Welche Schule für mein Kind? 2021 - Saarland.de
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Yasemin: Abitur am Beruflichen Marie: Oberstufen Abitur nach gymnasium 9 Schuljahren an der Gemein schaftsschule. Chris: Abitur nach 8 Schuljahren am Gymnasium Anderer Schulweg, gleiches Ziel! 2•
Inhaltsverzeichnis • Grußwort der Ministerin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 • Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 • Zwei gleichwertige Wege zum Abitur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 • Gemeinschaftsschule.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 • Gymnasium. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 • Internationlale Schule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 • Binationale Schulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Deutsch-Luxemburgisches Schengen-Lyzeum Perl.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Deutsch-Französisches Gymnasium Saarbrücken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 • Ganztagsschulen im Saarland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 • Besondere pädagogische Förderung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 • Das Berufsbildungszentrum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 • Die beruflichen Schulen im Saarland – Kein Abschluss ohne Anschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 • Schulformen und Standorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Anhang • Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 • Adressen (gegliedert nach Landkreisen) Gemeinschaftsschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Private E rweiterte R ealschulen, Gemeinschaftsschulen und Realschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Waldorfschulen, Internationale Schule, Binationale Schulen. . . . . 59 Gymnasien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Oberstufefengymnasien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Berufsbildungszentren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Förderschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 • Eingangs-Fremdsprachen an Gemeinschaftsschulen. . . . . . . . . . 70 • Eingangs-Fremdsprachen an binationalen Schulen.. . . . . . . . . . 74 • Sprachenfolgen an Gymnasien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Über aktuelle Änderungen im schulischen Angebot, die sich nach Drucklegung dieser Broschüre für das Schuljahr 2021/22 ergeben, wird gesondert informiert. Inhaltsverzeichnis • 3
Liebe Eltern, die Grundschulzeit Ihres Kindes ist nun fast vorüber und Sie stehen vor der wichtigen Entscheidung, welche weiterführende Schule für Ihre Tochter oder Ihren Sohn die richtige ist. Um Sie in Ihrer Entscheidungs findung zu unterstützen, sollen Ihnen die Informationen im Folgenden ein wenig Hilfestellung geben. Die Wahl der passenden Schulform bietet Ihrem Kind die Chance er- folgreich und mit Freude zu lernen. Orientieren Sie sich bei Ihrer Ent- scheidung ganz an den individuellen Interessen, Begabungen, Neigun- gen und Lernvoraussetzungen Ihres Kindes. Entscheiden Sie sich für die Schulform, die Ihrem Kind die beste Chance bietet, mit Freude und Erfolg zu lernen. Die Gemeinschaftsschule führt im Saarland zum Hauptschulabschluss, Mittleren Bildungsabschluss und in neun Jahren zum Abitur. Das Gymnasium führt in acht Jahren zum Abitur. Nach Abschluss der allgemeinbildendenSchulen bietet das berufliche Schulsystem vielfältige Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren. Während oder nach einer Berufsausbildung können hier auch zusätzliche Abschlüsse erworben werden, bis hin zur Allgemeinen Hochschulreife. Darüber hinaus stehen im Saarland mit dem Schengen-Lyzeum in Perl und dem Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken binationale Schulangebote zur Auswahl. Auch in den Gemeinschaftsschulen und Gymnasien steht stets die individuelle Förderung Ihres Kindes im Vordergrund, um es optimal in seinem Lernen zu begleiten und in seiner Kompetenz- und Persönlich- keitsentwicklung bestmöglich zu unterstützen. Da Schulwahlentscheidungen für Eltern nicht einfach sind, bekommen Sie dabei auch wertvolle Informationen durch die Grundschullehrkraft Ihres Kindes. In einem Beratungsgespräch wird sie Ihnen mit Rat bei seite stehen. Sie hat Ihr Kind in der bisherigen Schulzeit begleitet und weiß zuverlässig, wie Ihr Kind in der Schule lernt. Das saarländische Schulsystem bietet vielfältige, verlässliche und flexible Möglichkeiten, den gewünschten Bildungsabschluss zu erreichen. 4 • Liebe Eltern,
Christine Streichert-Clivot Ministerin für Bildung und Kultur Auch wenn Ihnen die Entscheidung in einem ersten Moment als sehr herausfordernd erscheint, das saarländische Bildungssystem hält viele Wege offen. Die Schulen rüsten sich für das digitale Zeitalter, die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wird durch Schulsozialarbeiter*innen unterstützt. Gleichzeitig ist uns die individuelle Förderung sehr wichtig, weswegen sowohl Sprachförderangebote in der deutschen Sprache, in verschiedenen Herkunftssprachen, als auch die Unterstützung durch Förderschullehrkräfte das Angebot an den Regelschulen erweitern. Durch eine etablierte Zusammenarbeit der Gemeinschaftsschulen, Gymnasien mit den beruflichen Schulen hat auch die Berufsorientierung einen großen Stellenwert. Ich wünsche Ihnen eine gute Entscheidung und Ihrer Tochter oder I hrem Sohn weiterhin eine erfolgreiche und schöne Schulzeit. Christine Streichert-Clivot Ministerin für Bildung und Kultur Liebe Eltern, • 5
Vorwort Im Verlauf der 4. Klasse steht für Ihr Kind mit der Wahl der weiterführenden Schule eine wichtige Weichenstellung innerhalb der Schullaufbahn an. Ziel sollte es sein, den Wunsch nach dem bestmöglichen Bildungsabschluss mit der Begabung und der Persönlichkeit Ihres Kindes in Einklang zu bringen. 6 • Vorwort •
Für diese Entscheidungsfindung bedarf es einer ausführlichen Information über das Bildungsangebot, das sich an die Grundschule anschließt. Das saarländische Schulsystem ist übersichtlich gegliedert und hält im Anschluss an den Besuch der Grundschule mit der Gemeinschaftsschule und dem Gymnasium zwei gleichwertige Schulformen vor, die beide eine vertiefte allgemeine Bildung vermitteln. Die vorliegende Broschüre informiert über die verschiedenen Bildungs- wege und stellt die unterschiedlichen Schulformen in ihrer Unterrichts- organisation und Zielsetzung dar. Darüber hinaus können Sie sich über ganztägige Angebote aller Schulen informieren, über das besondere pädagogische Konzept der echten Ganztagsschulen ebenso wie über die Nachmittagsbetreuung der Freiwilligen Ganztagsschulen. Ein weiteres Kapitel ist der besonderen pädagogischen Förderung in Regel- und Förderschulen gewidmet und beschreibt Wege der individuellen Förde- rung, die zu dem bestmöglichen Abschluss für Ihr Kind führen. Diese Broschüre ist nur ein Baustein des breit gefächerten Informa tionsangebotes. Alle Schulen bieten eigene Informationsveranstaltungen an, die Einblick in ihre schuleigenen Bildungsangebote geben und die für die jeweiligen Bildungsgänge relevanten Anforderungen b eschreiben. Hierzu gehören Informationsabende ebenso wie »Tage der offenen Tür«, deren Besuch die Möglichkeit bietet, mehr über das Schulleben am jeweiligen Standort zu erfahren. Auch Internetauftritte und Informations material geben gezielt Auskunft über Organisation und pädagogisches Konzept der in Frage kommenden Schule. Von ganz entscheidender Bedeutung ist das Beratungsgespräch mit der Lehrkraft, die in der Grundschule mit dem Kind gearbeitet hat und sich ein klares Urteil über Begabung, Wissensstand, sprachliche und mathe- matische Fähigkeiten, aber auch über Arbeitshaltung und Lerngewohn- heiten der Grundschulzeit bilden kann. Bitte nutzen Sie das Beratungs- angebot Ihrer Grundschule, damit die Schule ausgewählt wird, die zu Ihrem Kind am besten passt und seine Freude am Lernen erhält. Bitte bedenken Sie, dass bei einem späteren Schulwechsel nicht immer ein Platz an Ihrer dann gewünschten Schule zur Verfügung steht. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem vielfältigen Informations- angebot ist daher eine notwendige und gute Entscheidungsgrundlage für die passende Schulwahl. Vorwort • 7
Gemeinschaftsschule Gemeinschaftsschule und Gymnasium: und Gymnasium: zwei gleichwertige Wege zwei gleichwertige zum Abitur Wege zum Abitur Schulstruktur im Saarland Schulstruktur im Saarland Berufliche Schulen Gemeinschaftsschule Gymnasium Grundschule 8 8 •• Gemeinschaftsschule Gemeinschaftsschule und undGymnasium: Gymnasium:zwei zwei gleichwertige gleichwertige Wege Wege zum zumAbitur Abitur
Allgemeine Allgemeine Hochschulreife Hochschulreife Allgemeine Allgemeine Hochschulreife Hochschulreife Klassenstufe Klassenstufe 12 und 12 und 13 13 Sekundar- Sekundar- Hauptphase Hauptphase stufestufe II II Klassenstufe Klassenstufe 11 und 11 und 12 12 Klassenstufe Klassenstufe 11 11 Hauptphase Hauptphase Sekundar- Sekundar- Einführungsphase Einführungsphase stufestufe II II Gemeinschaftsschule Gemeinschaftsschule Klassenstufe Klassenstufe 10 10 Einführungsphase Einführungsphase Gymnasium Klassenstufen Klassenstufen 5 - 10 5 - 10 Klassenstufen Klassenstufen 5 - 95 - 9 Gymnasium Sekundar- Sekundar- Sekundar- Sekundar- stufestufe I I stufestufe I I Gemeinschaftsschule Gemeinschaftsschule Gemeinschaftsschuleund Gymnasium: undund Gymnasium: zwei Gymnasium: gleichwertige zwei zwei gleichwertige Wege gleichwertige WegeWege zum Abitur zumzum • 9• 9 • 9 Abitur Abitur
Gemeinschaftsschule Länger gemeinsam lernen Individuelle Förderung Die Gemeinschaftsschule bietet neben den Schulabschlüssen der Sekundarstufe I (Hauptschulabschluss, mittlerer Bildungs abschluss) auch das Abitur (Allgemeine Hochschulreife) nach neun Jahren an. Als integratives System gewährt sie eine hohe Durchlässigkeit zwischen den ver schiedenen Bildungsgängen. Darüber hinaus eröffnet die Gemeinschaftsschule durch eine frühzeitige und praxisbezogene Berufsorientierung Wege in ein erfolg reiches Berufsleben. Hauptziel der Gemeinschaftsschule ist die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. 10 • Gemeinschaftsschule •
Gemeinschaftsschulen haben entweder eine eigene gymnasiale Oberstufe am Standort oder bilden Oberstufenverbünde mit anderen Schulen. Die Schülerinnen und Schüler bleiben bis zum Abitur Schüler innen und Schüler ihrer Gemeinschaftsschule. Eine Übersicht über die Oberstufenverbünde finden Sie ab Seite 30 im Adressteil am Ende der Broschüre. Unterrichtsangebot Zum Pflichtunterricht in der Gemeinschaftsschule gehören die F ächer Deutsch, Mathematik, Erste Fremdsprache, Naturwissenschaften (bis Klassenstufe 8), Biologie, Physik und Chemie (ab Klassenstufe 9), Gesellschaftswissenschaften (Geschichte, Erdkunde, Sozialkunde), Arbeitslehre, Religion, Ethik, Sport, Bildende Kunst und Musik. In den Klassenstufen 5 und 6 gehören der Sprachkurs, die Klassenleitungs stunde und das Fach »Lernen lernen« ebenfalls zum Pflichtunterricht. In den Klassenstufen 5 und 6 lernen alle Schülerinnen und Schüler die beiden Fremdsprachen Französisch und Englisch. Eine Fremdsprache ist die abschlussrelevante Erste Fremdsprache, die andere wird zur Vorbereitung auf überwiegend mündliche Kommunikationssituationen in Alltag und Beruf als Sprachkurs unterrichtet. In Klassenstufe 7 kann im Rahmen des Wahlpflichtbereiches der Sprachkurs als - für die Ober- stufe bedeutsame - Zweite Fremdsprache oder als berufsbezogener Sprachkurs weitergeführt werden. Innerhalb der Klassenstufe 7 haben die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtbereiches die Möglichkeit, ein weiteres Fach, das ihren Interessen und ihrer Begabung entspricht, auszusuchen. Sie haben die Wahl zwischen der Zweiten Fremdsprache (4-stündig) oder dem Fach »Beruf und Wirtschaft« (2-stündig). Das Fach »Beruf und Wirtschaft« müssen die Schülerinnen und Schüler mit einem anderen 2-stündigen Angebot der Schule – z. B. mit dem Sprachkurs, dem Fach Musisch- kulturelle Erziehung, dem Fach Natur und Umwelt oder mit dem Fach Arbeitslehre – kombinieren. Berufliche Orientierung hat in der Gemeinschaftsschule einen hohen Stellenwert. Verbindlich vorgesehen ist ein dreiwöchiges Schülerbetriebs praktikumSchülerbetriebspraktikum, das von weiteren Maßnahmen wie Betriebserkundungen, die Arbeit mit einem Portfolio wie dem Profil- pass, Potenzialanalyse, Werkstatttage oder dem Berufsorientierten Wochentag ergänzt werden. Gemeinschaftsschule • 11
Gemeinschaftsschule Unterrichtsorganisation An der Gemeinschaftsschule wird die Schullaufbahn, d. h. die Festlegung auf bestimmte Schulabschlüsse, möglichst lange offen gehalten. Jedes Kind wird entsprechend seiner Begabung individuell gefördert; der Unterricht orientiert sich an den Lernvoraussetzungen und Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler. Dazu bedarf es einer besonderen Unterrichtsorganisation, die ab der Klassenstufe 7 den Unterricht in verschiedenen Fächern auf verschiedenen Anspruchsebenen vorsieht. Nach einem vorgegebenen Orientierungsmodell wird der Unterricht in Mathematik und in der Ersten Fremdsprache 1 in den Klassenstufen 7 bis 9 auf zwei Anspruchsebenen als Grund- kurs und Erweiterungskurs, 1 in der Klassenstuf e 10 auf zwei Anspruchsebenen als Erweiterungs- kurs und Aufbaukurs, in Deutsch 1 in der Klassenstufe 8 und 9 auf zwei Anspruchsebenen als Grund- kurs und Erweiterungskurs, 1 in der Klassenstufe 10 auf zwei Anspruchsebenen als Erweiterungs- kurs und Aufbaukurs, in Biologie, Chemie und Physik 1 in der Klassenstufe 9 auf zwei Anspruchsebenen als Grundkurs und Erweiterungskurs, 1 in der Klassenstufe 10 auf zwei Anspruchsebenen als Erweiterungs- kurs und Aufbaukurs erteilt. Auf Beschluss der Schulkonferenz kann von diesem Orientierungs modell abgewichen werden, um beispielsweise das Fach Deutsch auch in Klasse 8 noch im Klassenverband zu unterrichten. Über die Einstufung der Schülerinnen und Schüler entscheidet die Klassenkonferenz am Ende jedes Halbjahres. Diese Entscheidung basiert aber nicht nur auf den Leistungen in den einzelnen Fächern; auch das gesamte Leistungs- bild sowie die Leistungsentwicklung und die Lernbereitschaft werden – mit Blick auf den angestrebten Abschluss – berücksichtigt. Wiederholen einer Klasse In der Klassenstufe 8 wird erstmals eine Versetzungsentscheidung getroffen. Ein freiwilliges Wiederholen ist auf Antrag der Eltern aber auch bereits in den vorangegangenen Klassenstufen möglich. 12 • Gemeinschaftsschule
Abschlüsse und Berechtigungen Im Rahmen von zentralen Abschlussprüfungen können folgende Abschlüsse erworben werden: c H auptschulabschluss nach Klassenstufe 9 (Grundlage für eine Berufsausbildung oder ein die Berufsschule) c M ittlerer Bildungsabschluss nach Klassenstufe 10 (Grundlage für eine Berufsausbildung und eine Berechtigung zum Besuch einer Fachoberschule) c M ittlerer Bildungsabschluss mit der Berechtigung zum Übergang in eine gymnasiale Oberstufe c Abitur nach 9 Jahren Der Unterricht in der Oberstufe der Gemeinschaftsschule ist genau so organisiert wie am Gymnasium und erfolgt mit den gleichen Lehrplänen: In beiden Schulformen umfasst die Ober- Über besondere Angebote der einzelnen stufe eine einjährige Einführungsphase (an der Gemeinschafts- Oberstufen informieren die jeweiligen schule Klassenstufe 11 – am Gymnasium Klassenstufe 10) und Schulen. Siehe Seite 17. eine zweijährige Hauptphase (an der Gemeinschaftsschule die Klassenstufen 12 und 13 – am Gymnasium die Klassenstufen 11 und 12). An den Gemeinschaftsschulen legen die Schüler und Schülerinnen die gleiche Abiturprüfung wie an den Gymnasien ab (Zentralabitur). Gemeinschaftsschule • 13
Gymnasium Der Bildungsgang am Gymnasium um fasst die Klassenstufen 5 bis 12 und führt zur Allgemeinen Hochschulreife. Aufbauend auf den in der Grundschule erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt er Schülerinnen und Schülern unabhängig von sozialen und kulturellen Voraussetzungen eine vertiefte allgemeine Bildung. Die gymnasiale Bildung bereitet auf ein Hochschulstudium vor, befähigt aber ebenso zum Eintritt in berufs bezogene Bildungsgänge. 14 • Gymnasium
Unterrichtsorganisation Der Unterricht wird in den Klassenstufen 5 bis 10 in allen Fächern grundsätzlich im Klassenverband erteilt. Er umfasst folgende Fächer: Deutsch, Mathematik, Erste Fremdsprache, Zweite Fremdsprache, ggf. Dritte Fremdsprache, Erdkunde, Geschichte, Sozialkunde, Naturwissen- schaften, später Biologie, Chemie und Physik, Religion/Allgemeine Ethik, Biologie, Chemie, Physik, Naturwissenschaften, Religion, Bildende Kunst, Musik und Sport. In der Klassenstufe 10 können weitere Fächer wie Informatik, Technik, Philosophie oder Darstellendes Spiel hinzutreten. Für Schulen mit be- sonderem Profil gelten zum Teil hiervon abweichende Regelungen. Im Saarland stehen an fast allen Gymnasien verschiedene Vergleiche Seiten 78-81: Zweige zur Wahl: »Sprachenfolge an Gymnasien mit Zweigen« 1 Die meisten Gymnasien führen einen Sprachenzweig: Sie beginnen im Regelfall mit Französisch oder Englisch als erste, in Klassenstufe 6 kommt eine zweite, in Klassenstufe 8 eine dritte Pflichtfremdsprache hinzu. Unabhängig vom gewählten Zweig lernen alle Schülerinnen und Schüler Französisch und Englisch. 1 An einigen Standorten wird Latein als erste Fremdsprache angeboten. Zweite Fremdsprache ist in diesem Fall entweder Französisch (mit Englisch als dritter Fremdsprache) oder an einigen Schulen auch Englisch (mit Französisch als dritter Fremdsprache). 1 Die Im Latein-Plus-Zweig besteht die Möglichkeit, in der Klassen stufe 5 parallel zur ersten Fremdsprache Latein mit dem Unterricht in Englisch zu beginnen. 1 Spanisch kann als dritte Fremdsprache an den meisten und Italienisch an einzelnen Standorten belegt werden. Gymnasium • 15
Gymnasium 1 Im naturwissenschaftlichen Zweig gibt es die Sprachenfolge Französisch/Englisch oder Englisch/Französisch. Ab Klassenstufe 8 ist Physik schriftliches Fach anstelle einer dritten Fremdsprache. Zudem erhalten die Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 8 verstärkt Unterricht in Chemie und Biologie. 1 A n einigen Gymnasien ist ein Zweig eingerichtet, in dem ab der Klassenstufe 8 Informatik schriftliches Fach ist und an die Stelle der dritten Fremdsprache tritt. Die Adressen der jeweiligen Schulen 1 Im Biowissenschaftlichen Zweig tritt ab Klassenstufe 8 Biologie finden Sie auf den Seiten 60–64 als schriftliches Fach an die Stelle der dritten Fremdsprache. 1 Im Musikzweig einiger Standorte wird das Fach Musik in den Klassen- stufen 5 bis 10 mit vier Wochenstunden unterrichtet. Ab Klassen- stufe 8 ist es schriftliches Fach. Daneben bieten weitere Schulen in der Unter- und Mittelstufe verstärkt Musikunterricht an. 1 Im MINT-Zweig wird statt der dritten Fremdsprache in den Klassen- stufen 8, 9 und 10 das Fach Informatik unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ab Klassenstufe 8 zudem verstärkt Unterricht in Biologie, Chemie und Physik. 1 Am Gymnasium am Rotenbühl Saarbrücken ist ein Sportzweig eingerichtet. Das Fach Sport wird in den Klassenstufen 5 bis 7 mit vier bzw. fünf Wochenstunden unterrichtet; ab Klassenstufe 8 tritt Sport als schriftliches Fach an die Stelle der Dritten Fremdsprache. 1 An mehreren Gymnasien im Saarland ist zur Förderung der Mehr- sprachigkeit ein bilingualer Zug mit verstärktem Fremdsprachen- unterricht in den Klassenstufen 5 und 6 sowie fremdsprachigem Sachfachunterricht eingerichtet. 16 • Gymnasium
Gymnasiale Oberstufe am allgemeinbildenden achtjährigen Gymnasium Die gymnasiale Oberstufe umfasst an allgemeinbildenden achtjährigen Gymnasien die Klassenstufen 10 bis 12. Der Klassenstufe 10, in der der Unterricht noch im Klassenverband erteilt wird, kommt im achtjährigen Gymnasium als Einführungsphase eine besondere Gelenkfunktion zu. Mit Beginn der Hauptphase belegbelegen die Schülerinnen und Schüler die drei Kernfächer Mathematik, Deutsch und Fremdsprache sowie weitere Fächer aus dem gesellschaftswissenschaftlichen, dem natur- wissenschaftlichen und dem sprachlich-künstlerischen Bereich, außer- dem die Fächer Religion/ Allgemeine Ethik und Sport. Die Kernfächer und zahlreiche weitere Fächer werden sowohl auf erhöhtem Anforderungs niveau in Leistungskursen als auch auf grundlegendem Anforderungs- niveau in Grundkursen angeboten. Die gymnasiale Oberstufe am allgemeinbildenden achtjährigen Gym- nasium kann auch von Schülerinnen und Schülern der Gemeinschafts- schulen mit einer Übergangsberechtigung für die gymnasiale Oberstufe besucht werden. Gymnasiale Oberstufe mit berufsbezogenen Fachrichtungen An einigen Berufsbildungszentren, dem Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium und dem Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium sind dreijährige gymnasiale Oberstufen mit berufsbezogenen Fachrichtungen eingerichtet. Sie nehmen Schülerinnen und Schüler aller Schulformen auf, die die Berechtigung zum Eintritt in die gymnasiale Oberstufe besitzen. An allen Standorten kann die Allgemeine Hochschulreife erworben werden. An den Berufsbildungszentren mit gymnasialer Oberstufe, am Wirt- schaftswissenschaftlichen Gymnasium und am Technisch-Wissen- schaftlichen Gymnasium wird in der Hauptphase das berufliche Profil- fach auf erhöhtem Anforderungsniveau im Leistungskurs belegt. Am Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium Dillingen ist ein allge- meinbildender Zweig der gymnasialen Oberstufe eingerichtet. Gymnasium • 17
Gymnasium Abschluss und Berechtigungen 1 Abitur Auf der Grundlage der Ergebnisse der Abiturprüfung mit einem schriflichen und einem mündlichen Prüfungsteil sowie der Leistungen in den beiden Jahren der Hauptphase der gymnasialen Oberstufe erwerben die Schülerinnen und Schüler die Allgemeine Hochschul- reife (Abitur). Diese berechtigt zur Aufnahme eines Studiums an den Hochschulen aller Bundesländer berechtigt. Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium vor Ablegen der Abiturprüfung verlassen, können folgende Abschlüsse / Berech- tigungen erhalten: Gleichstellungen mit Abschlüssen anderer Schulformen: 1 Hauptschulabschluss Mit der Versetzung in die Klassenstufe 10 schließt das Abgangszeugnis des Gymnasiums den Hauptschulabschluss ein. Auch bei Nichtver- setzung in die Klassenstufe 10 ist eine Gleichstellung mit dem Haupt- schulabschluss bei bestimmten Nachweisen möglich. 1 Mittlerer Bildungsabschluss Mit der Versetzung in die Hauptphase der gymnasialen Oberstufe (Klassenstufe 11) schließt das Abgangszeugnis des Gymnasiums den Mittleren Bildungsabschluss ein. Auch bei Nichtversetzung in die Hauptphase der gymnasialen Oberstufe (Klassenstufe 11) ist eine Gleichstellung mit dem Mittleren Bildungsabschluss bei bestimmten Nachweisen möglich. 1 Erwerb der Fachhochschulreife Bei Nachweis bestimmter Leistungen kann frühestens nach dem ersten Jahr der Hauptphase der Oberstufe der schulische Teil der Fachhoch- schulreife zuerkannt werden. In Verbindung mit einer mindestens einjährigen fachpraktischen Erfahrung (z. B. einjähriges gelenktes Praktikum, Besuch der Klassenstufe 11 der Fachoberschule, abge- schlossene Berufsausbildung) kann auf Antrag ein Zeugnis über die Fachhochschulreife ausgestellt werden. Dieses berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule im Saarland und in der Mehrzahl der übrigen Bundesländer. 18 • Gymnasium
Projekt ProfIL »Individuelle Lernbegleitung an saarländischen Gemeinschaftsschulen und Gymnasien« ProfIL unterstützt Vorhaben an Schulen, die einen schülerzentrierten und individualisierten Unterricht in den Mittelpunkt stellen. Damit sollen alle Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernen begleitet, ihre individuellen Begabungen und Interessen gefördert sowie ihre Leistungs fähigkeit insgesamt gestärkt werden. Ein weiteres Augenmerk gilt dem eigenständigen und selbstverantwortlichen Lernen. Lehrkräfte entwickeln im Rahmen des Projektes ProfIL gemeinsam an ihren Schulen und in landesweiten Netzwerken schülerzentrierte Unterrichtseinheiten und Aufgaben. Diagnostik, Förderplanung, individu- alisierte und kooperative Unterrichtsmethoden, eine stärkere Schüler aktivierung und der Aufbau einer Feedbackkultur werden besonders berücksichtigt. Eine wissenschaftliche Begleitung unterstützt die Lehrkräfte bei dieser Entwicklungsarbeit. Schulen können Zusatzmodule wie »Medienbildung und Einsatz von neuen Medien im Unterricht«, »Sprachförderung im Fachunterricht« und »Förderung interessierter und leistungsmotivierter Schülerinnen und Schüler« abrufen. Das Projekt steht allen interessierten Gymnasien und Gemeinschafts- schulen offen. ProfIL • 19
Gymnasium Ethik ab K lassenstufe 5 Das Fach Allgemeine Ethik kann in den Gemeinschaftsschulen und Gymnasien die Möglichkeit, das Fach Allgemeine Ethik als ordentliches Lehrfach (benotet und versetzungsrelevant) anzubieten. Auf Vorschlag der Gesamtkonferenz entscheidet die Schulkonferenz, ob Allgemeine Ethik als Ersatzfach für den evangelischen und/oder katholischen Religionsunterricht eingerichtet wird. In den nächsten Jahren kann der Ethikunterricht sukzessive in allen Klassenstufen der Sekundarstufe I als Ersatzfach für den konfessionellen Religionsunterricht eingeführt werden. Sofern sich die einzelne Schule entschieden hat, einen verbindlichen Ethikunterricht einzurichten, können Erziehungsberechtigte ihre Kinder aus dem Religionsunterricht abmelden. Für die Schülerinnen und Schüler, die nicht den Religionsunterricht besuchen, ist die Teilnahme am Ethikunterricht dann verpflichtend. Der Ethikunterricht findet für die Schülerinnen und Schüler, die sonst keinen wertebildenden Unterricht besuchen würden, alternativ zum Religionsunterricht statt. 20 • Gymnasium
Feststellungsprüfung Sprachprüfung in der Muttersprache für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund Für Schülerinnen und Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die im Verlauf der Sekundarstufe I erstmals in eine weiterführende Schule in Deutschland aufgenommen werden, besteht unter bestimmten Voraus- setzungen die Möglichkeit, die Note in einer Pflichtfremdsprache auf Über- gangs- und Abschlusszeugnissen durch die Note in einer Sprachprüfung in der Muttersprache (Feststellungsprüfung) zu ersetzen. Die Note im Fach Deutsch kann nicht durch eine Feststellungsprüfung ersetzt werden. Gymnasium • 21
Internationale Schule Europäische Schule Saarland European School Saarland École Européene de la Sarre Zum Schuljahr 2021/22 wurde in Saar brücken eine internationale Schule nach dem Modell der Europäischen Schulen errichtet. Sie können nur von Mitglied staaten der Europäischen Union ein gerichtet werden und folgen den hohen Qualitätsstandards des Systems der Europäischen Schulen. Mehr Informationen zum Netzwerk der Europäischen Schulen finden Sie unter www.eursc.eu 22 • Internationale Schule
Die Europäische Schule Saarland bietet ein internationales, multikulturelles und multilinguales Lernumfeld für Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 1 und bis zum Europäischen Abitur nach 12 Jahren. Im Unterschied zu saarländi- schen Grundschulen umfasst die Primarstufe 5 Jahre (P1 bis P5). Die Sekundarstufe setzt im 6. Schulbesuchsjahr ein und umfasst 7 Jahre (S1 bis S7). Beim Wechsel nach dem Besuch der saarländischen Grund- schule erfolgt der Eintritt in der Regel in die Jahrgangsstufe 5 (P5) der Europäischen Schule. Sprachsektionen Deutsch und Englisch Die Schule gliedert sich in eine deutschsprachige und eine englisch- sprachige Sektion. Die Zuordnung zur Sektion erfolgt in Abhängigkeit von der Muttersprache oder dominanten Sprache des Kindes. In der 5. Klasse (P5) ist die Sprache der Sektion – Deutsch (L1) oder Englisch (L1) – die Unterrichtssprache in den Kernfächern Sprache (L1), Mathematik, Entdeckung der Welt (Sachkunde) und Religion bzw. Ethik. Die Fächer Musik, Kunst, Sport und das Fach Europäische Stunden, das dem besonderen Gedanken der multilingualen und multikulturellen Europa bildung der Europäischen Schule entspricht, werden sektionsüber greifend unterrichtet in Unterrichtssprachen, die die Kinder bereits erlernen. Der Unterricht in Sachfächern wie Erdkunde, Geschichtewird ab der 2. Klasse der Sekundarstufe (S2) zunehmend in der 2. Fremd- sprache unterrichtet. Internationale Schule • 23
Internationale Schule Förderung der Mehrsprachigkeit Für die Aufnahme in die Klassenstufe 5 werden keine Fremdsprachen- kenntnisse vorausgesetzt. Die Mehrsprachigkeitsstrategie der Europäischen Schule sieht eine individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern vor, die die Europäische Schule erst ab der Jahrgangsstufe 5 (P5) besuchen. Während des schrittweisen Aufbaus der Schule können Schülerinnen und Schüler aus international mobilen Familien in jede Jahrgangsstufe aufgenommen werden und erhalten eine individuelle Sprachförderung. Sprachenfolge / Fremdsprachen Bis zum Erwerb des Europäischen Abiturs können wahlweise bis zu 4 Fremdsprachen belegt werden. Der Sprachunterricht wird mit erhöhter Stundenzahl erteilt. Dabei setzt der Unterricht in der 1. Fremdsprache (L2) bereits im ersten Jahr des Primarbereichs (Klasse 1) ein. Je nach Sprachsektion kann gewählt werden zwischen Englisch, Französisch oder Deutsch als 1. Fremdsprache. Eine weitere verpflichtende Fremdsprache (L3) setzt im ersten Jahr des Sekundarbereichs (Klasse 6) ein. Je nach Sektion kann gewählt werden zwischen Französisch, Italienisch, Spanisch, Englisch oder Deutsch. Der Unterricht in der 3. Fremdsprache (L4) kann in der 4. Klasse der Sekundarstufe beginnen (S4). Die 4. Fremdsprache (L5) kann in der Oberstufe (ab S6) als Ergänzungsunterricht erteilt werden. Latein kann ab der 2. Klasse der Sekundarstufe (S2) wahlweise belegt werden, Altgriechisch wahlweise ab der 4. Klasse der Sekundarstufe (S4). Die Europäische Schule als Ganztagsschule Die Europäische Schule ist eine öffentliche Schule, an der die Schülerinnen und Schüler in einem gebundenen Ganztagsangebot von 08:00 bis 16:00 Uhr an 5 Tagen in der Woche unterrichtet werden. Der ASB-Landesverband Saarland e.V. gestaltet gemeinsam mit den Lehrkräften der Europäischen Schule das pädagogische Programm im gebundenen Ganztag und bietet gegen eine Gebühr zusätzlich täglich eine Randzeitenbetreuung bis 17:00 oder 18:00 Uhr sowie eine Ferienzeitbetreuung an. In der schuleigenen Mensa wird täglich ein kostenpflichtiges Mittagessen angeboten. 24 • Internationale Schule
Der Tagesablauf an der Europäischen Schule ist durch den Wechsel von Fachunterricht, individueller Lernzeit und Freizeit charakterisiert, mit dem Ziel, für jeden Schüler und jede Schülerin ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeits- und Entspannungs- und Erholungshasen zu finden. Die angebotenen Arbeitsgemeinschaften in der Freizeit gehören zum Wahl- pflichtbereich. Die Schülerinnen und Schüler können dabei frei wählen aus einem Angebot, das sich beispielsweise aus den Bereichen Sport, Kunst, Kultur, Musik und Digitalisierung und Medien zusammensetzt. Neben dem Fachunterricht gehören zum Stundenplan der Förderunter- richt, der flexibel sowohl in die Lern- als auch in die Freizeit integriert sein kann, sowie Klassenrats-, Projekt- und Methodenstunden. Schulprofil Das pädagogische Profil der Europäischen Schule zeichnet sich durch einen Anspruch aus, den mehrsprachigen und multikulturellen Schüler innen und Schülern ein hochwertiges Bildungsangebot von der ersten Klasse bis zum Europäischen Abitur bereitzustellen. Dabei sind neben der Mehrsprachigkeit weitere Schwerpunkte kennzeichnend: 1 mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung 1 informatische Bildung 1 digitale Schule, Lernen mit digitalen Medien 1 musisch-kulturelle und sportliche Bildung 1 Europabildung 1 Demokratiebildung 1 Berufsorientierung Abschlüsse und Zugänge Das Europäische Abitur ist von der Kultusministerkonferenz anerkannt und in allen europäischen Ländern als Hochschulzugang akzeptiert. Auch international genießt das Europäische Abitur hohes Ansehen. Neben dem Europäischen Abitur können die Schülerinnen und Schüler auch den Haupt schulabschluss und den Mittleren Bildungsabschluss erwerben. Ein Wechsel von saarländischen Gymnasien in die Oberstufe der Europäischen Schule Saarland ist grundsätzlich möglich (ab Schuljahr 2028/29). Ein Wechsel von der Europäischen Schule Saarland an ein saarländisches Gymnasium – auch in die Oberstufe – ist ebenfalls grundsätzlich möglich. (Die Schule befindet sich im Aufbau und führt daher noch keine Oberstufe.) Aktuelle Informationen finden Sie auf dem Bildungsserver unter dem Suchbegriff »Europäische Schule«. Internationale Schule • 25
Binationale Schule Deutsch-Luxemburgisches Schengen-Lyzeum Perl Das Schengen-Lyzeum in Perl ist seit 13 Jahren eine bislang einzigartige, grenzüberschreitende Schule für Kinder und Jugendliche aus Deutsch- land und Luxemburg. Es vereint in sich Elemente des luxemburgischen und des saarländischen Schulsystems. Sprachen spielen eine große Rolle im Lehrplan. Einige Fächer werden auf Französisch unterr ichtet. Der Unterricht findet in Klassen und Kursgruppen statt. Das Schengen-Lyzeum ist eine Ganztagsschule, an der der Unterricht montags, mittwochs und freitags bis in den Nachmittag verpflichtend ist; dienstags und donnerstags gibt es am Nachmittag frei wählbare Angebote. An allen Unterrichtstagen ist eine Schülerbetreuung von 7 bis 18 Uhr möglich. Die Nachmittagsbetreuung im Rahmen der Freiwilligen Ganztagsschule und das Mittagessen sind kostenpflichtig. Unterrichtsorganisation Zum Pflichtunterricht gehören die Fächer Deutsch, Französisch, Englisch (ab Klassenstufe 7), Luxemburgisch (Klassenstufen 5 und 6), Mathematik, Gesellschaftswissenschaften (Erdkunde, Geschichte, Sozialkunde), Natur wissenschaften (Biologie, Chemie, Physik), Arbeitslehre (Klassenstufen 5 und 6), Religion oder Ethik, Bildende Kunst, Musik und Sport. In den Klassenstufen 5 und 6 erfolgt in allen Fächern eine Differenzierung des Unterrichts innerhalb des Klassenverbandes. In den Klassenstufen 7 bis 9 erfolgt eine zunehmende Differenzierung in Kurse mit unterschiedlichem Anspruchsniveau, die in Klassenstufe 9 abschlussbezogen gestaltet sind. Ab der Klassenstufe 10 teilt sich die Schule in einen gymnasialen und einen berufsbildenden Zweig. Klassenstufe 10 stellt somit entweder das erste Jahr des insgesamt dreijährigen Bildungsganges zum Diplôme de fin d’études secondaires techniques oder die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe dar. Der Unterricht in Klassenstufe 10 wird im Klassenverband erteilt. Am Ende von Klassenstufe 10 erwerben alle Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden Leistungen den mittleren Bildungsabschluss. 26 • Binationale Schule
Abschlüsse und Berechtigungen Am Schengen-Lyzeum können folgende Abschlüsse und Berechtigungen erlangt werden: 1 Hauptschulabschluss nach Klassenstufe 9 sowie die evtl. damit verbundenen Berechtigungen. 1 Mittlerer Bildungsabschluss nach Klassenstufe 10 sowie die evtl. damit verbundenen Berechtigungen. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass der mittlere Bildungsabschluss nach abgeschlossener Berufs ausbildung zuerkannt wird. 1 Allgemeine Hochschulreife am Ende von Klassenstufe 12 im gymnasialen Zweig. Dieser Abschluss wird mit dem deutschen Abiturzeugnis und dem luxemburgischen Diplôme de fin d’études secondaires bescheinigt. Wie am Gymnasium kann in der Hauptphase der Oberstufe auch der schulische Teil der Fachhochschulreife erworben werden. Zu den Abschlüssen und Berechtigungen, die in der gymnasialen Ober- stufe erworben werden können, finden Sie nähere Ausführungen unter »Gymnasium« (S. 14). 1 Diplôme de fin d’études secondaires techniques am Ende von Klassenstufe 12 im berufsbildenden Zweig. Es eröffnet die Möglichkeit des unmittelbaren Berufszugangs. Nach der Klassenstufe 11 kann im berufsbildenden Zweig der schulische Teil der Fachhochschulreife erworben werden. In Verbindung mit einem Praktikum im vorgeschriebenen Umfang kann die Fachhochschulreife erworben werden, die zum Studium an Fachhochschulen berechtigt. Weitere Informationen finden Sie in einem eigenen Faltblatt oder unter www.schengenlyzeum.eu. Auch die Schulleitung (Adresse auf Seite 60) wird gerne Ihre Fragen beantworten. Binationale Schule • 27
Binationale Schule Deutsch-Französisches Gymnasium Saarbrücken Schulprofil und Unterrichtsorganisation Das Deutsch-Französische Gymnasium ist eine öffentliche binationale Begegnungsschule, in der Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Frankreich in beiden Sprachen miteinander lernen. Für die Aufnahme in die Klassenstufe 5 werden keine Französischkenntnisse vorausgesetzt. Durch die tägliche Begegnung mit Kindern und Lehrkräften aus dem Partnerland erwerben Schülerinnen und Schüler vertiefte Kenntnisse in der Sprache des Nachbarn und weitreichende interkulturelle Kompetenzen. Für bereits bei Schuleintritt zweisprachige Schülerinnen und Schüler werden spezielle Klassen angeboten. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dfg-lfa.org In der Klassenstufe 5 findet verstärkter Unterricht in Französisch statt. Zusätzlich wird fakultativer Englischunterricht angeboten. Ab der Klassen stufe 6 lernen die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Frankreich gemeinsam in einer zunehmenden Zahl von Fächern. Englisch ist Pflichtfach ab der Klassenstufe 6, in Klassenstufe 8 kommt Spanisch oder Latein als weitere Fremdsprache hinzu. Italienisch kann in der Ober- stufe belegt werden. Abschlüsse und Berechtigungen Das Deutsch-Französische Gymnasium verfügt über eine dreijährige Oberstufe in Klassenverbänden mit einem sprachlichen, einem mathe matisch- naturwissenschaftlichen und einem wirtschaftswissen- schaftlichen Zweig. Alle Zweige führen zum Deutsch-Französischen Abitur, mit dem alle Berechtigungen sowohl der deutschen Allgemeinen Hochschulreife als auch des französischen Baccalauréat verbunden sind. Mit der Versetzung in die Klassenstufe 12 kann der schulische Teil der Fachhochschulreife im Saarland erworben werden. Hinweise zur internationalen Schule, die nach dem Modell der Euro päischen Schulen im Saarland errichtet wird, mit Details zum Schulprofil, der Sprachenfolge und den Aufnahmekriterien werden zu gegebener Zeit auf dem Bildungsserver veröffentlicht. 28 • Binationale Schule
Binationale Schule • 29
Ganztagsschulen im Saarland – Beste Bildung für alle Ganztagsschulen sind fester Bestandteil des saarländischen Bildungswesens. So verfügen alle weiterführenden S chulen (Gemeinschaftsschulen und Gymnasien) über g anztägige Bildungs- und Betreuungs angebote unterschiedlicher Ausrichtung. 30 • Ganztagsschulen im Saarland – Beste Bildung für alle
Echte Ganztagsschulen Echte (gebundene) Ganztagsschulen bieten für alle ihre Schülerinnen 13 Gemeinschaftsschulen sind und Schüler einen aufeinander abgestimmten ganztägigen Schulbetrieb, echte Ganztagsschulen: 1 Beckingen in dem deutlich mehr stattfindet als Wissensvermittlung und Lernen. 1 Dillingen – Sophie-Scholl-Schule So wird der Unterricht ergänzt durch eine gezielte individuelle Förderung 1 Merchweiler – Max von-der-Grün mit dem Ziel, alle Schülerinnen und Schüler zum bestmöglichen Schule Schulabschluss zu führen. Auch haben pädagogische Angebote, Sport- 1 Neunkirchen – Haspelstraße projekte oder Projekte im kulturellen Bereich, teils auch mit außer 1 Neunkirchen – Wingertschule (FS) 1 Quierschied schulischen Partnern, ebenso einen festen Platz im Schulbetrieb wie 1 Saarbrücken – Bellevue gemeinsame Freizeitaktivitäten oder AGs. Alle Angebote wechseln sich 1 Saarbrücken – Ludwigspark dabei über den Tag hinweg sinnvoll ab. Diese Rhythmisierung ist möglich, 1 Saarlouis – In den Fliesen weil in echten Ganztagsschulen alle Schülerinnen und Schüler der 1 Saarlouis – Martin-Luther-King Schule Schule am Ganztagsbetrieb teilnehmen. Echte Ganztagsschulen verfügen 1 St. Ingbert – Rohrbach 1 St. Wendel über deutlich mehr Lehrkräfte als Halbtagsschulen. Dabei werden die 1 Völklingen – Hermann-Neuberger- Lehrerteams zusätzlich ergänzt durch sozialpädagogische Fachkräfte Schule sowie weiteres Personal, das die Schulen selbst auswählen können. 1 Wellesweiler Damit können echte Ganztagsschulen entsprechend ihrer Profilbildung Sechs Gemeinschaftsschulen und besonders gut auf die besonderen Bedarfe ihrer Schülerschaft eingehen. drei Gymnasien sind Schulen mit Echte Ganztagsschulen bieten an vier Tagen in der Woche einen Ganztagsklassen, d. h. sie führen einen Teil ihrer Klassen im echten Schulbetrieb bis 16 Uhr, an einem Tag gibt es keinen Nachmittags vollständig rhythmisierten Ganz betrieb (diesen Tag legen die Schulen selbst fest). Jede Schule tagsbetrieb. bietet eine warme Mittagsverpflegung an, für die Kosten anfallen. Der Besuch der echten Ganztagsschule ist ansonsten kostenfrei. Gemeinschaftsschulen: 1 Eppelborn 1 Homburg – Neue Sandrennbahn Freiwilligen Ganztagsschulen 1 Homburg – Robert-Bosch Das Saarland bietet eine flächendeckende Versorgung mit weiterführenden 1 Illingen Schulen, die für einen Teil der Schülerinnen und Schüler ein freiwillig 1 Völklingen-Ludweiler wählbares Betreuungsangebot im Nachmittag vorhalten. Dieses Angebot 1 Wadgassen-Bous kommt insbesondere den Eltern zugute, die für ihre Kinder vielleicht auch Gymnasien: nur zeitweise eine Nachmittagsbetreuung benötigen. Der Nachmittags 1 Saarlouis – Gymnasium am Stadt betrieb wird von Maßnahmeträgern (z.B. Träger der freien Wohlfahrts- garten pflege, kirchliche Träger, Vereine) mit außerschulischem Personal durch- 1 St. Wendel – Cusanus-Gymnasium geführt und in Abstimmung mit der Schule organisiert. Feste Angebote 1 Wadern – Hochwald-Gymnasium des Nachmittagsbetriebs sind tägliche Lernzeiten, in denen Fachkräfte des Maßnahmeträgers und Lehrkräfte der Schule gemeinsam mit den Kindern arbeiten, Freizeitangebote und Projekte, die teils mit außer schulischen Partnern durchgeführt werden. Freiwillige Ganztagsschulen bieten täglich im Anschluss an den Unterricht eine Nachmittagsbetreuung entweder bis 15 Uhr oder bis 17 Uhr an. Dabei entstehen für die Eltern Kosten von 40 € bzw. 60 € pro Monat, abhängig von der gewünschten Betreuungs dauer. Jede Schule bietet eine warme Mittagsverpflegung an, für die zusätzliche Kosten anfallen. Ganztagsschulen im Saarland – Beste Bildung für alle • 31
Besondere pädagogische Förderung an Regel- und Förderschulen Alle Schülerinnen und Schüler werden unter Berücksichtigung der individuellen Ausgangslage bestmöglich gefördert. Die Unterrichtung erfolgt grundsätzlich an einer Regelschule. Bei anerkanntem Vor liegen der Voraussetzungen für eine sonderpädagogische Unterstützung können die Erziehungsberechtigten zwischen dem Besuch einer Regelschule oder einer Förderschule des entsprechenden Förderschwerpunkts wählen. 32 • Besondere pädagogische Förderung
Damit die Schulstruktur der Vielfalt unserer Kinder noch besser gerecht werden kann, hat sich die saarländische Landesregierung zum Ziel gesetzt, den Ausbau einer inklusiven Bildungslandschaft konsequent fortzusetzen. Alle öff entlichen allgemeinbildenden Schulen des Saarlandes sind inklusive Schulen. Bereits seit dem Schuljahr 2014/2015 sind alle öffentlichen G rundschulen inklusive Schulen. Auf der Grundlage der Inklusionsverordnung können die Schulen die Lernprozesse ihrer Schülerinnen und Schüler flexibel und zeitnah individuell begleiten. Alle Schülerinnen und Schüler können zeitweise oder dauerhaft eine besondere pädagogische Förderung erhalten, wenn sie z.B. eine besondere Begabung aufweisen oder in einzelnen Lern- und Entwicklungsbereichen Unterstützung benötigen. Für die Förderung ist, wie bislang auch, die enge Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten selbstverständlich, die im Saarland auf ein Eine Liste der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner ist auf dem Bil umfängliches Beratungsangebot zugreifen können. dungsserver unter https://www.saarland.de/mbk/DE/ Übergang in die weiterführenden Schulen portale/ bildungsserver/themen/unter Bei Schülerinnen und Schülern, die in der Klasse 4 auf der Grundlage richtund- bildungsthemen/inklusion/ eines individuellen Förderplans besondere pädagogische Förderung ansprechpartner/ ansprechpartner_ node.html zu finden. erhalten, kann diese Förderung bei Bedarf auch in der weiterführen- den Schule fortgesetzt werden. Beim Übergang in die weiterführende Schule sollen dazu bereits vor Schuljahresbeginn erste Überlegungen zur Gestaltung förderlicher schulischer Bedingungen im Rahmen der Förderplanung einsetzen. Daher sollten die Erziehungsberechtigten schon bei der Anmeldung an einer weiterführenden Schule darauf hinweisen, dass das Kind zurzeit eine besondere pädagogische Förderung erhält. So können die aufnehmenden Schulen darauf hinwirken, dass eine Ver- treterin oder ein Vertreter der abgebenden Schulen in die Einleitung der Förderplanung einbezogen wird. Falls besondere bauliche oder sächliche Voraussetzungen erforderlich sind, sind die Sachkostenträger frühzeitig in die weitere Planung einzubeziehen. Besondere pädagogische Förderung an Regel- und F örderschulen • 33
esondere pädagogische B Förderung an Regel- und Förderschulen Eine Anerkennung des Vorliegens der Voraussetzungen für eine sonder- pädagogische Unterstützung ist in der Regel nur dann notwendig, wenn die Erziehungsberechtigten den Besuch einer Förderschule wünschen. Dazu stellen sie in der besuchten Regelschule einen schriftlichen, aber formlosen Antrag. Im Rahmen des notwendigen Anerkennungsverfahrens wird das Vorliegen der Voraussetzungen für eine sonderpädagogische Unterstützung überprüft und gegebenenfalls die Umschulung in eine Förder schule des entsprechenden Förderschwerpunktes in die Wege geleitet. Förderschulen Förderschulen stellen ein ergänzendes Angebot in unserem Schulsystem dar. Entsprechend der verschiedenen sonderpädagogischen Förder- schwerpunkte gibt es im Saarland: eine Förderschule für Blinde und Sehbehinderte 1 1 eine Förderschule für Gehörlose und Schwerhörige 1 eine Förderschule Sprache 1 zwei Förderschulen körperliche und motorische Entwicklung 1 sechs Förderschulen sozial-emotionale Entwicklung 1 14 Förderschulen geistige Entwicklung und 1 17 Förderschulen Lernen Eine Versetzungsentscheidung an Förderschulen findet erstmals am Ende der Klassenstufe 8 statt. Abschlüsse an saarländischen Förderschulen Die Förderschulen für Sinnesbeeinträchtigte, die Förderschulen für körper- liche und motorische Entwicklung, die Förderschule Sprache sowie die Förderschulen für sozial-emotionale Entwicklung können – je nach indi- viduellem Förderbedarf – mit dem Hauptschulabschluss abschließen. Der erfolgreiche Abschluss der Förderschule Lernen entspricht dem erfolg reichen Besuch der Klassenstufe 8 eines zum Hauptschulabschluss führenden Bildungsganges. Er berechtigt zum Eintritt in die Ausbildungs vorbereitung oder in eine Fachklasse der Berufsschule im Rahmen der beruflichen Erstausbildung in einem entsprechenden Berufsausbildungs verhältnis im dualen System. 34 • Besondere pädagogische Förderung
Zudem besteht an Förderschulen Lernen grundsätzlich die Möglichkeit, ein freiwilliges 10. Schuljahr zum Erwerb des Hauptschulabschlusses zu besuchen. Deshalb wird seit dem Schuljahr 2008/2009 an den Förderschulen Lernen das Fach Englisch als Wahlpflichtfach angeboten. Begabungsförderung Die Beratungsstelle (Hoch)begabung berät Eltern und Pädagogen Ausführliche Informationen finden Sie bezüglich der Möglichkeiten besonderer pädagogischer Förderung für auf der Webseite: www.iq-xxl.de begabte Kinder und Jugendliche. Sie bietet zudem an verschiedenen Bitte beachten Sie die jeweils aktuellen Schulstandorten besondere Förderangebote für Kinder und Jugendliche Informationen auf der Webseite zu (Studientage, Querdenkertage, Fördergruppen, Akademien) an. den Corona bedingt notwendigen Ein schränkungen. Im Rahmen der Einzelfallberatung wird gemeinsam besprochen, welche Angebote für das jeweilige Kind geeignet sind. Die Förderangebote können unabhängig von der Schulform und der jeweiligen weiterführenden Schule in Anspruch genommen werden. Ziel aller Fördermaßnahmen ist eine kontinuierliche B egabungsförderung im Laufe der Bildungsbiographie vom Elementarbereich über die Schulzeit bis hin zur Berufsausbildung oder zum Studium. Besondere pädagogische Förderung an Regel- und Förderschule • 35
Das Berufsbildungszentrum Ein Zentrum, drei Bereiche, viele Schulen ie Berufsbildungszentren bieten viele D Möglichkeiten, einen beruflichen Abschluss zu machen. Darüber hinaus kann man auch einen allgemein bildenden Abschluss bzw. die Berechtigungen eines allgemeinbilden den Abschlusses erwerben, von den Be rechtigungen eines Hauptschulabschlusses bis hin zum Abitur. 36 • Das Berufsbildungszentrum
Die beruflichen Schulen werden in drei Bereiche eingeteilt: den kauf männischen, den technisch-gewerblichen und den sozialpflegerischen Bereich. In einem Berufsbildungszentrum unterscheidet man zwischen der Berufsschule und den beruflichen Vollzeitschulen. Die Berufsschule in der dualen Ausbildung 1 In der dualen Ausbildung gibt es ca. 330 Ausbildungsberufe. »Dual« besagt, dass an zwei Lernorten gelernt wird, in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb. 1 Eine Berufsausbildung dauert zwischen 2 und 3,5 Jahren. Um eine Ausbildung beginnen zu können, braucht man einen Ausbildungs vertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. 1 Wer eine Berufsausbildung macht, geht in der Regel an zwei Tagen in der Woche oder jede dritte Woche in die Berufsschule. 1 Folgende schulische Abschlüsse und Berechtigungen kann man neben dem Berufsabschluss und dem Zeugnis des Ausbildungs betriebes erwerben: ! Abschlusszeugnis der Berufsschule und Zuerkennung der Berechtigungen des Hauptschulabschlusses oder ! Abschlusszeugnis der Berufsschule und Zuerkennung der Be- rechtigungen des Mittleren Bildungsabschlusses, wenn bestimmte Noten, einschließlich einer Fremdsprache, erreicht werden oder ! Abschlusszeugnis der Berufsschule und die allgemeine Fachhoch- schulreife, wenn ein Zusatzunterricht besucht und eine Prüfung bestanden wird: Wer einen guten Mittleren Bildungsabschluss hat und eine Aus bildung in einem mindestens dreijährigen Ausbildungsberuf absolviert, kann an einigen Berufsschulen parallel zur Ausbildung auch eine allgemeine Fachhochschulreife erwerben. ! Wenn zwei Jahre in einem Beruf gearbeitet wurde, besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen. Das Berufsbildungszentrum • 37
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