Wahlprüfsteine Bedrängte Christen (Bundestagswahl 2013)

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Wahlprüfsteine Bedrängte Christen (Bundestagswahl 2013)
Wahlprüfsteine Bedrängte Christen (Bundestagswahl 2013)
Weitere Informationen auf http://www.missio-hilft.de/de/themen/religionsfreiheit/ – Stand: 09/ 2013

Fragen:

   1. Laut dem         Der Einsatz für die Religions-      In der vergangenen Le-    Die Religions- und Glaubens-       Religionsfreiheit ist für die
      „Ökumeni-        freiheit weltweit ist ein wichti-   gislaturperiode haben     freiheit ist eine Ausprägung       FDP ein wichtiges Anlie-
      schen Bericht    ger Bestandteil der wertege-        die SPD-Bundestags-       der Menschenwürde. Sie ge-         gen, dies umfasst selbst-
      zur Religions-   leiteten Außenpolitik von           fraktion und SPD-         hört zum unverzichtbaren Ka-       verständlich auch die Reli-
      freiheit von     CDU und CSU. In ihrem Koa-          Politikerinnen und Politi-non der Menschenrechte und         gionsfreiheit von Christen.
      Christen welt-   litionsvertrag hat sich die von     ker vielfach die Frage    findet sich in allen internatio-   In einem ersten parlamen-
      weit 2013“, die  CDU und CSU geführte Bun-           der weltweiten Religi-    nalen Menschenrechtsverein-        tarischen Antrag der 17.
      die Deutsche     desregierung ausdrücklich           onsfreiheit / Situation   barungen, etwa in der Allge-       Wahlperiode zum Thema
      Bischofskonfe-   zum Schutz der Religions-           von Christen und religiö- meinen Erklärung der Men-          Menschenrechte „Men-
      renz und die     freiheit bekannt. Dieser Ein-       sen Minderheiten thema-   schenrechte, im Internationa-      schenrechte weltweit
      Evangelische     satz gilt allen Religionen.         tisiert, öffentlich gemacht
                                                                                     len Pakt über bürgerliche und      schützen“ haben wir uns
      Kirche in        Angesichts der Tatsache,            und politische Initiative politische Rechte, in der Eu-      mit der Religionsfreiheit
      Deutschland      dass Christen zahlenmäßig           ergriffen.                ropäischen Menschenrechts-         ausführlich auseinanderge-
      erstellt haben,  am meisten von Bedrängnis                                     konvention, in der Grund-          setzt und dem Recht der
      wird das Men-    und Verfolgung betroffen            Die SPD-Bundestags-       rechtecharta der EU oder           Religionsfreiheit von Chris-
      schenrecht von   sind, legen CDU und CSU ein         fraktion hat beispiels-   auch in der Erklärung über die     ten einen wesentlichen
      Christen auf     besonderes Augenmerk auf            weise die jüngste Gewalt Beseitigung aller Formen von        Schwerpunkt gewidmet.
      Religionsfrei-   die Lage christlicher Minder-       in Ägypten im Sommer      Intoleranz und Diskriminierung
      heit in 111 Län- heiten. Das Recht auf Ge-           2013, unter anderen       aufgrund der Religion oder         Die FDP hat darüber hin-
      dern verletzt.   danken-, Gewissens- und             auch gegen Christen       Überzeugung der Vereinten          aus nicht nur einen umfas-
                       Religionsfreiheit ist in Artikel    und christliche Einrich-  Nationen.                          senden Antrag zur Religi-
      Ist das Thema    18 der Allgemeinen Erklärung        tungen, öffentlich scharf                                    onsfreiheit „Religionsfrei-
      bedrängte        der Menschenrechte sowie in         verurteilt, die Bundesre- Nichtsdestotrotz werden den-       heit weltweit schützen“,
      Christen in der Menschenrechtskonventio-             gierung und die EU zum noch Tag für Tag Menschen             sondern auch einen spezi-
      aktuellen Legis- nen verankert. Dennoch ist          Handeln aufgefordert      aufgrund ihrer religiösen          fischen Antrag zur Religi-
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laturperiode       dieses elementare Men-           und großzügigen Schutz       Überzeugung gesellschaftlich        onsfreiheit für das Kloster
von Ihrer Partei   schenrecht in vielen Ländern     für Flüchtlinge aus Ägyp-    diskriminiert und leiden unter      Mor Gabriel „Fortbestand
im Bundestag       der Erde stark eingeschränkt     ten angemahnt. Für           massiven staatlichen Repres-        des Klosters Mor Gabriel
thematisiert       oder gar nicht existent.         Flüchtlinge aus Syrien       sionen. Deren Erscheinungs-         sicherstellen“ unterstützt,
worden? Wie                                         hat sie wiederholt eine      formen reichen von gesell-          auch hier bildete die Lage
hat Ihre Partei    CDU und CSU beobachten           humanitäre Lösung und        schaftlichem Ausschluss über        der Christen einen großen
in der aktuellen   seit vielen Jahren mit Sorge,    eine europäische Initiati-   Erniedrigungen, Beleidigun-         Schwerpunkt.
Legislaturperi-    wie Christen in verschiede-      ve gefordert. Die Auf-       gen und Misshandlungen bis
ode konkret        nen Regionen der Welt be-        nahme von lediglich          hin zu offener und gewaltsa-        Im Ausschuss für Men-
versucht, die      drängt und verfolgt werden.      5000 besonders Schutz-       mer Verfolgung und Todes-           schenrechte und humanitä-
Situation von      Dabei sei an die Vertreibung     bedürftigen in Deutsch-      strafe. Dies betrifft Christinnen   re Hilfe des Deutschen
bedrängten         der Hunderttausenden Chris-      land kann angesichts         und Christen, aber eben auch        Bundestages engagiert
Christen welt-     ten aus dem Irak in den Jah-     der Gewalteskalation in      andere Religionen.                  sich die FDP sehr stark für
weit zu verbes-    ren 2007 bis 2009, der           Syrien für die SPD-                                              Religionsfreiheit. Bei Aus-
sern?              50.000 ebenfalls vertriebenen    Bundestagsfraktion nur       Beispielsweise trifft es –wie       schussreisen in betroffene
                   Christen in Orissa/ Indien im    ein erster Schritt sein.     von der CDU/CSU immer               Regionen werden Religi-
                   gleichen Zeitraum oder das                                    wieder thematisiert - zu, dass      onsfreiheit und die Lage
                   Schicksal der unter extremis-    Die SPD-Bundestags-          in der Türkei Christinnen und       der Christen regelmäßig
                   tischem Terror leidenden         fraktion hat sich, ge-       Christen diskriminiert werden       thematisiert. Der Aus-
                   Christen in Nigeria erinnert.    meinsam mit vielen an-       – Alevitinnen und Aleviten          schuss hat sich, über die
                                                    deren Akteuren, erfolg-      aber eben auch. Aus grüner          gesamte 17. Wahlperiode
                   Die Situation der Christen in    reich für die 2012 erfolg-   Sicht muss hier also das            hinweg, in zahlreichen Un-
                   Syrien, die dort zwischen alle   te Freilassung des zum       Problem freier Religionsaus-        terrichtungen über die Lage
                   Bürgerkriegsfronten geraten,     Tode verurteilten irani-     übung in der Türkei ange-           der Religionsfreiheit welt-
                   erfüllt uns mit größter Sorge,   schen Pastors Youcef         sprochen werden. Der Einsatz        weit berichten lassen,
                   wie auch aktuell die Lage der    Nadarkhani eingesetzt.       für Menschenrechte sollte           selbstverständlich auch
                   koptischen Christen in Ägyp-     Im Sommer 2013 erfolg-       nicht zur Klientelpolitik ver-      über die Lage der Christen.
                   ten.                             te ein Schreiben an den      kommen. Die Religionsfreiheit
                                                    Bundesaußenminister          gilt für alle Religionen.           Es gab eine Anhörung des
                   In der Türkei waren noch zu      zum Schicksal der ent-                                           Ausschusses zu dem The-
                   Beginn des 20. Jahrhunderts      führten syrischen Bi-        BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN               ma „Christen und andere
                   20 Prozent der Bevölkerung       schöfe von Aleppo.           setzen sich für den Schutz          Minderheiten im Nahen
                   Christen, heute beträgt ihr                                   des Menschenrechts auf Reli-        Osten und in Nordafrika“,
                   Anteil nur noch rund 0,2 Pro-    Die SPD hat im Deut-         gions- und Glaubensfreiheit         die öffentlich zugänglich
                   zent. Entgegen aller Beteue-     schen Bundestag auch         ein. Wir messen dem Thema           war. Alle Entschließungen
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rungen der türkischen Regie-     verschiedene Anträge        in der deutschen Innen- und      des Ausschusses zu den
rung kann man hier nicht von     zum Thema Religions-        Außenpolitik wie auch in der     Menschenrechtsberichten
Religionsfreiheit sprechen.      freiheit/bedrängte Chris-   europäischen Politik einen       der Bundesregierung bein-
                                 ten und religiöse Min-      hohen Stellenwert bei. Verlet-   halten einen großen Pas-
Auf Initiative von CDU und       derheiten eingebracht,      zungen der Religionsfreiheit     sus zur Religionsfreiheit,
CSU wurden zwei wesentli-        etwa „Kloster Mor Gab-      sollten bei Staatsbesuchen       inkl. zu der Religionsfreiheit
che parlamentarische Initiati-   riel weiter schützen“,      kritisiert werden. Glaubwürdig   der Christen.
ven durch die Koalitionsfrak-    (Bundestags-Druck-          sind Deutschland und die EU
tionen auf den Weg gebracht.     sache 17/9921) oder         aber nur dann, wenn die Reli-    Religions- und Glaubens-
Unser Antrag „Religionsfrei-     „Das Menschenrecht auf      gionsfreiheit hierzulande mit    freiheit ist auch einer der
heit weltweit schützen“ erin-    Religions- und Glau-        der gleichen Entschiedenheit     Schwerpunkte des Arbeits-
nert daran, dass sowohl das      bensfreiheit als politi-    durchsetzt wird, wie wir es      programms Deutschlands
öffentliche Bekenntnis als       sche Herausforderung“       von anderen Staaten einfor-      im Menschenrechtsrat der
auch das Werben für die ei-      von 2010 (Bundestags-       dern.                            Vereinten Nationen.
gene Religion nicht einge-       Drucksache 17/3428),
schränkt werden dürfen.          Diese Anträge wurden        Der Ausschuss für Menschen-
Zentraler Bestandteil der        mit Mehrheit von CDU        rechte und Humanitäre Hilfe
durch die Erklärung der Men-     und FDP abgelehnt.          hat in der laufenden Legisla-
schenrechte garantierten                                     turperiode eine öffentliche
Religionsfreiheit ist zudem      2012 forderte die SPD-      Anhörung zum Thema "Reli-
das Recht, den Glauben           Bundestagsfraktion an-      gionsfreiheit und europäische
wechseln zu dürfen. Dieses       lässlich der Regierungs-    Identität" durchgeführt.
Recht ist insbesondere in        bildung in Ägypten die
vielen muslimisch geprägten      Beachtung der Rechte        BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Staaten eingeschränkt und        von Christen ein. Zudem     haben Ihre Vorstellungen in
gilt hier nur für Konversionen   gab es im Deutschen         einem eigenen Antrag mit
zum Islam. Ein Austritt aus      Bundestag eine Öffentli-    dem Titel „Das Menschen-
dem Islam etwa zum Chris-        che Anhörung des Aus-       recht auf Religions- und Glau-
tentum wird zum Teil straf-      schusses für Menschen-      bensfreiheit stärken“ (Druck-
rechtlich verfolgt bis hin zur   rechte und Humanitäre       sache 17/2424) dargelegt und
Todesstrafe für diese soge-      Hilfe am 9. Mai 2012        sich auch länderspezifisch
nannte Apostasie (Abfall vom     zum Thema Situation         dezidiert geäußert, beispiels-
Glauben), wie z. B. im Iran      der Christen und ande-      weise im Antrag „Menschen-
und in Saudi-Arabien.            rer religiöser Minderhei-   rechtslage im Iran verbessern“
                                 ten in Nordafrika sowie     (Drucksache 17/4011), in der
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Für den Erhalt eines der äl-      im Nahen Osten.           die dortige Diskriminierung
testen christlichen Klöster der                             religiöser Minderheiten wie
Welt in der Türkei setzen sich Die SPD-Bundestags-          den Bahá’í und bestimmter
CDU und CSU nachdrücklich      fraktion verurteilte 2011    christlicher Glaubensrichtun-
ein, nicht zuletzt mit dem An- die Enteignung des           gen thematisiert wird.
trag „Fortbestand des Klos-    Klosters Mor Gabriel in
ters Mor Gabriel sichern“.     der Türkei, sie verlangte
Das Kloster ist seit Jahren    Religionsfreiheit und den
durch andauernde und           Schutz der christlichen
rechtsstaatlich fragwürdige    Minderheit in der Türkei,
Gerichtsverfahren in seiner    sie pochte im gleichen
Existenz bedroht. Eine 1600    Jahr auf die Einhaltung
Jahre bestehende Tradition     der Menschenrechte in
und Kultur ist dadurch stark   den Ländern des Arabi-
gefährdet. CDU und CSU         schen Frühlings, sie
werden diese Entwicklung       protestierte energisch
nicht tatenlos hinnehmen.      gegen die Verhaftung
                               führender Bahai-
Der Vorsitzende der            Vertreter im Iran, sie
CDU/CSU-Fraktion im Deut-      kritisierte 2010 die Kür-
schen Bundestag, Volker        zungen der kulturellen
Kauder, hat in dieser Wahlpe- Auslandsarbeit der Kir-
riode vielfach die Gelegenheit chen durch die Regie-
genutzt, im Rahmen von offi- rungskoalition.
ziellen Besuchen und diplo-
matischen Initiativen auf eine Für den Arbeitskreis
Verbesserung der Lage          Christinnen und Christen
christlicher Minderheiten zu   in der SPD (AKC) ist
drängen. Während seiner        Religionsfreiheit bzw.
Besuche in Ägypten, Indone- Bedrängung von Chris-
sien, China oder Indien, aber ten und anderen religiö-
auch gegenüber einer Viel-     sen Minderheiten welt-
zahl von Botschaftern in       weit ebenfalls ein wichti-
Deutschland brachte er die     ges Thema, für das es
Rede auf das Schicksal ein-    gilt, Öffentlichkeit und
zelner Personen wie etwa         Solidarität zu schaffen.
Asia Bibi oder Youcef Nadar-     Auf dem Deutschen
khani. Er konnte als erster      Evangelischen Kirchen-
westlicher Ansprechpartner       tag in Hamburg bei-
mit dem neuen koptischen         spielsweise hat der AKC
Papst Tawadros II. sprechen      mit Kirchenvertretern
und sich ein Bild zur Lage der   und Bürgerinnen und
indischen Christen in Orissa     Bürgern über Religions-
machen. Volker Kauder be-        freiheit diskutiert und
gleitet und unterstützt das      dabei eindringlich die
Engagement von Partei und        Lage der Christen im
Fraktion durch ein entspre-      Nahen Osten ins Be-
chendes publizistisches Wir-     wusstsein gerufen.
ken sowie durch Vorträge.

In seinem Engagement für
den Schutz verfolgter Chris-
ten wird er u. a. durch den
Bundesvorsitzenden des
Evangelischen Arbeitskrei-
ses, Staatssekretär Thomas
Rachel, und dem Landesvor-
sitzenden des Evangelischen
Arbeitskreises der CSU,
Staatssekretär Christian
Schmidt, unterstützt.

Im April 2010 gründete sich
auf Initiative der Obfrau der
CDU/CSU-Bundestags-
fraktion im Ausschuss für
Menschenrechte und Huma-
nitäre Hilfe, Ute Granold
MdB, der Stephanuskreis der
CDU/CSU-Fraktion im Deut-
schen Bundestag. In Erinne-
rung an den ersten christli-
chen Märtyrer (Apg Kap.7),
dem sowohl Katholiken als
auch Protestanten gedenken,
hat der Stephanuskreis die
Religionsfreiheit ins Zentrum
seiner Arbeit gestellt und
widmet sich dabei insbeson-
dere der Lage der verfolgten
Christen in aller Welt.

Bereits in der Wahlperiode
2005 bis 2009 hatte sich die
AG Menschenrechte der
CDU/CSU-Fraktion aufgrund
des Engagements ihrer Vor-
sitzenden, Erika Steinbach
MdB, des Themas ange-
nommen. Dieses hat der
Stephanuskreis über die ver-
schiedenen Arbeitsgruppen
der Fraktion hinweg konse-
quent weiter ausgebaut.

Jenseits der Ausschussarbeit
hat sich der Stephanuskreis
zu einem überkonfessionellen
Gesprächsforum entwickelt,
das allen Unionsabgeordne-
ten, denen das Thema Reli-
gionsfreiheit besonders am
Herzen liegt, offensteht. Zent-
rale Instrumente der Arbeit
des Stephanuskreises sind
persönliche Gespräche mit
Vertretern der Kirchen und
Religionen aus den betref-
fenden Regionen und Veran-
staltungen, um die Öffentlich-
keit stärker für das Thema
Religionsfreiheit zu sensibili-
sieren. Der Kreis steht in re-
gelmäßigem Kontakt zu den
beiden großen Kirchen,
christlichen Hilfswerken und
nationalen sowie internatio-
nalen NGOs.

Ein weiteres Ziel ist der Auf-
bau eines Netzwerks von
Unterstützern und Multiplika-
toren im Europäischen Par-
lament und in den nationalen
Parlamenten. Die Gemein-
same Resolution der Fraktio-
nen von CDU/CSU und ÖVP
zur Lage der religiösen Min-
derheiten in der Türkei vom
19. Januar 2011 weist bereits
in diese Richtung. Die Verfol-
gung religiöser Minderheiten
wird im Rahmen von Delega-
tionsreisen der Mitglieder
auch in Gesprächen mit Re-
gierungsvertretern und Kir-
chenführern vor Ort themati-
siert.
Mit verschiedenen Veranstal-
tungen trug die CDU/CSU-
Bundestagsfraktion das
Thema in die Öffentlichkeit.
So lautete der Titel eines
Fraktionskongresses im Jahr
2011 „Religionsfreiheit vertei-
digen, Christen beistehen“,
innerhalb dessen unser politi-
sches Engagement vorge-
stellt und die breite Öffent-
lichkeit für das Thema an-
hand der Situationen der
Christen in Syrien, Nigeria
und Indien sensibilisiert wur-
de. Im Rahmen der Veran-
staltungsreihe „Das C ist für
uns Programm“ im Jahr 2012,
aber auch in einem gemein-
samen großen Kongress mit
der Österreichischen Volks-
partei ÖVP in Salzburg im
April 2013 nahm die Fraktion
den Faden immer wieder auf.
Diese Veranstaltungen trugen
insbesondere dazu bei, den
Bedrängten und Verfolgten
selbst eine Stimme zu geben.
Mit Fachvorträgen und Au-
genzeugenberichten kamen
sie zu Wort.

Dieses wichtige Thema ist
darüber hinaus ein wesentli-
cher Schwerpunkt der Ar-
beitsgruppe Menschenrechte
und Humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Fraktion im Deut-
schen Bundestag. Auf unsere
Initiative hin führte der Aus-
schuss für Menschenrechte
und Humanitäre Hilfe zwei
Öffentliche Anhörungen in-
nerhalb der 17. Legislaturpe-
riode dazu durch:

-27.10.2010: Religionsfreiheit
und europäische Identität

-09.05.2012: Situation der
Christen und anderer religiö-
ser Minderheiten in Nordafri-
ka sowie dem Nahen Osten

Mit der Veranstaltung „Welt-
weites Engagement für ver-
folgte Christen – aktuelle Si-
tuationsanalyse“ gegen Ende
dieser Legislaturperiode zog
die AG Menschenrechte Bi-
lanz ihrer Arbeit und stellte
mit den geladenen Experten,
z. B. Herrn Prof. Dr. Schirr-
macher, und engagierten
Nichtregierungsorganisatio-
nen, wie der „Internationalen
Gesellschaft für Menschen-
rechte“ und „Open Doors“,
die dringende Notwendigkeit
der Fortsetzung des gemein-
samen Engagements für die
kommende Legislaturperiode
und darüber hinaus fest.

CDU und CSU haben große
Anstrengungen unternom-
men, um sich für bedrohte,
verfolgte und diskriminierte
Christen einzusetzen. Der
Bundesvorstand der CDU
Deutschlands hat anlässlich
seiner Klausurtagung am 14.
und 15. Januar 2011 in Mainz
die Resolution „Religionsfrei-
heit weltweit durchsetzen –
Christen vor Diskriminierung
und Verfolgung schützen“
beschlossen. Der CDU-
Bundesfachausschuss Ent-
wicklungszusammenarbeit
und Menschenrechte unter
der Leitung von Arnold Vaatz
MdB hat am 19. April 2011
den Beschluss „Religionsfrei-
heit weltweit durchsetzen“
gefasst. Das große Engage-
ment zahlreicher Politiker von
CDU und CSU für bedrängte
Christen zeigt sich beispiel-
haft auch am Einsatz des
Generalsekretärs der CDU
Deutschlands, Hermann Grö-
he. Dieser hatte z. B. in Zu-
sammenarbeit mit der Inter-
nationalen Gesellschaft für
Menschenrechte (IGFM) die
                     parlamentarische Patenschaft
                     für den im Iran inhaftierten
                     Pastor Youcef Nadarkhani
                     übernommen. Die IGFM be-
                     wertete die Freilassung des
                     zwischenzeitlich von der To-
                     desstrafe bedrohten Pastors
                     auch als Erfolg des internati-
                     onalen Drucks und der inter-
                     nationalen Aufmerksamkeit,
                     die diesem Fall gewidmet
                     wurde.

                     Die CSU hat wiederholt auf
                     das Schicksal verfolgter
                     Christen aufmerksam ge-
                     macht und sich für die Einhal-
                     tung der Menschrechte Reli-
                     gions- und Meinungsfreiheit
                     eingesetzt, u. a. auf der Lan-
                     desdelegiertenversammlung
                     des Evangelischen Arbeits-
                     kreises der CSU 2011 und
                     auf dem CSU Kongress
                     „Christenverfolgung bekämp-
                     fen“ 2012 und zuletzt auf ei-
                     ner öffentlichen Podiumsdis-
                     kussion im Rahmen des
                     Evangelischen Kirchentages
                     2013 in Hamburg.
2. Was wird Ihre     CDU und CSU haben in ih-         Die Religionsfreiheit ist   BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN             Nach den Wahlen werden
   Partei in der     rem Regierungsprogramm           für die SPD ein hohes       wird den Einsatz für Religions-   wir unser Engagement für
   kommenden         2013 – 2017 „Gemeinsam           Gut, sie setzt sich auf     freiheit auch in der 18. Legis-   die Religionsfreiheit von
   Legislaturperi-   erfolgreich für Deutschland“     allen Ebenen dafür ein,     laturperiode fortsetzen.          Christen fortsetzen.
ode nach der       ein starkes Bekenntnis zum        dass weltweit Menschen
Bundestags-        Menschenrecht Religionsfrei-      ihren Glauben leben          In unserem Wahlprogramm
wahl am 22.        heit abgelegt. Wörtlich heißt     können. Religions- und       stellen wir mit Blick auf die
September tun,     es dort:                          Glaubensfreiheit ist ein     Menschenrechte, zu denen
um Christen                                          Menschenrecht und            das Rechts auf Religions-
und Angehöri-      „Die Solidarität mit benachtei-   muss daher in allen          freiheit gehört, u. a. fest:
ge anderer Re-     ligten und unterdrückten reli-    Staaten geachtet wer-
ligionen, die      giösen Minderheiten ist uns       den. Die SPD ist be-         „Die „Menschenrechte sind
weltweit von       ein besonderes Anliegen. Wir      sorgt, dass Christen die     das Fundament für die de-
der Verletzung     treten weltweit für Religions-    am häufigsten verfolgte      mokratische, wirtschaftliche
des Menschen-      freiheit aller Menschen ein.      und bedrängte religiöse      und kulturelle Entwicklung
rechts auf Reli-   Dazu gehört der beharrliche       Gruppe sind, sie setzt       eines Landes. Nur wo
gionsfreiheit      Einsatz für Christen in über      sich daher in ihren inter-   Menschen in Freiheit leben
betroffen sind,    50 Ländern, die wegen ihres       nationalen Kontakten für     können, kann es auf Dauer
zu unterstüt-      Glaubens bedrängt, verfolgt       die Religionsfreiheit und    Hoffnung, Fortschritt und
zen?               und vertrieben werden.“           für die Rechte von Reli-     Wohlstand geben. Wir be-
                                                     gionsgemeinschaften          trachten Menschenrechts-
                   CDU und CSU werden in der         ein.                         politik als Querschnittsauf-
                   neuen Wahlperiode ihr Enga-                                    gabe, die alle Politikbe-
                   gement auf diesem Feldaus-        Im Regierungsprogramm        reiche berührt und Kern
                   bauen. Die Fachgremien der        2013-2017 heißt es da-       liberaler Außen- und Ent-
                   Parteien sowie zahlreiche         zu: „Deshalb treten wir      wicklungspolitik ist. Wir
                   Mitglieder von CDU und CSU        aktiv für die Menschen-      setzen dabei auf Dialog,
                   werden sich auch in Zukunft       rechte von religiösen        Partnerschaft und den Vor-
                   für religiös Verfolgte einset-    und ethnischen Minder-       rang politischer Lösungs-
                   zen. Von einer Neukonstituie-     heiten ein, die häufig       ansätze.
                   rung des Stephanuskreises         genug zu Opfern politi-
                   über Fraktionskongresse und       scher Konflikte und so-      […]Wir setzen uns weltweit
                   Veröffentlichungen bis hin zu     zialer und wirtschaftli-     ein für die Einhaltung und
                   einer Fortschreibung unserer      cher Spannungen in den       Stärkung der Menschen-
                   parlamentarischen Arbeit          Krisengebieten der Welt      rechte, für den Schutz der
                   werden wir zudem alle zur         werden.“                     Freiheit, der Demokratie
                   Verfügung stehenden Mittel                                     und der Rechtsstaatlichkeit
                   nutzen, um klar und deutlich      Konkret umfasst dies         wie auch für den Schutz
                   zu machen, dass der Einsatz       auch die Unterstützung       von Fortschritt, den auf
für Religionsfreiheit und ge-  von Christen und ande-        kultureller Selbstbestim-
gen Christenverfolgung ein     ren Schutzbedürftigen         mung basierenden Wohl-
wesentlicher Bestandteil un-   und religiös verfolgten       stand sowie den Schutz
serer wertegeleiteten Außen-   Minderheiten durch eine       unserer Bürger vor weltwei-
politik ist.                   humanere Flüchtlingspo-       ten Sicherheitsrisiken.
                               litik, die wir in unserem
CDU und CSU werden gleich Regierungsprogramm                 […] Die Einhaltung und
zu Beginn der neuen Wahlpe- umreißen.                        Stärkung der Menschen-
riode an die noch immer un-                                  rechte in Deutschland, Eu-
geklärte Zukunft des Klosters „Die SPD steht für eine        ropa und weltweit ist Kern-
Mor Gabriel erinnern. Wir      menschenwürdige               anliegen unserer Politik.
wollen dazu beitragen, dass    Flüchtlingspolitik.“          Wir richten auch unsere
die türkische Regierung ihre                                 Entwicklungszusammenar-
Haltung zu der klösterlichen   Das bedeutet, dass wir        beit an diesem Ziel aus.
Gemeinschaft überdenkt und in den Herkunftsländern           Finanzielle Zuwendungen
die Chance erkennt, die sich   die Fluchtursachen be-        für bestimmte Länder wer-
mit dem Fortbestand der Tra- kämpfen, gleichzeitig in        den seither konsequent an
dition an diesem Ort verbin-   Deutschland und der           die Einhaltung menschen-
den. Mor Gabriel ist ein Sym- Europäischen           Union   rechtspolitischer Bedingun-
bol für Religionsfreiheit, dem Sicherheit         gewähren   gen geknüpft.
eine große Bedeutung zu-       müssen.
kommt.                                                       […] Wir wenden uns gegen
                               In Deutschland wollen         jegliche Diskriminierung
Die Bewertung der Folgen       wir dafür Sorge tragen,       aufgrund von Religion, eth-
des sogenannten Arabischen dass Kinder im deut-              nischer Herkunft, Ge-
Frühlings insbesondere auf     schen Recht auch als          schlecht, Behinderung,
die christlichen Minderheiten  Kinder im Sinne der UN-       Alter oder sexueller Orien-
im Nahen Osten wird einen      Kinderrechtskonvention        tierung. Die Unterdrückung
weiteren Schwerpunkt der       behandelt werden. Das         oder der Angriff auf andere
Arbeit von CDU und CSU         Flughafenverfahren und        Menschen und einzelne
bilden. Ägypten, Syrien, der   „die Residenzpflicht für      Bevölkerungsgruppen sind
Libanon und die noch immer     Asylbewerber und Ge-          stets Angriffe auf die Frei-
angespannte Lage im Irak       duldete“ sollen ausge-        heit der ganzen Gesell-
können uns nicht kalt lassen. setzt bzw. aufgehoben          schaft.“
Wir werden hier im Dialog mit werden.
den Christen vor Ort diskutie-
ren, wie Deutschland dazu          In der Europäischen
beitragen kann, dass es in         Union setzt sich die SPD
den Ländern und Regionen,          für mehr Solidarität mit
in denen das Christentum           Flüchtlingen und für eine
entstanden ist, auch im 21.        gerechtere Lastenvertei-
Jahrhundert noch christliches      lung bei ihrer Integration
Leben geben kann.                  ein. Außerdem fördern
                                   wir „aktiv die unverzicht-
Dies verstehen wir als große       bare Tätigkeit des
Chance für die Überwindung         Flüchtlingskommissars
der Zerrissenheit der Region;      der Vereinten Nationen.“
Christen können ihre traditio-
nelle Rolle als Vermittler wei-
ter entwickeln und dazu bei-
tragen, dass im Nahen Osten
ein neues Verständnis einer
zivilen Staatsbürgerschaft
entsteht.

Einen weiteren Impuls wollen
wir für den asiatischen Raum
entwickeln, wo - etwa in Pa-
kistan - noch immer große
Probleme für religiöse Min-
derheiten bestehen. Aus un-
serer Sicht ist auch eine Initi-
ative sinnvoll, die mit den
Mitteln der Entwicklungspoli-
tik dazu beiträgt, Spannun-
gen zwischen den Religionen
zu beseitigen. Gerade die
afrikanischen Länder südlich
der Sahara leiden unter einer
zunehmenden Gewalt, die
nicht zuletzt durch religiösen
                          Extremismus befeuert wird.

                          Deutschland sollte sein Ge-
                          wicht auch in den Gremien
                          der Vereinten Nationen dazu
                          nutzen, um zu mehr religiöser
                          Toleranz und zu mehr Religi-
                          onsfreiheit weltweit beizutra-
                          gen. CDU und CSU werden
                          sich hier gemeinsam mit un-
                          seren Partnern in Europa und
                          weltweit dafür einsetzen, zu
                          Fortschritten für eine freiere
                          und gerechtere Welt zu
                          kommen.

missio Aachen hatte auch die Bundestagsfraktion „DIE LINKE.“ um eine Stellungnahme gebeten: Diese liegt uns bisher leider nicht vor.
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