WENN ANGEHÖRIGE ZU FEINDEN WERDEN - NEPAL - Hilfsaktion ...
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Schicksale verfolgter Christen in aller Welt Januar 2021 53. Jahrgang WENN ANGEHÖRIGE ZU FEINDEN WERDEN – NEPAL MOSAMBIK MALI INTERVIEW Hunderttausende Zeugin Jesu wurde Entwicklungszusammen- auf der Flucht zur Märtyrerin arbeit in Burkina Faso Seite 4 Seite 5 Seite 8
INTERN Biblische Sicht auf Verfolgung Vortrag im Seniorenheim HMK-Gemeindereferent Wolfgang Das Technikteam (84 und 78 Jahre!) hatte alles ganz Häde war in der Türkei selbst von genau vorbereitet, als HMK-Gemeindereferent Wolfgang Verfolgung betroffen, nachdem sein Häde zu einem Vortrag in ein christliches Senioren- türkischer Schwager Necati Aydin heim kam. Auf die Corona-Regeln wurde Wert gelegt. unter den Opfern eines Massakers im Am beeindruckendsten war jedoch die gespannte Auf- Jahr 2007 gewesen war. Seitdem ver- merksamkeit der hochbetagten und zum Teil körper- sucht Wolfgang Häde, die biblische lich schwachen Zuhörer, die großen Anteil am Schicksal Sicht auf Verfolgung auch Christen in westlichen Län- verfolgter Christen weltweit nahmen. Gezielte Fragen, dern zu vermitteln. Aus seiner persönlichen Erfahrung viel Interesse an Büchern und Schriften und eine groß- heraus und in der geistlichen Betrachtung des Themas zügige Kollekte brachten die große Anteilnahme zum Verfolgung und christliches Leiden hat er das Büchlein Ausdruck. „Das Lamm und die Schafe“ (7,90 Euro) verfasst. Es kann über die HMK bezogen werden. „Der Nachmittag hat mich ermutigt, nach weiteren Vortragsmöglichkeiten in Altenheimen und Senioren- kreisen zu suchen“, so HMK-Gemeindereferent Wolf- Passende Wohnung gesucht gang Häde. „Viele christlichen Senioren sind nicht nur HMK-Missionsleiter Manfred Müller unterstützt mit dankbar für Informationen, sondern auch treue und seiner Frau Elisabeth das neue Außenbüro in Wetzlar. eifrige Beter für die Sache der bedrängten Gemeinde.“ Das bedeutet für die Familie einen Umzug vom Boden- see nach Hessen. Die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig. „Es braucht ein kleines Wunder, da würden wir uns über Gebetsunterstütz- ung freuen“, sagt Manfred Müller. Die Familie sucht sobald wie möglich eine helle, großzügige Wohnung (oder Haus) mit fünf Zimmern und 125qm zwischen Wetzlar (Arbeit) und Gießen (Schule) zur Miete. IMPRESSUM Inhalte dieser Ausgabe Herausgeber: Detailgestaltung und Satz: Missionsleiter: Manfred Müller Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V. JoussenKarliczek GmbH/Schorndorf Vorstand: Stefan Weber (Vorsitzender), 4–5 Kurz & Knapp (HMK) – Verfolgten Christen helfen Andreas Kraft (stellv. Vorsitzender), und von ihnen lernen Druck: Andy Dipper, Manfred Müller. AWG Druck GmbH/Runkel-Ennerich 6–8 Nepal Tüfinger Straße 3 Die HMK finanziert sich ausschließlich Wenn Angehörige zu 88690 Uhldingen-Mühlhofen Erscheinungstermin der nächsten durch Spenden. Die HMK ist als gemein- Stimme der Märtyrer: nütziger, spendenbegünstigter Verein Feinden werden Tel: +49 7556 9211-0 29. Januar 2021 (VR 580287) mit dem DZI-Spenden- Fax: +49 7556 9211-40 siegel ausgezeichnet worden. Die HMK info@verfolgte-christen.org Erscheinungsdaten: trägt das Spendenprüfzertifikat der 9 Interview Ausgabe Nr. 01/2021, 53. Jahrgang Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Mit Annette Weirich www.verfolgte-christen.org Erscheinungsweise: monatlich www.facebook.com/ Quellen: alle Bilder HMK – HilfeFuerVerfolgteChristen Konto Deutschland: außer S. 2 Verlag für Kultur und 10 Burkina Faso Sparkasse Salem-Heiligenberg Wissenschaft, privat, S. 4 Neufeld Alltag auf der Flucht Seit 1969 ist die HMK die Stimme IBAN: DE27 6905 1725 0002 0314 17 Verlag, Neues Leben Afrika (www. für verfolgte Christen in aller Welt. BIC: SOLADES1SAL neues-leben-afrika.de), S. 9 privat, vor islamistischem Wir helfen, lieben und ermutigen S. 10 wikipedia, S. 11 wikipedia Terror in Wort und Tat und erleben Gottes Auslandskonto Schweiz: Segen. Schaffhauser Kantonalbank Die Namen von Personen können aus IBAN: CH09 0078 2007 8168 6110 1 Sicherheitsgründen geändert sein. 11 Andacht Redaktion: BIC: SHKBCH2S Jubeln über Leiden? Elisabeth Müller (V.i.S.d.P.) stimme@verfolgte-christen.org Auslandskonto Österreich: Erste Bank der österreichischen 12 Perspektivwechsel Gestaltungskonzeption und Sparkassen Corporate Design: IBAN: AT68 2011 1000 | 5056 0190 Gute Botschafter GmbH/Köln BIC: GIBAATWWXXX 2 Stimme der Märtyrer · 01/21
EDITORIAL „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Hebräer 13,8 Liebe Freunde der Stimme der Märtyrer, eine interessierte Schulklasse an einem hört damit nicht auf. Er ist derselbe gestern Gymnasium in der Nähe des Bodensees und heute und auch in Ewigkeit. An seiner hatte Fragen vorbereitet. Zu Gast im Unter- Hand können wir zuversichtlich in das neue richt war via Internet einer unserer Jahr 2021 gehen. Jesus ist Immanuel: „Gott Partner aus Nigeria. Eine Frage lautete: mit uns“. Ob Corona, Existenzängste oder Gibt es für Christen in der Verfolgung zeitgeistlicher Gegenwind – all dem sind Manfred Müller, überhaupt Zufluchtsmöglichkeiten? Unser wir nicht hilflos ausgeliefert. Jesus ist bei uns. HMK-Missionsleiter Partner und guter Freund antwortete: Er trägt und hält uns. Wir müssen nicht al- „Ja, Jesus ist unsere Zuflucht.“ Und dann leine in das Schwere, in das Unbekannte, in erzählte er, wie er in Todesgefahr von Jesus das vielleicht auch unheimliche Neue ge bewahrt wurde. Ähnliches hat auch Surita hen. Unser HERR geht mit! Er sagt es doch in Nepal erlebt. Ihre Geschichte lesen Sie ganz klar: „Ich bin bei euch alle Tage.“ Und auf Seite 6. wenn die Zeiten schwerer werden? Dann sagt Jesus uns seinen Beistand zu „bis an Jesus ist derselbe in Nigeria, in Nepal und der Welt Ende.“ Darum können wir singen: bei uns – damals in den biblischen Zeiten „Und wenn zerfällt die ganze Welt, wer sich genauso wie heute in unserer Zeit und in an ihn und wen er hält, wird wohlbehalten alle Ewigkeit. Die Bibel ist kein Museum. So bleiben.“ wie ein Josef oder ein Paulus den Beistand Gottes erfahren durften – genauso dürfen Mein nigerianischer Freund hatte dann noch wir ihn auch erfahren. Der Jesus, der einem einen Gedanken für die Schulklasse. Weil Luther beistand, der steht auch heute noch wir bei Jesus Zuflucht haben, haben wir Hoff- den bedrängten Christen bei. Und er steht nung. Und diese Hoffnung behalten wir auch Ihnen und mir bei. Das ist unsere nicht für uns. Eine dunkle Welt um uns her Zuversicht. Und diese Zuversicht brauchen braucht dies Wort der Ermutigung: Da ist wir an der Schwelle zum neuen Jahr. einer, der helfen kann – Jesus! Lassen Sie uns in dem vor uns liegenden Jahr 2021 Wer im Strudel der Zeit bestehen will, nicht nur ständig den sich überschlagenden braucht einen festen Anker. Wer im Durch- Meldungen hinterherhecheln. Gönnen wir einander der sich überschlagenden Corona- unseren Seelen Ruhe und Halt, hören wir meldungen Halt finden will, der braucht vor allem auf Jesus und sein Wort und beten einen festen Grund. Wer trotz Lockdown wir, dass diese Worte des Lebens auch in und Besuchsbeschränkungen eine frohe unserem Land noch einmal Gehör finden. Zuversicht behalten will braucht eine Hoff- nung und einen Trost, die größer sind als Ein frohes und gesegnetes neues Jahr 2021 alles, was diese Welt zu bieten hat. Und voller Mut und Zuversicht wünscht Ihnen was kann uns Trost und Zuversicht geben angesichts der um sich greifenden dump- Ihr fen und zermürbenden Ängste? Jesus! Jesus allein gibt Halt. Jesus allein schenkt Orientierung. Jesus allein tröstet. Und er Manfred Müller Stimme der Märtyrer · 01/21 3
KURZ & KNAPP Mosambik Mali Hunderttausende auf der Flucht Zeugin Jesu wurde zur Märtyrerin Im Oktober ging die Nachricht um die Welt, dass die 59-jährige Schweizer Missionarin Beatrice Stöckli in Mali von der islamischen Terrormiliz JNIM ermordet wurde. Rund vier Jahre lang war sie zuvor von der Terrormiliz als Geißel gehalten worden. Es war nicht das erste Mal, dass die Schweizer Missio- narin in der Hand von Terroristen war. Bereits 2012 war sie zehn Tage lang gefangen, dann aber freigelassen worden unter der Vorgabe, nicht mehr nach Mali zurück- kehren zu dürfen. Trotzdem kehrte sie nach einiger Zeit zurück. Beatrice Stöckli wollte ihrer Berufung treu bleiben, dort weiter unter den Ärmsten leben, um ihnen praktisch und geistlich zu dienen. Der islamistische Terror hinterlässt Spuren Jesus sagt: „Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und Im Norden Mosambiks kämpfen seit 2017 der Terror- stirbt, dann bringt es viel Frucht.“ organisation IS nahestehende Islamisten gegen die (Johannes 12,24) Zentralregierung und für die Entstehung eines islamischen Staates. Laut dem britischen Fernseh- sender BBC verloren dabei in den letzten Monaten rund 430.000 Menschen aus der islamisch gepräg- ten Provinz Cabo Delgado ihre Heimat, etwa 2000 wurden durch die militanten Islamisten getötet. Durch unsere Partner wissen wir, dass unter den Opfern auch viele Christen sind. Die meisten Flücht- linge versuchen, weiter im Süden, etwa in der Pro- Beatrice Stöckli – ermordet von Terroristen vinzhauptstadt Pemba, eine neue Bleibe zu finden. Schon vor der Corona-Pandemie waren die hygie- Neu nischen Verhältnisse dort katastrophal, nun ist die Situation mehr als angespannt. Auch die Versorgung Buchtipp mit Lebensmitteln ist nicht sichergestellt. Als HMK helfen wir verfolgten Christen. Gleichzeitig wollen wir aber auch die Botschaft weitergeben, die Nach einem Massaker, bei dem Terroristen über 50 Gott durch sie an uns richtet. Dabei ist das neue Buch Menschen auf einem Fußballplatz geköpft hatten, von Kenneth Harrod, Mitarbeiter unserer englischen entstand zudem eine Massenpanik mit Toten, so die Partnerorganisation Release International ein groß- Meldung der BBC. Dutzende verzweifelter Men- artiges Hilfsmittel. Der Autor zeigt aus seiner langen schen hatten versucht, in zum Teil überfüllten Booten Erfahrung und aus biblischen Befunden auf, dass die in den Süden zu gelangen. Dabei ertranken 40 Flücht- Begegnung mit der verfolgten Gemeinde Jesu unseren linge. Das Leid ist groß. Glauben und unser Leben nachhaltig verändern kann. Die HMK unterstützt aktuell christliche Familien „Zerbrechliche Gefäße: in der Region mit dem Lebensnotwendigsten. Was der Westen von der verfolgten Kirche lernen sollte“ Beten Sie mit um ein Ende der Gewalt in Cabo Delgado Kenneth Harrod und besonders um Hilfe für die vielen Christen, die 9,90 Euro materiell alles verloren haben. 4 Stimme der Märtyrer · 01/21
KURZ & KNAPP Hinweis Neu Online-Seminare 2021 über Das neue Jahrbuch Länder der Christenverfolgung Märtyrer 2021 ist da Aufgrund der Corona-Krise können weiter weniger Auch wenn Sie schon einen Ka- Veranstaltungen in Gemeinden stattfinden. lender für das neue Jahr gekauft Wir bieten daher zum vierten Mal eine Seminar- haben sollten, ist das neue Jahr- reihe zu verschiedenen Aspekten von Christen- buch der HMK etwas für Sie, denn verfolgung an. „Länder der Märtyrer 2021“ ist ein Kalender der etwas anderen Themen und Termine: Art. Im regulären Kalendarium finden sich täglich zwei Abschnitte 21. Januar Um Jesus willen – für die Bibellese. Zudem enthält Verfolgung aktuell das Jahrbuch Informationen über die Länder, in denen Christen bedrängt werden, um 28. Januar Verfolgung in Gottes Heilsplan – konkreter beten zu können. Das Jahrbuch eignet Eine biblische Perspektive auf sich auch gut für Gebetskreise, für Schüler als Haus- christliches Leiden aufgabenheft oder zum Weitergeben. 4. Februar Wie können wir siegen? – Das Jahrbuch kann kostenlos über die HMK Verfolgung als Thema der Offenbarung bezogen werden: info@verfolgte-christen.org 11. Februar Hotspots der Verfolgung – Länderporträts Laos 18. Februar Seid nüchtern! Seid wachsam! – Drei Familien aus ihrem Dorf vertrieben Vorbereitung auf Verfolgung Drei christliche Fami- lien des Akha-Stammes 25. Februar Christen in der Türkei – wurden aus ihrem Dorf Möglichkeiten und Einschränkungen vertrieben, nachdem sie sich geweigert hatten, Die Familien fanden nach wochen ihren Glauben an Jesus Die Seminare finden jeweils donnerstags von 20:00 langem Leben auf der Straße ein neues aufzugeben. Zuhause. bis ca. 20:45 Uhr über Zoom statt. Ihnen wurde vorgeworfen, dass sie die Bräuche der Für die kostenlose Teilnahme ist lediglich eine Akha gering achten und die Vorschriften und Traditio- Anmeldung bis zum Vortag des jeweiligen Seminars nen des Dorfes nicht befolgen würden. Wenn sie nicht bei unserem Referenten Wolfgang Häde nötig ihre ‚Jesus-Religion‘ aufgeben würden, müssten sie (w.haede@verfolgte-christen.org). das Dorf verlassen. Die Christen waren nicht bereit, ihren Glauben aufzugeben, sie hatten kein Gesetz gebrochen und wollten im Dorf bleiben. Trotzdem wurden sie mitsamt ihrer Habe aus dem Dorf ver- trieben. Anschließend zerstörte man ihre Häuser. „Unter dem Kommunismus besitzt man nichts, weder die Dieses Dorf des Akha-Stammes befindet sich in einer eigene Frau noch die Kinder sehr armen und abgelegenen Gegend von Laos. Wochen- noch die Freiheit. Der Staat lang kampierten die Familien neben einer Straße, nimmt alles, wann und wie er dann konnte ein HMK-Partner sie mit dem Nötigsten will.“ versorgen und ihnen helfen, sich an einem neuen Ort niederzulassen. Richard Wurmbrand Bitte beten Sie mit für diese Familien. Stimme der Märtyrer · 01/21 5
BERICHT WENN ANGEHÖRIGE ZU FEINDEN WERDEN NEPAL Von der Familie bedroht Die Entscheidung der kleinen Familie blieb nicht ohne Folgen: Kamals Vater Biskah, ein konservativer Buddhist, hatte die zunehmende Ausbreitung des Christentums in der Region schon lange mit Argwohn beobachtet. Als er hörte, dass Kamal und seine Familie eine christliche Gemeinde besuchten, bedrohte er sie. Da Kamal mit seiner Familie noch bei seinen Eltern wohnte, hatten die Drohungen für ihn Gewicht. Kamal selbst beendete die Gottesdienstbesuche sofort, doch seine Frau Surita nahm weiterhin daran teil. Das ließ sie zur Zielscheibe für Angriffe ihrer Schwieger- Surita wurde von ihrem Schwiegervater misshandelt, nachdem eltern werden. sie Christin geworden war S urita hatte die Hindugötter immer wieder an Nach einigen Monaten kam es sogar zu körperlichen gerufen. Sie hatte sogar einen buddhistischen Übergriffen: Eines Tages kam Suritas Schwiegervater Priester für sich beten lassen. Und sie hatte ver Bikash betrunken in ihr Zimmer und durchwühlte schiedene Medizinmänner konsultiert. Nichts hatte ihre Sachen, bis er eine Bibel fand. Dann riss er Surita geholfen. Ihr vierjähriger Sohn litt immer noch unter an den Haaren und schlug sie so heftig mit der Bibel, einem ungewöhnlichen Magenproblem. Und auch sie bis diese auseinanderfiel. „Als das geschah, erinnerte hatte mit einer Krankheit zu kämpfen. Aber dann, ich mich an den Schmerz von Jesus am Kreuz“, sagt nachdem ein Christ ihr das Evangelium erklärt und Surita. „Ich dachte: Wenn Jesus so für mich gelitten für sie beide gebetet hatte, ging es ihr und ihrem klei und sogar sein Leben für mich gegeben hat, dann ist nen Sohn langsam besser. es ein Vorrecht, dass ich für ihn leide. Sogar wenn ich sterben sollte, wäre das nicht schlimm, weil ich in Jesus hatte sie geheilt, davon war Surita überzeugt. Des- Ewigkeit bei ihm leben werde.“ Nachdem Bikash den halb begann sie zusammen mit ihrem Sohn in eine Ge- Raum verlassen und Surita sich beruhigt hatte, begann meinde in ihrer Stadt südlich von Kathmandu zu gehen. sie, für ihren Schwiegervater zu beten. Nach zwei Monaten kehrte sie ihrem alten Glauben den Rücken, einer Mischung aus Hinduismus und Buddhis- Durch das Wort ermutigt mus. Sie vertraute ihr Leben Jesus an und wurde ge- Auch der Pastor von Suritas Gemeinde, Shalva, hatte im tauft. „Mir war klar geworden, dass meine Heilung nicht Laufe der Jahre immer wieder unter ihrem Schwieger- das Wichtigste war“, sagte sie. „Was ich am meisten vater zu leiden. Als der Pastor erfuhr, dass Bikash Surita brauche, ist Vergebung für meine Sünden.“ geschlagen hatte, betete er für sie und erklärte ihr an Hand der Bibel, dass Christen damit rechnen müssten, Suritas buddhistischer Ehemann, Kamal, hatte nichts verfolgt zu werden, so wie auch Jesus und seine Jünger dagegen, dass seine Frau und sein Sohn zu einer Kirche verfolgt wurden. Am Ende des Gesprächs hatte sich gingen. Schließlich waren beide gesund geworden. etwas in Surita verändert, das bemerkte der Pastor. Sie Aber Kamal selbst wollte zunächst nicht mitkommen. wirkte durch die biblischen Verheißungen neu gestärkt Als Lkw-Fahrer einer Zementfabrik war er ohnehin und entschlossen, andere Menschen in einer ähnlichen sehr viel unterwegs. Aber als ihm klar wurde, welches Situation zu ermutigen. Pastor Shalva schenkte ihr zum Wunder hier geschehen war, entschied er sich doch Abschluss eine neue Bibel als Ersatz für die zerfledderte mitzukommen – wenigstens für eine kurze Zeit. Bibel, die Surita immer noch benutzt hatte. 6 Stimme der Märtyrer · 01/21
BERICHT Surita betet für ihren Schwieger vater und bittet um Fürbitte für ihn In den abgelegenen Dörfern Nepals werden Christen stark unter Druck gesetzt, weil sie sich nicht den Traditionen anpassen. Ich werde Jesus nicht verlassen Die Gemeinde war dennoch unverändert gewachsen – Die Situation im Haus der Schwiegereltern blieb für trotz aller Spannungen. „Wenn wir nur unter uns bleiben Surita allerdings unverändert schwierig. Nach dem würden, dann gäbe es keinen Ärger“, so Pastor Shalva. Übergriff hatte ihr Schwiegervater ihr mitgeteilt, dass „Aber wenn wir evangelisieren, wenn Menschen gläubig sie ausziehen müsse. Surita konnte ihn gerade noch werden und wenn die Gemeinde wächst, dann erleben überreden, zumindest solange in der Wohnung bleiben wir sofort Verfolgung.“ zu dürfen, bis Kamal nach einem mehrtägigen Arbeits- einsatz nach Hause zurückkehren würde. Sie hatte Er kennt viele Berichte von Angriffen auf Christen. Fast Sorge: Was würde Kamal zu all dem sagen? Aber sie keine Woche vergeht, ohne dass er von einem Vorfall war gleichzeitig ganz entschlossen: „Ich bin notfalls hört. Für ihn und die Ältesten stellt sich immer wieder bereit, meinen Mann zu verlassen, aber Jesus werde ich die Frage, wie sie den bedrängten Geschwistern am nicht verlassen“, sagte sie zu ihrem Schwiegervater. besten helfen können. Sie besuchen die Verfolgten treu und beten für sie. Vier Tage nach Bikashs Übergriff kam Kamal zurück. Als seine Eltern ihm nahelegten, mit seiner kleinen Anti-Bekehrungsgesetz Familie das Zuhause zu verlassen, weil Surita Christin Was es Christen schwer macht und gegnerischen geworden war, bekannte sich Kamal zu seiner Frau. Buddhisten wie Bikash in die Hand spielt, ist das Anti- Wenn seine Frau Jesus nachfolgen wolle, dann solle sie Bekehrungsgesetz. Dabei handelt es sich um ein 2017 das tun, erkärte er. Sie würden am nächsten Tag ge- von der nepalesischen Regierung erlassenes Gesetz, das meinsam das Haus verlassen. Diese mutige Haltung die Bekehrung zu einer anderen Religion unter Strafe den eigenen Eltern gegenüber ist unter Buddhisten in stellt. Zusätzlich verkündete die Regierung 2018 öffent- Nepal selten. „Ich bin Gott wirklich dankbar für meinen lich, dass jeder, der seine Religion ändert, aus dem Ehemann“, sagte Surita. „Obwohl er nicht gläubig ist, Land gewiesen werde. hat er sich entschieden, zu mir zu stehen.“ Dass seine Entscheidung Konsequenzen haben könnte, war Kamal Dieses Gesetz nahm Bikash im Dezember 2019 zum An- bewusst. Und tatsächlich enterbte sein Vater ihn und lass, das ganze Dorf zu einer Versammlung zu rufen. versprach seinen Erbanteil dem jüngeren Bruder. Ungefähr 100 Menschen kamen, darunter alle Dorf- ältesten, aber auch Pastor Shalva und einige der Ge- Den bedrängten Geschwistern helfen meindeältesten. Während des Treffens forderte Bikash Pastor Shalva half dem Paar, eine Wohnung in einer die Inhaftierung des Pastors und der Gemeindeältesten. nahe gelegenen Stadt zu finden. Das verärgerte Bikash zusätzlich. Dem Vater von Kamal war es ein Dorn im Einer der Dorfältesten gab bei dem Treffen zu bedenken, Auge, dass der Pastor 20 Jahre zuvor eine buddhisti- dass Surita ja nicht gezwungen worden war, Christin sche Familie zu Jesus geführt und eine Gemeinde im zu werden, sondern diese Entscheidung selbst getroffen Dorf gegründet hatte. Bikash hatte den Pastor damals habe. Bikash war empört. Er stürmte auf den Pastor zu, so belästigt, dass der Pastor nur wenige Wochen nach packte ihn und bedrohte ihn. „Seine Drohungen gegen der Gemeindegründung eine Beschwerde gegen ihn mich sind für mich inzwischen normal geworden“, sagte einreichen musste. Pastor Shalva lächelnd. „Er hat mich in den letzten ▶ Stimme der Märtyrer · 01/21 7
BERICHT Surita und ihr Mann lebten für einige Zeit in der Stadt, um ihrem aggressiven Schwieger vater zu entkommen. Nepals öffentliches Leben ist gepägt von Religion 20 Jahren immer wieder bedroht, deshalb mache ich Die Nachbarn wissen, dass Surita immer dann Hilfe mir darüber keine Sorgen.“ braucht, wenn ein Klopfen auf dem Dach des Hauses zu hören ist. Surita fürchtet weitere Übergriffe. Schon Schweren Herzens zurück nach Hause zweimal hat Bikash versucht, sie im Rausch zu schla- Nach sechs Monaten in ihrer neuen Wohnung ent- gen. „Mein Schwiegervater ist jetzt noch bösartiger“, schied Kamal, dass es am besten sei, in das Dorf seiner sagt sie. „Während der letzten Monate bedrohte er be- Eltern zurückzukehren. Dort besaß er ein eigenes trunken den Mann, der mir das Evangelium gepredigt Stück Land, auf dem er ein kleines Haus bauen wollte. hatte. Er packte seinen Hals und sagte: ,Du bist der- Obwohl Surita eigentlich auf keinen Fall wieder in jenige, der meine Schwiegertochter zu einer Christin Bikashs Nähe wohnen wollte, respektierte sie Kamals gemacht hat. Ich werde dich töten.`“ Entscheidung, in sein Heimatdorf zurückzukehren. Für Veränderung beten Das Stück Land, auf dem das Ehepaar sein vorüber- Die Zahl der Christen wächst, Gemeinden entstehen gehendes Zuhause aus Brettern und Wellblech baute, und Pastor Shalva erfährt zunehmend Druck von den befindet sich in der Nähe des projektierten neuen Menschen aus der Nachbarschaft dieser neuen Ge- internationalen Flughafens. Surita setzt darauf, dass meinden. „Viele Dorfbewohner beobachten jede meiner die Regierung ihnen ein anderes Stück Land anbieten Bewegungen“, sagt er. „Sie warten nur darauf, irgend- wird, sobald der Bau des Flughafens beginnt. Ihre etwas gegen mich als Beweis für eine erzwungene Be- Hoffnung ist, dass sie sich so ein besseres und sichere- kehrung verwenden zu können.“ res Zuhause weiter entfernt von ihren Schwiegereltern aufbauen können. Die Rückkehr ins Dorf ist nicht Aber der Pastor bleibt zuversichtlich, auch wenn Bikash leicht für sie, besonders wenn Kamal beruflich unter- junge Buddhisten immer wieder dazu ermutigt, Christen wegs ist. Doch sie hat gute, buddhistische Nachbarn, die anzugreifen oder Steine auf das Gemeindehaus zu wer- ihr helfen, wenn Bikash versucht, sie zu schikanieren. fen. „Ein paar Fliesen sind kaputt“, sagt Pastor Shalva mit einem Lächeln. Er gibt dennoch nicht auf. Als Bikash kürzlich unter einem starkem Ekzem litt, suchte der Pastor ihn auf „Es juckte ihn überall, er hatte viele Wun- den“, berichtet er. „Ich sagte zu ihm: ‚Knie vor Jesus DIE HMK IN NEPAL nieder und bitte ihn um Vergebung, und diese Krank- Über unsere Partner vor Ort helfen wir heit wird geheilt.‘“ Aber Bikash lehnte ab. konkret mit: Surita weiß, dass nur Gebet ihren Schwiergervater ver- einer Bibelschule, die Unterricht dezentral ändern kann. Sie selbst betet viel für ihn, aber sie bittet anbietet auch uns um Gebet für ihren Schwiegervater. Es ist ihr Evangelisten, die das Wort Gottes in weit ent- ein Anliegen, dass er Jesus so kennenlernt wie sie. Vor legene Dörfer tragen Kurzem bat sie ihn, mit dem Trinken aufzuhören, er- Seminaren und Konferenzen für christliche zählte ihm von Jesus und lud ihn in die Gemeinde ein. Studenten an den Universitäten „Ich hoffe, dass er meine Einladung irgendwann an- Rechtsbeistand für angeklagte und verhaftete nehmen wird“, sagt sie. „Es ist mein großer Wunsch, Pastoren und Evangelisten. Das Anti-Bekehrungs- dass er eines Tages vor Jesus Christus niederknien wird Gesetzes sieht für Evangelisation bis zu 5 Jahre und ich ihn beten sehe.“ Sie weiß: „Wenn er niederkniet Haft vor. und um Vergebung bittet, dann wird ihm vergeben … und er bekommt ewiges Leben.“ Beten Sie mit? 8 Stimme der Märtyrer · 01/21
INTERVIEW ZUR SCHULE IN BURKINA FASO GEHEN INTERVIEW MIT ANNETTE WEIRICH A nnette Weirich, Schulleiterin aus Franken, ist gerade in Burkina Faso angekommen. Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit wird sie in dem westafrikanischen Land an einer Annette Weirich – Von Franken nach Burkina Faso christlichen Schule in Gaoua arbeiten. Ausgesandt wurde sie von Christliche Fachkräfte International. Aber bedeuten Reichtum und Sicherheit wirklich ein Mit der Hilfsaktion Märtyrerkirche weiß sie sich seit besseres und erfüllteres Leben? Ich denke, die Men- Jahren freundschaftlich verbunden und berichtet im schen brauchen Jesus, eine Perspektive in diesem Leben Interview, wie sie sich auf den Einsatz vorbereitet hat. und auch im ewigen Leben – sowohl in Burkina Faso als auch in Deutschland. Wie sieht deine Aufgabe vor Ort aus? 16 Jahre war ich als Schulleiterin an einer neugegründeten Was trägt dich? privaten christlichen Grund- und Mittelschule tätig „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und und habe diese mit aufgebaut. Nun werde ich an einer du sollst mich preisen.“ (Psalm 50,15). Es ist so tröstlich christlichen Schule arbeiten, die seit 3 Jahren besteht, zu wissen, an wen wir uns in aller Not wenden dürfen aber noch mit etlichen Startschwierigkeiten zu kämp- und den Helfer zu kennen. Doch was ist mit den Men- fen hat. Neben der Unterstützung des Schulleiters wird schen, die in ihrer Angst und Not NICHT wissen, zu wem meine Hauptaufgabe die Lehrerfortbildung sein. sie beten können, die Jesus nicht kennen. „Den Herrn Außerdem sollen verschiedene Projekte an der Schule anrufen kann man nur, wenn man an ihn glaubt. An ihn initiiert und ein Gesamtkonzept für den Betrieb ent- glauben kann man nur, wenn man von ihm gehört hat.“ wickelt werden. (Römer 10, 14a). Das bewegt mich seit mehreren Jahren: Gerade in den Ländern, wo das Elend so groß ist, wis- Wie hast du dich vorbereitet? sen die Menschen so wenig von dem Helfer, von Jesus. Ich habe lange und anhaltend gebetet, um mir über- Ich weiß: Ich kann mit meiner kleinen Kraft nichts haupt klar zu werden, ob dies der richtige Weg für ausrichten gegen all die Not, die mich umgibt. Aber ich mich ist. Danach habe ich natürlich auch ganz prakti- kenne einen großen wunderbaren Gott, der mich in all sche Dinge angepackt: Sachen in meiner Wohnung meiner Schwachheit trägt und mich trotz meiner Sünd- ausgeräumt, Französisch und einige Worte Dioula ge- haftigkeit liebt. lernt, Vorbereitungskurse besucht, mich über Land und Leute informiert … Wofür können wir beten? Ich wünsche mir so sehr, dass die Menschen um mich Worauf freust du dich? herum Jesus, den Retter und Helfer, kennenlernen. Mein Traum war schon lange, unter Menschen arbei- Das ist mein Hauptgebetsanliegen. Und natürlich auch, ten zu dürfen, die noch nie etwas von Jesus und seiner dass mein Projekt gelingt und die Schule in Gaoua, an Liebe gehört haben. Dieser Traum wird nun wahr! der ich arbeite, gut aufgebaut wird. Was braucht Burkina Faso? Es gibt hier tatkräftige einheimische Christen, die etwas Christliche Fachkräfte International e.V. entsendet auf die Beine stellen und doch scheitern; manche Ini- weltweit Fachkräfte, die einheimische evangelische tiativen scheitern an Kleinigkeiten oder verlaufen ein- Kirchen und christliche Organisationen in ihrem fach wieder im Sand. Da braucht es Fachwissen und Dienst vor Ort unterstützen. Schwerpunkt ist die umfassende Bildung. Förderung und Ausbildung einheimischer Mitarbeiter. Die Konfrontation mit Armut, Ausbeutung und Krimi- www.gottes-liebe-weltweit.de nalität erschreckt mich auf den ersten Blick schon sehr. Stimme der Märtyrer · 01/21 9
BERICHT ALLTAG AUF DER FLUCHT VOR ISLAMISTISCHEM TERROR BURKINA FASO I n den letzten beiden Jahren haben sich die An griffe von terroristischen Gruppen auf Dörfer im Norden Burkina Fasos intensiviert. Fast eine Million Menschen wurde aus ihren Dörfern vertrie ben, darunter Tausende Christen. Verteilung dringend benötigter Hilfsgüter Anfangs galten die Angriffe vor allem Dörfern mit Be- leben würden? Aus Asmas Dorf wurden viele Men- wohnern unterschiedlicher Religionen. Dann intensi- schen umgebracht. Ihr Mann wurde vermutlich eben- vierten sich die Anschläge der sogenannten ‚unbekannten falls getötet. Terroristengruppen‘ (GAT) sowie anderer radikaler Gruppen gezielt auf Christen. So wurden in manchen Mit Lebensmitteln konnte unser Partner vor Ort helfen, Dörfern die Bewohner nach ihrer Religion befragt. wofür die geflohenen Geschwister sehr dankbar sind, Wer sich als Christ zu erkennen gab, wurde ermordet. aber Asma braucht auch ganz besonders Trost und Kraft Es gab zudem Anschläge auf Pastoren, Gottesdienste in dieser Situation, ihr Pastor bittet um Gebet für sie. und Kirchen. Viele Gemeinden waren so gezwungen, sich heimlich zu treffen. Pastor Isaac: Endlich wieder Schulbildung Auch Pastor Isaac ist von der Verfolgung betroffen. Asma: Durch die Trauer hindurch Letztes Jahr im September erschienen fünf bewaffnete Asma war mit ihrem Mann und ihrem Kind aus ihrem Dschihadisten vor seinem Haus. Er selbst war an dem Dorf geflohen, als Dschihadisten es angegriffen hatten. Tag wegen eines Besuchs unterwegs, nur seine Frau Sie hatten nichts mitnehmen können. Nach einigen war zu Hause. Die Männer glaubten ihr nicht, dass der Tagen wurde das Essen in ihrem Unterschlupf knapp. Pastor nicht da sei. Als ein Nachbar kam, um der Frau Asmas Mann beschloss, zusammen mit anderen zu helfen, hielten sie ihn für den Pastor und schlugen Männern in das Dorf zurückzugehen, um Nahrungs- ihn nieder. Erst als ein weiterer Nachbar dazukam, er- mittel zu holen, weil sie glaubten, dass sich die Situation kannten sie, dass sie den falschen Mann verprügelten. schon wieder beruhigt hätte. Pastor Isaacs Frau und die Kinder flohen in der Sie kamen auch nach Monaten nicht wieder, und Asma Zwischenzeit durch ein Küchenfenster. Außerhalb und viele andere fragten sich, ob sie überhaupt noch des Dorfes hörten sie Schüsse und hatten große Angst. Sie warteten bis zum nächsten Morgen, dann erst kehrten sie zu ihrem Haus zurück. All ihre Habe und auch das evangelistische Material war gestohlen wor- den. Sie verließen das Haus und flohen. In der Stadt trafen sie Pastor Isaac wieder. Die ganze Familie dankt Gott, dass sie überlebt hat. Jetzt wünscht sie sich nur, dass ihre vier Kinder wieder zur Schule gehen können. Die Belastung der Flucht und der Kampf ums Über- leben haben die Schulbildung der Kindern in den Hinter- grund rücken lassen. So wie Pastor Isaacs Kinder konnten viele andere Kinder und Jugendliche lange nicht zur Schule gehen. Durch unsere Partner vor Ort konnten wir Familien mit Schulgebühren und Schul- Burkina Faso – „Das Land der aufrichtigen Menschen“ materialien helfen. 10 Stimme der Märtyrer · 01/21
ANDACHT JUBELN ÜBER LEIDEN? Glücklich zu preisen seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft und verfolgt und euch zu Unrecht die schlimmsten Dinge nachsagt. Freut euch und jubelt! Denn im Himmel wartet eine große Belohnung auf euch. Genauso hat man ja vor euch schon die Propheten verfolgt. Matthäus 5,11-12 Jubeln über Verfolgung und Leiden? Die letzte der einer Holzkonstruktion, fixiert. Sich nicht bewegen zu sonst so beliebten Seligpreisungen in der Bergpredigt können, muss die Schmerzen schrecklich verstärkt mutet uns sehr Ungewöhnliches zu! haben (Apostelgeschichte 16,22-24). Wider alles Er- warten fangen die beiden Diener Jesu mitten in der Jubeln im Leiden übersteigt tatsächlich unsere Nacht an, Gott laut zu loben. Jubel im Leiden – und Möglichkeiten. Aber dass uns diese Haltung durch die Jesus schenkt ihnen Befreiung. Kraft des Geistes Gottes nicht unmöglich ist, sehen wir im Neuen Testament: Paulus und Silas werden mit Stö- Der Apostel Paulus schreibt später einige seiner im cken verprügelt, nachdem sie eine dämonisch be- Neuen Testament enthaltenen Briefe aus dem Gefäng- sessene Frau in Philippi befreit haben. Zusätzlich wer- nis in Rom. In dieser Lage fordert er die Christen in den ihre Füße anschließend im Gefängnis „im Block“, Philippi auf: „Freut euch, was auch immer geschieht; freut euch darüber, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid! Und noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Philipper 4,4). Keiner in der Gemeinde von Philippi konnte sagen: „Na, der hat gut reden!“ Wenn der leidende Paulus zur Freude aufrief, war das überzeugend! Worüber sollen wir uns denn freuen? Nicht über das Leiden an sich. Wir sind keine Masochisten. Jesus weist auf die Belohnung im Himmel hin. Die Gewiss- heit einer wunderbaren Zukunft vermittelt in gegen- wärtigen Schmerzen Freude. Und Jesus erklärt, dass wir uns als Leidende in einer il- lustren Gesellschaft befinden: Die Propheten hatten immer mit Widerständen zu kämpfen. Wenn wir um Jesu willen leiden, erweisen wir uns als Boten Gottes. Jubeln im Leiden! Lasst uns für unsere verfolgten Ge- schwister beten, dass sie das durch den Geist Gottes können. Und lasst uns das in unseren kleineren Herausforderungen üben: Uns freuen, weil wir mit dem Herrn verbunden sind. Berg der Seligpreisungen Stimme der Märtyrer · 01/21 11
PERSPEKTIVWECHSEL EIN EINFACHER WUNSCH INDIEN „Wenn ich doch nur ein Fahrrad haben könnte, damit ich zu den Menschen kommen kann, um ihnen von Jesus zu erzählen. Ich wünschte mir so sehr, das Evangelium auch in die weitere Umgebung tragen zu dürfen. Darum bete ich für ein Fahrrad.“ Desna Harleen lebt im Bundesstaat Jharkhand in Indien. Ihr Herz schlägt für die jungen Mädchen und Frauen in entlegenen Dörfern. Ihnen möchte sie vom Evangelium erzählen. Der öffentliche Nah- verkehr ist in dieser Region sehr schlecht ausgebaut, und wegen des Corona-Lockdowns ist die Lage sehr erschwert. Wenn Sie Christen wie Desna Harleen in Indien finanziell unter stützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende unter dem Stichwort: „Indien“. Bitte beten Sie auch für Desna Harleen! KONTAKT SPENDEN Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V. (HMK) Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V. (HMK) Tüfinger Straße 3 · D-88690 Uhldingen-Mühlhofen Sparkasse Salem-Heiligenberg Tel. +49 (0)7556 9211-0 · Fax +49 (0)7556 9211-40 IBAN: DE27 6905 1725 0002 0314 17 info@verfolgte-christen.org · www.verfolgte-christen.org BIC: SOLADES1SAL
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