Winterkampf - Jägerbataillon 18 - Professionell und innovativ Nummer 1 | 2012 - Österreichisches Bundesheer
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Nummer 1 | 2012 Jägerbataillon 18 – Professionell und innovativ Erscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P. b.b. – GZ 02Z033156 M Winterkampf SCHUTZ www.bundesheer.at & HILFE
DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2011 Andere sehen hier junge Menschen. Wir einen wichtigen Teil unserer Zukunft. Wir fordern und fördern junge Menschen und bieten ihnen die Chancen und Herausforderungen, die sie brauchen. Dabei setzen wir auf gegenseitigen Respekt und Zusammenarbeit, denn die Ausbildung endet bei uns nicht mit dem Berufseintritt. Persönliche Weiterentwicklung, Karrierechancen und lebenslanges Lernen machen uns als Arbeitgeber ebenso attraktiv wie die Orientierung am Erfolg. www.voestalpine.com „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 1 Geschätzte Leserinnen und Leser! S ie halten die erste Ausgabe des „Oberlandes“ im Jahr 2012 in Händen. Ich möchte Ihnen allen auf diesem Wege nachträglich ein erfolgreiches und ge- Versuch eines Ausblickes Über die Herausforderungen, welche die mittelfris- tige Zukunft bringen wird, habe ich mich bereits in Die Zeiten werden spannend, und es sundes Jahr 2012 wünschen. Diese Nummer ist eine meinem letzten Leitartikel geäußert. Die Verknappung liegt an uns mit der Premiere für den neuen Chefredakteur, Hauptmann der Finanzmittel und der Beitrag des Bundesheers für Spannung so Christian Lackner, dem ich für seine Aufgabe viel Er- ein in Aussicht gestelltes Sparpaket machen die Her- umzugehen, dass folg wünsche. Der Wechsel des Redakteurs wurde ausforderungen nicht kleiner und es werden Ein- sie sich in Energie, nötig, da der langjährige Verantwortliche für das schnitte zu erwarten sein. Wie sich diese Dinge auf die uns vorwärts Oberland, Hauptmann Christian Adamer, seine weite- unseren Verband auswirken, ist aus heutiger Sicht re berufliche Karriere beim Heerespersonalamt in nicht seriös abzusehen. Festzustellen ist aber, dass treibt, umwandelt. verantwortungsvoller Position fortsetzen wird. Für die äußeren Einflüsse die Aufgabenerfüllung nicht die außerordentlich professionelle Bearbeitung der leichter machen werden und etwaig getroffene Maß- Truppenzeitung unter seiner Regie mit tollen Erfolgen nahmen ab Ergehen einer Entscheidung relativ rasch möchte ich mich hier entsprechend bedanken. umgesetzt werden müssen. Trotz allem muss es unser Ziel sein, professionelle Was ist seit der letzten Ausgabe passiert? Arbeit zu leisten und unsere Einsatzbereitschaft zu Unser Verband hat eine Reihe von sehr fordernden erhöhen, sowie das im Bataillon vorhandene Know- und interessanten Ausbildungsvorhaben absolviert, How zumindest zu erhalten. Diesem Umstand werden die im Blattinneren noch näher behandelt werden. Ich wir im kommenden Jahr mit dem Schwergewicht möchte hier die Teilnahme an der Eröffnung der Kaderaus- und Weiterbildung gebührend Rechnung Kampfanlage Steinbach am Truppenübungsplatz Al- tragen, damit das militärische Handwerk wieder stär- lentsteig in Zusammenarbeit mit der 4. Panzergrena- ker in den Vordergrund tritt. dierbrigade und die Teilnahme an der Verbandsübung Die Zeiten werden spannend, und es liegt an uns „Decive Engagement“ unter Leitung der 7. Jägerbri- mit der Spannung so umzugehen, dass sie sich in gade besonders hervorheben. Erwähnenswert ist Energie, die uns vorwärts treibt, umwandelt. auch das Kompaniegefechtsschießen in Zusammen- arbeit mit Kampfpanzern, das im scharfen Schuss so noch nie in Österreich durchgeführt wurde. Am 23. Jänner 2012 hat der Herr Bundesminister seine Entscheidungen bezüglich der Pilotprojekte zum Zwecke des Erfahrungsgewinnes bekanntgege- ben. Wir haben uns mit dem Jägerbataillon 18 be- Ihr müht, eines dieser Projekte an unserem Standort Oberstleutnant Karl-Heinz Tatschl, durchzuführen zu können. Die Entscheidung zum von Bataillonskommandant JgB18 uns ins Auge gefassten Projektes zur Aufstellung eines Kaderbataillons an einem Standort fiel zuguns- ten des Jägerbataillons 25. „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 2 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 Dynamische Schießausbildun Eine mit Kampfpanzern verstärkte Jägerkompanie im Angriff mit scharfer M Panzer vor können nur bei hohem Ausbildungsstand und hoher Den Abschluss der Schießausbildung der Rekruten Selbstsicherheit bei der Handhabung mit der Waffe des Vollkontingents 2011 der zweiten Jägerkompanie geschossen werden. Der weitere Ansatz auf die Ort- stellte der Angriff in Zusammenwirkung mit dem schaft Thaures musste rasch erfolgen, um den Feind Kampfpanzer Leopard II über eine Strecke von zwei nicht die Möglichkeit zu geben, sich zur Verteidigung Kilometern in die verfallene Ortschaft Thaures am einzurichten. Truppenübungsplatz Allentsteig dar. In der ersten Phase des Gefechtsschießens donnerten die Kamera- Weiteres Vorgehen im Schutz der Leopard II den des Panzerbataillons 14 aus Wels mit ihren vier Der Kompaniekommandant befahl das weitere Vor- Kampfpanzern unter dem Einsatz der 120mm Kanone gehen der Infanterie im Schutz der Kampfpanzer. in voller Fahrt vor und vernichteten die feindlichen Während dieser unter Kettengerassel und heftigen Hauptmann Gefechtsfahrzeuge am Gegenhang. Feuerstößen mit seinem Turmmaschinengewehr Gernot Schaunitzer Richtung Thaures angriff, folgte die Infanterie dicht Säuberung durch Infanterie aufgeschlossen und bekämpfte jene Ziele, welche Der zweite Jägerzug bekam nun den Auftrag, die sich im sichttoten Bereich der Panzerbesatzung be- sich in den Raum Mühlbachweg absetzenden feindli- fanden. Die letzte Kreuzung vor der Ortschaft Thaures chen Schützen aus der Bewegung anzugreifen. Der wurde vom Kompaniekommandanten als „gefährli- Zugskommandant entschied sich für die Anwendung cher Geländeteil“ beurteilt und musste unter beson- des „offensiven Reaktionsdrilles“ und damit zum derem Schutz überwunden werden. Beim Überwin- Werfen der feindlichen Schützen. Die Anwendung den dieses „gefährlichen Geländeteiles“ kam wieder dieses Einsatzverfahrens erforderte die volle Konzen- das Zusammenspiel der Infanterie mit den Kampf- tration der schießenden Soldaten. Solche Verfahren panzern, welches in den Vortagen bei der Eröffnung „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 3 ng unition der Ortskampfanlage Steinbach am Truppenübungs- platz Allentsteig geübt wurde, zur Anwendung. Als Finale erfolgte der Stoß in die Ortschaft. Unter starker Feuerunterstützung von Panzern und Infanterie ge- lang der Einbruch in die Ortschaft. Auftrag ausgeführt Nachdem alle Feindteile vernichtet waren, wurden die neuen Stellungen bezogen, um für einen feindli- chen Gegenstoß jederzeit abwehrbereit zu sein. Der Kompaniekommandant meldete an den Bataillons- kommandanten: „Auftrag ausgeführt, Thaures ge- nommen, weiterer Ansatz des Bataillons Richtung Rausmanns möglich“. Dies beendete das Scharf- schießen der zweiten Jägerkompanie. Bei der im An- schluss stattfindenden Nachbesprechung würdigte der stellvertretende Kommandant der 7. Jägerbriga- de, Oberst Ing. Gerhard Mereiter, die Leistung der Soldaten, die am Schießen teilgenommen haben. Hauptmann Gernot Schaunitzer Leiter des Führungsgrundgebietes 2 „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 4 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 5 Vollkontingent Juli 2011 Die 2. Jägerkompanie im Schwergewicht Alle Mann an Bord ten mehr als der Angriff, nirgendwo sonst kristallisie- Wie bereits in der vierten Oberlandausgabe des ren sich Führungspersönlichkeiten eher heraus und Jahres 2011 erwähnt, darf ich mit Ihnen, werte Leser, werden Mängel in der Ausbildung dem Kader unmit- nun eine kurze Rückschau über das Vollkontingent telbarer vorgeführt. Juli 2011 und seine militärischen Highlights halten. Weiters darf ich Ihnen als für das Kontingent verant- Intensive Ausbildung mit vielen Inhalten wortlicher Kompaniekommandant ein paar persönli- Im Zuge der Ausbildung bezwangen wir Kletterstei- che Eindrücke schildern. ge und Gipfel der Steiermark, flogen mit Hubschrau- Am 11. Juli des vergangenen Jahres rückten insge- bern in Landezonen und griffen im Gebirge und im samt 124 Grundwehrdiener für die Ableistung ihres bebauten Gebiet an. Das absolute Highlight war je- sechsmonatigen Grundwehrdienstes vollzählig in der doch das Kompaniegefechtsschießen „Angriff mit 2. Jägerkompanie ein. Bis auf den letzten Mann Kampfpanzerunterstützung“ in Allentsteig. Feuer frei Oberleutnant (Frauen war bei diesem Turnus keine dabei) hatte je- auf erkannte Ziele für die 120mm Glattrohrkanonen Markus Wilfinger der dem Einrückungsbefehl pünktlich Folge geleistet. - die Kompanie griff hinter der Panzerspitze und mit Panzern als Deckung infanteristisch vorgehend an. Vom ersten Tag an hochmotiviert Auch die Teilnahme an der Eröffnung der Ortskampf- Vom ersten Tag an war der Einrückungsturnus von anlage Steinbach und der Übung „Decisive Engage- großer Erwartungshaltung, hoher Leistungsbereit- ment“ in Kärnten ermöglichten uns das Üben im schaft von Seiten der Grundwehrdiener und hoher Zugs- und Kompanierahmen. Wir marschierten und Motivation von Seiten des Kaderpersonals geprägt. griffen drei Tage durchgehend im Rahmen des Jäger- Endlich wieder ein Vollkontingent in der 2. Jägerkom- bataillons 25 von Klagenfurt über Völkermarkt bis in panie mit dem man so „richtig“ von der Ebene der den Raum Wolfsberg an. Erlebnisse und Erfahrun- Mancher Kader Gruppe bis hin zur Kompanie mit Volltruppe üben gen, die dem dritten Jägerzug nur mit Abstrichen angehöriger bekam kann. Durch die Vorgabe der Streitkräfte „Innovative vergönnt waren, da dieser Zug mit der 3. Jägerkom- Ausbildung“ zu betreiben, zogen wir Ausbildungsthe- panie den 30. Turnus des Assistenzeinsatzes Schen- dabei jedoch auch men vor und strichen weniger wichtige Inhalte. Die gen bestreiten musste (siehe Oberland Ausgabe seine persönliche Zielvorgabe, in der Einsatzart Angriff mit der Kompa- 4/2011). Leistungsgrenze nie bestehen zu können, war unsere goldene Richt- Ich möchte mich hier für den Leistungswillen jedes deutlich vor Augen schnur und der Angriff entsprechend Ausbildungs- einzelnen Soldaten bedanken. Auch in Zeiten des geführt... schwergewicht. Hiezu wurde – wie bereits im Vorjahr Sparzwanges sind das Üben mit Volltruppe und das in der 1. Jägerkompanie durchgeführt – Kader aus Schießen mit echter Munition für das Bestehen im den anderen Einheiten der 2. Jägerkompanie unter- Einsatz unbedingt notwendig. Denn stellen Sie sich stellt. Die Kompanie war anfangs in vier Ausbildungs- vor, Ihr Haus steht in Flammen und die Feuerwehr, züge und in weiterer Folge in drei Jägerzügen und die Sie zu Hilfe rufen, hat bis jetzt noch kein richtiges einen verminderten Panzerabwehrlenkwaffenzug ge- Feuer gelöscht. Brände konnte sie nur am Simulator gliedert. Durch die Kaderunterstellung wurde der löschen. Welches Vertrauen hätten Sie in diese Feu- Wissens- und Erfahrungsaustausch innerhalb des erwehr? Bataillons weiter forciert und das Zusammenwirken Oberleutnant Markus Wilfinger bzw. der Zusammenhalt innerhalb des Kaders ebenso Kommandant der 2. Jägerkompanie bestärkt. Neue Herausforderungen auch für Kaderpersonal Die drei „großen“ Ziele Angriff, Schulung des Ka- ders aller Ebenen in der Führungsfähigkeit und Um- setzung der ausgebildeten Themen und Inhalte bei Scharfschießen bzw. Übungen im Zugs- und Kompa- nierahmen ließen manchen Soldaten über sich hin- auswachsen. Nach Jahren der Ausbildung in der Einsatzart Schutz, bei der wir mit Masse Patrouille fuhren und uns kaum von asphaltierten Flächen weg bewegten, übten wir endlich wieder robustes Vorge- hen. Mancher Kaderangehöriger bekam dabei jedoch auch seine persönliche Leistungsgrenze deutlich vor Augen geführt, da Angriff doch mit Schweiß und Schmerz verbunden ist. Nichts schult Kommandan- „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 6 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 Beorderte Waffenübung in der 1.Jägerkompanie im Zuge der Verbandsübung „Decisive Engagement“ Viele Soldaten verschiedener Einheiten unter thema Waffen- und Schießdienst mit anschließendem einem Kommando Scharfschießen am Ortnerhof durchgeführt. Ein wei- Im Zuge der Verbandsübung „Decisive Engage- terer Schwerpunkt dieser Woche war der Gefechts- ment“ wurde die 1. Jägerkompanie des Jägerbatail- dienst mit den Themen Riegel beziehen und Abbre- lons 18 damit beauftragt, aus Milizsoldaten der beor- chen des Gefechtes. Somit konnten wir gut gerüstet derten Waffenübung, einem Zug der 2. Jägerkompa- in die zweite Woche starten. nie und einem Zug des Aufklärungs-Artillerie Batail- lons 7, eine gut funktionierende kampfbereite Kom- Der Auftrag panie zu bilden. Die 1. Jägerkompanie gliederte sich Die 1. Jägerkompanie war diesmal der Feind. Der somit in drei Jägerzüge, einen Panzerabwehrzug so- Auftrag war, einen Kompanieriegel südlich von Wolfs- wie eine Scharfschützengruppe. „Decisive Engage- berg zu beziehen, das Gelände gegen die antretende Leutnant ment“, also das „Entschlossene Handeln“, war nicht Task Force 25 möglichst lange zu halten und danach Markus Koren nur der Name dieser Verbandsübung. „Decisive En- das Gefecht bis auf eine befohlene Linie abzubrechen. gagement“ war auch von jedem Teilnehmer dieser Übung in der 1 Jägerkompanie gefordert, um aus den Ab ins Gefecht unterschiedlichsten Zügen dieser Kompanie eine gut Zu Beginn der zweiten Woche war es dann soweit. funktionierende Einheit zu bilden. Nach dem taktischen Befehl des Bataillonskomman- danten bezog die Kompanie den Verfügungsraum am Ausbildungsstand aller Soldaten angleichen Truppenübungsplatz Seetaler Alpe. Von hier aus hatte Mit der ca. 140 Mann starken Kompanie starteten die Kompanie bis Mittwoch Zeit, sich in einem Kom- wir in die erste Woche. Diese Woche stand ganz im panieriegel südlich Wolfsberg einzurichten, mit dem Zeichen der Angleichung, um alle Züge auf den glei- Ziel, das Vorgehen der zahlenmäßig weit überlegenen chen Ausbildungsstand zu bringen. In der Kaserne Task Force 25 möglichst lange zu verzögern. Wie er- wurde zuerst mit allen Milizteilen das Ausbildungs- wartet kam es dann auch am Mittwoch zum großen „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 7 …das „Entschlossene Handeln“ war nicht nur der Name dieser Verbandsübung… Feuerkampf, der sich mit bewusstem, schrittweisem Zurückziehen der Kompanie bis Donnerstag hinzog. Schließlich mündete die Übung in Verhandlungen und wir ergaben uns, bedingt vor allem durch das nicht nach hinten verschiebbare taktische Übungsende. Zusammenfassung Zusammenfassend kann ich sagen, dass alle Teile der 1. Jägerkompanie ausgesprochen motiviert und engagiert in diese Verbandsübung gingen. Dies be- traf sowohl aktives Kader, Grundwehrdiener als auch die Milizkameraden der beorderten Waffenübung. Diese Übung wird sicher bei allen Soldaten, die in der 1. Kompanie gekämpft haben, vor allem aber bei den Angehörigen der Miliz, sehr lange in Erinnerung bleiben. Auf diesem Wege möchte ich mich nochmals für die gute Zusammenarbeit während dieser zwei Wo- chen bei allen mitwirkenden Personen bedanken. Leutnant Markus Koren stellvertretender Kompaniekommandant der 1.Jägerkompanie „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 8 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 6 Monate Grundwehrdienst b Erfahrungen eines Grundwehrdieners Die Ausbildung ist beendet Sommerwärme oder blühende Natur in Pöls und der Die sechs Monate sind nun vorbei. Eine Zeit, die Obersteiermark. Selbstverständlich fühlte sich nicht von vielen neuen Erfahrungen geprägt war und uns die Gesamtheit einheitlich an allen Plätzchen wohl. ermöglichte, den militärischen Alltag zu erleben. Der Dem einen sprachen die Berge und wärmeren Umge- Enthusiasmus unseres Zuges würde sich in einem bungen besser zu, dem anderen gefiel es im kalten, Liniendiagramm sehr gut darstellen lassen. Am An- von General Frost beherrschten, Allentsteig mehr. fang mit schier unermesslicher Motivation angekom- Jedes einzelne Leid wurde in jedem Fall mit verständ- men, wurde diese durch so manche Erlebnisse sanft nisvollen Kameraden geteilt. Nicht immer herrschte ausgebremst. Kälte, ein etwas rauerer Ton der Vorge- bei uns eine angenehme und problemlose Zwischen- setzten und nicht immer 100%ige Gemütlichkeit menschlichkeit, sondern es entstanden auch Streit sorgten oft für Unstimmigkeit und moralische Dis- und Meinungsverschiedenheiten, welche aber unter- Gefreiter krepanzen in unseren Reihen. Das abwechslungsrei- einander mit Nachdruck selbst aus der Welt geschafft Stefan Gurmann che Ausbildungsprogramm ließ aber keine Lücken, wurden. sodass wir Tag für Tag neuen Herausforderungen gegenüberstanden und unsere Gedanken umgehend Befehle müssen ausgeführt werden wieder auf das Wesentliche lenken mussten. Das mehr oder weniger lobenswerte an einem mi- litärischen System ist, dass jeder die ihm zugeteilten Von Allentsteig bis Pöls Befehle ausführen muss, und aufgrund dessen stellte In unserer bisherigen Zeit als Soldaten wurden uns sich so mancher seinen Ängsten. Der eine überwand Orte offenbart, bei denen niemand daran daran den- sich, stieg trotz Höhenangst in einen Hubschrauber ken würde, diese in der Freizeit je zu besuchen, ob- ein und sprang von einer drei Meter hohen Mauer, ein „…und wer würde wohl man diesen Flecken Land etwas Wunderschönes anderer verlor jegliches Vorurteil gegenüber Kleintie- der Bevölkerung abgewinnen kann. Sei es ein Sonnenuntergang auf ren sowie Schmutz und weitere Kameraden konnten wirklich helfen…“ der Seetaler Alpe, die Eislandschaft in Allentsteig, die selbst ihrer Allergien Herr werden. „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 9 beim Jägerbataillon 18 Kameradschaft schätzen uns dabei. Für mich persönlich würde sich die Attrak- Ob beim Zelten, Laufen, Klettern, Bergsteigen oder tivität unseres Heeres um ein Vielfaches multiplizie- Kämpfen, wir waren immer eine Einheit und hielten ren, würde mehr auf Einzelmeinungen Acht genom- zusammen. Wir eigneten uns viele neue Fertigkeiten men werden. Denn auch Rekruten haben Ideen, wel- an, lernten uns in Situationen zurechtzufinden, die che nicht allzu selten sehr unterstützend wirken aussichtslos erschienen und lernten einen richtigen könnten, würde ihnen Gehör verschafft werden. Kameraden (Freund) zu schätzen. Zusammen be- schreitet man einen Weg, an dem man sich in seinem Die richtige Entscheidung Leben des Öfteren zurückerinnern wird und Freund- Ich will mit den Worten enden, dass falls ich mich schaften, welche hier geknüpft wurden, halten mit noch einmal entscheiden müsste, ich wieder das Sicherheit. Militär wählen würde. Es ist eine Zeit, die einen auf manche Situationen im Leben vorbereitet, denn in Ideen Einzelner berücksichtigen der zivilen Arbeitswelt existiert nicht nur Frohsinn Die Meinungen nach einem sechsmonatigen Auf- und Nächstenliebe. enthalt, in einer von der zivilen weit entfernten Welt, Ohne das Bundesheer würde ein Stück Österreichs schießen weit auseinander. Natürlich flucht jeder verloren gehen und wer würde der Bevölkerung wirk- Einzelne, was auch verständlich ist, weil das ihm lich helfen im Falle eines Ereignisses, das sonst nie- Widerfahrene aus der persönlichen, subjektiven Sicht mand mehr zu kontrollieren vermag. Denn wenn man nicht immer gerechtfertigt war und auch oft genug sieht, es gibt keinen Helfer mehr, ruft man nach dem Ungerechtigkeit und sture Geradlinigkeit den Alltag Bundesheer. dominierten. Das Bundesheer entspricht, wie jede andere Sache Gefreiter Stefan Gurmann, im Leben auch, nicht jedermanns Lebensvorstellung Soldatenvertreter und aus diesem Grund bleiben nicht sehr viele von Einrückungstermin 07/11 „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
31. Garnisonsball Garnisonsball mit neuem Konzept Zahlreiche Ehren- und Festgäste Sei es die feierliche Eröffnung mit einer Polonaise Bereits zum 31. Mal luden die Soldaten und Be- choreographiert durch die Tanzschule Glauninger diensteten der Landwehrkaserne in St. Michael am und getanzt durch die Soldaten des Granatwerferzu- Samstag den 4. Februar zum Garnisonsball in die ges oder die Mitternachtseinlage der Militärmusik Kaserne ein. Zahlreiche Ehren- und Festgäste erfreu- Steiermark, die mit ihren Trommlern das Publikum in ten sich am besonderen Ambiente des Garnisonsbal- den richtigen Rhythmus versetzte. Alle Besucher er- les, versuchten ihr Glück im Casino und feierten bis lebten eine rauschende Ballnacht, die sich in den in die frühen Morgenstunden. Fotos dieser Ausgabe widerspiegelt.
Seite 12 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 Jägerbataillon 18 im Kosovo Der Einsatz des Kaderpräsenzeinheit-Jägerzuges der 1. Jägerkompanie im Vorbereitung Stabswachtmeister Rainer Haindler, empfing uns im Von August bis Anfang Oktober des vergangenen Kosovo, da er bereits eine Woche früher abflog. Jahres befand sich der Kaderpräsenzeinheit-Jäger- Dies war auch gut so, denn dadurch konnte das zug der 1. Jägerkompampanie des Jägerbataillon 18 „Incoming“ wesentlich beschleunigt werden, da be- (eingegliedert in der Kaderpräsenzeinheit-Jägerkom- reits in der ersten Woche ein Auftrag für uns vorge- panie des Jägerbataillon 26) bei der Einsatzvorberei- sehen war. Unmittelbar nach unserem Eintreffen be- tung für das 25. Kontingent des Kosovo Einsatzes in gann der Zug mit Patrouillentätigkeiten im Nordkoso- Spital/Drau. vo. Nebenbei erhielten wir noch eine Einweisung auf dem Mannschaftstransportpanzer Piranha, da ein Der Einsatz beginnt Zug der Kompanie durch die Schweizer Kameraden Am 4.10.2011 war es dann endlich soweit. An die- gestellt wird. Korporal sem Tag flog unser Zug, geführt von Offizierstellver- Rainhard Wister treter Hans Omaser, von Linz Hörsching mit einer Verlegung nach Mitrovica C-130 Hercules in den Einsatzraum Kosovo. Im Am 12.10.2011 verlegten wir dann mit der gesam- Camp Casablanca angekommen, folgten die üblichen ten Kompanie nach Mitrovica, um die dort errichteten Tätigkeiten wie Ausfassen von Zusatzausrüstung, das Roadblocks (=Straßensperren) auf der Austerlitzbrü- Beziehen der Zimmer und die Einweisung in den cke zu überwachen. Diese wurden von den serbisch Einsatzraum. Unser Zugskommandantstellvertreter, stämmigen Kosovaren als „Nachwehen“ der Unruhen „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 13 Auslandseinsatz im Sommer errichtet und betrieben. Dort verbrachten Verlegung nach Villagio Italia wir auch die nächsten zehn Tage gemeinsam mit Trotz des intensiven Einsatzes gibt es auch noch slowenischen und Schweizer Kameraden. Zeit für Sport und andere Tätigkeiten. So bietet das Camp Casablanca viele Möglichkeiten (Kraftkammer, Routineaufgaben Tennisplatz, Geländelaufstrecke usw.) um körperlich Als dieser Auftrag erledigt war, fingen für uns die fit zu bleiben, und es gibt auch sonstige Angebote,wie „allgemeinen“ Routinetätigkeiten an: Patrouillentätig- den 25km-Dancon-Marsch, bei dem wir als Soldaten keiten, Campsicherung im Camp Casablanca und im teilnehmen können. Camp Villagio Italia bei den Italienern und Ausbildung Somit sei zu sagen, dass die ersten vier Monate im Einsatzraum bezüglich Crowd and Riot Control, sehr schnell vergangen sind und ich schon sehr ge- Lufttransportausbildung (mit slowenischen, kroati- spannt bin, was die letzten zwei Monate, wie z.B. die schen und amerikanischen Maschinen und Scharf- Schließung des Camps Casablana und den Umzug schießen. unserer Einheit ins Camp Villagio Italia zur italieni- Zusätzlich wurde unser Zug im Rahmen der Kom- schen Battlegroup noch bringen werden. panie auch einmal als taktische Reserve des „Kosovo Tactical Maneuver Battalion“ und einmal als Reserve Korporal Rainhard Wister für den Besuch des serbischen Ministerpräsidenten Angehöriger des eingeteilt. Kaderpräsenzeinheit-Jägerzuges „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 14 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 Der tapf‘re Hauptmann Eder Ein obersteirisches Soldatenschicksal aus dem 19. Jahrhundert Teil 1 Posten an der Lagune von Venedig im Sommer 1849 Die Zeit des Biedermeier wird gern als beschauliche, kunstsinnige und idyllische Epoche verklärt. Seltener ist von der wiederhergestellten absolutistischen Herrschaftsordnung die Rede, die mit repressiven Maßnahmen aufkeimende liberale Strömungen zu unterdrücken suchte. Wo die Staatsraison versagte, waren Soldaten gefragt, die zwischen 1815 und 1849 die dynastischen Interessen des Herrscherhauses gegen nationale Aspirationen und Revolutionen in Italien, Ungarn und Böhmen zu verteidigen hatten. Man schrieb das Jahr 1822. Leoben, nach der in Hauptmann diesem Jahr erschienenen Topographie des ehemali- Martin Parth gen Landwehroffiziers Carl Schmutz eine freundliche und nett gebaute Handelsstadt mit 2052 Einwohnern, begann sich allmählich von den Schrecknissen der Napoleonischen Kriege zu erholen. Gezielte Förder- maßnahmen Erzherzog Johanns schufen die Anfänge Abb. 1: Geburtshaus am Leobener Hauptplatz einer modernen Montanindustrie und begründeten (links) einen vorerst zaghaften Aufschwung. Im Haus Leoben NO 78 (heute Hauptplatz NO 5) befand sich damals die bürgerliche Gastwirtschaft tauft (Abb. 1, 2). Die Eltern sorgten dafür, dass ihr „Zum Kaiser von Österreich“. Dort brachte Franziska Sohn eine standesgemäße Ausbildung an der vier- Eder, Gattin des Kaiserwirts Franz Eder, am 2. August klassigen Normalschule im aufgehobenen Dominika- 1822 um neun Uhr vormittags einen gesunden Kna- nerkloster erhielt, wo neben den Grundfertigkeiten ben zur Welt. Noch am selben Tag wurde das Kind des Lesens, Schreibens und Rechnens auch Religion, von Pfarrer Vinzenz Jansa in der früheren Jesuiten- Naturkunde, Geschichte, Geographie, Zeichnen und kirche St. Xaver auf den Namen Dominik Joseph ge- Grundzüge der lateinischen Sprache gelehrt wurden. „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 15 Bei seinem Paten, dem bürgerlichen Maurermeister Jacob Aigner, erlernte der junge Mann danach das Maurerhandwerk und so schien sein Weg vorge- zeichnet, als die Militärbehörden schicksalhaft in das Leben des 19-Jährigen eingriffen. Am 5. April 1842 wurde Dominik Eder in Bruck als Gemeiner gegen drei Gulden Handgeld auf 14 Jahre in der Linie assentiert und trat bereits drei Tage dar- auf seinen Dienst im k.k. 27. Linien-Infanterie-Regi- ment Baron Piret an. Das Regiment, das sich aus der Ober- und Mittelsteiermark ergänzte, lag nach jahre- langen Einsätzen in Parma und Modena wieder in seiner Heimatgarnison Graz (Abb. 3, 4). Bei der Ausbildung nach dem neuen Exerzierreglement und mit dem neuen Perkussionsgewehr erwies sich Eder Abb. 4: Große Dominikanerkaserne in Graz offenbar als tüchtiger Soldat und rückte 1844 über den Gefreiten zum Korporal vor, ehe er am 14. Au- seite, die Mannschaft zum Waffenstrecken zu befeh- len, was endlich von dieser, wütend ihre Gewehre zerschlagend, geschah. Mit vier weiteren Offizieren und 300 Mann, darunter 60 Verwundeten, ging Un- terlieutenant Eder in Gefangenschaft. Die Vermissten kehrten am 26. August zum Regiment zurück, nach- dem Feldmarschall Radetzky in der Zwischenzeit den Gegner mehrfach geschlagen und zum Waffenstill- Abb. 2: Eintrag in den Taufmatriken stand gezwungen hatte. Die Aufkündigung der Waffenruhe im März 1849 beantwortete der 82-jährige Marschall mit einem Überraschungsschlag, der innerhalb von drei Tagen zur vollständigen Niederlage der Piemontesen führte. Lediglich Venedig widersetzte sich weiterhin der Fremdherrschaft. Viel mehr als die Vorpostengeplän- kel setzte das ungesunde Klima den im Belagerungs- korps eingeteilten 27ern zu (Titelbild). Mit ihnen be- grüßte Dominik Eder, seit Oktober 1848 Unterlieute- nant 1. Klasse, am 24. August die Kapitulation der Abb. 3: Grundbuchblatt von 1842 Lagunenstadt als späten Endpunkt des kurzen Feld- gust 1846 mit der Feldwebelcharge den höchsten zuges. Die folgende Friedensperiode verging für den be- Unteroffiziersrang erreichte. reits am 10. Juli 1849 zum Oberlieutenant beförder- Die Zeichen der Zeit standen auf Sturm, der Ruf ten Zugskommandanten nach des Dienstes ewig nach Freiheit und politischer Mitbestimmung wurde gleich gestellter Uhr. Im Kriegsjahr 1859, als Öster- lauter und in den oberitalienischen Provinzen gärte reich seine lombardischen Besitzungen verlor, be- es. Zur Verstärkung der dortigen Truppen verlegte sorgte er mit Umsicht die Magazins- und Rechnungs- das Regiment NO 27 im November 1847 auf der neu geschäfte in der Heimat. So musste er weder die erbauten Eisenbahn nach Laibach und von dort nach blutige Niederlage seiner Regimentskameraden bei Venetien. Auf dem Marsch durch ein in Aufruhr be- Solferino, noch das folgenschwere Versagen des findliches Land erfuhren die Steirer im März 1848 militärischen Sanitätswesens miterleben, das den vom Ausbruch der Revolution in Wien und Mailand schockierten Schweizer Augenzeugen Henri Dunant und vom Herannahen einer starken piemontesischen zur Gründung des Roten Kreuzes veranlasste. Durch Armee zur Unterstützung der Aufständischen. Nach- die Kriegsverluste begünstigt, avancierte Eder bis dem er jahrelang von der Pike auf gedient hatte, zum 1. Juni binnen dreier Wochen zum Hauptmann wurde Feldwebel Eder unmittelbar nach Beginn der 2. und 1. Klasse (Abb. 5). Feindseligkeiten am 11. April zum Offizier ernannt. Die Dienstbeschreibungen jener Zeit zeichnen das Im Treffen bei Pastrengo, wo zwei kaiserliche Bri- Bild eines respektvollen Untergebenen und guten gaden nach stundenlangem Kampf der feindlichen Kameraden, der seine Soldaten sorgsam, streng und Übermacht weichen mussten, stand der frischgeba- gerecht behandelte. Als guter Reiter und Schütze ckene Unterlieutenant 2. Klasse am 30. April 1848 verstand er es, seine Abteilung sehr gut zu unterrich- zum ersten Mal im Feuer. In unübersichtlichem Ter- ten und zu führen und bei Feldübungen mit vieler rain am rechten Flügel kämpfend, sahen sich Teile Umsicht zu leiten. Sein Charakter wird als sehr ernst des 2. Bataillons Piret plötzlich von zwei Seiten um- und männlich entschlossen, mit einigen Geistesga- gangen und an einen versumpften Graben zurückge- ben, ausdauernd und sehr energisch geschildert, Ei- drängt. Trotz aussichtsloser Lage, die von den Eige- genschaften, die er schon bald in hohem Maße unter nen abgebrochene Schiffbrücke über die Etsch im Beweis stellen sollte. Abb. 5: Hauptmann Rücken, bedurfte es der Aufforderung von Feindes- Hauptmann MMag. Martin Parth Dominik Eder „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 16 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 Lehrlingsausbildung beim Jä Lage nik, Mechanische Technologie, Angewandte Mathe- Seit 1980 werden im Österreichischen Bundesheer matik und Fachzeichnen unter Beweis zu stellen. Lehrlinge ausgebildet. Zurzeit sind jährlich etwa 200 Lehrstellen im Ressort vorgesehen. Auf Initiative des Der Lehrling Bataillons und des Kommandanten des Instandset- Für die Aufnahme als Lehrling beim Österreichi- zungszuges, Vizeleutnant Siegfried Schattinger, konn- schen Bundesheer müssen durch den Bewerber fol- te erreicht werden, dass für den Instandsetzungszug gende Kriterien erfüllt werden: im Jahr 2012 zwei Lehrstellen geschaffen wurden. l Besitz der Österreichischen Staatsbürgerschaft Jährlich soll künftig ein Lehrling dazukommen. l Vollendung des 15. Lebensjahres l Positiver Pflichtschulabschluss Die Ausbildung Weiters sind Eigenschaften wie Leistungsbereit- Major Ausgebildet werden die Lehrlinge im Lehrberuf schaft, Flexibilität und Engagement Dinge, die nicht Manfred Leitner Kfz-Techniker. Dieser Lehrberuf ist modulartig aufge- nur bei den Soldaten gefragt sind, sondern auch der baut. Die Ausbildung zum Personenkraftwagentech- Lehrling muss diese Eigenschaften mitbringen. niker dauert dreieinhalb Jahre. Es kann das Haupt- modul Nutzfahrzeugtechnik (LKW) zusätzlich absol- Die Bewerbung viert werden. Dann verlängert sich die Lehrzeit auf Die Lehrlingsauswahl wird unter Federführung des vier Jahre. Zum Schluss der Lehrzeit steht die Lehr- Heerespersonalamts durchgeführt. Nach einer ent- abschlussprüfung an. Hierbei sind die Kenntnisse sprechenden Meldung wird der Kandidat nach Linz/ des Kandidaten in den Bereichen Kraftfahrzeugtech- Ebelsberg zu einer Testung eingeladen, wo auch das „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 17 gerbataillon 18 grundsätzliche Bewerbungsgespräch mit dem Aus- Zusammenfassung Leistungsbereit bildungsleiter durchgeführt wird. Natürlich steht Lehrstellen beim Jägerbataillon 18 sollen einen schaft, Flexibilität vorgestaffelt einer Betriebsbesichtigung bei uns in neuen Zugang zur Personalrekrutierung eröffnen. Die der Landwehrkaserne nichts im Wege. Auch Schnup- angebotenen Lehrstellen sind aber auch wirtschafts- und Engagement – pertage können in Anspruch genommen werden, um tauglich und ermöglichen es den Absolventen somit Dinge, die nicht nur einen besseren Einblick zu gewinnen und die Berufs- im Berufsleben Fuß zu fassen. bei den Soldaten wahl zu erleichtern. gefragt sind… Major Manfred Leitner, Perspektive Kommandant der Stabskompanie Das Österreichische Bundesheer ist der größte Lehrlingsausbilder auf Bundesebene. Dadurch kann ein Beitrag geleistet werden, die angespannte Ar- Kontaktadresse beitsmarktsituation zu entschärfen. Andererseits steht bei einer Eignung auch einer Karriere beim Ös- Für Betriebsbesichtigungen: terreichischen Bundesheer nichts im Wege. Stabskompanie/Jägerbataillon 18 Der Lehrling bekommt bereits während der Lehr- Brunn 13, 8770 St. Michael zeit Einblicke in den Soldatenalltag. Sport ist bereits Für Bewerbungen: von Beginn an Teil des Dienstbetriebes. Erlebnistage Infopoint: 0810 810 161 sollen für Abwechslung sorgen und den Soldatenbe- E-mail: hpa.lehrling@bmlvs.gv.at ruf näher bringen. Jägerb Nummer ataillo 4 | 2011 n 18 – Profess Erscheinungs ort St. Michae ionell l i. O. • und inn ovati Verlagspostam v t 8770 • P. b.b. – GZ 02Z03 3156 M Platz 1 für „Das Oberland“ Ende letzten Jahres erfogte eine Analyse aller Truppenzeitungen des Österreichischen Bundes- heeres. Die Analyse erfolgte im Auftrag des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport und wurde durchgeführt von Christoph Reisner, Milizoffizier und Redakteur bei den Salz- burger Nachrichten. Ziel der Analyse war die Erstellung eines qualifizierten Feedbacks an die je- A b- & Au weiligen Chefredakteure. Die Analyse erfolgte aufgrund der Bewertung des Inhalts, Sprache, fgeschl Layout, Fotos etc. Bei den 21 beurteilten Zeitschriften ging „Das Oberland“ mit Platz 1 als die ossen www.b undeshe er.at beste Truppenzeitung des Österreichischen Bundesheeres hervor. Auch die zweite Bewertung SCHUTZ & HILFE „bester Bericht“ ging an einen Beitrag aus dem Oberland, und zwar an „Der Gedenktag des Jägerbataillons 18“ von Hauptmann Martin Parth. Die Redaktion möchte sich daher auf diesem Weg bei allen mitwirkenden Teilen und insbesondere bei den (vielfachen Stamm-) Autoren herzlich bedanken. Hauptmann Christian Lackner, Redakteur „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 18 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 600 riefen: „Ich gelobe“ Bei der am 25. Jänner 2012 stattgefundenen Angelobung von Grundwehrdienern gab es einen Besucherrekord in St. Michael Dichtes Schneetreiben, ein kaltes Lüftchen und dich- Ranftl schritt gemeinsam mit Oberst Franz Gamwe- te Wolken prägten am Vormittag des 25.Jänner den ger vom Militärkommando Steiermark und Major Beginn der Angelobung von 600 Soldaten der beiden Reinhard Bacher die Front ab. Jägerbataillone 17 aus Straß und 18 aus St. Michael Stellvertretend für die 600 Rekruten, die unter dem sowie des Aufklärungs/Artilleriebataillons 7 aus Feld- Kommando von Major Peter Wieser angetreten wa- bach und vom Überwachungsgeschwader in Zelt- ren, schworen Markus Stelzl (Judenburg), Patrick weg. Dennoch ließen es sich mehr als 1000 Angehö- Laibacher (Graz) und Paul Fritz (Leoben) den Eid auf rige der jungen Frauen und Männer nicht nehmen, die Republik. Viel zu tun hatten die Sanitäter. Der bei diesem Ereignis dabei zu sein. „Ein Rekord“, war Reihe nach kippten junge Männer mit Kreislaufprob- von Militärs zu hören. Die feierliche, musikalische lemen um. „Völlig ungewöhnlich für das kalte Wetter. Umrahmung hatte wieder einmal die Militärmusik Wichtig ist es, die Zehen in den Schuhen zu bewegen Steiermark übernommen. und gleichmäßig zu atmen“, meinte ein erfahrener Als Gastgeber hieß Major Reinhard Bacher, stell- Soldat. Johanna Birnbaum, vertretender Kommandant in St. Michael, die Gäste Redakteurin der Kleinen Zeitung, Willkommen. Nationalratsabgeordnete Andrea Gessl- Kleine Zeitung Ausgabe vom 26.01.2012 „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Nr. 1 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 19 Hauptschule Mautern 19 SchülerInnen zu Besuch beim Jägerbataillon 18 „Aufsitzen, bitte“, hieß es am 13.1.2012 nicht für Salutieren, Marschieren und Exerzieren standen am Rekruten, sondern für 19 SchülerInnen der Haupt- Dienstplan für die im Jänner neu eingerückten Rekru- schule Mautern am Bahnhof in St. Michael. ten. Danach gab es einen Rundgang durch die Kaser- Auf Einladung des Jägerbataillons 18, bestens ko- ne - Werkstätte, Sporthalle, Kasernenkommando, ordiniert und organisiert von Vizeleutnant Werner Munitionsbunker und Hindernisbahn, wobei das Hin- Gamsjäger, wurde den Schülern die Möglichkeit ge- dernis „Löwengrube“ bei allen Schülern einen beson- boten, einen Tag in der Kaserne St. Michael zu ver- deren Eindruck hinterließ und alle die Frage stellten: bringen. Mit einem Truppentransportfahrzeug wur- „Wie kommt man da wieder raus?“ den die Schüler in die Kaserne gebracht, wo ihnen Zum Abschluss erhielten wir noch eine Einladung der „Dienstplan“ von Vizeleutnant Gamsjäger erklärt zum Mittagessen, welches gemeinsam mit Vizeleut- wurde. nant Gamsjäger und Oberwachtmeister Stiegler im Vizeleutnant Buchegger, vom Militärkommando Speisesaal konsumiert wurde. Steiermark, gab den Exkursionsteilnehmern einen Ein herzliches Dankeschön an alle Verantwortli- Einblick in die Aufgabenbereiche des Österreichi- chen des Jägerbataillons 18, die uns einen schönen, schen Bundesheeres. Sein Vortrag wurde von ihm informativen und erlebnisreichen Tag geboten haben. sehr informativ und schülergerecht gestaltet. An- schließend erlebten die Schüler einen Einblick auf das Marianne Mikusch, Alltagsleben eines Grundwehrdieners. Das Auseinan- Schülerin der Klasse 4B, der- und Zusammensetzen des Sturmgewehrs 77, Hauptschule Mautern Der Dienststellenausschuss der Landwehr-Kaserne informiert Musterverband vergeben, aber … An dieser Stelle sei ein Aufruf an die stolzen 18er erlaubt. Jetzt, da das Pilotprojekt des Herrn Bundesministers (leider) nicht an das Jägerbataillon 18 vergeben wurde, heißt es trotzdem: nicht den Kopf in den Sand stecken und pessimistisch werden. Pilotprojekt heißt auch, dass es vermutlich nur der Anfang der Neuausrichtung des Bundesheeres ist und dem Jägerbataillon 25 wahrscheinlich mittelfristig weitere Verbände folgen werden. Und uns muss bewusst sein: bis kurz vor der endgültigen Entscheidung war unser Verband noch im Rennen um den Vorzeigeverband und die Entscheidung fiel nur knapp zu Gunsten des Kärntner Nachbarver- Peter Petzner bandes, dem wir alles Gute für die Aufstellung und die künftigen Aufgaben wünschen. Es gilt weiterhin Vorsitzender professionell und innovativ zu handeln und zu beweisen, dass wir bereit sind, die Nächsten zu sein. Unsere Argumente, wie: perfekte infrastrukturelle Lage, ein Verband an einem Standort, moderne Unterkunftskapazität, hochqualifiziertes Kaderpersonal, usw. zählen noch immer und sind sicher auch in den Köpfen der oberen politischen und militärischen Führung für künftige richtungsweisende Entscheidungen präsent! Persönlicher Dank An dieser Stelle sei es mir, Hauptmann Adamer, kurz gestattet, mich aufgrund meiner geplanten Versetzung zu bedanken. Ich danke allen Bediensteten der Kaserne St.Michael für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung in meiner Tätigkeit als Personalvertreter und auch als Personaloffizier des Verbandes. Ich wünsche Ihnen, geschätzte Bedienstete, viel Soldatenglück, und dem Verband eine weiterhin herausragende Position im Bundesheer. Hauptmann Christian Adamer „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
Seite 20 DAS OBERLAND • Nr. 1 | 2012 Fotoquelle Militärkommando Kärnten Militärdekan Christian Thomas Rachlé 2.Jägerkompanie/ Jägerbataillon 18 Hauptmann Martin Parth Vizeleutnant Siegfried Schattinger Oberstabswachtmeister Robert Schellich Oberwachtmeister Gerald Stiegler Korporal Rainhard Wister Freisinger/Stadt Leoben Hans Christian Mörck, Oeversee Buchpräsentation von Militärdekan Christian Rachlé Am 15. September 2011 präsentierte Militärdekan vorgegebenen Themenbereichen und so entstand Christian Thomas Rachlé in der Orangerie des Burg- ein buntes Mosaik.“ gartens in Graz sein neuestes Buch „Zwischen Leben Zahlreiche Besucher wohnten der Buchpräsenta- und Tod - Himmel und Hölle“. Das Werk besteht aus tion bei und waren von den Lesungen durch Valerie Beiträgen von mehr als 52 Persönlichkeiten aus dem Fritsch und August Schmölzer begeistert. In- und Ausland. Dazu der Autor Militärdekan Christi- Militärdekan Christian Thomas Rachlé, an Rachlé: „Angeregt vom Erfolg meiner beiden ers- katholischer Militärpfarrer ten Bücher „Gute Gedanken, Balsam für die Seele“ und „Personen und Persönlichkeiten“, träumte ich in der Christnacht letzten Jahres von der Idee, Persön- Militärdekan lichkeiten aus dem öffentlichen Bereich anzuspre- Christian Thomas chen und zu bitten, einen Beitrag zum Thema „Zwi- Rachlé schen Himmel und Hölle, Leben und Tod“ zu schrei- ben. Bei diesem Thema sind Teilgebiete wie z. B. Liebe, Zwischen Himmel und Treue, Schmerz, Hoffnung, Trauer, Tod, Glück, Hass Hölle, Leben und Tod und Leidenschaft mit eingeschlossen. Christian Thomas Auch das vorliegende Werk sollte wieder 52 Beiträ- Rachlé ge enthalten – für jede Woche des Jahres einen Text erschienen im und zu jedem Text ein Bild. Ich konnte aber weit mehr Vehling-Verlag Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für mein ISBN: Vorhaben, ein karitatives Buchprojekt herauszubrin- 978-3-85333-203-0 gen, begeistern, als ursprünglich erträumt. Jede der Volles Haus in der Orangerie des Grazer Burg- Autor Rachlé Persönlichkeiten wählte ein Thema aus den oben gartens Impressum Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundesminister für Landes- Redakteure: verteidigung und Sport Chefredakteur: Oberstleutnant MSD Karl-Heinz Tatschl Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Republik Österreich/ Redakteur: Hauptmann Mag.(FH) Christian Lackner Bundesminister für Landesverteidigung und Sport, BMLVS, Erscheinungsjahr: 2012 Rossauer Lände 1, 1090 Wien Fotos: siehe Fotoquelle Redaktion: BMLVS, Jägerbataillon 18, Landwehrkaserne, Brunn 13, 8770 St. Michael i.O., Tel.: 050201 53-31 500; Layout: Universal Druckerei, Gösser Straße 11, 8700 Leoben E-Mail: jgb18.oea@bmlvs.gv.at Druck: Heeresdruckerei R 09-0319 „Das Oberland“ online: www.bundesheer.at ➞ Streitkräfte ➞ Landstreitkräfte ➞ 7. Jägerbrigade ➞ Jägerbataillon 18
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