Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog

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Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog
RIESEN-HERAUSFORDERUNG FÜR KOVAC

                Was das WM-Debakel
                für Bayern bedeutet

Zum Bayern-Start hat Niko Kovac gleich viel Arbeit mit den Nationalspielern
Foto: Witters

                             Artikel von: PHILIPP KESSLER UND DAVID
                             VERHOFF veröffentlicht am
                             28.06.2018 - 22:00 Uhr

                             Trainingsstart mit großen WM-Problemen!

                             Am Montag legt Niko Kovac (46) als Nachfolger von Jupp Heynckes (73)
                             beim FC Bayern los.
Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog
Das (einzig) Gute nach dem deutschen WM-Debakel: Noch vor der USA-
Reise (23. bis 30. Juli) kehren die sieben DFB-Spieler und Polen-Star
Robert Lewandowski (29) nach ihrem Urlaub ins Training zurück.

Das Problem: Zum Auftakt muss der Trainer Stars wie Müller, Neuer,
Boateng, Hummels, Kimmich, Süle und Rudy mental aufbauen und
wieder heiß auf den Triple-Angriff machen.

Sport-Psychologe und Mentalcoach Matthias Herzog analysiert die Bayern-Situation
für BILD
Foto: privat

Sport-Psychologe und Mentalcoach Matthias Herzog (41) zu BILD: „Im
Sport sind Physis und Psyche eng miteinander verbunden. Es bringt
Kovac gar nichts, wenn seine Spieler zwar körperlich erholt sind, aber
eine labile Psyche aufweisen.“

Wie baut Kovac seine Stars auf? Was bedeutet das für die
Transferpolitik? Die große BILD-Analyse!

Niko Kovac hat viel Aufbau-Arbeit vor sich: Erst das bittere Champions-
League-Aus bei Real Madrid (das fünfte Spanien-Trauma in Folge), dann
gegen Frankfurt die Pokalfinal-Pleite und nun das WM-Debakel. Zeit für
Einzelgespräche und Motivator Kovac!
Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog
Der Motivator: Niko Kovac überzeugte in Frankfurt als Antreiber von Ante Rebic (r.)
Foto: picture alliance / augenklick/fi

Mentalcoach Herzog: „Niko muss jeden Spieler individuell aufbauen. Die
Spieler müssen sich klar machen, welche Stärken sie besitzen, was sie in
der Vergangenheit so stark gemacht hat.“

Der Sport-Psychologe rät sogar zum Mentaltrainer!

Trotz des Meistertitels erlitten die Stars nun drei herbe Pleiten in knapp
zwei Monaten. Herzog: „Da reichen nicht die drei Wochen Urlaub. Das
bleibt in den Köpfen. Da wäre eine Aufarbeitung mit einem
Mentaltrainer zeitnah von Vorteil.“

Jupp Heynckes und sein Bayern-Nachfolger Niko Kovac (r.)
Foto: Alexander Hassenstein / Getty Images

Ohne Mental-Hilfe von Außen muss Kovac den Heynckes machen!

2012 verloren die Bayern (https://fcbayern.com/de/news) das „Finale
dahoam“, das Pokalfinale und bei der EM war im Halbfinale Schluss. Ein
Jahr später coachte sie Jupp zum Triple-Triumph!
Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog
Herzog: „Wenn die vergangene Saison samt WM sehr gut aufgearbeitet
wird und die Mannschaft den Hunger auf neue Titel entwickelt, ist in der
Saison 2018/19 viel möglich für den FC Bayern!"
Was bedeutet das WM-Debakel für die Spieler?

Plötzlich sind die Altstars Franck Ribéry (35) und Arjen Robben (34)
wieder die Leader beim Bayern-Start!

Auch in der neuen Saison das Leader-Duo: Arjen Robben und Franck Ribéry (r.)
Foto: Sven Hoppe / dpa

Was kommt nun auf einige Nationalspieler zu?

► Manuel Neuer (32):

Für den DFB-Kapitän ist das Aus nach acht Monaten Mittelfußbruch-
Pause bitter.

Mentaltrainer Herzog: „Niederlagen lassen Spitzensportler wie Neuer
stärker zurückkommen!“

► Joshua Kimmich (23):

Der Shootingstar weinte in Kasan auf dem Rasen. Sein Ärger bleibt
meist Wochen!

Herzog: „Joshua muss lernen, Niederlagen besser zu verarbeiten.
Erfolge der Vergangenheit mit dieser Niederlage können ein
Motivationsbooster für ihn werden."
Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog
Traurig: Manuel Neuer und Joshua Kimmich (r.) nach dem Aus in Kasan
Foto: Thanassis Stavrakis / dpa

► Thomas Müller (28):

Warum war der Kapitän der letzten Saison in Russland von der Rolle?
Herzog: „Vielleicht ist es Thomas nicht mal bewusst, dass ihm die
Motivation fehlt, da das oft unbewusst stattfindet."

Leere nach dem WM-Debakel: Bayern-Star Thomas Müller in Kasan
Foto: Alexander Hassenstein / Getty Images

► Mats Hummels (29):

Der Verteidiger vergab gegen Südkorea am Ende die große
Kopfballchance. Was hilft ihm? Herzog: „Er hat seine Familie in
München."

► Niklas Süle (22) und Sebastian Rudy (28):

Sie kehren mit guten Ansätzen von den WM-Debüts zurück.
Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog
► Neuzugang Leon Goretzka (23/Schalke) hat trotzdem ein großes
Plus!

Herzog: „Er hat eine neue Motivation im Blick – ein Stammplatz bei
Bayern!"

Fokus auf den FC Bayern: Neuzugang Leon Goretzka auf dem Rückweg aus Russland
Foto: Arne Dedert / dpa

Was bedeutet das schwache Abschneiden in Russland für die
Transferpolitik?

Die Bayern-Bosse Uli Hoeneß (66) und Karl-Heinz Rummenigge (62)
fahren trotz des WM-Debakels weiter ihren Kurs: jetzt kein großer
Umbruch!

Die Bosse Rummenigge und Hoeneß (r.) wollen beim Thema Lewandowski hart
bleiben
Foto: Michael Kreft
Was das WM-Debakel für Bayern bedeutet - Matthias Herzog
Heißt: Robert Lewandowski (29) muss trotz Interesse von Real,
Manchester United, Chelsea und Paris bleiben. Jérôme Boateng (29)
darf bei einem Angebot um 80 Mio Euro von Real oder Barcelona
wechseln.

Mentalcoach Herzog: „Eine neue Umgebung wäre für die etablierten
Spieler wie Boateng, Müller oder Lewandowski sehr wertvoll, um sich
neue Ziele zu setzen und um für ihr letztes Karrieredrittel nochmal
Motivation zu tanken.“

Ein Abgang von Thomas Müller (28) ist momentan weiterhin
ausgeschlossen.

Erlebte eine torlose WM: Robert Lewandowski schied mit Polen in der Vorrunde aus
Foto: Eugene Hoshiko / dpa

Will Lewandowski trotz seiner Torlos-WM mit Polen weiter weg?

Herzog: „Das dürfte sich erledigt haben, da kein Topverein in Europa
nach einem Stürmer Ausschau hält, der bei der WM torlos bleibt.“

Real Madrid wird wohl lieber wieder bei England-Star Harry Kane
(24) angreifen. Chelsea und Manchester United werden sich fragen,
ob ihre Knipser Alvaro Morata (25) und Romelu Lukaku (25) nicht
doch besser sind als der Bayern-Stürmer.

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