WIE KÖNNEN WIR ÜBER RASSISMUS UND WEISSE PRIVILEGIEN IN DER KIRCHE SPRECHEN? - DOKUMENTATION
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#BLACKLIVESMATTER #DEARWHITECHURCH #FREMDGELESEN WIE KÖNNEN WIR ÜBER RASSISMUS UND WEISSE PRIVILEGIEN IN DER KIRCHE SPRECHEN? DOKUMENTATION zum Studientag am 15. Oktober 2020 in Haus Villigst, Schwerte
INHALTSVERZEICHNIS 03 Vorwort 04 CHRISTINA BIERE Aus meiner weißen Biografie 07 SARAH VECERA Ihr habt es gut gemeint und habt mich fremd gemacht 09 QUINTON CEASAR Liberation Theologies and the white Church in Germany 10 ELEANOR B. MCCORMICK Sacred Conversations: The Stories we need to be telling in the Church 12 MIKE LEE Tagungsbeobachtungen 14 NATHALY KURTZ Tagungsbeobachtungen 15 Ergebnisse der Tagung und Empfehlungen für die Weiterarbeit 19 Beispiele für Initiativen und Lernorte 22 Autor*innen und Herausgeber*innen 23 Weitere Angebote verschiedener Bildungsträger 24 Impressum
VORWORT Als wir für Oktober 2020 einen Studientag in (VEM) 30 Menschen – unter Corona-Schutzbedingun- Haus Villigst, Schwerte, verabredeten, sollte gen durften es leider nicht mehr sein – mit dem Anlie- dieser Reaktionen auf das westfälische Syn- gen zusammen, Kirche rassismuskritisch zu verändern. oden-Papier „Ich bin fremd gewesen. Kirche Von diesem Tag gehen Impulse und Initiativen aus. Als und Migration“ aufgreifen. Vorbereitende der Tagung haben wir es übernommen, diese zu veröffentlichen und mit einem weiteren Kreis Einige Stellungnahmen, wie die des Internationalen zu teilen. Es hat etwas begonnen, eine Veränderungs- Kirchenkonvents Nordrhein-Westfalen und der Ver- bewegung, die viele Menschen braucht, um sie leben- einten Evangelischen Mission, fragten: Welche Bedeu- dig und wirksam zu gestalten. tung hat es, wenn die Kirche zwar einerseits die Bibel als „Buch von Migrationserfahrungen“ und Migration Die Teilnehmer*innen der Tagung – weiße Menschen als wichtig für Kirchengeschichte und Theologie be- und BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) – wün- nennt, gleichzeitig aber weiterhin von Migrant*innen schen sich, dass Kirche lernt, weiße Privilegien wahr- als “den Fremden” und “den Anderen” spricht? zunehmen und rassismuskritisch einzusetzen. Sie wün- schen sich, dass Kirche die Perspektiven von BIPoC in Während der Vorbereitung der Tagung gewann eine der Kirche hören und sehen lernt und daraus Schlüsse zweite Debatte an Dynamik. Wir wurden Zeug*innen auf notwendige Veränderungen zieht und diese um- der Black-Lives-Matter-Bewegung und nehmen seitdem setzt. Das betrifft vor allem die Aus- und Fortbildungs- wahr, wie sich Menschen, besonders aus der jünge- bildungsgänge für kirchliche Berufe und die Entschei- ren Generation, zunehmend mit der Bedeutung ihrer dungsstrukturen. weißen Privilegien für den strukturellen Rassismus in Deutschland beschäftigen. Eine Reaktion der Evange- Die Teilnehmer*innen wünschen sich auch eine weite- lischen Kirche von Westfalen war, die Bestrebungen re Vernetzungstagung im Jahr 2021. Dafür haben wir der westfälischen Partnerkirche, der United Church of vorsorglich Räume in Haus Villigst, Schwerte, für den Christ in den USA (UCC), mit dem Curriculum „White 2. November 2021 reservieren lassen und werden zu Privilege: Let‘s Talk - A Resource for Transformational den Planungen einladen. Please save the date! Dialogue“, Gemeinden dazu anzuregen, kritisch über weiß-sein und die eigene Verstrickung in Rassismus zu Sie finden in dieser Broschüre die Beiträge der Tagung reflektieren, noch einmal neu wahrzunehmen und das 2020, Diskussionsergebnisse und Anregungen für Curriculum ins Deutsche übersetzen zu lassen. die Weiterarbeit im Kontext einer rassismuskritischen Kirche, ein Update zu bereits entstandenen Initiativen Diese Beobachtung mündete in den Studientag „Wie sowie unsere Kontaktadressen. wir in der Kirche über Rassismus und weiße Privile- gien sprechen können“. Am 15. Oktober 2020 kamen Wir freuen uns auf kritische Reaktionen und Denkan- auf Einladung der Evangelischen Kirche von Westfa- stöße nach der Lektüre. len (EKvW) und der Vereinten evangelischen Mission Christina Biere, Quinton Caesar, Beate Heßler, Sarah Vecera, Angelika Veddeler 1 Das Diskussionspapier, in der Sprache der Landeskirche „Hauptvorlage“ genannt, sowie die Reaktionen und Materialien finden sich unter https://kircheundmigration.ekvw.de/. 2 Weiß ist hier keine Farbbezeichnung und auch keine politische Selbstbezeichnung, im Gegensatz zu Benennungen wie Schwarz und People of Color, sondern die Sichtbarmachung einer privilegierten Positionierung. Weiß wird deshalb in dieser Veröffentlichung klein und kursiv geschrieben. Für weitere Worterklärungen empfehlen wir z.B. das Glossar der Neuen Deutschen Medienmacher*innen: https://glossar.neuemedienmacher.de/. 3 Die Materialien der UCC finden sich unter http://privilege.uccpages.org/, die Übersetzung befindet sich noch vor der eigentlichen Veröffentlichung in der Erprobungsphase, kann aber zum Zwecke der Erprobung im Amt für MÖWe angefragt werden. 03
CHRISTINA BIERE AUS MEINER WEISSEN BIOGRAFIE 4 Ich begrüße Sie zu dieser Tagung, und darf mich Ihnen Wer bin ich? kurz vorstellen. Ich bin weiß. Ich wusste lange nicht, dass ich weiß Wer bin ich? bin. Es ist ein kursives weiß, denn es meint nicht mei- ne Hautfarbe, sondern ist eine politische Bezeichnung. Ich bin Pfarrerin. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Dass ich weiß bin, ist mir erst im Laufe dieses Jahres Vor 50 Jahren hätte ich hier in der Evangelischen Kir- bewusst geworden: Im Januar traf ich Teddy Sakupa- che von Westfalen noch nicht Pfarrerin sein können. pa, einen Kollegen aus Sambia, der an der „University Und in einigen Kirchen, mit denen wir ökumenische of the Western Cape“ in Südafrika arbeitet. „Dass ich Partnerschaften pflegen, ist dies immer noch nicht mög- Schwarz bin“, sagte er, „habe ich erst hier in Kap- lich. Frauen haben für ihre berufliche Gleichstellung in stadt gelernt. In Südafrika werde ich so behandelt, der Kirche gekämpft. Und dann hat Kirche begonnen, als sei es die Norm, weiß zu sein.“ Wir setzten das ihre Identität zu verändern. Gespräch über Rassismus fort. „Und wann“, fragte er mich, „wann hast du gelernt, dass du weiß bist?“ Ich Wer bin ich? verstand seine Frage sofort. Aber ich wusste keine Ant- wort. Das war für mich der Moment, in dem ich anfing Ich bin seit drei Monaten mit meiner Frau verheira- zu verstehen, was es bedeutet, weiß zu sein. tet. Standesamtlich und kirchlich. Vor nur einem Jahr wäre das in der Evangelischen Kirche von Westfa- Es ist für mich eine aufregende und sehr lehrreiche len noch nicht möglich gewesen. Aber die LGBTIQ Reise. Sie öffnet mir die Augen und das Herz. Kann (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Intersex, Queer) Com- ich sagen, es ist eine spannende „Entdeckungsreise“? munity in der Kirche hat für ihre rechtliche Gleichstel- Oder ist das ein unpassender Begriff? Columbus mein- lung gekämpft. Und dann hat Kirche begonnen, ihre te, die Anderen entdeckt zu haben – und die Macht Identität zu verändern. seiner Gruppe erlaubte es ihm und der weißen west- lichen Welt fortan, die Anderen zu definieren und zu Wer bin ich? disqualifizieren. Nun entdecke ich mich selbst – als weiße Nachfahrin dieses weißen Kolumbus. Und es Ich bin eine Frau. Ich benutze das Pronomen „sie/ihr“. scheint mir, als wäre ich – unfairer und paradoxer Ich sage das dazu, damit Ihr wisst, wie ich von Euch Weise – davon abhängig, dass Schwarze Menschen gelesen und angesprochen werden möchte. Trans und BIPoC, die in Deutschland Rassismuserfahrungen und nicht-binäre Menschen machen mich cis Mensch machen, mir dafür einen Spiegel vorhalten: darauf aufmerksam, dass es fair ist, das zu tun. Da- mit nicht nur sie es dazu sagen müssen, um entspre- Ich höre von BIPoC in Podcast-Beiträgen, Büchern, Zei- chend ihrer Identität angesprochen zu werden. Trans tungsartikeln, auf Instagram-Kanälen: Schau hin und und nicht-binäre Menschen kämpfen darum, dass ihre höre zu! Für uns ist das Leben in Deutschland jeden Identität respektiert wird. Wann wird Kirche beginnen, Tag davon geprägt, als „fremd“ oder „anders“ wahr- auch hier ihre Identität zu verändern? genommen zu werden. Wir sehen jeden Tag, was es bedeutet weiß zu sein, auch wenn du es nicht sehen kannst oder nicht sehen musst oder nicht sehen willst. 4 Dieser Artikel wurde für die Veröffentlichung leicht überarbeitet. 04
In der Schule und auf dem Spielplatz, beim Fußball- Und heute? spielen und Bahnfahren, bei der Berufswahl und beim Umzug – überall macht es einen Unterschied, ob du Vor nicht allzu langer Zeit stand ich auf einem Bahn- weiß oder Schwarz bist. steig, schaute mich um, und ertappte mich bei dem Gedanken „Gibt es denn hier gar keine Deutschen Wir haben weniger Vorbilder in der Öffentlichkeit, wir mehr?“ Der Satz von damals war immer noch da. sind weniger repräsentiert, wir werden öfter verdäch- tigt, uns wird weniger zugetraut – weil wir nicht weiß Was bedeutet das – für mich, für mein Wahrnehmen sind, aber weiß-sein die unsichtbare Norm ist. Weiße und Handeln im Alltag, für meine Psyche und meine Menschen haben das Privileg, diese Diskriminierung Beziehungen, wenn dieser Satz plötzlich immer wie- nicht zu erfahren. der ins Bewusstsein drängen kann? Ich habe gelernt, weiße Privilegien ist nicht etwas, das Im Studium einzelne weiße Menschen absichtlich erschaffen, aber es ist ein Begriff für die Tatsache, dass in einem sozia- in Heidelberg hatte ich weiße Kommiliton*innen und len System Privilegien auf der Basis gewährt werden, weiße Professoren (Frauen waren nicht darunter). Wir dass weiß-sein die Norm ist. lasen Literatur von weißen Theolog*innen und lernten Textkritik an biblischen Texten aus dem Mittleren Osten Biografisch interessant ist nun, dass ich diese weiße der Antike, wie sie weiße Theologen in Deutschland Norm nicht gesehen habe. Und dass es mir deshalb im 19. Jahrhundert erfunden hatten. Kirchengeschich- unglaublich schwerfällt, die Geschichte meines weiß- te lernten wir als ein Kontinuum der Geschichte der seins zu erzählen. Jedoch – wenn Schwarz-sein schon Kirche bis hin zur Gründung der Evangelischen Kirche als Kind die Lebenswirklichkeit prägt, dann prägt in Deutschland. Die Entwicklung anderer Kirchen ge- weiß-sein wohl ebenso. hörte zur Ökumene – ein Spezialfach. Über koloniale Missionsgeschichte und ihre Auswirkungen auf das Aber wie? Verhältnis der Kirchen heute lernte ich nichts im Stu- dium. In der Religionswissenschaft, nicht examensre- Ich bin in einem weißen Umfeld aufgewachsen. In levant, ging es um die „anderen“ Religionen und dar- meiner Familie, in meiner Nachbarschaft, in meiner um, was eigentlich Religion sei – definiert von weißen, Grundschule, in meinem Sportverein und auch auf deutschen Theologen wie Schleiermacher. Dann gab dem Gymnasium waren alle Menschen weiß. es in der Bibliothek noch das Regal mit kontextuellen Theologien – Schwarze Theologie, Befreiungstheo- In meiner Klasse in der Grundschule wuchsen viele logie, Minjung Theologie und andere. Dort standen Kinder zweisprachig auf. Ihre Eltern kamen aus Polen, die nicht-deutschsprachigen Bücher, die ohne golde- der Türkei, Brasilien, Chile, Russland und England. ne Schrift auf dem Einband und ohne feste Einbände. „Gibt es denn gar keine Kinder mehr in deiner Klas- Sie waren auch da. Aber eindeutig in der Abteilung se, die deutsch sind?“ Das ist so ein Satz, an den ich „der anderen“. Ich lernte Theologie. Eigentlich lernte mich erinnern kann. Meine Mutter und ich zählten die ich deutsche, weiße, also kontextuelle Theologie. Aber verschiedenen Nationen auf – das war irgendwie inte- ich lernte darüber als „die Theologie“, als die Norm. ressant – machte aber auch klar, diese Kinder waren „anders“ und ich gehörte zur Norm. 05
Und heute? In anderen kirchlichen Berufen und im Ehrenamt sieht es ähnlich aus. Ich bin Mitglied in vier Kreissynoden Bis vor einem Jahr gab es oben rechts in meinem und 99% aller Delegierten sind weiß. Meine Kirche ist Bücherregal eine Rubrik „fremdsprachige Literatur“ – mehrheitlich weiß. In Dokumenten wie der Hauptvor- irgendwie hatte ich einfach alle englischen oder über- lage „Ich bin fremd gewesen. Kirche und Migration“ setzten Romane da eingeordnet. So wie auch in vielen fragt sich diese Kirche, warum sie nicht diverser ist Buchhandlungen üblich. Hier deutsche Literatur – da und wie sie einladender für Menschen „mit Migrations- die anderen. Meine Deutschlehrerin sagte mir einmal erfahrungen“ sein kann. kurz vor dem Abitur „Eigentlich schade, dass wir gar keine Literatur aus anderen Ländern lesen konnten – Mache ich mir meine berufliche Biografie bewusst, aber leider müssen wir uns an den Lehrplan halten, dann wird klar, dass wir die naheliegendsten Fragen da ist das nicht vorgesehen.“ Was macht das mit mir? wohl noch gar nicht stellen: wie wir lernen können, Dreizehn Jahre Schule und sieben Jahre Universität – wahrzunehmen, dass wir weiß sind, welche Funktion und die maßgeblichen Autor*innen waren immer wei- dieses Nichtwissen in unserem System hat und wie wir ße Deutsche, meistens Männer? Ist die Perspektive der wieder verlernen können, von einer weißen Norm aus- Überlegenheit der weißen deutschen Theologie über- zugehen – in unserer Theologie, in unseren Strukturen, haupt noch zu verlernen? Was kann ich tun? bei unseren Personalbesetzungen. In der Ausbildung Was können wir tun? zur Pfarrerin, dem Vikariat, waren wir 12 wei- Was kann ich tun, um die Mächtigkeit der Ideen, ße deutsche Vikar*innen in der Ausbildungsgrup- der Strukturen, der Traditionen zu erkennen, die uns pe. Diese Tatsache spielte aber weder für uns als weiße Menschen prägen? Und wenn ich dies er- noch für unsere drei Ausbilder*innen ein Rolle. kenne, was dann? Wie kann ich diese Erkenntnisse Es war das Jahr 2010, 22 Jahre nachdem Peggy nutzen, um rassismuskritisch zu wirken und Verände- MacIntosh den weltberühmten Aufsatz über ihren „un- rungen anzuregen? Wie kann ich Verbündete werden sichtbaren Rucksack“ gefüllt mit Privilegien geschrie- für Menschen, die Rassismus in der Kirche erfahren ben hatte und 12 Jahre nach dem Erscheinen des – ohne die Haltung eines typisch weißen Helfens, also deutschsprachigen Standardwerkes von Noah Sow wiederum eine dominante Haltung einzunehmen? Und „Deutschland Schwarz-Weiß“. Doch in meiner Aus- wie halte ich immer wieder die Scham aus, wenn ich bildung war kein einziges Mal die Rede von weißen weiße Privilegien erkenne, die ich zuvor nie gesehen Privilegien und darüber, wie wir als Pfarrer*innen, oder verdrängt habe? also als Personen des öffentlichen Lebens, zu ihrer Reproduktion oder ihrer Beilegung beitragen würden. Das sind Fragen, die ich mitbringe. Sicher bin ich mir schon, dass sich die Reise der Entdeckung des weiß- Stattdessen besuchten wir in der „Ökumene-Woche“ seins auf der Suche nach einer rassismuskritischen wie eine Tourist*innengruppe eine Moschee und ein Kirche lohnt: Es ist in spannendes, aktuelles Thema. Pfarrer aus einer so genannten „Migrationskirche“ hielt Es ist ein interessanter Aspekt meiner Arbeit. Und ich uns im Predigerseminar einen Vortrag über den Heili- ahne, dass ich als Person – und du als Person – dass gen Geist. Was ich davon gelernt habe? Moscheen wir persönlich am meisten davon haben werden – weil und „Migrationskirchen“ sind Orte „der Anderen“. wir glücklicher sein werden und weil wir wachsen wer- den. Und weil wir ein Stück heil werden können. Lassen Sie mich zusammenfassen: Theologiestudieren- de sind weiß, Vikar*innen sind weiß, Pfarrer*innen in Also dann: Hands on! Los geht’s! Amen! unserer Kirche sind mehrheitlich weiß. 06
SARAH VECERA IHR HABT ES GUT GEMEINT UND HABT MICH FREMD GEMACHT Wenn ich hier heute ein persönliches Statement zum Thema Rassismus geben soll, kann ich gar nicht nur von Rassismus reden. Intersektionalität ist allgegen- wärtiger Teil meines Lebens. Intersektionalität be- schreibt die Überschneidung und Gleichzeitigkeit von verschiedenen Diskriminierungskategorien gegenüber einer Person. Als 37-jährige, studierte und verheiratete Frau, stell- Wir müssen aber über die vielfältigen vertretende Abteilungsleiterin, deutsche “person of Formen von Rassismus ins Gespräch kom- color“ und Mutter von zwei Kindern werde ich in der men. Wir müssen unsere eigenen strukturel- Kirche und in der Ökumene regelmäßig und selbstver- len, institutionellen und individuellen Rassis- ständlich als „jung“ bezeichnet, erfahre individuellen men entlarven, reflektieren und überwinden. Sexismus und Rassismus. Christ*innen brauchen Orte und Menschen, an und mit Menschen meinen das tatsächlich nicht böse und das denen sie ihre eigenen Biografien daraufhin anschau- glaube ich ihnen sogar und spüre das auch. Aber die en können, so wie Christina es getan hat. Kirchenlei- Unsichtbarkeit meiner Erfahrungen ist Teil des Prob- tende müssen Rassismus als allgegenwärtiges Problem lems, über das Kirche nicht reden mag. Projekte, Be- ihrer Kirche anerkennen. Menschen, die Programme in gegnungen, Gespräche, Entwicklungszusammenarbeit Gemeinden oder Gottesdienste leiten, brauchen dies- und Ökumene – es gibt vieles, das gut gemeint ist. bezüglich Fortbildungen. Ich sehe da tatsächlich großes Potenzial, aber auch leider große Abwehrmechanismen bezüglich des The- Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nur mas Rassismus. Das schafft Machtgefälle. So auch die so in aller Konsequenz eine relevante, Hauptvorlage der EKvW: Ich bin fremd gewesen und offene und barrierefreie Kirche mit Zukunft ihr habt mich aufgenommen. sein können. Annette Kurschus trifft es eigentlich auch schon im Vor- Das ist ein langer und bestimmt auch schmerzhafter wort dieser Hauptvorlage auf den Punkt, indem sie Prozess – wie kann es auch anders sein, denn wenn wir schreibt: „Der biblische Satz regt dazu an, im Frem- über Rassismus reden, dann sprechen wir von einem den mehr zu sehen als lediglich den Bedürftigen. Men- 500 Jahre alten historisch global herangewachsenen schen wollen nicht auf Dauer Objekte von Mitleid und System, das Kirche mit aufgebaut und geprägt hat. Zuneigung, von Skepsis oder Angst bleiben.“ Das geht nicht mal eben zu bekämpfen – das braucht Zeit, Aufmerksamkeit und Geld. Obwohl das Vorwort und auch die theologische Ausei- nandersetzung dieser Hauptvorlage viel versprechen, bleiben die mutigen praktischen Schritte und Konse- quenzen aus. Die wirklichen Privilegien teilen will kaum jemand. 07
Als Menschen für die Hauptvorlage den Bibelvers aus Und dennoch fühle ich mich mit „fremd“ auch dem Matthäusevangelium wählten: „Ich bin fremd ge- angesprochen – obwohl ich immer wieder in wesen und ihr habt mich aufgenommen“, hatten sie Kirche herzlich aufgenommen werde. wahrscheinlich meine Lebenswirklichkeit nicht im Blick. Ich bleibe bis heute „fremd“ – da helfen auch nicht gu- Wir sind uns hier heute weißer Privilegien in Kirche ten Manieren, eine gewisse Bildung, mein deutscher bewusst. Wir sind nicht hier, um darüber zu debattie- Pass mit Geburtsort Oberhausen, meine Ordination in ren, wann und wo es sie gibt, sondern um Wege zu der EKiR, Interesse an deutschem Kulturgut von Goethe finden, wie wir mehr Menschen in Kirche mitnehmen über Currywurst bis hin zu Wolfgang Petry, mein Bau- auf diesem Weg, und darauf bin ich sehr gespannt sparvertrag mit bester Zinsbindung, das Eigenheim und freue mich. im Spießerstadtteil, ein weißer Ehemann, zwei weiße Kinder (wobei sich bei meinem Sohn die Menschen noch uneinig sind), ein überproportionaler Hang und Eifer zu Effektivität, fundiertes Wissen über die NS-Zeit oder ein ordentlicher Ruhrpott-Dialekt. Die Frage bleibt: Und woher kommst du wirklich? Mein „sogenannter Migrationshintergrund“ wird mir zugeschrieben. Aber wo soll der sein? Ich bin mit Bratkartoffeln, Rahmspinat, dem schwarzen Peter und Pippilotta Viktualia in einer Arbeiter*innen- familie im Ruhrpott aufgewachsen. Evangelische Tau- fe, katholischer Kindergarten, Kindergottesdienst, den sogar mein eigener Opa hielt, Vorschule, Schule, Kon- firmation, ehrenamtliches Engagement in Kirche, Frei- willigendienst mit der Vereinten Evangelischen Mission in Tansania, Uni, Nebenjobs, WGs, Arbeit – wenn es „den“ deutschen Lebenslauf des Bildungsbürgertums gäbe, ich könnte ihn vorweisen. 08
QUINTON CEASAR LIBERATION THEOLOGIES AND THE WHITE CHURCH IN GERMANY 5 My name is Quinton Ceasar. I am a South African Wir brauchen, brauchen einen einen „caritativen christlichen Theologian. I grew up in in Apart-heid Apartheid South Africa and Hass“ (Cornel West): Wir hassen die Sünde, later, in the context of a country suffering under the den Rassismus –- und versuchen gleichzeitig, legacy of Colonialism, Imperialism and Apartheid. die Sünder*innen zu lieben. Das ist unsere Theologically, I grew up in the context of the black nicht allzu leichte, manchmal sehr schwer struggle for justice. Very early on, Liberation Theolo- auszuhaltende Berufung als Christ*innen. gies opened my eyes to the notion that to try and com- prehend „Christian Identity from the white, dominant Black and other Liberation Theologies speak the BIPoC- perspective“ is as if one „is to try and understand Jesus truths: they speak of a great catastrophe visited upon from the perspective of the Romans,“ as James Cone, Black, Indigenous and Persons of Color over and over the father of (Black) Liberation Theology, puts it. Libe- again. However, as Cornel West stated at the Funeral ra-tion Theologies ration Theologies have have atat the the core of Christian faith of James Cone in 2018, „the catastrophe does not Jesus as the crucified victim. have the last word, because liberation is at the core of the Gospel.“ As Church, and followers of the crucified Jesus wird, als gekreuzigtes Opfer, in den gekreuzig- Christ, we are called to wres-tle with, and if possible, ten Menschen unserer Zeit sichtbar und real. Men- echo and live by these truths of our BIPoC sisters and schen, die immer wieder gekreuzigt werden, durch brothers. We must realize that racism - structural, insti- Rassismus, Sexismus, Homophobie, Transphobie. Gott tutional and interpersonal - thrives on silence. That is ist deshalb ganz real präsent in den Menschen, die um why as a church we must be loud in the face of racial ihr Leben kämpfen - und unsere Aufgabe ist es, die Op- in-justice, wherever injustice, wherever we we find find it. it. fer vom Kreuz zu befreien. Diese Befreiung „der Not- leidenden, der Armen und der Entrechteten“ (Belhar The white white churches churches in in Germany Germany must, must, as as a Bekenntnis der Uniting Reformed Church in Southern point of departure, have a critical self-reflec- Africa, 1986) ist die zentrale Botschaft des Evange- tion on on their their own own whiteness whitenessandand thethe white white pri- liums in Schwarzer Befreiungstheologie und anderen vilege thatthat privilege it comes it comes with.with. By do-ing By doing this, white this, Befreiungstheologien weltweit. churches white churches in Germanyin Germany will hopefully will hopefully come to realizetothe come realize dangerthe of danger a single of awhite single Christian white Befreiungstheologien legen den Finger in die Wunde theological Christian theological perspective.perspective. von Rassismus und weißer Vorherrschaft - und fordern weiße Theologie und die weiße Kirchen heraus. Sie Wir dürfen als Kirche uns gegenüber den Lügen von fordern, in fordern in ihrem ihrem Wesen Wesen, eine eine klare klare Sprache Sprache für die Unrechtssystemen wie Rassismus nicht geschlagen ge- Befreiung von Unterdrückten und eine eindeutige Ver- ben. Lügen, die sagen, dass das, was wir tun, kei- urteilung von Unterdrückungssystemen. ne Veränderung herbeiführen wird. Das wurde auch zu Harriet Tubman, Rosa Parks, Martin Luther King Jr und Nelson Mandela gesagt – aber sie sind weiter- gegangen und haben es trotzdem geschafft. Denn, es ist eben „immer die richtige Zeit, das Richtige zu tun“ (MLK Jr.) und „es erscheint immer unmöglich, bis es jemand getan hat“ (Mandela). 5 Der Vortrag wurde so, teilweise in Englisch und teilweise in Deutsch gehalten. 04 09
ELEANOR B. MCCORMICK SACRED CONVERSATIONS: THE STORIES WE NEED TO BE TELLING IN THE CHURCH Wie können wir über Rassismus und weiße And so my congregation and I took hold of a curri- Privilegien in der Kirche sprechen? culum, released by the National Office of the United Church of Christ, called “White Privilege: Let’s Talk”. It We can talk about racism and white privilege with is a 4-part, 112 page curriculum structured around the stories. Stories are a powerful way to explore social- idea of telling our stories - writing our autobiographies ly constructed racial positions and to understand the through the lens of race. thoughts and assumptions they generate and reinfor- ce. Stories, I have come to learn, provide a wealth It seemed at times like we had forgotten our founding of material for analyzing how racism operates and story. But the UCC curriculum, “White privilege: Let’s for understanding how individual experiences link to talk,” helped us to find our story again and helped us broader social patterns. to find our anti-racist voices again. My United Church of Christ congregation in Lawrence, In the course of this curriculum I myself had Kansas was founded by Christian abolitionists. Mem- to learn that white privilege can exist beyond bers of the missionary society of New England trave- my own conscious knowledge of its presen- led to the Kansas Territory because - in their words ce. I had to reflect on the fact that white pri- - “slavery was an abomination in the eyes of God.” vilege is not something that I, as a white per- Moving westward, the white men who made the jour- son, necessarily did, created, or enjoyed on ney ensured with their vote that the Kansas Territory purpose, but that white privilege, the color of would become a free state, and not a slave state, as it my skin, had (and still does) award me pre- entered the union of the United States of America. In ferences and privileges, access and capital, 1861, they had the courage to change the course of based on the presumptions of white as norm. history, to hope for a new story. This curriculum gave me as a pastor, and as a whi- But since that time, the descendants of these abolitio- te woman, the unique opportunity to deconstruct the nists, living, working and wor-shipping in a progres- stories I had been told by my grandfather - when he sive university town, remained largely unaware of the talked about Cuban-Americans “invading” Florida or countless ways white privilege manifested itself and Seminole Indians building unnecessary and unchris- the enduring characteristic of faith. tian casinos. It gave me the opportunity to shed tears when reflecting on my participation in a YMCA group My majority white congregation was firmly rooted in called Indian Princesses - that perpetuated harmful ste- the majority white denomina-tion of the United Church reotypes about Native Americans and ignored ongo- of Christ. I served as one of two pastors and we both ing genocide. iden-tified as white. And on a staff of 9, 8 identified as white. Before we could become anti-racist allies, we had to understand our own stories. 04 10
As I wrote my „Spiritual Autobiography Through the I saw a congregation ready and able to articulate – to Lens of Race“ I realized the insidiousness of racism their neighbors and to the national news media - how and white supremacy. I saw it for the first time in my the Trump Administration’s heightened immigration en- everyday life when I asked myself again and again: forcement policies and practices were a direct result of racism and were in fact inherently racist. I saw a Did this happen to me because I’m white? congregation who put their full support behind me, as their pastor, when I put aside critical parish responsi- I started the process of acknowledging the racism I bilities to attend Syed’s court hearings and to join with had learned, mourning the cost of this racism and loo- my husband for weeks of long nights around a kitchen king for ways to both atone and heal. I finally reali- “strategy” table. zed, like Rev. John Paddock – one of the authors of the curriculum – that only white priv-ilege allows me to My congregation, through its own introspective story- escape what my black sisters and brothers face every telling, knew that the horror story Syed (their Muslim day of their lives. friend and neighbor) was experiencing was their story too. In their work on their own stories, they had grown From this personal experience, I believe that more aware and more empathetic and they knew they these stories can profoundly reshape how were complicit in the racism that saw Syed targeted we approach anti-racism work and how we and incarcerated. While white-ness as norm seeks to approach being the church. I also believe that deny this fact --- my congregation, understood, with the stories save lives. help of the UCC curriculum, that our stories are indeed intertwined. Under the cover of night Syed was flown When Syed Jamal, a dark skinned Bangladeshi man, from one detention center in Missouri to another in Te- was taken into custody by Immigration and Customs xas. His deportation was stopped just one flight away Enforcement (ICE) Officers - on his front lawn, in front from completion. Syed is home with his family again of his three school aged children, I saw my Kansas in Kansas. Stories saved Syed’s life. congregation jump into action - seeking his release and his safe return home. I dare to hope that storytelling will continue to save lives. That we, as the church, will have the courage to imagine new stories, ones that move beyond the divisions that shape our lives and inflict (spiritual and physical) pain. My story is not a finished story. Our story as church is not a finished story. We must com- mit to keeping the pen in hand. If we seek to be faithful to the Gospel, we will not, as we say in the UCC, put a period where God put a comma. There is work to be done. There are stories to be told. May it be so and may it be soon. 04 11
MIKE LEE TAGUNGSBEOBACHTUNGEN Für mich war es das erste Mal, dass ich an einer Studi- Mit der Bezeichnung „People of Color“ (PoC) kann ich entagung zu diesem Thema teilgenommen habe. Des- mich zwar anfreunden, aber welche Farbe hat eine halb bitte ich darum, meine geteilten Eindrücke als vor- Person mit drei oder mehr kulturellen Hintergründen? läufig und noch unausgereift zur Kenntnis zu nehmen. Mein Gesamteindruck von der Tagung war, dass sie Die Komplexität des Themas stellt uns somit von einer offenen und ausgewogenen Atmosphäre ge- vor die Herausforderung, unsere verengten prägt war, die zur Partizipation eingeladen hat. So- Kategorien zu erweitern und die Erfahrungen wohl ständige Rückfragen von den Moderatorinnen mit Rassismus durch unterschiedliche PoC zu (Beate Heßler, Christina Biere und Angelika Veddeler) beleuchten. Wird Rassismus denn von allen als auch eingebrachte Vorschläge von den Teilnehmen- PoC gleich wahrgenommen? den fanden große Berücksichtigung. Es war sehr be- merkenswert, dass die entstandenen Arbeitsgruppen Mich würde auch interessieren, wie mit Rassismus in ein Resultat der gemeinsamen Diskussion waren und der eigenen Herkunftskultur umgegangen wird. Per- den Wünschen der Teilnehmenden angepasst wurden. sönlich kann ich sagen, dass ich vonseiten meiner ei- In meiner Arbeitsgruppe fand eine lebhafte Diskussion genen Herkunftskultur, aufgrund meiner überwiegend statt, aus der sich richtungsweisende Impulse für deutschen Sozialisierung, leider mehr Rassismus er- Veränderungsprozesse in der Kirche ableiten ließen. fahren habe als von der Mehrheitskultur. Es gibt vie- le Koreaner*innen der zweiten Generation, die sich Dass man zu Beginn auf die Möglichkeit verwies, wäh- in ihren muttersprachlichen Kirchengemeinden nicht rend der Tagung durch das Signalisieren von roten heimisch gefühlt und diese deshalb verlassen haben. und grünen Karten, die Gefühlslagen zu kommunizie- Mich bewegt deshalb die Frage, wie wir nicht ren, zeugte davon, dass dem Thema „Rassismus“ eine nur die landeskirchlichen, sondern auch die subjektive Dimension eingeräumt wurde. Begriffe wie internationalen Gemeinden für dieses Thema Traumaerfahrungen, Wut, Zorn, Hass, Rechtfertigungs- sensibilisieren, um auch dort ein Bewusstsein bedürfnis und Hilflosigkeit, die in der Plenumsdiskuss- für latenten Rassismus zu schaffen, der u.a. ion auftauchten, haben den persönlichen Bezug und dem Prozess der Interkulturellen Öffnung im Betroffenheit dieses Themas beleuchtet. Pfarrerin Chris- Wege steht. Zudem stelle ich die Frage an die hier tina Biere hat uns durch ihre transparente biografische vertretenen PoC, ob es nicht auch einer Versöhnung Darstellung darauf eingestimmt, dass Verletzlichkeit mit der eigenen Kultur bedarf, um konstruktiv mit ande- einen Stellenwert in der Diskussion über Rassismus hat. ren Kulturen umzugehen. Kritische thematische Rückfragen: Die Themen „Rassismus“ und „white Privile- ges“ wurden meines Erachtens nur aus zwei Perspektiven beleuchtet, nämlich weiß und Schwarz. In dieser binären Gegenüberstel- lung von weiß und Schwarz habe ich mich als Deutsch-Koreaner, der lange Zeit in Nord- amerika gelebt hat, nicht wiederfinden kön- nen. 12
Zu den Kurzbeiträgen aus dem Plenum Deshalb hinterfrage ich, ob es einer Bewegung befrei- erlaube ich mir folgende kritische Rückfragen ungstheologischer Natur bedarf, um dem vermeintlich an die Podiumsteilnehmer*innen: strukturellen Rassismus in Deutschland entgegenzutre- ten. Du hast auf Befreiung als Kern des Evangeliums verwiesen. Aber, wenn Rassismus, wie du erwähnt Liebe Sarah, du fragst, warum dein Migrationshinter- hast, eine Ursünde des Menschen ist, dann halte ich grund trotz deiner musterhaften Sozialisierung immer es für notwendig, das Evangelium als Antwort auf die- noch so vordergründig in der öffentlichen Wahrneh- se Ursünde als geistliche Realität und nicht primär als mung ist. Das ist eine berechtigte Frage. Ich kann für gesellschaftliches Problem anzuwenden. mich sprechen, dass mein Migrationshintergrund auf- grund meiner unverkennbaren äußeren Merkmale im- mer in den Vordergrund treten wird, zumindest beim Liebe Eleanor, die Verwendung des UCC Curriculums ersten Eindruck. Mein asiatisches Erscheinungsbild “White Privilege. Let’s talk” zur Bewältigung von Ras- ist ein Teil meiner Identität, ich kann es nicht ändern, sismus halte ich für eine sinnvolle Maßnahme im kirch- sondern nur akzeptieren. Deshalb spreche ich lieber lichen Rahmen. Das Curriculum ist stark von westlicher von meinem Migrationsvordergrund als von meinem Didaktik geprägt. Ich finde es interessant, dass wir un- Migrationshintergrund und verweise dabei auf meine hinterfragt auf westliche Initiativen und Instrumentarien koreanischen Wurzeln. Und wenn Leute nicht genau zurückgreifen, um weiße Privilegien kritisch zu hinter- wissen, wie sie sich auf eine kulturell angemessene fragen. Dabei bedienen wir uns ja schon der weißen Weise gegenüber mir zu verhalten haben und hilflos Privilegien, indem wir z.B. ein Curriculum für dieje- dastehen, dann belasse ich sie nicht in ihrer Hilflosig- nigen erstellen, die auch einen bildungsabhängigen keit, sondern versuche ihnen mit Nachsicht und etwas Zugang dazu haben. Ein Curriculum halte ich für Selbstironie entgegenzukommen, um auf diese Weise sinnvoll, aber m.E. sollte es nicht auf einer kulturelle Klischees abzubauen. rein westlichen Didaktik beruhen, sondern auch andere Zugänge ermöglichen. Außer- dem finde ich, dass ein auf Deutsch übersetz- Lieber Quinton, du hast auf die Impulse der Black Libe- tes UCC Curriculum den spezifischen Frage- ration Theology, vertreten durch James Cone, als rich- stellungen in Deutschland nicht entspricht, tungsweisenden Umgang mit Rassismus in Deutschland sondern es sollte aus dem eigenen Kontext hingewiesen. Dabei hast du auch auf Jesus Christus hervorwachsen. als den Gekreuzigten verwiesen, der sich heute solida- risch mit den Unterdrückten zeigt. Aber ich frage mich, ob befreiungstheologische Ansätze der Black Libera- Um ein vorläufiges Fazit von dieser Studientagung und tion Theology wie sie in Amerika vor dem Hintergrund Thematik zu ziehen: Ich habe gelernt, dass Rassismus der Rassendiskriminierung zu ihrer Entfaltung gekom- ein komplexes Phänomen ist, was interdisziplinär be- men sind, auf den gesellschaftlichen Kontext hier in trachtet werden sollte – gesellschaftskritisch, psycholo- Deutschland übertragen werden können. gisch, geistlich und vor allem kontextuell. Denn Rassis- mus scheint je nach Kontext andere Ausdrucksformen Herrschen hier dieselben Verhältnisse wie in Nord- anzunehmen, die wir als Kirche kritisch in den Blick oder Lateinamerika? nehmen sollten. Ich verneine nicht, dass struktureller Rassismus in Deutschland existiert, aber m.E. ist er nicht so öffent- lich und offensichtlich wie in anderen Ländern. 04 13
NATHALY KURTZ TAGUNGSBEOBACHTUNGEN Mein Name ist Nathaly Kurtz, ich bin 21 Jahre alt und Ich hätte es wichtig gefunden, in einem Raum mit ver- studiere Evangelische Theologie in Berlin. schiedenen Menschen mit unterschiedlichstem Wis- sensstand beim Thema Rassismus Begriffserklärungen Zuallererst möchte ich mich ganz herzlich bedanken, zu liefern und kritisch zu hinterfragen, was die Rolle dass ich an dieser wichtigen Tagung teilnehmen durfte christlicher Missionar*innen in kolonialisierten Län- sowie für die tollen Beiträge und die Organisation. In dern war und wie sich durch ihre Überlegenheitsan- meiner Rolle als Tagungsbeobachterin werde ich nun sprüche auch (vielleicht sogar am prägendsten) das ein wenig zusammenfassen, was wir gemacht haben System Rassismus in dieser Form bilden konnte, wel- und meine Sicht dazugeben. ches bis zum heutigen Tag zu Leid, Unterdrückung und Diskriminierung weltweit führt. Viel zu oft wird im Die Organisator*innen entschieden sich für einen per- kirchlichen Kontext ein wirklicher Austausch über Ras- sönlichen, biografischen und eher impulsgebenden sismus mit dem Verweis darauf, dass alle Menschen Ansatz, um sich dem komplexen Thema Rassismus und vor Gott gleich sind und wir als Christ*innen Nächs- weiße Privilegien zu nähern. Das führte dazu, dass tenliebe leben würden, abgewiesen. uns verschiedene Perspektiven auf das Thema näher- gebracht wurden - die Reise, mit seinen eigenen Privi- Dass wir heute hier sind und offen über das Thema legien kritisch umzugehen, was es heißt, als Schwarze sprechen, finde ich toll, und beim Sprechen über wei- Person in der weißen Kirche zu arbeiten sowie theo- ße Privilegien in seiner eigenen Biografie anzufangen logische Impulse aus der Befreiungstheologie. In den ist ebenso wichtig. Dennoch sollten wir nicht aus dem Gruppenarbeiten widmeten wir uns verschiedenen Be- Auge verlieren, dass eine Zentrierung um die heutige reichen und Ansätzen, wie wir für mehr Diversität und weiße Kirche selbst der Komplexität und (historischen) Repräsentation in Strukturen unserer Kirchen sorgen Zusammenhänge des Themas nicht gerecht werden könnten. Ich war in der Gruppe PoC-Netzwerk und kann. Das zeigen Debatten wie zum Beispiel über den es hat mich gefreut, mich mit anderen BPoCs auszu- sogenannten „White-Savior-Komplex“, welcher be- tauschen und über die Wichtigkeit von Vernetzung und schreibt, dass weiße Menschen oft den Antrieb, aber Empowerment zu sprechen. zugleich auch den Überlegenheitsanspruch verspüren, BPoCs zu „retten“ und damit Abhängigkeiten und Un- Als ich mich für diese Tagung angemeldet habe, habe gerechtigkeiten schaffen oder zementieren. Dieses Ver- ich tatsächlich einen etwas anderen Ansatz erwartet halten wird doch allzu oft von Kirchen unterstützt und als das, was heute hier stattgefunden hat. Mir persön- anerkannt. lich hat eine systematisch-historische Reflektion und Einordnung der Institution Kirche in das System Rassis- Bei aller von mir vorgetragenen Kritik möchte ich mich mus gefehlt. wirklich nochmal bei allen Beteiligten bedanken und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, in der dies ein wichtiger Anstoß für zahlreiche Debatten, Tagungen und Zusammenkünfte zu dem Thema Rassismus und Kirche war. 04 14
ERGEBNISSE DER TAGUNG UND EMPFEHLUNGEN FÜR DIE WEITERARBEIT Wie können wir eine rassismusbewusste und -kritische Kirche werden? Die Teilnehmer*innen der Tagung waren sich in der abschließenden Diskussion einig: Es braucht eine richtige Systemtransformation! Und es braucht Menschen, die eine solche voran- bringen – über Fachgebiete und Organisationsebenen hinweg. Rassismuskritik ist eine klassi- sche Querschnittsaufgabe. Unserer Kirche muss sich ändern, weil sich ihr Kontext schon lange geändert hat und bestän- dig weiter verändert. Manche Nichtregierungsorganisationen, mit denen wir zusammenarbei- ten und viele Universitäten, an denen jüngere Kolleg*innen studiert haben, haben bereits ihre Standards bezüglich einer proaktiven Diversitäts- und einer sensibilisierenden Antidiskriminie- rungspolitik weiterentwickelt. Davon kann Kirche profitieren und lernen. Damit Kirchen und kirchliche Institutionen zu einer wirkungsvollen Agentin gegen Rassismus und für Diversität werden, müssen ihre verschiedenen Dimensionen in den Blick genommen und geprüft werden. Wir alle können damit anfangen - dabei ist kein Prozess von oben nach unten durch alle Leitungsgremien erforderlich - jede Person, jede Gruppe in der Kirche kann anfangen und kann sich auf den Weg machen. Dazu kann es hilfreich sein, die eigene haupt- oder nebenamtliche Arbeit einmal genauer zu analysieren. Wo sind Orte weißer Privilegien und wie kann eine Diversifizierung der Arbeit aussehen? Die folgenden Leitfragen können dabei eine Hilfe sein: Wer spricht? Wer wird proaktiv angesprochen oder wer nicht? Wer ist im Blick? Wer wird nicht gesehen? Wer bringt Meinungen und Erfahrungen ein und wessen Erfahrung wird als relevant wahrgenommen? Wer wird gehört? Und wer wird nicht gehört? 15
Wer braucht und wünscht sich welche Form von Unterstützung und Kommunikation, um mitgestalten und sich einbringen zu können? Welche kulturellen, welche theologischen, welche anderen Traditionen werden gepflegt? Werden sie transparent gemacht? Wer profitiert von Veränderung? Wer profitiert davon, wenn etwas beim Alten bleibt? Wer übt Leitung und Verantwortung aus? Wer trifft Entscheidungen? Wer finanziert die Arbeit, das Projekt? Wer hat Zugang zu Ressourcen? Wer hat Machtpositionen inne und wie wirkt sich diese in der Gruppendynamik aus? Welche Sprache wird benutzt? Versucht die Sprache inklusiv zu sein und Diskriminierungen zu vermeiden? Welche Bilder werden benutzt? Werden diverse Gruppen in der Bildsprache repräsentiert? Gehen Darstellungen von weißen und/oder schwarzen Menschen mit weiteren Zuschreibungen einher, die diskriminierend wirken? Gibt es Räume und Zeiten, um Menschen mit unterschiedlichen Vorder- und Hintergründen zur Mitwirkung einzuladen, kennenzulernen und gemeinsam im Gespräch zu sein? Gibt es Experimentierräume für inklusive Wege des Zusammenlebens und Kirche-Gestaltens? 16
Gibt es sichere Räume, um über Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen zu sprechen? Kommen Hürden für ein Zusammenarbeiten zur Sprache? Gibt es eine gnädige Fehlerkultur, bzw. “call-out culture”? Wer wird bezüglich all dieser Fragen privilegiert? Sind sich die Personen dessen bewusst? Wie kann das in den Blick genommen werden? Gibt es dafür sichere Orte und Zeiten, Begleitung und Fortbildung? Wie kann das Thema rassismuskritische Kirche und Diversität in kirchenleitenden Gremien und der Verwaltung der Kirche gut zur Sprache gebracht werden? Wie kommt das Thema in kirchlichen Ausbildungsgängen vor? Welche Rolle spielt das Thema in Ämtern und Werken der Kirche und der verfassten Diakonie? Wie können bei der Bearbeitung des Themas Synergien hergestellt werden? Wer kann welche Handlungsfelder in den Blick nehmen? Wie können Fortbildungen und Trainings von den verschiedenen Bildungs- träger*innen aufeinander abgestimmt und evtl. gemeinsam beworben werden? Wie kann sicher gestellt werden, dass es Fortbildungsmöglichkeiten gleichermaßen für alle Mitarbeiter*innen der Kirche gibt? Wie können Standards in der Bildungsarbeit – Pastoralkollegs, Konfirmand*innenarbeit, Schulunterricht, Kindergottesdienst, Kinder- und Jugendarbeit, Frauen- und Senior*innenarbeit, Seelsorge, in der Arbeit mit Geflüchteten und Ehrenamtlichen und in den unterschiedlichen diakonischen Arbeitsfeldern, etc. – entwickelt, umgesetzt und bekannt gemacht werden? 17
Wie kann ein Netzwerk von BIPoC Menschen in der Kirche aussehen? Welche Räume, welche Ressourcen braucht ein solches Netzwerk von Kirche? Welche Rolle kann der Internationale Kirchenkonvent bei diesem Thema wahrnehmen? Soll es auch ein Netzwerk von „White Allys“ geben? Wie soll ein diverses Team, eine Steuerungsgruppe aussehen, die an dem Thema weiterarbeiten kann? Wann kann es Stellen in der Landeskirche geben, die den Prozess begleiten und koordinieren? Wo sollten diese angesiedelt sein? Wie kann sichergestellt werden, dass die Stellen mit BIPoC und weißen Menschen besetzt werden? Wie kann gewährleistet werden, dass das Thema als Querschnitts- aufgabe für die gesamte Kirche wahrgenommen wird? Wie kann sich im Speziellen ökumenische, interkulturelle und transkulturelle Arbeit rassismuskritisch reflektieren? Wie und durch wen kann Arbeit an Grundlagen und Begriffen gewährleistet werden, um an die aktuellen Diskurse in der Gesellschaft zu diesem Thema anschlussfähig zu werden? Mit welchen anderen Organisationen/Institutionen und universitären Einrichtungen können wir zusammenarbeiten? Wo können wir uns als Kirche Unterstützung holen? Wen können wir unterstützen? 18
BEISPIELE FÜR INITIATIVEN UND LERNORTE STUDIENGRUPPEN NETZWERK WEISSER ALLYS “WEISSE PRIVILEGIEN. LASS UNS REDEN” Wie können wir als weiß gelesene Menschen verläss- liche, rassismuskritische Verbündete sein? Wie können wir uns vertrauensvoll unterstützen im Prozess weißer Die EKvW hat das Kursmaterial der UCC „White Pri- Bewusstwerdung und darin, unsere Komfortzonen zu vilege. Let‘s Talk“ übersetzen lassen und initiiert dazu verlassen? Auch dafür braucht es Räume für kollegiale kleine Studiengruppen (6-8 Personen), die das Mate- Beratung und ggf. mit professioneller Begleitung. Wer rial selbst durchlaufen. Das Hauptinteresse ist der eige- möchte dabei sein? ne Prozess der Beteiligten. Der zweite Schritt ist eine gemeinsame Auswertung der Erfahrungen, um das Kontakt: Antonia Kreul Material für den weiteren Einsatz im Kontext Deutsch- Antonia.Kreul@kircheundgesell- land zu bearbeiten. schaft.de Kontakt: Christina Biere Annika Huneke christina.biere@moewe-westfalen.de Annika.Huneke@afj-ekvw.de Christina Biere christina.biere@moewe-westfalen.de NETZWERK BIPOC IN DER KIRCHE DIGITALER WORKSHOP “RASSISMUSKRITISCH Es ist wichtig und empowernd, Räume zu haben, in de- DENKEN LERNEN“ nen sich BIPoC’s begegnen und austauschen können. Bei der Tagung kam der Wunsch und die Idee auf, ein Die VEM bietet regelmäßig digitale Einsteiger*innen- solches Netzwerk innerhalb der Kirche zu gründen, Seminare an zwei aufeinanderfolgenden Abenden an. um über gemeinsame Erfahrungen ins Gespräch zu Es kann sich jede*r anmelden, der/die gern ins The- kommen, sich seelsorgerlich zu tragen und Ideen zu ma Rassismus einsteigen will. Inhalte sind Definitionen, entwickeln, Kirche rassismuskritisch auf den Weg zu die Geschichte des Rassen-Konstrukts und ein Blick auf bringen. die Kirche und Theologie. Das Seminar bietet Raum, Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu Kontakt: Sarah Vecera kommen und regt zur Selbstreflexion und weiteren Aus- vecera-s@vemission.org einandersetzung an. Quinton Ceasar quinton.ceasar@ekir.de Kontakt: Sarah Vecera vecera-s@vemission.org 19
INITIATIVE FILM „LIEBE WEISSE KIRCHE“ BEISPIELE FÜR INITIATIVEN UND LERNORTE “RASSISMUSKRITISCHE FÜR DEUTSCHLAND KINDERBIBEL” Es gibt bereits auf YouTube einen Film unter dem Ti- In der Initiative “Rassismuskritische Kinderbibel” be- tel “Dear white church” aus England. Wir leben in schäftigt sich eine Studiengruppe unter wissenschaft- Deutschland auch in einer weiß dominierten Kirche. licher Begleitung von Prof. Dr. Marion Keuchen damit, Daher wollen wir einen Film auf Deutsch und mit Erfah- einen Prototyp für eine Kinderbibel zu erarbeiten, die rungen aus Deutschland produzieren. BIPoC’s machen bzgl. Rassismus, Antisemitismus, Klassismus, Ableis- Erfahrungen, die weiße Menschen oft nicht sehen und/ mus und Genderdiversität sensibel gestaltet sein soll. oder sich dessen nicht bewusst sind oder sein wollen. Dieser Film gibt Einblicke in die Lebenswelt und -wirk- Kontakt: Claudia Währisch-Oblau lichkeit von BIPoC’s innerhalb der Kirche. Es besteht Waehrisch-Oblau-C@vemission.org eine hohe Hemmschwelle, über diese Erfahrungen zu berichten. Die Ängste der angefragten BIPoC’s be- Sarah Vecera stehen darin, mit zu viel Abwehr und Konsequenzen vecera-s@vemission.org rechnen zu müssen, wenn sie offen über den Rassismus Christina Biere sprechen, der ihnen in Kirche widerfährt christina.biere@moewe-westfalen.de Kontakt auch für Videobeiträge: Sarah Vecera vecera-s@vemission.org INITIATIVE INTERNATIONALER “RASSISMUSKRITISCHER KIRCHENKONVENT GLAUBENSKURS” RHEINLAND-WESTFALEN Die VEM gründete im September eine Arbeitsgruppe, Der Internationale Kirchenkonvent Rheinland-Westfa- die ein Material entwickelt, um die Perspektive auf Bi- len ist ein Netzwerk von Internationalen Gemeinden, bel, Theologie, die Kirche und den eigenen Glauben dem auch die beiden Landeskirchen EKiR und EKvW rassismuskritisch zu beleuchten. Wie in einem Glau- angehören. Die beteiligten Kirchen und Gemeinden benskurs sollen Menschen an verschiedenen Gruppen- kommen aus der reformatorischen Tradition mit unter- treffen aus dem Material jeweils einen Input bekom- schiedlichen kulturellen Wurzeln. Das Netzwerk ver- men und dann miteinander ins Gespräch kommen. steht sich auch als Interessenvertretung der beteiligten Gemeinden und Ort des Empowerment. Kontakt: Sarah Vecera vecera-s@vemission.org Kontakt: Mike Lee mike.lee@ekir.de Claudia Währisch-Oblau Waehrisch-Oblau-C@vemission.org Beate Heßler beate.hessler@moewe-westfalen.de 20
WEITERE ANGEBOTE VERSCHIEDENER BILDUNGSTRÄGER Unterschiedliche Bildungsträger*innen im Raum der Evangelischen Kirche von Westfalen haben bereits Angebote für die erste Jahreshälfte 2021 zum Themenbereich entwickelt. Bitte nutzen Sie die Suchfunktionen in den entsprechenden Datenbanken: Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. https://www.ebwwest.de/bildungsangebote.html Gewalt Akademie Villigst https://www.gewaltakademie.de/aktuell/ Amt für Jugendarbeit der EKvW https://www.ev-jugend-westfalen.de/seminare-und-veranstaltungen/ Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW http://www.kircheundgesellschaft.de/veranstaltungen/ Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW https://www.institut-afw.de/ 21
AUTOR*INNEN UND HERAUSGEBER*INNEN CHRISTINA QUINTON BIERE CEASAR Pfarrerin im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Südafrikanischer Theologe und Pfarrer der Evange- Weltverantwortung (MÖWe) der EKvW für die Region lische Kirche im Rheinland, studierte in Stellenbosch Dortmund, Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm, und Berlin. derzeitige Arbeitsschwerpunkte: Transkulturalität, Di- versität, Rassismuskritik, kritisches weiß-sein, digitale Kontakt: quinton.ceasar@ekir.de Kirche und digitale Ökumene. Kontakt: christina.biere@moewe-westfalen.de BEATE NATHALY HESSLER KURTZ Pfarrerin im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Studentin der Theologie, studierte in Bonn und Berlin, Weltverantwortung (MÖWe) der EKvW, Fachbereich gebürtig aus dem Rheinland, jetziger Lebensmittel- “Gemeinsam Kirche sein mit Zugewanderten” und punkt Berlin, engagiert sich für die Themen intersektio- “Ökumenische Frauenarbeit”. naler Feminismus und Gerechtigkeit in der Theologie. Kontakt: beate.hessler@moewe-westfalen.de Kontakt: Nathaly-kurtz@live.de 22
AUTOR*INNEN UND HERAUSGEBER*INNEN MIKE ELEANOR LEE MCCORMICK Dezernent für Internationale Gemeinden und Interkul- Pfarrerin in der United Church of Christ (UCC), zur Zeit turelle Öffnung in der Evangelischen Kirche im Rhein- als Ökumenische Mitarbeiterin im Oberkirchenrat der land. Geschäftsführer des Internationalen Kirchenkon- Ev. Landeskirche in Baden und in der Gemeinde Karls- vents (IKK) Rheinland-Westfalen. ruhe-Grötzingen tätig, derzeitige Arbeitsschwerpunk- te: Anti-Rassismus-Arbeit und Kirchengemeinschaft. Kontakt: mike.lee@ekir.de Kontakt: eleanor.mccormick@ekiba.de SARAH ANGELIKA VECERA VEDDELER Stellvertretende Abteilungsleiterin der Region Deutsch- Abteilungsleiterin der Region Deutschland in der Ver- land in der Vereinten Evangelischen Mission und einten Evangelischen Mission, Koordinatorin des Pro- Bildungskoordinatorin, derzeitige Arbeitsschwerpunk- gramms “Global Learning in Ecumenical Perspective“ te: Rassismus und Kirche, Social Media und digitale in der VEM-Region Deutschland, mehrjährige Arbeits- Bildung. phasen in Ghana und Äthiopien. Kontakt: vecera-s@vemission.org Kontakt: Veddeler-A@vemission.org 23
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