Innovatives Wien 2020 - Wiener Strategie für Forschung, Technologie und Innovation
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i n n o v a t i o n 2 0 2 0 .w i e n . g v . a t Innovatives Wien 2020 Wiener Strategie für Forschung, Technologie und Innovation
Vorwort Dr. Michael Häupl Mag.a Renate Brauner Bürgermeister Vizebürgermeisterin und amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke Wien ist eine dynamische und moderne Stadt im Wien ist eine lebenswerte und innovative Stadt, das Herzen Europas. Moderne Städte gehen innovative belegen zahlreiche internationale Rankings. Wien Wege und nutzen dabei ihr gesamtes Potenzial, um ist aber auch ein bedeutender und dynamischer Lösungen für die drängenden gesellschaftlichen Wirtschaftsstandort in vielen zukunftsträchtigen Probleme unserer Zeit zu finden. Wien ist heute Bereichen, wie IKT und Life Sciences. Gerade in nicht nur eine Stadt der Kultur, sondern auch des wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es absolut Wissens. Es ist daher essenziell, dass wir gemein notwendig, konsequent weiter in Zukunftsfelder zu sam mit den exzellenten Forschungseinrichtungen investieren. Innovation bedeutet aber nicht nur und Hochschulen in dieser Stadt einen innovativen technischen Fortschritt, sondern auch sozialen Weg in die Zukunft beschreiten. Die Strategie „Inno Fortschritt. In diesem Sinne ist auch diese Strategie vatives Wien 2020“ leistet hierzu einen wichtigen erstellt worden, die einen guten Grundstein legt Beitrag. Innovation ist ein wichtiger Motor für eine für die Arbeit der nächsten Jahre. Zahlreiche enga Stadt wie Wien, um Arbeitsplätze und die hohe gierte Expertinnen und Experten haben bei der Lebensqualität für die Wienerinnen und Wiener zu Erstellung mitgearbeitet und ich möchte ihnen erhalten und weiter auszubauen – damit auch dafür herzlich danken! unsere Kinder und Enkel noch davon profitieren. Foto: Ian Ehm Foto: PID
Dr. Erich Hechtner Dipl.-Vw. Klemens Himpele Magistratsdirektor Leiter Abteilung MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik Der Wiener Magistrat hat sich im letzten Jahrzehnt Innovationen für Wien bedeutet Lösungen für die sehr erfolgreich von einer klassischen Verwaltung immer komplexeren Herausforderungen unserer zu einer Einrichtung entwickelt, für die Dienstleis Zeit zu finden. Innovationen für Wien bedeutet das tungen die oberste Priorität haben. Bei all unseren Sichern und Schaffen von Arbeitsplätzen. Und Inno Tätigkeiten orientieren wir uns an der Wirkung vationen für Wien bedeutet, die hohe Lebensqualität für die Menschen in Wien. Nur wenn wir offen sind halten zu können. „Innovatives Wien 2020“ gibt für für Neuerungen und innovative Ideen zulassen, wer die nächsten fünf Jahre den Rahmen vor. Dabei ori den wir auch weiterhin erstklassige Arbeit im Sinne entiert sich die Stadt an den Bedürfnissen der Ein bester Lebensqualität erbringen. Uns ist bereits wohnerinnen und Einwohner. Wir wollen technisch sehr viel gelungen, worum uns andere beneiden – Mögliches zur Lösung von gesellschaftlich ausruhen dürfen wir uns trotzdem nicht. Deshalb Erwünschtem nutzen. „Innovatives Wien 2020“ ver freue ich mich sehr, dass das innovative Potenzial wendet daher bewusst einen breiten Innovationsbe der Wiener Stadtverwaltung integraler Bestandteil griff, der soziale, technische, organisatorische und dieser Strategie ist. künstlerische Innovationen ausdrücklich ein schließt und auch soziale Inklusion zum Ziel hat. Foto: Schaub-Walzer/PID Foto: David Bohman Photography
Innovation Innovatives Wien 2020 ist eine Strategie für Innovation im weitesten Sinne. Innovation umfasst alle Neuerungen im Denken und Handeln unter Berücksichtigung des zeitlichen, thematischen und gesellschaftlichen Kontextes. Erst die Wirksamkeit in Form neuer Produkte, Dienst leistungen oder Verfahren sowie deren Nutzung und Akzeptanz durch die Gesellschaft bzw. die jeweilige Zielgruppe machen aus einer Neuerung eine Innovation. Innovationen im Sinn der Innovationsstrategie haben Auswirkungen auf die Praxis in Wirtschaft, im sozialen Zusammenleben, in der Daseinsvorsorge, in der Bildung sowie in Kunst und Kultur. 4 Unter diesen Innovationsbegriff fallen daher: Öffentliche Verwaltung Verbesserte, vereinfachte oder auch zielgruppenspezifischere Leistungserbringung der öffentlichen Verwaltung. Technologische Entwicklungen Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren, die auf neuen technologischen Entwicklungen basieren, welche sich gewinnbringend ver kaufen und dadurch zur Stärkung des Wirt schaftsstandortes beitragen oder/und von der öffentlichen Hand finanziert bzw. beschafft werden. Wiener FTI Strategie
Innovation Künstlerische und kulturelle Innovationen Künstlerische und kulturelle Innovationen, die dem Wissens- und Innovationsstandort und der Gesellschaft wichtige Impulse geben. System-Innovationen System-Innovationen zur Bewältigung gesell schaftlicher Herausforderungen (z. B. Beiträge zur Energiewende, neue Infrastrukturen). Soziale Innovationen Soziale Innovationen, deren Nutzen in ihrer gesellschaftlichen Relevanz liegt und nicht auf wirtschaftlicher Verwertbarkeit beruht. 5 Das Innovations-Ökosystem, das Innovation im Sinne In Wien wird Forschung und Entwicklung (F&E) als von „Innovatives Wien 2020“ ermöglicht, umfasst ein inter- und transdisziplinärer Wissensprozess prakti breites Spektrum an Akteursgruppen. Neben Wissen ziert. Gleich bedeutend mit der Sicherstellung exzellen schaft, Wirtschaft und Politik sind das auch das Bil ter wissenschaftlicher Forschung führen insbesondere dungssystem, öffentliche und private Investoren, die die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) öffentliche Verwaltung sowie Nutzerinnen und Nutzer zur Möglichkeit der Mitgestaltung sozial akzeptierter, und betroffene Bürgerinnen und Bürger. sozial integrierter und nachhaltiger Innovationen. Alle Potenziale des Innovationssystems sollen gezielt Die Betonung des Nutzens und der Akzeptanz macht gefördert und genutzt werden. Alle Menschen – unab deutlich, dass es in den Innovationsprozessen stark auf hängig von Geschlecht, Bildungsstatus, sozialem die Einbindung der Nachfrageseite, also der Nutzerin Status und Herkunft – sollen in Innovationen eingebun nen und Nutzer und der Betroffenen ankommt – sowohl den werden. bei Innovationen im öffentlichen Interesse als auch bei allen anderen. Das innovative Milieu zeichnet sich durch ein hohes Ausbildungsniveau auf breiter Basis aus. Das Schaffen Begleitend müssen Innovationen immer wieder hinter einer innovationsfreudigen Kultur schon bei jungen fragt werden. Die Führung dieses Diskurses zeigt, dass Menschen und das bewusste Nutzen von Diversität för die Stadt Wien mit dem Thema Innovation verantwor dern das Innovationspotenzial in Wien. tungsbewusst umgeht.
Ablauf Die Erstellung der Strategie erfolgte von Mitte 2014 bis Mitte 2015, inhaltlich und organisatorisch betreut durch die Magistratsabteilung 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik. – 80 Expertinnen und Experten aus Wis- – Ein Beirat zur strategischen sowie zur senschaft, Forschung, Unternehmen und inhaltlichen Willensbildung mit der Vize- Verwaltung wurden eingeladen, bei der bürgermeisterin und Finanz- und Wirt- Strategieerstellung im Rahmen von drei schaftsstadträtin, dem Magistrats- Panels mitzuwirken. direktor-Stellvertreter, dem Planungs direktor sowie VertreterInnen des Finanz – Open Forum und Online Partizipation für wesens, der Kultur, der Wirtschaftsagen interessierte Wienerinnen und Wiener. tur Wien, des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds und – Gespräche mit Führungspersonen von der tina vienna urban technologies + Wiener Hochschulen, Forschungseinrich- strategies GmbH wurde eingerichtet. 6 tungen, Unternehmen und Interessensver tretungen ergänzten den fachlichen Input. Panelrunde 3 Panelrunde 2 Open Forum / Online Partizipation Panelrunde 1 Kick Off Veranstaltung im Rathaus 10. September 2014 Oktober 2014 November 2014 Dezember 2014 Februar 2015 Wiener FTI Strategie
Ablauf Umsetzung der Strategie Die Umsetzung der Strategie im Zeitraum von 2016 bis 2020 wird von der Magistratsabteilung 23 begleitet. Um die notwendigen Abstimmungen und eine koordinierte Vorgangsweise sicherzustellen wird ein Beirat einge richtet. Die Magistratsabteilung 23 legt dem Beirat jährlich ein Arbeitsprogramm mit den konkreten Maß nahmen zur Erreichung der Ziele von „Innovatives Wien 2020“ vor. Ebenfalls jährlich wird ein Bericht gelegt, der die Umsetzung des vergangenen Jahres aufzeigt. Die konkreten, umgesetzten Maßnahmen werden im Rahmen einer jährlich stattfindenden Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Startveranstaltung Beschluss der Strategie 7 im Gemeinderat Erstellung des Strategie berichts durch die MA 23 Fachgespräche Frühjahr 2015 Juni 2015 Herbst 2015 Anfang 2016
Kontext Die vorliegende Strategie „Innovatives Wien 2020“ setzt inhaltlich die erste Wiener FTI-Strategie „Wien denkt Zukunft“ fort. Sie leistet aber auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Smart City Rahmenstrategie. Innovatives Wien 2020 im Kontext anderer Strategien Komplementäre Strategien in Wien Im Jahr 2006 wurde begonnen, das Thema Forschung wirtschaftspolitischen Leitlinien verbinden wichtige und Innovation flächendeckend strategisch zu denken. Überschneidungsbereiche: Wirtschaftsförderung und Ergebnis war die erste FTI-Strategie der Stadt Wien Investitionen in die Infrastruktur, Beschäftigungspoli „Wien denkt Zukunft“, die 2008 in Kraft trat. Verschie tik und Qualifikation, Entrepreneurship und Start-ups, dene Fachstrategien, wie der Stadtentwicklungsplan industrieller Strukturwandel und wissensintensive „STEP 2025“ mit seinen Fachkonzepten, das Klima Dienstleistungen. schutzprogramm Wien, die IKT-Strategie „Digitale Die „Digitale Agenda Wien“ ist ein Beitrag zur Errei 8 Agenda Wien“ oder die Wiener Tourismusstrategie sind chung der Smart City-Ziele für ein innovatives Wien, Teile eines breiten Netzwerks an Strategien und indem die neuen Technologien optimal genützt werden. Zukunftskonzepten der Stadt. Technologisch getriebene Innovationen werden dabei Auf dieser Basis wurde 2014 die „Smart City Wien“ Rah mit sozial getriebenen Innovationen verknüpft, um die menstrategie vom Wiener Gemeinderat beschlossen, die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt zu stel einen Orientierungsrahmen für die nächsten Generatio len. Die „Digitale Agenda Wien“ ist die strategische Ant nen an Fachstrategien vorgibt und jeweils für deren wort auf den starken Trend der Digitalisierung der Bereiche die strategische Orientierung festlegen soll. In wesentlichen Lebenslagen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Innovationsziele der „Smart City Wien“ Rahmenstra unterschiedliche innovative IKT-Projekte innerhalb der tegie sind die wesentlichen Ausrichtungen und großen Stadtverwaltung, aber auch in Kooperation mit der Pri Zielsetzungen der ersten Wiener FTI-Strategie einge vatwirtschaft und der Bundesebene, umzusetzen. Hier flossen. Wien will bis 2050 das Leitziel der „besten ergibt sich eine starke Verflechtung mit „Innovatives Lebensqualität durch soziale Inklusion für alle Wiener Wien 2020“: Der IKT-Bereich ist eines der FTI-Stärkefel innen und Wiener bei größtmöglicher Ressourcenscho der, auf die in Wien gesetzt wird. nung und unter Zuhilfenahme von umfassenden Durch den Stadtentwicklungsplan „STEP 2025“ ist Innovationen“ erreichen. Die Vorhaben in „Innovatives gewährleistet, dass die räumlichen Voraussetzungen Wien 2020“ sind entsprechend ausgerichtet. für die strategische Grundorientierung als attraktiver Die Leitlinien der Wiener Wirtschaftspolitik, herausge Wirtschafts-, Wissenschafts- und Forschungsstandort geben im April 2015, geben den Rahmen für die wirt geschaffen werden. Die Kernpunkte in diesem Prozess schaftspolitische Ausrichtung der Stadt Wien in den lauten: Standortangebot, Kooperation mit Unternehmen nächsten Jahren vor. „Innovatives Wien 2020“ und die und Hochschulen sowie Ressourcenschonung. Wiener FTI Strategie
Kontext Wien und die Bundesebene Wien und die europäische Ebene Durch die FTI-Strategie des Bundes und den „Aktions „Europa 2020“ ist die Wachstumsstrategie der Europäi plan wettbewerbsfähiger Forschungsraum Österreich“ schen Kommission, in der Kernziele der EU – wie die werden Themen und Herausforderungen behandelt, Forschungsquote von 3 % des BIP – festgelegt wurden. deren Zuständigkeit in die Bundeskompetenz fällt und In den vergangenen Jahren wurde seitens der EU der deren Lösung nur gesamtösterreichisch sinnvoll ist. Das standortpolitische Diskurs neu definiert, indem im Aufgreifen und Behandeln bestimmter Themenfelder, „Smart Specialisation“-Ansatz Wissenschaft und For wie z. B. die Laufbahnmodelle von Hochschulbedienste schung zum Ausgangspunkt genommen wurden, um ten, ist ganz im Sinne der gegenständlichen Strategie. wirtschaftlichen Strukturwandel und intelligentes Angelegenheiten der wissenschaftlichen Forschung Wachstum in die Regionen Europas zu tragen. Diesem und Lehre, insbesondere die Universitäten, Fachhoch Zugang schließt sich „Innovatives Wien 2020“ an, indem schulen, wissenschaftliche Anstalten und Forschungs Chancen für Wissenschafterinnen und Wissenschafter einrichtungen betreffend, sind in Österreich dem sowie Unternehmerinnen und Unternehmer geschaffen Kompetenzbereich des Bundes zugeordnet und werden werden, um in Wien bestmöglich tätig werden zu kön daher grundsätzlich auch von der Bundesebene finan nen. Hochschulen, Forschungsinstitutionen, Unterneh ziert. Wien ist bemüht, Vorhaben, Projekte und Instituti men, Verwaltung und Politik haben gemeinsam an der onen aus Landesmitteln zu unterstützen, wenn diese von Erstellung dieser Strategie gearbeitet und werden daher besonderer Wichtigkeit für den Standort sind. Wien ist auch gemeinsam die Umsetzung sicherstellen. für die Hochschulen z. B. eine Partnerin in administrati 9 ven Fragen, eine Unterstützerin durch Fonds, durch den Die Zielsetzungen von „Innovatives Wien 2020“ decken Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologie sich weitgehend mit den drei großen Schwerpunkten, fonds WWTF, durch LISAVienna, INiTS und durch die die im Rahmen von „Horizon 2020“ definiert wurden: Wiener Fachhochschulförderung, Auftraggeberin für Wissenschaftliche Exzellenz, Stärkung industrieller Drittmittelprojekte, Partnerin in Forschungsprojekten und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit sowie die und Arbeitgeberin für Absolventinnen und Absolventen Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. der Hochschulen. Auch Flächen und Räumlichkeiten der In der aktuellen Förderperiode des Europäischen Fonds Stadt Wien werden durch die Hochschulen genutzt. für Regionale Entwicklung (EFRE) hat Wien Investiti Die Stadt Wien wird daher den Dialog und die Koopera onsprioritäten für die Entwicklung Wiens zu tion mit der Bundesebene in all jenen Bereichen fortset einem europäischen Top-Forschungs- und Innovations zen bzw. suchen, in denen sich Synergien ergeben und standort gesetzt. durch gemeinsames Handeln eine größere Wirkung erzielen lässt. Dazu gehören z. B. das Mitwirken an der „Plattform FTI Österreich“ des Rates für Forschung und Technologieentwicklung oder das „Memorandum of Understanding Smart Cities“ zwischen der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Im Bereich Industrie 4.0 wird die Zusammenarbeit in Form einer gemeinsamen Plattform mit dem BMVIT und den anderen Bundeslän dern ausgebaut.
Umfeld Gesellschaftliche Veränderungsprozesse gehen von Städten aus. Hier wurden und werden neue Formen des Zusammenlebens geprobt, hier entstehen neue kulturelle Ausdrucksformen und hier ist der Nährboden für Wissenschaft und Forschung. Die heterogene Zusammensetzung ihrer Bewohnerinnen und Bewohner und die bauliche Dichte sind eine permanente Herausforderung für das Zusammenleben. Findet man Lösungen für diese großen Herausforderungen, so ist es möglich, eine hohe Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner zu sichern. 10 Wissensstadt Wien Der Standort Wien hat in den vergangenen beiden Jahr Prozesse oder auch soziale Innovationen durchzuset zehnten einen enormen Strukturwandel vollzogen, der zen. Die Basis für den Wissensstandort Wien bilden die auch den neuen Rahmenbedingungen nach dem Fall des Hochschulen und Forschungsinstitutionen: Ihre Rollen Eisernen Vorhanges Rechnung trägt. Der Wirtschafts in einem regionalen Innovationssystem sind nicht nur standort Wien ist stark auf wissensbasierte Dienst durch ihre traditionellen Missionen – also Forschung leistungen spezialisiert und auch im produzierenden und Lehre – gegeben. Sie nehmen auch Einfluss auf die Bereich haben technologisch ausgereifte Produkte, die Wirtschaftsleistung, die Innovationskraft und die entsprechendes Wissen voraussetzen, zunehmend an gesellschaftliche Entwicklung einer Region. For Bedeutung gewonnen. Wien konkurriert auf den Märk schungseinrichtungen und Hochschulen sind deshalb ten über Produktivität und Qualität, nicht durch Preis- wichtige Partnerinnen für die Wiener Stadtverwaltung und Lohndruck. Die aus der hohen Wissensorientierung und den Wirtschaftsstandort. Sie tragen zur Imagebil resultierende überdurchschnittliche Produktivität ist dung und der Identität Wiens als Wissensstadt bei. Die ein wesentlicher Vorteil des Wirtschaftsstandortes Wien. Attraktivität des Hochschulstandortes Wien drückt sich Etablierte große und kleine Unternehmen treiben Inno auch dadurch aus, dass Wien in der Zwischenzeit jene vationen genauso voran wie viele junge Start-ups und Stadt im deutschen Sprachraum ist, die die meisten Social Entrepreneurs. Dieser Boom ist mit ein Gradmes Studierenden aufweist. ser für die Dynamik des Standortes. Die jungen Pioniere nehmen oft ein hohes Risiko in Kauf, um neue Produkte, Wiener FTI Strategie
Umfeld Der Staat als Ort des gesellschaftlichen Interessenaus gleichs ist gleichsam wichtiger Ort der Formulierung sozial getriebener Innovationen. Hier müssen allgemein gültige Lösungen gefunden und neue Formen des Zusammenlebens ausverhandelt werden. Hier muss 2008 – 2015 „Wien denkt Zukunft“ – auch der Abbau bestehender Diskriminierung erste Wiener FTI Strategie (etwa wegen des Geschlechts oder der Herkunft) aktiv Die stark wissensbasierte Ausrichtung des Standortes vorangetrieben werden und der Staat kann darauf ach Wien hat dazu geführt, dass 2007 mit „Wien denkt ten, dass Innovationen nicht nur die Probleme bestimm Zukunft“ die erste Wiener Strategie für Forschung,Tech ter privilegierter Gruppen lösen. Speziell in Wien haben nologie und Innovation vorgelegt wurde. In fünf Hand innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforde lungsfeldern – Humanressourcen, thematische Schwer rungen Tradition: Das „Rote Wien“ steht als Begriff punkte, Awareness, Rahmenbedingungen für Neues für eine damals neue Art kommunaler Daseinsvorsorge schaffen und Wien als internationaler Netzwerkknoten – beginnend beim Bau von Gemeindewohnungen, über – wurde im Zeitraum 2008 bis 2015 an der Weiterent die Bereitstellung öffentlicher Gesundheitsvorsorge, 11 wicklung des Wissensstandortes Wien gearbeitet. bis hin zur Sicherstellung von Betreuungs- und In der Zwischenzeit wurde 2014 mit der „Smart City Bildungseinrichtungen. Wien“ Rahmenstrategie durch Beschlussfassung Die Stadtverwaltung hat heute wie damals großes Inte des Wiener Gemeinderates der Rahmen für die Lösung resse an der Lösung gesellschaftlicher Herausforderun gesellschaftlicher Herausforderungen geschaffen. gen. Im Vordergrund stehen Antworten, die sich an den „Beste Lebensqualität für alle Wienerinnen und Wiener Bedürfnissen der Wienerinnen und Wiener orientieren. bei größtmöglicher Ressourcenschonung“ – so lautet Daher ist bei der Formulierung der Herausforderungen das Leitziel, das nur durch Innovationen erreicht darauf zu achten, dass alle Gruppen unabhängig von werden kann. Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Weltan schauung, Vermögen und Einkommen einbezogen wer Kommunale Verantwortung durch Innovation den. Das heißt aber auch, dass die Menschen selbst Große technologische oder soziale Innovationen werden Lösungen suchen und Innovationen vorantreiben und oft durch die öffentliche Hand entwickelt – sie gehen nicht ausschließlich das technologisch Machbare die entweder direkt vom Staat aus oder werden von ihm Richtung vorgibt. gefördert. Das gilt für das Bildungswesen genauso wie Die Stadt Wien will Bürgerinnen und Bürgern, Unter für die Entwicklung der Infrastruktur durch den Bau nehmen, den wissenschaftlich tätigen Menschen und von Straßen, Eisenbahnen, Wasserleitungen oder Breit zivilgesellschaftlichen Organisationen optimale Rah bandverbindungen. Zudem ist die öffentliche Hand als menbedingungen für innovatives Handeln bieten. Nachfragerin von innovativen Gütern und Dienstleis Gemeinsam muss es gelingen, den exzellenten Standort tungen eine bedeutsame Treiberin von Innovationen Wien weiterzuentwickeln und Wiens Weg zu einer euro im Unternehmenssektor. päischen Metropole zu gestalten.
Neue Wege in unsicheren Zeiten Wachsende Stadt „Innovatives Wien 2020“ ist nicht nur Teil des Innova Der Fall des Eisernen Vorhangs in den 1990er Jahren tions-Ökosystems am Standort, sondern ist auch in und in Folge die Erweiterung der Europäischen Union Verbindung mit politischen, wirtschaftlichen und haben Wien aus einer Randlage in eine europäische demografischen Entwicklungen in Europa zu sehen. Zentrallage gebracht. Wien wächst mit einer enormen Speziell die wirtschaftliche Entwicklung ist durch Geschwindigkeit und ist als siebtgrößte Stadt der Umbrüche und Unsicherheiten geprägt. Hierzu tragen Europäischen Union international wieder als die krisenhaften Entwicklungen der vergangenen Jahre Metropole sichtbar. Die hohe Lebensqualität, die Errun ebenso bei wie tiefgreifende Veränderungen der Pro genschaften einer innovativen Stadt und die soziale duktions- und Arbeitswelt sowie Urbanisierungs- und Inklusion machen Wien attraktiv. Die Wiener Bevölke Wanderungsprozesse. Die Finanz- und Wirtschaftskrise rung wird bis 2029 wieder auf zwei Millionen anwach hat in Europa tiefe Spuren hinterlassen. Das schwache sen. Ziel einer erfolgreichen Wiener Wirtschafts- und Wirtschaftswachstum ist auch an Wien nicht spurlos Innovationspolitik muss es daher sein, Rahmenbedin vorbeigegangen und hat die Handlungsspielräume der gungen für die wachsende Stadt zu schaffen, welche die 12 öffentlichen Hand eingeschränkt. Auch auf dem Arbeits Wettbewerbsfähigkeit der Stadt sichern und gleichzei markt sind die Auswirkungen der Krise sichtbar. Dies tig auch die soziale Dimension nicht vernachlässigen. wird begleitet durch massive Umbrüche, ausgelöst Gezielte Investitionen in die Infrastruktur, in die durch globale Trends und technologische Entwicklun Daseinsvorsorge und in die Menschen im Sinne von gen etwa im Bereich des Internets. Neue Geschäfts Aus- und Fortbildung werden dies auch weiterhin modelle bzw. Produktionsformen (z. B. Online-Dienst gewährleisten. leistungsplattformen und Industrie 4.0) sind bereits umgesetzt oder werden entwickelt – die Rede ist von Menschen sind mobiler geworden – u.a. ein Erfolg des einer vierten industriellen Revolution. Soziale, künstle vereinten Europas. Nach Wien kommen derzeit hoch rische, technologische und organisatorische Innovatio qualifizierte Zuwandernde: 44 % der in den vergangenen nen haben allerdings das Potenzial, Antworten zu vier Jahren (2011–2014) zugewanderten Menschen ver liefern, um die Lebensqualität der Bürgerinnen und fügen über einen Hochschulabschluss. Ein Drittel der Bürger weiterzuentwickeln und eine gesellschaftliche Wiener Bevölkerung wurde im Ausland geboren, rund Spaltung zu vermeiden. ein Viertel der in Wien lebenden Menschen hat keine österreichische Staatsbürgerschaft. Wien bekennt sich klar zu seiner Rolle als Zuwanderungsstadt mit einer aktiven Willkommenskultur. Wiener FTI Strategie
Umfeld Umfeld Deshalb Innovatives Wien 2020 Wien bekräftigt mit einer eigenen FTI-Strategie die Bedeutung der exzellent arbeitenden Menschen an den Hochschulen und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der großen Vielfalt an wissenschaftlichen Disziplinen. Wien betont damit aber auch die Relevanz innovativer Unterneh men und Start-ups. Neu an dieser Strategie ist, dass sich auch die Wiener Stadtverwaltung als Innovationsakteurin ins Bewusstsein bringt. Gemeinsam werden Fragen formuliert und kulturelle, soziale, technologische und organisatorische Inno vationen entwickelt werden. Um Wirksamkeit zu erreichen, muss „Innovatives Wien 2020“ für einen 13 bestimmten Kreis an Adressatinnen und Adressaten handlungsleitend sein. Dazu gehören nicht nur der Magistrat der Stadt Wien, sondern auch die verschiedenen Institutionen der Stadt Wien, sofern sie öffentliche Gelder verwenden. „Innovatives Wien 2020“ stellt nicht nur die strategische Verwendung von Ressourcen in den Mittelpunkt. Ebenso wichtig ist das Zusammenwirken und gegenseitige Inspirieren der unterschiedlichen Gestaltungsebenen der FTI-Landschaft. Deswegen gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hochschulen, Forschungsinstitutionen, der Verwaltung, privater Unterneh men, zivilgesellschaftlicher Einrichtungen und europäischer Institutionen zum großen Kreis jener Menschen, denen die Strategie Orientierung bezüglich der FTI-Ausrichtung der Stadt Wien geben soll.
Strategie Mit der ersten FTI-Strategie der Stadt Wien „Wien denkt Zukunft“ aus dem Jahr 2007 wurden Innovationsziele festgelegt. Diese wurden im Zuge der Erstellung der Smart City Rahmenstrategie adaptiert und weiterentwickelt. Die Ziele der Strategie „Innovatives Wien 2020“ orientieren sich ihrerseits an der „Smart City Wien“ Rahmenstrategie. Smart City Wien Rahmenstrategie Übergeordnete Ziele dabei sind: 2050 ist Wien „Innovation Leader“ durch Spitzen forschung, starke Wirtschaft und Bildung. Bis 2050 ist Wien eine der fünf großen europäischen Forschungs- und Innovationsmetropolen. Weitere Ziele: 14 Wien kann bis 2030 zusätzliche Forschungseinheiten internationaler Konzerne anziehen. Wien ist 2030 ein Magnet für internationale Spitzen forscherinnen und –forscher und Studierende. Das Innovationsdreieck Wien – Brno – Bratislava ist bis 2030 eine der zukunftsträchtigsten grenz überschreitenden Innovationsregionen Europas. Wien ist 2050 weiterhin eine der zehn kaufkraft stärksten Regionen Europas nach BIP pro Kopf. Wien baut seine Stellung als präferierter Head quarterstandort in Mittel-Südost-Europa mit globaler Strahlkraft weiter aus. Jährlich gründen mehr als 10.000 Personen aus dem In- und Ausland ihr Unternehmen in Wien, dem attraktivsten Start-Up-Standort der Region. Die Direktinvestitionsströme von und nach Wien haben sich gegenüber 2013 verdoppelt. Der Anteil der technologieintensiven Produkte an den Exporten ist bis 2050 auf 80 Prozent* gestiegen. * Ausgangsbasis 60 Prozent in 2012 Wiener FTI Strategie
Strategie Ziele von Innovatives Wien 2020 Innovationsziel Nr. 1 Wien als Stadt der Chancen Wien schafft optimale Voraussetzungen, um das Innovationspotenzial in der Metropolregion zu entfalten. Innovationsziel Nr. 2 15 Innovative Stadtverwaltung Wien bekennt sich zur Innovationsfreudigkeit der öffentlichen Hand und zur Rolle der Stadt als Gestalterin, Nachfragerin und Nutzerin von Innovationen. Innovationsziel Nr. 3 Wien als Ort der Begegnung Wien schafft ein innovatives Milieu und setzt auf Kooperation und Offenheit.
Ziele von Innovatives Wien 2020 im Detail Innovationsziel Nr. 1 gezielt in innovative Lösungen, die eine nachhaltige Wien als Stadt der Chancen und sozial inklusive Weiterentwicklung unserer Stadt ermöglichen (Smart Solutions) sowie innovative Pro Wien schafft optimale duktions- und Fertigungsprozesse unterstützen und Voraussetzungen, um das damit Arbeitsplätze am Standort sichern (Smart Pro duction). Die Positionierung der Metropolregion Wien Innovationspotenzial in sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene der Metropolregion durch dauerhafte Partnerschaften ist notwendig, um sich auf der internationalen FTI-Landkarte zu behaup zu entfalten. ten. Wien wird auch verstärkt mit den benachbarten Regionen, Städten und Nachbarstaaten in den vorhan 16 denen Stärkefeldern kooperieren. Wien als attraktive Stadt für Forscherinnen und Forscher sowie für Unternehmen Nachhaltige Finanzierung und effektive Förderung Wien will Magnet für talentierte Forscherinnen und Eine transparente und effiziente Wiener Förderland Forscher sowie für Gründerinnen und Gründer sein und schaft soll ausreichend flexibel agieren können, um für dabei den Anteil der Frauen in diesen Bereichen weiter neue Herausforderungen gewappnet zu sein. Finanzi erhöhen. Dazu bedarf es einerseits entsprechender Kar elle Förderungen sollen Forschungsbereiche stärken, rieremöglichkeiten in Wissenschaft und Forschung, unternehmerische Innovationen auslösen, neue andererseits aber auch optimaler Rahmenbedingungen Geschäftsmodelle unterstützen und private Investorin für innovative Unternehmen. Eine aktive Willkommens nen und Investoren dazu bringen, in „bright ideas made kultur unterstreicht die Offenheit Wiens. in Vienna“ zu investieren. Weiterentwicklung der Stärkefelder Bildung, die Innovation ermöglicht Die FTI-Stärkefelder der Stadt Wien, derzeit Life Scien Beginnend beim Kindergarten bis hin zu den Hochschu ces, IKT, Kreativwirtschaft, die Geistes-, Kultur- und len müssen allen jungen Wienerinnen und Wienern Sozialwissenschaften und Teilbereiche der Mathema Chancen geboten werden und eine Innovationskultur tik/Physik werden weiter ausgebaut und müssen als entstehen. Dieser Anspruch bezieht sich auf die Bil Leuchttürme mit ausreichender kritischer Masse inter dungsinhalte, deren Vermittlung und auf die Rahmen national sichtbar sein. Darüber hinaus investiert Wien bedingungen organisatorischer und baulicher Art. Wiener FTI Strategie
Ziele Innovationsziel Nr. 2 Innovationsziel Nr. 3 Innovative Stadtverwaltung Wien als Ort der Begegnung Wien bekennt sich zur Innovati- Wien schafft ein innovatives onsfreudigkeit der öffentlichen Milieu und setzt auf Kooperation Hand und zur Rolle der Stadt als und Offenheit. Gestalterin, Nachfragerin und Nutzerin von Innovationen. 17 Innovative Stadtverwaltung Wien als Ort der Begegnung Die Wiener Stadtverwaltung wird auch in Zukunft daran Innovationen entstehen oft an den Grenzen und Über arbeiten, die öffentlichen Leistungen der Stadt laufend gängen zwischen Themen, Institutionen und Zuständig zu verbessern und weiterzuentwickeln. Dabei spielen keiten. Deshalb sichern der offene Dialog und die unterstützende Rahmenbedingungen für private Unter Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur nehmen und die innovationsorientierte öffentliche schaffenden, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft das Beschaffung eine Rolle. Die öffentliche Hand ist als Innovationspotenzial der Stadt. Dazu gehören das Innovatorin selbst aktive Akteurin in diesem Feld. Aufspüren gesellschaftlicher Entwicklungen, die Unterstützung künstlerisch-kulturellen Innovations geschehens sowie die Einbindung der Wienerinnen und Wiener etwa in Form von Open Science und Citizen Science. Da der Nutzen von Innovation für die Gesell schaft im Zentrum steht, erfolgt die Einbindung anderer Sichtweisen im Sinne von „Open Innovation“ unabhän gig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Weltanschauung, Vermögen und Einkommen. Die internationale Positionierung Wiens als FTI-Standort wird verstärkt.
Innovationsziel Nr. 1 Wien als Stadt der Chancen Die Stadt Wien wird die Rahmenbedingungen in Wien weiter so gestalten, dass Inno vationen unterstützt werden und sich das Innovations-Ökosystem, in dem öffentliche und private Initiativen einander ergänzen, weiterentwickelt. Um den Standort zu stär ken und Wege zur Innovation zu ermöglichen, werden auf folgenden Ebenen Aktivitäten gesetzt: Gute Rahmenbedingungen für Wissenschafts nachwuchs und Lehrende an Wiener Hochschulen Die Stadt Wien wird Forschung und Lehre an den Hoch schulen weiterhin punktuell unterstützen um noch Handlungsfeld 1: Attraktive Stadt für Forscherinnen mehr exzellente Leistungen zu ermöglichen und um zur und Forscher sowie für Unternehmen internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Institutio nen beizutragen. Das umfasst zum Beispiel die Wer eine gute Idee hat, soll diese in Wien umsetzen kön Finanzierung von Forschungsinfrastruktur, von Stif nen! Die Stadt Wien will vorhandene Potenziale aus tungsprofessuren und Nachwuchsgruppen zu strate schöpfen und High Potentials anziehen. Wien soll als gisch relevanten Themen, die Unterstützung bei der Magnet für Forscherinnen und Forscher und Menschen, Bewerbung um europäische Kofinanzierungsmittel oder die etwas „unternehmen“ wollen, sozusagen als eigene Fonds. Dabei verfolgt die Stadt weiterhin das 18 „Gewächshaus“ für Ideen, etabliert werden. Der Frau Ziel eines ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses in enanteil in der betrieblichen Forschung liegt in Wien der Wissenschaft. derzeit bei rund 24 %, es gilt deshalb Maßnahmen zu setzen, um den Frauenanteil in diesem Bereich zu Willkommenskultur erweitern steigern. Die Stadt Wien nimmt sich selbst in die Pflicht und prüft die Optimierung der internen Prozesse im Rahmen von Start-ups forcieren Services für Neuankommende.Wien wird sich weiterhin Die Zahl der Start-ups ist in den vergangenen Jahren als weltoffene Stadt präsentieren und allen Diskrimi deutlich gestiegen. Diese Ausgangslage nutzt die Stadt, nierungen deutlich entgegentreten. Die Stadt will, dass um Wien als internationalen exzellenten Start-up-Hub sich alle Menschen – egal wie lange sie in Wien sind – zu etablieren und die Attraktivität des Standortes für hier wohl fühlen. Der Bund ist in diesem Zusammen Investorinnen und Investoren weiter zu steigern. Grün hang aufgrund der Verteilung der Kompetenzen im derinnen und Jungunternehmer werden unterstützt, es Bereich des Fremdenrechts besonders gefordert. Wien werden gezielt Maßnahmen gesetzt, um die Start-up- fordert hier, verstärkt im diesem Sinne zu agieren. So Location Wien international bekannter zu machen und werden beispielsweise das Verfahren zur Erlangung des junge Unternehmen aus dem Ausland nach Wien zu Aufenthaltstitels „Rot-Weiß-Rot Karte“ ebenso wie die holen. Dazu gehören auch so genannte Social Entrepre sonstigen Verfahren zur Erlangung eines Aufenthaltsti neurs, die soziale Probleme und gesellschaftliche Her tels nach dem Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz ausforderungen bewältigen wollen und die häufig als sehr große Hürde wahrgenommen. Die adäquate andere Wachstums- und Exit-Szenarien als „klassische“ Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse ist Start-ups verfolgen. zu gewährleisten. Wiener FTI Strategie
Handlungsfelder dungen. Die internationale Sichtbarkeit dieser Aspekte ist auch durch die Weiterentwicklung der Wiener Stär Gender Mainstreaming und Frauenförderung kefelder und die Umsetzung von Leuchtturmprojekten weiterhin forcieren zu erhöhen. Ein Standort verliert, wenn er nicht die Fähigkeiten von allen, also Frauen und Männern, nutzt. Strukturelle FTI-Schwerpunkte weiterentwickeln Benachteiligungen sind daher aufzubrechen, weshalb 2007 wurden in der Wiener FTI-Strategie „Wien denkt Wien sich weiterhin zum Gender Mainstreaming bei Zukunft“ der Ausbau von Schwerpunkten festgelegt. Forschung, Technologie und Innovation bekennt. Life Sciences / Medizin, Informations- und Kommunika tionstechnologien (IKT) sowie Kreativwirtschaft / Dies bedeutet Medien. Das erhebliche Entwicklungspotenzial in den – ausgewogene Repräsentanz von Frauen und Forschungsfeldern Mathematik, Physik sowie in den Männern in den Forschungsteams, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften sollte – ausgewogene Repräsentanz von Frauen und gestärkt werden. In der Strategie „Innovatives Wien Männern in den Entscheidungsfunktionen, 2020“ werden sowohl die FTI-Schwerpunkte als auch – Berücksichtigung von Genderkompetenz in die genannten Forschungsfelder weiterentwickelt und den entsprechenden Jurys, sowie gefestigt. – Integration der Genderdimension in Eine weitere FTI-Schwerpunktsetzung erfolgt in jenen Forschungsinhalten. Feldern, die für den Standort von besonderer strategi scher Bedeutung sind, weil sie entweder eine wichtige Wien möchte innovative Berufsbilder sichtbar und 19 Mission für die Weiterentwicklung der Stadt oder – erlebbar machen, mit dem Ziel, dass sich grundsätzlich nach dem Motto „Stärken stärken“ – einen ausgewiese mehr junge Menschen und insbesondere mehr Mädchen nen Schwerpunkt der Wiener Innovationslandschaft für Forschung und Technologie als Berufsoption inter adressieren. Der Prozess zur weiteren Schwerpunktset essieren. Es werden Anreize für Unternehmen gesetzt, zung erfolgt in Abstimmung mit und zwischen den Ins um Frauen in führenden Positionen der betrieblichen titutionen und berücksichtigt nicht nur evidenzbasierte F&E zu beschäftigen. Die unterschiedlichen Bedürf Entscheidungsgrundlagen, sondern auch bottom-up nisse verschiedener Gruppen von Nutzerinnen und Ansätze. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sämt Nutzern bei der Entwicklung neuer Produkte und liche Ideen und Anregungen bei der Weiterentwicklung Dienstleistungen sind zu berücksichtigen. des FTI-Standortes berücksichtigt werden. Die Möglichkeiten des Vergaberechts zur Förderung der Gleichstellung bei Auftragnehmenden werden von der Infrastruktur für FTI ausbauen Stadt Wien genutzt. Zur Frauenförderung werden zudem Wenn hochwertige Geräte für viele zugänglich sind, ist weiterhin explizite Anreize in der Wirtschaftsförderung diese Infrastruktur ein entscheidender Standortvorteil. zu setzen sein, wie z. B. gezielte Förderwettbewerbe für Kreative Menschen aus Wissenschaft und Wirtschaft von Frauen geleitete Projekte und monetäre Anreize bei probieren dann Neues aus und schaffen gemeinsam frauenfördernden Maßnahmen. Innovationen. Durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Wis Handlungsfeld 2: Stärkefelder weiterentwickeln senschaft und Wirtschaft im Rahmen von „Shared Facilities“ kann Forschungsinfrastruktur angeschafft Wien ist ein Hochtechnologie-Standort und ein hervor werden, die breiter genutzt wird und gleichzeitig zur ragender Platz für Forschung und Unternehmensgrün Kommunikation zwischen den Forschenden anregt.
International sichtbare Leuchttürme schaffen Entwicklung. Vor dem Hintergrund der EU-Strategie, Um international als Anziehungspunkt sowohl für die den Industrieanteil bis 2020 auf 20 % zu steigern, wird besten Köpfe als auch als Ansiedlungsort für Unterneh die Stadt ihre Anstrengungen verstärken, Wien als men zu punkten, braucht es Leuchtturmprojekte, die modernen, umweltschonenden Produktionsstandort zu nicht nur Spitzenforschung, sondern auch Anwen positionieren. dungsmöglichkeiten umfassen. Die Stadt Wien wird sol Die interdisziplinäre und branchenübergreifende che Anstrengungen gemeinsam mit dem Bund und Zusammenarbeit der Wiener Innovationstreiber wird relevanten Akteurinnen und Akteuren nach Kräften forciert, weil bahnbrechende Innovationen vielfach an unterstützen. den Schnittstellen zwischen Branchen und Disziplinen entstehen (z. B. Bioinformatik, Industrie 4.0, Technology Verstärkte regionale Kooperationen in Experience). Innovative Lösungen in den Bereichen den FTI-Schwerpunktthemen Energie, Umwelt, Mobilität und Bau (Smart Solutions) Eine „Greater Vienna Area“ – definiert durch die rasche sowie Produktion und Fertigung (Smart Production) Erreichbarkeit (1,5 Stunden Region) – bietet den werden gebraucht, um Wien erfolgreich weiterzuentwi Vorstellungsrahmen für mögliche Kooperationen, die ckeln. Deshalb investiert Wien gezielt in die Stärkung auf direkte Kontakte oder gemeinsame Infrastruktur dieser Themenfelder. angewiesen sind. Eine verstärkte Kooperation mit dem Bundesland Niederösterreich wird angestrebt. Handlungsfeld 3: Nachhaltige Finanzierung Wien soll sich als Zentrum dieser grenzüberschreiten und effektive Förderung den Innovationsregion weiterentwickeln. Im Städte dreieck Wien – Bratislava – Brno mit den zahlreichen Ziel ist eine klar und einfach aufgestellte Förderland Hochschulen werden Projekte unterstützt, die zur schaft, die ausreichend flexibel agieren kann und pri internationalen Positionierung der Region beitragen, vate Investorinnen und Investoren vermehrt dazu z. B. durch Einreichungen bei Horizon 2020 oder bringt, in Wien in gute Ideen zu investieren. Angestrebt 20 Bewerbungen für eine von der EU kofinanzierte wird ein „Gewächshaus“ für Ideen mit guter Großforschungseinrichtung. Bund-Land-Abstimmung. Unterstützt wird ein Investi tionsklima, in dem der Mut zum Risiko positiv besetzt Forcierung des modernen Industrie- ist und eine konstruktive Risikokultur gelebt wird. und Dienstleistungsstandortes Dabei wird darauf geachtet, dass die geförderten Pro Die Rahmenbedingungen für die Sachgüterproduktion jekte Frauen und Männern gleichermaßen zu Gute unterliegen einem rasanten und tiefgreifenden Wandel. kommen. Sowohl für Grundlagenforschung als auch für Immer mehr Produkte werden in der Sachgüterindust wirtschaftsbezogene F&E-Förderung stehen grundsätz rie speziell nach Kundinnen- bzw. Kundenwunsch gefer lich ausreichend Instrumente auf Bundes- und tigt. Produktionsanlagen müssen in der Lage sein, auch Landesebene zur Verfügung, deren nachhaltige Finan kleine Stückzahlen in ökonomisch effizienter Weise her zierung auch bei knappen öffentlichen Mitteln zustellen. Maschinen sollen ihren Bedarf an Produkti zu gewährleisten ist. onsmitteln selbst ermitteln und wissen, wann eine Wartung ansteht. Erzeugnisse sollen Daten über ihren Flexibilisierung bei der Mittelverwendung Zustand bereitstellen und angeben, ob ein Update Damit Neues gefördert werden kann, sollen Förderstel ansteht und sogar ihren Einsatz einfordern. len die Freiheit bekommen, einen Teil des Budgets für Der Standort Wien verfügt sowohl über hochqualifi Initiativen, die im Rahmen des bestehenden Förderan zierte Arbeitskräfte als auch über gut entwickelte kom gebots nicht oder nur schwer abgedeckt werden können, plementäre Branchen (z. B. Kreativwirtschaft, IKT und zu verwenden. Mit diesen Mitteln sollen neue Themen sonstige unternehmensnahe Dienstleistungen) und bie befördert und flexibel Maßnahmen gesetzt bzw. unter tet beste Voraussetzungen für diese technologische stützt werden, die geeignet sind, dauerhafte struktu Wiener FTI Strategie
Handlungsfelder relle Verbesserungen des Wirtschaftsstandortes Wien sozial-indexbasierte Mittelverwendung, die sich am zu bewirken und sich an mehrere Akteurinnen Anteil der Kinder mit nicht deutscher Muttersprache, und Akteuren richten. Die Unterstützung soll an die dem Bildungsstand der Eltern etc. orientiert, würde zu Erfüllung von zu definierenden Qualitätskriterien mehr Chancengleichheit führen. Dadurch kann die sozi gekoppelt sein. ale Durchlässigkeit im Bildungssystem gefördert wer den, denn Bildung ist das primäre „Eingangstor“ für Private Mittel größere soziale Durchlässigkeit unserer Gesellschaft. Die Stadt Wien will private Investorinnen und Investo ren motivieren, verstärkt in „bright ideas made in Wiener Kindergärten bereiten den Weg für Innovation Vienna“ zu investieren. Für Instrumente wie z. B. Zustif Wien setzt auf den beitragsfreien Kindergarten für tungen (Zuwendungen in das Vermögen einer Stiftung Kinder von null bis sechs Jahren. Diese Einrichtungen auch mittels kleinerer Beträge), Crowdfunding und neue des Bildungssystems sorgen dafür, dass die bestmögli Konzepte für Venture Capital, sind geeignete Regelun che Förderung aller Kinder – unabhängig von deren gen zu finden. Geschlecht, Muttersprache oder vom Bildungsstand der Familie – gewährleistet ist und ihnen die Chance gebo Teilhabe der öffentlichen Hand am Erfolg ten wird, in allen Bereichen von Forschung und Innova Öffentliche Mittel sind begrenzt. Die Stadt Wien legt tion erfolgreich werden zu können. Wert darauf, dass die öffentliche Hand an von ihr (mit-) finanzierten Erfolgen partizipieren kann. Es ist zu prü Innovation im Wiener Schulsystem vorantreiben fen, ob und wie die öffentliche Hand – als Gegenleistung Der Ausbau moderner Infrastruktur unter Berücksichti für die Übernahme von Risiken durch die Finanzie gung zeitgemäßer pädagogischer Konzepte ist voranzu rungsunterstützung der Entwicklung von innovativen treiben. Der Bildungscampus in Wien zeichnet sich Produkten – im Erfolgsfalle profitieren kann. durch bauliche, organisatorische und pädagogische 21 Vernetzung und Verschränkung von Kindergarten-, Handlungsfeld 4: Bildung, die auf Schul- und Freizeitpädagogik aus. Hier verbringen Kin Innovation vorbereitet der vom Säuglingsalter bis zum 10. Lebensjahr den Tag miteinander. Dieses Konzept soll weiter ausgebaut Gleiche Bildungschancen für alle Kinder, Abbau von Bil werden. Maßnahmen im pädagogischen Betrieb, wie dungsbarrieren sowie soziale Integration sind Wertvor beispielsweise zu Durchlässigkeit und Austausch der stellungen der Wiener Bildungspolitik. Lehrenden mit allen Bereichen der Gesellschaft (Hoch Dazu kommt das Bewusstsein, dass Bildung ein integ schulen, Wirtschaft, Verwaltung und Non-Profit-Unter raler und unverzichtbarer Bestandteil der FTI-Politik nehmen) werden ergänzt durch Maßnahmen der ist. Eine Innovationskultur lebt von Menschen, die neu begleitenden Bildungsforschung. Die Überführung von gierig, kreativ, verantwortungsbewusst und selbstsi erfolgreichen Projekten in den Regelbetrieb wird unter cher auf Problemstellungen zugehen und imstande Beachtung der notwendigen bundesgesetzlichen Ände sind, innovative Lösungsansätze auszuarbeiten. rungen angestrebt. Wien setzt deshalb auf Bildung, die Chancen bietet und eine Innovationskultur entstehen lässt und zwar in Weiterbildung allen Altersstufen und Lebensphasen: beginnend im Die Stadt Wien unterstützt Weiterbildung von Kindergarten bis zu den Hochschulen und auch bei der Erwachsenen unter anderem im Rahmen der Tätigkeit Weiterbildung. Dieses Ziel kann nur gemeinsam mit den des WAFF (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungs Verantwortlichen auf Bundesebene erreicht werden. Die fonds) und der Wiener Volkshochschulen. Neben der flächendeckende Einführung der gemeinsamen Schule Ausbildungsgarantie wird insbesondere durch den der 10- bis 14-jährigen Kinder schafft sozialen Aus Qualifikationsplan 2020 die Qualifizierung junger gleich und durchbricht Bildungsbarrieren. Eine Menschen vorangetrieben.
Innovationsziel Nr. 2 Innovative Stadtverwaltung Die Voraussetzung für eine kontinuierlich innovative Stadtverwaltung ist das Vorhan densein einer „Innovationskultur“. Eine Innovationskultur im Sinne einer Denk- und Handlungsweise ist Teil der Organisationskultur. Sie kann nicht verordnet werden und braucht Zeit zum Wachsen. Die Stadt Wien fördert daher ein innovationsfreudiges Milieu. Engagierte und inno vative Projekte, die die Leistungen der Stadt laufend verbessern und weiterentwi ckeln, sollen forciert werden. Mut zum Ausprobieren und eine damit verbundene Risikobereitschaft sind wichtige Haltungen, die die Stadt vertritt und unterstützt. Innovationskultur stellt auch sicher, dass aus Fehlern adäquat gelernt werden kann. Eine innovative Stadtverwaltung tritt in einen intensiven Austausch mit den Menschen. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, organisierter Öffentlichkeit sowie Politik, Forschung und Unternehmen werden die öffentlichen Leistungen optimal gestaltet. Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien und der Umgang mit Daten sind zentrale Aspekte einer innovativen Stadt. Die „Digitale Agenda Wien“ fördert eine zeitgemäße und partizipative Weiterentwicklung der städtischen Leistungen. 22 Innovationskultur unterstützen Handlungsfeld 5: Nachhaltige Verankerung einer Die Stadt Wien wird eine Innovationskultur nachhaltig Innovationskultur in der Stadtverwaltung verankern. Dabei kann auch auf den langjährigen Erfah rungen des betrieblichen Vorschlagswesens aufgebaut Die Wiener Stadtverwaltung unterstreicht ihre Rolle als werden, um gute Ideen der Mitarbeiterinnen und innovative und kreative Organisation. Kreativität und Mitarbeiter abzuholen bzw. gemeinsam mit diesen Innovationsbereitschaft müssen verstärkt Teil der zu entwickeln. Organisationskultur werden – fördernde Rahmenbedin Innovationen in der Stadtverwaltung entstehen oft im gungen sollen identifiziert und in die tägliche (Dienst-) Kontakt mit den Kundinnen und Kunden. Deshalb soll Leistungserbringung integriert werden. das Potenzial der Wiener Bevölkerung bei der Ideenfin dung – etwa im Rahmen von Open Innovation (wie bei Innovationen der Stadtverwaltung der „Digitalen Agenda“ geschehen) – mit einbezogen und sichtbar und erlebbar machen dabei die unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen Die bereits bestehenden Innovationsprojekte sowie der berücksichtigt werden. Bewusst gestaltete personelle, daraus abgeleitete Nutzen sollen innerhalb und infrastrukturelle und budgetäre Rahmenbedingungen außerhalb der Stadtverwaltung deutlich sichtbar sind bei der Etablierung einer Innovationskultur eine gemacht werden. wesentliche Voraussetzung. Wiener FTI Strategie
Handlungsfelder Living Labs, Policy Labs und Proof of Concept Ein Living Lab („Echtzeitlabor“) stellt die Bedürfnisse Innovationskraft des Standortes wesentlich beeinflusst 23 der Benutzerinnen und Benutzer in den Vordergrund werden. Die Stadt Wien will einen doppelten Innovati und erforscht anhand des alltäglichen Verhaltens einen onseffekt erzielen: Einerseits tragen innovative Lösun effizienten und intelligenten Umgang mit z. B. Energie gen zur Weiterentwicklung von städtischen Leistungen oder Mobilität. Bei Proof-of-Concept-Projekten werden und damit auch zur Lösung gesellschaftlicher Heraus neueste Technologien unter realitätsnahen Bedingun forderungen bei. Andererseits werden Unternehmen gen getestet, Policy Labs loten den Spielraum von dazu angeregt, nach innovativen Lösungen zu suchen. gesetzlichen Regelungen aus. Viele Forschungsbereiche benötigen das städtische Umfeld zum Testen neuer Vor Rahmenbedingungen verbessern gangsweisen. Die Stadt Wien wird Schritte setzen, um Das derzeit gültige Beschaffungsrecht wird für die innovative Technologien an einer realen Infrastruktur innovationsfördernde öffentliche Beschaffung als hem entwickeln und diese hinsichtlich ihrer Akzeptanz bei mend gesehen. Die Stadt Wien wird juristisch gesichert den Bürgerinnen und Bürgern bewerten zu können. zwischen tatsächlichen und wahrgenommenen Hemm nissen unterscheiden und diese Erkenntnisse in die Handlungsfeld 6: Innovationsfördernde operativen Beschaffungsvorgänge einfließen lassen. öffentliche Beschaffung Begleitend ist auch das Bewusstsein für die soziale und wirtschaftliche Bedeutung innovationsfördernder Die Stadt Wien und ihre Unternehmen beschaffen jähr öffentlicher Beschaffung zu stärken und der Dialog mit lich Güter und Dienstleistungen im Wert von mehreren dem Bund diesbezüglich auszubauen, um Synergien zu Milliarden Euro. Laut einer Erhebung der Statistik Aus ermöglichen. Wien wird bei der Beschaffung weiterhin tria haben etwa 2 % bis 4 % der öffentlichen Ausgaben auf die Förderung der Gleichstellung von Frauen bei innovative Wirkung. Mit der bewussten Entscheidung Auftragnehmerinnen und Auftragnehmern bzw. auf für innovative Produkte und Dienstleistungen kann die tragnehmenden Institutionen achten.
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