliothekssysteme und OCLC zum Thema „LBS
 unter Linux“ statt. Hintergrund ist der bevorstehende Wechsel vom Betriebssystem
 Solaris (Unix) auf RedHat Enterprise (Linux), wie bereits im VZG Aktuell, Heft 2, 2016
 berichtet (http://www.gbv.de/Verbundzentrale/Publikationen/broschueren/vzg-aktu-
 ell/VZG_Aktuell_2016_02.pdf ).
 Innerhalb des Workshops stellte Peter Reedijk, LBS Produktmanager bei OCLC, die wich-
 tigsten Neuerungen der LBS4-Versionen 2.10, 2.11 sowie 2.12 gegenüber und visualisier-
 te deren technische Merkmale in einer Roadmap für das Jahr 2017.

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Lokale Bibliothekssysteme                                                   VZG
Systemtechnik
Im weiteren Verlauf des Workshops wurde den LBS-Systembetreuern der VZG die Instal-
lationsprozedur der LBS-Software unter Linux vermittelt. Die VZG stellte hierfür einen
Server mit einem Red Hat Linux bereit, auf dem OCLC die nötigen Systempakete instal-
lierte.
Für den Umstieg auf die unter Linux lauffähige Version 2.11 ist die vorherige Installation
von Version 2.10 unter Solaris erforderlich. Der anschließende Betrieb erfolgt unter Red
Hat Enterprise Linux Server 7. Zudem bedingt der Wechsel zu Linux schon ab Version 2.10
Veränderungen im Betrieb und Pflege der Jaguar- und tomcat-Prozesse. Diese werden
von der VZG dokumentiert und veröffentlicht. Neben der Einführung in den neuen Instal-
lationsablauf war ein wesentlicher Bestandteil des Workshops die Erarbeitung geeig-
neter Migrationsstrategien zum Solaris-Zonenkonzept, da die Linux-Migration zusätz-
lich die Möglichkeit zum VMWare-gestützten Systembetrieb bietet.

LBS4 – Weiterentwicklung: Administration und Client
Da OCLC neben den systemtechnischen Veränderungen Innovationen in der LBS4-
Anwendung plant, wurde das Entwicklerteam in Leiden verstärkt. Entwicklungsschwer-
punkte sind die LBS4-Administrationstools, das System Maintenance Management
(SMM) und der Automated Process Control Client (APCC). Diese sollen mit Version
2.11 als Web-Interface zur Verfügung stehen. OCLC gab einen Einblick in den neuen
Web SMM, dessen funktionale Erweiterungen u.a. einen lesenden Zugriff und Zoom-
Funktionen beinhalten.
Für die Version 2.12 ist ein Internet Explorer unabhängiger LBS4-Client geplant, so dass
dieser auch in anderen Browsern, wie z.B. Firefox oder Chrome eingesetzt werden kann.
Mit der Umstellung auf die Browserunabhängigkeit erfolgt die Modernisierung der
Benutzeroberfläche.
Mit Einführung des Linux-Betriebssystems finden in den künftigen LBS-Versionen wei-
tere Fehlerbehebungen und funktionale Erweiterungen statt, zudem wurde die Uni-
codefähigkeit von LBS4 in Aussicht gestellt.

LBS4-Migration, Uschi Klute, VZG Göttingen
Im vergangenen Jahr hat die LBS-Gruppe der VZG den Umstieg von LBS3 auf LBS4 in
folgenden Standorten begleitet:
• LBS Emden: HS Emden-Leer, Jade HS Wilhelmshaven und Jade HS Elsfleth
• LBS Kiel: UB Kiel, ZHB Flensburg, ZHB Lübeck, LB Kiel, FH Kiel, Muthesius Kunsthoch-
  schule und FH Westküste
• LBS Magdeburg: UB Magdeburg, Zentralbibliothek der Medizinischen Fakultät,
  Hochschule Magdeburg (Standort Magdeburg), HS Harz (Wernigerode/Halber-
  stadt), Hochschule Magdeburg (Standort Stendal)

VZG Aktuell 2017 Ausgabe 1                                                            19
VZG                                            Projektbeteiligungen
 • LBS Halle: ULB Halle, HS Merseburg, Kunsthochschule „Burg Giebichenstein“,
    Dt. Akademie für Naturforscher Leopoldina, Bibliothek der Franckeschen Stiftungen,
    Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO), Leibniz-
    Institut für Pflanzenbiochemie (IPB)
 Die Systemverwalter der jeweiligen Standorte sind verantwortlich für die Umstiegspla-
 nung und –durchführung. Zur Unterstützung der Systemverwalter führt die VZG pro
 Standort je eine Systemadministrations-Schulung für Ausleihe und Erwerbung durch.
 Für jede beteiligte Bibliothek bietet die LBS-Gruppe eine modulspezifische Multiplika-
 torenschulung an; bei mehreren (kleineren) Bibliotheken an einem Standort ist eine
 gemeinsame Schulung sinnvoll.
 Im laufenden Jahr ist die Fortführung des LBS4-Umstiegs in Bibliotheken der Standorte
 Halle, Kiel und Wismar geplant. In der SBB Berlin wird der Wechsel auf ACQ4 im Sommer
 stattfinden. Somit wird LBS4 an 22 Standorten genutzt, 4 Standorte befinden sich im
 Umstiegsprozess und 4 Standorte arbeiten vorerst noch mit LBS3.

 LBS-Hosting der VZG, Uschi Klute, VZG Göttingen
 Um die personellen und technischen Ressourcen in den Bibliotheken für den LBS-Betrieb
 deutlich zu reduzieren, können lokale Bibliothekssysteme „virtualisiert“ werden. Dabei
 erfolgen Beschaffung, Installation und Pflege von Hard- und Software nicht mehr lokal,
 sondern zentral durch die VZG als kostenpflichtige Dienstleistung.
 Mittlerweile arbeiten 18 Standorte mit einem in der VZG gehosteten LBS-Produkti-
 onssystem: Anhalt, IAI-PK Berlin, Braunschweig, Clausthal, Emden, Göttingen, Greifs-
 wald, Halle, Hamburg-Harburg, Hildesheim, Ilmenau, Lüneburg, Magdeburg, Potsdam,
 Rostock, Weimar, Wismar, ZBW Kiel sowie 76 Bibliotheken im LBS-Service. Für die Stand-
 orte SBB-PK Berlin und Erfurt ist der Wechsel in die Hosting-Umgebung in Arbeit. Damit
 werden ab Mitte 2017 lediglich sieben Standorte ihr LBS auf eigener Hardware betreiben.

 Projektbeteiligungen
 Neues DFG-Projekt gestartet: *metrics – MEasuring The Reliability and
 perceptions of Indicators for interactions with sCientific productS,
 Michael Kusche, VZG Göttingen
 Am 1.Januar 2017 ist das DFG-geförderte Projekt *metrics – Measuring The Reliabili-
 ty and perceptions of Indicators for interactions with sCientific productS gestartet. In
 einem Kick-Off-Meeting am 1. und 2. Februar 2017 in Göttingen haben die Partner (SUB
 Göttingen, ZBW Kiel, GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und die VZG) die
 Projektziele und Aktivitäten für die nächsten zwei Jahre besprochen.

 Projektziele
 Das DFG-geförderte Projekt *metrics – MEasuring The Reliability and perceptions of
 Indicators for interactions with sCientific productS widmet sich der Evaluierung alterna-

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Projektbeteiligungen                                                        VZG
tiver Metriken für die Vermessung wissenschaftlicher Kommunikation und Leistung. Ein
Schwerpunkt liegt auf der Erforschung und Bewertung von Social-Media-Daten als Basis
neuer Kennwerte für wissenschaftlichen Output.
Insbesondere befasst sich das Projekt mit der Frage, welche Aussagekraft Metriken und
Indikatoren haben und wie diese von den Nutzern interpretiert werden (insbes. Zitati-
onen, Nutzungsstatistiken, Social-Media-Metriken). Dies zielt darauf, die Verlässlichkeit
und die Wahrnehmung dieser Indikatoren genauer zu bestimmen. Die Projektergebnisse
kommen Nutzern alternativer Metriken zu Gute und tragen zu einer größeren Offenheit
und Transparenz von *metrics-Initiativen bei.

Aktivitäten
Das Projekt wird in seiner 2-jährigen Laufzeit insbesondere verschiedene Social-Media-
Metriken und -Plattformen hinsichtlich ihres Umgangs mit Daten evaluieren und die
Nutzung und Akzeptanz dieser Metriken untersuchen.
Neben der Unterstützung durch einen wissenschaftlichen Beirat, wird die Arbeit des
Projektteams durch diverse öffentlichkeitswirksame Aktivitäten und den engen Kontakt
zur Community begleitet, z. B. durch die Zusammenarbeit mit nationalen und internati-
onalen Inititativen (u.a. die Confederation of Open Access Repositories - COAR, National
Information Standards Organisation - NISO) und den Aufbau einer *metrics-Informati-
onsplattform.
Die Projektpartner arbeiten an folgenden Arbeitspaketen:
Erfassung des Status Quo und Durchführung explorativer Nutzer- und Nutzungsstudien:
Die in der Wissenschaft populären Social-Media-Dienste, die Nutzenden und die Ver-
wendung der Dienste werden anhand von explorativen Studien evaluiert und in Zusam-
menarbeit mit der wissenschaftlichen Community einem Social-Media-Registry erfasst.
Aus den funktionellen und fachlichen Spezifikationen sollen Standardisierungsempfeh-
lungen abgeleitet werden.
Technologie-Analyse zur Sammlung und Bereitstellung von *metrics: Auf Grundlage
der Daten der explorativen Studien soll die vorhandene *metrics-Aggregationssoft-
ware gesichtet und evaluiert werden, um eine möglichst vollständige Datengrundlage
zu schaffen. Nachdem technische Anpassungen durchgeführt worden sind, sollen die
*metrics bereitgestellt, Abdeckungsgrad und Ausprägung bei den Aggregatoren geprüft
und die Integration bei Content-Partnern getestet werden (Proof-of-Concept).
Community-Vernetzung und Projektmanagement: Die Projektergebnisse sollen in
Form eines offenen Diskurses in die deutsche und internationale Bibliotheks-, Repo-
sitory- und *metrics-Community kommuniziert werden. Die zentrale Anlaufstelle soll
dabei die zweisprachige Informationsplattform *metrics sein. Zu Beginn und zum Ende
der Projektlaufzeit wird das Thema *metrics mit Interessierten aus Biblio­theken, For-
schungseinrichtungen und der Wissenschaft in Workshops behandelt und Feedback zu
Forschungsansätzen und Ergebnissen eingeholt.

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VZG                                                  Kurzmitteilungen
 Neue Bibliotheken und Einrichtungen
 LBS-Service
 Mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) wurde ein Vertrag über die Verbundteil-
 nahme von 16 Bibliotheken abgeschlossen und mit der Datenkonvertierung begonnen.
 Für den Großteil dieser Bibliothe­ken wird ein LBS-OPAC eingerichtet; zahlreiche Bibli-
 otheken werden ein Ausleih- und ein Erwerbungsmodul erhalten. Für die bibliotheks­
 übergreifende Recherche wird zusätzlich ein gemeinsamer CBS-OPAC für die LVR-Bibli-
 otheken aufgesetzt.

 CBS-Service
 Seit Anfang des jahres 2017 wurden folgende CBS-OPACs neu eingerichtet: Deutsche
 Reiterliche Vereinigung, Bonn (https://gso.gbv.de/DB=9.681/), Stiftung Maecenata,
 Berlin (https://gso.gbv.de/portal/DB=9.611/), MPI für Wissenschaftsgeschichte Berlin
 (https://gso.gbv.de/DB=9.702/) und Eutiner Landesbibliothek (https://info.gbv.de/gso.
 gbv.de/DB=9.240/).

 Discovery-Service
 Seit Anfang des Jahres 2017 wurden folgende Dicovery-Systeme neu eingerichtet: UB
 Weimar in Eigenbetrieb (https://bibsearch.uni-weimar.de/), UB Erfurt in einer beta-Ver-
 sion (http://uni-erfurt.gbv.de) und UB Rostock (https://find.ub.uni-rostock.de).

 Kurzmitteilungen
 21. Verbundkonferenz des GBV 2017
 Die nächste Verbundkonferenz wird am 7. September 2017 von der Gottfried Wilhelm
 Leibniz Bibliothek (GWLB) Hannover ausgerichtet.

 DFG-Projekt LaZar
 Das DFG-Projekt LaZAR (Webplattform für die Bearbeitung, Publikation und Langzeitar-
 chivierung der regionalwissenschaftlichen Forschungsdaten), einem Kooperationspro-
 jekt vom Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der Universität Jena, der TIB und
 der VZG wurde nach erfolgreicher Evaluation der 1. Projektphase um weitere 2 Jahre
 verlängert.

 Standardleistungsverzeichnis
 Zum 1. Januar wurde das vom Fachbeirat überarbeitete und von der Verbundleitung
 verabschiedete Standardleistungsverzeichnis in Kraft gesetzt (https://www.gbv.de/
 Verbundzentrale/standardleistungsverzeichnis).

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