WER RECHTS WÄHLT, WÄHLT SOZIALABBAU! - OAT ...

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WER RECHTS WÄHLT, WÄHLT SOZIALABBAU! - OAT ...
WER RECHTS WÄHLT,
 WÄHLT SOZIALABBAU!
  Am 26. September 2021 ist Bundestagswahl. Neben
verschiedenen rechten Kleinstparteien ist auch die AfD
wieder dabei. Die AfD ist dabei die einzige rechte Partei
mit klar faschistischen Elementen, die eine ernstzuneh-
mende Chance hat mit über 5 % erneut in den Bunde-
 stag einzuziehen. Deshalb werden wir uns hier mit ihr
                   auseinandersetzen.
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Die AfD im Blick
Die AfD hat sich 2013 gegründet und erreichte 2016 15,1 % der Stimmen
bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg. Dies lag auch an ihren An-
sätzen Krisen für sich zu nutzen. Die AfD stellte, wie auch viele andere, die
Flucht- und Migrationsbewegung als „bedrohende Flüchtlingswelle“ dar
und bediente sich verbreiteter rassistischer Vorurteile. Die Schuld für so-
ziale Probleme und die Armut in Deutschland sieht sie bei den Migrant*in-
nen. Damit tut sie so, als würde sie sich, im Gegensatz zu anderen Parteien,
für die Probleme der Bevölkerung in Deutschland interessieren.

Tatsächlich findet sie aber auch keine Lösungen für soziale Probleme, son-
dern nur falsche Schuldzuweisungen. Reale Lösungen liegen sicher nicht
in der Spaltung der Arbeiterklasse, zu der auch Migrant*innen gehören,
sondern müssen sich mit der tatsächlichen Verteilung des Reichtums bes-
chäftigen.

Dieses Jahr lautet das Motto der AfD „Deutschland aber normal“. Natürlich
sehnen wir uns alle nach über einem Jahr Pandemie und sich zuspitzen-
den wirtschaftlichen Verhältnissen nach Normalität. Also einem sicheren
Job, bezahlbarem Wohnraum, sicherer Altersvorsorge und einem stabilen
Gesundheitssystem.

Aber gab es diese Normalität jemals? Und kann die AfD, die sich so
gerne als Partei des „kleinen Mannes“ hinstellt diese herstellen? In
dieser Broschüre werden wir zeigen, wieso sie nicht im Interesse
des “kleinen Mannes”, der Lohnabhängigen und allen Arbeiter*innen
Forderungen stellt und von ihr am Ende nur die Reichen und Kapital-
ist*innen profitieren!

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Wieso ist die AfD
nicht die Partei des
“kleinen Mannes”?
In der Realität steht die AfD für eine autoritäre, neoliberale Politik. Was
bedeutet das und wem nützt dies? Sie setzt besonders auf den Wettbe-
werb im freien Markt und auf Privatisierung. Wichtig ist der Staat nur als
Ordnungsmacht, die sich möglichst aus der Wirtschaft raushalten soll,aber
um die Wirtschaft zu verteidigen, widerum autoritär sein muss. So möchte
die AfD der Polizei und der Justiz zum Teil mehr Spielraum geben. Während
sie sich nach außen für mehr Privatssphäre ausspricht, wie zum Beispiel
bezüglich der eigenen Daten im Internet, möchte sie der Polizei mehr
Überwachungsmöglichkeiten durch Kameras schaffen sowie eine bessere
Ausstattung/Bewaffnung und Finanzierung verschaffen. Dies ist einerseits
angesichts der Aufdeckung rechtsextremer Verstrickungen und ras-
sistischer Übergriffe seitens der Polizei höchst fragwürdig. Andererseits ist
die Kriminalitätsrate seit Jahren rückläufig und solche Forderungen somit
auch kaum begründbar.

Ganz in neoliberaler Manier setzt die AfD auf Eigenverantwortung der Bev-
ölkerung. Ignoriert dabei aber gesellschaftliche Verhältnisse, in denen die
Menschen leben, statt diese zu verändern. An sich klingt das auf den ersten
Blick nach mehr Freiheit, aber nur wenn schon genügend finanzielle Res-
sourcen zu Verfügung stehen. Allerdings haben nicht alle Menschen hierfür
dieselben Chancen und Voraussetzungen. Wo sich dieser Widerspruch
im Bundestagswahlprogramm wiederfindet, zeigen wir auf den folgenden
Seiten.

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AfD Kampagnenfilm 2021

Renten- und                                    Des weiteren möchte die AfD ein Bo-
Gesundheitspolitik                             nussystem für Beitragszahler*innen,
                                               welches sie von leichtfertigen Arztbe-
Dies zeigt sich unter anderem in ihrem         suchen abhält. Dies würde hauptsäch-
Rentenkonzept. Das Abschaffen des              lich dazu führen, dass finanziell schlech-
Rentenalters wird als Freiheit länger zu       ter gestellte nicht mehr zum Arzt gehen
arbeiten verkauft, aber es bedeutet in         würden, um zu sparen oder ihren Bonus
Realität nur arbeiten bis zum Tod, wenn        nicht zu verlieren. Stattdessen sollte ein
die Alternative Altersarmut wäre. Die          besseres Gesundheitssystem gefordert
Höhe der Rente soll nämlich auch vom           werden, welches so viele Arztbesuche
Renteneintrittsalter abhängen. Nur             stemmen und mit dem allen geholfen
Wohlhabende können sich dann einen             werden kann, die es nötig haben.
frühen und abgesicherten Lebensabend
leisten.                                       Familienpolitik
Auch bei Corona appelliert die AfD an          Die AfD ignoriert die soziale Ungleich-
Eigenverantwortung, statt an sinnvollen        heit in Deutschland oder sucht Sünden-
und gemeinschaftlichen Gesundheits-            böcke dafür, anstatt etwas an den Ursa-
schutz. Der Schwerpunkt des Gesund-            chen verändern zu wollen. So möchte
heitsschutzes soll hierbei auf den ge-         sie zum Beispiel das mehrgliedrige
fährdeten Bevölkerungsgruppen liegen.          Schulsystem erhalten. Die Empfehlung
Tatsächlich müssten die sich dann im           für die weiterführende Schule hängt
Zuge des fehlenden Allgemeinschutzes           dabei maßgeblich mit dem sozialen
komplett aus der Gesellschaft sepa-            Status der Eltern zusammen und bes-
rieren, um zu überleben, was mehrere           timmt somit auch schon früh über die
Millionen Menschen betrifft.                   weiteren Chancen und Perspektiven im

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Leben. Doch dies wird völlig außer Acht           der Mann arbeiten gegangen ist und
gelassen. Alle sollen an ihrem gewohnt-           die Mutter lange Zeit daheim war und
en Platz in der Gesellschaft bleiben. Die         plötzlich mit Kindern und ohne Einkom-
Kinder der Küchenhilfe sollen nicht an            men da steht. Was diese Frauen außer-
die Uni und die Kinder des Anwalts nicht          dem betrifft, ist ein deutlich erhöhtes
in den Niedriglohnsektor.                         Altersarmutsrisiko, da besagte Mütter
                                                  auch weniger Rente in die Rentenkasse
Auch die gewollte Verschärfung des                einzahlen können.
Jugendstrafrechts passt in dieses
Schema. So will die AfD steigende Ju-             Wohnpolitik
gendkriminalität durch ein Herabsenken
des Strafmündigkeitsalters auf 12 Jahre           Die AfD tut gern so, als ob sie die
lösen, statt bei den Zusammenhängen               Wohnungsfrage lösen könnte. Allerd-
mit der sozialen Ungleichheit anzuset-            ings werden ihre Forderung kaum den
zen. Statt eine der Hauptursachen zu              Wohnungslosen und Geringverdienern
bekämpfen, die dazu führt, dass Kinder            zu gute kommen. Als erstes fordert
überhaupt erst zu Straftätern werden,             sie die Reduktion von Standards wie
sollen Kinder und Jugendliche härter              Schallschutz oder ähnlichen bauli-
bestraft werden. Dies widerspricht                chen Maßnahmen, was allerdings nur
jeglicher pädagogischer und kriminalis-           zu einem Ersparnis für Vermieter und
tischer Erkenntnisse und es ist zweifel-          Investor*innen führt, die damit weniger
haft, ob dies überhaupt wirken kann.              Ausgaben haben. Mieter*innen haben
                                                  am Ende eine qualitativ schlechtere
Wie wichtig es ihnen um das Wohl von              Wohnung oder müssen die Ausgaben
Kindern und ihrer Familien zu stehen              selbst tätigen. Sie haben damit also
scheint, zeigt sich auch in der Famil-            nichts gewonnen.
ienpolitik. So besteht nach Ansicht der
AfD eine Familie aus Vater, Mutter und            Gleichzeitig möchte die AfD keinen
Kindern. Für einige mag es das Idealbild          sozialen Wohnungsbau und spricht sich
sein, jedoch sieht die Realität für viele         gegen Mietendeckel oder Mietpreis-
anders aus. 20% der Eltern in Deutsch-            bremse aus. Davon profitieren vor allem
land sind alleinerziehend, 91% hiervon            Immobilienkonzerne wie Vonovia mit
Mütter. Doch bei all dem Gerede über              über 400.000 Wohnungen. Wer ganz auf
eine Erleichterung der Finanzierung, so-          der Strecke bleibt sind die Mieter*innen.
dass das Einkommen von einem Eltern-              Je weniger der Staat auf diesem Markt
teil reichen soll eine Familie zu ernähren,       reguliert, desto mehr Freiheit haben die
vergessen sie etwas. Was ist, wenn nur            Konzerne, Mieten zu erhöhen.
ein Elternteil da ist, welcher arbeiten
gehen kann? Alleinerziehend zu sein ist           Sie hätten dazu auch die Freiheit neue
mit einer der größten Armutsrisikofak-            Stadtteile zu bauen. Ohne politische
toren in Deutschland. Besonders wenn              Kontrolle können ein paar Reiche bauen,

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wie es für sie am profitabelsten ist. Also       zahlen oder wenn nur in geringem Maße.
nicht so wie eine demokratische Stadt-           Was also erstmal nach allgemeiner
planung aussehen sollte, bei der der             finanzieller Erleichterung klingt, stellt
Fokus auf bezahlbarer Infrastruktur für          sich als eine finanzielle Erleichterung für
alle fällt, statt auf Profite. Auf dem Weg       Unternehmer*innen heraus.
die Konzerne einfach machen zu lassen,
löst man keine sozialen Probleme in              Besonders ist hierbei die Erbschafts-
Städten. Man verdrängt sie einfach an            und Schenkungssteuer. Doch wer prof-
den Stadtrand.                                   itiert hiervon? Da diese Steuer nur 2%
                                                 aller Erben betrifft, profitieren auch nur
Steuerpolitik                                    Bonzen. Die steuerliche Last soll damit
                                                 noch mehr auf die Schultern der Arbeit-
Auf der Seite der Unternehmen, statt             er*innen verteilt werden. Es sollen also
der Arbeiter*innen, ist die AfD auch im          alle die gleichen Steuern zahlen, aber es
Hinblick auf die Steuerpolitik. Die AfD          wird ignoriert, dass nicht alle gleich viel
möchte weniger Steuern, was ja erstmal           haben.
gut klingt. Es ist aber sehr bezeichnend,
welche Steuern sie abschaffen möchte.            Doch die fehlenden Steuereinnahmen
Die Umsatzsteuer und die Einkom-                 müssen entweder durch Erhöhung
menssteuer, die fast alle von uns zahlen         anderer Steuern ausgeglichen werden
müssen, sollen bleiben und sich auf              oder man streicht Ausgaben des Bunde-
diese konzentriert werden. Was weg-              shaushalts. Da mit dem Geld teilweise
fallen soll, sind hingegen Grundsteuer,          auch das Gesundheitssystem, die
Gewerbesteuer, Vermögenssteuer,                  Infastruktur, die Bildung etc. finanziert
Spitzensteuersätze und weitere kleinere          werden braucht der Bundeshaushalt
Verbrauchersteuern. Dies sind nicht die          Geld und die Gesellschaft eine faire
Steuern, die die meisten Arbeiter*innen          Verteilung der Steuern.

Wem diese Forderungen der AfD nützen ist somit eindeutig: den großen
Konzernen und Firmen. Größere Freiheit am Markt bedeutet eine Konz-
entration der Macht in den Händen einiger Weniger. Der Rest der Bev-
ölkerung bleibt auf der Strecke und ist machtlos.

Weniger Staat, wie die AfD ihn möchte, bedeutet auch weniger Gese-
tze, die uns schützen, wie zum Beispiel Arbeitnehmerrechte. Die uns
schützen vor Gehältern, die nicht mehr zum Leben reichen. Leih- und
Kurzarbeit sowie der Niedriglohnsektor sind schon vorhandene Folgen
dieser Politik. Die AfD hat nicht vor daran etwas zu ändern, vermutlich
wird sie es sogar noch verschärfen.

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Was hat die AfD
bisher gemacht?

Die AfD sitzt seit vier Jahren als größte Oppositionspartei mit 92 Abgeord-
neten im Bundestag und ist auch in allen 16 Länderparlamenten vertreten.
Die Opposition kann mit Gesetzesvorlagen, Anträgen und Anfragen auf die
Politik einwirken.

In dieser Zeit inszenierte sie sich zwar immer wieder als einzige Alternative
zu den anderen Parteien, aber sind die Trennlinien zwischen der AfD und
den “Altparteien” wirklich so klar wie sie immer behauptet?

Dazu hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung das Abstimmungsverhalten der
AfD im Bundestag in einer Studie untersucht. Diese zeigt, dass die AfD in
der Alltagsarbeit keine grundsätzliche Alternative zum Bestehenden ist,
sondern Teil eines konservativen und marktliberalen Lagers. Oft stimmt sie
mit den Regierungsfraktionen überein und stellt somit eine Stütze des ihr
so gehassten “Systems Merkel” dar. In der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik
stimmt sie häufig mit den Marktradikalen der FDP, also das Gegenteil einer
Politik “für kleine Leute”.

Während sie im Parlamentarismus pragmatisch handelt, dürfen wir aber
nicht vergessen, dass sie als rechte und demokratiefeindliche Fraktion
auftritt.

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Abstimmungsverhalten der AfD-Fraktion
 Initiator(in) des Antrags           Ja   Nein        Enthaltung   Summe
 Bundesrat                            0           2           0          2
 Bundesregierung                     16       21              6         43
 AfD                                 13           0           0         13
 CDU/CSU, SPD                         3           4           1          8
 FDP                                  7       12              4         23
 B90/Grüne                            4       26              4         34
 Die Linke                            3       28              4         35
 CDU/CSU, SPD, FDP, Die Linke         1           0           0          1
 FDP Die Linke, B90/Grüne             0           1           0          1
 Summe                               47       94             19       160

In der Studie wurden von Mai 2018 bis             solange sie dem deutschen Sozialsys-
Juni 2019 160 Anträge des Bundestags              tem nicht zur Last fallen.
ausgewertet. In der Tabelle fällt auf, dass
die AfD am allerhäufigsten den Anträ-             Hier sieht man, wie von der Spaltung
gen anderer Parteien und gerade der               zwischen ausländischen und deutschen
Bundesregierung zustimmte.                        Arbeiter*innen am Ende nur die Un-
                                                  ternehmen profitieren. Die schlechteren
Auch der FDP stimmt sie prozentual                Arbeitsbedingungen und der Auss-
gesehen oft zu. Zum Beispiel bei einer            chluss aus dem Sozialsystem trifft am
Lockerung der 70-Tage-Regelung in                 Ende alle Arbeiter*innen.
geringfügigen Beschäftigungsverhält-
nissen. Für Saisonarbeiter müssen die             Ein anderes Mal stimmte sie für einen
ersten 70 Tage keine Sozialabgaben                Antrag der FDP den Postmarkt zu liber-
gezahlt werden und die FDP will die               alisieren und die Post AG weiter zu priva-
Anzahl dieser Tage erhöhen. Die AfD be-           tisieren. Auch davon profitieren wieder
gründete ihre Zustimmung damit, dass              nur die Chefetage und Kapitalfraktion.
Gastronomie und Landwirtschaft davon
profitieren würden. Hier vergisst sie             Mit der häufigen Übereinstimmung
aber, dass durch diese Regelung mehr              von CDU und FDP zeigt die AfD, dass
Konkurrenz und Lohndumping möglich                sie gar nicht so oppositionell ist und
wird. Denn bei “niedrigqualifizierter”            genausowenig im Interesse der Arbe-
Arbeit, dürfen Unternehmen auf aus-               itenden handelt.
wärtige Arbeiter*innen zurückgreifen,

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Verstrickungen
mit Neonazis
Dass die AfD eine rechte Partei ist, ist keine überraschende
Neuigkeit. So fielen von führenden Personen wie Björn Höcke
Aussagen wie: „Das große Problem ist, dass man Hitler als das
absolut böse darstellt.“ Das ist wenig erstaunlich und auch
keine Seltenheit von ehemaligen Mitgliedern des aufgelösten
völkisch-nationalistischen Flügels der AfD.

Ein weiteres Mitglied war Andreas Kalbitz. Dieser flog im
April 2020 aufgrund seiner rechts-nationalen Vergangenheit
aus der Partei. Kalblitz war aktiv in der nun verbotenen Hei-
mattreuen Deutschen Jugend, hatte Kontakte zur NPD und
war Mitglied in der stramm-rechten Burschenschaft „Sax-          Andreas Kalbitz
onia-Czernowitz zu München“. In seiner jungen politischen
Laufbahn trat er erst der Jungen Union bei. Dies war jedoch
nur von kurzer Dauer. Danach wendete er sich der recht-
sextremen Splitterpartei „Die Republikaner“ zu. Auch mit
dem Eintritt in die AfD 2013, hatte er sich nicht komplett aus
seiner rechtsextremen Vergangenheit verabschiedet. Von
2010 – 2015 war er offenbar Vorstand des Vereines „Kultur-
und Zeitgeschichte - Archiv der Zeit e.V.“ zusammen mit Karl
Richter (ehemaliges Mitglied der NPD, ausgetreten 2020).
Dieser Verein pflegt beste Kontakte zu Holocaust-Leugnern,
                                                                 Karl Richter
wie Klaus Christoph Marloh, welcher das KZ Theresienstadt
bezeichnete als: „Erholungslager für jüdische Leute, die nicht
ausgewandert sind und nicht mehr arbeiten konnten“.

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Doch Kalbitz ist keine Ausnahme und auch kein Einzelfall. Aus
der Partei geflogen ist er, weil seine Vergangenheit zu große
Öffentlichkeitswirksamkeit generiert hat und er damit für ein-
en Teil der AfD nicht mehr tragbar war. Dabei handelt es sich
eher um eine taktische Entscheidung, als eine Abgrenzung
vom rechtsnationalen Gedankengut in der Partei. Fälle wie ihn
gibt es viele in der AfD. Sie werden nicht weiter verfolgt, denn
man will sie dort auch gar nicht los werden, solange sie nicht
bekannt werden.

Auch der aufgelöste Flügel, ein Sammelbecken für die radi-
kal-rechten der AfD, scheint nur nach außen hin aufgelöst
zu sein. Dieser wurde auch nur aufgelöst, um das gemäßigte
Image, das die AfD versucht zu verkörpern, zu wahren. Das
Netzwerk dahinter soll offenbar wieder reaktiviert werden. So
gab es ein Treffen bei dem eine Tonspur aufgenommen wurde,
welche auf eine neue Organisationsstruktur hindeutet.

Die Nähe der AfD zur radikalen bzw. extremen Rechten sie-
ht man auch im Landtag Baden-Württemberg. Es gibt Ver-
strickungen der jungen Alternative (Nachwuchsorganisation
der AfD) mit der „Identitären Bewegung“. Mindestens zwei
der Landesvorstandsmitgliedern der jA kommen in die neue           Carola Wolle

AfD-Fraktion. Und auch die bisherigen Landtagsabgeordneten
Carola Wolle oder Udo Stein haben Sympathien für radikalere
rechte Kräfte. Wolle nahm an rechten Demonstrationen teil,
während Stein Kontakt zu rechtsextremen Publizist*innen und
zu Parteien wie der FPÖ in Österreich und SVP in der Schweiz
hat.                                                               Udo Stein

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Doch um Nähe zu rechtsextremen Gewalttaten zu haben,
braucht die AfD keinen Bezug zu Mitgliedern anderer rech-
ter Organisationen. Dies kann die AfD auch selbst. Am
12.06.2021 stach Robert Hagerman, Mitglied der AfD, ein-
                                                                               Robert Hagermann
en Mann in Freiburg nieder. Robert Hagermann traf auf zwei
Antifaschist*innen, welche ihn erkannten und beschimpften.
Daraufhin verfolgte er diese und griff sie mit Pfeffergel an.
Ein Mann kam den verletzten Antifaschist*innen zu Hilfe und
fragte Hagerman, wieso er die Jugendlichen angreife. Dies-
er zückte daraufhin ein Messer und stach auf den Mann im
Bauchbereich ein. Der Mann wurde stark blutend ins Kranken-                    Dubravco Mandic

haus gebracht. Es war nicht das erste Mal, dass Robert Hager-
man handgreiflich wurde. Bereits 2019 griff er zusammen mit
Dubravco Mandic Antifaschist*innen an und verletzte einen
Radfahrer, der die Antifaschist*innen schützen wollte, mit ein-
er Metallzange am Kopf.

Die sich gern so gemäßigt gebende AfD ist also gut ver-
netzt mit rechten Organisationen und auch selbst deutlich
geprägt vom rechtsextremen Gedankengut. Ein weiterer
wichtiger Punkt, weshalb die AfD keine Alternative sein
darf, wenn es darum geht berechtigte Unzufriedenheit in
eine Politik zu überführen, die uns allen hilft.

Kalbitz                                        AfD im Landtag BaWü
https://www.volksverpetzer.de/recher-          https://www.tagesschau.de/
che-afd/rechtsextrem-kalbitz/                  inland/innenpolitik/afd-anal-
https://www.volksverpetzer.de/recher-          yse-bw-101.html
che-afd/kalbitz-biografie-2/

Aufgelöster AfD Flügel                         Messerangriff
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-    https://autonome-antifa.
wdr/afd-fluegel-patrioten-101.html             org/?mot3403

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Fazit
Das ist nun zusammengefasst was die AfD zu “unserem Wohl” fordert:

•    Arbeiten bis zum Umfallen, falls die Rente noch nicht reicht
•   Bezüglich der Familienpolitik scheint ihre größte Sorge zu sein, dass
    jeder an seinem Platz in der Gesellschaft bleiben soll
•   Bei der Wohnpolitik sorgt man sich nur um die Rechte der Eigentümer
•   Die Steuern für Reiche werden abgeschafft, während die Arbeiter*innen
    nicht entlastet werden
•   Ihr Abstimmungsverhalten ähnelt teilweise CDU und FDP

Hier wird noch mal ersichtlich in wessen Interesse die AfD Politik macht: Im
Interesse der Suppereichen und Kapitalisten.

Die AfD ist nicht die Partei des kleinen Mannes und war es auch nie. Sie
ist keine Alternative zu den Altparteien. Sie ist genausowenig an unseren
Problemen und Wünschen interessiert wie FDP, CDU, Grüne etc.
Die Probleme der Wohnpolitik, des Gesundheitssystem etc. sind allerdings
Realität und die alteingesessenen Parteien einschließlich der AfD werden
diese nicht ernsthaft lösen. Denn dazu müssten sie im Interesse der Arbeit-
er*innen handeln und entgegen der Interessen der Konzerne.

Wir brauchen ein solidarischeres Gesellschaftssystem um diese Prob-
leme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Dafür müssen wir kämpfen,
statt Parteien zu wählen, die nur vorgaukeln sich für unsere Probleme
zu interessieren.
Antifaschistischer Protest gegen den AfD Stamm-

Offenes
                                                          tisch im Feudenheimer Schützenhaus

Antifaschistisches
Treffen Mannheim
Du hast Pro­ble­me mit Nazis und Ras­sis­                 Wenn du Teil des Of­f e­nen An­ti­fa­schis­
mus in dei­ner Stadt, auf der Ar­beit oder                ti­schen Tref­f en sein möch­test, dann
in der Schu­le? Men­schen­ver­ach­ten­de                  komm ein­fach vor­bei und lerne an­de­re
Ideo­lo­gi­en wie Fa­schis­mus, An­ti­se­mi­tis­          An­ti­fa­schis­t*in­nen ken­nen, in­for­mie­re
mus und Is­la­mo­pho­bie gehen dir auf die                dich über ge­mein­sa­me re­gio­na­le und
Ner­ven?                                                  über­re­gio­na­le Ak­tio­nen und ge­stal­te
                                                          diese mit!
Dann komm zum Of­f e­nen An­ti­fa­schis­
ti­schen Tref­f en in Mann­heim!                          Das Tref­f en fin­det jeden ers­ten Mitt­
                                                          woch im Monat im Ju­         gend­  zen­trum
Beim Of­f e­nen An­ti­fa­schis­ti­schen Tref­f en         Fried­rich Dürr, Kä­the-​Koll­witz-​Str. 2-4,
wol­len wir uns über Na­zi­ak­ti­vi­tä­ten in der         68169 Mann­heim um 19:00 Uhr statt.
Re­gi­on in­for­mie­ren und eine ge­mein­sa­
me an­ti­fa­schis­ti­sche Pra­xis ent­wi­ckeln.           instagram.com/oatmannheim
Dar­über hin­aus wol­len wir ras­sis­ti­sche              facebook.com/oatmannheim
und rechts­po­pu­lis­ti­sche Denk­mus­ter in              oatma@riseup.net
der Ge­sell­schaft er­ken­nen und die brei­te             www.oatmannheim.de
Öf­f ent­lich­keit für diese The­men sen­si­bi­           www.antifa-kampagne.info
li­sie­ren.

                     V.i.S.d.P. : Friedrich Dürr, Käthe-Kollwitz-Straße 2-4, 68169 Mannheim
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