WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg

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WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
AUSGABE 56 · SEPTEMBER 2021
2,50

                                      WAS IST
                                   EIGENTLICH
                                     WICHTIG?
                                                    ZINNSCHMELZE: Vielfalt, Kunst und Gemeinsinn
                                                   W3_: Umweltbewusst und achtsam bei der Arbeit
                              MOT TE: Wie Klimaschutz praktisch erlebt und mitgestaltet werden kann
                                  BÜRGERHAUS BORNHEIDE: Teilhabe für alle steht an erster Stelle
                                   BÜCHERHALLEN HAMBURG: Mit Zivilcourage gegen Hass im Netz

                                                                                                      1
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
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                                                                          15% Arbeitgeberzuschuss!
                                                       Unabhängige Beratung und Vermittlung • Sach / Leben / Anlagen •
                                                           Riester- und Rürup-Rente/BU/Pflege • Betriebliche und
                                                        private Altersvorsorge • Gruppentarif auch für kleine Vereine •
                                                                  Spezialgebiet: Künstlersozialversicherung

                                                                Uwe Voigt • Bei der Johanniskirche 7 • 22767 Hamburg
                                                                       040 / 439 58 58 • uwe.voigt@hamburg.de

    IMPRESSUM
    Das stadtkultur magazin ist die Fachpublikation über     Redaktion: Joshua Lerp-Petersen                           Das stadtkultur magazin ist eine Non-Profit-Publikation,
    Lokale Kulturprojekte und -programme in Hamburg von      Satz & Layout: Heiko Gerken                               die überwiegend in ehrenamtlicher Arbeit und mit
    STADTKULTUR HAMBURG e. V.                                Gestaltung: Sally Johnson | transform-design.de           freundlicher Unterstützung der Hamburger Behörde für
    Große Bergstraße 264 · 22767 Hamburg                     Schlussgrafik: Veronika Grigkar | veronika-vienna.com     Kultur und Medien entsteht. STADTKULTUR HAMBURG
    Tel. 040 / 879 76 46-18 – Corinne Eichner (v.i.S.d.P.)                                                             wird gefördert von der Behörde für Kultur und Medien der
    Tel. 040 / 879 76 46-16 – Heiko Gerken                   Diese Ausgabe ist bei der RESET ST. PAULI Druckerei auf   Freien und Hansestadt Hamburg.
    magazin@stadtkultur-hh.de                                FSC recycled Credit (100 % Altpapier) gedruckt worden.
    www.stadtkultur-hh.de
    www.facebook.com/stadtkulturhamburg
                                                             Autor*innen in dieser Ausgabe:
    Das Magazin erscheint auch im Internet unter:
                                                             Sonja Engler, Verena Reygers, Daniela Scherbring,
    www.stadtkulturmagazin.de
                                                             Netzwerk gegen Rechts Wilhelmsburg, Markus Franke,
    Das stadtkultur magazin ist zu beziehen über:            Ilka Krause, Sabine Starke-Wulff, Alena Ottersbach,
    Mitgliedschaft bei STADTKULTUR HAMBURG e. V.,            Sonja Bloss, Alexander Reuter, Stefanie Könnecke,
    per Info-Abo (15 Euro pro Jahr) oder                     Johanna Monnerjahn, Adriana van Boxtel, Sabine            Redaktionsschluss für das neue Heft: 16. November 2021
    per Versand (2,50 Euro plus Porto)                       Tengeler, Kristin Brüggemann                              Thema: Dokumentation des Ratschlags 2021

                                                                                                                                                 stadtkultur magazin · Ausgabe 56
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WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
ZU BEGINN

                                                                             INHALT
                          Liebe Kulturinteressierte,                         Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
                                                                             Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

                           D ie Pandemie hat uns alle über eine lange        Aktuelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
                             Zeit so sehr beschäftigt, dass viele andere
                                                                             WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? . . . . . . . . . . . 7
                         wichtige Themen in den Hintergrund traten.
                          Seit eineinhalb Jahren beschäftigt sich auch       SONJA ENGLER:
                          das stadtkultur magazin mit der Corona-Pan-        Vielfalt, Kunst und Gemeinsinn . . . . . . . . . . . . . 8
                          demie. Unsere erste „Corona“-Ausgabe im Juni       VERENA REYGERS:
     2020 stellte die Gedanken von Akteur*innen aus dem Homeoffice           Wie Eidelstedt in Verbindung bleibt. . . . . . . . . 10
     zu Grundrechten, Veranstaltungsplanung, Digitalisierung und neuen
                                                                             DANIEL A SCHERBRING:
     Chancen in Zeiten von Corona vor. Im September ließen wir dann
                                                                             Kultur im Zeichen der Systemrelevanz . . . . . . 11
     den Umgang der Stadtteilkultur mit der Pandemie im Sommer nach
     dem ersten Lockdown Revue passieren. Die erste Ausgabe des Jah-         NETZWERK GEGEN RECHTS WILHELMSBURG:
     res 2021 dokumentierte den Ratschlag 2020, der dann im 2. Lock-         Engagement gegen Rechts und
     down stattfand, und zeigte, wo die Stadtteilkultur in der Digitalität   für gerechte Teilhabe aller . . . . . . . . . . . . . . . . 12
     in Zeiten von Corona steht. Das April-Heft präsentierte die pande-      MARKUS FRANKE: #dubisthier:
     miekonformen Projekte und Programme der Finalist*innen des              Mit Zivilcourage gegen Hass im Netz . . . . . . . . 13
     Stadtteilkulturpreises und im letzten Heft stellten Stadtteilkultur-
                                                                             ILK A KRAUSE: Umweltbewusst
     einrichtungen ihre Pläne für den Sommer nach dem zweiten Lock-
                                                                             und achtsam bei der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . 14
     down vor. Jetzt geht es darum, endlich wieder andere Themen nach
     vorne zu bringen – Themen, die eigentlich wichtig sind.                 SABINE STARKE-WULFF UND ALENA
        Dieses Heft widmet sich einigen dieser Themen, die mit immer         OTTERSBACH: Wie Klimaschutz praktisch
     größerer Dringlichkeit bearbeitet werden wollen, insbesondere           erlebt und mitgestaltet werden kann . . . . . . . 15
     gesellschaftlicher Zusammenhalt, Nachhaltigkeit und kulturelle          SONJA BLOSS: NachhaltigkeitsTAG
     Teilhabe stehen im Fokus. Mit den großen Themen unserer Zeit            im Kulturgarten St. Georg . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
     wird sich auch der 22. Hamburger Ratschlag Stadtteilkultur im
                                                                             ALEX ANDER REUTER:
     November auseinandersetzen: Klimawandel und Umweltzerstörung,
                                                                             Teilhabe für alle steht an erster Stelle . . . . . . 18
     Rassismus, gesellschaftliche Spaltung, Ungleichheit (siehe S. 5).
        Doch zwischendurch bot uns der Sommer ein besonderes                 STEFANIE KÖNNECKE: Ein Ort für rappende
     Glücksgefühl: Vier Wochen lang durften wir beim Kultursommer            Astronaut*innen und träumende Schweine . . 19
     endlich wieder Live-Kultur erleben, konnten Künstler*innen, Ver-        JOHANNA MONNERJAHN:
     anstaltende und alle, die von und mit der Kultur leben, endlich         Gerechtigkeit: Ideal oder Illusion? . . . . . . . . . . 20
     wieder mit dem Publikum in Kontakt treten (siehe dazu auch S. 6).
                                                                             ADRIANA VAN BOXTEL:
     Was für ein bewegendes Erlebnis eines Wiederaufbruchs der Kul-
                                                                             Lateinamerikanische Kultur in Hamburg . . . . 21
     tur und welches Signal der Hoffnung für die Vitalität der Szene
     ging von diesen rauschhaften Wochen aus!                                SABINE TENGELER: Soziokultur und
                                                                             Stadtteilentwicklung in Lurup . . . . . . . . . . . . . 22
     Auch künftig viele berührende Kulturerlebnisse wünscht                  BFD-INTERVIEW:
                                                                             Wie wir Corona besiegten . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
     Corinne Eichner, Geschäftsführerin                                      Veranstaltungen der Stadtteilkultur HERBST . . . 24

September 2021
                                                                                                                                                               3
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
AKTUELL

                                                                                                                                                                   ©FLUCTOPL A SM A
                                                  Alternative Visionen
    FÖRDERUNG NEUS TA RT KULT UR
    PROGRAMM 2 – bis 15. 10. 2021

                                                  von Gesellschaft
    Kultureinrichtungen sollen mit dieser
    NEUSTART KULTUR-Förderung dabei
    unterstützt werden, in Zeiten der Covid-
    19-Pandemie und den damit verbundenen
    Regelungen und Auflagen ihre Programm-
    arbeit wieder aufnehmen zu können. Zur
                                                  entwerfen
    Programmarbeit zählen sowohl einzelne
    Veranstaltungen als auch kontinuierliche      Das interdisziplinäre Kunstfestival
    Angebote wie z. B. Kurse, Workshops           fluctoplasma findet vom 21. bis zum
    und offene Treffs. Der Fonds wird vom
    Bundesverband Soziokultur verwaltet.          24. Oktober 2021 zum zweiten Mal in
                                                                                                            Die 2. Ausgabe von fluctoplasma im Oktober 2021
    KONTAKT                                       Hamburg statt und bietet eine Bühne für
    Bundesverband Soziokultur e.V.                diverse Perspektiven von Künstler*in-
    soziokultur.neustartkultur.de                 nen, Kollektiven und Speaker*innen –              plasma Festival im zweiten Jahr mit gesell-
    W E T TBE W ERB                               ob queer, jüdisch oder BI_PoC.                    schaftlichen Verwerfungslinien, Reibungen
    KULTURLICHTER – bis 27. 10. 2021                                                                und Konfrontationen auseinander. Ausgehend
    Für den Preis für digitale kulturelle
    Bildung – ausgelobt von Kulturstaats-
    ministerin Monika Grütters und der
                                                  B   ei fluctoplasma geht es um Kultur, Demo-
                                                      kratie und Solidarität. fluctoplasma, das
                                                  sind 96 Stunden für die fluide Stadtgesell-
                                                                                                    von der Frage, wie wir in 5, 20 oder 30 Jahren
                                                                                                    zusammen in Hamburg leben wollen, lädt das
                                                                                                    Festival dazu ein, mit international aufsteigen-
    Kulturstiftung der Länder – können sich
    alle gemeinnützigen Kultureinrichtungen       schaft. In vier Spielstätten und zwei Ausstel-    den Künstler*innen und Denker*innen in eine
    aus den Bereichen Musik, Theater,             lungsorten warten auf Hamburg rund 80 Ver-        moderne Stadtgesellschaft aufzubrechen.
    bildende, darstellende und angewandte
    Kunst, Literatur, Soziokultur, Film,          anstaltungen von über 100 Kunstschaffenden
                                                                                                    KONTAKT
    Medien, Digitales sowie kulturgutbewah-       aus dem internationalen Raum und aufstei-
    rende Einrichtungen und Körperschaften                                                          Fluxus² e.V.
                                                  genden Talenten der Hamburger Szene. Unter        Postfach 570236 · 22701 Hamburg
    des öffentlichen Rechts bewerben.
                                                  dem Motto „fault lines“ setzt sich das flucto-    www.fluctoplasma.com
    KONTAKT
    Kulturstiftung der Länder
    www.kulturlichter-preis.de

    NEUER FONDS IN H A MBURG
    KULTUR FÜR ALLE! – bis 1. 12. 2021            „48h Jenfeld“ geht an den Start
    Die „Hildegard und Horst Röder-Stiftung“
    und die Stiftung „Kulturglück“ haben mit      Die Idee ist so einfach wie effektiv: Musikmachende jeder Kultur, aller Genres,
    der Behörde für Kultur und Medien den         Professionalisierungs- und Altersstufen bespielen 48h lang ihre Nachbarschaft.
    Fonds „Kultur für alle!“ ins Leben gerufen.
    Mit dem Fonds sollen Projekte gefördert       Die Musik wird dort gespielt, wo die Menschen leben und arbeiten.
    werden, mit denen Hamburger*innen mit

                                                  W
    einer körperlichen, seelischen oder kog-
                                                         as 13 Jahre lang in Wilhelmsburg funk-     2021 vernetzen wir uns in Jenfeld in öffent­
    nitiven Behinderung, einer Sinnesbeein-
    trächtigung oder einer demenziellen Er-              tionierte, soll nun auch in Jenfeld aus-   lichen Planungstreffen und sind überwältigt
    krankung der Zugang zur Kultur ermöglicht     probiert werden. Musikalisches Community-         von der Offenheit und Gestaltungsfreude der
    beziehungsweise erleichtert wird. Die Pro-
                                                  building nennt Steph Klinkenborg von              Jenfelder*innen. Mitmachen können alle, die
    jekte können von Künstler*innen, Kultur-
    einrichtungen oder auch Initiativen und       klinkenborg.communications – eine der             in Jenfeld leben, arbeiten oder proben.“
    Einzelpersonen jeweils zum 1. Dezember        Ideengeber*innen und Konzepter*innen von
    2021 und 1. Mai 2022 bei der Behörde für                                                        KONTAKT
                                                  48h Wilhelmsburg – die Methode. Sie ist in
    Kultur und Medien im Referat inklusive                                                          klinkenborg.communications UG (haftungsbeschränkt)
    Kulturprojekte eingereicht werden.            Jenfeld aufgewachsen und sieht viel Potential     Lange Straße 3 · Hein-Köllisch-Platz · 20359 Hamburg
    KONTAKT                                       für ein 48h in ihrer alten Hood: „Seit Juni       office@klinkenborg.com · www.klinkenborg.com
    Behörde für Kultur und Medien
    Referat inklusive Kulturprojekte
    Hohe Bleichen 22 · 20354 Hamburg
                                                                                                                                stadtkultur magazin · Ausgabe 56
4
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
AKTUELL

                                    Geschlechterrollen
                                                                                                                                               UMZUG
                                                                                                                                               STADTKULTUR JETZT IM
                                                                                                                                               ALTEN FINANZAMT ALTONA

                                    spielerisch erforschen
                                                                                                                                        Die
                                                                                                                                   Gender-     Seit Ende August befindet sich die
                                                                                                                                Erweiterung    Geschäftsstelle von STADTKULTUR
                                                                                                                              zum Download     HAMBURG im Alten Finanzamt Altona
                                    Menschen müssen sich nicht mehr so einfach in eine Box stecken                                             im 5. Obergeschoss – mit einem wunder-
                                                                                                                                               baren Weitblick über Hamburg. Das Büro
                                    lassen, und dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, steht jetzt auch im Gesetz. Für                       von STADTKULTUR befindet sich gegen-
                                    viele Kinder und Jugendliche ist das Aufbrechen alter Gendernormen allerdings immer                        über des Bahnhofs Altona weiterhin in
                                    noch wenig spürbar. Hierfür hat sich das FUNDUS THEATER etwas einfallen lassen.                            zentraler Lage und ein großer heller
                                                                                                                                               Seminarraum wartet auf die Arbeits-
                                                                                                                                               gruppen des Verbandes.

                                    D    as FUNDUS Theater hat sein Spiel PLAY ING UP, eine
                                         spielerische Einführung in die Performancekunst für
                                    Kinder und Erwachsene, um ein Set aus Spielkarten zum
                                                                                                          Gender und können unter
                                                                                                          gender.playingup.de
                                                                                                          kostenfrei heruntergeladen
                                                                                                                                               KONTAKT
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                                                                                                                                               Große Bergstraße 264 · 22767 Hamburg
                                                                                                                                               040 / 879 76 46-0 · www.stadtkultur-hh.de
                                    Thema Gender ergänzt. Eine international besetzte Gruppe              werden.
                                    aus Künstler*innen, Forscher*innen und Pädagog*innen hat                                                   PERSON A LIE
                                                                                                          KONTAKT                              GESCHÄFTSFÜHRERINNEN-
                                    PLAYING UP Gender gemeinsam entwickelt. Es lädt dazu
                                                                                                          FUNDUS THEATER gGmbH                 WECHSEL IM BÜRGERTREFF
                                    ein, Geschlechterrollen mit den Mitteln der Performancekunst
                                                                                                          Hasselbrookstr. 25 · 22089 Hamburg   Am 1. September 2021 hat Sonja Eichele
                                    zu erforschen und zu verändern. Die zwölf neuen Karten er-            post@fundus-theater.de               die Geschäftsführung im Bürgertreff
                                    zählen jeweils von einer Performance rund um das Thema                www.fundus-theater.de                Altona-Nord übernommen. Sie folgt da-
                                                                                                                                               mit auf Doris Foitzik, die über 17 Jahre
                                                                                                                                               den Bürgertreff geführt und geprägt hat.
                                                                                                                                               Eichele hat nach ihrer Ausbildung zur

                                    Mit Stadtteilkultur die Welt retten?
                                                                                                                                               Bankkauffrau und verschiedenen berufli-
                                                                                                                                               chen Positionen in Lüneburg Angewandte
                                                                                                                                               Kulturwissenschaften studiert. Sie war
                                                                                                                                               im Kultur Palast Hamburg in Billstedt
                                    Der 22. Hamburger Ratschlag Stadtteil-
                                                                                       S    oziokultur wirkt: Sie ermöglicht kultu-            verantwortlich für das Booking von Ver-
                                                                                                                                               anstaltungen, hat die HipHop Academy
                                    kultur setzt sich Anfang November 2021                  relle Teilhabe, fördert kulturelle Vielfalt,
                                                                                                                                               Hamburg und den Musikclub Bambi ga-
                                    mit Lokaler Kultur, ihrer Wirkung und              stärkt den sozialen Zusammenhalt, gestaltet             lore mit aufgebaut. An ihrer neuen Wir-
                                    aktuellen globalen Herausforderungen               die Stadt mit und reagiert schnell auf gesell-          kungsstätte freut sie sich besonders da-
                                                                                                                                               rauf, neue Angebote anzustoßen.
                                    wie Klimawandel, gesellschaftlicher                schaftliche Herausforderungen.
                                                                                                                                               KONTAKT
                                    Spaltung und Ungleichheit offline und                  Aber kann die „Superkraft Soziokultur“
                                                                                                                                               Bürgertreff Altona-Nord mit BiB
                                    online auseinander.                                auch einen wirkungsvollen Beitrag zu den                Gefionstraße 3 · 22769 Hamburg
                                                                                       großen Herausforderungen unserer Zeit leis-             www.buergertreff-altonanord.de
FOTO: STA DTKULTUR H A MBURG

                                                                                       ten, die fast immer im globalen Zusammen-               PERSON A LIE
                                                                                       hang zu sehen sind? Dieser Frage möchte der             NEUES GESICHT IN STEILSHOOP
                                                                                       22. Ratschlag mit Keynotes und in verschiede-           Die gebürtige Hamburgerin Katharina
                                                                                       nen Austausch- und Begegnungsformaten am                von Hartmann ist seit 1. April Mitglied
                                                                                                                                               in der A.G.D.A.Z. und unterstützt Leiter
                                                                                       4., 9. & 10. November 2021 offline und online
                                                                                                                                               Antonio Borralho – ausgestattet mit
                                                                                       nachgehen.                                              einem Bachelor in Kultur der Metropole
                                                                                                                                               an der Hamburger HafenCity Universität
                                                                                       KONTAKT                                                 und einem Master in Urbanistik an der
                                                                                       STADTKULTUR HAMBURG e.V.                                Weimarer Bauhaus-Uni.
                                                                                       Große Bergstraße 264 · 22767 Hamburg                    KONTAKT
                                         Global etwas bewirken in der Lokalen Kultur
                                                                                       ratschlag@stadtkultur-hh.de · www.ratschlag-hh.de       Stadtteiltreff A.G.D.A.Z. e.V.
                                                                                                                                               Gropiusring 43a · 22309 Hamburg,
                                                                                                                                               info@agdaz.de · www.agdaz.de

                               September 2021
                                                                                                                                                                                           5
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
AKTUELL

                                                   Kultursommer Hamburg 2021
    S TA DT TEILKULT URPREIS
    NEUE RUNDE AB NOVEMBER
    Der Hamburger Stadtteilkulturpreis
    startet voraussichtlich Anfang November
    seine Bewerbungsrunde für die Preisver-
                                                   In einen wahren Rausch fühlte man sich im Juli und August versetzt, als an gut 200
    leihung in 2022. Mit dem Stadtteilkultur-      Veranstaltungsorten der Kultursommer mit etwa 1.800 Veranstaltungen über die Bühnen
    preis werden Projekte und Programme            und Plätze, durch die Straßen und Parks der ganzen Stadt fegte. 115 Veranstaltende
    gewürdigt, deren Konzeption, Umsetzung
    und Resonanz besondere Qualität zeigen         arbeiteten mit etwa 5.700 Künstler*innen zusammen, mehr als 185.000 Besucher*in-
    und die besonders geeignet sind, als           nen genossen bei Temperaturen zwischen 10 und 28 Grad Celsius und insgesamt eher
    anregendes Beispiel auf Initiativgruppen       durchwachsenen Wetters, was Hamburg an großartiger Kultur zu bieten hat.
    auch in anderen Stadtteilen zu wirken.
    KONTAKT

                                                                                                                                                        FOTO: MEDIA SERV ER H A MBURG / GERH A RD KÜHNE
    Hamburger Stadtteilkulturpreis
    www.stadtteilkulturpreis.de

    LITER AT UR-FORM AT
    FÜR MEHR KLIMASCHUTZ
    Zusammen mit dem Verband deutscher
    Schriftsteller*innen lädt der Horner Frei-
    heit e.V. im Rahmen der Initiative „Writers-
    4Future“ monatlich online zu Lesungen
    und Diskussionen. Zu den Themen Pla-
    stik, Wasser, Greenwashing, Natur vor
    der Tür, Zukunft und Wohnen lesen renom-
    mierte Autor*innen aus Werken, die wäh-                                                                         Kultursommer auf dem Sonnendeck
    rend der Corona-Pandemie entstanden
    sind und diskutieren mit dem Publikum.
    KONTAKT
    HORNER FREIHEIT e.V.
    Am Gojenboom 46 · 22111 Hamburg
                                                   D   ie ganze Stadt wurde endlich wieder zum
                                                       Klingen gebracht, und wer wollte, konnte
                                                   am gleichen Tag vom Kindertheater über die Off­
                                                                                                     sen konnte das überwältigende Feedback von
                                                                                                     vielen Seiten und die Begeisterung, mit der
                                                                                                     viele Künstler*innen nach über anderthalb
    www.hornerfreiheit.de
                                                   Art und das Punkkonzert bis zum Philharmon-       Jahren erstmals wieder mit ihrem Publikum
    FA ZIT
                                                   ischen Staatsorchester die ganze ungeheure        in Kontakt treten konnten, mehr als entschä-
    48H WILHELMSBURG 2021
                                                   Vitalität der Kulturszene Hamburgs erleben.       digen. Niedrigschwellig, für wenig Geld oder
    48h Wilhelmsburg 2021 war ein voller
    Erfolg. Es gab weniger Live-Konzerte              Für alle, die daran beteiligt waren, war der   ganz kostenfrei, ließen sich so viele Kultur-
    als sonst, dafür ergänzend viele Online-       Kultursommer ein riesiger Kraftakt, den es        orte in der Stadt entdecken, neue Veranstal-
    Streams. Und auch wenn die Warte-              unter extremem Zeitdruck zu planen und            tungsorte wurden geschaffen und neue Kon-
    schlange bei der zentralen Registrierung
    vor dem Bürgerhaus zeitweise etwas             umzusetzen galt, für die Künstler*innen und       zepte erdacht, die sicher auch über den
    länger war, lief das Festival im Ganzen        Veranstaltenden, die Techniker*innen, die         Sommer hinaus wirken werden. Open-Air-
    sehr entspannt ab. Kein Gedränge, gute
                                                   unzähligen Helfer*innen, die Mitarbeitenden       Kulturerlebnisse, wie sie der Kultursommer
    Stimmung und sehr viele lächelnde und
    verstohlen tänzelnde Leute, die es sicht-      der Behörde für Kultur und Medien, wo die         in diesem Jahr den Hamburger*innen und
    lich genossen, wieder Live-Musik erleben       Idee entstand und auf den Weg gebracht wur-       ihren Gästen ermöglicht hat, wünschen wir
    zu können. Die Kampagne #GeradeJETZT
                                                   de, und nicht zuletzt auch für das Team von       uns auch in künftigen Sommern.
    läuft aber weiter, mit der das Bürgerhaus
    u. a. per Umfrage Stimmungen und               STADTKULTUR HAMBURG, das die adminis-
    Meinungen aus dem Stadtteil sammeln            trative Abwicklung dieses besonderen Super-
    und für seine Lobbyarbeit nutzbar                                                                KONTAKT
                                                   Festivals übernommen hat.
    machen möchte.                                                                                   STADTKULTUR HAMBURG e.V.
    KONTAKT
                                                      Doch nach der langen Phase der Lockdowns       Große Bergstraße 264 · 22767 Hamburg
    Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg               und der Entbehrung von Live-Kulturerlebnis-       www.stadtkultur-hh.de/kultursommer
    Mengestraße 20 · 21107 Hamburg
    www.buewi.de · www.mvde.de

                                                                                                                              stadtkultur magazin · Ausgabe 56
6
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

     WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?
     Zusammenhalt, Klima-

                                                                                                                                                       ZE     HM EL
                                                                                                                                               FOT O: ZIN NSC
     wandel und Teilhabe
     Eineinhalb Jahre stand die Corona-Pandemie im Fokus.
     Jetzt müssen wieder andere Themen nach vorne. Im Heft
     erzählt die Hamburger Stadtteilkultur, welche gesellschaft-
     lich relevanten Themen für sie eigentlich wichtig sind.

     E    ineinhalb Jahre Pandemie haben Aufmerksamkeit und Ar-
          beitszeit in der Stadtteilkultur gebunden: Die Pandemie, die
     Einschränkungen und der Umgang damit standen im Zentrum.
                                                                          im digitalen
                                                                          Raum Zivilcourage zu zeigen
     Auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit war darauf gerich-        und Gegenrede zu praktizieren (S. 13).
     tet. Es gab wenig Platz für wirklich wichtige Themen wie z. B.           Die W3_ zeigt mit Workshops und Diskussionen Möglich-
     den gesellschaftlichen Zusammenhalt, den Klimawandel oder            keiten, die Umwelt und das Klima zu schützen und auf eine ge-
     für kulturelle Teilhabe. Doch jetzt ist wieder mehr Raum für         rechte Verteilung der Ressourcen zu achten (S. 14). Die MOTTE
     andere Inhalte, weshalb das stadtkultur magazin von der Ham-         in Ottensen zeigt, wie Klimaschutz praktisch erlebt und mitge-
     burger Stadtteilkultur wissen wollte, was eigentlich wichtig ist.    staltet werden kann (S. 15). Die Initiative Nachhaltiges St. Georg
         Für die Zinnschmelze zum Beispiel ist es der gesellschaft-       entstand aus dem Einwohnerverein des Stadtteils und dem
     liche Zusammenhalt. Das Stadtteilkulturzentrum fragt sich            Kulturladen St. Georg. Im Sommer veranstaltete der Kultur-
     jedoch, was in der künstlerischen Praxis eigentlich leistbar ist     laden seinen 2. NachhaltigkeitsTAG mit Mitmachangeboten,
     und wie sich der Wunsch nach Zusammenhalt mit dem An-                Pflanzen­ und Klamottentausch (S. 16).
     spruch von kultureller Vielfalt verhält (S. 8). Im Eidelstedter          Im Bürgerhaus Bornheide steht Teilhabe für alle im Stadtteil
     KulturContainer stellt sich das Team die Frage: Wie bleiben          an erster Stelle (S. 18). Mitten in Wilhelmsburg bietet das
     wir in Verbindung nach so einer langen Zeit mit Isolation und        Atelier Freistil von Leben mit Behinderung Künstler*innen mit
     drohender gesellschaftlicher Spaltung? (S. 10) Die altonale stellt   einer Behinderung einen Ort für praktische kulturelle Teilhabe
     die Systemrelevanz von Kultur in den Mittelpunkt und es zeigt        (S. 19). Der Circus ABRAX KADABRAX setzt in seinen sozio-
     sich, dass die Menschen die Frage „Was ist wirklich wichtig für      kulturellen Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche auf
     unser Zusammenleben?“ weiterdenken möchten (S. 11). Zusam-           Partizipation (S. 20). Die Initiative ¡RIMA! fördert iberoameri-
     men mit anderen Organisationen engagiert sich das Freizeit-          kanische Musiker*innen und Künstler*innen durch die Organi-
     haus Kirchdorf-Süd im Netzwerk gegen Rechts Wilhelmsburg             sation von Konzerten, Workshops und Projekten (S. 21). Und im
     und für eine gerechtere Teilhabe aller (S. 12). Gegen Fake News      Stadtteilkulturzentrum Lurup stecken die Kultur des Miteinan-
     und Hate Speech wollen die Bücherhallen Hamburg die demo-            ders, demokratische Selbstorganisation und Partizipation tief
     kratische Debattenkultur stärken und dazu ermutigen, selbst          in der eigenen DNA (S. 22).

September 2021
                                                                                                                                                                      7
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

                                                                                        Vielfalt, Kunst
                                                                                      und Gemeinsinn

        Die Rede vom gesellschaftlichen Zusammenhalt hat seit mehreren Jahren Hochkonjunktur.
        Die Sorge um den Zusammenhalt bzw. das Verhindern von Spaltung wird von Projekten in
        der Soziokultur häufig selbst als angestrebtes Ziel beschrieben oder von außen erwartet.
        Doch was genau ist eigentlich in der künstlerischen Praxis leistbar und wie verhält sich das
        Bild des Zusammenhalts mit dem gleichzeitig gestellten Anspruch von kultureller Vielfalt.
        Die Zinnschmelze geht dieser Frage nach.

         AUTORIN: SONJA ENGLER
                                                                                                                           Feierabendsingen
                                                                                                                       vor der Zinnschmelze

        Z   usammenhalt“ als positiv besetzter Begriff assoziiert
            Stabilität, Verbindung und Einmütigkeit. Im Kulturbetrieb
        kennt man solche Momente, wenn ein Mitmachprojekt begeis-
                                                                         Wie kombinieren wir das Bedürfnis nach Zugehörigkeit mit
                                                                         irritierenden Erfahrungen von Fremdheit? Wie erreichen wir in
                                                                         Programmgestaltung und Projektkonzeption die Überwindung
        terte Teilnehmende findet, in einer Jamsession der Funke über-   von Distanzierung, Auseinanderdriften von sozialen Gruppen
        springt, wenn zwischen Künstler*innen und Publikum ein Dia-      bis hin zur Ablehnung?
        log entsteht. Die Notwendigkeit solch stärkender Erfahrungen,        Die Zinnschmelze versucht, hierzu auf verschiedenen Wegen
        sinnlichem Erleben und geteilten Emotionen im kulturellen        beizutragen. Das Haus soll für Menschen mit weit auseinander
        Miteinander ist in den vergangenen Monaten der erzwungenen       liegenden Neigungen und diversen kulturellen Vorerfahrungen
        Distanz noch einmal sehr deutlich und deren existenzielle        ein Ort zum Anknüpfen sein. Dafür gibt es diverse Formate,
        Dimension bewusst geworden.                                      von Einzelveranstaltung bis Langzeitprojekt, vom kreativen
           Die spannende Frage ist, ob die Erlebnisse ausreichen, um     Mitmachen bis zum diskursiven Austausch. Manchmal stehen
        eine Verbesserung des Zusammenhalts im politischen oder          die Programme nur nebeneinander, doch auch hier sind zufäl-
        soziologischen Sinn zu bewirken, bzw. welche Aktivitäten dafür   lige, ungeplante Begegnungen diverser Milieus möglich. Meist
        zusätzlich nötig wären? Wann entfaltet sich ein „individueller   aber sind die Ziele weiter gesteckt. Beim Feierabendsingen tref-
        Glücksmoment“ zu einer gesellschaftlichen Wirkung?               fen Generationen aufeinander, die Welcome Music Session führt

                                                                                                                  stadtkultur magazin · Ausgabe 56
8
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

                                                                                                 Wege aus den Krisen und Schritte für gemeinsame Anliegen
FOTOS: ZINNSCHMEL ZE

                                                                                                 zu finden, war Auslöser der Reihe „HaLT! In Zeiten der Er-
                                                                                                 schütterung“. Der gleichnamige Podcast geht von den drängen-
                                                                                                 den Themen der Zeit aus und sucht nach Zukunftsimpulsen und
                                                                                                 Lösungsideen, für die die Zinnschmelze als Kultureinrichtung
                                                                                                 ein Ort der Verhandlung sein will. Netzwerke und Kollaboratio-
                                                                                                 nen sind in der Arbeit des gesamten Teams tief verankert.
                                                                                                 Künftig wird es umso mehr darum gehen, verschiedene
                                                                                                 Menschen und Fachgebiete, vielfältige Künste und heterogene
                                                                                                 Organisationen zusammenzubringen. Die Klimakrise, struk-
                                                                                                 tureller Rassismus in Deutschland, Verteilung von Teilhabe-
                                                                                                 chancen und soziale (Un-)Gerechtigkeit werfen Fragen auf, die
                            Die Gäste bei „Hummustopia“ ziehen zu Beginn Fragen,                 nicht allein von staatlichen Stellen, geschweige denn von der
                            die beim Verzehr des Hummus debattiert werden                        Kunst gelöst werden könnten.
                                                                                                     Fachwissen teilen, Methodenvielfalt praktizieren, aktivis-
                                                                                                 tische, künstlerische und politische Perspektiven zusammen-
                            Musiker*innen und musikalische Stile zusammen, es entstehen          führen – die Programmatik der Soziokultur bietet hierfür gute
                            neue Arrangements globaler Musik und im besten Fall neue             Voraussetzungen.
                            Bands. In Kooperations-Projekten wie „Hummustopia“ oder              *Süddeutsche Zeitung, 29. Juni 2020
                            „Empathiemobil“ sind Streitkultur und Perspektivenwechsel
                            der jeweilige Ausgangspunkt für die Projektidee, sie bilden auch
                            den konzeptionellen roten Faden für die künstlerische Umset-
                            zung und die Möglichkeiten der niedrigschwelligen Begegnung.
                                Bei „Hummustopia“ geht es z. B. um „lecker streiten“, hier ist
                                                                                                 KONTAKT
                            der gemeinsame Genuss einer nährenden Speise – nämlich
                                                                                                 Zinnschmelze
                            Hummus – die Grundlage für konstruktive Auseinander-                 Maurienstraße 19 · 22305 Hamburg · 040/23 18 85 55
                            setzungen zu strittigen gesellschaftlichen Fragen. Das Ziel ist,     info@zinnschmelze.de · www.zinnschmelze.de
                            mindestens eine Aussage zu finden, der beide Teilnehmenden
                            zustimmen können. Zentral bei diesem Projekt sind außerdem
                            seine Mobilität und die Zusammenarbeit mit anderen Organisa-
                            tionen. So haben die jüngsten Termine auf dem Stadtteilfest
                            Mümmelmannsberg, mit dem Welcome Dinner im Stadtpark
                            oder mit der Bücherhalle in Barmbek stattgefunden.
                                Der Soziologe Andreas Reckwitz äußert sich skeptisch ge-
                            genüber dem Harmonieversprechen, das in Forderungen nach
                            gesellschaftlichem Zusammenhalt und Gemeinschaftlichkeit
                            liegt. Dahinter stehe das Ideal einer homogenen Gesellschaft,
                            das zu unserer vielfältigen Gegenwart erstens nicht passt, zwei-
                            tens nicht erstrebenswert ist und drittens gefährlich gewendet
                            werden kann, z. B. im populistischen oder radikalen nationalis-
                            tischen Diskurs. Statt nach Einheit, Ganzheit und Geschlossen-                                                        Aufnahme zum Podcast
                                                                                                                                                 "HaLT!" mit dem Senator
                            heit zu streben, schlägt er die Idee des Gemeinsinns vor.*

                       September 2021
                                                                                                                                                                           9
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG? - Stadtkultur Hamburg
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

                                                                                                                                                              FOTO: EIDEL STEDTER KULTURCONTA INER
          Wie Eidelstedt in
          Verbindung bleibt
         Im Frühjahr 2021 steckte der Eidelstedter
         KulturContainer noch im tiefsten Lockdown,
         gleichzeitig freute sich die Einrichtung über
         die Förderung durch NEUSTART KULTUR,
         die ermöglichen sollte, die Kulturarbeit im
         Stadtteil wieder anzukurbeln. Vor allem eine
         Frage hat das Team nach so einer langen Zeit
         mit Isolation und drohender gesellschaftlicher
         Spaltung beschäftigt: Wie bleiben wir in
         Verbindung?

         AUTORIN: V ERENA RE YGERS
                                                                                                                                     Die Ausstellung
                                                                                                                               „Gesichter Eidelstedts“

        U     nter dem Motto „KulturConAction – Eidelstedt bleibt in
              Verbindung“ wurde für die Eidelstedter*innen ein abwechs-
         lungsreiches Programm gestaltet: Eine digitale Gesprächsrunde
                                                                            Wie sehr während des Lockdowns das Gemeinschaftserlebnis
                                                                            in Eidelstedt gefehlt hat, zeigten auch die Open-Air-Kino-
                                                                            Events. An zwei – teils regnerischen – Abenden wurden vor
         zum Thema „Solidarität im Stadtteil“, die verdeutlicht hat, dass   vollem Outdoor-Haus „Hidden Figures“ und „Zoomania“ ge-
         viele Menschen während der Corona-Pandemie einerseits große        zeigt, die dankbaren Applaus ernteten und glückliche Gesichter
         Solidarität gezeigt und erfahren haben, andererseits vor allem     bescherten.
         Jugendliche und Senior*innen mit besonderen Herausforde-              Ganz besondere Aufmerksamkeit genoss auch die Freiluft-
         rungen konfrontiert waren. Ein Ergebnis der Talkrunde war die      ausstellung „Gesichter Eidelstedts“. Die Fotografin Janina Wick
         Überlegung, digitale Patenschaften im Stadtteil anzubieten, die    hat Menschen aus dem Stadtteil porträtiert, Nina Reiprich und
         jung und alt miteinander vernetzen, digital fit machen und neue    Ishaq Quraishi haben sie interviewt. Zu sehen war die Ausstel-
         Formen der Begegnung schaffen.                                     lung vom 3. August bis zum 30. September 2021 an verschie-
            In Kooperation mit dem Spielhaus Eidelstedt fand die mehr-      denen Orten im Stadtteil, sowie online auf der Webseite des
         sprachige Lesung des Kinderbuchs „Das Kleine Wir“ statt. Vor       KulturContainers.
         Ort und großen Kinderaugen und -ohren wurde „Das Kleine
                                                                            KONTAKT
         Wir“ auf Deutsch, Türkisch und Nepali vorgelesen. Für den
                                                                            Eidelstedter KulturContainer
         YouTube-Kanal des Containers werden außerdem weitere               Ekenknick 18 · 22523 Hamburg · 040/570 95 99
         Videos produziert, die im Laufe des Herbstes online gehen.         info@ekulturell.de · www.ekulturell.de

                                                                                                                           stadtkultur magazin · Ausgabe 56
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WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

                                 Kultur im Zeichen der Systemrelevanz
                                 Jedes Jahr neue kreative Ideen, Projekte und Veranstaltungen –
                                 dafür steht die altonale auch in Zeiten der Pandemie.
                                 Deshalb ist keine altonale wie die letzte. Mit ihrem diesjährigen
                                 Leitthema „Systemrelevanz“ haben sich die Festival-Macher*innen
                                 ganz besonders damit auseinandergesetzt, welche Rolle
                                 die Kultur eigentlich im Leben und in der Gesellschaft spielt.

                                 AUTORIN: DANIEL A SCHERBRING
                                                                                                                                                    Das „Büro für Wunsch-Werte“
                                                                                                                                                               (er-)zählt Ottensen

                                S    ystemrelevanz – ein Begriff, der alles andere als einfach ist.
                                     Und doch ist das Thema so aktuell und facettenreich wie
                                kaum ein anderes. Viele Veranstaltungen des Festivals setzten
                                                                                                      damit, wie die Bewohner*innen den Stadtteil sehen? Das Künst-
                                                                                                      ler*innenkollektiv Das Explorativ begab sich auf die Suche
                                                                                                      danach, wie sich Ottensen anders (er)zählen lässt. Für sechs
                                sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise damit auseinan-          Wochen öffneten sie das „Büro für Wunsch­Werte“. Hier konn-
FOTO: DA S E XPLOR ATI V

                                der. So zum Beispiel der Kunstpfad „Innehalten“ im Park um            ten Bewohner*innen ihre Zahl des Tages abgeben und über
                                die Asklepiosklinik Altona: Portrait-Fahnen wiesen den Weg            Zahlen zu Ottensen sprechen: „Orte, an denen Musik erklingt“,
                                vom Krankenhaus bis zum See und luden zu einem Spaziergang            „Kinder, die alleine unterwegs sind“, „Menschen, die zurück-
                                durch den Park ein. Die Künstlerinnen Suse Bohse und Anja             grüßen“. Über den gesamten Zeitraum wuchs so eine Ausstel-
                                Schulz haben eine besondere Porträtserie von den Menschen             lung kreativer Stadtteilerzählungen und Visionen für Altona.
                                gemacht, die hier arbeiten und sich durch ihre Tätigkeit im Zen-          In Krisen zeigt sich ja angeblich der wahre Charakter. Noch
                                trum der Corona­Krise befinden. Alle wurden sichtbar gemacht:         nie hat das Festival so viel Zuspruch und Partizipation erfahren
                                von den Pflegeteams bis zur Ärzteschaft, von den Reinigungs-          wie in den letzten Monaten. Jeder Versuch, Kultur zu leben und
                                kräften bis zur Verwaltung. Darüber hinaus wurden die Porträ-         mitzugestalten, wurde begeistert mit- und weitergetragen, sei
                                tierten nach ihren Wünschen und Gedanken gefragt, wenn sie            es nur digital, hybrid oder „in echt“. Das hat dem Team gezeigt:
                                an die Zeit nach der Krise denken. Entstanden ist ein berüh-          Ja, die Menschen wollen einen Teil ihres alten Lebens zurück –
                                rendes Projekt, das die Menschen hinter der Maske zeigt und           aber sie wollen auch die neuen Erfahrungen zur Frage „Was ist
                                uns selbst zum Innehalten bringt.                                     wirklich wichtig für unser Zusammenleben?“ und die positiven
                                    Diese Idee haben Suse Bohse und Anja Schulz auf der               Entwicklungen und Projekte, die aus der Krise gewachsen sind,
                                altonale weiterentwickelt. „Systemrelevant. Das bin ich.“ heißt       weiterdenken und mitnehmen. Und sie wollen – mehr denn
                                die Ausstellung, die vom 2. bis 19. September im Altonaer             je – den Begriff „System“ weglassen und die für unsere Gesell-
                                Museum gezeigt wurde. Sie luden Kunst­ und Kulturschaffende           schaft insgesamt relevante Rolle der Kultur mit Veranstaltun-
                                zu einem Austausch in Wort und Bild ein. Bei diesen Begegnun-         gen, Begegnungen und Leben füllen.
                                gen stand die Frage im Mittelpunkt, wie es den Porträtierten
                                künstlerisch in der Pandemie ergangen ist.
                                                                                                      KONTAKT
                                    Bemerkenswert war auch die Aktion des Büros für Wunsch-
                                                                                                      altonale GmbH
                                Werte „(Er­)Zählt Ottensen“. Offizielle Statistiken und Zahlen        Hohenzollernring 123 · 22763 Hamburg · 040/39 80 69 70
                                zeichnen ein Bild von Ottensen, aber deckt sich dieses Bild           info@altonale.de · www.altonale.de

                           September 2021
                                                                                                                                                                                     11
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

                                                    Engagement gegen Rechts
                                                    und für gerechte Teilhabe aller
                                                   Zusammen mit anderen Organisationen engagiert sich das Freizeithaus Kirchdorf-Süd
                                                   im Netzwerk gegen Rechts Wilhelmsburg. Mit einer Wanderausstellung, die von März bis April
                                                   an unterschiedlichen öffentlichen Plätzen in Wilhelmsburg und auf der Veddel gezeigt wurde,
                                                   wollte das Netzwerk einen Gegenwartsbezug zu den Opfern des NSU ermöglichen.

                                                   AUTOR*IN: NE T Z WERK GEGEN RECHTS WILHELMSBURG

                                                  D    er Stadtteil Wilhelmsburg plus Veddel ist Dreh- und Angel-
                                                       punkt der antifaschistischen Arbeit des Netzwerks gegen
                                                   Rechts Wilhelmsburg. Hier leben viele ärmere und junge Men-
                                                                                                                          Dieses Jahr hat das Netzwerk die Wanderausstellung „Die
                                                                                                                          Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ auf die
                                                                                                                          Inseln geholt. Für das Projekt haben sich verschiedene Akteu-
                                                   schen mit einem migrantischen oder postmigrantischen Hin-              r*innen, Initiativen, Vereine und Einrichtungen zusammenge-
                                                   tergrund. Die Netzwerk-Beteiligten sind schon lange aktiv in           schlossen, um eine gemeinsame Gedenkaktion zu initiieren, die
                                                   Wilhelmsburg und prägen die Arbeit in den Bereichen der                einen Gegenwartsbezug zu den Opfern „Rechter Strukturen“
                                                   Bildung, Stadtentwicklung, Empowerment oder Antirassismus-             und somit zum NSU-Komplex sowie NSU 2.0 ermöglicht.
                                                   Arbeit. Salopp gesagt könnte das Motto auch lauten: „Heraus                Es gab eine Eröffnungsveranstaltung mit der Ausstellungs-
                                                   aus der linksalternativen Blase, herein in die Wirklichkeit eines      macherin Birgit Mair aus Nürnberg, Workshopangebote, Veran-
                                                   Stadtteils mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen und             staltungen und Diskussionen. Die Ausstellung wurde im Tor zur
                                                   Diskriminierungen vielfältiger Art.“                                   Welt Bildungszentrum aufgebaut, konnte aufgrund der Pandemie-
                                                                                                                          Bedingungen jedoch nur online und mit der Hilfe von ausgebil-
                                                                                                                          deten Schüler*innen-Coaches besichtigt werden.
 FOTO: NE T Z WERK GEGEN RECHTS WILHELMSBURG

                                                                                                                              So kam das Netzwerk auf die Idee, die Roll-Ups auf Markt-
                                                                                                                          plätzen und bei Einrichtungen wie Moscheen zu installieren
                                                                                                                          und das Ganze mit einer Kunst-Performance zu verbinden.
                                                                                                                              Das Resultat: Es gab viele bewegende, inspirierende, persön-
                                                                                                                          liche Gespräche und auch Freude darüber, dass das Thema
                                                                                                                          Rechtsextremismus behandelt wird. So hatte das Netzwerk
                                                                                                                          auch die Möglichkeit sich bekannt im Stadtteil zu machen. Da-
                                                                                                                          rüber hinaus haben die Aktivist*innen ihren Stadtteil aber auch
                                                                                                                          viel besser kennengelernt. Der Tipp an andere Initiativen lautet des-
                                                                                                                          halb: Raus aus den Einrichtungen und rauf auf die Märkte.

                                                                                                                          KONTAKT
                                                                                                                          Freizeithaus Kirchdorf-Süd
                                                                                                                          Stübenhofer Weg 11 · 21109 Hamburg · 040/750 73 53
                                                                        Ausstellung auf dem Stübenplatz in Wilhelmsburg
                                                                                                                          info@freizeithaus-kirchdorf.de · www.freizeithaus-kirchdorf.de

                                                                                                                                                                            stadtkultur magazin · Ausgabe 56
12
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

      #dubisthier: Mit Zivilcourage
      gegen Hass im Netz
     Fake News und Hate Speech sind in den sozialen Medien ein häufiges Problem.
     Auch Regionalpolitiker*innen werden immer häufiger Opfer von Hassrede im Netz.
     Vor diesem Hintergrund wollen die Hamburger Bücherhallen gemeinsam mit dem
     ichbinhier e.V. die demokratische Debattenkultur stärken und dazu ermutigen,
     selbst im digitalen Raum Zivilcourage zu zeigen und Gegenrede zu praktizieren.

      AUTOR: MARKUS FR ANKE

                                                                              FOTO: BÜCHERH A LLEN H A MBURG
     D    ie Kommunikation im Internet und in sozialen Medien
          bringt neue gesellschaftliche Aushandlungsprozesse und
     Herausforderungen mit sich. Fake News und Hassrede in den
     sozialen Medien stellen eine Gefahr für die Demokratie dar, weil
     Menschen sich aus der öffentlichen Kommunikation zurück­
     ziehen und ihre Meinung nicht mehr frei äußern. Die Bücher-
     hallen Hamburg und ichbinhier e.V. als Deutschlands größte
     Counterspeech-Initiative haben deshalb das Projekt „#dubist-
     hier – Mit Zivilcourage gegen Hass im Netz“ ins Leben gerufen.
        Veranstaltungsformate wie Workshops, Diskussionsforen,
     Informationsabende etc. nehmen das Thema Hassrede aus
     verschiedenen Blickwinkeln in den Fokus. Dafür laden sie die
     Stadtgesellschaft zu Informationsabenden mit Akteur*innen                                                 Gegen Fake News und Hate Speech im Netz
     aus der kommunalen Verwaltung, der Justiz und Polizei in die
     Stadtteilbibliotheken ein, um die Problematik aus verschiede-
     nen Perspektiven zu beleuchten, den Blick für Handlungsspiel-      dabei lernen, wie die Diskussionskultur ganz praktisch ver-
     räume zu öffnen und Rahmenbedingungen für ein abgestimm-           ändert werden kann. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer*innen
     tes Vorgehen aller zu thematisieren. Zudem können lokale           Informationen über die Motive von Hassrede im Netz und zur
     Gruppen wie Vereine und Nachbarschaftshilfen, Betroffenen­         Versachlichung von Debatten. Die Erfahrungen aus dem Pro-
     organisationen und interessierte Bürgerinnen sogenannte            jekt werden bundesweit an andere Öffentliche Bibliotheken
     Bootcamps durchlaufen.                                             weitergegeben.
        Herzstück des Projekts sind die Gegenrede-Planspiele des
     ichbinhier e.V. Diese simulieren die Diskussion in sozialen
                                                                        KONTAKT
     Medien zum gewählten Thema, bei denen die Teilnehmer*innen
                                                                        Bücherhallen Hamburg
     selbst in verschiedene Rollen schlüpfen – z. B. besorgte Bürger-   Hühnerposten 1 · 20097 Hamburg · 040/42 60 60
     *innen, Idealist*innen, Hater oder Moderator*innen – und           www.buecherhallen.de

September 2021
                                                                                                                                                         13
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

          Umweltbewusst und

                                                                                                                                                                      FOTO: W 3_
          achtsam bei der Arbeit
         Die W3_ engagiert sich seit über 40 Jahren
         für globale Gerechtigkeit. Dazu gehört auch
         ein bewusster und achtsamer Umgang mit
         Ressourcen aller Art. Wo ein solcher Umgang
         nicht passiert, die Natur ausgebeutet oder
         der Lebensstil in den Industrienationen die
         Lebensgrundlagen in anderen Regionen der Welt zerstört, darüber informiert die W3_
         aus verschiedensten Perspektiven mit Vorträgen, Aktionen oder Filmvorführungen.

         AUTORIN: ILK A KR AUSE
                                                                                                         Die W3_ ist UmweltPartner*in Hamburg: Dank des
                                                                                               Ottenser Werkhofs spülen die W3_Toiletten mit Regenwasser

        D     ie W3_ zeigt mit Workshops und Diskussionen Möglich-
              keiten, die Umwelt und das Klima zu schützen und auf eine
         gerechte Verteilung der Ressourcen zu achten. Im Herbst 2021
                                                                               die Teilnahme an dem Programm „Qualitätsverbund umwelt-
                                                                               bewusster Betriebe – QuB“ entschieden, wurde 2017 zertifiziert
                                                                               und ist damit auch UmweltPartner*in Hamburg geworden. So
         beschäftigt sich das Projekt arbeit global z. B. mit der Frage, wie   spülen z. B. die W3_Toiletten – dank des Ottenser Werkhofs –
         Produktionsprozesse in Betrieben beeinflusst werden können,           mit Regenwasser und über einen eingebauten Durchfluss­
         damit Emissionen sinken und Gemeinwohl mehr im Vorder-                konstanthalter wird beim Händewaschen oder dem Abwasch
         grund steht. Wie kann gute Arbeit, die gerecht und sinnstiftend       nicht unnötig viel Wasser verbraucht.
         ist und die Bedürfnisse aller Menschen sowie des Planeten                 Um Papier zu sparen, hat die Einrichtung bereits in den letz-
         berücksichtigt, in Zukunft aussehen? Müssen wir weniger               ten Jahren durch die Umstellung auf Recycling-Papier und ein
         arbeiten, um den Klimawandel zu stoppen? Wo wird „grün ge-            neues Flyer-Format mit weniger Seiten erste Schritte gemacht.
         waschen“ und was sind wirklich sozial-ökologisch nachhaltige          Jetzt geht sie einen großen weiteren Schritt: Sie verabschiedet
         und global gerechte Lösungen?                                         sich von den Papier-Flyern. Die W3_ informiert aber natürlich
             Klar ist: Der notwendige Transformationsprozess muss jetzt        weiterhin über die W3_Veranstaltungen und ihre Themen auf
         angeschoben werden und dabei sozial und fair gestaltet sein.          der W3_Website www.w3-hamburg.de, den W3_E-Mail-News-
         Das bedeutet aber auch, dass jetzt Investitionen in emissionsar-      letter sowie den W3_Social-Media-Kanälen. Und auch analog
         me Prozesse, Fortbildungen und Qualifizierungen erfolgen müs-         bleibt sie mit den W3_Plakaten im Stadtteil Altona präsent.
         sen, um die langfristigen Folgen des Klimawandels in der ge-
         sellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbildung abzumildern.
                                                                               KONTAKT
             Zugegeben, mit dem Finger auf andere zu zeigen ist leicht.
                                                                               W3_ Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.
         Wichtig dabei ist, vor allem die eigenen Verhaltensweisen auf         Nernstweg 32 – 34 · 22765 Hamburg · 040/39 80 53 60
         Nachhaltigkeit hin zu überprüfen. Die W3_ hat sich deshalb für        info@w3-hamburg.de · www.w3-hamburg.de

                                                                                                                                   stadtkultur magazin · Ausgabe 56
14
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

                                  Wie Klimaschutz praktisch erlebt
                                  und mitgestaltet werden kann
                                  Ob in der Imkerei, dem Hühnerhof, im MOTTE-Naschgarten oder im Tauschladen
                                  TauschKliMOTTE – die MOTTE in Ottensen bietet zahlreiche Mitmachoptionen rund
                                  ums Thema Klimaschutz, denn zunehmend wird der Klimawandel auch bei uns sichtbar.

                                  AUTORINNEN: SABINE STARKE-W ULFF UND ALENA OT TERSBACH

                                                                                                                                                       Der MOTTE-Naschgarten

                                  V    iele Menschen fragen sich: „Was kann ich persönlich tun,
                                       wie kann ich meinen Beitrag leisten, um zu verhindern,
                                  dass es so weitergeht oder noch schlimmer wird?“ Von der
                                                                                                   beitreten und den MOTTE-Naschgarten gemeinsam mit
                                                                                                   anderen Freiwilligen pflegen und gestalten. Der MOTTE­
                                                                                                   Naschgarten ist ein Lern- und Begegnungsort, der Aufklärung
FOTO: M A REIK EFR A NK E

                                  Theorie in die Praxis – darum geht es bei der neuen Klima-       und konkretes Handeln verbindet. Besucher*innen, Nachbar-
                                  schutzrallye, die die MOTTE im September 2021 gestartet hat.     *innen und Freiwillige lernen unter Anleitung eines Perma-
                                  Das Sammeln von neuen Klimaschutzideen für das eigene            kultur-Gestalters, wie sie mit Hilfe der Prinzipien der Perma-
                                  Handlungsrepertoire steht dabei im Mittelpunkt. Ob im Bereich    kultur und dem Konzept des Agroforst in ihrem Umfeld
                                  Konsum, Ernährung, Mobilität, Freizeit oder Energie. Mit der     klimapositiv handeln können.
                                  Rallye können neue Handlungsfelder entdeckt werden – mit            Durch thematische Workshops und Aktionstage vermittelt
                                  viel Spaß, netten Menschen, tollen Aktionen, interessanten       die Einrichtung Wissen und Handwerkszeug und begleitet die
                                  Einsparmöglichkeiten für CO2 und Geldbeutel.                     Menschen in ihrem Umgang mit der Natur. Der Garten hat zu-
                                     Im Mittelpunkt der Klimaschutzrallye steht die Tausch-        dem eine hohe Wasserspeicherkapazität und trägt so zur Bio-
                                  KliMOTTE mit dem Motto „Tausch Dich grün & glücklich“.           diversität in Ottensen bei. Interessierte sind herzlich einge-
                                  Im Tauschladen gibt es schöne, witzige und nützliche Dinge       laden mitzumachen – so kann jede*r zum/zur Klimaheld*in
                                  wie Haushaltswaren, Kleidung, Medien, Schmuck und Kinder-        werden.
                                  sachen: neu und vintage. Jeder getauschte Artikel spart durch-
                                                                                                   KONTAKT
                                  schnittlich acht Kilogramm CO2 gegenüber dem Neukauf ein.
                                                                                                   MOTTE – Verein für stadtteilbezogene Kultur- und Sozialarbeit e.V.
                                     Wer sich die Hände noch etwas schmutzig machen möchte,        Eulenstraße 43 · 22765 Hamburg · 040/399 26 20
                                  kann darüber hinaus z. B. der Gartengruppe der MOTTE             info@diemotte.de · www.diemotte.de

                            September 2021
                                                                                                                                                                               15
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

          NachhaltigkeitsTAG im
          Kulturgarten St. Georg
         „Bringt eure alten Klamotten und sucht euch neue aus!“
         Mit diesem Satz lockte der Kulturladen St. Georg Mitte August
         ca. 100 Personen zum NachhaltigkeitsTAG2 in den Kulturgarten.
         Neben dem Kleidertausch warteten dort viele weitere
         nachhaltige Aktionen und Infos auf die Besucher*innen.
         Die Initiative Nachhaltiges St. Georg entstand 2019 aus dem

                                                                                                                                                       FOTO: KULTURL A DEN ST. GEORG E.V.
         Einwohnerverein St. Georg und dem Kulturladen, um das Thema
         aktiver Umweltschutz im städtischen Raum voranzubringen.

         AUTORIN: SONJA BLOSS

        N     atürlich kamen viele um zu tauschen, aber hatte man sich
              dann ein schickes Teil gesichert, gelangte die Aufmerksam-
         keit auch auf die anderen Akteur*innen des Tages. Die NGO
                                                                           Pflanzentauschtisch. Hier fanden vernachlässigte Topfpflanzen
                                                                           neue Besitzer*innen und wurden stolz auf neue Altbau-Balkone
                                                                           und Urban-Gardening-Flächen verteilt.
        „Hamburg mal Fair“ klärte über die Produktion von Fußbällen            Dass Umweltschutz nicht nur Modethema ist, zeigte sich
         und Handbällen auf – hier konnten sogar die Fussballvereine       auch am Publikum. Die allerjüngsten Besucher*innen wurden
         auf ihre Nachhaltigkeit bei den Webshops geprüft werden –         im Tragetuch gebracht und die ältesten kamen mit dem
         und der Verein „Citizens Forrests“ hielt einen Vortrag über die   Rollator. Das echte Interesse am Thema und das Bedürfnis im
         Klimaerwärmung und deren Auswirkungen auf die heimischen          Klimaschutz aktiv zu werden, spiegelte sich an den anregenden
         Bäume.                                                            Gesprächen die zwischen den Akteur*innen und dem Publikum
             Als DIY-Aufgabe konnten die Besucher*innen bei der            stattfanden. Die Mitarbeiter*innen freuen sich, so viele
         Unverpackt-Werkstatt selbst Deocreme, Handcreme und Zahn-         Menschen erreicht zu haben und damit auch über die Grenzen
         pasta herstellen, daneben wiederverwendbare Kaffeefilter          St. Georgs hinaus zukünftig neue Umwelt- und Kulturladen-
         erwerben und der Unverpackt-Laden Muttels bot an seinem           Fans begrüßen zu dürfen.
         Stand an, Müsli selbst zu mischen. Über der ganzen Szenerie
         lagen entspannte elektronische Töne von Live-DJ GRÖNBECK
         in der Luft und wer mit seinen Textilien noch nicht ganz
         zufrieden war, konnte diese mit tierischen und künstlerischen
                                                                           KONTAKT
         Motiven bei der Textildruck-Werkstatt verschönern lassen.
                                                                           Kulturladen St. Georg e.V.
             Flora in den urbanen Raum St. Georgs zu bringen war und
                                                                           Alexanderstraße 16 · 20099 Hamburg
         ist ebenfalls eine Herzensangelegenheit der Initiative Nach-      040/28 05 48 62 · info@kulturladen.com
         haltiges St. Georg – ein Highlight war demnach auch der           www.kulturladen.com

                                                                                                                    stadtkultur magazin · Ausgabe 56
16
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

Pflanzentausch, DIY-Stand und Klamottentausch

  September
  Juni 2021 2021
                                                                              17
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

          Teilhabe für alle
          steht an
          erster Stelle

         Schon bevor das Bürgerhaus Bornheide eröffnet wurde, war im Leitbild bereits
         das Ziel festgehalten, dass dort gesellschaftliche Teilhabe in den Bereichen Kultur, Freizeit,
         Bildung und Arbeit gelebt werden solle. Ein diskriminierungsfreier Ort sollte entstehen, der den
         Menschen Möglichkeiten für Engagement bieten und die Lebensqualität im Stadtteil verbessern
         sollte. Diesem Anspruch versucht das Haus auf verschiedene Weisen gerecht zu werden.

                                                                                                                                                               FOTO: A L A A TA LIA A
         AUTOR: ALE X ANDER REUTER
                                                                                                         Kulturfest 2021 vor dem Bürgerhaus Bornheide

        M     ittlerweile sind mehr als 20 soziale und kulturelle Ein-
              richtungen Teil des Bürgerhauses, deren Beratungs- und
         Veranstaltungsangebote viele verschiedene Zielgruppen an-
                                                                              „Das Lachen kehrt zurück“ war es dem Team wichtig, durch
                                                                              freien Eintritt auch in finanzieller Hinsicht barrierefrei zu sein.
                                                                                 Weitere partizipative Projekte sind derzeit in Kooperation
         sprechen und eine große Bandbreite abdecken. So organisiert –        mit dem Café OSBORN53 in Planung. Ein bereits vor der Pan-
         um nur zwei Beispiele zu nennen – der Circus Abrax Kadabrax          demie angelaufenes gemeinsames Filmeschauen soll ergänzt
         regelmäßig inklusive Zirkusgruppen und im Café OSBORN53              werden durch ein entsprechendes Sportangebot – das Durch-
         gab es vor der Pandemie ein Kuchenangebot – hergestellt und          brechen sozialer Isolation durch Kino, Fußball-Bundesliga und
         serviert von Mitarbeitenden des Tagewerks der alsterdorf assis-      mehr. Besonders an diesen Formaten ist, dass ihre Durchfüh-
         tenz west auf dem Bürgerhausgelände. Zum anderen bietet die          rung komplett in die Hände engagierter Freiwilliger gegeben
         Einrichtung engagierten Nachbarschaftsgruppen die für ihre           wird.
         jeweiligen Aktivitäten notwendigen Räumlichkeiten, wie bei-             Selbstverständlich hat das Bürgerhaus Bornheide sein
         spielsweise Seminarräume, den Bürgersaal, die Küche und den          Potenzial hinsichtlich Inklusion und Teilhabe noch nicht ausge-
         Bewegungsraum.                                                       schöpft – z. B. hinsichtlich Diversität im Team und kompletter
            Auch in den Kulturveranstaltungen, die das Team im                Barrierefreiheit – die Mitarbeiter*innen arbeiten aber bestän-
         Bürgerhaus organisiert, steht Niedrigschwelligkeit und die           dig daran, sich den gesetzten Zielen weiter anzunähern.
         Möglichkeit zur Teilhabe für alle an erster Stelle: Bei den Lager-
         feuerkonzerten bietet eine Offene Bühne zwischen den Band-
                                                                              KONTAKT
         auftritten allen die Möglichkeit, sich vor interessiertem Publi-
                                                                              Bürgerhaus Bornheide
         kum selbst als Kunstschaffende auszuprobieren. Für das im            Bornheide 76 · Rotes Haus · 22549 Hamburg · 040/308 54 26 60
         Rahmen des Hamburger Kultursommers geförderte Festival               info@buergerhaus-bornheide.de · www.buergerhaus-bornheide.de

                                                                                                                            stadtkultur magazin · Ausgabe 56
18
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

      Ein Ort für rappende Astronaut*innen
      und träumende Schweine
     Mitten in Wilhelmsburg im Atelier Freistil arbeiten 36 Künstler*innen mit einer Behinderung.
     Hier kann jede*r ihren und seinen eigenen Stil entwickeln. Jenseits des Kunstbetriebes und
     Abseits einschränkender Normen. Das Atelier ist eine Kooperation von Leben mit Behinderung
     Hamburg und den Elbe-Werkstätten.

                                                                              FOTO: LEBEN MIT BEHINDERUNG H A MBURG
      AUTORIN: STEFANIE KÖNNECKE

     W      ir fördern die Künstler*innen dahingehend, dass sie
            ihre eigenen Fähigkeiten und Originalität entdecken und
     künstlerisch umsetzen“, sagt Bettina Grevel, Leitung des Atelier
     Freistils. „Die Handicaps der Künstler*innen sollen nicht als
     Abweichung wahrgenommen werden, sondern als Teil der
     künstlerischen Identität und Ausdrucksweise.“ Ob die Ausei-
     nandersetzung mit der Zitronenfinsternis, wie wir sie bei Udo
     Böhnisch sehen können, oder eine Demo für Freiheitsglucken
     von Manuel Llobera-Capella – im Atelier Freistil haben
     Künstler*innen Raum, Zeit und Unterstützung ihre Gedanken                                                        „Demo für Freiheitsglucken“ aus
                                                                                                                       einem Trickfilm von Manuel Llobera-Capella
     und Gefühle auszudrücken. Auf dem eigenen Youtube Kanal
     begegnet man rappenden Astronaut*innen, träumenden
     Schweinen und flammenden Gedanken.                                 Werk Peter Rühmkorfs auseinandersetzten und eigene Inter-
        In regelmäßigen Ausstellungen präsentieren und verkaufen        pretationen zu seinen Themen schufen. Einige Werke sind auf
     die Freistil-Künstler*innen ihre Werke. Ein besonderes High-       dem Youtube-Kanal des Ateliers zu sehen.
     light war die Ausstellung zum zehnjährigen Jubiläum in der            Auch in der eigenen Nachbarschaft sind die Freistil-Künst-
     Barlachhalle K auf der Kunstmeile im Februar 2020. Im Novem-       ler*innen anzutreffen: Sie sind Stammgast bei 48 Stunden
     ber diesen Jahres öffnet das Atelier Freistil wieder seine Türen   Wilhelmsburg und stehen in den Startlöchern für ein Projekt
     für die Jahresausstellung, in der auch Bilder, Skulpturen oder     mit den Zinnwerken im Hafenmuseum. „Dabei geht es nicht nur
     der beliebte großformatige Kalender erworben werden können.        um Barrierefreiheit“, verrät Bettina Grevel. „Sondern auch um
        Um nicht in einer Nische zu agieren, gibt es Kooperationen      die Erfahrbarkeit des Museums mit allen Sinnen.“
     mit anderen Kulturschaffenden und Institutionen. Dazu gehört
     auch die inzwischen jährlich stattfindende Ausstellung in Nissis
                                                                        KONTAKT
     Kunstkantine in der HafenCity. Während des Lockdowns gab es
                                                                        Leben mit Behinderung Hamburg e.V.
     zwei Kooperationen mit dem Altonaer Museum. Darunter eine          Südring 36 · 22303 Hamburg · 040/270 79 00
     Ausstellung, in der sich die Freistil-Künstler*innen mit dem       info@lmbhh.de · www.lmbhh.de

September 2021
                                                                                                                                                                                      19
WAS IST EIGENTLICH WICHTIG?

                                                                                                                                                               FOTO: A BR A X K A DA BR A X
         Gerechtigkeit:
         Ideal oder Illusion?
         Der Circus ABRAX KADABRAX ist ein sozio-
         kulturelles Bildungsprojekt, in dem viele
         engagierte Menschen zirkuspädagogische
         Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwach-
         sene anbieten. Einer der Ansätze, den sie mit
         ihrer Arbeit verfolgen, ist Partizipation.

         AUTORIN: JOHANNA MONNER JAHN

                                                                                                                                    Gemeinsam stark

        L    aut allgemeinen Definitionen möchte Gerechtigkeit, dass
             jeder Person die gleichen Rechte zustehen. Aber ist das
         wirklich die Lösung? Wir leben in einer vielfältigen Gesell-
                                                                           Team arbeitet mit einer sehr vulnerablen Gruppe, viele leben
                                                                           in belastenden Strukturen und haben an verschiedenen Stellen
                                                                           eine Verletzung ihrer (Kinder-)Rechte erlebt. Also hat das Team
         schaft. Menschen mit Privilegien neben Menschen mit er-           begonnen, sich Bereiche ihrer Arbeit kritisch anzusehen.
         schwerten Zugängen beispielsweise zu Angeboten der kulturel-         Nach der Sensibilisierung im Team ist der nächste Schritt
         len Bildung. Manche Menschen vereinen sowohl Privilegien,         mit den Gruppen inhaltlich und künstlerisch mit Fragestellun-
         die sie bevorteilen, als auch – vermeintliche – Merkmale, die     gen zum Kinderschutz zu arbeiten, z. B. wie muss es sein, damit
         sie diskriminieren.                                               die Kinder sich wohlfühlen? Was wünschen sie sich dazu von
             Der Circus steht als Einrichtung für kulturelle Bildungs-     den Teilnehmenden oder vom Team? Was können sie tun, wenn
         angebote mittendrin. Er arbeitet in einem Stadtteil, der gerne    mal etwas blöd ist? Wie sollen Hilfestellungen geleistet werden?
         mit negativen Zuschreibungen in Zusammenhang gebracht             Und von wem? Was ist ihnen dazu wichtig? Was bedeutet Nähe
         wird, weshalb sich das Team überlegen muss, wie es mit den        und Distanz? Was sind Kinderrechte?
         aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen umgehen will,         Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung überlegt das
         um der Zielgruppe gerecht zu werden und ein Zeichen gegen         Team dann gemeinsam mit den Kindern, wie sie diese Themen
         Diskriminierung zu setzen. Dazu ist es wichtig Platz für Ver-     für alle zugänglich machen und zum Beispiel ein Zirkustheater-
         schiedenheit zu geben und frei nach dem Motto „es ist normal      stück, Fragebögen, Feedbackboxen, ein Konzept in einfacher
         verschieden zu sein“ nicht alle gleich zu behandeln, sondern je   Sprache oder Workshops zum Thema entwickeln können. Der
         nach Voraussetzungen individuelle Strategien zu entwickeln.       Circus macht sich also auf eine ungewisse Reise und ist ge-
         Ist das gerecht?                                                  spannt, welche Ideen und Wünsche die Kinder und Jugendli-
             Konzepte, die im Büro erarbeitet werden, per E-Mail ver-      chen haben und was sie nachher auf die Bühne bringen.
         schickt und dann in der Schublade landen, bringen uns nicht
                                                                           KONTAKT
         weiter. Und so setzt sich ABRAX KADABRAX mit den Kindern
                                                                           ABRAX KADABRAX
         und Jugendlichen gemeinsam mit den Themen, die sie bewegen,       Bornheide 76 · 22549 Hamburg · 040/35 77 29 10
         auseinander. Ein Bereich ist das Thema Kinderschutz. Das          info@abraxkadabrax.de · www.abraxkadabrax.de

                                                                                                                            stadtkultur magazin · Ausgabe 56
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