Wahlprogramm Sabine Hartmann-Müller - Ihre Kandidatin für die Landtagswahl 2021 im Wahlkreis Waldshut-Rheinfelden
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Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller Ihre Kandidatin für die Landtagswahl 2021 im Wahlkreis Waldshut-‐Rheinfelden
Inhalt I. Bedarfsgerechte Infrastrukturen als Voraussetzung S. 4 II. Breitband und Mobilfunk als Digitales Rückgrat für den Wohl-‐ stand und Erfolg unserer kleinen und mittelständischen Betriebe S. 8 III. Sichere Arbeitsplätze und starke Wirtschaft S. 10 IV. Gesundheit und Soziales auf die Zukunft ausrichten S. 12 V. Starker Ländlicher Raum: Landwirtschaft und Naturschutz in Einklang bringen S. 16
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Vorwort Sehr geehrte Wählerinnen und Wähler, liebe Bürgerinnen und Bürger, der Hochrhein ist unsere Heimat. Eine Heimat, die in vielerlei Hinsicht einzigartig ist und auf die ich stolz bin. Ich empfinde es als großes Privileg, dass ich seit mehr als drei Jahren den Hochrhein im Landtag von Baden-‐Württemberg vertreten darf und an vielen Projekten entscheidend mitgewirkt und dabei vieles für die Menschen im Wahlkreis erreicht habe. Meine Arbeit als Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Waldshut-‐Rheinfelden macht mir große Freude. Ich weiß aber auch, dass die Herausforderungen durch die Digitalisierung, den demographischen Wandel und die Folgen der Corona-‐Pandemie gerade für unsere überwiegend ländlich geprägte Region, groß sind. Ich möchte deshalb auch in Zukunft Verantwortung übernehmen und mich für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger am Hochrhein über das Jahr 2021 hinaus im Stuttgarter Landtag einsetzen. Aus diesem Grund bewerbe ich mich bei der Landtagswahl am 14. März 2021 für eine zweite Periode als Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Waldshut-‐Rheinfelden und bitte Sie um Ihre Stimme und Ihr Vertrauen. Ich bin überzeugt: Gemeinsam und mit Ihrer Unterstützung wird es uns gelingen, dass der Hochrhein ein wirtschaftlich starker Standort mit hoher Lebensqualität bleibt. Ich bin bereit, meinen Beitrag hierzu zu leisten – mit all meiner Erfahrung, mit meiner ganzen Kraft und mit meiner Liebe zu unserer Heimat. Seite 3 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 I. Bedarfsgerechte Infrastrukturen als Voraussetzung moderner Mobilität Die Stärke unserer Heimat liegt im harmonischen Zusammenspiel von den dicht besiedelten Unter-‐ und Mittelzentren entlang des Hochrheins sowie des Wutachtals und den ländlich geprägten und dünner besiedelten Gemeinden im Südschwarzwald. Unsere Region hat aber auch mit Schwächen zu kämpfen, die für eine überwiegend ländliche Region nicht untypisch sind. Das trifft allen voran auf die Verkehrsanbindung zu. Sie ist noch immer nicht überall leistungsfähig genug. Als Landtagsabgeordnete sehe ich daher eine meiner Hauptaufgaben darin, dass die Menschen in unserer Region die gleichen Lebensbedingungen vorfinden wie die Bürger in den großen Ballungszentren und Universitätsstädten. Um die Erreichbarkeit in allen Teilen des Wahlkreises sicher zu stellen, brauchen wir daher leistungsfähige Verkehrswege und attraktive flächendeckende Angebote im öffentlichen Verkehr gleichermaßen. Denn dort, wo die Menschen wohnen und arbeiten, bestimmt die Mobilitätsbedürfnisse langfristig und grundlegend. Wenn dabei das Gefühl entsteht, dass die Bevölkerung im Ländlichen Raum sprichwörtlich „abgehängt“ wird, steht die Zukunft unserer Region auf keinem guten Fundament. Ich stehe für eine ideologiefreie Verkehrspolitik, die nicht bevormundet, die nicht einzelne Verkehrsträger gegeneinander ausspielt und die sich ausschließlich an den Bedürfnissen der Menschen und der Wirtschaft orientiert. Wir brauchen alle Verkehrsträger – vom Fahrrad über das Auto, die Schiene bis zum Flugzeug. Diese müssen sinnvoll miteinander verknüpft und digital vernetzt werden. Ich möchte deshalb auch künftig unsere Region in dem so wichtigen Verkehrsausschuss vertreten und mich dadurch noch stärker für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur einsetzen. Straßen bleiben weiterhin die wichtigsten Verkehrsträger Hochrheinautobahn Die A 98 ist die derzeit einzige Autobahn in Baden-‐Württemberg, die neu gebaut wird. Nach Jahren des Stillstands macht unsere Region seit 2017 große Fortschritte bei dem Lückenschluss der noch fehlenden Abschnitte einschließlich der Neugestaltung der Abfahrt Hauenstein. Die Übergabe der weiteren Planungszuständigkeit des Landes Baden-‐ Seite 4 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Württemberg an die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-‐ und -‐bau GmbH (DEGES) Mitte 2018 hat dazu maßgeblich beigetragen. Hierfür hatte ich mich als Abgeordnete in Stuttgart stark gemacht. Mit Erfolg. Durch die Planungsübergabe erfährt der Fortbau eine neue Dynamik und garantiert, dass das so wichtige Infrastrukturvorhaben ohne Unterbruch weitergeht. Sehr wichtig finde ich dabei das gestartete öffentliche Beteiligungsverfahren „A98 im Dialog“ für die Abschnitte 8 und 9 zwischen Hauenstein und der Anschlussstelle Tiengen/West. Es bringt Planer, Einwohner und Beteiligten aus der Verwaltung, Politik, Initiativen, Wirtschaft und Verbänden an einen gemeinsamen Tisch und gibt jedem Bürger die Chance, sich einzubringen. Ebenfalls neue Impulse setzt die DEGES für die Abschnitte 5 und 6 zwischen Rheinfelden-‐ Karsau und Murg. Auch wenn die Machbarkeitsstudie zum Schutz der Heilquellen in Bad Säckingen erst dieses Frühjahr vorgestellt wird, sind die Voraussetzungen für die Realisierung einer leistungsfähigen Ost-‐West-‐Verbindung noch nie so gut gewesen. Umso bedenklicher finde ich die Äußerung des grünen Landesverkehrsministers Winfried Hermann, der im November letzten Jahres den Weiterbau A 98 grundsätzlich in Frage gestellt hat. Im Gegensatz zu den Grünen orientiere ich mich nicht an einer gewissen Wählerklientel, sondern am Wunsch der Mehrheit der Bürger. Dieser möchte den Lückenschluss und ich ebenso! Ortsumfahrungen Grimmelshofen und Jestetten Als Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Waldshut-‐Rheinfelden fordere ich eine hohe Planungspriorität für die Ortsumfahrungen von Grimmelshofen (B 314). Während die Ortsumfahrung von Oberlauchringen (B 34) im Jahr 2021 ihren Abschluss findet und der Planungsbeginn für die Ortsumfahrung von Jestetten (B 27) bis spätestens 2025 erfolgen wird, müssen die Bürger im Wutachtal weiter auf einen konkreten Planungsbeginn warten. Zu meinem großen Unverständnis möchte das grün-‐geführte Landesverkehrsministerium von der extrem hohen Verkehrsbelastung nichts wissen und hatte im Jahr 2018 im Rahmen seiner Straßenbaukonferenz die Ortsumfahrung Grimmelshofen eine niedrige Priorisierung eingeräumt. Unsere Region darf das nicht hinnehmen. Wir müssen weiter mit Nachdruck auf die Realisierung drängen. Seite 5 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Albtal Seit Pfingsten 2015 ist die Albtalstraße (L 154) zwischen Albbruck-‐Hohenfels und Görwihl-‐ Tiefenstein wegen Felssturzgefahr gesperrt. Seit meiner Amtszeit habe ich wiederholt Vertreter der Landesregierung und des Regierungspräsidiums Freiburg in das Albtal eingeladen, um vor Ort auf die Dringlichkeit einer Wiedereröffnung hinzuweisen. Dadurch konnte erreicht werden, dass das Landesverkehrsministerium seine Finanzierungszusage für Sanierungsmaßnahmen zur Wiedereröffnung gegeben hat. Das nächste Ziel muss nun sein, im Sommer 2021 die Unterlagen für die Planfeststellung einzureichen. Mit dem Abschluss des Scoping-‐Verfahrens im Mai 2020 wurden hierfür die notwendigen Voraussetzungen gelegt. Die Finanzierungszusage aus Stuttgart ist ein wichtiger Erfolg für unsere Region. Sie ist aber auch das Ergebnis unserer beharrlichen politischen Arbeit seit Sperrung der Albtalstraße im Mai 2015. Die Wiederöffnung bleibt das Ziel. Grenzverkehr Die Verbesserung der grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen entlang des Hochrheins zählt für mich zu den zentralen Verkehrsthemen, die wir als Region mit Nachdruck vorantreiben müssen. Denn die Verkehrssituation auf der Straße bedeutet für die Bürger beidseits des Rheins eine große Belastung und stellt die gesamte Grenzregion vor große Herausforderungen. Die Unterzeichnung des Letter of Intents zwischen dem Land Baden-‐ Württemberg und dem Kanton Aargau im Herbst 2021 kann jedoch eine wichtige Wegmarke genommen werden. Hier setze ich mich sowohl für eine zweite Rheinbrücke zwischen Waldshut und Koblenz als auch für einen zusätzlichen Grenzübergang in der Raumschaft Bad Säckingen und Sisseln ein. Beide würden die Verkehrssituation langfristig und nachhaltig entspannen. Mit Blick auf das Nadelöhr der B 34 im Bereich des Grenzübergangs Waldshut-‐Koblenz betrachte ich die Schaffung eines zusätzlichen Lkw-‐Vorstauraums als zusätzliches Mittel, das kurzfristig umsetzbar ist und spürbar Druck herausnehmen wird. Die vor wenigen Monaten erfolgte Unterstützungszusage des Bundesverkehrsministeriums ist vor diesem Hintergrund eine sehr positive Nachricht und stellt eine zeitnahe Umsetzung in Aussicht. Dass ich hierzu beitragen konnte, nehme ich als Ansporn für mein weiteres Engagement in diesem so wichtigen Projekt. Seite 6 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Schienenverkehr Ausbau und Elektrifizierung der Hochrheinbahn Seitdem ich den Hochrhein im Stuttgarter Landtag vertreten darf, setze ich mich für eine Verbesserung der Qualität der Hochrheinbahn ein. Hierbei war es mir von Anfang wichtig, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Aus dieser Idee ist es gelungen, den „Schienengipfel“ als wiederkehrende Plattform zu etablieren. An diesem kommen nicht nur Vertreter des Landes, der Bahn und der Region zu Wort, sondern auch Verbände und die Bürger bzw. Pendler. Dieser Aspekt ist mir sehr wichtig, denn es sind die Bürger, die tagtäglich auf der Hochrheinstrecke unterwegs sind und mir leider nach wie vor regelmäßig über Verspätungen und Zugausfälle berichten. Insgesamt besteht noch großer Bedarf, aber auch großes Potenzial, den Anteil der elektrifizierten Schienenstrecken zu steigern und damit zusätzliche Verkehrsleistung zu erbringen. Daher freue ich mich umso mehr über den Finanzierungsvertrag für den Ausbau und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn. Denn beide Maßnahmen sind die Voraussetzung ein zuverlässiges und attraktives Fahrplankonzept. Dennoch will ich weiter das Tempo hochhalten und mit Nachdruck darauf hinarbeiten, dass die von Land und Bahn zugesagte Fertigstellung bis spätestens 2027 erfolgen. Reaktivierung der Wehratal-‐, Wutachtal-‐ und Kandertalbahn Die vollständige Reaktivierung der Wutachtal-‐ und Kandertalbahn, aber auch die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Wehratalbahn als Ringbahn von Basel über Weil am Rhein, Lörrach, Schopfheim, Hasel und Wehr nach Bad Säckingen und zurück über Rheinfelden nach Basel sind für mich drei zentrale Bausteine, um der steigenden Schienennachfrage langfristig ein attraktives Bahnangebot bereitzustellen. Das Land hat dies im Herbst mit seiner vorgestellten Potentialanalyse zur Reaktivierung von Schienenstrecken bestätigt. Insbesondere der Wehratalstrecke wurde dabei ein hohes Nachfragepotential bescheinigt, sowie der Kandertal-‐ und Wutachtalbahn ein mittleres Nachfragepotential. Somit sind alle drei Strecken weiterhin im Rennen, zu den 15 landesweiten Strecken zu gehören, die in das Förderprogramm aufgenommen werden. Die finale Bekanntgabe folgt in der ersten Jahreshälfte. Jetzt gilt es daher, weiter intensiv für die Reaktivierung zu werben und diese Chance zu nutzen. Seite 7 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Radwege Das Auto bleibt vor allem im ländlichen Raum unverzichtbar. Dennoch ist es unübersehbar, dass auch bei uns die Menschen immer häufiger bereit sind, neben dem ÖPNV auch das Rad zu nutzen. Das E-‐Bike beschleunigt diese Entwicklung. Leider hat sich die Radfahroffensive des grün-‐geführten Verkehrsministeriums bislang größtenteils nur in den Ballungsgebieten abgespielt. Das kann so nicht weitergehen. Beim Radwegeausbau möchte ich, dass auch der ländlicher Raum und damit die Hochrheinregion stärker profitiert. Beispielsweise gibt es bislang keinen durchgängigen asphaltieren Radweg zwischen den beiden großen Kreisstädten Waldshut-‐Tiengen und Rheinfelden. Nicht jeder Arbeitnehmer fährt im Herbst und Winter gerne auf Waldwegen zur Arbeit. Warum kann das Land nicht einen Schnellradweg entlang der Schiene bzw. des Hochrheins fördern? Von dort aus könnten peu à peu auch die weitere Raumschaft angeschlossen werden. Die Förderzusage des Landes für die Installation eines Radwegs zwischen Lauchringen und Kadelburg nehme ich daher als Ansporn, die Radinfrastruktur in unserer Region voranzutreiben und zu stärken. II. Breitband und Mobilfunk als digitales Rückgrat für den Wohlstand und Erfolg unserer kleinen-‐ und mittelständischen Betriebe Wir befinden uns mitten in der digitalen Revolution. Die Digitalisierung verändert die Welt, und das in einem gewaltigen Tempo. Sie verändert grundlegend die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, wie wir arbeiten und leben. Schon heute bleiben kaum eine Wirtschaftsbranche und ein Lebensbereich vom digitalen Wandel unberührt. Damit unsere Region mithalten kann, benötigt sie eine leistungsfähige Infrastruktur. Gesundheitsversorgung, Bildung, Wirtschaft, Verkehr – die Vorteile durch Breitband und Mobilfunk eröffnen unseren Kommunen, Unternehmen und den Bürgern ganz neue Möglichkeiten, die wir als Chance begreifen und nutzen müssen. Ich bin überzeugt: Wir müssen heute die Voraussetzungen für die Digitalisierung legen, um langfristig unseren Wohlstand und den Erfolg unserer Wirtschaft zu sichern. Seite 8 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Schnelles Internet Die Digitalisierung ist das Thema unserer Zeit. Das ist spätestens durch die Corona-‐Pandemie jedem klar geworden. Jetzt zahlt es sich aus, dass unsere Region bereits frühzeitig erkannt hatte, dass die Grundlage für alles digitale Handeln eine flächendeckende digitale Infrastruktur ist. Der Breitbandausbau ist das Rückgrat einer digitalen Gesellschaft und die Voraussetzung für alle digitalen Anwendungen. Wir sind bei dem flächendeckenden Breitbandausbau bedeutend weiter als viele andere Regionen in Baden-‐Württemberg. In den letzten Jahren haben wir dadurch rund 100 Millionen Euro allein an Landes-‐Fördergeldern an den Hochrhein geholt. Diese Rekordsumme unterstreicht, dass Landkreise, Gemeinden und das Land an einem Strang ziehen. Ich möchte mich weiterhin dafür einsetzen, dass das Land den Kommunen beim Breitbandausbau als Partner zur Seite steht und diese bestmöglich unterstützt. Wir möchte ein flächendeckendes Gigabitnetz in Baden-‐Württemberg, in der Stadt wie auf dem Land, denn schnelle Internetanbindungen entscheiden über die Wahl des Wohnorts oder des Unternehmensstandorts – und damit letztendlich über die Entwicklung, den Wohlstand und das Wachstum einer Gemeinde. Leistungsfähiger Mobilfunk Neben der Versorgung mit schnellem Internet sehe ich die flächendeckende Verfügbarkeit eines leistungsfähigen und verlässlichen Mobilfunks als zweite tragende Säule der digitalen Infrastruktur. Die Mobilfunkabdeckung darf nicht alleine dem Markt überlassen werden; zumindest solange dieser von sich aus keine ausreichende Versorgung sicherstellen kann. Die Funklöcher in der Region müssen geschlossen werden. Das mittlerweile beseitigte Funkloch im Gebiet der Wutachschlucht, das lange Zeit eine ernste Gefahr für Wanderer darstellte, führt uns exemplarisch vor Augen, wie wichtig eine Mobilfunkabdeckung gerade für unsere ländlich geprägte Region, mitsamt ihren topographischen Besonderheiten, ist. Seite 9 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 III. Sichere Arbeitsplätze und starke Wirtschaft moderner Mobilität Im Gegensatz zu anderen Regionen sind bei uns keine Global Player beheimatet. Umso mehr können wir stolz sein auf unsere erfolgreichen kleinen und mittelständischen Familienunternehmen, sowie auf unsere zahlreichen Hidden Champions, wie etwa im Holzbau. Durch Corona sind sie aber stark geschwächt. Als Diplom-‐Betriebsbetriebswirtin weiß ich daher sehr gut, wie wichtig es ist, in dieser schwierigen Zeit unseren Betrieben eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen, um stark aus der Krise zu kommen. Nur mit einer leistungsfähigen Wirtschaft können wir die bestehenden Arbeitsplätze sichern und neue in unserer Region schaffen. Wasserstoff und Ultraeffizienz als Zukunftschance Bei der Suche nach Antworten, wie die Wirtschaft von morgen aussehen kann, betrachte ich die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie sowie die Transformation zu einer umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Industrie als zentrale Frage, die nicht ausgeklammert werden darf. Wir dürfen dabei nicht nur einseitig in Richtung Ökologie oder Ökonomie denken und lenken. Vielmehr brauchen wir einen umweltverträglichen Umbau. Hierbei sehe ich eine große Chance für unseren Wirtschaftsstandort in dem bundes-‐ und landesweiten Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur liegen. Deshalb setze ich mich seit langem für Wasserstoff-‐Valley Hochrhein ein. Schließlich sind entlang des Hochrheins alle Grundlagen gegeben, um die Region zu einem bedeutenden Standort für die Herstellung und Verteilung von (grünem) Wasserstoff-‐Valley auszubauen. Mit der Firma Evonik in Rheinfelden haben wir beispielsweise bereits einen Experten für Wasserstoff und im Bereich Chemie und Pharma mehrere mögliche Abnehmer mit grünem Strom sowie die Energieversorger mit einem Gasnetz, welches sich als Transportweg eignet. Neben Wasserstoff sehe das Thema „Ultraeffizienz“ als weiteren Impulsgeber. Als Stadträtin von Rheinfelden unterstütze ich die Bestrebungen von Stadt und Unternehmen, ein Ultraeffizienz-‐Forschungszentrum nach Rheinfelden zu holen und konnte erfolgreich daran mitwirken, dass die Rheinfelder Industriegebiete 2018 als Gewinner aus Landeswettbewerb „Ultraeffizienzfabrik im urbanen Umfeld" hervorgegangen sind. Ich will, dass dieser Erfolg kein Einzelfall bleibt, sondern Vorbild wird für weitere Kommunen am Hochrhein ist. Seite 10 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Tourismus und Gastronomie Eine zentrale Säule in unserer Region sind der Tourismus und die Hotel-‐ und Gaststättenbetriebe. Um die hohe Freizeit-‐ und Lebensqualität weiter zu verbessern und als Urlaubsdestination attraktiv zu bleiben, erachte ich den konsequenten Ausbau der bereits vielfältigen touristischen Angebote im Schwarzwald sowie in der Nähe zu den Nachbarregionen als wichtig. Hierzu bedarf es aber die Unterstützung durch das Land. Durch Corona ist sie noch bedeutsamer geworden. Daher ist es wichtig, dass die künftige Landesregierung die Tourismusförderung weiter einen hohen Stellwert beimisst. Als besonders positiv für unsere Gemeinden und Betrieben haben sich dabei das Tourismusinfrastrukturprogramm, das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und das von der EU unterstützte LEADER-‐Programm erwiesen. Wie bislang möchte ich auch in Zukunft erfolgreich für unsere Region in Stuttgart werben und Fördergeld zu uns holen. Einzelhandel Der Einzelhandel ist Garant für Wachstum und Wohlstand in unserer Region. Er schafft ökonomischen Mehrwert und trägt entscheidend zu unserem Zusammenleben bei. Er ist es, der unseren Städten und Gemeinden ein unverwechselbares Gesicht gibt. Doch ist der Einzelhandel erheblichen Veränderungen und Herausforderungen ausgesetzt. Hierzu zählen das wandelnde Kundenverhalten, globale Wettbewerber und die Digitalisierung. Gerade auch mit Blick auf die Pandemie und ihre Folgen müssen wir die lokalen und regionalen Einzelhändler stärken. Die Corona-‐Krise führt nicht nur zu verheerenden Negativ-‐Umsätzen. Sie zeigt uns, dass weitere Marktanteile in den Online-‐Handel abwandern. Der Niedergang des stationären Einzelhandels wäre dramatisch. Das dürfen wir nicht hinnehmen, denn trotz struktureller Veränderungen ist der Einzelhandel weiterhin die Leitbranche für die Innenstädte und der wesentliche Frequenzbringer für die ortsansässige Gastronomie und Dienstleistungsbranche. Deshalb ist es mein Ziel, auch in der nächsten Wahlperiode unsere Region im Wirtschaftsausschuss des Landes zu vertreten, um so unter anderem dem Thema Erhalt des Einzelhandels noch größere politische Beachtung zu geben Seite 11 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 IV. Gesundheit und Soziales auf die Zukunft ausrichten moderner Mobilität Eine gute medizinische und pflegerische Versorgung gehört zu den Kernaufgaben der staatlichen Daseinsvorsorge. Als Mitglied im baden-‐württembergischen Sozialausschuss liegt ein besonderer Schwerpunkt meiner politischen Arbeit in der Frage, wie wir die Gesundheits-‐ und Pflegeversorgung in unserer ländlich geprägten Region zukunftsfest machen können. Durch die Corona-‐Pandemie hat diese Fragestellung enorm an Bedeutung gewonnen, weshalb ich mich in der neuen Wahlperiode noch intensiver damit auseinandersetzen will, wie wir das Gesundheitswesen und die Pflege bei der Bewältigung der vor uns liegenden Herausforderungen unterstützen werden. Hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung für alle Menschen in der Region Gesundheit Die Corona-‐Pandemie hat deutlich gemacht, dass in allen Bereichen, die über die individuelle Diagnostik und Therapie hinausgehen, ein leistungsfähiger öffentlicher Gesundheitsdienst von zentraler Bedeutung ist. Er ist nicht nur der Schlüssel für einen leistungsfähigen Seuchen-‐ und Infektionsschutz, sondern auch für eine Stärkung der gesamtgesellschaftlichen Prävention, eine bedarfsgerechte lokale Versorgungsplanung sowie die Koordination regionaler Gesundheitsnetzwerke. Mein Anspruch ist es, ein Gesundheitswesen zu gestalten, das das Wohl der Patienten in den Mittelpunkt stellt. Jeder im Land muss genau die medizinische und pflegerische Unterstützung erhalten können, die er in seiner konkreten Situation benötigt. Das gilt insbesondere auch in struktur-‐ und siedlungsschwächeren Räumen wie den Hochrhein. Bei uns fehlen bereits jetzt Hausärzte, während parallel einzelne Städte überversorgt sind. Der tendenziell niedrige ärztliche Versorgungsgrad wird verstärkt durch das hohe durchschnittliche Alter der Ärztinnen und Ärzte. Zudem dominieren bei uns nach wie vor das Modell der Einzelpraxen. Dieses entspricht allerdings immer weniger den Vorstellungen und Wünschen junger Medizinerinnen und Mediziner, die Gemeinschaftspraxen vorziehen. Hier ist die Politik in der Pflicht, zukunftsfähige Rahmenbedingungen zu schaffen. Leider hat das grün-‐geführte Sozialministerium der medizinischen Versorgung im Ländlichen Raum nur wenig Beachtung geschenkt. Erst dank vehementen Drängens der CDU ist es kurz vor Ende Seite 12 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 dieser Wahlperiode gelungen, eine sogenannte Landarztquote einzuführen. Sie stellt sicher, dass von den 150 zusätzlichen Medizinstudienplätzen 50 Prozent verbindlich den schlechter versorgten Regionen im Land zu Gute kommen. Eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung setzt darüber hinaus eine umfassende und sektorenübergreifende Betrachtung unserer Versorgungsstrukturen voraus – beginnend bei Gesundheitsförderung und –prävention, über die Gesundheitsdienstleister vor Ort, die Krankenhäuser und Rehaeinrichtungen sowie die Pflegeanbieter bis hin zur Palliativversorgung und Hospizarbeit. Wenn ich auf die letzten drei Jahre zurückblicke, dann sehe ich unsere Region hierbei auf einem sehr guten Weg. So haben wir mit den Beschlüssen für die künftigen Zentralkliniken in Albbruck und Lörrach in der stationären Versorgung sowie mit dem Gesundheitscampus in Bad Säckingen in der ambulanten Versorgung, drei wichtige Grundsatzentscheidungen getroffen. Denn sie sind die zentralen Grundpfeiler für eine moderne und zukunftsstabile Gesundheitsarchitektur am Hochrhein. Umso wichtiger ist es daher, dass wir das Land für alle drei Projekte als Unterstützer gewinnen konnten. Ebenso begrüße ich den Beschluss des Landkreises Waldshut für den Bau eines stationären Hospizes in Waldshut-‐Tiengen ausdrücklich, denn medizinische Versorgung umfasst nicht nur das Heilen von Krankheiten, sondern auch das Begleiten beim Sterben. Pflege Der demographische und gesellschaftliche Wandel hat viele Gesichter. Im Gesundheitswesen zeigt er sich unter anderem darin, dass auf der einen Seite die Zahl der hochaltrigen Patienten steigt und auf der anderen Seite der Fachkräftemangel zunimmt. Vor diesem Hintergrund bleiben Familien der größte Pflegedienst im Land und daran wird sich angesichts der Entwicklungen kaum etwas ändern. In meiner Funktion als Pflegepolitische Sprecherin der CDU-‐Landtagsfraktion hatte ich bereits wenige Monate nach meinem Einzug in den Landtag ein Positionspapier Pflege erarbeitet, welches sowohl bei der Landtags-‐CDU als auch bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Zustimmung gefunden hat. Als Pflegepolitikerin setze ich mich dafür ein, pflegende Angehörige besser als bisher zu unterstützen. Das betrifft vor allem die Schaffung einer ausreichenden Zahl von Kurzzeit-‐ und Tagespflegeplätzen, die ein Angebot bieten, das auch für das Entlassmanagement von Krankenhäusern von zentraler Bedeutung ist. Nötig sind aber auch flexible Arbeitszeitmodelle zur Stärkung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie eine bessere gesellschaftliche Anerkennung der familiären Seite 13 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Pflegearbeit. Darüber hinaus unterstütze ich die Vorschläge des Bundesgesundheitsministers, die Eigenanteile von pflegebedürftigen Menschen in Pflegeheimen zu begrenzen. Daneben benötigen wir auch eine bedarfsgerechte Pflegeinfrastruktur, die dem steigenden Wunsch von Pflegebedürftigen, möglichst lange und selbstbestimmt zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung zu leben, miteinschließt. Diesem Wunsch gilt es auch künftig Rechnung zu tragen. Deshalb muss die künftige Landesregierung die eingeleitete Quartiersstrategie fortsetzen und ausbauen. Das Quartiersprojekt Riedpark in Lauchringen oder Wohnen im Alter in Küssaberg sind nur zwei Beispiele wie durch den Quartiersgedanken moderne, gemeinschaftliche Wohnformen für Menschen mit Unterstützungsbedarf in unserer Region vorangebracht wurden. Rettungsdienst Bei der Weiterentwicklung der ambulanten und der stationären Versorgungsstrukturen muss auch der Rettungsdienst mitgedacht werden. Die Menschen müssen sich auch in Zukunft darauf verlassen können, dass im Notfall rechtzeitig Hilfe vor Ort ist. Das gilt allen voran für unsere Region, in der die besondere Topographie die Hilfe über die Straße häufig ausschließt. Vielmehr können die gesetzlichen Hilfsfristen nur durch den Einsatz von Rettungshubschraubern eingehalten werden. Das im Herbst 2020 von der Landesregierung vorgestellte Rettungsdienstgutachten stellt zwar Verbesserungen in Aussicht, ändert jedoch nichts an meiner Forderung nach einem eigenen lokalen Luftrettungsstandort. Es ist unerlässlich, dass auch eine hochwertige Notfallversorgung zuverlässig gewährleistet ist. Familie und Bildung Starke Familien sind das Fundament einer starken Gesellschaft. Die Corona-‐Pandemie führt uns besonders vor Augen, wie sehr unsere ganze Gesellschaft auf starke Familien angewiesen ist. Als Christdemokratin sehe ich es als meine Aufgabe an, Familien zu stärken, zu entlasten und ihnen Raum zur Entfaltung zu geben. Familienpolitik aus einer Hand muss deswegen Betreuung und Bildung, Chancengerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso im Auge haben wie die tatkräftige Bekämpfung von Kinder-‐ und Familienarmut. Ich stehe für die Einführung eines Familiengeldes BaWü, das unabhängig vom Einkommen, der Erwerbstätigkeit und der Art der Betreuung bezahlt wird. Ebenso stehe ich für eine Qualitätsoffensive in der frühkindlichen Bildung und den Ausbau von KiTa-‐Plätzen. In diesem Seite 14 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Zusammenhang spielt auch die Steigerung der Qualität und Leistungsfähigkeit des Schulsystems für mich eine zentrale Rolle. Hierfür brauchen wir eine Digitalisierungsoffensive in den Schulen. Ziel ist es die Leistungsfähigkeit der digitalen Bildungsinfrastruktur an Schulen zu stärken und so die Grundlagen zum Erwerb von digitalen Kompetenzen nachhaltig zu verbessern. Hierfür brauchen wir die digitale Vernetzung in Schulgebäuden und auf -‐geländen, Anzeige-‐ und Interaktionsgeräte sowie digitale Arbeitsgeräte. Den Informatikunterricht auszubauen und laufende Tablet-‐Projekte zu unterstützen, sind in diesem Zusammenhang weitere Aspekte. Außerdem müssen die Rahmenbedingungen des Fernunterrichts und die Voraussetzungen für das digitale Lernen grundsätzlich verbessert werden. Ehrenamtliches Engagement Das ehrenamtliche Engagement nimmt insbesondere in unserer ländlichen Region einen sehr hohen Stellenwert ein. Der große Umfang, in dem sich die Menschen ehrenamtlich engagieren, ist ein zentraler Baustein unserer gesellschaftlichen Stabilität. Wir wären deshalb falsch beraten, sie als selbstverständlich anzusehen. Der Beitrag, den die verschiedenen Vereine und Organisationen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Unterstützung lokaler Strukturen leisten, ist von unschätzbarem Wert. Dies wurde uns durch die Folgen der Corona-‐Pandemie nochmals besonders vor Augen geführt. Wir können es uns nicht leisten, dass die Bereitschaft der Menschen, sich für ihr Gemeinwesen zu engagieren, schwindet. Ich finde es deshalb wichtig, dass Politik und Gesellschaft das Ehrenamt angemessen wertschätzen. Die Einführung einer Ehrenamtskarte nach dem Vorbild Bayerns zum Beispiel trägt nicht nur zu mehr Anerkennung bei, gibt auch zusätzliche Anreize, dass sich noch mehr Menschen für die Übernahme eines Ehrenamts entscheiden. Dies wohlwissend, dass die Herausforderungen für die Organisationen und Vereine aufgrund steigender Anforderungen wie beispielsweise im Steuerecht, der bürokratischen Anforderungen oder beim Datenschutz zunehmen und auch die Auswirkungen der Corona-‐ Pandemie zu extremen Belastungen führen. Neben mehr Wertschätzung braucht es daher auch mehr Entlastungen. Vor diesem Hintergrund begrüße ich den Vorstoß der CDU-‐ Landtagsfraktion die Freigrenze für Vereine von 35.000 auf 45.000 Euro anzuheben. Leider hat dieser bei dem grünen Koalitionspartner bislang keine Unterstützung gefunden. Das ist für mich nicht verständlich. In der kommenden Wahlperiode muss diese Blockadehaltung Seite 15 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 aufhören. Darüber hinaus spreche ich mich für eine Anhebung der Ehrenamtspauschale auf 1.000 Euro aus. V. Starker Ländlicher Raum: Landwirtschaft und Naturschutz in Einklang bringen moderner Mobilität Die Landwirtschaft in unserer Region ist geprägt von bäuerlichen Familienbetrieben, die oftmals schon seit Generationen von einer Familie bewirtschaftet werden. Dabei wird sehr viel Wert daraufgelegt, im Einklang mit den Tieren und der Natur zu arbeiten. Der stetig wachsende Anteil an ökologisch wirtschaftenden Betrieben macht darüber hinaus deutlich, welch hoher Stellenwert dem Umgang mit der Tier-‐ und Pflanzenwelt zukommt. Die Devise muss lauten „Schützen durch Nützen“. Der Mensch ist nicht Fremdkörper, sondern Teil der Kulturlandschaft, die er hegt und pflegt. Vor diesem Hintergrund ist es auch für die Politik wichtig Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam zu denken, in Einklang zu bringen. Dies darf sich allerdings nicht an einer Ideologie, sondern entlang der tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen ausrichten. Landwirtschaft Die Landwirtschaft prägt das Landschaftsbild des Südschwarzwalds und die einzigartige Kultur-‐ und Erholungslandschaft durch die traditionelle land-‐ und forstwirtschaftliche Nutzung maßgeblich. Sie ist ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Region. Die landwirtschaftlichen Familienbetriebe erhalten die Attraktivität der ländlichen Regionen und produzieren qualitativ hochwertige Lebensmittel. Dies gilt sowohl für die konventionell als auch für die ökologisch wirtschaftenden Betriebe. Um die wertvolle Arbeit der landwirtschaftlichen Betriebe sicherstellen und unterstützen zu können, müssen die Rahmenbedingungen stimmen und notwendige Förderungsmöglichkeiten existieren. Darüber hinaus müssen auch Lösungen gefunden werden, um die Betriebe im Land in die Lage zu versetzen, sich gegen die zunehmenden klimatischen und marktwirtschaftlichen Herausforderungen angemessen wappnen zu können. Um unsere Familienbetriebe in Zukunft zu erhalten, müssen auch Anreize für die nachfolgenden Generationen gesetzt und das Berufsbild attraktiv gehalten werden. Ich will unsere typischen Strukturen bewahren, denn sie Seite 16 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 sind zugleich ein Garant für nachhaltiges Wirtschaften, für die räumliche Nähe von Produzenten, Verarbeitern und Konsumenten sowie für den Erhalt unserer regionalen Kreisläufe. Dabei muss ich feststellen, dass wir kleine familiengeführte, bäuerliche Betriebe wollen. Gleichzeitig werden sie mit immer neuen Vorschriften in die Hofaufgabe gedrängt. Vor diesem Hintergrund begrüße ich die von der CDU-‐Landtagsfraktion angestoßene Zukunftswerkstatt „Junglandwirtinnen und Junglandwirte“. Sie trägt nicht nur dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Familienbetriebe zu verbessern. Sie trägt auch dafür Sorge, dass uns auch künftig regionale Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden. Das würde den Nachhaltigkeitsaspekt in der Wertschöpfungskette weiter fördern. Die vom Land geförderten Geschäftsfelder, wie Direktvermarktung, Erzeugung erneuerbarer Energien oder Ferien auf dem Bauernhof, müssen fortgeführt und ausgebaut werden. Natur-‐ und Umweltschutz Wirksamer Natur-‐ und Umweltschutz gelingt nur gemeinsam mit der Landwirtschaft. Das Gesetz für mehr Artenvielfalt stellt für mich hierbei ein Meilenstein dar. Baden-‐Württemberg setzt sich damit nicht nur an die Spitze im Bereich Naturschutz. Vor allem ist es ein fairer Kompromiss, um die Interessen von Umweltschutz und Landwirtschaft in Einklang zu bringen. Denn beides ist schützenswert: Die biologische Vielfalt ebenso wie die wirtschaftliche Erzeugung regionaler und gesunder Lebensmittel. Letztlich wird der Erfolg dieser politischen Maßnahmen von uns allen abhängen, weil der Schutz der Natur eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft ist. Deshalb finde ich es wichtig, dass das Land den Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz weiter fördert. Darin liegt für mich der Schlüssel, um beide Interessen gleichermaßen dauerhaft zu befrieden. Forst Unsere Region ist eine Waldregion. Der Wald ist wegen seines wirtschaftlichen Nutzens, seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit, die Tier-‐ und Pflanzenwelt, das Landschaftsbild, die Agrar-‐ und Infrastruktur und die Erholung der Bevölkerung für uns alle von immenser Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat für mich der Erhalt und Schutz unserer Wälder oberste Priorität. Waldshut und Lörrach sind die durch den Borkenkäfer am stärksten betroffenen Landkreise in Seite 17 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Baden-‐Württemberg. Nach drei Dürrejahren und wiederkehrenden Winterstürmen haben die Schäden unvorstellbare Dimensionen angenommen. Die Waldbesitzer allein zulassen wäre fatal. Deshalb hatte ich wiederholt Minister und Staatssekretäre aus der Landesregierung eingeladen, um bei Vorort-‐Exkursionen auf die Dringlichkeit politischer Maßnahmen hinzuweisen. Besonders freue mich, dass erreicht worden ist, dass das Land die Region Südschwarzwald als Modellregion für die Forschung und Erprobung zukunftsresistenter Baumarten bestimmt hat. Die Modellregion und die verschiedenen Unterstützungsprogramme auf Landes-‐ und Bundesebene zur kurzfristigen Beseitigung der Schäden sowie zum langfristigen Erhalt unserer Wälder, tragen meinem politischen Einsatz Rechnung und zeigen, dass unsere Belange in Stuttgart gehört werden. Um unsere Wälder langfristig stabil zu machen, brauchen wir eine ganzheitliche Betrachtung, die Aspekte wie Klimastabilität und regionale Holzbereitstellung mit in den Fokus nimmt. Daran will ich in meiner zweiten Periode im Landtag anknüpfen, um einen gesunden und nachhaltig genutzten Wald sicherzustellen. Holzbau Die Stärkung des Holzbaus in unserer Region spielt für mich eine wesentliche Rolle. Holz ist der einzige nachwachsende Baustoff und der Holzbau erfüllt als Bauform alle Umweltauflagen problemlos, ist schnell und effizient. Wenn wir in diesem Zusammenhang über innovative Unternehmen in unserer Region sprechen, dann führt kein Weg am Holzbau vorbei. Gerade in diesem Bereich zeichnen sich unsere Betriebe durch eine hohe Innovationskraft aus. Gleichwohl bedarf es weiterer Anstrengungen, den Holzbau weiter nach vorne zu bringen. Deshalb möchte ich mich dafür starkmachen, dass die bereits bestehende Holzbau-‐Offensive des Landes fortgesetzt und mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet wird. Dadurch bleibt die regionale Holzbe-‐ und verarbeitung produktiv und zukunftsfähig. Seite 18 von 19
Wahlprogramm Sabine Hartmann-‐Müller für die Landtagswahl 2021 Abschluss Sehr geehrte Wählerinnen und Wähler, liebe Bürgerinnen und Bürger, mein vorgestelltes Wahlprogramm ist entstanden als Gemeinschaftswerk. Es ist das Ergebnis von vielen, vielen persönlichen Gesprächen, Besuchen und Eindrücken, die ich in den vergangenen Jahren in unserer Region erleben und erfahren durfte. Dieses Programm mag zwar durch meine Feder geschrieben worden sein, die Autoren sind Sie und ich gleichermaßen. Es ist gemeinsam entstanden – mit, von Ihnen und für die Bürgerinnen und Bürger am Hochrhein. Direkt oder indirekt jeder hat dazu beigetragen. Ich möchte Sie einladen, diesen Weg weiterzugehen und bitte Sie daher bei der Landtagswahl am 14. März 2021 um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme. Lassen Sie uns gemeinsam weiter daran arbeiten, dass unsere Heimat erfolgreich und l(i)ebenswert bleibt. Ich bin dazu bereit. Ihre Sabine Hartmann-‐Müller Seite 19 von 19
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