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mixed migration platform WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN – österreichische bundesländer ohne wien – 20. oktober 2017
INHALT INHALT ÜBERSICHT 3 EINLEITUNG 3 ZUSAMMENFASSUNG 3 ANMERKUNGEN ZUM BERICHT 5 HIGHLIGHTS 6 FRAGEBOGEN 7 F1. KENNTNIS VON DIENSTLEISTUNGEN UND UNTERSTÜTZUNG 7 F2. RELEVANZ DER DIENSTLEISTUNGEN 9 F3. GRUNDBEDÜRFNISSE 11 F4. FEEDBACKMECHANISMEN 11 F5. NÜTZLICHKEIT VON BERATUNGEN ZUM ASLYVERFAHREN 12 F6. WILLKOMMENSGEFÜHL IN ÖSTERREICH 15 F7. SINNVOLLE NUTZUNG DER ZEIT 17 F8. SOZIALER RÜCKHALT 20 F9. RESPEKT - HILFSORGANISATIONEN 23 F10. RESPEKT - BEHÖRDEN 23 F11. SICHERHEIT - ÖSTERREICH 24 F12. SICHERHEIT - WOHNORT 25 DEMOGRAPHIE 26 SEKUNDÄRDATEN 28 EMPFEHLUNGEN UND NÄCHSTE SCHRITTE 29 ANMERKUNGEN ZUM METHODISCHEN ANSATZ 29 HINTERGRUND 29 ENTWICKLUNG DES FRAGEBOGENS 29 STICHPROBENVERFAHREN 29 AUFSCHLÜSSELUNG DER DATEN 29 SPRACHEN DER UMFRAGE 30 DATENERHEBUNG 30 LITERATUR 30 2 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
ÜBERSICHT ÜBERSICHT Einleitung Dieser Bericht analysiert die Ergebnisse von und Privatinitiativen in Österreich, die erste Kontakte Befragungen von geflüchteten Personen, die derzeit herstellten, wurden die Teilnehmer*innen durch ein in den österreichischen Bundesländern Burgenland, Schneeballverfahren ausgewählt, in dem die Befragten Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, gebeten wurden, Telefonnummern von Bekannten für Steiermark, Tirol, und Vorarlberg leben. Dies ist die weitere Befragungen anzugeben. Die Interviews wurden dritte einer Reihe von quantitativen und qualitativen zwischen dem 12. Juli und dem 28. August 2017 per Datenerhebungsrunden im Rahmen der Mixed Migration Telefon durchgeführt. Platform welche sich mit den Wahrnehmungen von Ziel dieser Befragungen ist es Einblicke in die Erfahrungen Flüchtlingen, Asylsuchenden und Migrant*innen und Wahrnehmungen von geflüchteten Personen zu hinsichtlich der in Österreich erbrachten Dienstleistungen gewährleisten, um (i) eine bessere Informationsbasis für beschäftigen. Während die erste quantitative und die die humanitären Bemühungen in Österreich zu bieten, zweite qualitative Runde Aufschluss über die Erfahrungen (ii) den Einrichtungen und Organisationen die Erstellung und Wahrnehmungen von Geflüchteten in Wien geben, effektiverer Programme zu ermöglichen und (iii) um analysiert diese Runde die Ansichten von betroffenen Regierungsbehörden zu ermutigen, datenbasierte Personen, die in den anderen österreichischen politische Entscheidungen zu treffen. Die Befragten Bundesländern leben - oftmals in abgelegenen und wurden gebeten, jede geschlossene Frage auf einer benachteiligten Gegenden. Skala von 1 bis 5 zu bewerten, in Kombination mit offenen Die 270 geflüchteten Personen aus dieser Interviewrunde Fragen, um tiefere Einsichten zu ermöglichen. Mehr wurden von einem Team von Interviewer*innen Informationen zum methodischen Ansatz finden Sie am kontaktiert, die direkt von Ground Truth Solutions Ende dieses Berichts. ausgewählt wurden. Mit der Hilfe von Hilfsorganisationen Zusammenfassung Die Grundbedürfnisse werden zumeist abgedeckt Afghanistan haben die negativste Auffassung, während Über die Hälfte der Befragten gibt an, dass die fast zwei Drittel der Befragten aus Syrien aussagen, dass dargebotene Unterstützung ihre Grundbedürfnisse diese Art der Beratung nützlich sei. abdeckt. Befragte in Oberösterreich, Niederösterreich Fehlende Kenntnis von vorhandener Beratung und und Vorarlberg sind weniger zufrieden. Die Antworten Unterstützung weiblicher Befragter sind negativer als die der Generell fühlen sich die Befragten nicht gut über männlichen. die Beratung und Unterstützung, die sie erhalten Die wichtigsten Bedürfnisse können, informiert, insbesondere in Bezug auf das Bildung, Arbeitsmöglichkeiten und vor allem Asylverfahren, Arbeitsmöglichkeiten und Bildung. Deutschkurse, werden als wichtigste Bedürfnisse Die meisten bevorzugen es diese Informationen genannt. persönlich in Beratungsstellen zu erhalten, andere durch Ansprechpersonen in ihrer Unterkunft oder über Mangelndes Wissen von Beschwerdemechanismen Facebook. und dem Zugang zu Rechtsberatung Zwei Drittel der Befragten wissen nicht, wie man Der Großteil der Befragten fühlt sich willkommen Verbesserungsvorschläge äußern oder Beschwerden Fast zwei Drittel der Befragten fühlen sich in Österreich einbringen kann. Befragte, deren Asylantrag willkommen. Befragte mit syrischer Herkunft äußern sich negativ entschieden wurde, sind eher über am positivsten, weibliche Befragte positiver als männliche. Beschwerdemechanismen informiert als Personen mit Die Freundlichkeit und der respektvolle Umgang der offiziellem Flüchtlingsstatus. Ein wenig mehr als die Einheimischen ist bei Weitem der am häufigsten genannte Hälfte der Befragten hat professionelle Beratung zu Grund für das Willkommensgefühl. Unter jenen, die ihrem Asylverfahren in Anspruch genommen, aber ist nur anders empfinden, werden eine schlechte Behandlung marginal besser über diese Systeme aufgeklärt. Unter und Diskriminierung seitens der Österreicher*innen jenen, die eine professionelle Beratung erhalten haben, genannt, sowie die drohende Gefahr der Abschiebung. herrscht Uneinigkeit über den Nutzen. Befragte aus 3 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
ÜBERSICHT Sinnvolle Nutzung der Zeit fühlen, geben hauptsächlich Freunde und Einheimische Die meisten Umfrageteilnehmer*innen haben das als Quelle für ihre Unterstützung an. Gefühl, ihre Zeit sinnvoll zu verbringen. Sie tun dies Respektvolle Behandlung seitens weitestgehend, indem sie Deutsch lernen, studieren und Hilfsorganisationen und Behörden sich sportlich betätigen. Verglichen mit Befragten aus Obwohl die Ergebnisse zwischen den Bundesländern dem Irak sind diejenigen mit syrischer Herkunft eher der variieren, geben insgesamt 85% an, respektvoll von Meinung ihre Zeit sinnvoll zu verbringen. Es gibt große Hilfsorganisationen behandelt zu werden. Ungefähr die Unterschiede zwischen anerkannten Flüchtlingen und gleiche Anzahl fühlt sich auch von Behörden mit Respekt abgelehnten Asylsuchenden, erstere sehen ihre Situation behandelt. Befragte mit Flüchtlingsstatus äußeren sich weit positiver als letztere. Als Hauptgründe werden positiver als jene mit negativem Bescheid oder noch genannt nicht genügend zu tun zu haben, nicht arbeiten laufendem Asylverfahren. zu können und nicht genügend zur Verfügung stehende Deutschkurse. Der Großteil der Befragten fühlt sich in Österreich Uneinigkeit in Bezug auf sozialen Rückhalt sicher Fast alle Befragten geben an, sich in Österreich sicher zu Fünfzig Prozent der Befragten fühlen sich sozial fühlen. Wieder fühlen sich die Personen, deren Asylantrag unterstützt. Befragte aus Afghanistan fühlen sich weniger abgelehnt wurde, weniger sicher als diejenigen mit unterstützt als diejenigen aus dem Irak und Syrien. Jene, Flüchtlingsstatus oder laufendem Asylverfahren. Die die keine fundierte Schulbildung erhalten haben, und Angst vor einer Abschiebung und lebensbedrohlichen diejenigen, deren Asylverfahren abgelehnt wurde, sind Umständen in ihrem Herkunftsland, besonders in am negativsten eingestellt. Das Erlernen der deutschen Afghanistan, werden als Gründe dafür genannt, sich nicht Sprache, regelmäßiger Umgang mit Einheimischen und sicher zu fühlen. Fast 90% der Befragten fühlt sich in ihrer Arbeit wurden als Schlüsselelemente für den sozialen derzeitigen Unterkunft sicher. Rückhalt identifiziert. Diejenigen, die sich unterstützt Wien VERGLEICH DER MITTELWERTE Restliche österreichische Bundesländer F1. Kenntnis von Dienstleistungen 3,0 und Unterstützung 3,0 3,6 F2. Relevanz der Dienstleistungen 3,6 2,5 F4. Feedbackmechanismen 2,2 F5. Nützlichkeit von Beratungen 3,7 zum Aslyverfahren 3,1 3,9 F6. Willkommensgefühl in Österreich 3,8 3,6 F7. Sinnvolle Nutzung der Zeit 3,5 2,9 F8. Sozialer Rückhalt 3,0 4,5 F9. Respekt - Hilfsorganisationen 4,4 4,5 F10. Respekt - Behörden 4,4 4,8 F11. Sicherheit - Österreich 4,6 4,7 F12. Sicherheit - Wohnort 4,6 1 2 3 4 5 NEGATIV POSITIV 4 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
ÜBERSICHT Grundsätzlich gibt es wenig Unterschiede zwischen dem Irak and Afghanistan – ein Trend, der die Rate der der Auffassung von Befragten, die in Wien leben und positiven Entscheidungen von Asylverfahren in Österreich Befragten, die in anderen österreichischen Bundesländern im das Jahr 2016.1 widerspiegelt. Darüber hinaus leben. Wo die Ergebnisse leicht abweichen, äußern werden die Fragen von jenen Befragten, die derzeit in sich jene Befragten, die außerhalb der österreichischen Oberösterreich und im Burgenland leben, durchwegs Hauptstadt leben, negativer als die in Wien lebenden negativer beantwortet als von den restlichen Befragten. – ein Unterschied, der sich vor allem in der Bewertung Die Ergebnisse dieser Umfrage unterstützen die der Nützlichkeit der Asylberatung äußert (F5). Es ist langfristigen Forderungen von Einrichtungen und wichtig darauf hinzuweisen, dass die Stichprobe in Wien Organisationen, die mit geflüchtete Personen in eine etwas andere Zusammensetzung aufweist als in Österreich arbeiten. Diese Forderungen beinhalten die den restlichen Bundesländern. Während Personen aus professionelle Rechtsberatung für alle während des Syrien den Großteil der Befragten in Wien ausmachen, gesamten Asylverfahrens (F5), mehr Kapazitäten für und besteht fast die Hälfte der Befragten, die in Regionen schnellerer Zugang zu Deutschkursen in ganz Österreich außerhalb der Haupstadt befragt wurden, aus Personen (F8), frühere Integration in den Arbeitsmarkt (F7) und aus Afghanistan. die Steigerung der Ressourcen für Unterstützung und Die meisten Fragen werden von Personen aus Syrien Beratungsdienste. am positvsten beantwortet, gefolgt von Personen aus Anmerkungen zum Bericht Dieser Bericht verwendet sowohl für offene als auch und die letzteren in Telefoninterviews gesammelt geschlossene Fragen Balkendiagramme. Die Antworten wurden. Ergebnisse von Untergrupen sollten mit Vorsicht auf geschlossene Fragen werden auf einer Likert-Skala betrachtet werden, da die Anzahl der Befragten für die von 1 bis 5 dargestellt und durch den Mittelwert ergänzt. einzelnen Gruppierungen niedrig sein können. Eine Die Balkendiagramme für geschlossene Fragen zeigen komplette demographische Aufgliederung der Befragten den Prozentsatz der Befragten, die jede Antwortoption kann im demographischen Abschnitt am Ende dieses ausgewählt haben, wobei die Farben von Dunkelrot für Berichts gefunden werden. negative bis Dunkelgrün für positive Antworten reichen. Für alle Fragen werden die wichtigsten Für die offenen Fragen geben die Balkendiagramme den Schlussfolgerungen, die sich aus den Daten ergeben, Prozentsatz und die Anzahl der Befragten an, welche angegeben. Gleichfalls werden Themen identifiziert, die die Antwort gegeben haben. Da Mehrfachnennungen einer weiteren Erforschung bedürfen. Dies kann durch möglich waren, ergibt die Summe der Prozentanteile bei den Vergleich dieser Wahrnehmungsdaten mit anderen den offenen Fragen nicht immer 100%. Datensätzen erfolgen. Eine andere Möglichkeit der Bei Vergleichen zwischen den Ergebnissen in Wien und in Klärung, ist die Beteiligung der betroffenen Gruppen, wie den übrigen östereichischen Bundesländern ist es wichtig z.B. durch Fokusgruppendiskussionen, Interviews mit zu beachten, dass die ersteren in persönlichen Interviews Schlüsselpersonen und andere Dialogformen. 1 Bundesministerium für Inneres, Asylstatistik 2016. (Wien: BM.I Sektion III – Recht, 2017), 5. 5 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
HIGHLIGHTS HIGHLIGHTS österreichische bundesländer ohne wien 66% BETROFFENE BENÖTIGEN: wissen nicht, wie sie vorschläge äußern 1. bildung 2. sprachkurse 78% oder beschwerden 3. arbeit fühlen sich sicher in einbringen können österreich BEVORZUGTE 41% INFORMATIONSQUELLEN: 86% spüren in österreich 1. beratungszentren fühlen sich von wenig oder keinen 2. ansprechsperson hilfsorganisationen sozialen rückhalt lklin der unterkunft respektvoll behandelt 3. facebook SOZIALE INTEGRATION IN 49% ÖSTERREICH BENÖTIGT: 85% haben eine 1. deutschkenntnisse sagen aus, von behörden professionelle 2. mehr kontakt zu respektvoll behandelt asylberatung erhalten einheimischen zu werden 3. arbeit 6 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN FRAGEBOGEN F1. Kenntnis von Dienstleistungen und Unterstützung 1 = Gar nicht 2 = Wenig Fühlen Sie sich über die vorhandenen 3 = Ich fühle mich etwas informiert Services und Beratungsmöglichkeiten 4 = Ich fühle mich über die meisten informiert? Dienstleistungen/Unterstützungen informiert 5 = Ich habe alle Informationen, die ich brauche Weiß nicht (Werte in %) Mittelwert: 3,0 Die Befragten fühlen sich im Allgemeinen nicht gut darüber informiert, welche Dienstleistungen und Unterstützung ihnen zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse stimmen mit jenen der Befragungen in Wien von März 2017 überein. Die Asylinformationsdatenbank (AIDA - Asylum Information Database) stellte in ihrem Länderbericht 2015 für Österreich fest, dass der Zugriff von Asylwerber*innen zu ausreichenden Informationen über Verfahren, Rechte und Pflichten in Österreich "schwierig" sei.2 Der Bericht stellt dazu fest, dass NGOs und das Amt des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) unzureichenden Zugang zu abgelegereneren Gebieten haben.3 Es gibt unterschiedliche Ergebnisse in den Bundesländern, Bundesland Mittelwert Befragte in Ober- und Niederösterreich antworten am Burgenland 3,1 negativsten, während Tirol den positivsten Mittelwert aufweist. Kärnten 3,1 Niederösterreich 2,8 Salzburg 3,3 Steiermark 3,0 Tirol 4,0 Oberösterreich 2,6 Vorarlberg 3,1 Syrische Befragte fühlen sich im Vergleich zu Personen aus Herkunftsland Mittelwert Afghanistan und dem Irak etwas besser über die verfügbare Afghanistan 2,9 Unterstützung informiert. Dies entspricht den Erkenntnissen aus den Interviews in Wien. Irak 2,9 Syrien 3,3 2 Amy Knapp, Country Report: Austria. (Wien, Asylum Information Database, 2017), 60. 3 Knapp, Country Report: Austria, 62. 7 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Im Vergleich zu Personen mit laufendem Aylverfahren Rechtlicher Status Mittelwert und jenen mit positivem Asylbescheid fühlen sich Zugelassenes Asylverfahren* 3,0 Antragsteller*innen, denen in Österreich Asyl verweigert wurde, weniger gut über die verfügbare Unterstützung Asyl 3,3 informiert. Abgelehnter Asylantrag 2,5 * Ein zugelassenes Asylverfahren bedeutet, dass ein Asylantrag von den Behörden aufgrund der Zuständigkeit Österreichs zugelassen wurde und eine Entscheidung noch aussteht. Der/die Asylbewerber*in hat während der Dauer des Verfahrens in Österreich ein Aufenthaltsrecht. Die Befragten mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss Bildungsniveau Mittelwert fühlen sich etwas besser über verfügbare Dienste und Grundschulbildung oder weniger 2,9 Unterstützung informiert als Befragte, die bis zu einer Primarstufe oder weniger ausgebildet wurden. Komplette untere Sekundärstufe 3,1 Abgeschlossenes Sekundärschulausbildung 3,0 Bachelor oder Master-Abschluss 3,2 Folgefrage zu F1, die allen gestellt wurde: Worüber würden Sie gerne mehr erfahren? Asylverfahren & Geflüchtete, die außerhalb von Wien leben, würden 36% (92) rechtlicher Status gerne mehr Informationen über Asylverfahren, Zugang Arbeit 30% (77) zum Arbeitsmarkt, Zutritt zu Schulen und Universitäten und Praktika erhalten. Laut AIDA „existieren detaillierte Bildung und Lehre 23% (59) Information für Flüchtlinge und andere Migranten über die Rechte und Pflichten 16% (40) verschiedenen Schritte des Verfahrens und Rechte und Pflichten bis jetzt nicht“.4 Das liegt vor allem an der sich Integration/Österreichische Gesetze und Kultur 12% (31) immer wieder ändernden Asylgesetzgebung in Österreich und den fehlenden Kapazitäten der NGOs, aktuelle Unterkunft 11% (28) Informationen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung zu Keine Informationen stellen. werden benötigt 9% (22) Deutschkurse 7% (19) Das Informationsbedürfnis der Befragten ist vergleichbar mit dem der geflüchteten Personen, die in Wien im Gesundheitsversorgung, 4% (11) Versicherung und Pension March 2017 befragt wurden. Sie nannten ebenfalls den Kindererziehung / Asylprozess, Arbeit und Bildung als ihre wichtigsten 2% (4) Schule für die Kinder Informationsbedürfnisse in leicht abweichender Reihenfolge. Wie Probleme zu melden sind 1% (3) Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Sport 1% (2) Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Anderes* 4% (11) * “Anderes” beinhaltet Informationen über die Hilfsorganisation in Österreich und das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA), wie man als behinderte Person ein Auto erhält, Möglichkeiten, Deutsch zu lernen und finanzielle Unterstützung. 4 Knapp, Country Report: Austria, 61. 8 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Folgefrage zu F1, die allen gestellt wurde: Wie würden Sie gerne Informationen erhalten? Die Befragten äußern eine Präferenz, Informationen durch Beratungszentren 28% (124) Beratungsstellen und Kontaktpersonen in ihrer Unterkunft Kontaktperson in 21% (91) zu erhalten. Mehr als die Hälfte der Befragten bevorzugt der Unterkunft* persönlichen Kontakt, im Gegensatz zu Telefonauskunft oder Facebook 10% (44) digitalen Informationsquellen. Regierungswebsite 10% (42) Wieder sind die Ergebnisse vergleichbar mit dem der Befragungen in Wien. Doch gibt es eine auffälligere NGO-Websites 8% (37) Präferenz für den Erhalt von Informationen durch Beratungshotline 8% (35) Beratungszentren bei den Befragten in Wien als bei denen außerhalb Österreichs. Ein Grund dafür könnte sein, dass Whatsapp 7% (32) der Großteil der Befragten in Wien in Privatunterkünften Sprechstunden 3% (12) untergebracht ist, während ein wenig mehr als die Hälfte derjenigen, die außerhalb von Wien leben, in öffentlichen Familie und Freunde 2% (8) Asylunterkünften wohnen, wo diese Arten von Informationen E-Mail 2% (7) einfacher zugänglich sind. Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Viber 1% (4) Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Anderes** 3% (12) ** “Anderes” umfasst Postdienste, Behörden, Telefonanrufe, Zeitungen, *"Kontaktperson in der Unterkunft" wurde von Personen gewählt, die zurzeit Familie und Freunde, wie auch andere österreichische Gemeinden. sowohl öffentlich, als auch privat untergebracht sind. Daher wird nicht notwendigerweise eine Kontaktperson einer Organisation oder Einrichtung vorausgesetzt, sondern es könnte stattdessen einfach ein(e) Bekannte(r) in einer Privatunterkunft sein. F2. Relevanz der Dienstleistungen 1 = Gar nicht 2 = Wenig Werden Ihre wichtigsten Bedürfnisse durch die 3 = Neutral angebotenen Dienstleistungen erfüllt? 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 3,6 Sechzig Prozent der Befragten geben an, dass die Dienstleistungen ihre Grundbedürfnisse abdecken. Ein großer Teil der Befragten sieht seine Bedürfnisse jedoch nicht ausreichend erfüllt. Wieder spiegeln die Ergebnisse dieser quantitativen Runde jene aus den Interviews in Wien großteils wider. Befragte, die zurzeit keine offiziellen Deutschkurse Deutschniveau Mittelwert besuchen, empfinden die Dienstleistungen als weniger Nicht an offiziellen Kursen teilnehmend 3,2 relevant. A1 3,5 A2 3,7 B1 oder höher 3,7 9 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Befragte aus Oberösterreich äußeren sich am wenigsten Bundesland Mittelwert positiv, gefolgt von Vorarlberg und dem Burgenland. Burgenland 3,3 Kärnten 4,0 Niederösterreich 3,4 Salzburg 3,9 Steiermark 3,7 Tirol 4,1 Oberösterreich 3,2 Vorarlberg 3,3 Weibliche Befragte sind eher der Meinung, dass ihre Geschlecht Mittelwert Bedürfnisse erfüllt werden, als männliche. Weiblich 4,1 Männlich 3,5 Befragte, deren Asylantrag abgelehnt wurde, äußern sich Rechtlicher Status Mittelwert negativer als diejenigen mit Asylstatus. Zugelassenes Asylverfahren 3,5 Asyl 3,9 Abgelehnter Asylantrag 3,2 Befragte, die ihr Herkunftsland als Student*innen verlassen Arbeitsstatus vor der Flucht Mittelwert haben, sind generell zufriedener als jene, die entweder Student*in 4,3 angestellt oder selbstständig waren. Selbstständig 3,5 Angestellt 3,6 10 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN F3. Grundbedürfnisse Was sind Ihre dringendsten Grundbedürfnisse? Bildung, Sprachkurse und Arbeit werden als Hauptbedürfnisse Bildung 50% (136) von den Befragten genannt. Der Integrationsbarometer 2017 Sprachkurse 47% (127) stellt fest, dass 35% der Befragten sich für mehr Investitionen in integrationsverbessernde Maßnahmen aussprachen. Auf Arbeit 47% (126) die Frage, welche staatlichen Maßnahmen getroffen werden Verbesserung des sollten, nennen die meisten Befragten Sprachkurse, Bildung 37% (100) rechtlichen Status und Arbeitsplätze.5 Unterkunft 24% (66) Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Gesundheitsversorgung 19% (51) Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Psychologische Hilfe 9% (25) Soziales Netzwerk 8% (22) Geld 7% (20) Informationen 5% (14) Essen 5% (14) Wasser, Sauberkeit 2% (5) und Hygiene * “Anderes” beinhaltet Integrationsservices, Sicherheit, Transport, mehr Anderes* 5% (13) Informationen über das Leben mit Kindern in Österreich, das Erlangen der Staatsbürgerschaft, sportliche Aktivitäten, mehr Kontakt zu Einheimischen, bessere Unterbringung und Stabilität im Allgemeinen. F4. Feedbackmechanismen 1 = Gar nicht 2 = Wenig Wissen Sie, wie Sie Vorschläge zur 3 = Neutral Verbesserung oder Beschwerden über die 4 = Meistens ja erhaltene Unterstützung einbringen können? 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 2,2 Knapp mehr als die Hälfte der Befragten wissen nicht, wie sie Vorschläge oder Beschwerden äußern können. Verglichen mit dem Ergebnis der ersten quantitativen Befragungen fühlen sich die Befragten, die außerhalb Wiens leben, noch weniger fähig Vorschläge zu machen oder Beschwerden einzubringen als diejenigen, die in Wien leben. Interessanterweise fühlen sich Befragte mit Rechtlicher Status Mittelwert genehmigtem Asylverfahren weniger aufgeklärt über Zugelassenes Asylverfahren 2,2 Beschwerdemechanismen als diejenigen mit abgelehntem Asylantrag. Asyl 2,0 Abgelehnter Asylantrag 2,5 5 Peter Hajek und Alexandra Siegl, Integrationsbarometer 2017. Integrationsumfrage. (Wien, Österreichischer Integrationsfonds), 26. 11 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Befragte aus Vorarlberg und Niederösterreich sind am Bundesland Mittelwert wenigsten aufgeklärt über Feedbackmechanismen. In Burgenland 2,8 beiden Bundesländern sagen fast drei Viertel der Befragten aus, nicht zu wissen, wie sie Vorschläge oder Beschwerden äußern sollen. Kärnten 2,5 Niederösterreich 1,8 Salzburg 2,4 Steiermark 2,0 Tirol 2,8 Oberösterreich 2,2 Vorarlberg 1,8 F5. Nützlichkeit von Beratungen zum Asylverfahren Nein Ja Haben Sie professionelle Beratung in Bezug auf Ihr Asylverfahren erhalten? (Werte in %) Nur ein wenig über die Hälfte der Befragten haben eine professionelle Beratung zu ihrem Asylverfahren erhalten. In Österreich haben Asylwerber*innen nur unter speziellen Umständen Anspruch auf professionelle Rechtsberatung. Wenn die Person gegen einen negativen Asylbescheid Beschwerde einlegen möchte, wenn ein anderes Land als Österreich als für das Asylverfahren zuständig erachtet wird, oder wenn es sich um unbegleitete Minderjährige handelt, sind die österreichischen Behörden dazu verpflichtet, Rechtsberatungen zu garantieren.6 Andere Asylsuchende haben zu keinem Zeitpunkt in ihrem Asylverfahren Anspruch auf professionelle Rechtsberatung, auch wenn sie österreichische Grundversorgung beziehen. Befragte aus Syrien haben zu einem höheren Anteil eine Herkunftsland professionelle Beratung erhalten als diejenigen aus dem Irak Afghanistan oder aus Afghanistan. Irak Syrien 6 Bundeskanzleramt, “Rechtsberatung.” 12 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Folgefrage für diejenigen, die auf F5 mit “Nein” antworteten: Warum nicht? Der meistgenannte Grund dafür, keine professionelle Ich habe es nicht benötigt 21% (27) Beratung in Anspruch genommen zu haben, ist keine Ich wusste nicht, wen 20% (26) zu brauchen. Einige Befragte geben an die nötigen und wo ich fragen sollte Informationen von Freund*innen, Familie oder anderen Zu teuer 12% (16) Flüchtlingen, die schon länger in Österreich sind, erhalten Wurde nicht angeboten / zu haben. Der zweithäufigste Grund ist, nicht zu wissen, 10% (13) nicht verfügbar von wem oder wo eine Beratung in Anspruch genommen Ich habe Informationen von 9% (12) werden könnte. Dies unterstreicht die Kritik im AIDA- Freund*innen und Familie erhalten Bericht an dem schlechten Zugang zu Informationen in Ich wusste nicht, dass 6% (8) die Möglichkeit besteht abgelegenen Gegenden. Ich weiß nicht warum 5% (7) Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Ich habe es versucht, aber 4% (5) Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. es hat nicht funktioniert Ich wurde gebeten, 3% (4) noch zu warten Ich habe niemanden, den 3% (4) ich um Hilfe bitten kann Angst vor negativer 2% (3) Auswirkung auf Verfahren Ich habe einen Termin 2% (3) * “Anderes” beinhaltet den mangelndes Verständnis des Verständnis Anderes* 11% (14) des Justizsystems, Geldmangel, um den Transport zu nächstgelegenen Städten zu finanzieren und mangelnde Informationen in den erforderlichen Sprachen. Folgefrage für diejenigen, die auf F5 mit “Ja” antworteten: 1 = Gar nicht 2 = Wenig Hilft es Ihnen, Ihre Situation besser zu 3 = Neutral verstehen? 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 3,1 Befragte, die eine professionelle Asylberatung erhalten haben, sind gespaltener Meinung darüber, ob sie ihnen dabei helfen kann, ihre Situation besser zu verstehen. Laut AIDA Bericht wird der Erfolg der Beratungen merklich durch den ständigen Wandel, in dem sich die Aslygesetzgebung befindet, beeinträchtigt.7 Befragte, die außerhalb Wiens leben sind generell weniger positiv in ihren Antworten als Befragte, die in Wien leben. Verglichen mit Befragten aus dem Irak und Syrien sehen Herkunftsland Mittelwert jene aus Afghanistan die professionelle Asylberatung als Afghanistan 2,5 weniger nützlich an. Man muss anmerken, dass Befragte aus Afghanistan zurzeit die meisten Asylanträge in Österreich Irak 3,3 stellen, die Quote der positiven Entscheidungen in 2016 aber nur bei 25% lag.8 Syrien 3,8 7 Knapp, Country Report: Austria, 62. 8 Bundesministerium für Inneres, Asylstatistik 2016, 5. 13 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Die Angaben weichen zwischen den Bundesländern Bundesland Mittelwert voneinander ab. Die Werte in Oberösterreich sind auch bei Burgenland 2,8 dieser Frage am niedrigesten, gefolgt vom Burgenland und Kärnten. Befragte aus Tirol äußern sich verhältnismäßig positiver als Befragte aus den anderen Bundesländern. Kärnten 2,9 Niederösterreich 3,1 Salzburg 3,5 Steiermark 3,4 Tirol 4,2 Oberösterreich 2,4 Vorarlberg 3,0 Ältere Befragte sind positiver in ihren Angaben zur Qualität Alter Mittelwert der professionellen Asylberatung als jüngere Personen. 18 - 25 Jahre 2,8 26 - 36 Jahre 3,2 37 - 57 Jahre 3,6 Während Personen mit Asylstatus relativ positiv in ihrer Rechtlicher Status Mittelwert Bewertung der professionellen Asylberatung sind, äußern Zugelassenes Asylverfahren 2,8 sich jene in einem laufenden Asylverfahren und solche mit negativem Bescheid weniger positiv. Asyl 3,7 Abgelehnter Asylantrag 2,8 Befragte, die nur über Grundschuldbildung oder weniger Bildungsniveau Mittelwert verfügen, haben einen negativeren Eindruck als Personen Grundschulbildung oder weniger 2,7 mit höherem Bildungsgrad. Komplette untere Sekundärstufe 3,2 Abgeschlossene Sekundärschulausbildung 3,2 Bachelor oder Master-Abschluss 3,3 14 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Befragte, deren engste Familienangehörige aktuell in Aufenthaltsort der Kernfamile Mittelwert Österreich leben, sind mehr von der Nützlichkeit der Im Herkunftsland 2,7 professionellen Beratung überzeugt, als diejenigen, deren Kernfamilie entweder in ihrem Herkunftsland lebt oder Versucht, nach Österreich zu kommen 3,0 versucht, nach Österreich zu kommen. In Österreich 3,5 F6. Willkommensgefühl in Österreich 1 = Gar nicht 2 = Wenig Fühlen Sie sich willkommen in Österreich? 3 = Neutral 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 3,8 Etwa zwei Drittel der Befragten fühlen sich in Österreich willkommen. Eine Umfrage über die Wahrnehmungen von Muslim*innen in Österreich, veröffentlicht vom Österreichischen Integrationsfonds, ergibt ähnliche Resultate. Von den 1.005 Befragten fühlt sich ein Drittel komplett willkommen, während nur 3% sich gar nicht willkommen fühlen.9 Allerdings scheinen Österreicher*innen das Zusammenleben mit Personen mit Migrationshintergrund als weniger positiv zu empfinden. Der Integrationsbarometer 2017 berichtet über zunehmend negative Wahrnehmungen in Bezug auf das Zusammenleben mit Personen mit Migrationshintergrund im zweiten Halbjahr 2016, was das Zusammenleben mit Muslim*innen betrifft.10 Wie auch bei den vorherigen Fragen, antworten Befragte Bundesland Mittelwert aus Oberösterreich am wenigsten positiv. Über ein Viertel Burgenland 3,5 gibt an, sich nicht willkommen zu fühlen. Kärnten 3,7 Niederösterreich 4,1 Salzburg 4,0 Steiermark 3,8 Tirol 3,9 Oberösterreich 3,2 Vorarlberg 3,7 9 Peter Filzmaier und Flooh Perlot, Muslimische Gruppen in Österreich. (Wien: Österreichischer Integrationsfonds) 20. 10 Hajek und Siegl, Integrationsbarometer 2017. Integrationsbefragung, 11. 15 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Mehr als drei Viertel der Befragten aus Syrien fühlen sich Herkunftsland Mittelwert willkommen in Österreich, verglichen mit nur 50% der Afghanistan 3,7 Befragten aus dem Irak. Irak 3,5 Syrien 4,0 Weibliche Befragte fühlen sich deutlich mehr willkommen als Geschlecht Mittelwert männliche. Weiblich 4,3 Männlich 3,7 Erwartungsgemäß sagen Befragte mit abgelehntem Rechtlicher Status Mittelwert Asylantrag aus, sich weniger willkommen in Österreich zu Zugelassenes Asylverfahren 3,7 fühlen, als diejenigen mit positivem Asylbescheid. Jedoch sind ihre Aussagen ambivalent und fast 50% von ihnen Asyl 4,0 antworten neutral. Abgelehnter Asylantrag 3,3 Folgefrage an diejenigen, die auf F6 mit 1, 2, oder 3 antworteten: Warum nicht? Schlechte Behandlung/ Die häufigsten Gründe dafür, dass sich Befragte nicht 35% (33) Diskriminierung willkommen fühlen, sind Diskriminierung und schlechte Unsichere Zukunft/ 18% (17) Behandlung. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung, Angst vor Abschiebung die sich mit der sozialen Akzeptanz von Muslim*innen in Rassismus 14% (13) Europa beschäftigt, zeigt, dass nur 32% der Muslim*innen Sprachbarrieren 12% (11) in Österreich noch nicht mit Diskriminierung konfrontiert worden sind. In Deutschland und der Schweiz sind dies Einsamkeit/ Isolation 9% (9) jeweils 63% und 65% der Befragten.11 Arbeitsverbot 8% (8) Während sich viele als Asylsuchende an sich diskriminiert Keine Unterstützung durch die Regierung 7% (7) fühlen, geben einige Personen aus Afghanistan an, noch schlechter als Araber*innen und Syrer*innen behandelt Wohnsituation 7% (7) worden zu sein. Ein paar weibliche Befragten erwähnen Fehlende Unterstützung 6% (6) auch Reaktionen auf ihr Kopftuch, die dazu beitragen, dass sie sich nicht willkommen fühlen. Verbale / Physische Gewalt 5% (5) Negative Wahrnehmung Die zweithäufigste Antwort ist die unsichere Zukunft 4% (4) der Flüchtlinge und Angst vor Abschiebung. Dieser Aspekt wird in Kein Kontakt mit Einheimischen 3% (3) den Befragungen in Wien nicht genannt. Wie in der ersten Runde, werden jedoch auch hier Rassismus oder Generelle Schwierigkeiten 3% (3) Sprachbarrieren als Ursachen für ein fehlendes Gefühl des Unfreundliche Polizei 2% (2) Willkommenseins genannt. Einige Befragte heben hervor, Anderes* 9% (9) dass Einheimische Angst vor Geflüchteten haben und dies dazu beitrage, sich nicht willkommen zu fühlen. * "Anderes" beinhaltet Probleme mit Angestellten in Flüchtlingsheimen, das Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Verantwortlichmachen aller Personen einer Nationalität für die Handlungen Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der einzelner und das Gefühl toleriert statt willkommen geheißen zu werden. Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. 11 Dirk Halm und Martina Sauer, Muslime In Europa: Integriert, aber nicht akzeptiert? (Gütersloh: Bertelsmann Stiftung), 37. 16 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Folgefrage an diejenigen, die auf F6 mit 4 oder 5 antworteten: Warum? Einheimische sind Die überwältigende Mehrheit der Befragten gibt an, 79% (127) freundlich / respektvoll sich aufgrund von freundlichen und respektvollen Politische 9% (15) Einheimischen in Österreich willkommen zu fühlen. Unterstützung / Respekt Sich wohlfühlen / Weitere häufig genannte Gründe sind Respekt und akzeptiert werden 8% (13) Unterstützung seitens der österreichischen Regierung und Sicherheit 8% (12) Polizei, ein Gefühl von Sicherheit und das allgemeine Gefühl Bedürfnisse werden von Akzeptanz und Beistand. erfüllt 5% (8) Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Schutz von Rechten 5% (8) Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Bildungsmöglichkeiten 5% (8) Soziale Integration 4% (6) Gesundheit 4% (6) Unterstützung durch Organisationen 3% (4) Ein Zuhause haben 2% (3) * “Anderes” schließt ein, dass sich die Person erfolgreich fühlt, und dass Anderes* 1% (2) Personen aus Afghanistan weniger häufig abgeschoben werden würden. F7. Zeit sinnvoll verbringen 1 = Gar nicht 2 = Wenig Haben Sie das Gefühl, dass Sie Ihre Zeit 3 = Neutral sinnvoll verbringen können? 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 3,5 Fast zwei Drittel der Befragten geben an, ihre Zeit sinnvoll nutzen zu können. Befragte aus Niederösterreich, dem Burgenland und Bundesland Mittelwert Oberösterreich sind am wenigsten davon überzeugt, ihre Burgenland 3,2 Zeit sinnvoll nutzen zu können. Wie auch bei den vorherigen Fragen, antworten Befragte aus Tirol und Salzburg am positivsten. Kärnten 3,4 Niederösterreich 3,2 Salzburg 4,3 Steiermark 3,4 Tirol 4,2 Oberösterreich 3,3 Vorarlberg 3,6 17 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Syrische Befragte sind um einiges mehr davon überzeugt Herkunftsland Mittelwert ihre Zeit sinnvoll nutzen zu können, besonders im Vergleich Afghanistan 3,5 mit jenen aus dem Irak. Irak 3,1 Syria 3,9 Fast 80% der weiblichen Befragten geben an, ihre Zeit Geschlecht Mittelwert sinnvoll nutzen zu können. Nur 59% der männlichen Weiblich 4,1 Befragten geben dieselbe Antwort. Männlich 3,4 Zwei Drittel der Befragten mit Asylstatus haben das Gefühl Rechtlicher Status Mittelwert ihre Zeit sinnvoll verbringen zu können, während nur ein Zugelassenes Asylverfahren 3,4 Drittel derjenigen mit abgelehntem Asylantrag dieser Meinung sind. Asyl 3,9 Abgelehnter Asylantrag 3,0 Wesentliche Unterschiede fallen im Bezug auf Deutschniveau Mittelwert Deutschunterricht auf. Diejenigen, die keinen Nicht an offiziellen Kursen teilnehmend 2,9 Deutschunterricht besuchen, sind am wenigsten davon überzeugt, ihre Zeit sinnvoll zu verbringen, während A1 3,5 Befragte mit Sprachlevel B1 oder höher sehr positiv antworten. A2 3,5 B1 oder höher 4,1 Befragte, deren Familie sich im Herkunftsland befindet oder Aufenthaltsort der Kernfamile Mittelwert versucht nach Österreich zu kommen, sind weniger davon Im Herkunftsland 3,3 überzeugt ihre Zeit sinnvoll zu verbringen, als Befragte, deren Familie sich bereits in Österreich befindet. Versucht, nach Österreich zu kommen 3,4 In Österreich 3,9 18 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Folgefrage an diejenigen, die auf F7 mit 1, 2 oder 3 antworteten: Warum nicht? Wenige Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Nicht außreichend zu tun 44% (41) Arbeitslosigkeit sind die häufigsten Gründe dafür, dass Arbeitslos 33% (31) Befragte das Gefühl haben ihre Zeit nicht sinnvoll zu Kein Zugang zu nutzen. Befragte machen außerdem darauf aufmerksam, Deutschkursen 22% (20) dass sie keine Möglichkeit zum Erlernen der Sprache haben, Asylverfahren 15% (14) besonders wenn ihr Asylantrag – und damit auch das Recht auf Deutschunterricht – abgelehnt wurde. Keine Möglichkeit zu lernen 15% (14) Einige der Befragten geben an sich „nutzlos“ oder Fehlende Einrichtungen / 11% (10) Möglichkeiten „gefangen“ fühlen. Dieses Gefühl von mangelnder Freiheit wird häufig darauf zurückgeführt nicht arbeiten zu können. Abgelegener Wohnort 8% (7) Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Fehlendes Geld 4% (4) Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Einsamkeit 4% (4) * “Anderes“ enthält psychologische Probleme, generelle Schwierigkeiten, Anderes* 5% (5) Familienpflege und Angst vor der Polizei. Folgefrage an diejenigen die auf F7 mit 4 oder 5 antworteten: Wie verbringen Sie Ihre Zeit? Von denjenigen, die das Gefühl haben ihre Zeit sinnvoll zu Deutsch lernen 63% (107) verbringen, wird hauptsächlich Deutsch lernen, allgemein Lernen 35% (60) Lernen und Sport genannt. Sport 25% (43) Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Arbeiten 19% (32) Sich um die 16% (28) Familie kümmern Soziale 14% (24) Verabredungen Verschiedene 9% (16) Hobbies Freiwilligenarbeit 9% (15) Arbeitssuche 2% (4) Nachrichten 1% (1) schauen 19 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN F8. Sozialer Rückhalt 1 = Gar nicht 2 = Wenig Fühlen Sie sich von einer Gemeinschaft/ 3 = Neutral Gruppe oder Einzelperson in Österreich sozial 4 = Meistens ja unterstützt? 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 3,0 Die Hälfte der Befragten gibt an von einer Gemeinschaft, Gruppe oder Einzelperson unterstützt zu werden, während ein Viertel angibt, überhaupt keinen Rückhalt zu spüren. Befragte aus Kärnten und Tirol fühlen sich am meisten Bundesland Mittelwert unterstützt, während sich Befragte in Ober- und Burgenland 2,9 Niederösterreich negativer äußern. Kärnten 3,7 Niederösterreich 2,7 Salzburg 3,1 Steiermark 2,9 Tirol 3,7 Oberösterreich 2,7 Vorarlberg 3,1 Befragte aus Afghanistan fühlen sich weniger unterstützt als Herkunftsland Mittelwert jene aus Syrien. Afghanistan 2,8 Irak 3,2 Syrien 3,3 Wie auch bei vorherigen Fragen antworten weibliche Geschlecht Mittelwert Befragte positiver als männliche in Bezug darauf soziale Weiblich 3,5 Unterstützung zu erhalten. Männlich 2,9 20 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Personen, deren Asylverfahren negativ abgeschlossen Rechtlicher Status Mittelwert wurde, äußern sich negativer als jene im aufrechten Zugelassenes Asylverfahren 3,0 Verfahren und mit positivem Asylbescheid. Asyl 3,3 Abgelehnter Asylantrag 2,6 Befragte, die zum Zeitpunkt der Befragung an keinem Deutschniveau Mittelwert Deutschkurs teilnahmen, fühlen sich weniger unterstützt als Nicht an offiziellen Kursen teilnehmend 2,7 Befragte mit einem Deutschlevel von A2 oder höher. A1 2,8 A2 3,2 B1 oder höher 3,3 Befragte zwischen 18 und 25 Jahren fühlen sich am Alter Mittelwert wenigsten unterstützt, während diejenigen zwischen 26 und 18 - 25 Jahre 2,8 36 Jahren am positivsten antworten. 26 - 36 Jahre 3,3 37 - 57 Jahre 3,0 Personen, die in Bezug auf ihr Asylverfahren beraten Professionelle Asylberatung erhalten Mittelwert wurden, fühlen sich mehr unterstützt, als diejenigen, die Nein 2,8 nicht beraten wurden. Ja 3,3 Je höher der Bildungsgrad der befragten Personen, desto Bildungsniveau Mittelwert eher geben Sie an sozialen Rückhalt zu spüren. Grundschulbildung oder weniger 2,9 Komplette untere Sekundärstufe 2,8 Abgeschlossene Sekundärschulausbildung 3,1 Bachelor- oder Master-Abschluss 3,3 Befragte, die in privaten Wohnungen wohnen, fühlen Art der Unterkunft Mittelwert sich mehr unterstützt als diejenigen in einer öffentlichen Öffentliche Unterkunft 2,8 Unterkunft. Private Unterkunft 3,3 *"Öffentliche Unterkunft" beinhaltet öffentliche Einrichtungen und Notunterkünfte für Geflüchtete und Migranten. 21 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN Folgefrage für diejenigen, die auf F8 mit 1, 2 oder 3 antworteten: Was würde Ihnen dabei helfen, sich in Österreich sozial eingebunden zu fühlen? Bessere Befragte, die wenig oder keine Unterstützung Sprachkenntnisse 39% (49) wahrnehmen, geben an, dass bessere Sprachkenntnisse Arbeit 22% (28) ihnen dabei helfen würden, sich sozial eingebunden zu Mehr Kontakt mit fühlen. Kontakt mit Einheimischen und eine Arbeitserlaubnis Einheimischen 21% (27) werden als weitere Faktoren genannt. Die Arbeit zusammen Mehr soziale 20% (25) Interaktionen mit Einheimischen wird als effektiv beim Erlernen der Lokale Akzeptanz deutschen Sprache erachtet. Diese Antworten sind von Flüchtlingen 13% (17) den Antworten von Geflüchteten in Wien in der ersten Intergrationsservice 9% (11) Befragungsrunde sehr ähnlich. Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Bildung 7% (9) Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Asyl zu erhalten 5% (6) In eine Stadt 3% (4) umzuziehen Dolmetscher*innen 2% (2) Bessere Wohnsituation 2% (2) Psychologische Hilfe 2% (2) Besseres 2% (2) Rechtsverständnis *“Anderes“ beinhaltet organisatorische Unterstützung. Anderes* 3% (4) Folgefrage für diejenigen, die auf F8 mit 4 oder 5 antworteten: Welche Gemeinschaft, Gruppe oder Einzelperson? Freunde Die überwältigende Mehrheit der Befragten, die sich sozial 67% (85) und Einheimische unterstützt fühlen, nennen Freunde und Einheimische Soziale Gruppen 13% (17) als ihre Quelle der Unterstützung. Wichtig sind weiters und Veranstaltungen Veranstaltungen, organisiert durch soziale Gruppen und NGOs 13% (16) NGOs. Lehrer*innen 10% (12) Die Grafik zeigt die gegebenen Antworten sowie die Anzahl ihrer Nennungen von den befragten Personen. Die Gesamtsumme der Freiwillige 6% (8) Prozentanteile ergibt nicht 100%, da Mehrfachnennungen möglich waren. Lerngruppen 4% (5) Sportclubs 4% (5) Arbeitskolleg*innen 2% (2) Familie 1% (1) 22 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN F9. Respekt - Hilfsorganisationen 1 = Gar nicht 2 = Wenig Behandeln Hilfsorganisationen Sie mit 3 = Neutral Respekt? 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 4,4 Etwas mehr als 85% geben an von Hilfsorganisationen mit Respekt behandelt zu werden, während 7% angeben, dass dies nicht der Fall ist. Wie auch bei den vorherigen Fragen geben sich Befragte Bundesland Mittelwert aus Oberösterreich am wenigsten positiv, während Befragte Burgenland 4,3 aus Vorarlberg und Tirol sich am positivsten äußern. Kärnten 4,6 Niederösterreich 4,5 Salzburg 4,4 Steiermark 4,4 Tirol 4,7 Oberösterreich 4,1 Vorarlberg 4,7 F10. Respekt - Behörden 1 = Gar nicht 2 = Wenig Behandeln Behörden Sie mit Respekt? 3 = Neutral 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 4,4 Fast 85% der Befragten geben an von Behörden mit Respekt behandelt zu werden. Während die Ergebnisse bei den Befragten mit laufendem Rechtlicher Status Mittelwert und positiv abgeschlossenen Verfahren ebenso aussehen, Zugelassenes Asylverfahren 4,4 ist ein Drittel der Befragten mit abgelehntem Asylantrag anderer Ansicht. Asyl 4,4 Abgelehnter Asylantrag 3,9 23 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN F11. Sicherheit - Österreich 1 = Gar nicht 2 = Wenig Fühlen Sie sich in Österreich sicher? 3 = Neutral 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 4,6 Fast 90% der Befragten geben an sich in Österreich sicher zu fühlen. Jene mit abgelehntem Asylantrag antworten deutlich Rechtlicher Status Mittelwert weniger positiv, als Befragte mit Asyl oder Flüchtlingsstatus. Zugelassenes Asylverfahren 4,6 Asyl 4,8 Abgelehnter Asylantrag 3,9 Folgefrage für diejenigen, die auf F11 mit 1, 2 oder 3 antworteten: Warum nicht? Von den 32 Befragten, die angeben sich in Österreich Stress die Entscheidung abzuwarten. Außerdem werden nicht sicher zu fühlen, nennen 23 die Angst deportiert rassistische Äußerungen gegenüber Geflüchteten und die zu werden oder geben einen abgelehnten Asylantrag psychische Belastung durch Einsamkeit genannt. Weitere als Grund an. Einige Befragte aus Afghanistan heben die Faktoren sind Zukunftsängste, Heimweh, fehlende Arbeit lebensbedrohlichen Verhältnisse hervor, die sie im Falle und Bildung sowie Familienprobleme. einer Abschiebung erwarten würden and den psychischen 24 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
FRAGEBOGEN F12. Sicherheit - Wohnort 1 = Gar nicht 2 = Wenig Fühlen Sie sich an Ihrem Wohnort sicher? 3 = Neutral 4 = Meistens ja 5 = Vollkommen (Werte in %) Mittelwert: 4,6 Die Mehrheit der Befragten fühlt sich in ihrer Behausung sicher. Befragte aus Vorarlberg und der Steiermark fühlen sich am Bundesland Mittelwert sichersten – an keinem der genannten Orte gab es eine Burgenland 4,2 negative Antwort. Kärnten 4,7 Niederösterreich 4,7 Salzburg 4,4 Steiermark 4,8 Tirol 4,5 Oberösterreich 4,4 Vorarlberg 4,9 Folgefrage an diejenigen, die auf F12 mit 1, 2 oder 3 antworteten: Warum nicht? Von den 25 Befragen, die sich an ihrem Wohnort nicht den vorherigen Fragen zur allgemeinen Sicherheit, ist sicher fühlen, geben die meisten physische und verbale der psychische Stress, entstehend aus der Angst, wieder Übergriffe als Grund hierfür an – welche häufig in Folge nach Afghanistan zurückgeschickt zu werden, der Grund der Überfüllung der Flüchtlingsheime entstehen. Wie bei dafür, dass sich viele Afghan*innen nicht sicher fühlen. 25 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
DEMOGRAPHIE DEMOGRAPHIE Die unten abgebildeten Graphen stellen die demographische Aufschlüsselung der 270 Befragten in dieser zweiten quantitativen Runde dar. Jeder Graph zeigt die Prozentanteile und nennt die Personenanzahl in Klammern. Geschlecht Nutzen Sie Ihr Smartphone jeden Tag? 4% (10) 16% (44) NEIN WEIBLICH 96% (258) 84% (224) JA MÄNNLICH Alter Zeit der Einreise 18 - 25 Jahre 38% (102) Vor 2015 17% (46) 26 - 36 Jahre 45% (119) 2015 65% (174) 37 - 57 Jahre 17% (45) Nach 2015 18% (48) Herkunftsland Weg nach Österreich Afghanistan 45% (122) Balkanroute - 96% (257) über Land Syrien 29% (78) Flug aus dem 3% (9) Nahen Osten Irak 20% (54) Flug aus dem Herkunftsland 1% (1) Iran 4% (10) Möchte nicht 1% (1) antworten Libanon 1% (2) Palästina 1% (2) Durch offizielle Familienzusammenführung Pakistan 1% (1) nach Österreich gekommen Staatenlos 1% (1) Nein 94% (252) Ja 5% (13) Bundesland Möchte nicht antworten 1% (2) Steiermark 20% (55) Niederösterreich 18% (48) Interviewsprache Oberösterreich 14% (38) Dari / Farsi 50% (134) Salzburg 10% (27) Arabisch 48% (130) Vorarlberg 10% (27) Kurdisch 1% (3) Burgenland 10% (26) Englisch 1% (2) Tirol 10% (26) Deutsch 1% (1) Kärnten 9% (23) 26 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
DEMOGRAPHIE Religionszugehörigkeit Bildungsniveau Islam* 87% (232) Keine formale Bildung 7% (19) Christlich 7% (19) Grundschulbildung 7% (18) Agnostisch/ Abgeschlossene 12% (33) 1% (4) Grundschulbildung (6 Jahre) Atheistisch Abgeschlossene 19% (50) Jüdisch 0% (1) Mittelschulbildung (9 Jahre) Abgeschlossene 22% (58) Yazidi 0% (1) Sekundärschuldbildung (12 Jahre) Bachelorabschluss oder 32% (85) Humanistisch 0% (1) Hochschulbildung Möchte nicht Masterabschluss oder höher 2% (6) antworten 4% (10) * Von den 232 Befragten welche sich als muslimisch bezeichneten, haben sich 39 explizit als sunnitisch und 38 als schiitisch identifiziert., während die Aufenthaltsort der Kernfamilie übrigen 155 keine genaueren Angaben machten. In Österreich 40% (107) Deutschniveau* Im Herkunftsland 27% (73) Nicht an offiziellen 16% (41) Im Herkuftsland, möchte Kursen teilnehmend 13% (36) aber nach Österreich reisen A1 30% (77) Nicht im Herkunftsland 6% (17) A2 29% (73) Auf dem Weg nach Österreich 4% (11) B1 oder höher 25% (64) Familie verstorben 3% (7) * Elf Befragte geben an, noch nicht damit begonnen zu haben Deutsch zu Anderes* 6% (16) lernen. Als Grund dafür wird die Schwierigkeit Kurse zu finden angegeben, sowie die Kosten dafür zu tragen. Jene, die Deutsch außerhalb eines Möchte nicht antworten 1% (2) offiziellen Kurses erlernen, tun dies über das Internet (Youtube), in ihrer Arbeit oder durch eigenständiges Lernen. *"Anderes“ beeinhaltet unbekannten Aufenthaltsort der Kernfmilie, keine Familie zu haben und Familienmitglieder in verschiedenen Ländern Aktuelle Wohnsituation außerhalb der EU. Öffentlich - Flüchtlingsheim 51% (138) Arbeitsstatus vor der Flucht Private Unterkunft 47% (126) Angestellt 47% (128) Öffentlich - Notunterkunft 2% (5) Selbstständig 31% (85) Obdachlos 0% (1) Student*in 20% (53) Arbeit in 10% (26) Rechtlicher Status Familienunternehmen Zugelassenes Pflegearbeit 4% (11) Asylverfahren 59% (159) in der Familie Arbeitslos 2% (5) Asyl 25% (67) Negativer Anderes* 0% (1) 8% (22) Asylbescheid Subsidiärer * “Anderes“ beeinhaltet minderjähring gewesen zu sein. Schutz 5% (13) Noch kein Status 2% (5) Zulassungsverfahren* 1% (2) Möchte nicht antworten 0% (1) *Zulassungsverfahren beschreibt nach der Dublin-Verordnung einen Verfahrensabschnitt, in welchem die Behörden feststellen, ob die österreichische Regierung für den Asylantrag zuständig ist. 27 GROUND TRUTH SOLUTIONS - MMP WAHRNEHMUNGEN VON GEFLÜCHTETEN PERSONEN IN ÖSTERREICH . ÖSTERREICHISCHE BUNDESLÄNDER OHNE WIEN
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